DE3900233C2 - Isochinolinderivate, ihre Herstellung und ihre Verwendung - Google Patents
Isochinolinderivate, ihre Herstellung und ihre VerwendungInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf neue Isochinolinderivate mit
pharmazeutischer Brauchbarkeit, Verfahren zu ihrer Herstellung,
diese enthaltende pharmazeutische Zusammensetzungen und ihre
Verwendung als Pharmazeutika.
Insbesondere betrifft die Erfindung Verbindungen der Formel (I)
worin
R1 Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl ist,
R2 und R3 zusammen eine weitere Bindung bilden, wie dies durch die punktierte Linie angedeutet ist,
R4 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl oder Phenyl ist,
R5 Methoxy bedeutet,
R6 Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, β-Hydroxyethoxy oder (C1-C2-Alkoxy)-ethoxy ist,
R7 und R8 sind identisch und für C1-C4-Alkoxy oder (C1-C4-Alkoxy)-(C2-C4-alkoxy) stehen und
R9 Wasserstoff oder Halogen ist, oder deren Säureadditionssalze.
R1 Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl ist,
R2 und R3 zusammen eine weitere Bindung bilden, wie dies durch die punktierte Linie angedeutet ist,
R4 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl oder Phenyl ist,
R5 Methoxy bedeutet,
R6 Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, β-Hydroxyethoxy oder (C1-C2-Alkoxy)-ethoxy ist,
R7 und R8 sind identisch und für C1-C4-Alkoxy oder (C1-C4-Alkoxy)-(C2-C4-alkoxy) stehen und
R9 Wasserstoff oder Halogen ist, oder deren Säureadditionssalze.
Bei den Verbindungen der Formel (I) können die Alkylgruppen
und Alkylteile verzweigt oder geradkettig sein. Sie sind
zweckmäßigerweise geradkettig. Unter Halogen wird Fluor,
Chlor, Brom oder Iod verstanden.
Bei den Verbindungen der Formel (I) sind die folgenden Bedeu
tungen entweder einzeln oder in irgendeiner Kombination oder
Unterkombination bevorzugt:
- 1. R6 steht R6 für Methoxy.
- 2. R7 und R8 sind (C1-C4-Alkoxy)-(C2-C4-alkoxy), wie (C1-C4-Alkoxy)-ethoxy.
R9
ist vorzugsweise Chlor oder Brom und insbesondere Brom.
Im Falle von (C1-C4-
alkoxy)-(C2-C4-alkoxy)-gruppen als R7 und R8 ist der
(C1-C4-Alkoxy)-rest vom Sauerstoffatom des
(C2-C4-Alkoxy)-restes durch wenigstens 2 Kohlenstoffatome
getrennt.
Bei einer erfindungsgemäßen Verbindungsgruppe ist R9 Wasser
stoff.
Die Verbindungen der Formel (I) kommen sowohl in freier Form
als auch in Form von Säureadditionssalzen vor.
Zu geeigneten erfindungsgemäßen pharmazeutisch annehmbaren
Säureadditionssalzen gehören beispielsweise die Hydro
chloride, Oxalate und Fumarate.
Die Verbindungen der Formel (I), worin
[R1 und R2] und/oder [R3 und R4]
jeweils verschieden sind, sind optisch isomer. Ähnlich sind
auch die Verbindungen der Formel (I), worin die Substituenten
R1 bis R8 ein oder mehr asymmetrische Kohlenstoffatome enthal
ten, ebenfalls optisch isomer. Zur Erfindung gehören daher
sowohl die einzelnen isomeren Formen als auch entsprechende
Gemische, beispielsweise razemische und diasteriomere Ge
mische der in Rede stehenden Verbindungen, sofern nichts an
deres gesagt ist.
Kommen die erfindungsgemäßen Verbindungen in isomerer Form
vor, dann lassen sich die einzelnen Isomeren in üblicher
Weise erhalten, beispielsweise durch Anwendung optisch akti
ver Ausgangsmaterialien oder durch Auftrennung der ursprüng
lich erhaltenen Gemische, wie durch Anwendung herkömmlicher
chromatographischer Techniken.
Zur Erfindung gehört auch ein Verfahren zur Herstellung der
Verbindungen der Formel (I), das dadurch gekennzeichnet ist,
daß
eine Verbindung der Formel (I), worin R2 und R3 jeweils Wasserstoff sind, dehydriert wird und so die entsprechende Verbindung der Formel (I), worin R2 und R3 zusammen eine weite re Bindung sind, gebildet wird,
und die so erhaltene Verbindung der Formel (I) in freier Form oder in Form eines Säureadditionssalzes gewonnen wird.
eine Verbindung der Formel (I), worin R2 und R3 jeweils Wasserstoff sind, dehydriert wird und so die entsprechende Verbindung der Formel (I), worin R2 und R3 zusammen eine weite re Bindung sind, gebildet wird,
und die so erhaltene Verbindung der Formel (I) in freier Form oder in Form eines Säureadditionssalzes gewonnen wird.
Eine Verbindung der Formel (I), worin R2 Wasserstoff ist und
R3 für Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl steht, läßt sich
nach einer nicht unter den Umfang der vorliegenden Er
findung fallenden Verfahrensstufe a) wie folgt herstellen:
Eine Verbindung der Formel (II)
worin R2' Wasserstoff ist und R3' für Wasserstoff oder
C1-C4-Alkyl steht, R5' und R6' die oben für R5 und R6 bei
der Formel (I) angegebenen Bedeutungen mit der Ausnahme haben,
daß eine eventuell vorhandene Hydroxylgruppe in geschützter
Form vorliegt, und R1, R4, R7, R8 und R9 die bei der Formel
(I) angegebenen Bedeutungen haben, wird einer unter Wasserabspaltung
verlaufenden Cyclisierung unterzogen und es werden erforderlichen
falls in R5' und R6' vorhandene Schutzgruppen entfernt,
um so die entsprechende Verbindung der Formel (I) zu bilden,
worin R2 Wasserstoff ist und R3 für Wasserstoff oder C1-C4-
Alkyl steht.
