DE4041157A1 - Synchronverstelleinrichtung fuer buerostuehle oder dergleichen - Google Patents
Synchronverstelleinrichtung fuer buerostuehle oder dergleichenInfo
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Description
Die Erfindung geht aus von einer
Synchronverstelleinrichtung für Bürostühle, Sitzmöbel
o. dgl. nach der Gattung des Hauptanspruchs.
Bei Bürostühlen versteht man unter dem Begriff der
Synchronmechanik die Einrichtung einer kombinierten bzw.
abhängigen Rückenverstellung und Sitzverstellung, d. h.
die Verstellung der Rückenneigung hat grundsätzlich auch
eine Verstellung der Sitzfläche zur Folge.
Bekannte Bürostühle weisen einen relativ komplizierten
mechanischen Aufbau auf, der von einer Vielzahl von
Anlenkpunkten geprägt ist, um den Bewegungsablauf zwischen
Sitzteil und Rückenteil zu koordinieren. Dabei soll die
Neigungsverstellung des Rückenteils derart erfolgen, daß
ein mit zunehmender Neigung wachsender Gegendruck bzw. ein
entsprechendes Gegenmoment erzeugt wird. Die synchrone
d. h. gleichzeitige Verstellung des Sitzteils dient der
Anpassung des Stuhls an die Ergonometrie der
Benutzerperson. Für die Verstellung werden meist
zusätzlich Druckaggregate zur Beeinflussung und Dämpfung
der einzelnen Bewegungen eingesetzt.
Ein besonderes Problem bei bekannten Bürostühlen liegt
darin, daß diese im allgemeinen auf das Gewicht bzw. die
Größe der Benutzerperson eingestellt werden müssen. Eine
große und schwere Benutzerperson übt auf das Rückenteil
eine wesentlich größere Kraft aus als eine leichtere und
kleinere Benutzerperson. Das gleiche gilt für die
Belastung des Sitzteils, dessen Bewegung mit der Bewegung
des Rückenteils verbunden ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die zum Stand
der Technik geschilderten Nachteile zu vermeiden bzw. eine
Stuhlmechanik als Synchronmechanik vorzuschlagen, die
äußerst einfach und wirksam aufgebaut ist, d. h. die wenig
mechanische Mittel aufweist und ggf. auf zusätzliche
Kraftspeicher und Druckaggregate verzichten kann.
Eine weitere Aufgabe der Erfindung liegt darin, einen
solchen Bürostuhl mit einer komfortablen Verstellmechanik
auszustatten, der gedämpfte Bewegungen und Arretierungen
in jeder Position ohne Rasterung ermöglicht.
Diese Aufgabe wird ausgehend von einer Verstelleinrichtung
der einleitend bezeichneten Art erfindungsgemäß durch die
kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs 1 gelöst. Die
hydraulische Verstellmechanikunterstützung ist im
Anspruch 8 und folgende wiedergegeben.
In den Unteransprüchen sind weitere vorteilhafte und
zweckmäßige Weiterbildungen der Erfindung zur Lösung der
erfindungsgemäßen Aufgabe enthalten.
Der Erfindung liegt der Kerngedanke zugrunde, daß eine
Rückstellbewegung des Rückenteils bei der
Rückenlehnenverstellung in Abhängigkeit des Gewichts der
Benutzerperson erfolgen muß. Dabei muß sich das
Rückstellmoment automatisch mit der Vergrößerung der
Neigung erhöhen, da der Hebelarm für das Drehmoment mit
der Neigungsvergrößerung ständig zunimmt. Demzufolge muß
auch das Gegenmoment mit Neigungsvergrößerung des
Rückenteils ständig zunehmen.
Erfindungsgemäß wird ein solches Gegenmoment oder
Rückstellmoment bei der Rückenneigungsverstellung zunächst
dadurch erreicht, daß das Rückenteil in einem Höhenabstand
gegenüber dem Sitzteil drehbar gelagert ist und eine zur
Anlehnkraft der Benutzerperson im Rückenanlehnpunkt
entgegenwirkende Rückstellkraft im unteren Bereich des
Rückenteils einwirkt. Das Rückenteil wirkt demnach wie
eine Wippe und wird vom Trägergestell ortsfest und drehbar
gelagert. Die Rückstellkraft oder Gegenkraft im unteren
Bereich des Rückenteils ergibt sich aus dem Gewicht der
Benutzerperson, welches über die Verbindung des Sitzteiles
mit dem Rückenteil und im vorderen Sitzbereich über die
Auslenkung ein Gegenmoment bewirkt. Dabei wird das
Gegenmoment um so größer, je größer die Neigung des
Rückenteils ist. Dies ergibt sich aus den Hebelwirkungen
durch die Auslenkung des oberen und unteren Teils des
Rückenteils sowie des Sitzteils im vorderen Bereich im
Zusammenhang mit den ortsfest gelagerten Drehpunkten.
Gemäß der Erfindung ist es deshalb vorgesehen, daß das
Trägergestell im vorderen Bereich mit dem Sitzteil
schwenkbar über einen Pendelhebel verbunden ist, der die
bewegliche Lagerung des Sitzteils ermöglicht. Anstelle
eines Pendelhebels kann der Vorderbereich des Sitzteils
mit dem Trägergestell auch über eine Kulissenführung oder
über eine Kurvenführung geführt sein.
Die Bewegung des vorderen Bereichs des Sitzteils wird
synchron durch die Verstellung des Rückenteils bewirkt,
wobei sowohl der vordere als auch der hintere Bereich des
Sitzteils eine nach oben gerichtete Bewegung durchführt,
die einen größer werdenden Hebelarm für das
Rückstellmoment erzeugt.
In vorteilhafter Ausbildung der Erfindung ist vorgesehen,
daß in der Normalstellung des Stuhls das Verbindungsgelenk
zwischen Rückenteil und Sitzteil nahezu unterhalb des
ortsfesten Lagers des Rückenteils am Trägergestell liegt,
da in dieser Stellung nahezu kein Drehmoment auf das
Rückenteil wirkt. Der untere Verbindungspunkt kann jedoch
auch etwas vor der Lotrechten durch den Lagerpunkt liegen.
