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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Autorisieren eines Benutzers, ein mit einem Heckverschluss versehenes Fahrzeug durch eine Seitentür zu betreten, und schafft einen Zutritt durch die versperrte Seitentür eines Fahrzeugs ohne Verwendung eines Schlüsselbundanhängers für fernbedienten Zutritt und ohne Verwendung eines Schließzylinders oder eines Tastenfelds an der Seitentür.
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HINTERGRUND DER ERFINDUNG
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Der hier verwendete Begriff „Türverriegelung“ bezieht sich auf den am Rand einer Fahrzeugtür angebrachten Mechanismus, welcher mit einem an dem Türrahmen angebrachten Schließbügel in Eingriff tritt, um die Tür in der geschlossenen Stellung zu „verriegeln“. Die Begriffe „Entriegelung“ und „entriegeln“ beziehen sich auf das Betätigen der Türverriegelung in einer Weise, die bewirkt, dass diese sich von dem Schließbügel löst, so dass sich die Tür aufschwenken lässt. Der Begriff „Versperren“ bezieht sich auf eine Betätigung der Türverriegelung in einer Weise, die bewirkt, dass diese nicht von außerhalb des Fahrzeugs durch eine unbefugte Person geöffnet werden kann. Der Begriff „Entsperren“ bezieht sich auf eine Betätigung der Türverriegelung in einer Weise, die bewirkt, dass die Türverriegelung leicht von jedermann von außerhalb des Fahrzeugs entriegelt werden kann.
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Moderne Kraftfahrzeuge verfügen über einen Schlüsselbundanhänger für fernbedienten Zutritt, der von dem Fahrzeuglenker mitgeführt wird, um die Seitentürverriegelung aus der Ferne zu betätigen. Bei manchen Fahrzeugen entsperrt das von dem Schlüsselbundanhänger kommende Funkfrequenzsignal lediglich die Türverriegelung, so dass der Benutzer den Türgriff anheben und so die Türverriegelung entriegeln kann. Bei anderen Fahrzeugen entriegelt das von dem Schlüsselbundanhänger kommende Funkfrequenzsignal die Türverriegelung, so dass die in dem Dichtungsstreifen gespeicherte Energie die Tür aufspringen lässt, ohne dass der Benutzer den Türgriff anheben muss.
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Ein Problem mit der Verwendung eines Schlüsselbundanhängers zum Betätigen der Verriegelung, entweder durch Entsperren der Türverriegelung oder durch Entriegeln der Türverriegelung, besteht darin, dass der Schlüsselbundanhänger versagen kann, etwa wenn die Batterie schwach wird oder der Schlüsselbundanhänger beispielsweise durch Feuchtigkeit beschädigt wird. Ist der Schlüsselbundanhänger defekt, so verschafft sich der Benutzer Zutritt zu dem Fahrzeug, indem er einen Schlüssel verwendet, um damit die Türverriegelung über einen an der Seitentür angebrachten Schließzylinder zu entsperren. Oder es kann in manchen Fällen die Seitentür ein digitales Tastenfeld zum Entsperren der Tür aufweisen.
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Es wäre wünschenswert, durch Beseitigung des Bedarfs an einem Schließzylinder bzw. einem Tastenfeld an der Seitentür die Ästhetik des Fahrzeugs zu verbessern und dessen Kosten zu reduzieren. Dadurch hätte jedoch der Benutzer im Fall eines defekten Schlüsselbundanhängers keinerlei Möglichkeit mehr, sich Zugang zu dem versperrten Fahrzeug zu verschaffen.
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Demgemäß stellt die vorliegende Erfindung ein neues und verbessertes Verfahren zum Betätigen einer Seitentürverriegelung bereit, bei dem weder ein Schlüsselbundanhänger noch ein an der Seitentür angebrachter Schließzylinder oder ein dort angebrachtes Tastenfeld zum Einsatz kommt.
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Darüber hinaus wäre es wünschenswert, angesichts der Herausforderung, Fahrzeugbenutzer mit den Feinheiten eines neuen Türverriegelungs-Steuersystems vertraut zu machen, ein verbessertes Verfahren bereitzustellen, um den Fahrzeugbenutzer über die Art des eingetretenen Problems zu benachrichtigen und den Benutzer zu beraten, wie das Problem behoben werden kann. Insbesondere soll dem Fahrer angeraten werden, eine Reparatur des Schlüsselbundanhängers zu veranlassen.