Die Verfahrensstufe a) kann unter Anwendung üblicher Maßnah
men durchgeführt werden, beispielsweise durch Umsetzung von
(II) mit einem Phosphoroxytrihalogenid in Anwesenheit eines
inerten Lösungsmittels oder Verdünnungsmittels, wie Aceto
nitril, bei Temperaturen von beispielsweise 50°C bis zur
Rückflußtemperatur. Möchte man Endprodukte haben, bei denen
R6 und/oder R7 einen Hydroxyrest enthalten, dann muß die
Hydroxygruppe im Ausgangsmaterial in geschützter Form vorlie
gen. Hierzu können die üblichen Schutzgruppen verwendet wer
den, beispielsweise C1-C4-Alkoxygruppen, wie Methoxy. Die in
der Verfahrensstufe a) ebenfalls erwähnte Abspaltung der
Schutzgruppen umfaßt daher auch eine Abspaltung des C1-C4-
Alkoxyrestes bei den Verbindungen der Formel (I), worin R5
und/oder R6 für C1-C4-Alkoxy oder (C1-C4-Alkoxy)-(C2-C4-
alkoxy) stehen, um so die entsprechenden Verbindungen der
Formel (I) zu bilden, worin R5 und/oder R6 Hydroxy oder
Hydroxy-(C2-C4-alkoxy) sind. Durch Auswahl der geeigneten
Schutzgruppen und Reaktionsbedingungen lassen sich Verbindun
gen der Formel (I) erhalten, bei denen die hydroxyhaltigen
Substituenten als R5 und/oder R6 vorhanden sind.
Die Ausgangsmaterialien für die unter den Umfang der vorliegenden Erfindung fallende Verfahrensstufe können
unter Anwendung der in der Verfahrensstufe a) beschriebenen
Maßnahmen erhalten werden. Die hierzu erforderliche Dehydrie
rung kann in bekannter Weise erreicht werden, beispielsweise
durch Verwendung geeigneter Katalysatoren, wie Palladium-auf-
Kohle, und Durchführung der Umsetzung in einem inerten Lösungs
mittel oder Verdünnungsmittel unter einer inerten Atmosphäre
bei Temperaturen von 100°C bis 250°C.
Die für die Verfahrensstufe a) benötigten Ausgangsmaterialien
der Formel (II) sind entweder bekannt oder in analoger Weise
herstellbar wie die bekannten Ausgangsmaterialien, beispiels
weise durch Umsetzung einer Verbindung der Formel (III)
worin X eine Abgangsgruppe oder ein Abgangsatom ist, beispiels
weise Halogen, wie Chlor, mit einer Verbindung der Formel (IV)
worin R2' und R3' die bei der Formel (II) angegebenen Be
deutungen haben und R5 sowie R6 erforderlichenfalls geschützt
sind.
Diese Umsetzung kann in einem inerten Medium, wie Methylen
dichlorid, unter Anwendung einer geeigneten Base, beispiels
weise falls X für Cl steht, eines Alkalimetallhydroxids, wie
von NaOH, bei Temperaturen von etwa 0°C bis 50°C durchgeführt
werden.
Die obigen Verfahren zur Herstellung der Verbindungen der
Formel (I) werden durch die folgenden Beispiele weiter be
schrieben.
Man suspendiert 170 g N-{3-(3,4-Dimethoxyphenyl)-2-propyl}-3,5-
dimethoxyethoxybenzamid (Formel II: R1, R2' und R3' jeweils =
H, R4 = CH3-, R5 und R6 jeweils = CH3O-, R7 und R8 jeweils =
CH3O-CH2-CH2-O-) in 700 ml Acetonitril und 52 ml Phosphoroxy
trichlorid und erhitzt das Reaktionsgemisch 5 Stunden unter
Rückflußtemperatur. Das Lösungsmittel wird unter verringertem
Druck entfernt und der Rückstand während 1 Stunde mit 300 ml
15-prozentigem wäßrigem NaOH behandelt. Das Gemisch wird mit
Ethylacetat extrahiert, und durch Eindampfen der organischen
Schicht und chromatographische Reinigung des erhaltenen Rück
stands unter Verwendung von Siliciumdioxidgel und Ethylacetat
als mobile Phase erhält man die Titelverbindung, welche in
Form des Oxalats bei 161 bis 162°C schmilzt.
In analoger Weise werden auch die folgenden Verbindungen der
Formel (I) hergestellt:
R1, R2 und R3 jeweils = H
R4 = Phenyl
R5 und R6 jeweils = CH3O-
R7 und R8 jeweils = CH3O-(CH2)2-O-
R9 = Wasserstoff
R4 = Phenyl
R5 und R6 jeweils = CH3O-
R7 und R8 jeweils = CH3O-(CH2)2-O-
R9 = Wasserstoff
Der Schmelzpunkt des Oxalatsalzes beträgt 126 bis 128°C.
Man erhitzt 20 g des Produktes von Beispiel 1 und 4 g 10-pro
zentiges Palladium-auf-Aktivkohle in 200 ml Decalin unter Ein
leiten von Argon während 5 Stunden auf 200°C. Nach Abkühlung
gibt man 300 ml Ethylacetat zu, filtriert den Katalysator ab
und entfernt das Lösungsmittel unter verringertem Druck. Durch
anschließende chromatographische Reinigung des Rückstands mit
Siliciumdioxidgel und Ethylacetat erhält man die Titelverbin
dung, deren Oxalat bei 165 bis 167°C schmilzt.
