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Lagereinheit und Arretiervorrichtung für Sitz-
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und/oder Liegemöbel mit verstellbaren Teilen Die Erfindung betrifft
eine Lagereinheit zur Befestigung von Sitzplatte und Rückenlehne eines Sitzmöbels
an einem Ständer, mit einem ständerseitigen Lagerteil und einem sitzplattenseitigen
Lagerteil, die mittels eines Hauptgelenks verbunden und um eine waagerechte Achse
verschwenkbar sind, mit einem Lehnenträger, der mittels eines Lehnengelenks ebenfalls
um eine waagerechte Achse schwenkbar in einem der beiden Lagerteile gelagert ist,
mit Federmitteln zum Vorspannen von Sitzplatte und Rückenlehne in eine jeweilige
Endschwenklage sowie mit Feststellmitteln zum Arretieren von Sitzplatte und Rückenlehne
in einer jeweiligen beliebigen Schwenklage.
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Die Erfindung betrifft ferner eine Klemmvorrichtung zum Arretieren
eines oder mehrerer gegenüber einem Gestell oder Ständer und gegebenenfalls gegeneinander
verstellbarer Sitz-, Liege-, Lehnen-oder Fußteile eines Sitz- und/oder Liegemöbels
in seiner bzw.
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ihren gewünschten Stellungen, insbesondere zur Verwendung bei
einem
Möbel mit einer Lagereinheit der vorgenannten Art, bei der mit jedem verstellbaren
Möbelteil ein Klemmglied verbunden ist und verschiedene Klemmglieder in parallelen
Ebenen liegen und mittels desselben Arretierhebels zwischen sich gegen den Ständer
abstützenden Klemmelementen einklemmbar sind.
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Aus dem DT-Gm 7 303 234 ist ein Stuhl mit Sitzplatte und Rückenlehne
bekannt, die unabhängig voneinander um eine gemeinsame waagerechte Achse in ihrer
Neigung verstellbar sind. Zum Arretieren von Sitzplatte und Rückenlehne in einer
jeweils gewünschten Stellung ist mit beiden je eine Lasche gelenkig verbunden, die
an dem dem Gelenkpunkt entgegengesetzten Ende mit einem Langloch versehen sind.
Beide Laschen laufen zu einem Stuhlbein herunter, wo sich durch ihr jeweiliges Langloch
eine am Stuhlbein befestigte Stange erstreckt. Auf dieser Stange befinden sich außerdem
zwischen dem Stuhlbein und einer ersten Lasche, zwischen beiden Laschen und zwischen
der zweiten Lasche und einem Exzenter eines Arretierhebels jeweils eine Klemmscheibe.
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Eine Drehung des Exzenter mittels des Arretierhebels hat zur Folge,
daß der aus Klemmscheiben und Laschen bestehende Schichtaufbau zwischen dem Stuhlbein
und dem Exzenter eingeklemmt wird, so daß keine Verschiebung zwischen den Laschen
und dem Stuhlbein mehr stattfinden kann. Auf diese Weise kann eine Schwenkbewegung
von Sitzplatte bzw. Rückenlehne um die gemeinsame Schwenkachse verhindert werden,
solange sidider Arretierhebel in seiner Klemmstellung befindet. Bei dem bekannten
Stuhl erstrecken sich diese Laschen für die Arretierung sowie Federmittel zum Vorspannen,
insbesondere der Rückenlehne in eine Endschwenklage über einen großen Bereich unterhalb
der Sitzplatte, was dem bekannten Stuhl zum einen ein unvorteilhaftes Äußeres verleiht
und zum anderen die Gefahr einer Verschmutzung oder Beschädigung von Gelenken, Federmitteln
oder Feststellmitteln zum Arretieren bzw. die Verschmutzung der Kleidung eines Stuhlbenutzers
durch diese Mittel in sich birgt.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht daher darin, für ein Sitzmöbel eine
Lagereinheit zu schaffen, die eine das Aussehen des Stuhls
nicht
beeinträchtigende Form besitzt und vor allem gegen eine Verschmutzung oder Beschädigung
geschützt ist und ihrerseits nicht Ursache einer Beschmutzung oder Beschädigung
der Kleidung eines Benutzers sein kann.