Hierdurch stellt sich bei jeder Rückenteilbelastung
unmittelbar ein Rückstellmoment durch die Sitzbelastung
ein. Die Hebelarme am Rückenteil unterhalb und oberhalb
des Lagerpunktes am Trägergestell sowie der Hebelarm am
vorderen Anlenkpunkt des Sitzteils zum Trägergestell
werden so gewählt, daß sich durch die Rückenteilbelastung
stets eine Verstellung der Neigung der Rückenlehne bzw.
des Rückenteils ergibt, da diese ja erwünscht ist. Dieser
Neigungsverstellung des Rückenteils und die
vorwärtsgerichtete Aufwärtsbewegung des vorderen
Sitzteilbereiches sollen jedoch stets Rückstellmomente
hervorrufen, die mit der Belastung des Sitzteils
koordiniert werden.
Um die gewünschten Momente und Gegenmomente am Sitzteil zu
erzielen, wird deshalb auch der vordere Bereich des
Sitzteils über den Pendelhebel oder mittels einer
Kulissenführung oder einer Kurvenführung so geführt, daß
bei der Rückenteilbelastung eine aufwärts gerichtete
Schwenkbewegung mit zunehmendem Gegenmoment eintritt.
Dieser aufwärts gerichteten Schwenkbewegung tritt die
Gewichtskraft der Benutzerperson entgegen, wodurch ein
zusätzliches Rückstellmoment des Rückenteils erzeugt
wird.
Vorteilhaft ist weiterhin, daß das Trägergestell aus einem
schmalen länglichen Grundholm besteht, der unterhalb des
Sitzteils angeordnet ist und sich über den hinteren
Bereich des Sitzteils hinaus erstreckt. Am Ende des
Grundholms ist eine bügelartige Quer-Verzweigung bzw. ein
bogenartiger Bügel angebracht, der den Grundholm mit den
beiden seitlichen Lagerpunkten für das Rückenteil
verbindet. An diesen bogenförmigen Bügel können sich die
beiden Armlehnen unmittelbar anschließen. Diese
Ausführungsform hat den Vorteil, daß der Stuhl in seinen
Seitenbereichen keine zusätzlichen Führungen oder
Traggestelle aufweisen muß, die zu einem Verklemmen führen
können. Weiterhin kann das Rückenteil stark gewölbt und
ausgebuchtet ausgebildet sein, um eine möglichst weit nach
hinten angeordnete Sitzposition der Benutzerperson zu
ermöglichen. Schließlich wird hierdurch ein ansprechendes
Design ermöglicht.
An sich läßt sich der erfindungsgemäße Bürostuhl ohne
jegliche Dämpfungseinrichtung oder Kraftspeicher
betreiben, da die Benutzerperson selbst als
Gewichtsausgleich bei der Verstellung zur Erzeugung von
Rückstellkräften dient. In vorteilhafter Ausgestaltung der
Erfindung kann jedoch eine Dämpfung der Bewegung sowie
eine Arretierung bestimmter Sitzposition von Vorteil
sein. Hierfür ist in Weiterbildung der Erfindung ein
doppelseitig beaufschlagbarer Hubzylinder oder ein
entsprechend wirkender Faltenbalg vorgesehen, der zwischen
dem ortsfesten Trägergestell und dem Sitzteil verspannt
ist. Die Verstellbewegung des Sitzteils und des
Rückenteils kann durch die Führung des Fluids zwischen dem
vorderen und dem hinteren Teil des Hubzylinders bzw. des
Faltenbalgs beeinflußt werden. Durch Drosselung oder
Blockierung der Fluidströmung können verschiedene
Sitzparameter eingestellt werden.
Weitere Einzelheiten der Erfindung sind in der Zeichnung
dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Darstellung eines Bürostuhls
mit 4-Punkt-Synchron-Verstelleinrichtung,
Fig. 2 eine schematische Darstellung nach Fig. 1 mit
unterschiedlicher Sitz- und
Rückenteilverstellung,
Fig. 3 ein abgewandeltes Ausführungsbeispiel mit
alternativer Sitzteilführung,
Fig. 4 ein erweitertes Ausführungsbeispiel nach Fig. 3,
Fig. 5 ein Ausführungsbeispiel der Erfindung mit
zusätzlicher Dämpfungs- und
Arretierungseinrichtung,
Fig. 6 eine schematische Darstellung der Dämpfungs- und
Arretierungseinrichtung und
Fig. 7 ein Ausführungsbeispiel für eine alternative
Ventilanordnung im Ausführungsbeispiel nach
Fig. 6.
Der in der Fig. 1 dargestellte Bürostuhl 1 besteht aus
einem ortsfesten Trägergestell 2 mit Stuhlsäule 3 und
einem, im vorderen Stuhlbereich 4 hiermit verbundenen
Sitzteil 5 sowie einem im hinteren Stuhlbereich 6
angelenkten Rückenteil 7. Das Sitzteil 5 ist über einen
Pendelhebel 8 mit dem Trägergestell 2 gelenkig verbunden.
Das Rückenteil 7 ist im ortsfesten Anlenkpunkt A mit dem
Trägergestell 2 drehbar verbunden. Die gelenkige
Verbindung zwischen dem Sitzteil 5 und dem Rückenteil 7
erfolgt im Gelenkpunkt B. Die ortsfeste Anlenkung des
Pendelhebels 8 am Trägergestell 2 erfolgt im Punkt C. Die
gelenkige Verbindung zwischen dem Pendelhebel 8 und dem
Sitzteil 5 erfolgt im Punkt D (Hebelarm "c"). Die
Gelenkpunkte A, B, C, D bilden die Grundlage für die 4-
Punkt-Synchron-Verstelleinrichtung des Bürostuhls.
