DE10026475A1 - Stuhl - Google Patents
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- A47C1/03279—Reclining or easy chairs having coupled concurrently adjustable supporting parts the parts being movably-coupled seat and back-rest characterised by elastic means with bar or leaf springs of torsion type
Abstract
Die Erfindung bezieht sich auf einen Stuhl, insbesondere Arbeits- oder Bürostuhl, mit einem auf einem Stuhlgestell (13) gelagerten Sitz (5), der in seinem vorderen Bereich um eine horizontale, um eine räumliche Führungskurve bezüglich des Stuhlgestells (13) auf und ab bewegbare Schwenkachse (15) neigbar ist und mit einer von einem gelenkigen, stuhlgestellfesten Schwingenlager (12) aus nach hinten verlaufenden und anschließend von der Sitzhinterkante beabstandet oder seitlich des Sitzes (5) nach oben geführten Schwinge (7) gelenkig verbunden ist, und mit einer an dem nach oben geführten Abschnitt der Schwinge (7) gekoppelten Rückenlehne (4), die mit der Neigungsänderung des Sitzes (5) zwangsweise in ihrer Neigung überproportional verändert wird. Ein erweiterter Öffnungswinkelbereich zwischen Rückenlehne und Sitz bei gleichmäßigem Bewegungsablauf wird dadurch erreicht, dass die Rückenlehne (4) mit der Schwinge (7) über eine Koppelstelle (9.1) gelenkig gekoppelt ist und dass der Sitz (5) mit der Rückenlehne (4) zusätzlich über eine Steuerhebelanordnung (8, 10) gekoppelt ist, mit der beim Schwenken des Sitzes (5) nach hinten die Rückenlehne (4) bezüglich der Schwinge (7) nach hinten geschwenkt wird.
Description
Die Erfindung bezieht sich auf einen Stuhl, insbesondere Arbeits- oder
Bürostuhl, mit einem auf einem Stuhlgestell gelagerten Sitz, der in seinem
vorderen Bereich um eine horizontale, um eine räumliche Führungskurve bezüg
lich des Stuhlgestells auf und ab bewegbare Schwenkachse neigbar ist und mit
einer von einem gelenkigen, stuhlgestellfesten Schwingenlager aus nach hinten
verlaufenden und anschließend von der Sitzhinterkante beabstandet oder seitlich
des Sitzes nach oben geführten Schwinge gelenkig verbunden ist, und mit einer
an dem nach oben geführten Abschnitt der Schwinge gekoppelten Rückenlehne,
die mit der Neigungsänderung des Sitzes zwangsweise in ihrer Neigung überpro
portional verändert wird.
Ein derartiger Bürostuhl ist in der DE 39 16 474 C2 als bekannt ausgewiesen.
Bei diesem bekannten Stuhl ist ein schwingenartiger Schwenkhebel mit seinem
vorderen, sich unter einen Sitz erstreckenden Endabschnitt schwenkbar an
einem Lagerbock des Stuhlgestells befestigt, während ein von der Hinterkante
des Sitzes beabstandeter, nach oben geführter Abschnitt die Rückenlehne trägt.
Der Sitz ist mit seinem vorderen Bereich an einer horizontalen Schwenkachse
gelagert, die beim Neigen des Sitzes nach hinten mit diesem nach unten und
rückwärts bewegt wird, während die Rückenlehne gleichzeitig überproportional
nach hinten geneigt wird. Der Schwenkhebel ist mit seinem unter dem Sitz
geführten Abschnitt weiterhin über ein Zwischenstück mit der Unterseite des
Sitzes zwischen dessen mittlerem und hinterem Bereich verbunden. Beim Ver
schwenken von Sitz und Rückenlehne bleibt der Abstand zwischen der Hinter
kante des Sitzes und der Unterkante der Rückenlehne im Wesentlichen gleich,
so dass ein sogenannter Hemdauszieheffekt weitgehend unterbunden ist. Da
beim Rückwärtsschwenken des Sitzes gleichzeitig der vordere Bereich des
Sitzes nach unten wandert, wird auch ein Druck in den Kniekehlen vermieden.
Ein weiterer Stuhl mit einer Synchronmechanik zwischen Sitz und Rückenlehne
ist in der DE 87 13 972 U1 angegeben.