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Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die Lagerteile
als die Gelenke, die Federmittel und die Feststellmittel aufnehmendes Gehäuse ausgebildet
sind.
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Dabei ist insbesondere vorgesehen, daß die Lagerteile zwei gegeneinander
gekehrt ineinandergreifende, im Querschnitt U-förmige Elemente mit einem dem Quersteg
des U entsprechenden Boden und den Seitenschenkeln des U entsprechenden Wänden sind.
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Bei einer solchen Ausgestaltung der Lagerteile erscheint die Lagereinheit
zwischen dem Ständer und der Sitzplatte als ein mehr oder weniger geschlossenes
Gebilde, was unter Umständen durch einen herabgezogenen Rand der Sitzplatte noch
mehr oder weniger verdeckt werden kann, so daß sich die Lagereinheit auch für Sitzmöbel
zeitgemäßer Formen eignet. Darüberhinaus bietet die Zusammenfassung von Gelenken,
Federmitteln und Feststellmitteln innerhalb der Lagerteile einen wirksamen Schutz
einerseits dieser einzelnen Elemente vor einer äußeren Beeinflussung und andererseits
eines Benutzers vor einer Verschmutzung seiner Kleidung oder auch einer Verletzung
seiner selbst durch diese Elemente.
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Als insbesondere für diese erfindungsgemäße Lagereinheit vorteilhafte
Feststellmittel kommt eine Klemmvorrichtung der eingangs genannten Art in Betracht,
die sich dadurch auszeichnet, daß die miteinander zu verklemmenden Klemmflächen
von Klemmelementen und Klemmgliedern undurchbrochene Flächen sind.
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Wie bereits eingangs erwähnt, sind die Laschen des bekannten Stuhls,
die zur Arretierung eingeklemmt werden, mit Langlöchern versehen, durch die eine
Stange hindurchgeführt ist. Für die
Klemmwirkung stehen daher nur
die Ränder der Laschen und entsprechend auch nur die Ränder der Klemmscheiben zur
Verfügung, so daß wegen der dadurch begrenzten Klemmfläche zur Erzielung einer Haftreibung
eine stärkere Klemmkraft erforderlich ist.
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Bei der erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung sind die zu verklemmenden
Flächen nicht auf einer Stange aufgereiht oder sonstwie durchbrochen, so daß größere
Klemmflächen zur Verfügung stehen.
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Mit dieser erfindungsgemäßen Ausbildung der Klemmvorrichtung ist der
weitere Vorteil verbunden, daß die mit den verstellbaren Möbelteilen verbundenen
Klemmglieder nicht nur in der Richtung eines Langlochs, sondern in jeder beliebigen
Richtung innerhalb der Ebene des jeweiligen Klemmglieds zwischen den Klemmelementen
sich bewegen können. Wie aus der folgenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels
deutlich werden wird, wird es dadurch möglich, die Klemmvorrichtung in einem wesentlich
kleineren Raum innerhalb der Lagerteile unterzubringen.
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Vorteilhafte Weiterbildungen der Erfindung sind in den Unteransprüchen
enthalten.
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Die Erfindung wird im folgenden an einem Ausführungsbeispiel unter
Bezug auf die beiliegenden Figuren näher erläutert. Es zeigen: Fig. 1 schematisch
die Vorderansicht eines die erfindungsgemäße Lagereinheit verwendenden Stuhls, Fig.
2 einen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Lagereinheit entlang der Linie II-II
in Fig. 4, Fig. 3 einen anderen Längsschnitt durch die erfindungsgemäße Lagereinheit
entlang der Linie III-III in Fig. 4, Fig. 4 eine Vorderansicht der erfindungsgemäßen
Lagereinheit, und Fig. 5 eine Schnittansicht einer für die erfindungsgemäße Lagereinheit
besonders geeigneten Klemmvorrichtung als Feststellmittel
zum
Arretieren von Sitzplatte und Rückenlehne.