In Fig. 1 sowie in Fig. 2 sind die Hebelverhältnisse und
Kräfteverhältnisse dargestellt. Diese werden wie folgt
erläutert.
Die durch eine nicht näher dargestellte Benutzerperson auf
das Rückenteil 7 ausgeübte Anlehnkraft 9 im
Anlehnschwerpunkt 10 bewirkt ein um den Drehpunkt A gegen
den Uhrzeigersinn gerichtetes Drehmoment 11, welches sich
aus der aus dem Kräfteparallelogramm resultierenden
Anlehnkraft 9′ mal dem Hebelarm a (Abstand Punkt A zum
Punkt 10) berechnet (Kraft 9′ steht senkrecht zur
Verbindungslinie 10-A). Dieses Drehmoment 11 bewirkt eine
Kreisbewegung 12 des Punktes B entsprechend der
Pfeildarstellung. Die Kreisbewegung vollzieht sich durch
die ortsfeste Lagerung des Rückenteils 7 im Drehpunkt A.
Der Abstand A-B ist mit "b" bezeichnet.
Die Kreisbewegung des Punktes B (Pfeil 12) bewirkt
weiterhin, daß sich das Sitzteil 5 in Richtung Pfeil 13 in
der Figur nach rechts bewegt. Durch die Anlenkung des
Sitzteils 5 im ortsfesten Punkt C am Pendelhebel 8 führt
der Punkt D eine nach oben gerichtete Kreisbewegung 14 mit
dem Hebelarm "c" entsprechend Pfeil 14 durch. Wie in Fig. 1
und 2 strichpunktiert dargestellt, hebt sich das Sitzteil
5 hierdurch in die Position 5′. Die Länge des Hebelarms
des Pendelhebels 8 ist mit "c" angegeben.
In der Darstellung nach Fig. 1 befindet sich der Bürostuhl
etwa in der neutralen Ausgangslage. Hierbei weisen die
Lotrechten durch die Punkte A und B einen Abstand d < 0
auf. Dies hat zur Folge, daß bereits jegliche Belastung
des Sitzteils 5 ein rückstellendes Moment erzeugt, welches
als rückstellendes Drehmoment 11′ eingezeichnet ist. Der
Verbindungspunkt B soll auf jeden Fall unterhalb des
Drehpunkts A (d = 0) oder in Fig. 1 rechts davon liegen (d
≧0), um ein rückstellendes Moment 11′ bei Belastung des
Sitzteils 5 zu erzeugen. Auch der horizontale Abstand "e"
der Punkte C, D erzeugt ein zusätzliches Rückstellmoment.
In der Fig. 1 und 2 ist das Körpergewicht 15 der
Benutzerperson eingezeichnet. Dieses Körpergewicht 15 kann
entsprechend der Darstellung in Fig. 1 in ein
Kräfteparallelogramm mit den Kräften 15′ und 15′′ zerlegt
werden, wobei die Kraft 15′ in den Punkt B projeziert wird
(gleicher Winkel α1), und hierbei senkrecht auf der
Verbindungslinie 10-B steht. Durch die Kraft 15′ wird
damit ein Gegendrehmoment 11′ erzeugt, welches sich aus
dem Betrag der Kraft 15′ mal dem Hebelarm b ergibt. Wie
aus Fig. 1 und 2 ersichtlich, wächst die Kraft 15′ mit
steigender Auslenkung des Rückenteils 7 nach hinten
(Winkel α1 → α2), d. h. mit Vergrößerung des
Abschnitts d. Das bedeutet, daß das Rückstellmoment 11′,
hervorgerufen durch das Körpergewicht 15 der
Benutzerperson mit wachsender Rückenteilneigung β sich
vergrößert, um dem sich stetig vergrößernden Moment 11
entgegenzuwirken. Dabei befindet sich die Rückstellkraft
15′ stets als Senkrechte auf der Verbindungsstrecke 10-B.
Gleichermaßen liegt die resultierende Kraft 15′′ parallel
zur Verbindungsstrecke 10-B. Im übrigen sind in Fig. 1 und
2 die jeweils versetzten Punkte bei der vergrößerten
Rückenlehnenneigung 7′ mit einer entsprechenden
Apostrophierung gekennzeichnet.
Demzufolge wandert der Punkt B zum Punkt B′, der Punkt D
zum Punkt D′ (Fig. 2). Die Punkte A und C bleiben
ortsfest.
Bei der Erfindung wirkt demnach dem durch die Rückenkraft
9 sich einstellenden Drehmoment 11 ein durch die
Gewichtskraft 15 sich einstellendes Gegenmoment 11′
entgegen. Durch optimale Auslegung der Hebelarme a und b
zur Erzeugung der Drehmomente 11, 11′ sowie durch den
Hebelarm c zur Erzeugung der Schwenkbewegung 14 kann eine
optimale Abstimmung des Bürostuhls ohne zusätzliche
Rückstellfeder erzielt werden. Der Hebelarm c wird stets
kleiner als der Hebelarm b sein um bei
Neigungsvergrößerung des Rückenteils 7 ein Durchknicken im
Punkt B auszuschließen. Der Hebelarm c bildet dadurch in
gestreckter Lage zur Verbindungslinie B-C eine weiche
Neigungsbegrenzung. Die gestreckte Lage ist in Fig. 1
gestrichelt dargestellt mit der geraden Verbindungslinie B-
C-D′′. Mit dieser Anordnung wird ein Durchknicken der
Rückenlehne vermieden, da die Verbindungspunkte B-C-D′′ auf
einer Linie (19′′) liegen und somit der Punkt B nicht
weiter um Punkt A drehen kann. Diese gestreckte Lage ist
demnach die Grenzstellung des Stuhls, die sich aufgrund
der Hebelverhältnisse selbst einstellt. Dabei wächst die
Rückstellkraft bzw. das Rückstellmoment 11′ mit
zunehmender Rückenneigung, aufgrund der sich hierbei
vergrößernden Hebelarme d′ und e′. Dies führt zu einem
progressiven Anstieg des Rückstellmoments und zu einer
weichen Begrenzung der Rückenlehnenverstellung. Die
Benutzerperson kann dabei durch einen leichten Beindruck
im vorderen Sitzbereich den Rückstelleffekt unterstützen.