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Der Erfindung liegt daher die Aufgabe zu Grunde, diesen Wünschen zu entsprechen.
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KURZFASSUNG DER ERFINDUNG
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Diese Aufgabe wird mit einem Verfahren mit den Merkmalen des Anspruchs 1 gelöst.
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Das Verfahren umfasst, dass die Seitentür mit einer Seitentürverriegelung versehen wird, die einen elektrischen Aktor aufweist, der unter Strom setzbar ist, um die Seitentürverriegelung zu entriegeln; dass der Heckverschluss mit einer Heckverschlussverriegelung versehen wird, die entweder durch einen schlüsselbetätigten Schließzylinder, der durch einen Schlüssel mit geeignetem Schließbart betätigbar ist, oder durch Bestromung eines elektrischen Aktors entriegelt wird; dass ein Funk-Schlüsselbundanhänger zum Übertragen eines ersten Funksignals, welches anzeigt, dass ein Benutzer zum Entriegeln der Seitentürverriegelung autorisiert ist, und eines zweiten Funksignals, welches die Heckverschlussverriegelung unter Strom setzt, bereitgestellt wird; dass die Übertragung des ersten und des zweiten Funksignals überwacht wird; dass der Zustand der Heckverschlussverriegelung überwacht wird, um zu bestimmen, dass die Heckverschlussverriegelung entriegelt worden ist; und wenn die Heckverschlussverriegelung ohne die Übertragung des zweiten Funksignals entriegelt worden ist, der Schlüssel benutzt worden ist und der Benutzer daher befugt sein muss; und dass folglich die Seitentürverriegelung betätigt wird, um einen Benutzerzutritt durch die Seitentür zu erlauben.
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Weitere Anwendungsbereiche der vorliegenden Erfindung werden aus der nachfolgenden, detaillierten Beschreibung ersichtlich.
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Figurenliste
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Die vorliegende Erfindung wird aus der detaillierten Beschreibung und anhand der beigefügten Zeichnungen in umfassenderer Weise verständlich.
- 1 ist eine Perspektivansicht eines Fahrzeugs mit einem Türverriegelungsbetätigungssystem.
- 2 ist eine Ansicht einer Seitentürverriegelung, die in der unverriegelten Stellung gezeigt ist.
- 3 ist eine Ansicht ähnlich jener aus 2, die jedoch die Seitentürverriegelung in einer sekundären oder teilweise verriegelten Stellung zeigt.
- 4 ist eine Ansicht ähnlich jener aus 2 und 3, die jedoch die Seitentürverriegelung in der primären, vollständig verriegelten Stellung zeigt.
- 5 ist eine Ansicht einer Heckverschlussverriegelung, die in der primären, vollständig verriegelten Stellung gezeigt ist.
- 6 ist ein Ablaufdiagramm, welches die Verfahrensschritte zeigt, durch welche sich ein Fahrzeugbenutzer Zugang durch eine versperrte Seitentür verschaffen kann, ohne dazu einen Schlüsselbundanhänger für fernbedienten Zugang oder einen Schließzylinder oder ein an der Seitentür vorgesehenes Tastenfeld zu benutzen.
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DETAILLIERTE BESCHREIBUNG DER BEISPIELHAFTEN AUSFÜHRUNGSFORMEN
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Die nachfolgende Beschreibung bestimmter beispielhafter Ausführungsformen ist lediglich beispielhafter Natur.
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In 1, auf welche nun Bezug genommen wird, umfasst ein Kraftfahrzeug 6 eine Seitentür 8, die im Hinblick auf eine Schwenkbewegung zwischen der in 1 gezeigten, geschlossenen Stellung und einer offenen Stellung an Scharnieren angebracht ist. Eine Seitentürverriegelung 16 ist an der Seitentür 8 angebracht und lässt sich mit einem Schließbügel 10 verriegeln, der an dem Kraftfahrzeug 6 angebracht ist, um die Seitentür 8 in der geschlossenen Stellung zu verriegeln.