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Gemäß Fig. 1 besteht der von der erfindungsgemäßen Lagereinheit Gebrauch
machende Stuhl aus einem Ständer 1 mit einem mehrarmigen Fuß 2 und einem Standrohr
3, der in Fig. 1 nur angedeuteten erfindungsgemäßen Lagereinheit 4, der Sitzplatte
5 und der an einem Lehnenträger 6 angebrachten Rückenlehne 7. Das Standrohr 3 ist
mit einer Federeinrichtung 8, vorzugsweise einer Gasdruckfeder versehen, die in
Verbindung mit einer nicht gezeigten, von einem Hebel 9 betätigbaren Arretiervorrichtung
eine Höhenverstellung von Sitzplatte 5 und Rückenlehne 7 erlaubt.
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Wie aus Fig. 1 erkennbar, weist die Lagereinheit 4 ein mit dem Standrohr
3 verbundenes Lagerteil lo und ein mit der Sitzplatte 5 verbundenes Lagerteil 11
auf. Die Lagerteile 10 und 11 sind im Querschnitt U-förmig ausgebildet und umgekehrt
ineinander geschachtelt. Wie im folgenden noch näher erläutert werden wird, sind
beide Lagerteile 10, 11 um eine in der Zeichnungsebene liegende waagerechte Achse
gegeneinander verschwenkbar, so daß die Sitzplatte 5 entsprechend verschwenkt werden
kann. Um dieselbe Achse ist der Lehnenträger 6 unabhängig von der Sitzplatte 5 schwenkbar.
Alle dieser Verschwenkung und der Arretierung in den bestimmten Schwenklagen dienenden
Elemente sind erfindungsgemäß innerhalb der Lagerteile 10, 11 untergebracht. Lediglich
der Arretierungshebel 12 mit seinem Handgriff 13 stehen zur bequemen Bedienung der
Feststell- oder Arretierungsmittel aus den Lagerteilen lo, 11 heraus. Wie sich ebenfalls
aus der folgenden Beschreibung ergeben wird, kann die Arretierung von Sitzplatte
5 und Rückenlehne 7 in beliebigen Schwenklagen durch Drehung des Arretierungshebels
12 um seine Achse gelöst bzw. bewirkt werden.
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Es sei nun zunächst auf Fig. 4 Bezug genommen, die die Lagereinheit
4 mit den Lagerteilen 1o und 11 in einer Fig. 1 entsprechenden Vorderansicht zeigt.
Die Lagerteile 1o und 11 sind um eine waagerechte Achse A-A schwenkbar miteinander
verbunden. Zu diesem
Zweck sind innen an den Wänden 14 und 15 des
Lagerteils 1o je eine Lagerhülse 16 und 17 starr befestigt. Diese Befestigung kann
vorzugsweise durch eine Verschweißung erfolgen. In Fig. 4 ist die rechte Lagerhülse
17 teilweise weggebrochen, um den Blick auf später erläuterte Elemente freizugeben.
Durch die Lagerhülsen 16 und 17 erstreckt sich ein Lagerbolzen 18, der in den Wänden
19 und 20 des äußeren Lagerteils 11 befestigt ist.
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Für die Ausbildung dieses Lagerbolzens 18 und seine Befestigung in
den Wänden 19 und 20 des Lagerteils 11 sind verschiedene Möglichkeiten denkbar.
So kann es sich beispielsweise um einen durchgehenden Lagerbolzen handeln, oder
um zwei Lagerbolzenstummel. Ferner kann der Lagerbolzen selbst bis in die Wände
19 und 20 geführt und dort verschraubt oder vernietet sein, oder er kann zu diesem
Zweck mit besonderen Ansätzen versehen sein.
