DE3737468A1 - Tuerverschlusssystem fuer ein kraftfahrzeug - Google Patents

Description

Die Erfindung bezieht sich gattungsgemäß auf ein Türver­ schlußsystem für ein Kraftfahrzeug, mit mechanischen Kraft­ fahrzeug-Türverschlüssen an allen Kraftfahrzeugtüren sowie an der Heckklappe, einem mechanischen Schließzylinder in dem Kraftfahrzeug-Türverschluß der Fahrertür und einer fernbe­ dienbaren, elektronischen Betätigungseinrichtung mit Sender und Codierer als elektronischem Schlüssel, Empfänger und De­ codierer sowie Spannungsquelle, wobei die Kraftfahrzeug-Tür­ verschlüsse an den Kraftfahrzeugtüren zumindest eine Verrie­ gelungsstellung und eine zusätzliche Diebstahlsicherungsstel­ lung sowie einen Zentralverriegelungsantrieb mit Stellweg für die Einrückung bzw. Ausrückung der Diebstahlsicherung aufweisen und der Zentralverriegelungsantrieb über die elek­ tronische Betätigungseinrichtung zu betätigen ist. - Es ver­ steht sich, daß bei solchen Türverschluß-Systemen die Kraft­ fahrzeug-Türverschlüsse an den Kraftfahrzeugtüren mechanisch von innen verriegelt und entriegelt werden können, damit die Kraftfahrzeugtür jedenfalls von innen geöffnet werden kann. Die Diebstahlsicherung kann von innen selbstverständlich nicht aufgehoben werden, weil anders die Möglichkeit be­ stünde, daß ein Dieb eine Kraftfahrzeugscheibe des diebstahl­ gesicherten Kraftfahrzeuges einschlägt und die Diebstahl­ sicherung ausrückt.

Bei dem (aus der Praxis) bekannten gattungsgemäßen Türver­ schlußsystem, von dem die Erfindung ausgeht, bilden der De­ codierer und der Empfänger eine bauliche Einheit, die im In­ neren des Kraftfahrzeuges untergebracht ist. Hat der Fahrer das Kraftfahrzeug bestiegen und betätigt er zufällig den Sen­ der, d. h. den elektronischen Schlüssel, so kann eine Dieb­ stahlsicherung eingerückt werden, die im Gefahrenfall mecha­ nisch von innen nicht aufhebbar ist. Das beeinträchtigt die Sicherheit des Fahrers und eventueller Fahrgäste. - Im ein­ zelnen ist zum Stand der Technik und zur Historie folgendes zu bemerken: Türverschlußsysteme für Kraftfahrzeuge mit Zen­ tralverriegelungseinrichtung und ggf. besonderen Kraftfahr­ zeugtürverschlüssen sind in verschiedenen Ausführungsformen bekannt, und zwar insbesondere auch solche, bei denen neben dem üblichen Verriegeln und Entriegeln eine besondere Dieb­ stahlsicherung möglich ist (vergl. DE 29 11 630, DE 29 11 680, DE 30 31 066, DE 34 43 287). Die Diebstahlsicherung be­ wirkt eine formschlüssige Blockierung innerhalb der Einrich­ tung für die Zentralverriegelung, wodurch der übliche innen an den Fahrertüren angebrachte Verriegelungsknopf und die Innenbetätigung unwirksam werden. Eine so für eine Diebstahl­ sicherung eingerichtete Fahrzeugtür kann von innen nicht ge­ sichert werden. Von außen kann die Fahrzeugtür nicht geöffnet werden, wenn der Kraftfahrzeug-Türverschluß verriegelt ist. Würde man eine solche Diebstahlsicherung von innerhalb des Fahrzeuges einrücken können, so könnte man, wie bereits er­ wähnt, nicht auf direktem Wege durch bloße mechanische Betä­ tigung aus dem Fahrzeug aussteigen. Um dieses sicherzustel­ len, bediente man sich in der Vergangenheit zur Einrückung und Ausrückung der Diebstahlsicherung der üblichen mechani­ schen Schließzylinder, z. B. im Türaußengriff an der Kraft­ fahrzeugtür. Hier kann die Anordnung so gestaltet sein, daß bei einem Verriegelungshub am Schließzylinder die Zentralver­ riegelung in die Diebstahlsicherungsstellung fährt. In der Praxis hat sich jedoch durchgesetzt, daß beim Betätigen eines solchen Schließzylinders zwischen normalem Verriegeln und Diebstahlsicherung unterschieden werden kann, beispielsweise unterschiedlich weite Stellwege durchgeführt werden müssen. Aus diesem Grunde wurden auch besondere Schließzylinder ent­ wickelt (vergl. DE 29 22 431, DE 29 36 402, DE 31 20 222). In neuerer Zeit werden jedoch die mechanischen Schließzylin­ der für die Betätigung einer Zentralverriegelungseinrichtung und für die für das Einrücken oder Ausrücken der Diebstahl­ sicherung durch elektronische, fernbedienbare Türverschluß­ systeme ersetzt (DE 32 44 049, DE 33 00 732). Diese Türver­ schlußsysteme umfassen in der heutigen praktischen Anwendung in der Regel einen oder mehrere Sender, d. h. elektronische Schlüssel, und einen Empfänger mit Decodierer, der im Fahr­ zeuginnenraum untergebracht ist. Dann treten die eingangs beschriebenen Probleme auf.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ein gattungsgemäßes Türverschlußsystem so weiter auszubilden, daß ein Einrücken der Diebstahlsicherung durch zufällige Betätigung des Senders durch eine Person, die das Kraftfahrzeug bestiegen hat und einen Sender betätigt, nicht mehr möglich ist.

