DE19922446A1 - Synchronmechanik für eine korrelierte Sitz-Rückenlehnen-Bewegung eines Bürostühles - Google Patents
Synchronmechanik für eine korrelierte Sitz-Rückenlehnen-Bewegung eines BürostühlesInfo
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Abstract
Eine Sychronmechanik für die korrelierte Sitz-Rückenlehnen-Bewegung eines Bürostuhles ist mit einem Basisträger (2), einem Sitzträger (6) und einem Rückenlehnenträger (7) versehen. Sitzträger (6) und Rückenlehnenträger (7) sind schwenkbar miteinander gekoppelt. Eine Federanordnung (20, 20') beaufschlagt die Synchronmechanik (1) in ihrer Grundstellung eine Blockiereinrichtung (2)9 legt die Synchronmechanik 1 in definierten Stellungen von Sitz- und Rückenlehnenträger (6, 7) fest. Die Blockiereinrichtung ist als Rastmechanismus (29) ausgebildet.
Description
Die Erfindung betrifft eine Synchronmechanik für eine korrelierte Sitz-Rücken
lehnen-Bewegung eines Bürostuhles mit den im Oberbegriff des
Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
Unter der Bezeichnung "Synchronmechanik" werden Baugruppen im Sitz
unterbau eines Bürostuhles verstanden, die für eine miteinander gekoppelte,
eine bestimmte Relativbewegung von Sitz- und Rückenlehne zueinander
mit sich bringende Kinematik sorgen. Dazu ist auf einer Stuhlsäule ein Ba
sisträger plaziert, an dem zum einen ein um eine Querachse schwenkbarer,
gelenkig mit dem Basisträger verbundener Sitzträger und zum anderen ein
ebenfalls um eine Querachse schwenkbarer, gelenkig mit dem Basisträger
verbundener Rückenlehnenträger gelagert sind. Auf dem Sitzträger ist der
in aller Regel mit einer gepolsterten Sitzfläche versehene Sitz des Büro
stuhls montiert. Der Rückenlehnenträger, der sich gängiger Weise von der
eigentlichen Synchronmechanik nach hinten erstreckt, trägt an einem nach
oben verlaufenden Ausleger die Rückenlehne des Bürostuhles.
Sitzträger und Rückenlehnenträger sind derart gelenkig gekoppelt, daß eine
Schwenkbewegung der Rückenlehne nach hinten - wie sie beispielsweise
durch ein Anlehnen des Stuhlbenutzers an die Rückenlehne hervorgerufen
werden kann - eine Absenkbewegung der Hinterkante des Sitzes nach unten
induziert. Diese korrelierte Sitz-Rückenlehnen-Bewegung bringt einen er
heblichen Komfortvorteil mit sich und ist aus orthopädischen Gründen er
wünscht.
Zum Ausschalten der Synchronfunktion ist es bekannt, eine Blockierein
richtung in die Synchronmechanik zu integrieren, mit der die Synchronme
chanik in mindestens einer definierten Stellung von Sitz- und Rückenleh
nenträger zueinander festlegbar ist. Die Blockiereinrichtung ist dabei übli
cherweise als Rastmechanismus ausgebildet.
Hierbei besteht nun die Problematik, daß ein solcher Rastmechanismus
konstruktiv möglichst einfach aufgebaut sein soll, allerdings bestimmte
Sicherheits- und Komfortmerkmale ausweisen soll.
Der Sicherheitsaspekt kommt aufgrund der ebenfalls üblicherweise bei
Synchronmechaniken vorhandenen Federbeaufschlagung in Richtung ihrer
Grundstellung zum Tragen. Diese Grundstellung wird durch eine Federan
ordnung zwischen Basisträger und Sitz- und/oder Rückenlehnenträger an
gesteuert. Wird nun die Synchronmechanik in einer Stellung außerhalb ih
rer Grundstellung durch die Blockiereinrichtung festgelegt, so ist die Syn
chronmechanik aufgrund der Federbeaufschlagung in sich gespannt. Wird
dann die Auslösung der Blockiereinrichtung betätigt, ohne daß der Benut
zer auf dem Stuhl sitzt und somit eine Gegenkraft zur Federbeaufschlagung
hervorruft, kann die Synchronmechanik schlagartig in ihre Grundstellung
schnellen. Bei sehr hohen Federkräften, wie sie beispielsweise bei einer
Einstellung für sehr schwere Stuhlbenutzer notwendig sind, kann dies zu
einer erheblichen Schlagwirkung oder gar zu einem Springen des Stuhles
führen, was ein erhebliches Verletzungsrisiko mit sich bringen kann. Daher
haben Blockiereinrichtungen so konstruiert zu sein, daß eine Auslösung bei
nicht besetztem Stuhl unmöglich ist.