Bei derartigen Synchronmechaniken zum gleichzeitigen Bewegen von Sitz und
Lehne ist in einschlägigen Vorschriften ein Übersetzungsverhältnis im Bereich
zwischen 1,5 und 3,5 genannt. Mit üblichen Stühlen der vorstehend genannten
Art wird ein Öffnungswinkelbereich zwischen Sitz und Rückenlehne von z. B.
87° bis 110° erreicht. Größere Neigungen insbesondere der Rückenlehne nach
hinten sind an vielen Arbeitsplätzen, wie z. B. Flugsicherungszentralen oder PC-
Arbeitsplätzen erwünscht, jedoch mit bisherigen Synchronmechaniken nicht zufriedenstellend
erreichbar, da bei größeren Öffnungswinkeln Ablauffehler
auftreten, nämlich zu große Relativbewegungen zwischen Rücken und Lehne,
so dass ein Hemdschiebeeffekt entsteht, falsches Synchronverhältnis zwischen
Lehne und Sitz, zunehmendes Entfernen des unteren Lehnenbereichs vom Be
cken, so dass eine wegen Zurückrollen des Beckens ergonomisch ungünstige
Lücke entsteht, und Abtauchen der unteren Lehnenkante beim Rückwärtsnei
gen, so dass keine durchgehende Liegefläche erreicht wird.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Stuhl der eingangs genannten
Art bereitzustellen, der eine verbesserte Ablaufsteuerung der Synchronbewe
gung zwischen Sitz und Rückenlehne mit der Möglichkeit größerer Öffnungswin
kel und damit Neigungswinkel der Rückenlehne nach hinten ergibt.
Diese Aufgabe wird mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst. Hiernach ist
vorgesehen, dass die Rückenlehne mit der Schwinge über eine Koppelstelle
gelenkig gekoppelt ist und dass der Sitz mit der Rückenlehne zusätzlich über
eine Steuerhebelanordnung gekoppelt ist, mit der beim Schwenken des Sitzes
nach hinten die Rückenlehne bezügl. der Schwinge nach hinten geschwenkt
wird. Durch die gelenkige Kopplung der Rückenlehne mit der Schwinge und die
Steuerhebelanordnung wird die Rückenlehne bei der Neigbewegung zusätzlich
gegenüber der Schwinge gesteuert neigbar, so dass ein größerer Öffnungs
winkel zwischen dem Sitz und der Rückenlehne bei gleichmäßiger und genau
steuerbarer Ablaufbewegung erreicht wird. Das Becken wird dabei von dem
unteren Lehnenbereich über den gesamten Neigungsverlauf gestützt, wobei ein
Hemdschiebeeffekt auch bei großen Neigungswinkeln vermieden und ein ange
nehmes Sitzgefühl vermittelt wird. Ein ohne Weiteres realisierbarer Öff
nungsbereich liegt z. B. bei mindestens 87° bis 120°.
Um den Sitz und die Lehne in die aktive, nach vorwärts gerichtete Arbeits
stellung zu bringen, ist ein Aufbau in der Weise günstig, dass das Schwin
genlager einen Torsionsstab aufweist, der die Schwinge gegen eine ihre
Schwenkstellung nach vorn begrenzende Einstellbegrenzung vorspannt. Ein
günstiger Aufbau zum Erzielen der Synchronisationsbewegung bei großem
Öffnungswinkelbereich wird weiterhin dadurch begünstigt, dass die Steuer
hebelanordnung einen an dem nach oben geführten Abschnitt der Schwinge an
einer Gelenkstelle unterhalb der Koppelstelle gelenkig angebundenen Hebel
aufweist, der mit einem oberen Hebelabschnitt gelenkig über eine Verbindungs
stelle mit der Rückenlehne und mit einem unteren Hebelabschnitt gelenkig mit
dem hinteren Bereich des Sitzes gekoppelt ist. Für eine genaue Steuerung bei
einfachem Aufbau tragen weiterhin die Maßnahmen bei, dass an einer Hebelan
bindungsstelle des unteren Hebelabschnitts einerseits und an einer Sitzan
bindungsstelle des hinteren Bereichs des Sitzes andererseits ein Koppelstück
gelenkig angebunden ist.