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Zwischen den Innenseiten der Wände 19 und 20 und den Außenseiten der
Wände 14 und 15 befinden sich Scheiben 21, vorzugsweise aus einem Kunststoffmaterial
mit guten Gleiteigenschaften. Zwischen den beiden Lagerhülsen 16 und 17 befindet
sich auf dem Gelenk- lager bolzen 18 eine weitere Lagerhülse 22 Die Lagerhülse 22
ist von den Lagerhülsen 16 und 17 durch den Scheiben 21 entsprechende Scheiben 23
getrennt, von denen nur die linke Scheibe 23 in Fig. 4 erkennbar ist. An der Lagerhülse
22 ist der im dargestellten Fall aus zwei Rohren bestehende Lehnenträger 6 befestigt,
vorzugsweise angeschweißt.
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Die beschriebene und in Fig. 4 dargestellte Anordnung von Lagerteilen
und Gelenken ermöglicht eine Schwenkbewegung des Lagerteils 11 umd dieAchse A-A
gegenüber dem Lagerteil 70 und eine von dieser Schwenkbewegung unabhängige Schwenkbewegung
des Lehnenträgers 6 und damit der Lehne 7 um dieselbe Achse A-A sowohl gegenüber
dem Lagerteil 10, als auch gegenüber dem Lagerteil 11.
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Die Sitzplatte 5 und der Lehnenträger 6 werden mittels Federmitteln
in Endschwenklagen vorgespannt. Wie aus den Fig. 2 und 4 erkennbar, ist zu diesem
Zweck einerseits eine Druckfeder 24, vorzugsweise eine Gasdruckfeder, zwischen dem
Lehnenträger 6 und
dem Lagerteil 10 vorgesehen, die den Lehnenträger
6 in der Darstellung von Fig. 2 im Gegenuhrzeigersinn vorspannt, die Rückenlehne
7 also nach vorn drückt. Wie man am besten aus Fig. 3 erkennt, befindet sich andererseits
eine Schraubenzugfeder 25 zwischen einem mit dem sitzplattenseitigen Lagerteil 11
verbundenen Federangriffshebel 26 und dem hinteren Ende des ständerseitigen Lagerteils
10.
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Die Befestigung der Feder 24 am Lehnenträger 6 erfolgt über einen
Zapfen 27, der in ausreichendem Abstand-von der Achse A-A nahe dem hinteren Ende
der Lagerteile 10, 11 seitlich vom Lehnenträger 6 absteht, und an diesem vorzugsweise
angeschweißt ist.
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Zur Befestigung des anderen Endes der Feder 24 am Lagerteil 10 ist
ein weiterer Zapfen 28 nahe dem Boden 29 des Lagerteils 1o innen an dessen Wand
15 befestigt, vorzugsweise angeschweißt.
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Wie in Fig.4angedeutet, kann der Zapfen 28 zusätzlich in einem mit
dem Boden 29 des Lagerteils 1o verbundenen Träger 30 gehalten sein.
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Das dem in den Federangriffshebel 26 eingehängten Ende der Schraubenzugfeder
25 entgegengesetzte Ende ist nahe dem rückwärtigen Ende des Lagerteils 10 um einen
Zapfen 31 gelegt (siehe Fig. 2 und 3), der innen an der Seitenwand 14 des Lagerteils
10 angebracht, vorzugsweise angeschweißt ist. Der Federangriffshebel 26 ist vorzugsweise
Teil eines später näher erläuterten Klemmscheibenhalters 32, der am Boden 33 des
Lagerteils 11 befestigt ist und von diesem nach unten ragt.
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Hinsichtlich der als erfinderisch angesehenen relativen Lage der Systempunkte,
d.h. insbesondere der Achse A-A, der Angriffspunkte der Federn 24 und 25, der Achse
des Arretierungshebels 12, der Achse des Standrohrs 3 etc. wird ausdrücklich auf
die Figuren, insbesondere die Fig. 2 bis 4, Bezug genommen.