Die oben erwähnten Komfortmerkmale liegen beispielsweise in der Mög
lichkeit, eine sogenannte "Suchfunktion" zu realisieren. Dies bedeutet, daß
das Einrasten durch den Benutzer auch dann initiiert werden kann, wenn
sich die Synchronmechanik nicht in einer festlegbaren Sollstellung befin
det. Bei einem Verschwenken der Synchronmechanik in eine solche Stel
lung erfolgt dann automatisch ein Blockieren des Rastmechanismus. Letz
terer "sucht" also die entsprechende Sollstellung.
Schließlich soll der Rastmechanismus einfach und insbesondere von der
Seite der Synchronmechanik her bedienbar sein.
Der Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, eine Synchronme
chanik der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß die Blockierein
richtung mit Ihrem Rastmechanismus die vorstehenden Sicherheits- und
Komfortkriterien erfüllt. Die Lösung dieser Aufgabe ist durch die im
Kennzeichnungsteil des Anspruches 1 angegebenen Merkmale der Blockier
einrichtung gegeben. Demnach ist die Blockiereinrichtung als Rastme
chanismus am Basisträger ausgebildet, der einen am Basisträger von Hand
verstellbar gelagerten Antriebsschieber und eine am Basisträger quer zum
Antriebsschieber verschiebbar gelagerte Rastbolzenanordnung aufweist.
Letztere ist mit dem Antriebsschieber über ein Keilschubgetriebe gekop
pelt. Die Rastbolzenanordnung weist einen mit einer Keilfläche des An
triebsschiebers kooperierenden Keilbolzen und einen in Eingriff mit einer
Rastöffnung am Sitz- oder Rückenlehnenträger bringbaren Rastbolzen auf.
Zwischen Keilbolzen und Rastbolzen ist eine Längen-Ausgleichsfeder ein
gesetzt. Ferner ist der Rastbolzen entgegen seiner Rasteingriffsrichtung mit
einer Lösefeder beaufschlagt, deren Federkraft geringer als die der Aus
gleichsfeder ist.
Aufgrund der Koppelung des Antriebsschiebers mit der Rastbolzenanord
nung über ein Keilschubgetriebe ist eine Zwangskoppelung zwischen die
sen beiden Baugruppen lediglich in einer Richtung gegeben. Dies bedeutet,
daß die Rastbolzenanordnung zwar zum Einrasten direkt vom Antriebs
schieber beaufschlagt wird, daß beim Betätigen des Antriebsschiebers zum
Lösen der Blockiereinrichtung jedoch die Rastbolzenanordnung nicht
zwangsweise mitgezogen wird. Ist in diesem Falle die Synchronmechanik
nicht durch den Benutzer beaufschlagt, so wird die Rastbolzenanordnung
aufgrund der Vorspannung durch die Federanordnung der Synchronmecha
nik in der Rastöffnung festgehalten und die Synchronmechanik löst nicht
aus. Zur Auslösung muß sich der Benutzer vielmehr auf den Bürostuhl set
zen und die Rückenlehne entgegen der Vorspannung der Federanordnung
nach hinten drücken, wodurch die Rastbolzen frei werden und durch die
Lösefeder aus der Rastöffnung herausgleiten können. Dann erst ist die Syn
chronmechanik frei. Die Rückenlehne folgt wieder entsprechend der übli
chen Kinematik der Synchronmechanik dem Rücken des Benutzers nach
vorne. Die beanspruchte Ausgleichsfeder hat dabei den Effekt, daß beim
Auslösen der Blockiereinrichtung der Keilbolzen dem Antriebsschieber
folgt und damit ständig an der Keilfläche des Antriebsschiebers anliegt.
Dadurch ist keine weitere Führung des Keilbolzens gegen eine Verdrehung
um seine Längsachse notwendig.
Die Ausgleichsfeder ist weiterhin für die oben erörterte "Suchfunktion"
verantwortlich. Wird nämlich die Blockiereinrichtung betätigt und damit
der Antriebsschieber in Rastrichtung verschoben, ohne daß der Rastbolzen
gegenüber einer Rastöffnung steht, so kann die Ausgleichsfeder die Vor
schubbewegung des Keilbolzens gegenüber dem Rastbolzen kompensieren.