Zur Lösung dieser Aufgabe lehrt die Erfindung, daß der Deco­ dierer und der Empfänger der elektronischen Betätigungsein­ richtung als selbständige Bauteile ausgeführt sind, die le­ diglich elektrisch verbunden sind, daß der Empfänger außen, z. B. in der Fahrertür angeordnet und nur von außen durch einen Sender zu bedienen ist, daß der Decodierer im Inneren des Kraftfahrzeuges angeordnet und elektrisch mit den Zen­ tralverriegelungsantrieben verbunden ist und daß außerdem eine Notbetätigungseinrichtung für das Ausrücken der Dieb­ stahlsicherung vorgesehen ist. Die Notbetätigung ist erfor­ derlich, um das Fahrzeug zugänglich zu machen, wenn die Dieb­ stahlsicherung eingerückt ist, die elektronische Betätigungs­ einrichtung jedoch aus irgendwelchen Gründen versagt. Eine bevorzugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Decodierer mit mehreren Empfängern verbun­ den ist, von denen (neben dem Empfänger in der Fahrertür) einer außen in der Beifahrertür und einer außen im Bereich der Heckklappe angeordnet ist. Die Notbetätigung kann auf verschiedene Weise erfolgen, beispielsweise in an sich be­ kannter Weise dadurch, daß ein entsprechender, besonderer Schließzylinder vorgesehen wird. Man kann aber auch für den Fall, daß für den Empfänger und die zugeordneten Aggregate die Spannungsquelle ausgefallen ist, Kontakteinrichtungen vorsehen, die eine Energieversorgung über eine fremde Span­ nungsquelle zulassen. Dabei kann es sich auch um die Span­ nungsquelle des Senders handeln und die Kontakteinrichtung kann einerseits im Sender und andererseits in einem Empfänger untergebracht sein. Auch könnte ein Zentralverriegelungs­ aggregat als Notstromaggregat eingerichtet sein. Eine bevor­ zugte Ausführungsform der Erfindung ist dadurch gekennzeich­ net, daß die Notbetätigungseinrichtung elektronisch auf die Zentralverriegelungsantriebe arbeitet und mit einem Dieb­ stahlsicherungs-Ausrückschalter versehen ist. Dabei kann der Diebstahlsicherungs-Ausrückschalter in dem von der Heckklappe abgeschlossenen Raum untergebracht sein, die einen Kraftfahr­ zeug-Türverschluß mit Zentralverriegelungsantrieb, jedoch ohne Diebstahlsicherungsstellung aufweist, wobei dieser Kraftfahrzeug-Türverschluß außerdem durch einen mechanischen Schlüssel betätigbar ist.

Im folgenden wird die Erfindung anhand einer lediglich ein Ausführungsbeispiel darstellenden Zeichnung ausführlicher erläutert. Die einzige Figur zeigt das Schema eines Kraft­ fahrzeuges mit erfindungsgemäßen Türverschlußsystem.

In der Figur erkennt man zunächst die Karosserie 1 eines Kraftfahrzeuges mit zwei Kraftfahrzeugtüren 2, 3 und einer Heckklappe 4. Man erkennt fernerhin das Schema des erfin­ dungsgemäßen Türverschlußsystems mit
mechanischen Kraftfahrzeug-Türverschlüssen 5 an allen Kraftfahrzeugtüren 2, 3 sowie an der Heckklappe 4,
einem mechanischen Schließzylinder 6 in dem Kraftfahr­ zeug-Türverschluß 5 der Fahrertür 2 und
einer fernbedienbaren elektronischen Betätigungsein­ richtung 7.

