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Die
Erfindung betrifft eine Synchronmechanik für eine korrelierte Sitz-Rückenlehnen-Bewegung eines
Bürostuhles,
mit einem auf einer Stuhlsäule plazierbaren
Basisträger,
einem Sitzträger
und einem Rückenlehnenträger.
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Unter
der Bezeichnung „Synchronmechanik" werden Baugruppen
im Sitzunterbau eines Bürostuhles
verstanden, die für
eine miteinander gekoppelte, eine bestimmte Relativbewegung von
Sitz- und Rückenlehne
zueinander mit sich bringende Kinematik sorgen. Auf dem Sitzträger ist
der in aller Regel mit einer gepolsterten Sitzfläche versehene Sitz des Bürostuhles
montiert. Der Rückenlehnenträger, der
sich in gängiger
Weise von der eigentlichen Synchronmechanik nach hinten erstreckt,
trägt an
einem nach oben verlaufenden Ausleger die Rückenlehne des Bürostuhles.
Sitzträger
und Rückenlehnenträger sind üblicherweise
derart gelenkig gekoppelt, daß eine Schwenkbewegung
der Rückenlehne
nach hinten – wie
sie beispielsweise durch ein Anlehnen des Stuhlbenutzers an die
Rückenlehne
hervorgerufen werden kann – eine
Absenkbewegung der Hinterkante des Sitzes nach unten induziert.
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Zur Änderung
des „Schwenkwiderstandes" der Rückenlehne
weisen derartige Synchronmechaniken zumeist eine Federanordnung
zum Vorspannen der Synchronmechanik auf. Die Stärke der Vorspannung hängt dabei
unter anderem von dem Gewicht des Stuhlbenutzers ab.
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Aus
der deutschen Offenlegungsschrift 2026 929 ist ein Stuhl mit sich
automatisch anpassender Rückenlehne
bekannt, bei der sich der hintere Teil der Sitzplatte anhebt, wenn
sich der Benutzer an die Rückenlehne
anlehnt und diese damit nach hinten verschwenkt. Dies wird dadurch
erreicht, daß ein
als Drücker
ausgebildetes Hebel-Ende des Rückenlehnenträgers ständig an
der Unterseite der Sitzplatte anliegt. Bei einem Absenken der Sitzplatte
bewegt sich die Rückenlehne
nach vorne. Lehnt sich der Benutzer an die Rückenlehne an, wird der hintere
Teil des Sitzes angehoben.
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Eine
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Synchronmechanik
bereitzustellen, bei der ein Einstellen einer Federkraft zur Veränderung
des „Schwenkwiderstandes" der Rückenlehne
nicht erforderlich ist.
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Diese
Aufgabe wird durch eine Synchronmechanik nach Anspruch 1 gelöst. Danach
ist es vorgesehen, daß der
um eine Querachse schwenkbare Rückenlehnenträger einerseits über einen
ersten Lenker mit dem Basisträger
und andererseits über
einen zweiten Lenker mit dem Sitzträger verbunden ist derart, daß eine Schwenkbewegung
der Rückenlehne
nach hinten eine Anhebebewegung des rückwärtigen Bereichs des Sitzträgers induziert.
Zugleich ist der Sitzträger
mit dem Basisträger
derart verbunden, daß eine
Anhebebewegung des vorderen Bereiches des Sitzträgers erfolgt.
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Eine
grundlegende Idee der Erfindung besteht darin, daß der Benutzer
des Bürostuhles
sich durch eine Belastung der Rückenlehne
selbst nach oben „hebt". Mit anderen Worten
arbeitet der Benutzer beim Betätigen
der Synchronmechanik durch Zurückdrücken der
Rückenlehne
gegen sein eigenes, auf dem Sitz aufliegendes Gewicht. Der gewünschte „Schwenkwiderstand" stellt sich somit
quasi selbsttätig
aufgrund des Gewichtes des Benutzers ein. Aus dem Stand der Technik
bekannte Federkrafteinstellungen mit aufwendigen Einstellmechanismen (Schneckengetriebe,
Zahnräder,
Gewindestangen usw.) sind nicht erforderlich. Hierdurch verringern sich
die Herstellungskosten der Synchronmechanik erheblich. Zugleich
erhöht
sich die Ausfallsicherheit.
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Dadurch,
daß der
Sitzträger
nicht nur in seinen rückwärtigen Bereich
angehoben wird, sondern das gleichzeitig auch ein Anheben des vorderen
Bereichs des Sitzträgers
erfolgt, erfolgt ein synchrones Mitführen des Sitzes in einem definierten
Verhältnis zur
Rückenlehne
nach hinten oben.