In analoger Weise werden auch die folgenden Verbindungen der
Formel (Ia)
worin R1 und R4 bis R9 wie oben definiert sind, hergestellt.
Man erhitzt 3,2 g des Produkts von Beispiel 3, 15 ml 15-prozen
tigen wäßrigen HBr und 6 ml H2O 18 Stunden unter Rückfluß
sieden. Das Reaktionsgemisch wird mit Ethylacetat extrahiert,
die organische Schicht wird eingedampft, und der Rückstand
wird chromatographisch unter Verwendung von Siliciumdioxidgel
und Ethylacetat als mobile Phase gereinigt, wodurch man die
Titelverbindung mit einem Schmelzpunkt von 109 bis 111°C er
hält.
Analog zu Beispiel 21 wird ausgehend vom Produkt von Beispiel
18 die Verbindung der obigen Formel (Ia) mit R1 = H; R4 =
CH3-; R5 = CH3O-; R6 = HO-(CH2)2-O-; und R7 und R8 jeweils =
CH3O-(CH2)2-O- hergestellt, die bei 179 bis 180°C schmilzt.
Die Verbindungen der Formel (I) und ihre pharmazeutisch annehm
baren Säureadditionssalze verfügen über eine pharmakologische
Wirksamkeit und eignen sich daher zur Verwendung als pharma
zeutische Mittel, wie beispielsweise zur therapeutischen Be
handlung. Sie eignen sich insbesondere als bronchodilatorische
Mittel und als prophylaktische Mittel gegen Asthma und auch
als Mittel zur Hemmung einer Akkumulierung von Eosinophilen,
beipielsweise zur Behandlung entzündlicher Luftwegerkrankungen,
insbesondere von Asthma, und auch zur Behandlung sonstiger
Krankheiten und Zustände, die durch eine morbide Eosinophilen-
Akkumulierung gekennzeichnet sind oder darauf ursächlich zu
rückzuführen sind. Diese Eigenschaften lassen sich anhand
üblicher pharmakologischer Untersuchungen sowohl in vivo als
auch in vitro zeigen, und solche Versuche werden im folgenden
näher beschrieben.
Von frisch getöteten Meerschweinchen (Dunkin-Hartley, 350
bis 500 g) wird die Trachea exzisiert und derart in Querebene
aufgeschnitten, daß sich Geweberinge mit einer Dicke von etwa
3 bis 5 mm ergeben. Einzelne Ringe werden vertikal auf Trä
gern aus rostfreiem Stahl angeordnet, von denen einer am
Fuße eines Organbades befestigt ist und der andere mit einem
isometrischen Übertragungsgerät verbunden ist. Die Ringe wer
den in Krebs-Lösung (25 mMol NaHCO3, 113 mMol NaCl, 4,7 mMol
KCl, 1,2 mMol MgSO4 . 7H2O, 1,2 mMol KH2PO4, 2,5 mMol CaCl2,
11,7 mMol Glucose) von 37°C gebadet und mit O2/CO2 (95 : 5,
Volumen/Volumen) begast. Die so zubereiteten und mit 1 g
vorbeladenen Ringe erzeugen einen spontanen Tonus und relaxie
ren nach Gleichgewichtseinstellung (45 bis 60 Minuten) nach
Zusatz spasmolytischer Arzneimittel. Die Spannung läßt sich
durch Zugabe von Carbachol (10-6 Mol) oder Histamin (10-4 Mol)
verstärken. Zur Ermittlung einer spasmolytischen Wirksamkeit
werden die zu untersuchenden Substanzen in physiologischer
Kochsalzlösung gelöst und in Zeitabständen von 10 Minuten in
zunehmenden Mengen zum Organbad gegeben, wodurch man eine
kumulative Konzentrations-Wirkungs-Kurve erhält.
Beim obigen Versuchsmodell ergeben die Verbindungen der Formel
(I) und ihre pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze
eine konzentrationsbezogene Relaxation der zubereiteten
Trachealringe von Meerschweinchen unabhängig von der kontrakti-
Wirkung in Konzentrationen von etwa 10-7 bis etwa 10-5 Mol.
Meerschweinchen (Dunkin-Hartley, männlich, 400 bis 600 g) wer
den mit Phenobarbital (100 mg pro kg, intraperitoneal) und
Pentobarbital (30 mg pro kg, intraperitoneal) anaesthisiert,
und mit Gallamin (10 mg pro kg, intramuskulär) paralysiert.
Die Tiere werden mit einer Trachealkanüle beatmet (10 ml pro
kg, 1 Hz). Der Blutdruck und die Herzgeschwindigkeit der Tie
re werden an der Karotisarterie gemessen. Die Belüftung wird
mit einem Strömungsübertragungsgerät von Fleisch überwacht,
das im Atmungskreislauf angeordnet ist. Bei der Vornahme von
Strömungsmessungen werden koinzidente Druckveränderungen im
Thorax direkt mit einem intrathorakalen Trokar überwacht,
wodurch eine Darstellung des Differentialdrucks im Verhältnis
zur Trachea ermöglicht wird. Aus dieser Information berechnet
man für jeden Beatmungsvorgang den Widerstand und die Dehn
barkeit (Compliance).
Durch kontinuierliche intravenöse Infusion von Bombesin (50
bis 100 ng pro kg und pro Minute) wird ein anhaltender
Bronchospasmus hervorgerufen. Die Fähigkeit der zu unter
suchenden Substanz zur Umkehr der Wirkung bei intraduodenaler
Verabreichung mit einer 0,4 mm Metallnadel, die mittels einer
Ligatur im peripheren Ende des durchschnittenen Duodenums be
festigt ist, dient als Maßzahl für die Wirksamkeit der Um
kehrung eines etablierten Bronchospasmus.