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Die Türverriegelung
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Wie in 1 und 2 ersichtlich, ist der Schließbügel 10 an dem Kraftfahrzeug 6 angebracht und umfasst er einen Schließbügelstift 12. Die Seitentürverriegelung, die allgemein unter 16 angegeben ist, umfasst ein Gehäuse 18, das an dem hinteren Rand der Seitentür 8 angebracht ist. Eine Schloss- bzw. Gabelfalle 20 ist durch einen Angelpunkt 22 dergestalt an dem Gehäuse 18 angebracht, dass die Gabelfalle 20 zwischen einer unverriegelten Stellung, die in 2 gezeigt ist, einer teilweise oder sekundär verriegelten Stellung, die in 3 gezeigt ist, und einem vollständig verriegelten oder primär verriegelten Zustand, der in 4 gezeigt ist, drehbar ist. Die Gabelfalle 20 ist durch eine Gabelfallenfeder 24 im Uhrzeigersinn zu der unverriegelten Stellung aus 2 hin vorgespannt. Ein Rasthebel 26 ist durch einen Angelpunkt 28 an dem Gehäuse 18 angebracht. Der Rasthebel 26 weist einen Zahn 30 auf, welcher mit der Gabelfalle 20 in Eingriff tritt.
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In 2 ist die Seitentür 8 offen und ist die Seitentürverriegelung 16 von dem Schließbügel 10 entfernt beabstandet. Der Zahn 30 des Rasthebels 26 ruht auf der Gabelfalle 20 und die Gabelfalle 20 befindet sich in ihrer unverriegelten Stellung.
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In 3 hat sich die Seitentür 8 in Schließrichtung bewegt und hat sich die Gabelfalle 20 um ihren Angelpunkt 22 gedreht und ist mit dem Schließbügelstift 12 des Schließbügels 10 in Eingriff getreten. Durch diese Drehbewegung der Gabelfalle 20 ist es ermöglicht worden, dass der Zahn 30 des Rasthebels 26 mit der sekundären Rastfläche 34 der Gabelfalle 20 in Eingriff tritt. Obwohl die Seitentür 8 noch nicht ihre vollständig geschlossene Stellung eingenommen hat, kann die Seitentür 8 nicht wieder geöffnet werden, bevor nicht der Rasthebel 26 von der Gabelfalle 20 weggeschwenkt worden ist.
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In 4 ist die Seitentür 8 erfolgreich in die vollständig geschlossene Stellung bewegt worden und hat der Schließbügelstift 12 eine weitere Drehung der Gabelfalle 20 gegen die Vorspannung der Gabelfallenfeder 24 herbeigeführt, so dass die Gabelfalle 20 nun ihre vollständig verriegelte Stellung eingenommen hat. In der vollständig verriegelten Stellung aus 4 hat sich der Rasthebel 26 mit einer primären Rastfläche 36 der Gabelfalle 20 in Eingriff gedreht. Somit ist die Seitentür 8 in ihrer vollständig geschlossenen Stellung verriegelt und die Seitentürverriegelung 16 bleibt verriegelt, bis sie von einem Fahrzeugbenutzer entriegelt wird.
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Wie in 1, 2, 3 und 4 ersichtlich, umfasst die Seitentürverriegelung 16 einen elektrischen Aktor 38, welcher unter Strom gesetzt werden kann, um die Seitentürverriegelung 16 zu entriegeln und so ein Aufschwingen der Seitentür 8 in die offene Stellung aus 1 zu ermöglichen. Insbesondere umfasst der elektrische Aktor 38, wie in 2, 3 und 4 ersichtlich, den Motor 42 und einen Zahnradantrieb 44. Der Zahnradantrieb 44 ist in geeigneter Weise mit einem Hebel 46 verbunden, welcher seinerseits mit dem Rasthebel 26 verbunden ist. Wird der Motor 42 unter Strom gesetzt, so wird der Rasthebel 26 im Uhrzeigersinn in der Richtung weg von der Gabelfalle 20 gedreht, wodurch der Zahn 30 aus seinem Eingriff mit der Gabelfalle 20 weggehoben wird. Wenn der Rasthebel 26 aus dem primär verriegelten Zustand aus 4 gelöst wird, erfolgt ein Aufspringen der Seitentür 8 und ein Außer-Eingriff-treten derselben mit dem Schließbügel 10, und zwar bedingt durch das Zusammenwirken zwischen der Gabelfallenfeder 24 und der Federkraft, die in dem elastischen Dichtungsstreifen gespeichert ist, welcher die Seitentür 8 abdichtet und an der Türöffnung des Kraftfahrzeugs 6 anliegt. Der Benutzer kann anschließend die Seitentür 8 aufschwenken, um in das Kraftfahrzeug 6 einzusteigen.