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Wie aus den Fig. 2 und 3 erkennbar, besitzen die Wände 14,15 des inneren,
ständerseitigen Lagerteils 1o von der Schwenkachse A-A ab nach hinten eine abnehmende
Höhe. Der in Fig. 2 eingetragene Neigungswinkel d der Oberkante dieser Wände bestimmt
den maximalen Schwenkbereich des Lagerteils 11. Die vordere Endschwenklage des Lagerteils
11 um das Lagerteil 1o ergibt sich durch die Auflage des Bodens 33 des äußeren,
sitzplattenseitigen Lagerteils 11 auf den Oberkanten der Wände 14 und 15 des anderen
Lagerteils 10 in dessen vorderem Bereich, während die hintere Endschwenklage durch
die Auflage des Bodens 33 auf den hinteren geneigten Oberkanten der Wände 14 und
15 bestimmt wird. Wie in den Fig. 2 und 3 angedeutet, sind die Wände 14 und 15 vor
der Schwenkachse A-A leicht nach vorn abfallend, um auch eine nach vorn geneigte
Stellung der Sitzplatte 5 zu ermöglichen. Es ist klar, daß abweichend von den Figuren
andere Neigungen der Wände 14 und 15 oder andere Anschlagmittel zur Erzielung eines
bestimmten Schwenkbereichs möglich sind.
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Der Schwenkbereichs des Lehnen trägers 6 um die Achse A-A wird nach
oben bzw. vorn durch einen am Boden 33 des Lagerteils 11 befestigten Gummipuffer/begrenzt.
Nach hinten oder unten endet der Schwenkbereich des Lehnenträgers 6 dann, wenn er
auf den Boden 29 des Lagerteils 10 auftrifft.
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Mittels der im folgenden beschriebenen, als Klemmvorrichtung ausgebildeten
Feststellmittel können die Sitzplatte 5 und der Lehnenträger 6 stufenlos in jeder
beliebigen Schwenklage unabhängig voneinander arretiert bzw. festgeklemmt werden.
Wie aus den Fig. 2 bis 4 erkennbar, sind zu diesem Zweck das sitzplattenseitige
Lagerteil 11 und der Lehnenträger 6 jeweils mit einer Klemmscheibe 34 bzw. 35 versehen.
Hinsichtlich der bevorzugten Form dieser Klemmscheiben wird ausdrücklich auf die
Fig. 2 und 3 Bezug genommen. Die Klemmscheibe 34 ist an dem bereits in Verbindung
mit dem Federangriffshebel 26 erwähnten Klemmscheibenhalter 32 befestigt. Der Klemmscheibenhalter
32 ist im wesentlichen L-förmig ausgebildet und mit dem Fuß des L so am Boden 33
befestigt,
daß der Steg des L im wesentlichen parallel zu den Wänden der Lagerteile 10, 11
nach unten ragt. Wie aus Fig. 4 erkennbar, ist der Federangriffshebel 26 ein aus
dem Klemmscheibenhalter 32 in Richtung auf die Wand 14 herausgebogenes Teil. Dadurch
erhält die Schraubenzugfeder 25 einen genügenden Abstand von der Klemmscheibe 35.
Durch diese Versetzung von Federangriffshebel 26 zur Hauptfläche des Klemmscheibenhalters
32 wird außerdem erzielt, daß die Wirkungslinie der Schraubenzugfeder genau in der
Ebene der Klemmscheibe 34 liegt.
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Die Klemmscheibe 35 ist an einem Klemmscheibenhalter 36 angebracht,
der am Lehnenträger 6 befestigt, vorzugsweise angeschweißt ist, wie dies insbesondere
aus Fig. 2 so deutlich erkennbar ist, daß sich eine weitere Beschreibung erübrigt.
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Aus später erläuterten Gründen sind beide Klemmscheiben 34 und 35
an ihrem zugehörigen Klemmscheibenhalter 32 bzw. 36 in einer Richtung senkrecht
zu ihren Klemmflächen mit einer gewissen Beweglichkeit angebracht. Durch eine formschlüssige
Verbindung mittels jeweils zweier Stifte 37 bzw. 38 sind die Klemmscheiben 34 und
35 in der Ebene ihrer Klemmflächen bzw.
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in der Ebene parallel zu den Wänden der Lagerteile 1o, 11 spielfrei
befestigt. Die Beweglichkeit zwischen Klemmscheiben 34, 35 und zugehörigem Klemmscheibenhalter
32, 36 ist in Fig. 4 durch den Abstand d angedeutet. Wie am besten aus den Fig.