Die bronchodilatorische Wirkung wird als die prozentuale Re
duktion der maximalen Wirkung auf Bombesin zu regelmäßigen
Zeitabständen bis hinauf zu 64 Minuten gemessen.
Beim obigen Versuchsmodell ergeben die Verbindungen der Formel
(I) und ihre pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze
eine dosisabhängige Aufhebung der Bronchospasmen bei intra
duodenalen Dosen von etwa 0,1 bis etwa 20 mg pro kg.
Meerschweinchen werden wie oben unter Beispiel A.2 beschrieben
zur Aufzeichnung der Lungenfunktion anaesthisiert und präpa
riert. Durch intravenöse Injektion einer niedrigen Dosis an
Bombesin (240 ng/kg) wird eine Luftwegsensitivität gegenüber
Spasmogenen hervorgerufen. Nach erfolgter Infusion von PAF
(Plättchenaktivierungsfaktor) während 1 Stunde (in einer Ge
samtdosis von 600 ng/kg) wird die Injektion einer geringen
Dosis an Bombesin wiederholt, wodurch es zur Ausbildung einer
Luftweghyperreaktivität kommt, welche sich am besten als der
gepaarte Unterschied zwischen der Wirkungsamplitude vor und
nach der Einwirkung von PAF ausdrücken läßt.
Durch Verabreichung von Verbindungen der Formel (I) und ihren
pharmazeutich annehmbaren Säureadditionssalzen mittels In
fusion während der Behandlung mit PAF in Dosen von etwa 0,1
bis etwa 100 mg pro kg läßt sich eine Unterdrückung der In
duktion der Luftweghyperreaktivität beobachten.
Meerschweinchen (Dunkin-Hartley 400 bis 600 g) spritzt man
intraperitoneal 10 µg pro kg PAF, wodurch es zur Ausbildung
einer Eosinophilie der Lunge kommt.
Nach 24 Stunden werden die Tiere durch Spritzen von Pento
barbital (100 mg pro kg, intraperitoneal) getötet. Hierauf
wird die Trachea freigelegt und kanüliert, und dann wird das
Luftweglumen durch Einführung und Aspiration von 10 ml (sechs
mal) einer gepufferten modifizierten Tyrode-Lösung gewaschen
(11,9 mMol NaHCO3, 136,9 mMol NaCl, 2,7 mMol KCl, 0,4 mMol
Na2HPO4, 5,6 mMol Glucose, 19,8 mMol EDTA, Prozent (Gewicht/Vo
lumen) an Protein = 0,1 mMol Gelatine, 0,5 mMol BSA, Ein
stellung des pH-Wertes mit 2 n NaOH auf 7,4). Die gesamte
Gewinnung an Flüssigkeit macht im allgemeinen mehr als 80
Prozent aus.
Durch Zentrifugation bei niedriger Geschwindigkeit (200 g
während 10 Minuten) werden Zellsuspensionen konzentriert, und
der erhaltene Zellkuchen wird in 1 ml modifizierter Tyrode-
Lösung suspendiert. In einem Haemocytometer wird durch Ver
dünnung vor 10 µl Zellsuspension in 90 µl Türken-Flüssigkeit
die Gesamtmenge der Zellen ausgezählt. Differentialzellaus
zählungen werden anhand von Ausstrichen durchgeführt, der in
100 Prozent Methanol fixiert ist und mit Leishman-Tinktur
angefärbt ist. Es werden wenigstens 500 Zellausstriche bei
1000-facher Vergrößerung gegenüber differenzierten Zellarten
ausgezählt.
Die zu prüfende Verbindung wird während 7 Tagen bei unterschied
licher Konzentration in subkutanen Mengen von 1 mg pro kg
verabreicht, wobei die Behandlung mit PAF 5 Tage nach Beginn
der Verabfolgung der zu untersuchenden Verbindung beginnt.
Durch Verabreichung von Verbindungen der Formel (I) und ihren
pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzen beim obigen
Versuchsmodell in subkutanen Dosen von etwa 0,1 bis etwa 200
mg pro kg und Tag vor der Gabe von PAF kommt es im Vergleich zu
den unbehandelten Kontrollen zu einer Erniedrigung der Akkumu
lation von Eosinophilen in der Lunge.
Infolge ihrer bronchospasmolytischen Wirksamkeit, welche durch
die im obigen Beispiel A beschriebenen Testmethoden belegt wor
den ist, eignen ich die Verbindungen der Formel (I) und ihre
pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze als Bronchodi
latoren, nämlich beispielsweise zur Behandlung oder symptoma
tischen Behandlung obstruktiver oder entzündlicher Erkrankun
gen der Luftwege, wie von Asthma, Pneumokoniose oder Bronchitis
Durch die Wirksamkeit dieser Verbindungen bei (a) der
Hemmung einer akuten Reaktion bei hypersensitiven Patienten
nach Behandlung mit einem Allergen oder einem sonstigen Stoff,
der eine Hypersensitivitätsreaktion hervorruft, beispielsweise
nach Einleitung einer Hyperreaktivität und einer Luftwegob
struktion durch Gabe von PAF, (b) der Unterdrückung einer
Entwicklung einer Hyperreaktivität der Luftwege nach einer
Behandlung gemäß (a) und (c) zur Abschwächung einer basalen
oder anhaltenden Hyperreaktivität der Luftwege, wie dies
durch die im obigen Beispiel B beschriebenen Testmethoden be
legt worden ist, sind die Verbindungen der Formel (I) und
ihre pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze auch zur
prophylaktischen Behandlung obstruktiver oder entzündlicher
Erkrankungen der Luftwege geeignet, wie zur prophylaktischen
Behandlung von Pneumokoniose und insbesondere von Asthma.