Zu dieser elektronischen Betätigungseinrichtung 7 gehören zumindest ein Sender 8 mit Codierer als elektronischem Schlüssel, Empfänger 9 mit Decodierer 10 sowie eine Span­ nungsquelle 11. Die Anordnung ist insgesamt so getroffen, daß die Kraftfahrzeug-Türverschlüsse 5 in den Kraftfahrzeug­ türen 2, 3 zumindest eine Verriegelungsstellung und eine zu­ sätzliche Diebstahlsicherungsstellung sowie einen Zentralver­ riegelungsantrieb 12 mit Stellweg für die Einrückung bzw. Ausrückung der Diebstahlsicherung aufweisen. Im allgemeinen besitzen die Kraftfahrzeug-Türverschlüsse 5 zwei Verriege­ lungsstellungen, nämlich eine Vorraststellung und eine Haupt­ raststellung. Die Zentralverriegelungsantriebe 12 sind über die elektronische Betätigungseinrichtung 7 zu betätigen. Der De­ codierer 10 und die Empfänger 9 der elektronischen Betäti­ gungseinrichtung 7 sind als selbständige Bauteile ausgeführt. Sie sind lediglich elektrisch über die Leitungen 13 verbun­ den. Ein Empfänger 9 ist außen in der Fahrertür 2 angeordnet und nur von außen durch einen Sender 8 zu bedienen. Der Deco­ dierer 10 befindet sich im Inneren des Kraftfahrzeuges und ist elektrisch über die Leitungen 14 mit den Zentralverrie­ gelungsantrieben 12 verbunden. Außerdem ist eine Notbetäti­ gung 15 für das Ausrücken der Diebstahlsicherung vorgesehen. Im Ausführungsbeispiel ist der Decodierer 10 mit mehreren Empfängern 9 verbunden, von denen einer, wie bereits erwähnt, in der Kraftfahrzeugtür 2, ein anderer außen in der Beifah­ rertür 3 und ein anderer außen im Bereich der Heckklappe 4, z. B. in einer Rückleuchte, angeordnet ist. Die Notbetäti­ gungseinrichtung 15 arbeitet elektrisch auf die Zentralver­ riegelungsantriebe 12 und weist einen Diebstahlsicherungs- Ausrückschalter 16 auf. Der Diebstahlsicherungs-Ausrückschal­ ter 16 befindet sich im Ausführungsbeispiel in dem von der Heckklappe 4 abgeschlossenen Raum. Die Heckklappe 4 besitzt einen Kraftfahrzeug-Türverschluß 5 mit Zentralverriegelungs­ antrieb 12, jedoch ohne Diebstahlsicherungsstellung. Dieser Kraftfahrzeug-Türverschluß 5 in der Heckklappe ist außerdem mit einem mechanischen Schlüssel zu betätigen, so daß der Diebstahlsicherungs-Ausrückschalter 16 bei Ausfall der elek­ tronischen Betätigungseinrichtung 7 der verschiedenen Kraft­ fahrzeug-Türverschlüsse 5 leicht zugänglich ist. Es versteht sich, daß der Diebstahlsicherungs-Ausrückschalter 16 so ein­ gerichtet ist, daß er nur mit besonderem Schlüssel betätigt werden kann.

Insgesamt erfüllt das erfindungsgemäße Türverschlußsystem die folgenden unterschiedlichen Funktionen:

Zunächst kann mit einem mechanischen Schlüssel 17 über den mechanischen Schließzylinder 6 in der Fahrertür 2 das Fahr­ zeug ver- und entriegelt werden. Mit dem mechanischen Schlüs­ sel 17 kann über den mechanischen Schließzylinder 6 im Kraft­ fahrzeug-Türverschluß 5 der Heckklappe 4 auch die Heckklappe 4 verriegelt und entriegelt werden. Letzteres ist unabhängig davon möglich, ob sich das Fahrzeug insgesamt in lediglich verriegeltem Zustand des Türverschlußsystems oder in dieb­ stahlgesichertem Zustand des Türverschlußsystems befindet. Über den nichtgezeichneten Innenverriegelungsknopf kann das Kraftfahrzeug von innen verriegelt und entriegelt werden, solange sich das Türverschlußsystem nicht in diebstahlge­ sicherter Stellung befindet. Es kann vom Fahrzeuginnenraum her nicht in diese diebstahlgesicherte Stellung gebracht wer­ den.