4 und 5 erkennbar, laufen die Klemmscheiben 34 und 35 zwischen Klemmbacken 39, 40
und 41 hindurch. Die Klemmbacke 39 sitzt auf einer Imbusschraube 42 ohne Schraubenkopf,
die in der Gewindebohrung eines Blocks 43 geführt ist und bei Drehung gegenüber
diesem Block axial beweglich ist. Der Block ist mit dem Boden 29 und der Wand 14
des ständerseitigen Lagerteils lo verschweißt. Die Klemmbacke 40 ist mittels eines
Klemmbackenträgers 44 gesondert am Boden 29 befestigt. Wie aus den Fig. 2 und 5
erkennbar, besitzt der Klemmbackenträger 44 - vorzugsweise zwei - Ansätze 44a, die
durch Langlöcher 45 im Boden 29 gesteckt und unter dem Boden umgeknickt sind. Auf
diese
Weise ist der Klemmbackenträger und mit ihm die Klemmbacke 40 in der Richtung senkrecht
zum Boden 29 nicht beweglich. In Achsrichtung von Imbusschraube 42 und Arretierungshebel
12 ist der Klemmbackenträger 40 dagegen beweglich. Die Klemmbacke 41 ist am Ende
des Arretierungshebels 12 befestigt. Der innerhalb der Lagerteile mit einem Außengewinde
versehene Arretierungshebel 12 ist in einem mit einer durchgehenden Gewindebohrung
versehenen Lagerbock 46 gelagert. Eine Drehung des Arretierungshebels 12 mit Hilfe
seines Handgriffs 13 hat daher gegenüber dem Lagerbock 46 eine Axialverschiebung
des Arretierungshebels und damit der Klemmbacke 41 zur Folge. Der Lagerbock 46 ist
am Boden 29 des Lagerteils lo befestigt, vorzugsweise angeschweißt.
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Wie anhand von Fig. 5 leicht verständlich, ist die Wirkungsweise der
erfindungsgemäßen Klemmvorrichtung folgende. Eine aufgrund entsprechender Drehung
des Arretierungshebels 12 hervorgerufene Axialbewegung in Richtung des Pfeils B
bringt die Klemmfläche der Klemmbacke 41 mit der Klemmscheibe 35 in Berührung und
drückt diese gegen die in Fig. 5 rechte Klemmfläche der Klemmbacke 40.
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Da sowohl die Klemmscheibe 35 als auch die Klemmbacke 40 in dieser
Axialrichtung beweglich sind, werden sie in Fig. 5 nach links verschoben, so daß
die linke Klemmfläche der Klemmbacke 40 an die Klemmscheibe 34 anstößt und diese,
die ebenfalls in Axialrichtung beweglich ist, gegen die Klemmfläche der Klemmbacke
39 drückt. Die Klemmbacke 39 stützt sich über die Schraube 42 und den Block 43 am
ständerseitigen Lagerteil lo ab. Der Arretierungshebel 12 stützt sich über den Lagerbock
46 ebenfalls am Lagerteil 10 ab. Auf diese Weise können die Klemmscheiben 34 und
35 zwischen den Klemmflächen der Klemmbacken 39, 40 und 41 eingeklemmt werden, so
daß eine Bewegung des Lagerteils 11 bzw. des Lehnenträgers 6 um die Achse A-A verhindert
wird.
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Aufgrund der Gewindeführung des Arretierungshebels 12 im Lagerbock
46 ist die von der Axialbewegung des Arretierungshebels herrührende Klemmung selbsthemmend,
d.h. eine Lösung der Verklemmung kann nur durch eine äußere Krafteinwirkung auf
den Arretierungshebel 12 erfolgen.
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Die Justierbarkeit der Klemmbacke 39 mittels der Schraube 42 ermöglicht
die Einstellung bestimmter Lagen für den Arretierungshebel 12 bzw. seinen Handgriff
13 zur Arretierung bzw. Lösung.