Bezüglich einer weiteren Diskussion der Relevanz der oben un
ter (a), (b) und (c) gemachten Aussagen und deren Beziehung zu
einer prophylaktischen Anwendung bei der Behandlung entzünd
licher Erkrankungen der Luftwege wird ergänzend auf folgende
Literatur hingewiesen: Altounyan, Clin. Allergy (Supp.) 10,
481 bis 489 (1980), Morlet et al., Lancet II, 1142 bis 1144
(1984), Mazzoni et al., J. Physiol. 365, 107 P (1985),
Traietti et al., Respiration 46, 62 bis 63 (1984), Taytard et
al., Am. Rev. Repiratory Disease 134, 983 bis 985 (1986),
Szezeklik et al., Thrombosis and Hematosis 56, 283 bis 287
(1986), Basran et al., Clin Allergy 14, 75 bis 79 (1984),
Karlsson et al., Brit. J. Clin. Pharmacol. 27, 371 bis 374
(1985) und Mazzoni et al., Brit. J. Pharmacol. 86, 571 P
(1985).
Die Verbindungen der Formel (I) und ihre pharmazeutisch annehm
baren Säureadditionssalze lassen sich somit durch fortgesetzte
Verabreichung dazu verwenden, um von vorneherein einen Schutz
gegen das Auftreten bronchokonstriktorischer Anfälle infolge
obstruktiver oder entzündlicher Erkrankungen der Luftwege,
wie von Asthma, zu erzielen, oder sie können auch zur Be
kämpfung, Begrenzung oder Umkehr des Grundzustands solcher
Krankheiten verwendet werden, wie zur Bekämpfung, Begrenzung
oder Umkehr der Grundursachen von Asthma und asthmatischen
Anfällen. Unter einer Behandlung wird daher hierin sowohl
eine prophylaktische als auch eine symptomatische Behandlung
verstanden, sofern nichts anderes gesagt ist.
Auf Basis der obigen Erkenntnisse gehört zur Erfindung auch:
- A) Ein Verfahren zur Behandlung obstruktiver oder entzünd
licher Erkrankungen der Luftwege bei einem behandlungs
bedürftigen Patienten, das dadurch gekennzeichnet ist,
daß einem solchen Patienten eine wirksame Menge einer
Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch an
nehmbaren Säureadditionssalzes hiervon verabreicht wird,
und zu einem solchen Verfahren gehören beispielsweise - B) ein Verfahren zur Bewirkung einer Bronchodilation bei einen Patienten, der einer solchen Behandlung bedarf, wie bei einen Patienten mit obstruktiver oder entzünd licher Erkrankung der Atemwege oder Obstruktion der Atemwege unter Einschluß von chronischer oder akuter Obstruktion, wie dies beispielsweise bei der Symptoma tologie von Erkrankungen, Störungen oder Zuständen der hierin beschriebenen Art der Fall ist, und dieses Ver fahren ist dadurch gekennzeichnet, daß einem solchen Patienten eine bronchodilatorisch wirksame Menge einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch an nehmbaren Säureadditionssalzes hiervon verabreicht wird, oder
- C) ein Verfahren zur prophylaktischen Behandlung obstruk tiver oder insbesondere entzündlicher Erkrankungen der Luftwege, wie zur vorbeugenden Behandlung von akuter Obstruktion der Luftwege, beispielsweise von Broncho spasmen, wie dies beispielsweise bei der Symptomatolo gie von Erkrankungen, Störungen oder Zuständen der hierin beschriebenen Art der Fall ist, bei einem behandlungs bedürftigen Patienten, und dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß einem solchen Patienten eine pro phylaktisch wirksame Menge einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren Säureaddi tionssalzes hiervon verabreicht wird.
Ferner gehört zur Erfindung auch:
- A) Eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz hiervon zur Verwendung als Pharmazeutikum, wie zur Anwendung bei der Behandlung obstruktiver oder entzündlicher Erkrankungen der Luft wege, beispielsweise zur Verwendung bei einem Verfahren der oben unter I., Ia. oder Ib. definierten Art.
Das erfindungsgemäße Verfahren der oben unter I. bis Ib. de
finierten Art eignet sich insbesondere zur Behandlung der ver
schiedensten Arten von Asthma. Es läßt sich sowohl zur Behand
lung von intrinsischem als vor allem auch extrinsischem
Asthma anwenden. Es ist besonders geeignet zur Behandlung von
allergischem Asthma, und zwar sowohl atopischem Asthma, wie
durch IgE-mediiertem Asthma, als auch nicht-atopischem Asthma
sowie zur Behandlung von Bronchialasthma, Thymusasthma,
durch körperliche Betätigung eingeleitetem Asthma,
Berufsasthma, durch bakterielle Infektion eingeleitetem
Asthma und anderen nicht-allergischen asthmatischen Erkrankun
gen. Unter einer Behandlung von Asthma wird auch die Behand
lung von Patenten verstanden, die beispielsweise jünger sind
als 4 oder 5 Jahre und Symptome von Keuchhusten
aufweisen, und zwar insbesondere Nachts, und hierbei handelt
es sich diagnosemäßig um Kinder mit pfeifender und ziehender At
mung, welche eine medizinisch bedeutende Kategorie an
Patienten darstellen, die heute genauer als Anfangsasthmati
ker oder Frühphasenasthmatiker bezeichnet werden. Dieser be
sondere asthmatische Zustand wird im folgenden der Einfachheit
halber als Keuchhusten-Syndrom bei Kleinkindern bezeichnet.