Gleichzeitig wird dadurch der Rastbolzen in Rastrichtung unter Spannung
gesetzt. Sobald er eine Rastöffnung trifft, kann er in diese hineinschnappen,
die Blockierung der Synchronmechanik ist dann aktiv.
Durch die im Unteranspruch 2 angegebene Maßnahme wird das Rast- und
Auslöseverhalten der Blockiereinrichtung erheblich verbessert. Durch die
paarige Auslegung der Rastbolzenanordnung ist eine leichte Betätigbarkeit
gewährleistet, da ein Verkanten der einzelnen verschiebbaren Konstrukti
onsteile vermieden wird. Ferner ist dadurch eine praktisch spielfreie Auslö
sung möglich, da die beiden Rastbolzen unabhängig voneinander arbeiten.
Durch die Maßnahme nach Anspruch 3 kann die Synchronmechanik in
mehreren definierten Stellungen von Sitz- und Rückenlehnenträger zuein
ander festgelegt werden.
Die Weiterbildung nach Anspruch 4 sorgt für eine weitere Funktion der
Synchronmechanik. Grundsätzlich ist nämlich der Schwenkwinkel einer
Synchronmechanik üblicherweise begrenzt, da beispielsweise eine zu star
ke Neigung der Rückenlehne nach hinten zur Vermeidung einer Kippgefahr
des Stuhles zu unterbinden ist. Nach vorne ist der Schwenkwinkel in der
Regel so begrenzt, daß die Sitzfläche in der fast aufrechten Grenzposition
der Rückenlehne im wesentlichen horizontal steht. Forschungen auf dem
Gebiet der Ergonomie haben ergeben, daß bei längerem Sitzen auf einem
Bürostuhl, wie es bei einschlägigen Büroarbeiten an der Tagesordnung ist,
eine zeitweise Neigung der Sitzfläche nach vorne von Vorteil ist. Dies kann
durch die im Anspruch 4 angegebene Ausbildung der Synchronmechanik
mit relativ geringem konstruktivem Aufwand erreicht werden. Es genügt,
in den Rastmechanismus den beanspruchten Zwischenanschlag zu integrie
ren, an dem durch eine zweistufige Betätigbarkeit des Antriebsschiebers die
Rastbolzenanordnung zur Vergrößerung des Schwenkwinkels und insbe
sondere zur Neigung der Sitzfläche nach vorne vorbeiführbar ist.
Die in den Ansprüchen 5 bis 7 angegebenen Maßnahmen betreffen eine
Verstelleinrichtung zur Variierung der Vorspannung der die Synchronme
chanik in Richtung zu ihrer Grundstellung beaufschlagenden Federanord
nung. Die dort angegebenen Weiterbildungen der Federanordnung sind
zwar vorteilhaft zusammen mit der erfindungsgemäßen Ausbildung der
Blockiereinrichtung einsetzbar, können jedoch auch unabhängig davon bei
einer Synchronmechanik mit einer andersartigen Blockiereinrichtung ver
wendet werden. Wie aus der Beschreibung des Ausführungsbeispieles noch
näher hervorgeht, kann durch die Ausgestaltung der Federanordnung ge
mäß den Ansprüchen 5 bis 7 die Vorspannung der eingesetzten Schenkel
federn über eine besonders einfache Verstelleinrichtung geändert werden.
Hauptvorteil dabei ist, daß die Betätigung der Verstelleinrichtung von der
Seite der Synchronmechanik her erfolgen kann. Verstelleinrichtungen beim
Stand der Technik sahen demgegenüber meist eine Verstellung eines mittig
an der Unterseite des Sitzes vor dessen Vorderkante angeordneten Dreh
knaufes vor, der auf eine mit der Synchronmechanik gekoppelte Schrau
bendruckfeder wirkte. Damit war der Benutzer gezwungen, zur Betätigung
dieses Drehknaufes durch seine geöffneten Beine hindurchzugreifen, was
besonders von weiblichem Büropersonal als unschicklich und unangenehm
empfunden wurde. Hier schafft die erfindungsgemäße Ausgestaltung der
Federanordnung und ihre Betätigungsweise grundsätzliche Abhilfe.
