DE3824680C2 - Motorrad - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft ein Motorrad nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.

Aus der JP 59-192 481 U ist ein derartiges Motorrad bekannt. Der Kasten zur Aufnahme des Schutzhelms ist zwischen dem Gabelschaftrohr und dem Sattel sowie oberhalb des Motors und über dem Mittelrahmen angeordnet. Der Kraftstofftank befindet sich zwischen dem Sattel und dem Kasten. Die durch diese Konstruktion bedingte Ausgestaltung des Mittelrahmens erfordert zur Erzielung einer gewissen Stabilität eine stärkere Dimensionierung der oberen Teile des Mittelrahmens. Aus der JP 61-282 185 A ist ein Motorrad bekannt, bei dem der Mittelrahmen durch zwei seitliche Elemente gebildet wird, zwischen denen ein beträchtlich breiter Raum frei gelassen ist. Würde man nun eine derartige Ausgestaltung des Mittelrahmens bei dem obenbeschriebenen bekannten Motorrad vorsehen, so wäre dort die Verbrennungsluftführung praktisch unmöglich, weil das Luftreinigergehäuse etwa in der Höhe des Schutzhelm- Kastens liegt und die Luftzuführleitungen zu dem Motor in einem Bereich verlaufen, der der Lage der zwei Elemente des Mittelrahmens gemäß der JP-61-282 185 A entspricht.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein Motorrad der eingangs genannten Art anzugeben, bei dem durch geeignete konstruktive Maßnahmen der Schutzhelm-Koffer in dem Raum zwischen Gabelschaftrohr und Sattel angeordnet werden kann, ohne daß dadurch Stabilitätsprobleme des Mittelrahmens entstehen.

Gelöst wird diese Aufgabe durch die im Kennzeichnungsteil des Anspruchs 1 angegebene Erfindung.

Erfindungsgemäß befindet sich der Schutzhelm-Koffer zwischen den seitlichen Elementen des Mittelrahmens. Die Elemente des Mittelrahmens können ohne besonderen Aufwand mit hoher Steifigkeit ausgebildet werden. Die Luftführung ist dabei unproblematisch, weil sich ein Abschnitt des Luftreinigergehäuses zwischen dem Schutzhelm-Koffer und dem Sattel erstreckt, die Luftführung also nicht vom vorderen Bereich des Fahrzeugs zu dem in dessen mittleren, unteren Bereich befindlichen Motor führen muß.

Zwar ist eine derartige Luftfiltergehäuseanordnung bereits bekannt (JP 62-238 87 A), jedoch ist dort der Schutzhelm-Koffer nicht zwischen seitlichen Elementen eines Mittelrahmens angeordnet, da der gesamte Rahmen völlig anders - insbesondere ohne Vorderradgabel - ausgestaltet ist.

Durch die erfindungsgemäße Gestaltung ändert sich das äußere Erscheinungsbild des Motorrads gegenüber herkömmlichen Motorrädern praktisch nicht. Da der Schutzhelm-Koffer kompakt mit geeignetem Innenraum konstruiert werden kann, läßt sich zwischen Sattel und Koffer ein Abschnitt eines Luftreinigergehäuses anordnen, z. B. eine Schalldämpfereinheit. Der Formgebung des Kraftstofftanks sind praktisch keine Grenzen gesetzt. Der Kraftstofftank wird geschützt durch den Fahrzeugkörper, den Sattel und das hintere Schutzblech, so daß der Tank durch Kunststoff-Blasformen auch zu relativ komplizierter Gestalt geformt werden kann, so daß der Raum unterhalb des Sattels und des Luftreinigergehäuses vorteilhaft ausgenutzt werden kann.

Im folgenden wird ein Ausführungsbeispiel der Erfindung anhand der Zeichnung näher erläutert. Es zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Motorrads,

Fig. 2 eine Seitenansicht des Motorrads, wobei eine Anordnung eines Schutzhelms-Koffers hervorgehoben dargestellt ist,

Fig. 3 eine Draufsicht auf das Motorrad nach Fig. 1 und 2,

Fig. 4 eine Schnittansicht vergrößerten Maßstabs des Abschnitts eines Luftreinigergehäuses des Motorrads.

Fig. 1 zeigt eine Seitenansicht eines erfindungsgemäßen Motorrads. Das Motorrad enthält ein durch einen Lenker 3 steuerbares Vorderrad 1, ein Hinterrad 2, das von einem in einem mittleren unteren Abschnitt des Motorrads angeordneten Motor 4 angetrieben wird, und einen Sattel 5, der im rückwärtigen oberen Abschnitt des Fahrzeugs angeordnet ist.