Zu besonderen Ausführungsformen der Erfindung gehört daher
auch die Behandlung von Asthma, insbesondere von allergischem
Asthma, wie allergischem atopischem Asthma, durch körperliche
Betätigung eingeleitetem Asthma und des Keuchhusten-Syndroms bei
Kleinkindern unter Einschluß einer symptomatischen Behand
lung von Asthma, wie einer bronchodilatorischen Behandlung
asthmatischer Exazerbation oder Anfälle, und auch eine pro
phylaktische Behandlung von Asthma, wie eine prophylaktische
Behandlung asthmatischer Exazerbation und Anfälle, durch
Verabreichung einer Verbindung der Formel (I) oder eines phar
mazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzes hiervon.
Das erfindungsgemäße Verfahren der oben unter I. bis Ib. defi
nierten Art eignet sich auch zur Behandlung von Pneumokoniose,
nämlich einer entzündlichen und gewöhnlich berufsbedingten
Erkrankung der Lungen, die häufig von einer Obstruktion der
Luftwege begleitet ist, und zwar sowohl chronischer als auch
akuter Art, die durch wiederholte Inhalation von Staub
verursacht wird, der verschiedensten Art und Herkunft unter
Einschluß von beispielsweise Aluminose, Anthrakose, Asbestose,
Chalikose, Ptilose, Siderose, Silikose, Tabakose und insbe
sondere Byssinose.
Zu weiteren besonderen Ausführungsformen der Erfindung gehört
daher die Behandlung von Pneumokoniose, insbesondere von
Byssinose, unter Einschluß einer symptomatischen Behandlung
einer darauf zurückzuführenden Obstruktion der Luftwege, wie
einer bronchodilatorischen Behandlung von akuter oder
chronischer Obstruktion der Luftwege, beispielsweise von
Dyspnea oder Bronchospasmus, und auch eine prophylaktische Be
handlung einer darauf zurückzuführenden Obstruktion der Luft
wege, beispielsweise einer vorbeugenden Behandlung von akuter
Obstruktion der Luftwege, wie von Bronchospasmus, durch Verab
reichung einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeu
tisch annehmbaren Säureadditionssalzes hiervon.
Das erfindungsgemäße Verfahren der oben unter I. oder insbe
sondere unter Ia. definierten Art eignet sich auch zur Be
handlung von Bronchitis oder insbesondere zur Behandlung
einer damit verbundenen chronischen oder akuten Obstruktion
der Luftwege, wie von Dyspnea. Diesbezüglich ist die Erfin
dung dann anwendbar auf die Behandlung von Bronchitis der
verschiedensten Arten und Herkunft unter Einschluß von bei
spielsweise akuter Bronchitis, arachnoider Bronchitis,
katarrhalischer Bronchitis, chronischer Bronchitis, krupparti
ger Bronchitis, phthinoider Bronchitis und dergleichen.
Zu weiteren Ausführungsformen der Erfindung gehört daher auch
die Behandlung von Bronchitis oder insbesondere die symptoma
tische Behandlung der darauf zurückzuführenden Obstruktion der
Luftwege, beispielsweise eine bronchodilatorische Behandlung
einer akuten oder chronischen Obstruktion der Luftwege, wie
von Dyspnea, durch Verabreichung einer Verbindung der Formel
(I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzes
hiervon.
In Anbetracht der Wirksamkeit der Verbindungen der Formel (I)
und ihrer pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalze bei
der Unterdrückung einer Akkumulation von Eosinophilen, wie sich
dies bei Testmodellen, wie dem im obigen Beispiel C beschrie
benen Testmodell, zeigen läßt, gehört zur Erfindung auch:
- A) Ein Verfahren zur Unterdrückung einer Akkumulation und/ oder Aktivierung von Eosinophilen, wie zur Behandlung von Krankheitszuständen, die durch eine morbide Akkumu lation und/oder Aktivierung von Eosinophilen gekenn zeichnet sind oder über eine solche Aetiologie verfügen, bei Patienten, welche einer solchen Behandlung bedürfen, und dieses Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß einem solchen Patienten eine wirksame Menge einer Ver bindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch annehm baren Säureadditionssalzes hiervon Verabreicht wird,
oder
- A) eine Verbindung der Formel (I) oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditionssalz hiervon zur Anwendung bei einem Verfahren der oben unter III. beschriebenen Art.
Zu Krankheiten der oben unter III. definierten Art gehören ins
besondere Hypereosinophilie und die von Eosinophilen abhängigen
Krankheitszustände.
Bei der Hypereosinophilie handelt es sich um einen bestimmten
Zustand oder Status unterschiedlicher Aetiologie, der allgemein
durch die Gegenwart von morbiden Eosinophilen im Körpergewebe
gekennzeichnet ist. Die mit Eosinophilen zusammenhängenden
Störungen umfassen eine distinkte und extensiv dokumentierte
Indikationsgruppe, die gewöhnlich zusammen mit anderen primä
ren Erkrankungen oder Zuständen vorkommt. Bezüglich weiterer
Einzelheiten hierüber wird beispielsweise hingewiesen auf
Schatz et al., Medical Clinics of North America 65 (5), Seiten
1055 bis 1071 (1981) und Ottesen et al., Allergy, Principles
and Practice, Herausgeber E. Middleton, C. Reed und S. Ellis,
Seiten 584 bis 632 (1987). Zu dieser Gruppe gehören von
Eosinophilen abhängige Störungen der Luftwege, die mit einer
Infiltration durch morbide Eosinophilen des Pulmonargewebes
einhergehen, und auch Störungen anderer Organe und Gewebe unter
Einschluß von beispielsweise der Haut, der Augen, des Nasal
trakts, des Gastrointestinaltrakts und des Harntrakts.