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Vorteilhafte
Ausführungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
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Besonders
vorteilhaft ist es, wenn der Basisträger mit dem vorderen Endbereich
des Sitzträgers über eine
Linearführung
verbunden ist. In diesem Fall erfolgt eine lineare Synchronbewegung
des Sitzes mit der Rückenlehne.
Neben Führungen
mit geradlinigen Führungsbahnen
sind selbstverständlich
auch andere Führungsbahnen
möglich.
Durch die Ausgestaltung der Führung,
der Lage der Führung
(beispielsweise dem Neigungswinkel der Führung zur Waagerechten) usw.
kann die Synchronbewegung des Sitzträgers individuell angepaßt werden.
So ist es beispielsweise möglich,
daß sich
der Sitzträger völlig ohne
ein „Kippen" absolut linear synchron
mit der Rückenlehne
bewegt. Durch eine entsprechende Ausgestaltung der Führung ist
jedoch auch ein „Kippen" möglich. Weitere
Varianten lassen sich dadurch erzielen, daß der Verbindungspunkt zwischen
Basisträger
und Sitzträger
mehr oder weniger weit entfernt von der vorderen Sitzkante angebracht
ist.
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Die
für die „selbsteinstellende" Mechanik der vorliegenden
Erfindung erforderliche Hebelgeometrie wird durch die Anordnung
und Ausgestaltung der beiden Lenker erreicht, wobei vorzugsweise
der erste Lenker mit einem Schwenklager versehen ist zur Herstellung
einer Schwenkverbindung mit dem Basisträger, und wobei das eine Lenkerende
mit dem Sitzträger
und das gegenüberliegende
Lenkerende mit dem Rückenlehnenträger gelenkig
verbunden ist. Die relative Bewegung von Sitzträger und Rückenlehnenträger zueinander wird
somit durch die Lage der insgesamt vier durch die Enden der beiden
Lenker verlaufenden Gelenkachsen definiert. Gleichzeitig wird die
Verschiebung des Sitzträgers
zum Basisträger
einerseits durch die Linearführung
im vorderen Bereich des Sitzträgers
und andererseits durch Lage und Funktion des Schwenklagers am ersten
Lenker definiert.
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Ganz
besonders vorteilhaft ist es, wenn der erste Lenker und/oder der
zweite Lenker nach außen hin
von einem Teil des Rückenlehnenträgers und/oder
einem Teil des Sitzträgers
abgedeckt sind. Durch eine solche verdeckte Anordnung „im Inneren" der Synchronmechanik
können
Verschmutzungen und Beschädigungen
des Schwenkmechanismus verhindert werden.
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Verglichen
mit den aus dem Stand der Technik bekannten Lösungen wird erfindungsgemäß ein konstruktiv
vergleichsweise einfacher Schwenkmechanismus vorgestellt, mit dem
der sogenannte „Hemdauszieheffekt" deutlich verringert
ist. Anders ausgedrückt
wird ein besonders hoher Sitzkomfort erreicht, ohne daß auf aufwendigere
und teure Lösungen
zurückgegriffen
werden muß.
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Ein
Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird nachfolgend anhand der Zeichnungen näher erläutert. Hierbei
zeigen:
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1 eine
perspektivische Ansicht einer Synchronmechanik von schräg hinten,
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2 eine
Seitenansicht der Synchronmechanik in der Grundstellung und
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3 eine
Seitenansicht der Synchronmechanik in einer nach hinten verschwenkten
Stellung.
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Sämtliche
Figuren zeigen die Synchronmechanik lediglich schematisch mit den
für die
Erfindung wesentlichen Bestandteilen.
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Die
Synchronmechanik weist einen Basisträger 1 auf, der mittels
einer Konusaufnahme 2 auf das obere Ende einer Stuhlsäule (nicht
abgebildet) gesetzt ist, siehe 1. Darüber hinaus
umfaßt
die Synchronmechanik einen im wesentlichen rahmenförmigen Sitzträger 3 und
einen in Draufsicht gabelförmigen
Rückenlehnenträger 4,
dessen Wangen 5, 6 zu beiden Seiten des Basisträgers 1 angeordnet sind.