Dies gilt insbesondere in der hinteren
Rückenlehnenstellung 7′′ mit großem Hebelarm e′′ (s. Fig. 1
und 2).
Der nach hinten gerichtete Bogen 16 des Trägergestells 2
dient sowohl mechanischen als auch sicherheitstechnischen
Aspekten bezüglich einem Verklemmen an beweglichen Teilen.
So besteht das ortsfeste Trägergestell aus einem unteren,
mittig und symmetrisch unterhalb des Sitzteils 5
angeordneten Grundholm 17, der über eine Senkrechte durch
den Drehpunkt A nach hinten hinaus ragt (Punkt 18) und von
dessen Ende (Punkt 18) aus sich eine Art bügelförmige
Verzweigung 16 nach oben hin zu den seitlichen Bereichen
bzw. Punkten A des Rückenteils 7 erstreckt (s.
insbesondere Fig. 3 und 4).
In Fig. 3 und 4 ist eine alternative Ausführungsform der
Lagerung des vorderen Bereichs des Sitzteiles 5
dargestellt. Anstelle der Führung des Punktes D um den
ortsfesten Drehpunkt C mittels des Pendelhebels 8 mit dem
Hebelarm c in Fig. 1 und 2 wird im Ausführungsbeispiel
nach Fig. 3 eine Rollenlagerung entlang einer Kurve 20 mit
dem Mittelpunkt C und dem Radius c gewählt. Dabei ist das
Sitzteil 5 mit einem Rollenbock 21 und einer Rolle 22 fest
verbunden, die auf der ortsfesten Kurve 20 des
Trägergestells 2 abrollt. Die Rolle 22 entspricht Punkt D
in Fig. 1 und 2. Bei der Neigung des Rückenteils 7 in die
Stellung 7′ mit einer Drehung um den ortsfesten Drehpunkt
A erfolgt wiederum eine Verschiebung des Punktes B in die
Stellung B′ entlang des Pfeils 12, so daß sich das
Sitzteil von der Stellung 5 in die Stellung 5′ anhebt und
nach vorne verschiebt. Gleichzeitig wandert der Rollenbock
21 in die Stellung 21′ nach vorn und die Rolle 22 bzw.
Punkt D in die Stellung 22′, D′. Die nach oben gerichtete
Kurvenform 20 bewirkt demnach die gleiche Bewegung wie die
Drehbewegung des Punktes D entlang der Kurve 14 in Fig. 1.
Anstelle der Rollenlagerung 19 kann auch eine
Kulissenführung in entsprechender Art vorgenommen
werden.
In Fig. 1 bis 3 ist die gedachte Verbindungslinie B-D mit
Bezugszeichen 19 eingezeichnet. Die Grenzstellung der
Rückenverstellung ist erreicht, wenn die Punkte B-C-D′′ auf
einer Linie 19′′ liegen, wobei der Punkt C in Fig. 3 als
Mittelpunkt der Kurve 14 bzw. 20 anzusehen ist.
In der Ausführungsform nach Fig. 4 ist in Weiterbildung
des Prinzips nach Fig. 3 ein nach hinten angeformtes
Rückenteil 7 dargestellt, mit einer im unteren Bereich
ausgebildeten Ausbuchtung 23. Durch diese Ausbuchtung 23
kann die Benutzerperson sich noch weiter nach hinten in
den Stuhl setzen, so daß der schematisch dargestellte
Hüftdrehpunkt 24 einer Benutzerperson näher zum Drehpunkt
B gelangt. Hierdurch wird der sogenannte "Hemd-
Auszieheffekt" auf ein Minimum reduziert.
Weiterhin ist in Fig. 4 an der Stuhlsäule 3 ein Stuhlkreuz
25 angedeutet.
Die Erfindung nach den Fig. 1 bis 4 läßt sich
prinzipiell ohne jegliche Dämpfungsmittel oder auch
Rückstellmittel verwenden. Dies ergibt sich - wie
beschrieben - aus dem Drehmoment 11 durch die Rückenkraft
9 und dem Gegendrehmoment 11′ aus der Gewichtskraft 15.
Für eine komfortablere oder anderweitige Anpassung des
Bürostuhls kann eine Beeinflussung des Bewegungsvorgangs
gemäß der Darstellung der Erfindung nach Fig. 5 und 6
vorteilhaft sein. Hierfür ist am ortsfesten Trägergestell
2 ein Lagerbock 26 für einen doppelseitig wirkenden
Faltenbalg 27 befestigt. Der Faltenbalg besteht aus einer
vorderen Kammer 28 und einer hinteren Kammer 29, die durch
eine Trennwand 30 voneinander getrennt sind. Die mittlere
Trennwand 30 bildet gleichzeitig das zylindrische
Gegenlager für den Lagerbock 26. Die beiden Enden der
Faltenbalgkammern 28, 29 sind von einer Klammer 38
umschlossen und damit starr verbunden. Die Klammer 38
ihrerseits ist fest mit dem Sitzteil 5 verbunden und führt
dessen Bewegungen durch. Eine kinematische Umkehrung ist
möglich. Die Innenräume 28, 29 des Faltenbalgs 27 sind mit
einem Fluid, z. B. einem Hydrauliköl oder Wasser gefüllt.