Eine günstige Maßnahme zur Anbindung des Sitzes an die Hebelanordnung be
steht darin, dass ein Sitzunterteil über die Hinterkante einer Sitzauflage
hinausragt und dass die Steuerhebelanordnung an dem herausragenden Ab
schnitt des Sitzunterteils angebunden ist. Alternativ kann die Steuerhebel
anordnung auch unter dem oder seitlich von dem Sitz an dem Sitzunterteil an
gebunden sein.
Die Lagerung der Stuhllehne zum Ausführen der synchronisierten Neigbewegung
wird in einfacher Weise beispielsweise dadurch erzielt, dass zur Anbindung der
Stuhllehne an dem nach oben geführten Abschnitt der Schwinge eine Lehnenschwinge
über zwei endseitige Gelenkverbindungen vorhanden ist oder dass
mindestens eine Gelenkverbindung durch ein Schubgelenk ersetzt ist.
Eine zuverlässige Schwenklagerung des Sitzes wird dadurch erreicht, dass zur
Anbindung des Sitzes an dem Stuhlgestell beidseitig unter dem vorderen Bereich
des Sitzes Sitzschwingen angeordnet sind, die einerseits an der Schwenkachse
und andererseits an dem vorderen Bereich des Stuhlgestells gelenkig gelagert
sind, oder dass im vorderen Sitzbereich ein Schubgelenk vorgesehen ist. Ins
besondere ist es dabei günstig, wenn die Sitzschwingen derart angeordnet sind,
dass sie sich beim Zurückneigen des Sitzes mit ihren der Schwenkachse zuge
kehrten Enden nach unten bewegen.
Zum Erreichen der Synchronbewegung trägt weiterhin die Maßnahme bei, dass
der Sitz zwischen seinem mittleren und hinteren Bereich mit einem Verbin
dungsstück oder unmittelbar mit der Schwinge gelenkig verbunden ist.
Eine stabile Lagerung von Sitz und Rückenlehne werden dadurch unterstützt,
dass zwei seitliche Schwingenteile vorhanden sind, die mit mindestens einer
Querstrebe miteinander verbunden sind und deren einer, nach vorne ragender
Abschnitt mit Abstand unter dem Sitz oder seitlich davon verläuft, während ihr
nach oben geführter Abschnitt von der Rückseite der Rückenlehne beabstandet
oder seitlich von dieser angeordnet ist. Beispielsweise kann dabei die Schwinge
im vorderen seitlichen Sitzbereich nach oben und dann nach hinten geführt und
dabei beidseitig als Armlehne ausgeführt sein. Die Steuerung der Synchronbe
wegung kann dabei in einfacher Weise dadurch erzielt werden, dass die Steuer
hebelanordnung in einer etwa mittigen Vertikalebene zwischen den beiden
Schwingenteilen und ebenfalls beabstandet von der Rückseite der Rückenlehne
verläuft.
Ein günstiger, spielfreier Bewegungsablauf wird weiterhin dadurch unterstützt,
dass zwischen der gelenkigen Verbindungsstelle und der schwingenseitigen
Gelenkverbindungsstelle eine Federkraft in Zugrichtung wirksam ist.
Eine ergonomisch vorteilhafte Abstützung des Kopfes wird dadurch erzielt, dass
an einen Hebelmechanismus zur synchronen Verstellung von Sitz und Rücken
lehne an einer über die Oberkante der Rückenlehne hinausragenden Verlänge
rung eine Kopfstütze angekoppelt ist und dass der Hebelmechanismus derart
ausgebildet ist, dass die Kopfstütze beim Zurückschwenken der Rückenlehne
um einen geringeren Schwenkwinkel als die Rückenlehne zurückbewegt wird.
Durch die dabei erreichte Relativbewegung zwischen Kopfstütze und Lehne wird
der Kopf bei zunehmender Rückenneigung nach vorne geführt und die Nacken
muskulatur unter Beibehaltung des Blickfeldes entlastet. Eine einfache Maß
nahme, um dies zu erreichen, besteht darin, dass die Verlängerung ein starrer
oder gelenkig angebundener, mechanisch gesteuerter Verlängerungsabschnitt,
insbesondere der Schwinge ist.
Eine Einstellmöglichkeit der Rückenlehnenneigung ergibt sich dadurch, dass das
Koppelstück in seiner Länge veränderbar ist.