Weitere Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind der nach
folgenden Beschreibung entnehmbar, in der ein Ausführungsbeispiel des
Erfindungsgegenstandes anhand der beigefügten Zeichnungen näher erläu
tert wird. Es zeigen:
Fig. 1 einen schematischen Vertikallängsschnitt durch eine Synchronme
chanik,
Fig. 2 eine Draufsicht auf die Synchronmechanik bei größtenteils entfern
ter Deckplatte des Sitzträgers,
Fig. 3 einen höchst schematischen Schnitt durch die Synchronmechanik
gemäß Schnittlinie III-III nach Fig. 1, und
Fig. 4 einen höchst schematischen Schnitt durch die Synchronmechanik
entlang der Schnittlinie IV-IV nach Fig. 1.
Der grundsätzliche Aufbau der als Ganzes mit 1 bezeichneten Synchron
mechanik ist anhand von Fig. 1 und 2 zu erläutern. Grundsätzlich ist in die
sem Zusammenhang darauf hinzuweisen, daß aus Gründen der Übersicht
lichkeit in beiden Figuren jeweils unterschiedliche Baugruppen weggelas
sen wurden, so z. B. in Fig. 1 die später noch genauer zu erläuternde Rast
bolzenanordnung mit dem Antriebsschieber.
Im wesentlichen weist die Synchronmechanik 1 einen schalenförmigen Ba
sisträger 2 auf, der mittels einer Konusaufnahme 3 auf das obere Ende einer
Stuhlsäule 4 gesetzt ist. In seitlichen, parallel zur Längsrichtung L des
Stuhles verlaufenden Wangen 5 des Basisträgers 2 liegen die verschiedenen
Konstruktionsteile der Synchronmechanik 1. Kernstücke davon sind zum
einen ein im wesentlichen plattenförmiger Sitzträger 6 und ein ohne seinen
Ausleger zur eigentlichen Rückenlehne dargestellter Rückenlehnenträger 7.
Der Sitzträger 6 weist eine im wesentlichen horizontal angeordnete, oben
liegende Trägerplatte 8 auf, die den mit einer gepolsterten Sitzfläche verse
henen Sitz (nicht dargestellt) des Bürostuhles aufnimmt. Der Sitzträger 6
weist vor seiner Vorderkante 11 nach unten abstehende Schwenklagerböcke
9 auf, mit denen der Sitzträger 6 auf einer in Querrichtung Q verlaufen
den Achse 10 am Basisträger 2 schwenkbar gelagert ist. Ein Stück vor sei
ner Hinterkante 12 ist der Sitzträger 6 an seinen Seiten mit nach unten ste
henden Kulissenfortsätzen 13, 13' versehen (s. auch Fig. 3), in die einer
seits in Querrichtung Q verlaufende, in vertikaler Richtung aneinanderge
reihte Rastöffnung 14, 14' der noch näher zu erläuternden Blockierein
richtung sowie andererseits eine in vertikaler Richtung verlaufende Führungsnut 15 eingeformt sind.
Der Rückenlehnenträger 7 weist zwei seitliche Wangenteile 16, 16' auf,
dessen Unterkante 17 den in Fig. 1 erkennbaren, aus zwei Bogenstücken
zusammengesetzten Verlauf zeigt. Der Rückenlehnenträger 7 ist auf einer
in Querrichtung Q verlaufenden Achse 18 schwenkbar an einem vom Ba
sisträger 2 nach oben abstehenden Schwenklagerbock 19 schwenkbar gela
gert. Sitzträger 6 und Rückenlehnenträger 7 sind miteinander gekoppelt,
indem ein in Querrichtung Q verlaufendes Achsteil 21 am Rückenlehnen
träger 7 in die Führungsnut 15 an den Kulissenfortsätzen 13, 13' des Sitz
trägers 6 eingreift. Wird ausgehend von der in Fig. 1 gezeigten Grundstel
lung der Synchronmechanik die Rückenlehne des Bürostuhles durch einen
Benutzer um die Achse 18 des Rückenlehnenträgers 7 nach hinten ge
schwenkt, so wird diese Bewegung über das Achsteil 21 und die Führungs
nut 15 auf den Sitzträger 6 übertragen, dessen Hinterkante 12 sich durch
Drehung um die Achse 10 nach unten absenkt.
