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Die
Erfindung betrifft eine Synchronmechanik für eine korrelierte Sitz-Rückenlehnen-Bewegung eines Bürostuhles
mit den im Oberbegriff des Anspruches 1 angegebenen Merkmalen.
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Unter
der Bezeichnung „Synchronmechanik" werden Baugruppen
im Sitzunterbau eines Bürostuhles
verstanden, die für
eine miteinander gekoppelte, eine bestimmte Relativbewegung von
Sitz- und Rückenlehne
zueinander mit sich bringende Kinematik sorgen. Dazu ist auf einer
Stuhlsäule
ein Basisträger plaziert,
an dem zum einen ein um eine Querachse schwenkbarer, gelenkig mit
dem Basisträger
verbundener Sitzträger
und zum anderen ein ebenfalls um eine Querachse schwenkbarer, gelenkig
mit dem Basisträger
verbundener Rückenlehnenträger gelagert sind.
Auf dem Sitzträger
ist der in aller Regel mit einer gepolsterten Sitzfläche versehene
Sitz des Bürostuhls
montiert. Der Rückenlehnenträger, der
sich gängiger
Weise von der eigentlichen Synchronmechanik nach hinten erstreckt,
trägt an
einem nach oben verlaufenden Ausleger die Rückenlehne des Bürostuhles.
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Sitzträger und
Rückenlehnenträger sind
derart gelenkig gekoppelt, daß eine
Schwenkbewegung der Rückenlehne
nach hinten – wie
sie beispielsweise durch ein Anlehnen des Stuhlbenutzers an die
Rückenlehne
hervorgerufen werden kann – eine
Absenkbewegung der Hinterkante des Sitzes nach unten induziert.
Diese korrelierte Sitz-Rückenlehnen-Bewegung
bringt einen erheblichen Komfortvorteil mit sich und ist aus orthopädischen
Gründen
erwünscht.
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Zum
Ausschalten der Synchronfunktion ist es beispielsweise aus der die
Merkmale des Oberbegriffes des Patentanspruches 1 zeigenden
EP 0 233 974 B1 bekannt,
eine Blockiereinrichtung in die Synchronmechanik zu integrieren,
mit der die Synchronmechanik in mindestens einer definierten Stellung von
Sitz- und Rückenlehnenträger zueinander
festlegbar ist. Die Blockiereinrichtung ist dabei üblicherweise
als Rastmechanismus ausgebildet.
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Hierbei
besteht nun die Problematik, daß ein solcher
Rastmechanismus konstruktiv möglichst
einfach aufgebaut sein soll, allerdings bestimmte Sicherheits- und
Komfortmerkmale ausweisen soll.
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Der
Sicherheitsaspekt kommt aufgrund der ebenfalls üblicherweise bei Synchronmechaniken vorhandenen
Federbeaufschlagung in Richtung ihrer Grundstellung zum Tragen.
Diese Grundstellung wird durch eine Federanordnung zwischen Basisträger und
Sitz- und/oder Rückenlehnenträger angesteuert. Wird
nun die Synchronmechanik in einer Stellung außerhalb ihrer Grundstellung
durch die Blockiereinrichtung festgelegt, so ist die Synchronmechanik
aufgrund der Federbeaufschlagung in sich gespannt. Wird dann die
Auslösung
der Blockiereinrichtung betätigt,
ohne daß der
Benutzer auf dem Stuhl sitzt und somit eine Gegenkraft zur Federbeaufschlagung
hervorruft, kann die Synchronmechanik schlagartig in ihre Grundstellung
schnellen. Bei sehr hohen Federkräften, wie sie beispielsweise
bei einer Einstellung für
sehr schwere Stuhlbenutzer notwendig sind, kann dies zu einer erheblichen
Schlagwirkung oder gar zu einem Springen des Stuhles führen, was
ein erhebliches Verletzungsrisiko mit sich bringen kann. Daher haben
Blockiereinrichtungen so konstruiert zu sein, daß eine Auslösung bei nicht besetztem Stuhl
unmöglich
ist.
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Die
oben erwähnten
Komfortmerkmale liegen beispielsweise in der Möglichkeit, eine sogenannte „Suchfunktion" zu realisieren.