Der Hebel ist manuell dadurch auflösbar, dass er über ein manuell betätigbares
Einstellelement mit dem hinteren Bereich des Sitzes verbunden ist.
Durch Entfernen der Koppelstange 8 und Festsetzen der Rückenlehnengelenke
ließe sich eine herkömmliche Synchronmechanik realisieren.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines Ausführungsbeispiels unter Be
zugnahme auf die Zeichnungen näher erläutert. Es zeigen:
Fig. 1 anhand von drei schematischen Stellungsbildern einen Be
wegungsablauf bei einer Sitz- und damit synchronisierten
Rückenlehnenneigung,
Fig. 2 prinzipielle Stellungsbilder zum Ablauf einer synchronisierten
Sitz- und Rückenlehnenneigung bei einem Stuhl nach dem
Stand der Technik,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung von Sitz und Rückenlehne, die
über einen Synchronisationsmechanismus verbunden sind,
Fig. 4 eine Variante des Synchronisationsmechanismus,
Fig. 5 eine weitere Variante des Synchronisationsmechanismus,
Fig. 6 und 7 eine seitliche Darstellung eines Ausführungsbeispiels des
Stuhls in zwei verschiedenen Neigungsstellungen von Sitz
und Rückenlehne,
Fig. 8 und 9 zwei verschiedene perspektivische Ansichten des Stuhls
gemäß Fig. 6 bzw. Fig. 7 und
Fig. 10 drei Stellungsbilder zu drei verschiedenen Neigungsstellungen
eines Stuhls mit Synchronmechanik und Kopfstütze.
In Fig. 1 sind anhand von drei Stellungsbildern drei verschiedene Sitz- und
Rückenlehnenneigungen bei einer erweiterten Synchronmechanik gezeigt. Er
sichtlich ist die Rückenlehne 4 gegenüber dem Sitz 5 über einen wesentlich
größeren Öffnungsbereich neigbar als bei einer herkömmlichen Synchronmecha
nik, wie zum Vergleich in Fig. 2 dargestellt. Die erweiterte Synchronmechanik
ist in Fig. 3 schematisch verdeutlicht und in den Fig. 6 bis 9 in einem Aus
führungsbeispiel in verschiedenen Darstellungen gezeigt.
Die erweiterte Synchronmechanik weist eine Anzahl von Gelenkpunkten auf, in
denen verschiedene Hebelelemente miteinander verbunden sind und die Bewe
gung von Rückenlehne 4 und Sitz 5 um körpergebundene virtuelle Drehpunkte
erfolgen, so dass die Wirbelsäule beim Sitzen ergonomisch günstig unterstützt
wird. Im vorderen Sitzbereich ist eine schräg nach oben und hinten gerichtete
Sitzschwinge 11 mit ihrem oberen Abschnitt gelenkig mit einer Schwenkachse
15 an dem Sitz und mit ihrem unteren Abschnitt gelenkig an einem vorkragen
den Abschnitt eines Lagerbocks eines Stuhlgestells 13 angebunden. Beiderseits
des Sitzes 5 sind derartige Sitzschwingen 11 vorgesehen. Von einem vorderen
Schwingenlager 12 mit darin vorgesehenem Torsionsstab verläuft ein unterer
Abschnitt einer Schwinge 7 über die Hinterkante des Sitzes 5 hinaus und setzt
sich in einem nach oben gerichteten Abschnitt auf der Rückseite der Rücken
lehne 4 von dieser beabstandet fort. Der untere Teil der Schwinge 7 ist etwa in
der Mitte oder in der hinteren Hälfte des Sitzes 5 mit diesem an einem Sitz
unterteil 5.1 gelenkig mittels eines Verbindungsstücks 7.1 (vgl. Fig. 6 und 7)
verbunden. Am Endbereich des nach oben geführten Abschnitts ist die Schwin
ge 7 über eine an ihr gelenkig in einer Gelenkverbindung 9.1 angebundene Leh
nenschwinge 9 mit der Rückenlehne 4 über eine weitere Gelenkverbindung 9.2
der Lehnenschwinge 9 verbunden.
An dem Sitzunterteil 5.1 ist ein nach hinten über eine Sitzauflage 5.1 hinaus
verlängerter Abschnitt vorgesehen, an dessen hinteren Bereich ein Koppelstück
8 in Form einer Koppelstange an einer Sitzanbindungsstelle 8.1 gelenkig ange
schlossen ist, das an seinem anderen Ende an einer Hebelanbindungsstelle 8.2
mit dem unteren Bereich eines nach oben geführten Hebels 10 verbunden ist.