Die Synchronmechanik ist durch die in Fig. 1, 2 und 4 gezeigte Federan
ordnung in Form zweiter Schenkelfedern 20, 20' in Richtung zur Grund
stellung (Fig. 1) beaufschlagt. Die beiden Schenkelfedern 20, 20' sitzen in
Querrichtung Q miteinander fluchtend vor den beiden Außenseiten der
Synchronmechanik innerhalb der Wangenteile 16, 16' des Rückenlehnen
trägers 7. Die äußeren, nach hinten abstehenden Schenkel stützen sich als
Stützschenkel 22, 22' an der nach unten weisenden Oberkante 23, 23' einer
jeweils in die Wangenteile 16, 16' eingeformten Ausnehmung 24, 24' ab.
Die nach vorne weisenden, innen liegenden Schenkel der Schenkelfedern
20, 20' sind mit ihren abgekröpften Enden 25, 25' in einer noch näher zu
erläuternden Verstelleinrichtung 26 zur Einstellung der Federkraft der
Schenkelfedern 20, 20' als Stellschenkel 27, 27' verankert. Die Schenkel
federn 20, 20' üben auf den Rückenlehnenträger 7 ein Drehmoment in
Pfeilrichtung 28 aus und beaufschlagen somit - wie erwähnt - die Syn
chronmechanik in Richtung ihrer Grundstellung gemäß Fig. 1.
Anhand von Fig. 1, 2 und 3 ist nun die Blockiereinrichtung in Form eines
als Ganzes mit 29 bezeichneten Rastmechanismus zu erläutern. In diesem
Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß in Fig. 1 dieser Rastmecha
nismus der Übersichtlichkeit halber weggelassen wurde. Dort ist lediglich
am hinteren Rand des Basisträgers 2 der im wesentlichen quaderförmige,
nach oben stehende Lagerkörper 30 für den Rastmechanismus 29 erkenn
bar. Ferner ist dort durch einen größeren und einen kleineren schwarz aus
gefüllten Kreis die Position der verschiedenen, in Querrichtung Q mitein
ander fluchtenden Bolzen des Rastmechanismus 29 sowie der Lösefedern
31 angedeutet, wie sie im folgenden noch näher erläutert werden.
Wie aus Fig. 2 deutlich wird, ist ein Kernstück des Rastmechanismus 29
ein am Basisträger 2 in Längsrichtung L verschiebbar gelagerter Antriebs
schieber 32, der an seinem nach hinten gewandten Ende mit zwei schräg
nach außen weisenden Keilflächen 33, 33' versehen ist. Der Antriebsschie
ber 32 ist über einen um eine vertikale Achse 34 schwenkbaren Zwischen
hebel 35 mit einem Übertragungsschieber 36 verbunden, der seitlich im
Basisträger 2 in Längsrichtung L verschiebbar ist. Der Übertragungshebel
36 steht nach Art eines Kurbeltriebes mit einem seitlich vom Basisträger 2
abstehenden Betätigungsgriff 37 in Verbindung. Durch dessen Schwenkung
um die Achse 38 wird der Übertragungshebel 36 nach vorne gezogen und
der Zwischenhebel 35 bezogen auf Fig. 2 im Uhrzeiger verschwenkt. (Der
dem Antriebsschieber 32 zugewandte Arm des Zwischenhebels 35 ist in
Fig. 2 in beiden Stellungen bezeichnet.) Dadurch wird der Antriebsschieber
32 nach hinten gedrückt.
Letzterer steht über seinen beiden Keilflächen 33, 33' mit beiderseits quer
zum Antriebsschieber 32 verschiebbar im Lagerkörper 30 gelagerten Rast
bolzenanordnungen 39, 39' in Verbindung, die symmetrisch zueinander
bezüglich der Mittellängsachse 40 ausgebildet sind. Wie aus Fig. 3 deutlich
wird, weist jede Rastbolzenanordnung 39, 39' einen mit dem Antriebs
schieber 32 kooperierenden Keilbolzen 41, 41' auf, dessen zum Antriebs
schieber 32 hinweisendes Ende 42, 42' keilförmig abgeschrägt ist. In Fig. 2
ist die links der Mittellängsachse dargestellt, wobei der Keilbolzen 41
schwarz eingefärbt ist. Den Keilbozen 41, 41' folgt jeweils eine Längen-
Ausgleichsfeder 43, 43' in Form einer Schraubendruckfeder, denen sich
nach außen jeweils Rastbolzen 44, 44' anschließen. Die beiden Rastbolzen
44, 44' weisen jeweils nach oben abstehende Stifte 45, 45' auf, die durch in
Querrichtung Q verlaufende Schlitze 46, 46 'nach oben stehen. Zwischen
die beiden Stifte 45, 45' ist oberhalb des Lagerkörpers 30 eine Lösefeder
47 in Form einer Schraubenzugfeder eingehängt, die die beiden Rastbolzen
44, 44' entgegen der Rasteingriffsrichtung R beaufschlagt. In Fig. 2 ist
rechts der Mittellängsebene die Lösefeder 47 angedeutet, während sie links
davon weggelassen wurde.