Der Sitzträger 3 ist
zur Aufnahme oder Montage einer vorzugsweise gepolsterten Sitzfläche (nicht
abgebildet) vorgesehen. Die Montage erfolgt mit Hilfe nicht näher dargestellter
Befestigungselemente auf übliche
Art und Weise. Am Rückenlehnenträger 4 ist eine
nicht näher
dargestellte Rückenlehne
angebracht, die bei modernen Bürostühlen höhenverstellbar
ist. Die Rückenlehne
kann mit dem Rückenlehnenträger 4 auch
einstückig
verbunden sein.
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Wie
aus den Figuren deutlich wird, ist die gesamte Synchronmechanik
bezüglich
der Mittellängsebene
M, was die eigentliche Kinematik betrifft, spiegelsymmetrisch aufgebaut.
Insoweit ist bei der folgenden Beschreibung immer von beiderseits
paarweise vorhanden Konstruktionselementen der eigentlichen Schwenkmechanik
auszugehen.
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In
den 1 und 2 ist die Grundposition gezeigt,
bei welcher der Rückenlehnenträger 4 eine im
wesentlichen senkrechte Lage einnimmt. 3 zeigt
die Synchronmechanik in einer nach hinten geschwenkten Stellung.
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Der
um eine Querachse in Schwenkrichtung S schwenkbare Rückenlehnenträger 4 ist über einen ersten
Lenker 7 mit dem Basisträger 1 verbunden. Dabei
ist der erste Lenker 7 mit einem Schwenklager 8 versehen
zur Herstellung einer Schwenkverbindung mit dem Basisträger 1.
Der Lenker 7 ist mit Hilfe eines Lagerzapfens 9 an
einem sich in Richtung Sitzhinterkante 10 erstreckenden
Seitenschenkels 11 des Basisträgers 1 angelenkt.
Das eine freie Ende 12 des ersten Lenkers 7 ist über ein
Gelenk 13 mit einem sich in Richtung Sitzhinterkante 10 erstreckenden
Seitenarm 14 des Sitzträgers 3 gelenkig
verbunden. Das gegenüberliegende
freie Ende 15 des Lenkers 7 ist über ein
Gelenk 16 mit einer sich in Richtung Sitzvorderkante 17 erstreckenden
Wange 5, 6 des Rückenlehnenträgers 4 gelenkig
verbunden. Der Seitenarm 14 des Sitzträgers 3 verläuft dabei
ebenso parallel zu dem Seitenschenkel 11 des Basisteils 1 wie
zu der Wange 5, 6 des Rückenlehnenträgers 4. Während Seitenarm 14 und
Wange 5, 6 jedoch im wesentlichen fluchtend angeordnet
sind, verläuft
der Seitenschenkel 11 in Richtung Stuhlmitte M versetzt zu
dem Seitenarm 14. Der erste Lenker 7 verläuft also
zwischen dem Seitenschenkel 11 des Basisträgers 1 einerseits
und dem Seitenarm 14 des Sitzträgers 3 bzw. der Wange 5, 6 des
Rückenlehnenträgers 4 andererseits.
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Die
durch die Anlenkung des unteren Endes 15 des Lenkers 7 an
dem Rückenlehnenträger 4 definierte
erste Gelenkachse 18 ist in Stuhllängsrichtung 19 gesehen
hinter der durch die Anlenkung des oberen Endes 12 des
Lenkers 7 an den Sitzträger 3 definierten
zweiten Gelenkachse 20 angeordnet. Dabei beträgt der Winkel α des ersten
Lenkers 7 zur Horizontalen in der Grundstellung etwa 5°. Auch in
einer maximal nach hinten verschwenkten Stellung der Synchronmechanik ändert sich
diese Reihenfolge der Anordnung der Gelenkachsen 18, 20 nicht.
In der nach hinten verschwenkten Stellung, wie sie in 3 dargestellt
ist, zeigt der erste Lenker 7 ebenfalls schräg nach vorn,
jedoch schließt
er dann mit der Vertikalen einen Winkel β von etwa 12° ein. Die erste Gelenkachse 18 verläuft zudem
in vertikaler Richtung gesehen stets unterhalb der zweiten Gelenkachse 20.
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Das
Schwenklager 8 ist außerhalb
der Lenkermitte angeordnet, nämlich
leicht in Richtung zu der zweiten Gelenkachse 20 hin versetzt.