Zu von Eosinophilen abhängigen Störungen, bei denen die vor
liegende Erfindung anwendbar ist, gehören ganz allgemein die
von einer Atopie oder von atopischen Reaktionen begleiteten
Störungen, beispielsweise atopische Zustände, wie Rhinitis,
Konjunktivitis und dergleichen, wie sie später noch angegeben
werden, und auch nicht-atopische von Eosinophilen abhängige
Störungen.
Zu Störungen der Luftwege, bei denen die vorliegende Erfindung
anwendbar ist, gehören Hypereosinophilie und beispielsweise
auch von Eosinophilen abhängige Störungen der Luftwege infolge
eines Löffler-Syndroms oder in Begleitung damit, eosinophile
Pneumonie, ein Befall durch Parasiten, insbesondere Metazoen,
unter Einschluß einer tropischen Eosinophilie, bronchopulmo
nare Aspergillose, Polyarteritis nodosa unter Einschluß des
Churg-Strauss-Syndroms, sowie auch von Eosinophilen abhängige
Störungen, welche die Luftwege beeinträchtigen und von Arz
neimittelreaktionen herrühren.
Zu anderen, von Eosinophilen abhängigen Störungen, auf welche
die vorliegende Erfindung anwendbar ist, gehören eine Eosino
philie im Anschluß an oder zusammen mit einer eosinophilen
Gastroenteritis, Heiner-Syndrom, atopische Dermatitis, Urti
karia oder Angioderma (allergisch, wiederkehrend oder anhal
tend), Ichthyose, exfoliative Dermatitis oder Pityriasis
rubra, Urtikaria pigmentosa oder mastocytoma, toxische epider
male Nekrolyse (arzneimittelabhängig), Dermatitis herpeti
formis, allergische Rhinitis, hyperplastische Sinusitis,
interstitielle Nephritis (arzneimittelabhängig), intersti
tielle Cystitis, choleostatische Hepatotoxizität (arzneimit
telabhängig), allergische Konjunktivitis, vernale Konkunktivi
tis, eosinophile Fascitis, hypersensitive Angiitis, seröse
Myocarditis oder endomyocardiale Fibrose, Wiscott-Aldrich-
Syndrom, selektiver IgA-Mangel mit Atopie, eosinophile
Leukämie und eosinophiles Granuloma.
Die vorliegende Erfindung ist in erster Linie auf die Behand
lung von Hypereosinophilie oder von Eosinophilen abhängigen
Krankheitszuständen als solchen gerichtet. Gehen eosinophil
abhängige Krankheitszustände jedoch mit einer Atopie einher,
wie mit den oben angeführten atopischen Erkrankungen oder Zu
ständen, zu denen auch atopische oder allergische Formen
von Dermatitis, Urtikaria, Angioderma, Rhinitis, Konjunktivi
tis und gastrointestinale Allergien gehören, dann läßt sich
die vorliegende Erfindung genau so gut auch auf die Behandlung
eosinophilabhängiger Zustände als integrale Komponente oder
Grundkomponente hiervon anwenden. Zur Erfindung gehört daher
auch die Behandlung, wie die symptomatische oder prophylakti
sche Behandlung, von Atopie unter Einschluß der oben angeführ
ten atopischen Krankheiten oder Zustände als solchen. Zur Be
handlung eosinophilabhängiger Zustände, welche mit nicht-ato
pischen Erkrankungen oder Zuständen einhergehen, werden die
erfindungsgemäßen Verbindungen oder ihre Salze gewöhnlich zu
sammen mit anderen Wirkstoffen für die Behandlung von Krank
heiten oder Zuständen angewandt, die mit einer Eosinophilie
einhergehen. Eine Behandlung von Eosinophilie infolge einer
Infektion durch Parasiten wird daher im allgemeinen in Ver
bindung mit einer anderen antiparasitischen therapeutischen
Behandlung durchgeführt.
Werden die Verbindungen der Formel (I) oder ihre pharmazeutisch
annehmbaren Säureadditionssalze erfindungsgemäß für die Be
handlung eosinophilabhängiger Krankheitszustände der Luftwege
verwendet, wie für die Behandlung einer die Lungen beeinträch
tigenden Hypereosinophilie oder für die Behandlung pulmonarer
Eosinophilie, die mit einer eosinophilen Pneumonie verbunden
sind, oder zur Behandlung von Krankheitszuständen, die von
Symptomen einer Obstruktion der Luftwege begleitet sind, dann
können diese Verbindungen für eine symptomatische oder prophy
laktische therapeutische Behandlung angewandt werden, wie ent
weder zur Linderung oder Unterdrückung oder auch zum Schutz von ei
nem Wiederauftreten von Obstruktion. Gewöhnlich werden die
Verbindungen jedoch symptomatisch zur Behandlung von Hyper
eosinophilie oder von eosinophilabhängigen Krankheitszuständen
nach den oben unter III. definierten Methoden angewandt.