Der Motor 4 ist in einem etwa trapezförmigen Hauptrahmen 9 aufgenommen. Der Hauptrahmen 9 besteht aus einem Mittelrahmen 7, der sich von einem Vorderabschnitt des Fahrzeugs nach hinten erstreckt, um schließlich nach unten abzuknicken, und einen nach unten weisenden Rohr 8, welches sich ebenfalls von dem Vorderabschnitt des Fahrzeugs aus nach hinten und nach unten erstreckt, um schließlich nach hinten abzubiegen. Ein Gabelschaftrohr 6 dient zur Aufnahme eines Gabelschafts zum Lenken des Vorderrads 1 und ist am vorderen Ende des Hauptrahmens 9 angebracht.

Das Hinterrad 2 wird von einer Achse am hinteren Ende eines Schwingarms 11 gelagert, welcher schwingfähig an einem Verstärkungsteil 10 angebracht ist. Das Verstärkungsteil 10 befindet sich am hinteren Abschnitt des Hauptrahmens 9. Außerdem ist das Hinterrad 2 von einer Mono-Aufhängung 12 gelagert, welche das Rad dämpft und abpuffert. Die Mono-Aufhängung 12 umfaßt ein erstes Verbindungsglied 13, dessen vorderes Ende drehbar an einem hinteren unteren Abschnitt des Hauptrahmens 9 befestigt ist und sich von diesem nach hinten wegerstreckt, ein zweites Verbindungsglied 14, das mit einem Ende etwa in der Mitte an dem ersten Verbindungsglied 13 befestigt ist und mit dem anderen Ende an einem Vorderabschnitt des Schwingungsarms 11 angebracht ist, und einen Stoßdämpfer 16, der mit einem Ende an einem Träger 15, der an einem hinteren oberen Abschnitt des Hauptrahmens 9 festgelegt ist, und mit dem anderen Ende am rückwärtigen Ende des ersten Verbindungsglieds 13 angebracht ist.

Mit dem Hauptrahmen 9 ist ein hinterer Rahmen 17 (Fig. 2) verbunden, der sich schräg nach hinten oben erstreckt, den Sattel 5 abstützt und von einer hinteren Abdeckung 18 verkleidet ist. Am rückwärtigen Abschnitt der hinteren Abdeckung 18 ist ein hinteres Schutzblech 19 befestigt.

Die obige Beschreibung bezieht sich im wesentlichen auf eine Seite des Fahrzeugs; es versteht sich aber, daß die andere Seite entsprechend symmetrisch ausgebildet ist.

Der Mittelrahmen 7 enthält zwei Elemente, die sich von dem Gabelschaftrohr 6 nach hinten erstrecken. In Fig. 3 sind diese Elemente 7aund 7b durch gestrichelte Linien dargestellt. Anhand des Grundrisses in Fig. 3 erkennt man, daß die beiden Elemente 7a und 7b sich nach zwei Seiten unter Einschließung eines gewissen Winkels schräg erstrecken, um zwischen sich einen Raum zur Aufnahme eines Schutzhelm-Koffers 20 zu bilden. Die hinteren Abschnitte der beiden Elemente 7a und 7b erstrecken sich entlang der Außenform des Koffers 20, sind beispielsweise gekrümmt. Der Winkel, der durch die Elemente 7a und 7b definiert wird, läßt sich also in optimaler Weise für den günstigsten Entwurf festlegen. Der Koffer 20 kann auf der Oberseite geöffnet werden.

Der Innenraum des Koffers 20 ist so bemessen, daß er den größten üblichen Schutzhelm aufzunehmen vermag.

Am hinteren unteren Abschnitt des Koffers 20 befindet sich ein Luftreinigergehäuse 24. Dieses Luftreinigergehäuse 24 ist mit einem Ansaugkanal 22 des Motors 4 über einen Vergaser 23 verbunden und besitzt einen als Schalldämpfereinheit 24a ausgebildeten Abschnitt, der sich entlang der Rückseite des Koffers 20 nach oben erstreckt und in der Nachbarschaft des Sattels 5 angeordnet ist. Ein Lufteinlaß 25 für das Luftfilter mündet unterhalb des Sattels 5.