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Wie in 2, 3 und 4 ersichtlich, ist die Seitentürverriegelung 16 mit einem Mikroschalter 50 und einem Mikroschalter 52 versehen, die so positioniert sind, dass sie durch die Gabelfalle 20 betätigt werden. Beispielsweise befindet sich in 2 die Seitentürverriegelung 16 in der unverriegelten Stellung und ist der Mikroschalter 50 offen und der Mikroschalter 52 offen. In 3 befindet sich die Gabelfalle 20 in der sekundär verriegelten Stellung und ist der Mikroschalter 50 geschlossen und der Mikroschalter 52 offen. In 4 befindet sich die Gabelfalle 20 in der vollständig verriegelten Stellung und ist der Mikroschalter 50 geschlossen und der Mikroschalter 52 geschlossen. Durch das Überwachen der Stellung der Mikroschalter 50 und 52 lässt sich anzeigen, ob sich die in 1 gezeigte Heckverschlussverriegelung 74 in der Stellung aus 2, 3 oder 4 befindet. Die Mikroschalter 50 und 52 stehen, wie weiter unten erörtert, in elektrischer Verbindung mit einem Steuermodul 56.
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Heckverschlussverriegelung
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In 1, auf welche erneut Bezug genommen wird, weist das Kraftfahrzeug 6 außerdem einen Heckverschluss 70 auf, der im Hinblick auf eine Schwenkbewegung zwischen der in 1 gezeigten, geschlossenen Stellung und einer offenen Stellung an Scharnieren angebracht ist. Bei dem Heckverschluss 70 kann es sich um einen Kofferraumdeckel handeln, der einen Kofferraum verschließt, oder um eine Verschluss-Hubklappe, die das Ladegutabteil in einem Komfort-Geländewagen verschließt. Die Verriegelung des Heckverschlusses 70 in der geschlossenen Stellung aus 1 erfolgt normal durch die an dem Heckverschluss 70 angebrachte Heckverschlussverriegelung 74, die mit einem an dem hinteren Türschweller des Kraftfahrzeugs 6 angebrachten Schließbügel 76 in Eingriff tritt.
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Die Heckverschlussverriegelung 74 ähnelt im Allgemeinen der Seitentürverriegelung 16, wie sie weiter oben zum Verriegeln der Seitentür 8 beschrieben ist. Wie in 5 ersichtlich, umfasst die Heckverschlussverriegelung 74 ein Gehäuse 78, das an dem Heckverschluss 70 angebracht ist. Eine Gabelfalle 80 ist durch einen Angelpunkt 82 dergestalt an dem Gehäuse 78 angebracht, dass sich die Gabelfalle 80 zwischen einer primär verriegelten Stellung, die in 4 gezeigt ist, einer sekundär verriegelten Stellung ähnlich jener, die in 2 gezeigt ist, und einer unverriegelten Stellung ähnlich jener, die in 1 gezeigt ist, drehen lässt. Die Gabelfalle 80 ist durch eine Gabelfallenfeder 84 im Uhrzeigersinn zu der unverriegelten Stellung hin vorgespannt. Ein Rasthebel 86 ist durch einen Angelpunkt 88 an dem Gehäuse 18 angebracht. Der Rasthebel 86 weist einen Zahn 90 auf, welcher mit der Gabelfalle 80 in Eingriff tritt.