Dies bedeutet, daß das
Einrasten durch den Benutzer auch dann initiiert werden kann, wenn
sich die Synchronmechanik nicht in einer festlegbaren Sollstellung
befindet. Bei einem Verschwenken der Synchronmechanik in eine solche
Stellung erfolgt dann automatisch ein Blockieren des Rastmechanismus.
Letzterer „sucht" also die entsprechende
Sollstellung.
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Schließlich soll
der Rastmechanismus einfach und insbesondere von der Seite der Synchronmechanik
her bedienbar sein.
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Der
Erfindung liegt demzufolge die Aufgabe zugrunde, eine Synchronmechanik
der eingangs genannten Art so weiterzubilden, daß die Blockiereinrichtung mit
Ihrem Rastmechanismus die vorstehenden Sicherheits- und Komfortkriterien
erfüllt.
Die Lösung
dieser Aufgabe ist durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruches
1 angegebenen Merkmale der Blokkiereinrichtung gegeben. Demnach
ist die Blockiereinrichtung als Rastmechanismus am Basisträger ausgebildet,
der einen am Basisträger
von Hand verstellbar gelagerten Antriebsschieber und eine am Basisträger quer
zum Antriebsschieber verschiebbar gelagerte Rastbolzenanordnung
aufweist. Letztere ist mit dem Antriebsschieber über ein Keilschubgetriebe gekoppelt.
Die Rastbolzenanordnung weist einen mit einer Keilfläche des
Antriebsschiebers kooperierenden Keilbolzen und einen in Eingriff mit
einer Rastöffnung
am Sitz- oder Rückenlehnenträger bringbaren
Rastbolzen auf. Zwischen Keilbolzen und Rastbolzen ist eine Längen-Ausgleichsfeder eingesetzt.
Ferner ist der Rastbolzen entgegen seiner Rasteingriffsrichtung
mit einer Lösefeder
beaufschlagt, deren Federkraft geringer als die der Ausgleichsfeder
ist.
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Aufgrund
der Koppelung des Antriebsschiebers mit der Rastbolzenanordnung über ein
Keilschubgetriebe ist eine Zwangskoppelung zwischen diesen beiden
Baugruppen lediglich in einer Richtung gegeben. Dies bedeutet, daß die Rastbolzenanordnung
zwar zum Einrasten direkt vom Antriebsschieber beaufschlagt wird,
daß beim
Betätigen
des Antriebsschiebers zum Lösen
der Blockiereinrichtung jedoch die Rastbolzenanordnung nicht zwangsweise mitgezogen
wird. Ist in diesem Falle die Synchronmechanik nicht durch den Benutzer
beaufschlagt, so wird die Rastbolzenanordnung aufgrund der Vorspannung
durch die Federanordnung der Synchronmechanik in der Rastöffnung festgehalten
und die Synchronmechanik löst
nicht aus. Zur Auslösung muß sich der
Benutzer vielmehr auf den Bürostuhl setzen
und die Rückenlehne
entgegen der Vorspannung der Federanordnung nach hinten drücken, wodurch
die Rastbolzen frei werden und durch die Lösefeder aus der Rastöffnung herausgleiten
können. Dann
erst ist die Synchronmechanik frei. Die Rückenlehne folgt wieder entsprechend
der üblichen
Kinematik der Synchronmechanik dem Rücken des Benutzers nach vorne.
Die beanspruchte Ausgleichsfeder hat dabei den Effekt, daß beim Auslösen der
Blockiereinrichtung der Keilbolzen dem Antriebsschieber folgt und
damit ständig
an der Keilfläche
des Antriebsschiebers anliegt. Dadurch ist keine weitere Führung des
Keilbolzens gegen eine Verdrehung um seine Längsachse notwendig.
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Die
Ausgleichsfeder ist weiterhin für
die oben erörterte „Suchfunktion" verantwortlich.
Wird nämlich die
Blockiereinrichtung betätigt
und damit der Antriebsschieber in Rastrichtung verschoben, ohne
daß der
Rastbolzen gegenüber
einer Rastöffnung
steht, so kann die Ausgleichsfeder die Vorschubbewegung des Keilbolzens
gegenüber
dem Rastbolzen kompensieren. Gleichzeitig wird dadurch der Rastbolzen in
Rastrichtung unter Spannung gesetzt. Sobald er eine Rastöffnung trifft,
kann er in diese hineinschnappen, die Blockierung der Synchronmechanik
ist dann aktiv.