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Zur Ausgleichung von Abnutzungserscheinungen an den Klemmflächen kann
die Klemmbacke 39 nachjustiert werden, so daß die Arretierungs- und Lösungs-Stellungen
des Handgriffs 13 immer dieselben bleiben.
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Wie man der Beschreibung und den Figuren entnimmt, sind alle Klemmflächen
der Klemmbacken 39, 40 und 41 sowie derKlemmscheiben 34 und 35 undurchbrochene Flächen,
die nicht durch eine Bohrung, ein Langloch oder dergleichen verkleinert sind. Dadurch
ergeben sich relativ große Klemmflächen, die eine sichere Klemmung gewährleisten
und die aus den Figuren ersichtliche erfindungsgemäße Form der Klemmscheiben und
den damit verbundenen insgesamt kompakten Aufbau der Klemmvorrichtung ermöglichen.
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Zur hohen Klemmkraft trägt auch die Tatsache bei, daß sowohl die Klemmscheiben
34 und 35 als auch die Klemmbacke 40 in Klemmachsrichtung beweglich sind, so daß
eine Verkantung nicht stattfindet und eine ganzflächige Berührung der einzelnen
Klemmflächen untereinander sichergestellt wird. Die miteinander zu verklemmenden
Klemmflächen bestehen vorzugsweise aus Materialien hohen gegenseitigen Reibwerts.
Als vorteilhaft hat sich die Verwendung von Stahl für die Klemmscheiben 34 und 35
und von Messing für die Klenmbacken 39 bis 41 bzw. für deren Klemmflächen erwiesen.
Eine Möglichkeit für die Befestigung der Klemmbacke 40 am Klemmbackenträger 44 ist
aus Fig. 5 erkennbar, ohne daß es hierzu weiterer Erläuterungen bedürfte.
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Gemäß Fig. 4 ist zwischen der rechten Stirnfläche des Lagerbocks 46
und der Innenfläche der Wand 15 des ständerseitigen Lagerteils 10 ein Abstand gelassen,
innerhalb dessen sich auf dem Arretierungshebel 12 ein Anschlagring 47 mit einer
Feststellschraube 48 befindet. Der Anschlagring 47 ist mittels der Feststellschraube
48 auf dem Arretierungshebel 12 festgeklemmt. Die Feststellschraube 48 dient als
Anschlag für die Lösebewegung des Arretierungshebels 12.
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Die voranstehend im einzelnen beschriebene Lagereinheit und insbesondere
auch ihre Klemmvorrichtung sind natürlich auch bei anderen Sitz- und/oder Liegemöbeln
als dem dargestellten Stuhl verwendbar. Vor allem eignet sich die erfindungsgemäße
Klemmvorrichtung auch für ein Sitz- und/oder Liegemöbel, bei dem entweder nur ein
Teil oder mehr als zwei Teile gegenüber einem Ständer oder Gestell und ggfs. untereinander
verstellbar sind.
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Eine mögliche Anwendung wäre beispielsweise ein Sitzmöbel, bei dem
die Sitzplatte, die Rückenlehne und zusätzlich ein Fußteil unabhängig voneinander
verstellbar sind. Um in einem solchen Fall alle drei verstellbaren Teile mittels
einer einzigen Klemmvorrichtung arretieren zu können, wäre es ohne weiteres möglich,
zwischen Klemmbacke 39 und Klemmscheibe 34, zwischen Klemmscheibe 34 und Klemmbacke
40, zwischen Klemmbacke 40 und Klemmscheibe 35 oder zwischen Klemmscheibe 35 und
Klemmbacke 41 eine zusätzliche Klemmbacke einzufügen, die in ähnlicher Weise wie
die Klemmbacke 40 ausgebildet und im Boden 29 des ständerseitigen Lagerteils 1o
gehaltert ist. Dadurch würde ein zusätzlicher Klemmbereich zwischen den gegenüberliegenden
Klemmflächen zweier benachbarter Klemmbacken entstehen, durch den ein den Klemmscheiben
34, 35 entsprechendes Klemmglied geführt werden könnte, das mit dem Fußteil verbunden
wäre.
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L e e r s e i t e