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In 5 ist der Heckverschluss 70 erfolgreich in die vollständig geschlossene Stellung bewegt worden und hat der Schließbügel 76 eine weitere Drehung der Gabelfalle 80 in die vollständig verriegelte Stellung herbeigeführt, in welcher sich der Rasthebel 86 über eine sekundäre Rastfläche 94 der Gabelfalle 80 hinweg bewegt hat und mit der primären Rastfläche 96 in Eingriff getreten ist.
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Die Heckverschlussverriegelung 74 umfasst einen allgemein unter 98 angegebenen elektrischen Aktor, welcher unter Strom gesetzt werden kann, um die Heckverschlussverriegelung 74 zu entriegeln und es so zu erlauben, dass der Heckverschluss 70 nach oben in eine offene Stellung schwingt. Der elektrische Aktor 98 umfasst einen Motor 102 und einen Zahnradantrieb 104. Der Zahnradantrieb 104 ist in geeigneter Weise mit einem Hebel 106 verbunden, welcher seinerseits mit dem Rasthebel 86 verbunden ist. Wird der Motor 102 unter Strom gesetzt, so wird der Rasthebel 86 im Uhrzeigersinn in der Richtung weg von der Gabelfalle 20 gedreht, wodurch der Zahn 90 aus seinem Eingriff mit der Gabelfalle 80 weggehoben wird. Wenn der Rasthebel 26 aus der primären Rastfläche 96 gelöst wird, erfolgt ein Aufspringen des Heckverschlusses 70, der zugleich von dem Schließbügel 76 weggedrückt wird, und zwar bedingt durch das Zusammenwirken zwischen der Gabelfallenfeder 84 und der Federkraft, die in dem elastischen Dichtungsstreifen gespeichert ist, welcher den Heckverschluss 70 umgibt. Der Benutzer kann anschließend den Heckverschluss 70 in die vollständig offene Stellung anheben.
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Wie in 5 ersichtlich, ist die Heckverschlussverriegelung 74 mit einem Mikroschalter 108 und einem Mikroschalter 110 versehen, die so positioniert sind, dass sie durch die Gabelfalle 80 betätigt werden. Durch das Überwachen der Stellung der Mikroschalter 108 und 110 lässt sich anzeigen, ob sich die Heckverschlussverriegelung 74 in der verriegelten Stellung aus 5 oder in der unverriegelten Stellung befindet, die erzielt wird, wenn die Verriegelung aus dem Eingriff mit dem Schließbügel 76 gelöst wird. Die Mikroschalter 108 und 110 stehen, wie weiter unten erörtert, in elektrischer Verbindung mit einem Steuermodul 56.
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In 5, auf welche erneut Bezug genommen wird, ist ersichtlich, dass der Heckverschluss 70 außerdem mit einem Schließzylinder 112 zum Entsperren der Heckverschlussverriegelung 74 ausgestattet ist. Der Schließzylinder 112 kann durch einen Schlüssel 114 mit geeignetem Schließbart gedreht werden und durch eine Drehung des Schließzylinders 112 wird das Verbindungsglied 115 nach unten gezogen, um den Hebel 106 zu drehen. Demgemäß versteht es sich, dass es zwei Möglichkeiten gibt, den Hebel 106 zu betätigen und dadurch die Heckverschlussverriegelung 74 zu entriegeln. Im Besonderen kann entweder der elektrische Aktor 98 unter Strom gesetzt werden oder es kann der Schlüssel 114 eingeführt werden, um den Schließzylinder 112 zu drehen und so die Heckverschlussverriegelung 74 zu entriegeln.
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Steuermodul und Antenne
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In 1, auf welche erneut Bezug genommen wird, ist ersichtlich, dass das Fahrzeug mit einem zentralen, computergestützten Karosserie-Steuermodul 56 zur Zustandsüberwachung der Fahrzeugkarosserie-Verriegelungssysteme sowie zur Steuerung des Betriebs derselben ausgestattet ist. Das Steuermodul 56 steht mit dem elektrischen Aktor 38 der Seitentürverriegelung 16 in elektrischer Verbindung und steht außerdem mit dem elektrischen Aktor 98 der Heckverschlussverriegelung 74 in elektrischer Verbindung. Somit ist das Steuermodul 56 in der Lage, die Seitentürverriegelung 16 und die Heckverschlussverriegelung 74 zu betätigen.