Die durch das Schwenklager 8 verlaufende Schwenkachse 21 verläuft dabei
parallel zu den beiden Gelenkachsen 18, 20. Entsprechend
dem Verlauf der Gelenkachse 18 sind die beiden unteren
Enden 15 der zwei ersten Lenker 7 der Synchronmechanik
mit einer Halteachse 22 verbunden, deren als Lagerzapfen
ausgebildeten Enden zur Ausbildung der Gelenke 16 dienen. Zugleich
wird dadurch eine definierte Verschwenkung des ersten Lenkers 7 gesichert
und ein Verkanten des Lenkers 7 vermieden.
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An
dieser Stelle sei noch einmal darauf hingewiesen, daß die Bauteile
der Schwenkmechanik jeweils doppelt vorhanden sind. Jedoch ist beispielsweise
in 1 nur der auf der rechten Seite 23 des Sitzes
angeordnete erste Lenker 7 dargestellt, während der
auf der linken Seite 24 des Sitzes vorhandene erste Lenker
durch die Wange 6 des Rückenlehnenträgers 4 verdeckt
wird.
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Darüber hinaus
ist der Rückenlehnenträger 4 über einen
zweiten Lenker 25 mit dem Sitzträger 3 verbunden. Der
erste Lenker 7 ist geringfügig länger als der zweite Lenker 25.
Das Längenverhältnis zwischen
dem (hinteren) ersten Lenker 7 und dem (vorderen) zweiten
Lenker 25 beträgt
etwa 1,07:1. Das eine freie Ende 26 des zweiten Lenkers 25 ist
dabei wiederum über
ein Gelenk 27 mit dem Seitenarm 14 des Sitzträgers 3 und
das gegenüberliegende
freie Ende 28 des Lenkers 25 über ein Gelenk 29 mit
der Wange 5, 6 des Rückenlehnenträgers 4 gelenkig
verbunden. Die durch die Anlenkung des unteren Endes 28 des
zweiten Lenkers 25 an dem Rückenlehnenträger 4 definierte
dritte Gelenkachse 30 ist in Stuhllängsrichtung 19 hinter
der durch die Anlenkung des oberen Endes 26 des Lenkers 25 an
den Sitzträger 3 definierten
vierten Gelenkachse 31 angeordnet. Das bedeutet, daß auch der
zweiten Lenker 25 in der Grundstellung der Synchronmechanik
eine Schrägstellung
von hinten unten nach vorn oben aufweist, vgl. 2.
Dabei beträgt
der Winkel γ des
zweiten Lenkers 25 zur Horizontalen etwa 52°. In der
nach hinten verschwenkten Stellung, wie sie in 3 dargestellt
ist, zeigt der zweite Lenker 25 jedoch schräg nach hinten,
nämlich
in einem Winkel δ von
etwa 24° zur
Vertikalen, während
der erste Lenker 7 immer noch schräg nach vorn zeigt. Mit anderen
Worten ist die vierte Gelenkachse 31 in dieser Stellung
hinter die Lage der dritten Gelenkachse 30, also weiter
in Richtung Stuhlhinterkante 10 verschoben.
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Die
vertikale Anordnung der Gelenkachsen 30, 21 des
zweiten Lenkers 25 entspricht dem Prinzip nach der vertikalen
Anordnung der Gelenkachsen 18, 20 bei dem ersten
Lenker 7. Die dritte Gelenkachse 30 verläuft demnach
in vertikaler Richtung gesehen stets unterhalb der vierten Gelenkachse 31.
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Die
vertikale Anordnung der vier Gelenkachsen 18, 20, 30, 31 des
ersten und zweiten Lenkers 7, 25 ist wie folgt:
die zweite und vierte Gelenkachse 20, 31 befinden
sich sowohl in der Grundstellung als auch in der verschwenkten Stellung
im wesentlichen auf einer Höhe.
Die Schwenkachse 21 des ersten Lenkers 7 verläuft stets
zwischen der Höhe
der zweiten bzw. vierten Gelenkachsen 20, 31 und
der Höhe der
ersten und dritten Gelenkachsen 18, 30. Die erste Gelenkachse 18 liegt
in der Grundstellung zwischen der Schwenkachse 21 und der
dritten Gelenkachse 30 und in der verschwenkten Stellung
unterhalb der vierten Gelenkachse 31.
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Durch
den beschriebenen Schwenkmechanismus wird gewährleistet, daß der Rückenlehnenträger 4 mit
der Rückenlehne
um eine Schwenkachse in Schwenkrichtung S verschwenkt werden kann.