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Durch
die im Unteranspruch 2 angegebene Maßnahme wird das Rast- und Auslöseverhalten
der Blockiereinrichtung erheblich verbessert. Durch die paarige
Auslegung der Rastbolzenanordnung ist eine leichte Betätigbarkeit
gewährleistet,
da ein Verkanten der einzelnen verschiebbaren Konstruktionsteile
vermieden wird. Ferner ist dadurch eine praktisch spielfreie Auslösung möglich, da
die beiden Rastbolzen unabhängig
voneinander arbeiten.
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Durch
die Maßnahme
nach Anspruch 3 kann die Synchronmechanik in mehreren definierten
Stellungen von Sitz- und Rückenlehnenträger zueinander
festgelegt werden.
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Die
Weiterbildung nach Anspruch 4 sorgt für eine weitere Funktion der
Synchronmechanik. Grundsätzlich
ist nämlich
der Schwenkwinkel einer Synchronmechanik üblicherweise begrenzt, da beispielsweise
eine zu starke Neigung der Rückenlehne nach
hinten zur Vermeidung einer Kippgefahr des Stuhles zu unterbinden
ist. Nach vorne ist der Schwenkwinkel in der Regel so begrenzt,
daß die Sitzfläche in der
fast aufrechten Grenzposition der Rückenlehne im wesentlichen horizontal
steht. Forschungen auf dem Gebiet der Ergonomie haben ergeben, daß bei längerem Sitzen
auf einem Bürostuhl, wie
es bei einschlägigen
Büroarbeiten
an der Tagesordnung ist, eine zeitweise Neigung der Sitzfläche nach
vorne von Vorteil ist. Dies kann durch die im Anspruch 4 angegebene
Ausbildung der Synchronmechanik mit relativ geringem konstruktivem
Aufwand erreicht werden. Es genügt,
in den Rastmechanismus den beanspruchten Zwischenanschlag zu integrieren,
an dem durch eine zweistufige Betätigbarkeit des Antriebsschiebers
die Rastbolzenanordnung zur Vergrößerung des Schwenkwinkels und
insbesondere zur Neigung der Sitzfläche nach vorne vorbeiführbar ist.
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Die
in den Ansprüchen
5 bis 7 angegebenen Maßnahmen
betreffen eine Verstelleinrichtung zur Variierung der Vorspannung
der die Synchronmechanik in Richtung zu ihrer Grundstellung beaufschlagenden
Federanordnung. Die dort angegebenen Weiterbildungen der Federanordnung
sind zwar vorteilhaft zusammen mit der erfindungsgemäßen Ausbildung
der Blockiereinrichtung einsetzbar, können jedoch auch unabhängig davon
bei einer Synchronmechanik mit einer andersartigen Blockiereinrichtung verwendet
werden. Wie aus der Beschreibung des Ausführungsbeispieles noch näher hervorgeht,
kann durch die Ausgestaltung der Federanordnung gemäß den Ansprüchen 5 bis
7 die Vorspannung der eingesetzten Schenkelfedern über eine
besonders einfache Verstelleinrichtung geändert werden. Hauptvorteil
dabei ist, daß die
Betätigung
der Verstelleinrichtung von der Seite der Synchronmechanik her erfolgen
kann. Verstelleinrichtungen beim Stand der Technik sahen demgegenüber meist
eine Verstellung eines mittig an der Unterseite des Sitzes vor dessen Vorderkante
angeordneten Drehknaufes vor, der auf eine mit der Synchronmechanik
gekoppelte Schraubendruckfeder wirkte. Damit war der Benutzer gezwungen,
zur Betätigung
dieses Drehknaufes durch seine geöffneten Beine hindurchzugreifen,
was besonders von weiblichem Büropersonal
als unschicklich und unangenehm empfunden wurde. Hier schafft die
erfindungsgemäße Ausgestaltung
der Federanordnung und ihre Betätigungsweise
grundsätzliche Abhilfe.
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Weitere
Merkmale, Einzelheiten und Vorteile der Erfindung sind der nachfolgenden
Beschreibung entnehmbar, in der ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
anhand der beigefügten Zeichnungen
näher erläutert wird.