Dabei sind die beiden Kammern 28, 29 über zwei getrennt
geführte Ringleitungen 31, 32 miteinander verbunden. Die
Ringleitung 32 stellt einen Rückstellkreislauf bei
unbesessenem Stuhl und die Ringleitung 31 einen
Verstellkreislauf sowie Dämpfungs- und
Arretierungskreislauf bei besessenem Stuhl dar. Ein
Wegeventil 33 regelt den Fluidstrom zwischen den Kammern
28, 29 je nach verschiedenen Stellungen. Ein
Rückschlagventil 34 in der Ringleitung 32 sowie eine
Drossel 35 mit Rückschlagventil 36 sowie ein Arretierungs
ventil 37 in der Ringleitung 31 dienen zur Beeinflussung
des Fluids in verschiedenen Sitzpositionen. Die
Endbereiche der Kammern 28, 29 sind über die Klammer 38
fest mit dem Sitzteil 5 verbunden. Eine zusätzliche
Rückstellfeder 39 ist als Zugfeder ausgebildet und bringt
den Bürostuhl in seine Ausgangslage, wie in Fig. 5
dargestellt, zurück.
Die Verstellmechanik der Fig. 5 wird gemäß prinzipieller
Darstellung in Fig. 6 in ihrer Funktionsweise wie folgt
beschrieben.
Sofern das Sitzteil 5 durch eine Benutzerperson mit der
Gewichtskraft 15 belastet ist, wird das Mehrwegeventil 33
betätigt und aus der Stellung nach Fig. 6 nach unten
verschoben. Hierdurch gelangt die obere Kammer 40 des
Ventils 33 in den Kreislauf 32 und schließt diesen, so daß
kein Fluid mehr hindurchströmen kann (Unterbrechung 43),
während die mittlere Kammer 41 in den Kreislauf 31 gelangt
und diesen öffnet (Pfeil 44). Die untere Kammer 42 des
Ventils 33 geht außer Eingriff. Durch die Betätigung des
Rückenteils 7 nach hinten verschiebt sich das Sitzteil 5
nach vorn. Über die Klammer 38 verschiebt sich der
Faltenbalg 27 ebenfalls nach vorn, d. h. in Fig. 6 nach
rechts. Durch die ortsfeste Lagerung des Mittelteils 30
des Faltenbalgs 27 am Lagerbock 26 muß hierdurch das Fluid
von der Kammer 29 über die Leitung 31 in die Kammer 28
strömen (Pfeil 46). Dies geschieht über das
Rückschlagventil 36 (Pfeil 47) und über das offene
Arretierungsventil 37. Diese Strömung erfolgt weitgehend
ungedämpft, d. h. ohne Beeinflussung durch die Drossel 35.
Eine minimale Dämpfung der Bewegung tritt jedoch aufgrund
Leitungsströmungsverluste auf, Selbstverständlich kann ein
zusätzliches Dämpfungsglied in den Kreislauf 31
eingebracht werden.
Die Sitzlehnenverstellung kann bei Bedarf durch Betätigung
des Arretierungsventils 37 in jeder Stellung arretiert
werden. Hierdurch wird der Kreislauf in der Ringleitung 31
unterbrochen und eine starre Verbindung zwischen Lagerbock
26 und Sitzteil 5 über den Faltenbalg 27 geschaffen.
Bei der Rückstellung der Rückenlehne nach vorn verschiebt
sich das Sitzteil nach hinten. In diesem Fall strömt das
Fluid von der Kammer 28 über die Leitung 31 und über die
Drossel 35 zur Kammer 29 (Pfeil 46′). Die Rückstellung
erfolgt dabei aufgrund der Drossel 35 gedämpft. Bei
besessenem Stuhl ist demnach ausschließlich die
Ringleitung 31 in Betrieb. Sie wird gegen den
Uhrzeigersinn (Pfeil 46) bei Vergrößerung der Neigung des
Rückenteils und im Uhrzeigersinn (Pfeil 46′) bei
Verkleinerung der Neigung des Rückenteils durchströmt.
Ist der Stuhl unbesessen, so geht das Ventil 33 in die
Lage nach Fig. 6 zurück. Hierdurch kann das Fluid nur noch
durch die Kammer 41 und damit durch die obere Ringleitung
32 strömen, während die untere Ringleitung 31 blockiert
ist. Die obere Ringleitung 32 dient zum einmaligen
Rückstellen der eventuell nach hinten geneigten
Rückenlehne. In diesem Fall muß das Fluid von der vorderen
Kammer 28 über die Leitung 32 und über das
Rückschlagventil 34 zur hinteren Kammer 29 strömen (Pfeil
48). Die Rückstellfeder 39 unterstützt diesen Vorgang. Ist
die Rückenlehne 7 in der Normalstellung, so ist auch die
Leitung 32 durch das Rückschlagventil 34 blockiert. Eine
Rückenlehnenverstellung ist erst durch Betätigung des
Ventils 33 möglich.
In der Fig. 7 ist ein alternatives Ausführungsbeispiel für
eine Ventilanordnung gemäß Ausführungsbeispiel nach Fig.
5 und 6 dargestellt. Dies betrifft insbesondere die
Anordnung des Mehrwegeventils 33 in Fig. 6.
Beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 7 befindet sich das
Wegeventil 33′ im Zwischenraum zwischen der vorderen
Kammer 28 und der hinteren Kammer 29, d. h. das Ventil 33′
bildet selbst die Trennwand 30′ des doppelseitig wirkenden
Faltenbalgs. Anstelle der in Fig. 6 dargestellten beiden
Ringleitungen 31, 32 wird das Fluid von einer Kammer zur
anderen Kammer direkt durch das Wegeventil 33′ geführt.
Wie in Fig. 7a im Schnitt dargestellt, weist hierfür das
Wegeventil 33′ ein Ventilgehäuse 49 auf, an welches sich
links und rechts die beiden Kammern 28, 29 des
doppelseitig wirkenden Faltenbalgs 27′ anschließen. Die
beiden Enden 50, 51 des Faltenbalgs 27′ sind in
kinematischer Umkehr zum Ausführungsbeispiel nach Fig. 6
mit dem Trägergestell 2 ortsfest verbunden, während das
Ventilgehäuse 49 mit dem Sitzteil 5 verbunden und damit
hin und her bewegbar ist. Diese Verbindung ist in Fig. 7a
symbolisch dargestellt.