Zugleich induziert die Schwenkbewegung S der Rückenlehne nach hinten eine
Anhebebewegung H1 des rückwärtigen Bereichs 32 des
Sitzträgers 3,
vgl. 3. Bei einer Verschwenkung der Rückenlehne nach
hinten unten erfolgt mit anderen Worten eine Verschiebung des Sitzträgers 3 nach
hinten und nach oben, während
der Basisträger 1 mit
dem Schwenklager 9 positionsfest bleibt.
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In
dem Bereich der ersten und zweiten Lenker 7, 25,
in dem sich die Wange 5, 6 des Rückenlehnenträgers 4 und
der Seitenarm 14 des Sitzträgers 3 begegnen, liegt
die von hinten oben nach vorn unten verlaufende Unterkante des Seitenarms 14 an
der ebenso verlaufenden Oberkante 34 der Wange 5, 6 in einem
definierten Kontaktbereich auf und sichert damit die Grundstellung
der Synchronmechanik. An die Schräge fügt sich nach hinten ein Bereich
an, in dem sich das im wesentlichen vertikal verlaufende Freiende 35 des
Seitenarms 14 und die entsprechend ausgebildete Stirnfläche 36 der
Wange 5, 6 gegenüberstehen. Durch diese Anordnung
wird eine geschlossene Abdeckung gebildet, welche die dahinterliegende
Hebelkonstruktion vor Verschmutzung schützt. Durch eine einfache zusätzliche
Abdeckung, beispielsweise in Form einer Verlängerung der Wangen 5, 6 des
Rückenlehnenträgers 4 nach oben,
kann darüber
hinaus erreicht werden, daß auch
im verschwenkten Zustand ein Durchgriff in die Schwenkmechanik sicher
ausgeschlossen werden kann. Damit kann ein hohes Maß an Sicherheit
bei der Handhabung des Bürostuhles
geschaffen werden.
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Zugleich
ist der Sitzträger 3 mit
dem Basisträger 1 verbunden
derart, daß mit
einer Verschwenkung des Rückenlehnenträgers 4 eine
Anhebebewegung H2 des vorderen Bereichs 37 des Sitzträgers 3 erfolgt.
Im Ausführungsbeispiel
ist die Synchronmechanik dabei derart ausgeführt, daß der rückwärtige Bereich 32 des
Sitzträgers 3 etwas
mehr angehoben wird als der vordere Bereich 37 des Sitzträgers 3 (H1 > H2), so daß sich aus
der im wesentlichen ebenen Position des Sitzträgers 3 in der Grundstellung
eine leicht nach vorn geneigte Stellung des Sitzträgers 3 in
der verschwenkten Position ergibt. Dadurch werden ungewollte Einschnürungen oder
Druck auf die Unterseite der Oberschenkel beim Verschwenken vermieden.
In der verschwenkten Stellung ist der Rückenlehnenträger 4 um
einem Schwenkwinkel ε von etwa
24° zum
Basisträger 1 verschwenkt,
während der
Sitzträger 3 nahezu
parallel angehoben wird. Im Ausführungsbeispiel
(H1 > H2) wird die
hintere Bereich 32 des Sitzträgers 3 gegenüber dem
vorderen Bereich 37 des Sitzträgers 3 um einen Winkel ϕ von etwa
2° angehoben.
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Der
Basisträger 1 ist
mit dem Sitzträger 3 über eine
Linearführung
nach Art einer langlochartigen Kulisse 38 verbunden, die
im vorderen Bereich 37 des Sitzträgers 3 angeordnet
ist. Der Basisträger 1 weist
zwei seitlich angeordnete und in Richtung Sitzvorderkante 17 verlaufende
Schwingen auf (nicht dargestellt). Diese sind miteinander über eine
Lagerachse verbunden. Die Lagerachse ist parallel zu den Gelenkachsen 18, 20, 30, 31,
der Schwenkachse 21 und der Halteachse 22 angeordnet.
Die beiden als Lagerzapfen 39 ausgebildeten Enden der Lagerachse
liegen jeweils von innen her in der Kulisse 38 ein, die
als linearen Gleitführung
dient. Die Kulisse 38 ist in einem Seitenelement 40 des
Sitzträgers 3 eingeformt,
das sich in Richtung der Sitzvorderkante 17 erstreckt.
Die Kulisse 38 verläuft
dabei schräg
von vorn unten nach hinten oben und schließt mit der Horizontalen in
der verschwenkten Stellung einen Winkel η von etwa 42° ein (Grundstellung
ca. 40°).