Es zeigen:
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1 einen
schematischen Vertikallängsschnitt
durch eine Synchronmechanik,
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2 eine
Draufsicht auf die Synchronmechanik bei größtenteils entfernter Deckplatte
des Sitzträgers,
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3 einen
höchst
schematischen Schnitt durch die Synchronmechanik gemäß Schnittlinie III-III
nach 1, und
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4 einen
höchst
schematischen Schnitt durch die Synchronmechanik entlang der Schnittlinie IV-IV
nach 1.
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Der
grundsätzliche
Aufbau der als Ganzes mit 1 bezeichneten Synchronmechanik
ist anhand von 1 und 2 zu erläutern. Grundsätzlich ist in
diesem Zusammenhang darauf hinzuweisen, daß aus Gründen der Übersichtlichkeit in beiden
Figuren jeweils unterschiedliche Baugruppen weggelassen wurden,
so z. B. in 1 die später noch genauer zu erläuternde
Rastbolzenanordnung mit dem Antriebsschieber.
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Im
wesentlichen weist die Synchronmechanik 1 einen schalenförmigen Basisträger 2 auf,
der mittels einer Konusaufnahme 3 auf das obere Ende einer
Stuhlsäule 4 gesetzt
ist. In seitlichen, parallel zur Längsrichtung L des Stuhles verlaufenden
Wangen 5 des Basisträgers 2 liegen
die verschiedenen Konstruktionsteile der Synchronmechanik 1.
Kernstücke
davon sind zum einen ein im wesentlichen plattenförmiger Sitzträger 6 und
ein ohne seinen Ausleger zur eigentlichen Rückenlehne dargestellter Rückenlehnenträger 7.
Der Sitzträger 6 weist
eine im wesentlichen horizontal angeordnete, oben liegende Trägerplatte 8 auf,
die den mit einer gepolsterten Sitzfläche versehenen Sitz (nicht
dargestellt) des Bürostuhles
aufnimmt. Der Sitzträger 6 weist
vor seiner Vorderkante 11 nach unten abstehende Schwenklagerbökke 9 auf,
mit denen der Sitzträger 6 auf
einer in Querrichtung Q verlaufenden Achse 10 am Basisträger 2 schwenkbar
gelagert ist. Ein Stück
vor seiner Hinterkante 12 ist der Sitzträger 6 an
seinen Seiten mit nach unten stehenden Kulissenfortsätzen 13, 13' versehen (s.
auch 3), in die einerseits in Querrichtung Q verlaufende,
in vertikaler Richtung aneinandergereihte Rastöffnung 14, 14' der noch näher zu erläuternden
Blockiereinrichtung sowie andererseits eine in vertikaler Richtung
verlaufende Führungsnut 15 eingeformt
sind.
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Der
Rückenlehnenträger 7 weist
zwei seitliche Wangenteile 16, 16' auf, dessen Unterkante 17 den
in 1 erkennbaren, aus zwei Bogenstücken zusammengesetzten
Verlauf zeigt. Der Rückenlehnenträger 7 ist
auf einer in Querrichtung Q verlaufenden Achse 18 schwenkbar
an einem vom Basisträger 2 nach
oben abstehenden Schwenklagerbock 19 schwenkbar gelagert.
Sitzträger 6 und
Rückenlehnenträger 7 sind
miteinander gekoppelt, indem ein in Querrichtung Q verlaufendes
Achsteil 21 am Rückenlehnen träger 7 in
die Führungsnut 15 an
den Kulissenfortsätzen 13, 13' des Sitzträgers 6 eingreift. Wird
ausgehend von der in 1 gezeigten Grundstellung der
Synchronmechanik die Rückenlehne
des Bürostuhles
durch einen Benutzer um die Achse 18 des Rückenlehnenträgers 7 nach
hinten geschwenkt, so wird diese Bewegung über das Achsteil 21 und
die Führungsnut 15 auf
den Sitzträger 6 übertragen,
dessen Hinterkante 12 sich durch Drehung um die Achse 10 nach
unten absenkt.