Die Diebstahlsicherung wird eingerückt oder ausgerückt, indem der Sender 8 der elektronischen Betätigungseinrichtung 7 be­ tätigt wird. Lediglich die Kraftfahrzeug-Türverschlüsse 5 in den Seitentüren 2, 3, mögen dieses zwei oder vier Seitentü­ ren sein, bzw. die Zentralverriegelungsantriebe 12 dieser Kraftfahrzeug-Türverschlüsse 5 können in eine Diebstahlsiche­ rungsstellung gebracht werden. Für die Heckklappe 4 gilt die­ ses nicht. In dem Sender bzw. in den Sendern 8, d. h. in den elektronischen Schlüsseln, ist regelmäßig eine optische oder akkustische Warnanlage untergebracht, die erkennen läßt, ob die Batterie in den einzelnen Sendern 8 noch in Ordnung ist oder ausgewechselt werden muß. Wird der rechtzeitige Batte­ riewechsel versäumt und befindet sich das Türverschlußsystem des Kraftfahrzeuges zufälligerweise in diebstahlgesicherter Position, so kann mit dem mechanischen Schlüssel 17 die Heck­ klappe 4 geöffnet werden und über den Diebstahlsicherungs- Ausrückschalter 16 die Diebstahlsicherung, wie beschrieben, ausgerückt werden. Fällt andererseits die Spannung im Kraft­ fahrzeug ab und befindet sich das Türverschlußsystem des Fahrzeugs in diebstahlgesicherter Stellung, so tritt die Spannungserkennung im Kraftfahrzeug in Funktion und der Zen­ tralverriegelungsantrieb 12 in der Fahrertür 2 wird von der diebstahlgesicherten Stellung in die lediglich verriegelte Stellung bewegt.

Claims (4)

1. Türverschlußsystem für ein Kraftfahrzeug, - mit
mechanischen Kraftfahrzeug-Türverschlüssen an allen Kraftfahrzeugtüren sowie an der Heckklappe,
einem mechanischen Schließzylinder in dem Kraftfahr­ zeug-Türverschluß der Fahrertür und
einer fernbedienbaren, elektronischen Betätigungsein­ richtung mit Sender und Codierer als elektronischem Schlüssel, Empfänger und Decodierer sowie Spannungs­ quelle,
wobei die Kraftfahrzeug-Türverschlüsse an den Kraftfahrzeug­ türen zumindest eine Verriegelungsstellung und eine zusätz­ liche Diebstahlsicherungsstellung sowie einen Zentralverrie­ gelungsantrieb mit Stellweg für die Einrückung bzw. Aus­ rückung der Diebstahlsicherung aufweisen und der Zentralver­ riegelungsantrieb über die elektronische Betätigungseinrich­ tung zu betätigen ist, dadurch gekenn­ zeichnet, daß der Decodierer (10) und der Empfänger (9) der elektronischen Betätigungseinrichtung (7) als selb­ ständige Bauteile ausgeführt sind, die lediglich elektrisch verbunden sind,
daß der Empfänger (9) außen, z. B. in der Fahrertür (2) angeordnet und nur von außen durch einen Sender (8) zu bedienen ist,
daß der Decodierer (10) im Inneren des Kraftfahrzeuges ange­ ordnet und elektrisch mit den Zentralverriegelungsantrieben (12) verbunden ist und daß außerdem eine Notbetätigungsein­ richtung (15) für das Ausrücken der Diebstahlsicherung vorge­ sehen ist.

2. Türverschlußsystem nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich­ net, daß der Decodierer (10) mit mehreren Empfängern (9) ver­ bunden ist, von denen (neben dem Empfänger (9) in der Fahrer­ tür (2)) einer außen in der Beifahrertür (3) und ein anderer außen im Bereich der Heckklappe (4) angeordnet ist.

3. Türverschlußsystem nach einem der Ansprüche 1 oder 2, da­ durch gekennzeichnet, daß die Notbetätigungseinrichtung (15) elektrisch auf die Zentralverriegelungsantriebe (12) arbeitet und einen Diebstahlsicherungs-Ausrückschalter (16) aufweist.

4. Türverschlußsystem nach Anspruch 3, dadurch gekennzeich­ net, daß der Diebstahlsicherungs-Ausrückschalter (16) in dem von der Heckklappe (4) abgeschlossenen Raum untergebracht ist, die einen Kraftfahrzeug-Türverschluß (5) mit Zentralver­ riegelungsantrieb (12) ohne Diebstahlsicherungsstellung auf­ weist und außerdem per mechanischem Schlüssel (17) bedienbar ist.