Das Wegeventil 33′ weist einen vertikal verstellbaren
Betätigungsstößel 52 auf, der zwischen einer oberen
Stellung 53 und einer unteren Stellung 54 vertikal
verschiebbar ist. Diese Verstellung geschieht gleichzeitig
mit der Stuhlbelastung durch die Benutzerperson, d. h. in
der oberen Stellung 53 ist der Stuhl unbelastet, in der
unteren Stellung 54 ist der Stuhl belastet. In Fig. 7a ist
die untere, d. h. die besessene Stuhlstellung gezeigt. Der
Stößel 52 reicht in seinem unteren Bereich in eine
horizontale Durchgangsbohrung 55 hinein, die die beiden
Kammern 28, 29 verbindet und die durch Rückschlagventile
56 und 57 verschließbar ist. Dabei sind die
Rückschlagventile 56, 57 jeweils von der Durchgangsbohrung
55 zu den Kammern 28, 29 hin durchlässig und in
umgekehrter Richtung sperrend ausgeführt. Dies ist
symbolisch oberhalb der Fig. 7a nochmals dargestellt. Die
Rückschlagventile 56, 57 weisen auf ihrer Tellerfläche
zentrisch in die Durchgangsbohrung 55 bis zum
Betätigungsstößel 52 reichende Betätigungszapfen 58, 59
auf, die mit der vorgegebenen Kurvenform am Stößelzylinder
des Betätigungsstößels 52 zusammenwirken. Durch manuelles
Verdrehen des Stellrades 60 um jeweils 90° um die
Längsachse 61 können verschiedene Kurven der
Stößelzylinderfläche betätigt werden. Beispielsweise liegt
in Fig. 7a der linke Betätigungszapfen 58 des
Rückschlagventils 57 zur Kammer 29 an der äußeren Fläche
des Betätigungsstößels 52 an, so daß das Rückschlagventil
in dieser Stellung geöffnet ist. Hierdurch kann über den
Ringspalt 62 Fluid von der Kammer 29 über die
Durchgangsbohrung 55 und über das Rückschlagventil 56 in
die Kammer 28 gelangen. Das Rückschlagventil 56 öffnet
sich dabei selbständig gegen den Druck der Anpreßfeder 63.
Eine entsprechende Anpreßfeder 64 weist das
Rückschlagventil 57 auf.
Wie zu Fig. 6 bezüglich der offenen Ringleitung 31
beschrieben, soll das Fluid bei der Verstellung der
Neigung des Rückenteils von der Kammer 29 in die Kammer 28
und umgekehrt strömen. In diesem Fall liegen die beiden
Betätigungszapfen 58, 59 an der äußeren Mantelfläche des
Betätigungsstößels 52 an, so daß beide Rückschlagventile
56, 57 radial nach außen gedrückt und damit geöffnet sind
(in Fig. 7a ist das rechte Rückschlagventil 56
demgegenüber geschlossen dargestellt). Der Ventilsitz des
Rückschlagventils 57 weist im Bereich des Ringspalts 62
eine zusätzliche Ringschulter 65 auf, die den
Strömungswiderstand für das Fluid durch diesen Ringspalt
erhöht. Dies hat zur Folge, daß die Rückenlehne bei der
Rückstellung nach vorn gedämpfter geführt wird als bei der
Verstellung nach hinten. Der Ventilsitz wirkt deshalb
ähnlich wie die Drossel 35 in Fig. 6.
Zur Herstellung einer Arretierung der
Rückenlehnenverstellung muß der Durchgang des Fluids durch
die Durchgangsbohrung 55 versperrt werden. Diese Stellung
ist in Fig. 7a für das rechte Rückschlagventil 56 gezeigt.
Durch Drehung des Stellrades 60 um jeweils 90° gleiten die
Betätigungszapfen 58, 59 in Aussparungen 66 an der
Zylindermantelfläche des Stößels 52, so daß beide
Rückschlagventile 56, 57 radial nach innen rutschen und
damit geschlossen sind. In diesem Fall kann kein Fluid von
einer Kammer zur anderen Kammer, egal in welche Richtung,
gelangen. Dies entspricht dem Arretierungsventil 37 in
Fig. 6.
Ist der Stuhl nicht mehr besessen, so rutscht der
Betätigungsstößel 52 von der unteren Position 54 in die
obere Position 53. In diesem Fall gleiten die
Betätigungszapfen 58, 59 in weitere Ausnehmungen 67 im
unteren Bereich des Betätigungsstößels 52, wodurch die
Ventile geschlossen sind. Durch das Anheben des
Betätigungsstößels 52 wird jedoch eine Bypassbohrung 68
durch den unteren Stößelzapfen 69 geöffnet, so daß Fluid
von der linken Kammer 29 in die Durchgangsbohrung 55 und
von dort aus über das Rückschlagventil 56 in die rechte
Kammer 28 gelangen kann. Diese Bypassbohrung 68 mit dem
geschilderten Fluiddurchgang entspricht der Ringleitung 32
in Fig. 6.
Da sich beim Ausführungsbeispiel nach Fig. 7a das
Wegeventil 33′ mit dem Sitzteil 5 jeweils verschiebt,
erfolgt bei einer Rückstellung der Neigung der Lehne eine
Strömungsbewegung von der Kammer 29 in die Kammer 28, da
sich das Ventil in der Fig. 7a von rechts nach links
bewegt. Demzufolge drehen sich die Strömungsrichtungen im
Vergleich zur Darstellung in Fig. 6 um. Die
Strömungsrichtungen 46, 48 des Fluids im Wegeventil 33′
sind in Fig. 7a sinngemäß eingezeichnet.
In Fig. 7b ist die Stirnansicht des Wegeventils nach
Fig. 7a dargestellt. Gleiche Teile sind mit gleichen
Bezugszeichen gekennzeichnet. Die Befestigung des
Rückschlagventils 56 mit Anpreßfeder 63 geschieht über
einen Verbindungssteg 70 am Ventilgehäuse 49.