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Die
Synchronmechanik ist durch die in 1, 2 und 4 gezeigte
Federanordnung in Form zweiter Schenkelfedern 20, 20' in Richtung
zur Grundstellung (1) beaufschlagt. Die beiden Schenkelfedern 20, 20' sitzen in Querrichtung
Q miteinander fluchtend vor den beiden Außenseiten der Synchronmechanik
innerhalb der Wangenteile 16, 16' des Rückenlehnenträgers 7.
Die äußeren, nach hinten
abstehenden Schenkel stützen
sich als Stützschenkel 22, 22' an der nach
unten weisenden Oberkante 23, 23' einer jeweils in die Wangenteile 16, 16' eingeformten
Ausnehmung 24, 24' ab.
Die nach vorne weisenden, innen liegenden Schenkel der Schenkelfedern 20, 20' sind mit ihren
abgekröpften
Enden 25, 25' in
einer noch näher
zu erläuternden
Verstelleinrichtung 26 zur Einstellung der Federkraft der Schenkelfedern 20, 20' als Stellschenkel 27, 27' verankert.
Die Schenkelfedern 20, 20' üben auf den Rückenlehnenträger 7 ein
Drehmoment in Pfeilrichtung 28 aus und beaufschlagen somit – wie erwähnt – die Synchronmechanik
in Richtung ihrer Grundstellung gemäß 1.
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Anhand
von 1, 2 und 3 ist nun die
Blockiereinrichtung in Form eines als Ganzes mit 29 bezeichneten
Rastmechanismus zu erläutern.
In diesem Zusammenhang ist darauf hinzuweisen, daß in 1 dieser
Rastmecha nismus der Übersichtlichkeit
halber weggelassen wurde. Dort ist lediglich am hinteren Rand des
Basisträgers 2 der
im wesentlichen quaderförmige,
nach oben stehende Lagerkörper 30 für den Rastmechanismus 29 erkennbar.
Ferner ist dort durch einen größeren und
einen kleineren schwarz ausgefüllten
Kreis die Position der verschiedenen, in Querrichtung Q miteinander
fluchtenden Bolzen des Rastmechanismus 29 sowie der Lösefedern 31 angedeutet,
wie sie im folgenden noch näher erläutert werden.
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Wie
aus 2 deutlich wird, ist ein Kernstück des Rastmechanismus 29 ein
am Basisträger 2 in
Längsrichtung
L verschiebbar gelagerter Antriebsschieber 32, der an seinem
nach hinten gewandten Ende mit zwei schräg nach außen weisenden Keilflächen 33, 33' versehen ist.
Der Antriebsschieber 32 ist über einen um eine vertikale
Achse 34 schwenkbaren Zwischenhebel 35 mit einem Übertragungsschieber 36 verbunden,
der seitlich im Basisträger 2 in
Längsrichtung
L verschiebbar ist. Der Übertragungshebel 36 steht
nach Art eines Kurbeltriebes mit einem seitlich vom Basisträger 2 abstehenden
Betätigungsgriff 37 in
Verbindung. Durch dessen Schwenkung um die Achse 38 wird
der Übertragungshebel 36 nach
vorne gezogen und der Zwischenhebel 35 bezogen auf 2 im
Uhrzeiger verschwenkt. (Der dem Antriebsschieber 32 zugewandte
Arm des Zwischenhebels 35 ist in 2 in beiden
Stellungen bezeichnet.) Dadurch wird der Antriebsschieber 32 nach
hinten gedrückt.
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Letzterer
steht über
seinen beiden Keilflächen 33, 33' mit beiderseits
quer zum Antriebsschieber 32 verschiebbar im Lagerkörper 30 gelagerten Rastbolzenanordnungen 39, 39' in Verbindung,
die symmetrisch zueinander bezüglich
der Mittellängsachse 40 ausgebildet
sind. Wie aus 3 deutlich wird, weist jede
Rastbolzenanordnung 39, 39' einen mit dem Antriebsschieber 32 kooperierenden
Keilbolzen 41, 41' auf,
dessen zum Antriebsschieber 32 hinweisendes Ende 42, 42' keilförmig abgeschrägt ist.