Zu besonderen Ausführungsformen der Erfindung gehört daher
auch:
- a) die Behandlung von Hypereosinophilie und von eosinophil abhängigen Krankheitszuständen nach den oben unter III. definierten Methoden unter Einschluß eosinophilabhän giger Erkrankungen der Luftwege, die mit einer Obstruk tion der Luftwege einhergehen, einer symptomatischen Be handlung einer Obstruktion der Luftwege, beispielsweise eine bronchodilatorischen Behandlung einer akuten oder chronischen Obstruktion der Luftwege, wie von Dyspnea oder Bronchospasmen, und einer prophylaktischen Behandlung einer darauf zurückzuführenden Obstruktion der Luftwege, beispielsweise eine vorausgehende Schutzbehandlung einer akuten Obstruktion der Luftwege, wie von Bronchospasmen, durch Verabreichung einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzes hiervon,
und
- a) die Behandlung von Atopie, wie die Behandlung irgendwel cher atopischer Krankheiten oder Zustände, die ihre Ur sache in eosinophilabhängigen Störungen der oben ange gebenen Art haben oder damit einhergehen, durch Verab reichung einer Verbindung der Formel (I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzes hiervon.
Die Wirkstoffdosen, in denen die erfindungsgemäßen Verbindun
gen angewandt werden, sind natürlich abhängig vom jeweils zu
behandelnden Zustand, der jeweils verwendeten Verbindung, der
Art der Verabreichung und dem gewünschten therapeutischen
Effekt. Für eine orale Verabreichung, insbesondere zur sympto
matischen und/oder prophylaktischen Behandlung obstruktiver
oder entzündlicher Erkrankungen der Luftwege, wie von Asthma,
beträgt die täglich zu verabreichende Wirkstoffdosis im all
gemeinen etwa 50 bis etwa 500 mg pro Tag, und insbesondere etwa
100 bis 300 mg pro Tag, wobei die Verabfolgung zweckmäßiger
weise auf einmal oder in unterteilten Dosen zwei- bis viermal
täglich oder in einer verzögerten Freigabeform erfolgt. Ein
heitsdosierungsformen für eine orale Verabreichung enthalten
daher zweckmäßigerweise etwa 12 bis etwa 500 mg, insbesondere
etwa 25 bis etwa 150 oder 300 mg, einer Verbindung der Formel
(I) oder eines pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssalzes
hiervon zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren Ver
dünnungsmittel oder Träger hierfür.
Die Verbindungen der Formel (I) können in Form ihrer freien
Basen oder ihrer pharmazeutisch annehmbaren Säureadditionssal
ze verabreicht werden. Solche Salze lassen sich in üblicher
Weise herstellen und weisen größenordnungsmäßig die gleiche
Wirksamkeit wie die freien Basen auf.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen und ihre pharmazeutisch an
nehmbaren Säureadditionssalze können auf jedem üblichen Weg
verabreicht werden, insbesondere nasal, enteral, vorzugsweise
oral, beispielsweise in Form von Tabletten oder Kapseln, oder
parenteral, beispielsweise in Form injizierbarer Lösungen oder
Suspensionen.
Zur Erfindung gehört daher auch eine pharmazeutische Zusammen
setzung, die eine Verbindung der Formel (I) gemäß obiger De
finition oder ein pharmazeutisch annehmbares Säureadditions
salz hiervon zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmitte oder Träger hierfür enthält, welche bei
spielsweise bei irgendeinem der oben definierten Verfahren
angewandt wird. Solche Zusammensetzungen lassen sich in üb
licher Weise herstellen.
Die Verbindung des Beispiels 12 ist die erfindungsgemäß bevor
zugte Verbindung.
Claims (5)
1. Verbindung der Formel (I)
worin
R1 Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl ist,
R2 und R3 zusammen eine weitere Bindung bilden, wie dies durch die punktierte Linie angedeutet ist,
R4 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl oder Phenyl ist,
R6 Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, β-Hydroxyethoxy, oder C1-C2-Alkoxyethoxy ist.
R7 und R8 sind identisch und für C1-C4-Alkoxy oder (C1-C4-Alkoxy)-(C2-C4-alkoxy) stehen
und
R9 Wasserstoff oder Halogen ist,
oder dereren Säureadditionssalze.
worin
R1 Wasserstoff oder C1-C4-Alkyl ist,
R2 und R3 zusammen eine weitere Bindung bilden, wie dies durch die punktierte Linie angedeutet ist,
R4 Wasserstoff, C1-C4-Alkyl oder Phenyl ist,
R6 Hydroxy, Methoxy, Ethoxy, β-Hydroxyethoxy, oder C1-C2-Alkoxyethoxy ist.
R7 und R8 sind identisch und für C1-C4-Alkoxy oder (C1-C4-Alkoxy)-(C2-C4-alkoxy) stehen
und
R9 Wasserstoff oder Halogen ist,
oder dereren Säureadditionssalze.
2. Verbindung der Formel (I) nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass R1 bis R8
wie im Anspruch 1 definiert sind und R9 Wasserstoff ist, oder ein Säureadditionssalz
hiervon.
3. 3-Methyl-6,7-dimethoxy-1-(3,5-di-methoxyethoxy-phenyl)-isochinolin oder ein
Säureadditionssalz hiervon.
4. Verfahren zur Herstellung einer Verbindung der Formel I gemäss Definition von
Anspruch 1 oder eines Säureadditionssalzes hiervon, dadurch gekennzeichnet, dass eine
Verbindung der Formel I, worin R2 und R3 jeweils Wasserstoff sind, dehydriert wird, und die
so erhaltene Verbindung der Formel I in freier Form oder in Form eines Säureadditionssalzes gewonnen
wird.
5. Pharmazeutische Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, dass sie eine
Verbindung nach irgendeinem der Ansprüche 1 bis 3 oder ein pharmazeutisch annehmbares
Säureadditionssalz hiervon zusammen mit einem pharmazeutisch annehmbaren
Verdünnungsmittel oder Träger hierfür enthält.
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Legal Events
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Owner name: NOVARTIS AG, BASEL, CH |
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Representative=s name: SPOTT WEINMILLER & PARTNER, 80336 MUENCHEN |
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D2 | Grant after examination | ||
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