Ein aus Kunststoff bestehender Kraftstofftank 26 flacher Bauart mit einem vorderen Endabschnitt 26a erstreckt sich in Richtung auf die Unterseite des Luftreinigergehäuses 24 und liegt unter dem Sattel 5 entlang dessen Unterseite. Der Kraftstofftank 26 besitzt einen nach oben mündenden Kraftstoffeinlaß 27 am rückwärtigen Ende des Tanks 26. Der Kraftstoffeinlaß 27 ist normalerweise von dem Sattel 5 abgedeckt. Der vordere Endabschnitt 26a des Tanks 26 befindet sich in einem - nicht dargestellten - mittleren Ausschnitt, in welchem der untere Randabschnitt des Luftreinigergehäuses 24, die Mono-Aufhängung 12 und der Träger 15 untergebracht sind. Die rückwärtige Abdeckung 18 bedeckt beide Seiten des Kraftstofftanks 26 und dient so als Schutzplatte. Sie bedeckt weiterhin beide Seiten des Luftreinigergehäuses 24 mit ihrem Vorderabschnitt.

Die Oberseite und die beiden Seitenflächen des Koffers 20 werden von einem Deckel 28 verschlossen, dessen Form an den Helm in dem Koffer angepaßt ist.Der Deckel 28 ist mit seiner hinteren Kante schwenkbar mittels eines Scharniers an der Oberseite der Schalldämpfereinheit 24a des Luftreinigungsgehäuses 24 befestigt, so daß er nach oben geöffnet werden kann. Der Deckel 28 kann mit einer Verriegelungseinrichtung 30 abgesperrt werden, wenn er geschlossen ist. Der Deckel 28 ist derart ausgestaltet, daß seine beiden Seitenflächen bei geschlossenem Deckel jeweils eine stufenlose, glatte Fläche mit der entsprechenden Seitenfläche des Mittelrahmens 7, der Seitenfläche der Schalldämpfereinheit 24a und der Seitenfläche der rückwärtigen Abdeckung 18 bilden. Fig. 4 zeigt in Teilschnittdarstellung den Zustand, in welchem der Deckel 28 und die Schalldämpfereinheit 24a des Luftfilters miteinander in Eingriff stehen.

In Abwandlung des oben beschriebenen Ausführungsbeispiels kann beispielsweise die Form des Mittelrahmens 7 mit den beiden Elementen des Hauptrahmens anders gestaltet sein, um dem Schutzhelm-Koffer 20 eine andere Form geben zu können. Außerdem kann auch der Schutzhelm-Koffer 20 selbst anders gestaltet werden, so daß er zur Aufnahme zusätzlicher Gegenstände dient. Er kann z. B. mit einem oder mehreren Extrafächern ausgestattet sein.

Claims (4)

1. Motorrad mit einem lenkbaren Vorderrad (1), einem angetriebenen Hinterrad (2) und einem sich im mittleren unteren Bereich des Motorrades befindlichen Motor (4) umfassend:

• - einen Hauptrahmen (9), der ein Gabelschaftrohr (6), welches einen Gabelschaft der Vorderradgabel lagert, und einen an dem Gabelschaftrohr (6) befestigten Mittelrahmen (7) mit zwei sich von dem Gabelschaftrohr (6) unter einem Winkel nach hinten erstreckenden seitlichen Elementen (7a, 7b) aufweist,
• - einen eine obere Öffnung aufweisenden Koffer (20) für einen Schutzhelm, der in einem Raum zwischen dem Gabelschaftrohr (6) und einem Sattel (5) angeordnet ist,
• - einen die obere Öffnung des Koffers (20) verschließenden Deckel (28),
• - ein Luftreinigergehäuse (24); und
• - einen Kraftstofftank (26), der zumindest teilweise unter dem Sattel (5) angeordnet ist,

dadurch gekennzeichnet, daß der Koffer (20) zwischen den seitlichen Elementen (7a, 7b) des Mittelrahmens (7) angeordnet ist und das Luftreinigergehäuse (24) einen sich zwischen dem Koffer (20) und dem Sattel (5) erstreckenden Abschnitt (Schalldämpfereinheit 24a) aufweist.

2. Motorrad nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Deckel (28) an dem Abschnitt (Schalldämpfereinheit 24a) des Luftreinigergehäuses (24) schwenkbar angebracht ist.

3. Motorrad nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Lufteinlaß (25) des Luftreinigergehäuses (24) sich unterhalb des Sattels (5) befindet.