In der Grundstellung der Synchronmechanik liegen die Enden 39 der
Lagerachse an dem oberen Anschlag der Kulisse 38 an. Die
Lagerachse befindet sich dann etwa in einer Höhe mit der zweiten und vierten
Gelenkachse 20, 31. Bei einem Verschwenken erfolgt durch
das Anheben des Sitzträgers 3 eine
Verschiebung der Lagerachse in Richtung auf das gegenüberliegende
untere Ende der Kulisse 38. Die Lagerachse befindet sich
dann etwa in einer Höhe
mit der Schenkachse 21.
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Aufgrund
dieser Konstruktion vollführt
nicht nur der rückwärtige Bereich 32 des
Sitzträgers 3 eine Anhebebewegung
H1, wenn die Rückenlehne
belastet wird und der Rückenlehnenträger 4 eine Schwenkbewegung
in Schwenkrichtung S nach hinten unten vollführt. Darüber hinaus wird auch der vordere
Bereich 37 des Sitzträgers 3 auf
synchrone Art und Weise linear angehoben (Anhebebewegung H2). Mit
anderen Worten erfolgt eine gleichzeitige Hubbewegung des vorderen
und des hinteren Endes der Sitzfläche. Der Sitz in seiner Gesamtheit
wird angehoben.
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Darüber hinaus
umfaßt
die Synchronmechanik ein in der Grundposition im wesentlichen waagerecht
im Sitzträger 3 angeordnetes
Federelement in Form einer Zugfeder 41, welche einerseits
mit der Lagerachse des Basisträgers 1 und
andererseits mit einer weiteren quer liegenden Halteachse 42 am
Sitzträger 3 verbunden
ist. Die Zugfeder 41 ist mit ihrem vorderen Ende an der
Lagerachse und mit ihrem hinteren Ende an der Halteachse 42 eingehängt. Die Zugfeder
ist zur Grundstellung der Synchronmechanik hin vorgespannt. In der
Grundstellung befindet sich die zwischen den Seitenschenkeln 11 des
Basisträgers 1 angeordnete
Halteachse 42 in etwa auf der Höhe der Lagerachse und der zweiten
und vierten Gelenkachse 20, 31. In der verschwenkten
Stellung wird die Halteachse 42 mit dem Sitzträger 3 mit
nach hinten und oben mitgenommen und befindet sich dann ebenfalls
etwa auf der Höhe
der zweiten und vierten Gelenkachse 20, 31. Dabei
vergrößert sich der
Abstand zwischen Lagerachse und Halteachse 42 und die dann
schräg
nach hinten oben verlaufende Zugfeder 41 wird weiter gespannt.
Mit dieser Federspannung wird die Rückholung der Rückenlehne aus
der verschwenkten Stellung in die Grundstellung unterstützt. Anstelle
einer einzelnen Zugfeder 41 können, je nach Art der vorgesehenen
Belastung des Stuhles, auch mehrere Zugfedern parallel oder andere
Federelemente verwendet werden. Zur Feststellung der Rückenlehnenneigung
ist ein nicht näher
erläuterter
Mechanismus vorgesehen, der mit Hilfe eines Betätigungshebels (nicht abgebildet)
bedient werden kann.
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- 1
- Basisträger
- 2
- Konusaufnahme
- 3
- Sitzträger
- 4
- Rückenlehnenträger
- 5
- Wange
- 6
- Wange
- 7
- erster
Lenker
- 8
- Schwenklager
- 9
- Lagerzapfen
- 10
- Sitzhinterkante
- 11
- Seitenschenkel
- 12
- Freiende
- 13
- Gelenk
- 14
- Seitenarm
- 15
- Freiende
- 16
- Gelenk
- 17
- Sitzvorderkante
- 18
- erste
Gelenkachse
- 19
- Stuhllängsrichtung
- 20
- zweite
Gelenkachse
- 21
- Schwenkachse
- 22
- Halteachse
- 23
- rechte
Seite
- 24
- linke
Seite
- 25
- zweiter
Lenker
- 26
- Freiende
- 27
- Gelenk
- 28
- Freiende
- 29
- Gelenk
- 30
- dritte
Gelenkachse
- 31
- vierte
Gelenkachse
- 32
- rückwärtiger Bereich
- 33
- Unterkante
- 34
- Oberkante
- 35
- Freiende
- 36
- Stirnfläche
- 37
- Vorderer
Bereich
- 38
- Kulisse
- 39
- Zapfen
- 40
- Seitenelement
- 41
- Zugfeder
- 42
- Halteachse