Wie aus Fig. 7b in Verbindung mit Fig. 7c dargestellt,
weist das Ventilgehäuse 49 zusätzlich noch zwei
Sicherheitsventile 71, 72 auf, die Durchgangsbohrungen 73,
74 zwischen den Kammern 28, 29 verschließen. Die
Ventilteller 75, 76 sind durch Blattfedern 77 gegen den
Ventilsitz gepreßt. Diese zusätzlichen Sicherheitsventile
dienen zum Schutz des Faltenbalgs 27 bzw. 27′ im Falle,
daß die Neigung der Rückenlehne sehr abrupt und übermäßig
kraftvoll betätigt wird und ein Strömungsausgleich bei
unbesessenem Stuhl über das Wegeventil 33 bzw. 33′ nicht
erfolgen kann. In diesem Fall kann eine Strömung des
Fluids zwischen den beiden Kammern 28, 29 und umgekehrt
über die Sicherheitsventile 71, 72 erfolgen. Die
Schnittdarstellung in Fig. 7c zeigt die übereinander
angeordneten Sicherheitsventile 71, 72 im Längsschnitt.
Dabei dienen die Längsstößel 78, 79 gleichzeitig als
einseitige Halterung mit Ausnehmungen 80 für die
Blattfedern 77.
In Fig. 7b ist weiterhin ein V-förmiger Arretierungsbügel
81 für die 90°-Verstellbewegung des Stellrades 60
dargestellt, um die jeweilige Stellung zur Arretierung
bzw. zur Lösung der Arretierung der
Rückenlehnenverstellung zu erreichen.
Die Erfindung ist nicht auf das beschriebene und
dargestellte Ausführungsbeispiel beschränkt. Sie umfaßt
auch vielmehr alle fachmännischen Abwandlungen und
Weiterbildungen des erfindungsgemäßen Grundgedankens.
Claims (18)
1. Synchronverstelleinrichtung für Bürostühle,
Sitzmöbel o. dgl. mit einem ortsfesten Trägergestell (2),
einem im vorderen Stuhlbereich hiermit verbundenen
Sitzteil (5) und einem mit dem Sitzteil (5) verbundenen
Rückenteil (7), wobei das Sitzteil (5) in seinem hinteren
Bereich über ein Verbindungsgelenk (B) mit dem Rückenteil
(7) drehbar verbunden ist und das Rückenteil (7) oberhalb
des Verbindungsgelenks (B) am Trägergestell (2) in einem
ortsfesten Lager um einen Hebelarm (b) drehbar gelagert
ist, mit einer weiterhin vorhandenen schwenkbaren
Verbindung (C-D) des vorderen Bereichs des Sitzteils (5)
mit dem Trägergestell (2) derart, daß bei einer Auslenkung
des Rückenteils (7) um den Lagerpunkt (A) der vordere
Anlenkpunkt (D) des Sitzteils (5) zum Trägergestell (2)
und der hintere Anlenkpunkt (B) des Sitzteils (5) zum
Rückenteil (7) eine vorwärts und aufwärts gerichtete
Schwenk- bzw. Kreisbewegung mit einer
Horizontalverschiebung und Anhebung des Sitzteils (5)
vollziehen, dadurch gekennzeichnet, daß der vordere
Anlenkpunkt (D) des Sitzträgers (5) zum Trägergestell (2)
unterhalb des Verbindungsgelenks (B) liegt und bei der
Rückenteilauslenkung eine kreisförmige Bewegung um einen
Hebelarm (c) oder Drehpunkt (C) vollzieht, wobei der
Hebelarm (c) oder Drehradius (c) kleiner ist als der
Hebelarm (b) der Drehbewegung des Verbindungsgelenks (B)
um den Lagerpunkt (A).
2. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung zwischen Sitzteil (5)
und ortsfestem Trägergestell (2) über einen Pendelhebel
(8) mit dem Hebelarm (c) erfolgt, wobei der Pendelhebel
(8) einerseits mit dem Trägergestell (2) über ein Gelenk
(C) und andererseits mit dem Sitzteil (5) über ein Gelenk
(D) verbunden ist, die den Hebelarm (c) bilden.
3. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß der obere Totpunkt (D′′) des
Anlenkpunktes (D) zwischen Sitzteil (5) und Trägergestell
(2) auf einer Verlängerung einer Geraden (19′′) durch die
Punkte (B-C) liegt.
4. Einrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch
gekennzeichnet, daß die Verbindung des Sitzteils (5) mit
dem Trägergestell (2) über eine kreisförmige
Kulissenführung oder Kurvenführung (20, 22) erfolgt,
dessen Radius dem Hebelarm (c) entspricht.
5. Einrichtung nach Anspruch 2 oder 4, dadurch
gekennzeichnet, daß die Führung des vorderen Bereichs des
Sitzteils (5) durch die Verstellbewegung des Rückenteils
(7) erfolgt, wobei sowohl der vordere als auch der hintere
Bereich des Sitzteils (5) eine nach oben gerichtete
Bewegung vollzieht.
6. Einrichtung nach Anspruch 1, dadurch
gekennzeichnet, daß in der Normalstellung des Bürostuhls
(1) das Verbindungsgelenk B nahezu unterhalb des
ortsfesten Lagerpunktes A in einem Abstand d angeordnet
ist, derart, daß sich bei einer Belastung des Rückenteils
(7) mit dem Drehmoment (11) ein Rückstellmoment (11′)
aufgrund der Belastung des Sitzteils (5) einstellt.
7. Einrichtung nach einem der Ansprüche 2 bis 5,
dadurch gekennzeichnet, daß in der Normalstellung des
Stuhls der schwenkbare Anlenkpunkt D des vorderen
Sitzteils an einem Pendelhebel (8), in einer
Kulissenführung oder in einer Kurvenführung (20) geführt
ist, wobei der Anlenkpunkt D bei Belastung des Rückenteils
(7) eine aufwärts gerichtete Schwenkbewegung (Pfeil 14)
durchführt.