Dieser ist an einer Gelenkstelle 10.1 mittels eines Koppelglieds 21 an dem nach
oben geführten Abschnitt der Schwinge 7 gelenkig gelagert und mit einem obe
ren Abschnitt an einer Verbindungsstelle 10.2 gelenkig an der Rückseite der
Rückenlehne 4 angebracht. Zwischen der Gelenkverbindung 9.1 und der Verbin
dungsstelle 10.2 ist zur Spielreduzierung und eventuellen Kraftkompensation ein
Federelement 6 in Form einer Zugfeder eingehängt.
Wie aus den Fig. 8 und 9 ersichtlich, besitzt die Schwinge 7 zwei seitliche
Schwingenteile, die in etwa parallel zueinander verlaufen, wobei ihr Abstand im
vorderen Sitzbereich über einen Zwischenabschnitt vergrößert ist. Die beiden
Schwingenteile 7.2 und 7.3 sind unter dem Sitz mittels einer Querstrebe 7.4
und im Bereich der Rückenlehne 4 mittels des Koppelglieds 21 miteinander ver
bunden. Zwischen den beiden Schwingenteilen 7.2, 7.3 ist etwa in einer verti
kalen Mittelebene die Steuerhebelanordnung mit dem Koppelstück 8 und dem
Hebel 10 angeordnet.
Mittels der Schwingen 7 und der Steuerhebelanordnung mit dem Hebel 10 und
dem Koppelstück 8 sowie den jeweiligen Anbindungen an den Sitz 5 und der
Rückenlehne 4 wird eine erweiterte Synchronmechanik gebildet, die einen ver
größerten Öffnungswinkel α verglichen mit einer herkömmlichen Synchronme
chanik ergibt, wie der Vergleich von Fig. 1 mit der die herkömmliche Synchron
mechanik zeigenden Fig. 2 erkennen lässt. Bei der vorliegenden erweiterten
Synchronmechanik wird die Rückenlehne bei Rückwärtsneigung zusätzlich mit
tels der Steuerhebelanordnung gegenüber dem nach oben geführten Abschnitt
der Schwinge 7 nach hinten geneigt. Gleichzeitig werden auch bei weiter hinten
geschwenkter Rückenlehne 4 eine Relativbewegung 1 zwischen Rücken und Rü
ckenlehne 4, ein Hohlraum 2 zwischen Becken und unterem Rückenlehnenbe
reich sowie eine Abstandsänderung 3 zwischen dem hinteren Rand der Rücken
lehne 4 und dem hinteren Rand des Sitzes 5 vermieden, so dass sich praktisch
kein Hemdschiebeeffekt, Zurückrollen des Beckens sowie eine Lücke zwischen
Rückenlehne und Sitz ergeben.
Für die Bewegung kommen außer Drehgelenken auch Schubgelenke in Betracht.
Beispielsweise sind in Fig. 5 im vorderen Sitzbereich zur Lagerung der
Sitzschwinge 11 und anstelle der Gelenkverbindung 9.2 Linearführungen 20
möglich. Das Synchronverhältnis kann mittels Länge und Abstand der Hebel
beeinflusst werden. Federelemente wie Zug-, Druck-, Torsions- und Gas
druckfedern können für eine geeignete Gewichtskompensation beim Sitzen
gewählt werden. Eine Gasdruckfeder 16 ist in Fig. 6 gezeigt.
Oberhalb des oberen Randes der Rückenlehne 4 kann eine Kopfstütze 17 an
einer entsprechenden Verlängerung 22 angeordnet sein, die vorliegend eine
einstückige, geeignet geformte Verlängerung der Schwinge 7 ist, wie Fig. 10
zeigt. Ist die Kopfstütze 17 starr an der Schwinge 7 befestigt, tritt eine
Relativbewegung zwischen Kopfstütze 17 und Rückenlehne 4 auf. Die Kopf
stütze 17 wird bei zunehmender Rückenneigung nach vorne geführt und unter
stützt somit die Entlastung der Nackenmuskulatur unter Beibehaltung des Blick
feldes. Der Kopf wird durch die relative Bewegung zwischen Kopfstütze 17 und
Rückenlehne 4 bei zunehmendem Öffnungswinkel α um einen Winkel β vorge
neigt. Somit ist ein entspanntes Arbeiten mit starker Rückenneigung möglich.