In 2 ist die links der Mittellängsachse dargestellt, wobei
der Keilbolzen 41 schwarz eingefärbt ist. Den Keilbozen 41, 41' folgt jeweils
eine Längen-Ausgleichsfeder 43, 43' in Form einer
Schraubendruckfeder, denen sich nach außen jeweils Rastbolzen 44, 44' anschließen. Die
beiden Rastbolzen 44, 44' weisen jeweils nach oben abstehende
Stifte 45, 45' auf, die
durch in Querrichtung Q verlaufende Schlitze 46, 46' nach oben stehen.
Zwischen die beiden Stifte 45, 45' ist oberhalb des Lagerkörpers 30 eine
Lösefeder 47 in
Form einer Schraubenzugfeder eingehängt, die die beiden Rastbolzen 44, 44' entgegen der
Rasteingriffsrichtung R beaufschlagt. In 2 ist rechts
der Mittellängsebene
die Lösefeder 47 angedeutet,
während
sie links davon weggelassen wurde.
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Die
Rastbolzen 44, 44' wirken
mit den bereits erwähnten
Rastöffnungen 14 am
Sitzträger 6 zusammen.
Dementsprechend kann zum Blockieren der Synchronmechanik 1 ausgehend
von der in den 2 und 3 gezeigten
Freigabestellung der Betätigungsgriff 37 verschwenkt
werden. Damit wird – wie
beschrieben – der
Antriebsschieber 32 nach hinten geschoben, wodurch über das
von den Keilflächen 33, 33' und den Keilbolzen 41, 41' gebildete Keilschubgetriebe
K1 die beiden Keilbolzen 41, 41' nach außen geschoben
werden. Sofern während
dieser Bewegung des Rastmechanismus 29 die Rastbolzen 44, 44' nicht mit den
Rastöffnungen 14, 14' fluchten, kann
der komplette Betätigungsweg
des Griffes 37 trotzdem durchmessen werden. Die Rastbolzen 44, 44' schlagen nämlich an
dem Kulissenfortsatz 13, 13' an, wonach die Keilbolzen 41, 41' durch eine
Komprimierung der Längen-Ausgleichsfedern 43, 43' weiter nach
außen
gefahren werden. Durch diese Komprimierung werden die Rastbolzen 44, 44' vorgespannt.
Sobald sie mit einer Rastöffnung 14, 14' fluchten, schnappen
sie in diese ein und legen die Synchronmechanik 1 fest.
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Wird
im entlasteten Zustand der Synchronmechanik – also bei Besetzung des Stuhles
durch einen Benutzer – der
Betätigungsgriff 37 wieder
in Richtung der Freigabestellung verschwenkt, so wird über den
erwähnten
Mechanismus der Antriebsschieber 32 nach vorne gezogen.
Die Keilbolzen 41, 41' werden durch die Längen-Ausgleichsfeder 43, 43' in Kontakt
mit den Keilflächen 33, 33' des Antriebsschiebers 32 gehalten
und diesem nachgeführt. Durch
die Entlastung der Längen-Ausgleichsfeder 43, 43' kann nun die
Lösefeder 47 in
Aktion treten, die die Rastbolzen 44, 44' aus den Rastöffnungen 14, 14' herauszieht
und somit die Synchronmechanik 1 wieder freigibt.
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Bei
vorgespannter Synchronmechanik – also bei
unbesetztem Stuhl – werden
durch das Drehmoment, das die Schenkelfedern 20, 20' auf den Rükkenlehnen-
und Sitzträger 7, 6 ausüben, die
Rastbolzen 44, 44' in
den Rastöffnungen 14, 14' festgehalten.
Wird nun der Antriebsschieber 32 in Freigaberichtung bewegt,
fahren nur die Keilbolzen 41, 41' aufgrund der Expansion der Längen-Ausgleichsfeder 43, 43' mit nach innen,
wobei der Kontakt mit den Keilflächen 33, 33' und den Keilbolzen 41, 41' ständig gehalten
wird. Damit sind die Keilbolzen 41, 41' auch dauerhaft
gegen eine Drehbewegung um ihre Längsachse gesichert. Aufgrund
des Festhaltens der Rastbolzen 44, 44' in den Rastöffnungen 14, 14' erfolgt trotz
der Betätigung
des Antriebsschiebers 32 keine Freigabe der Synchronmechanik 1, so
daß diese nicht
in ihre Grundstellung schnellen kann. Erst wenn durch Setzen auf
den Stuhl und Zurückdrücken der Rückenlehne
die Synchronmechanik 1 entlastet wird, können die
Rastbolzen 44, 44' wie
oben beschrieben aus den Rastöffnungen 14, 14' durch Einfluß der Lösefeder 47 herausgleiten
und die Synchronmechanik 1 freigeben.