Die Rastbolzen 44, 44' wirken mit den bereits erwähnten Rastöffnungen 14
am Sitzträger 6 zusammen. Dementsprechend kann zum Blockieren der
Synchronmechanik 1 ausgehend von der in den Fig. 2 und 3 gezeigten
Freigabestellung der Betätigungsgriff 37 verschwenkt werden. Damit wird
- wie beschrieben - der Antriebsschieber 32 nach hinten geschoben, wo
durch über das von den Keilflächen 33, 33' und den Keilbolzen 41, 41' ge
bildete Keilschubgetriebe K1 die beiden Keilbolzen 41, 41' nach außen ge
schoben werden. Sofern während dieser Bewegung des Rastmechanismus
29 die Rastbolzen 44, 44' nicht mit den Rastöffnungen 14, 14' fluchten,
kann der komplette Betätigungsweg des Griffes 37 trotzdem durchmessen
werden. Die Rastbolzen 44, 44' schlagen nämlich an dem Kulissenfortsatz
13, 13' an, wonach die Keilbolzen 41, 41' durch eine Komprimierung der
Längen-Ausgleichsfedern 43, 43' weiter nach außen gefahren werden.
Durch diese Komprimierung werden die Rastbolzen 44, 44' vorgespannt.
Sobald sie mit einer Rastöffnung 14, 14' fluchten, schnappen sie in diese
ein und legen die Synchronmechanik 1 fest.
Wird im entlasteten Zustand der Synchronmechanik - also bei Besetzung
des Stuhles durch einen Benutzer - der Betätigungsgriff 37 wieder in
Richtung der Freigabestellung verschwenkt, so wird über den erwähnten
Mechanismus der Antriebsschieber 32 nach vorne gezogen. Die Keilbolzen
41, 41' werden durch die Längen-Ausgleichsfeder 43, 43' in Kontakt mit
den Keilflächen 33, 33' des Antriebsschiebers 32 gehalten und diesem
nachgeführt. Durch die Entlastung der Längen-Ausgleichsfeder 43, 43'
kann nun die Lösefeder 47 in Aktion treten, die die Rastbolzen 44, 44' aus
den Rastöffnungen 14, 14' herauszieht und somit die Synchronmechanik 1
wieder freigibt.
Bei vorgespannter Synchronmechanik - also bei unbesetztem Stuhl - wer
den durch das Drehmoment, das die Schenkelfedern 20, 20' auf den Rücken
lehnen- und Sitzträger 7, 6 ausüben, die Rastbolzen 44, 44' in den Rast
öffnungen 14, 14' festgehalten. Wird nun der Antriebsschieber 32 in Frei
gaberichtung bewegt, fahren nur die Keilbolzen 41, 41' aufgrund der Ex
pansion der Längen-Ausgleichsfeder 43, 43' mit nach innen, wobei der
Kontakt mit den Keilflächen 33, 33' und den Keilbolzen 41, 41' ständig
gehalten wird. Damit sind die Keilbolzen 41, 41' auch dauerhaft gegen eine
Drehbewegung um ihre Längsachse gesichert. Aufgrund des Festhaltens
der Rastbolzen 44, 44' in den Rastöffnungen 14, 14' erfolgt trotz der Be
tätigung des Antriebsschiebers 32 keine Freigabe der Synchronmechanik 1,
so daß diese nicht in ihre Grundstellung schnellen kann. Erst wenn durch
Setzen auf den Stuhl und Zurückdrücken der Rückenlehne die Synchron
mechanik 1 entlastet wird, können die Rastbolzen 44, 44' wie oben be
schrieben aus den Rastöffnungen 14, 14' durch Einfluß der Lösefeder 47
herausgleiten und die Synchronmechanik 1 freigeben.