Geeignete Alternativen bestehen darin, dass kein Koppelstück vorgesehen ist,
sondern die Rückenlehne 4 separat einstellbar ist, wie Fig. 4 zeigt. Der Hebel 10
kann dabei durch ein manuelles Einstellelement 19 separat aufgelöst werden,
wozu z. B. eine Gasdruckfeder geeignet ist. Die Koppelstange 8 kann in ihrer
Länge veränderbar sein, womit eine Einstellmöglichkeit der Rückenlehnennei
gung geboten wird. Schubgelenke anstatt von Drehgelenken können zur Mini
mierung von Bauraum und Teileanzahl eingesetzt werden. Durch Entfernen des
Koppelstücks 8 und Festsetzen der Rückenlehnengelenke wäre eine herkömm
liche Synchronmechanik verwirklichbar.
Claims (15)
1. Stuhl, insbesondere Arbeits- oder Bürostuhl, mit einem auf einem
Stuhlgestell (13) gelagerten Sitz (5), der in seinem vorderen Bereich um
eine horizontale, um eine räumliche Führungskurve bezüglich des Stuhl
gestells (13) auf und ab bewegbare Schwenkachse (15) neigbar ist und
mit einer von einem gelenkigen, stuhlgestellfesten Schwingenlager (12)
aus nach hinten verlaufenden und anschließend von der Sitzhinterkante
beabstandet oder seitlich des Sitzes (5) nach oben geführten Schwinge
(7) gelenkig verbunden ist, und mit einer an dem nach oben geführten
Abschnitt der Schwinge (7) gekoppelten Rückenlehne (4), die mit der
Neigungsänderung des Sitzes (5) zwangsweise in ihrer Neigung überpro
portional verändert wird,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Rückenlehne (4) mit der Schwinge (7) über eine Koppelstelle (9.1) gelenkig gekoppelt ist und
dass der Sitz (5) mit der Rückenlehne (4) zusätzlich über eine Steuer hebelandordnung (8, 10) gekoppelt ist, mit der beim Schwenken des Sit zes (5) nach hinten die Rückenlehne (4) bezüglich der Schwinge (7) nach hinten verschwenkbar ist.
dass die Rückenlehne (4) mit der Schwinge (7) über eine Koppelstelle (9.1) gelenkig gekoppelt ist und
dass der Sitz (5) mit der Rückenlehne (4) zusätzlich über eine Steuer hebelandordnung (8, 10) gekoppelt ist, mit der beim Schwenken des Sit zes (5) nach hinten die Rückenlehne (4) bezüglich der Schwinge (7) nach hinten verschwenkbar ist.
2. Stuhl nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Schwingenlager (12) einen Torsionsstab aufweist, der die
Schwinge (7) gegen eine ihre Schwenkstellung nach vorn begrenzende
Einstellbegrenzung vorspannt.
3. Stuhl nach Anspruch 1 oder A 2,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerhebelanordnung einen an dem nach oben geführten Ab
schnitt der Schwinge (7) an einer Gelenkstelle (10.1) unterhalb der
Koppelstelle (9.1) gelenkig angebundenen Hebel (10) aufweist, der mit
einem oberen Hebelabschnitt gelenkig über eine Verbindungsstelle (10.2)
mit der Rückenlehne (4) und mit einem unteren Hebelabschnitt gelenkig
mit dem hinteren Bereich des Sitzes (5) gekoppelt ist.
4. Stuhl nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einer Hebelanbindungsstelle (8.2) des unteren Hebelabschnitts
einerseits und an einer Sitzanbindungsstelle (8.1) des hinteren Bereichs
des Sitzes (5) andererseits ein Koppelstück (8) gelenkig angebunden ist.
5. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerhebelanordnung (8, 10) im hinteren Bereich des Sitzes (5) unter oder seitlich der Sitzauflage (5.2) an einem Sitzunterteil (5.1) angebunden ist oder
dass ein Sitzunterteil (5.1) über die Hinterkante einer Sitzauflage (5.2) hinausragt und
dass die Steuerhebelanordnung (8, 10) an dem herausragenden Abschnitt des Sitzunterteils (5.1) angebunden ist.
dass die Steuerhebelanordnung (8, 10) im hinteren Bereich des Sitzes (5) unter oder seitlich der Sitzauflage (5.2) an einem Sitzunterteil (5.1) angebunden ist oder
dass ein Sitzunterteil (5.1) über die Hinterkante einer Sitzauflage (5.2) hinausragt und
dass die Steuerhebelanordnung (8, 10) an dem herausragenden Abschnitt des Sitzunterteils (5.1) angebunden ist.
6. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Anbindung der Stuhllehne (4) an dem nach oben geführten Ab
schnitt der Schwinge (7) eine Lehnenschwinge (9) über zwei endseitige
Gelenkverbindungen (9.1, 9.2) vorhanden ist oder
dass mindestens eine Gelenkverbindung (9.1, 9.2) durch ein Schubgelenk
(20) ersetzt ist.
7. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zur Anbindung des Sitzes (5) an dem Stuhlgestell (13) beidseitig
unter dem vorderen Bereich des Sitzes (5) Sitzschwingen (11) angeordnet
sind, die einerseits an der Schwenkachse (15) und andererseits an dem
vorderen Bereich des Stuhlgestells (13) gelenkig gelagert sind, oder
dass im vorderen Sitzbereich ein Schubgelenk (20) vorgesehen ist.
8. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Sitz (5) zwischen seinem mittleren und hinteren Bereich mit
einem Verbindungsstück (7.1) oder unmittelbar mit der Schwinge (7) ge
lenkig verbunden ist.
9. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwei seitliche Schwingenteile (7.2, 7.3) vorhanden sind, die mit
mindestens einer Querstrebe (7.4, 21) miteinander verbunden sind und
deren einer, nach vorne ragender Abschnitt mit Abstand unter dem Sitz
(5) oder seitlich davon verläuft, während ihr nach oben geführter
Abschnitt von der Rückseite der Rückenlehne (4) beabstandet oder seit
lich von dieser angeordnet ist.
10. Stuhl nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Steuerhebelanordnung (8, 10) in seiner etwa mittigen Verti
kalebene zwischen den beiden Schwingenteilen (7.2, 7.3) und ebenfalls
beabstandet von der Rückseit der Rückenlehne (4) verläuft.
11. Stuhl nach einem der Ansprüche 6 bis 10,
dadurch gekennzeichnet,
dass zwischen der gelenkigen Verbindungsstelle (10.2) und der schwin
genseitigen Gelenkverbindungsstelle (9.1) eine Federkraft in Zugrichtung
wirksam ist.
12. Stuhl nach einem der vorhergehenden Ansprüche,
dadurch gekennzeichnet,
dass an einen Hebelmechanismus zur synchronen Verstellung von Sitz (5) und Rückenlehne (4) an einer über die Oberkante der Rückenlehne (4) hinausragenden Verlängerung (22) eine Kopfstütze (17) angekoppelt ist und
dass der Hebelmechanismus derart ausgebildet ist, dass die Kopfstütze (17) beim Zurückschwenken der Rückenlehne (4) um einen geringeren Schwenkwinkel als die Rückenlehne zurückbewegt wird.
dass an einen Hebelmechanismus zur synchronen Verstellung von Sitz (5) und Rückenlehne (4) an einer über die Oberkante der Rückenlehne (4) hinausragenden Verlängerung (22) eine Kopfstütze (17) angekoppelt ist und
dass der Hebelmechanismus derart ausgebildet ist, dass die Kopfstütze (17) beim Zurückschwenken der Rückenlehne (4) um einen geringeren Schwenkwinkel als die Rückenlehne zurückbewegt wird.
13. Stuhl nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet,
dass die Verlängerung (22) ein starrer oder gelenkig angebundener,
mechanisch gesteuerter Verlängerungsabschnitt, insbesondere Schwinge
(7) ist.
14. Stuhl nach einem der Ansprüche 4 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass das Koppelstück (8) in einer Länge veränderbar ist.
15. Stuhl nach einem der Ansprüche 3 oder 5 bis 13,
dadurch gekennzeichnet,
dass der Hebel (10) über ein manuell betätigbares Einstellelement (19)
mit dem hinteren Bereich des Sitzes (5) verbunden ist.
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