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Anhand
von 3 ist eine weitere Zusatzfunktion des Rastmechanismus 29 zu
erläutern.
So sind vor den beiden oberen und unteren Rastöffnungspaaren 14'', 14''' jeweils Zwischenanschläge 48, 48' bzw. 49, 49' vorgesehen.
In der Normalstellung des Betätigungsgriffes 37 steht
der gesamte Rastmechanismus 29 so, daß die Rastbolzen 44, 44' nicht an diesen
Zwischenanschlägen 48, 48', 49, 49' vorbeilaufen
können.
Dadurch ist eine Schwenkwinkelbegrenzung für die Synchronmechanik 1 gegeben.
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Soll
der Sitzträger 6 allerdings
weiter nach hinten und insbesondere nach vorne schwenkbar sein,
so kann der Betätigungsgriff 37 in
eine nicht dargestellte Zusatzstellung verbracht werden, in der der
Antriebsschieber 32 weiter nach vorne zurückgezogen
wird. Dadurch gelangen die Rastbolzenanordnungen 39, 39' unter dem Einfluß der Lösefeder 47 so
weit nach innen, daß die
Rastbolzen 44, 44' an den
Zwischenanschlägen 48, 48' oder 49, 49' vorbeilaufen
können.
Damit wird die erwähnte
Schwenkwinkelbegrenzung aufgehoben und die Synchronmechanik 1 kann über einen
größeren Winkelbereich verschwenkt
werden. Insbesondere beim Überwinden
der unteren Zwischenanschläge 48, 48' ergibt sich
eine Neigung des Sitzes von beispielsweise 3° nach vorne.
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Anhand
von 1 und 4 ist schließlich die bereits erwähnt Verstelleinrichtung 26 für die Vorspannung
der Schenkelfedern 20, 20' zu erläutern. Wie augenfällig aus 4 hervorgeht,
ist die Verstelleinrichtung 26 wiederum grundsätzlich als
Keilschubgetriebe K2 ausgelegt, das einerseits einen am Basisträger 2 in
Querrichtung Q verschiebbar geführten
Antriebskeil 50 und einen damit kooperierenden Abtriebskeil 51 aufweist.
Letzterer ist – wie
aus 1 deutlich wird, in einer parallel zur Querrichtung
Q schräg
nach vorne oben geneigten Ebene E verschiebbar am Basisträger 2 gelagert. Über zwei
konvex bzw. konkav gewölbte,
ineinander passende Keilflächen 52, 53 stehen
Antriebskeil 50 und Abtriebskeil 51 in Getriebeverbindung.
Der Antriebskeil 50 wird durch einen Spindeltrieb 54 beaufschlagt,
der aus einer Spindelstange 55 und einem Innengewinde 56 besteht.
Die Spindelstange 55 ist durch einen teleskopartig nach
außen
herausziehbaren Drehgriff 57 betätigbar. Das zum Drehgriff entgegengesetzte Ende
der Spindelstange 55 stützt
sich in einer Aufnahme 58 im Antriebskeil 50 ab.
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Im
Abtriebskeil 51 sind die beiden abgekröpften Enden 25, 25' der Stellschenkel 27, 27' in Öffnungen 59, 59' aufgenommen.
Zur Vergrößerung der Vorspannung
der Schenkelfedern 20, 20' ist der Drehgriff 57 so
zu betätigen,
daß die
Spindelstange 55 bezogen auf 4 nach rechts
(also nach innen) verschoben wird. Dadurch wird die in Querrichtung
Q verlaufende Bewegung des Antriebskeils 50 in eine nach
unten gerichtete Bewegung des Abtriebskeils 51 umgesetzt,
der die Stellschenkel 27, 27' nach unten drückt und die beiden Schenkelfedern 20, 20' somit stärker spannt.
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Die
Leichtgängigkeit
der Betätigung
des Spindeltriebes 54 wird im übrigen durch die in 4 angedeutete
Kugellagerung 60 unterstützt.