8. Einrichtung nach einem oder mehreren der
vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß das
Trägergestell (2) aus einem Grundholm (17) besteht, der
mittig unterhalb des Sitzteils (5) angeordnet ist und über
den hinteren Bereich des Stuhls hinausragt und daß eine
bügelartige Verzweigung (16) von dem hinteren Anlenkpunkt
(18) des Grundholms (17) zu den beiden seitlichen,
ortsfesten Anlenkpunkten A am Rückenteil (7) führt.
9. Einrichtung zur Beeinflussung der Führung des
Bürostuhls mittels eines Hydraulikzylinders, insbesondere
nach einem oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet, daß am ortsfesten Trägergestell
(2) ein Gehäuse eines doppelseitig beaufschlagbaren
Hubzylinders ortsfest befestigt ist, dessen verschiebbare
Kolbenstange mit dem Sitzteil (5) verbunden ist und daß
die, durch die Rückenteilverstellung bewirkte
Horizontalverschiebung des Sitzteils (5) und damit der
Kolbenstange des Hubzylinders durch das Fluid im
Hubzylinder gedämpft bzw. geführt ist.
10. Einrichtung nach Anspruch 9, dadurch
gekennzeichnet, daß anstelle eines Hubzylinders mit
doppelseitig beaufschlagbaren Kolben ein doppelseitig
wirkender Faltenbelag (27) mit Ventilsteuerung (33)
vorgesehen ist, der in seiner Mitte eine Trennwand (30)
sowie eine ortsfeste Lagerung (26) am Trägergestell (2)
aufweist und dessen beide Faltenbalge (28, 29) über
wenigstens eine externe oder interne Verbindungsleitung
(31, 32) miteinander verbunden sind.
11. Einrichtung nach Anspruch 9 oder 10, dadurch
gekennzeichnet, daß bei Verstellung der Neigung des
Rückenteils (7) das Fluid von der hinteren (29) in die
vordere (28) Kammer des Faltenbalgs (27) und umgekehrt
transportierbar ist, wobei durch ein Wegeventil (33) ein
Verstellkreislauf (31) mit Fluid durchströmt ist (Pfeil
46, 46′) und wobei das Fluid bei Neigungsvergrößerung über
ein Rückschlagventil (36) und einem Arretierungsventil
(37) (Pfeil 46) oder bei Neigungsverkleinerung des
Rückenteils (7) über das Arretierungsventil (37) und einem
Drosselventil (35) strömt (Pfeil 46′).
12. Einrichtung nach Anspruch 11, dadurch
gekennzeichnet, daß der Verstellkreislauf (31) durch das
Wegeventil (33) bei Belastung des Stuhls durch eine
Benutzerperson (Gewicht 15) geöffnet ist.
13. Einrichtung nach Anspruch 10 oder 11, dadurch
gekennzeichnet, daß zur Rückstellung der
Rückenlehnenneigung bei unbelastetem Stuhl ein zweiter
Rückstellkreislauf (32) mit Rückschlagventil (34)
vorgesehen ist, der einen Fluidtransport von der vorderen
Kammer (28) in die hintere Kammer (29) über das Wegeventil
(33) vollzieht, wobei vorzugsweise eine Rückstellfeder
(39) den Vorgang unterstützt.
14. Einrichtung zur hydraulischen Steuerung des
Bewegungsvorganges an Bürostühlen insbesondere nach einem
oder mehreren der vorhergehenden Ansprüche 1 bis 13,
dadurch gekennzeichnet, daß zwischen den beiden Kammern
(28, 29) eines doppelseitig wirkenden Faltenbalgs (27′)
ein Ventilgehäuse (33′) mit Durchgangsbohrung (55)
vorgesehen ist, welches je ein betätigbares
Rückschlagventil (56, 57) zu den beiden Kammern (28, 29)
des Faltenbalgs (27′) hin aufweist und daß ein manuell
betätigbarer Stößel (52) über eine Kurvensteuerung am
Stößelzylinder eine gleichzeitige oder verschiedenzeitige
Öffnung oder Schließung der Rückschlagventile (56, 57) und
damit ein Durchgang des Fluids bewirkt.
15. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß die gleichzeitige Öffnung beider
Rückschlagventile (56, 57) über jeweils einen radial
verschiebbaren Betätigungszapfen (58, 59) am
Rückschlagventil erfolgt, der sich jeweils an der äußeren
Zylinderfläche des Stößelzylinders (52) zur Öffnung des
Ventilsitzes abstützt.
16. Einrichtung nach Anspruch 14 oder 15, dadurch
gekennzeichnet, daß das Verschließen der Rückschlagventile
(56, 57) zwischen den Kammern (28, 29) durch radiales
Einfahren von Betätigungszapfen (58, 59) in
Kurvenausnehmungen am Stößel (52) erfolgt.
17. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß bei gleichzeitiger Öffnung beider
Rückschlagventile (56, 57) der Strömungswiderstand durch
die Rückschlagventile aufgrund unterschiedlicher
Gestaltung des Ventilsitzes (65) unterschiedlich ist.
18. Einrichtung nach Anspruch 14, dadurch
gekennzeichnet, daß bei geschlossenen Rückschlagventilen
(56, 57) und bei unbesessenem Stuhl der Betätigungsstößel
(52) vertikal nach oben verschiebbar ist, daß eine
Bypassbohrung (68) zwischen der Kammer (29) und der
Durchgangsbohrung (55) im Ventilgehäuse (49) vorgesehen
ist, und daß zur Rückstellung der Neigung der Rückenlehne
bei unbesessenem Stuhl eine Fluidströmung von der hinteren
Kammer (29) in die vordere Kammer (28) durch die
Bypassbohrung (68) erfolgt.
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