Anhand von Fig. 3 ist eine weitere Zusatzfunktion des Rastmechanismus
29 zu erläutern. So sind vor den beiden oberen und unteren Rastöffnungs
paaren 14", 14''' jeweils Zwischenanschläge 48, 48' bzw. 49, 49' vorge
sehen. In der Normalstellung des Betätigungsgriffes 37 steht der gesamte
Rastmechanismus 29 so, daß die Rastbolzen 44, 44' nicht an diesen Zwi
schenanschlägen 48, 48', 49, 49' vorbeilaufen können. Dadurch ist eine
Schwenkwinkelbegrenzung für die Synchronmechanik 1 gegeben.
Soll der Sitzträger 6 allerdings weiter nach hinten und insbesondere nach
vorne schwenkbar sein, so kann der Betätigungsgriff 37 in eine nicht darge
stellte Zusatzstellung verbracht werden, in der der Antriebsschieber 32
weiter nach vorne zurückgezogen wird. Dadurch gelangen die Rastbolzen
anordnungen 39, 39' unter dem Einfluß der Lösefeder 47 so weit nach in
nen, daß die Rastbolzen 44, 44' an den Zwischenanschlägen 48, 48' oder
49, 49' vorbeilaufen können. Damit wird die erwähnte Schwenkwinkelbe
grenzung aufgehoben und die Synchronmechanik 1 kann über einen größe
ren Winkelbereich verschwenkt werden. Insbesondere beim Überwinden
der unteren Zwischenanschläge 48, 48' ergibt sich eine Neigung des Sitzes
von beispielsweise 3° nach vorne.
Anhand von Fig. 1 und 4 ist schließlich die bereits erwähnt Verstellein
richtung 26 für die Vorspannung der Schenkelfedern 20, 20' zu erläutern.
Wie augenfällig aus Fig. 4 hervorgeht, ist die Verstelleinrichtung 26 wie
derum grundsätzlich als Keilschubgetriebe K2 ausgelegt, das einerseits ei
nen am Basisträger 2 in Querrichtung Q verschiebbar geführten Antriebs
keil 50 und einen damit kooperierenden Abtriebskeil 51 aufweist. Letzterer
ist - wie aus Fig. 1 deutlich wird, in einer parallel zur Querrichtung Q
schräg nach vorne oben geneigten Ebene E verschiebbar am Basisträger 2
gelagert. Über zwei konvex bzw. konkav gewölbte, ineinander passende
Keilflächen 52, 53 stehen Antriebskeil 50 und Abtriebskeil 51 in Getriebe
verbindung. Der Antriebskeil 50 wird durch einen Spindeltrieb 54 beauf
schlagt, der aus einer Spindelstange 55 und einem Innengewinde 56 be
steht. Die Spindelstange 55 ist durch einen teleskopartig nach außen her
ausziehbaren Drehgriff 57 betätigbar. Das zum Drehgriff entgegengesetzte
Ende der Spindelstange 55 stützt sich in einer Aufnahme 58 im Antriebs
keil 50 ab.
Im Abtriebskeil 51 sind die beiden abgekröpften Enden 25, 25' der Stell
schenkel 27, 27' in Öffnungen 59, 59' aufgenommen. Zur Vergrößerung
der Vorspannung der Schenkelfedern 20, 20' ist der Drehgriff 57 so zu be
tätigen, daß die Spindelstange 55 bezogen auf Fig. 4 nach rechts (also nach
innen) verschoben wird. Dadurch wird die in Querrichtung Q verlaufende
Bewegung des Antriebskeils 50 in eine nach unten gerichtete Bewegung
des Abtriebskeils 51 umgesetzt, der die Stellschenkel 27, 27' nach unten
drückt und die beiden Schenkelfedern 20, 20' somit stärker spannt.
Die Leichtgängigkeit der Betätigung des Spindeltriebes 54 wird im übrigen
durch die in Fig. 4 angedeutete Kugellagerung 60 unterstützt.
Claims (7)
1. Synchronmechanik für die korrelierte Sitz-Rückenlehnen-Bewegung
eines Bürostuhls mit
- - einem auf einer Stuhlsäule (4) plazierbaren Basisträger (2),
- - einem um eine Querachse (10) schwenkbaren, gelenkig mit dem Basisträger (2) verbundenen Sitzträger (6),
- - einem ebenfalls um eine Querachse (18) schwenkbaren, gelenkig mit dem Basisträger (2) verbundenen Rückenlehnenträger (7), der mit dem Sitzträger (6) derart gekoppelt ist, daß eine Schwenkbe wegung der Rückenlehne nach hinten eine Absenkbewegung des rückwärtigen Bereichs (12) des Sitzträgers (6) induziert,
- - einer Federanordnung (20, 20') zwischen Basisträger und Sitz- und/oder Rückenlehnenträger (6, 7) zur Beaufschlagung der Syn chronmechanik (1) in Richtung zu ihrer Grundstellung, und
- - einer Blockiereinrichtung (29) für die Synchronmechanik (1) zu deren Festlegbarkeit in mindestens einer definierten Stellung von Sitz- und Rückenlehnenträger (6, 7) zueinander, dadurch gekennzeichnet, daß
- - die Blockiereinrichtung als Rastmechanismus (29) am Basisträger
(2) ausgebildet ist, der
- a) einen am Basisträger (2) von Hand verstellbar gelagerten Antriebsschieber (32) und
- b) eine am Basisträger (2) quer zum Antriebsschieber (32) verschiebbar gelagerte Rastbolzenanordnung (39, 39') aufweist, die mit dem Antriebsschieber (32) über eine Keilschubgetriebe (K1) gekoppelt ist, wobei
- - die Rastbolzenanordnung (39, 39') einen mit dem Antriebsschie ber (32) kooperierenden Keilbolzen (41, 41') und einen in Ein griff mit einer Rastöffnung (14, 14') am Sitz- oder Rückenleh nenträger (6, 7) bringbaren Rastbolzen (44, 44') aufweist, wobei zwischen Keilbolzen (41, 41') und Rastbolzen (44, 44') eine Längen-Ausgleichsfeder (43, 43') eingesetzt und der Rastbolzen (44, 44') entgegen seiner Rasteingriffsrichtung (R) mit einer Lö sefeder (47) beaufschlagt ist.
2. Synchronmechanik nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rastbolzenanordnung (39, 39') paarig angelegt und das Keil
schubgetriebe (K1) mit zwei Keilflächen (33, 33') am Antriebsschie
ber (32) versehen ist.
3. Synchronmechanik nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Rastbolzenanordnung (39, 39') mit einer Reihe von Rast
öffnungen (14, 14') am Sitzträger (6) zur Festlegbarkeit der Syn
chronmechanik (1) in mehreren definierten Stellungen von Sitz- und
Rückenlehnenträger (6, 7) zueinander kooperiert.
4. Synchronmechanik nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch ge
kennzeichnet, daß der Rastmechanismus (29) mit einem Zwischenan
schlag (48, 48', 49, 49') zur Schwenkwinkelbegrenzung der Syn
chronmechanik (1) ausgestattet ist, wobei der Antriebsschieber (32) in
zwei Stufen betätigbar ist, nämlich einer ersten Stufe, in der die Rast
bolzenanordnung (39, 39') außer Eingriff mit der jeweiligen Rastöff
nung bringbar ist, und einer zweiten Stufe, in der die Rastbolzenan
ordnung (39, 39') zur Vergrößerung des Schwenkwinkels der Syn
chronmechanik an dem Zwischenanschlag (48, 48', 49, 49') vorbei
führbar ist.
5. Synchronmechanik insbesondere nach einem der Ansprüche 1 bis 4,
dadurch gekennzeichnet, daß die Federanordnung zur Beaufschla
gung der Synchronmechanik (1) eine Schenkelfeder (20, 20') auf
weist, deren einer Schenkel als Stützschenkel (22, 22') sich am Rücken
lehnenträger (7) und deren anderer Schenkel als Stellschenkel (27,
27') sich an einer Verstelleinrichtung (26) zur Verstellung der Vor
spannung der Schenkelfeder (20, 20') abstützt.
6. Synchronmechanik nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß
die Verstelleinrichtung (26) ein quer zur Längsachse der Synchronme
chanik (1) verstellbares Keilschubgetriebe (K2) aufweist, dessen An
triebskeil (50) über einen Spindeltrieb (54) von der Seite der Syn
chronmechanik (1) her verstellbar ist und an dessen Abtriebskeil (51)
sich der zugeordnete Stellschenkel (27, 27') der Schenkelfeder (20,
20') abstützt.
7. Synchronmechanik nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß
die Federanordnung zwei paarig angeordnete Schenkelfedern (20, 20')
aufweist, deren Stellschenkel (27, 27') sich gemeinsam in dem Ab
triebskeil (51) des Keilschubgetriebes (K2) abstützen.
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