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Zusätzlich steht das Steuermodul 56 mit den Mikroschaltern 50 und 52 der Seitentürverriegelung 16 und mit den Mikroschaltern 108 und 110 der Heckverschlussverriegelung 74 in elektrischer Verbindung. Somit ist das Steuermodul 56 in der Lage, die Stellungen der Gabelfalle 20 in der Seitentürverriegelung 16 und der Gabelfalle 80 in der Heckverschlussverriegelung 74 zu überwachen und dadurch zu wissen, ob die Seitentür 8 und der Heckverschluss 70 offen oder geschlossen sind.
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Türgriff und Schlüsselbundanhänger für fernbedienten Zutritt
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Das Kraftfahrzeug 6 ist außerdem mit einem Türgriff 116 ausgestattet, der einen Schalter 118 aufweist, welcher mit dem Steuermodul 56 in elektrischer Verbindung steht. Somit wird, wenn der Türgriff 116 durch einen Fahrzeugbenutzer angehoben wird, das Steuermodul 56 informiert, dass der Benutzer das Fahrzeug zu betreten wünscht.
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Zusätzlich ist das Fahrzeug, wie in 1 ersichtlich, mit einem Schlüsselbundanhänger 120 für fernbedienten, schlüssellosen Zutritt ausgestattet, durch welchen ein autorisierter Zutritt zu dem Fahrzeug gewährt wird. Der Schlüsselbundanhänger 120 umfasst einen Funkfrequenz-Sender, der mit einer Antenne 60 kommuniziert, welche mit dem Steuermodul 56 verbunden ist. Der Schlüsselbundanhänger 120 verfügt über eine Taste 121 zum Versperren der Seitentürverriegelung, eine Taste 122 zum Entsperren der Seitentürverriegelung 16 und eine Taste 124 zum Entsperren der Heckverschlussverriegelung 74. Der Schlüssel 114 ist innerhalb des Schlüsselbundanhängers 120 verborgen aufbewahrt und springt, wie in 5 ersichtlich, bei Bedarf aus diesem heraus.
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Normaler Seitentürzutritt mit Schlüsselbundanhänger für schlüssellosen Zutritt
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In 1 befindet sich die Seitentürverriegelung 16 in ihrer verriegelten Stellung aus 3. Wenn sich der Fahrzeugbenutzer aus einer Entfernung dem Fahrzeug nähert, drückt der Benutzer die Taste 122 des Schlüsselbundanhängers 120 und informiert dadurch das Steuermodul 56, dass der Benutzer autorisiert ist, das Fahrzeug zu betreten. Anschließend setzt das Steuermodul 56, wenn der Benutzer den Türgriff 116 anhebt, den Aktor 38 unter Strom, welcher den Rasthebel 26 mit der Gabelfalle 20 außer Eingriff dreht, wobei das Zusammenwirken zwischen der Gabelfallenfeder 24 und der Energie, die in dem die Tür umgebenden, komprimierten Dichtungsstreifen gespeichert ist, bewirkt, dass die Seitentür 8 aufspringt.
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Hat der Benutzer die Taste 122 nicht gedrückt, so setzt das Steuermodul 56 den Aktor 38 in Reaktion auf das Anheben des Türgriffs 116 durch den Benutzer nicht unter Strom. Somit bleibt die Seitentürverriegelung 16 effektiv verriegelt und versperrt, bis das Signal von dem Schlüsselbundanhänger 120 empfangen wird, so dass es einer nicht autorisierten Person nicht möglich ist, sich durch das Anheben des Türgriffs 116 Zugang zu dem Fahrzeug zu verschaffen.
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Darüber hinaus verfügt die Seitentür 8, wie in 1 ersichtlich, weder über einen schlüsselbetätigten Schließzylinder noch über ein elektronisches Tastenfeld zum Entsperren der Seitentürverriegelung 16. In 1 erfährt somit die Seitentür 8 eine ästhetische und aerodynamische Verbesserung, indem auf hervorstehende Ausstattungsteile, wie etwa einen Schließzylinder oder ein Tastenfeld, verzichtet wird. Wenn jedoch der Schlüsselbundanhänger 120 infolge schwacher Batterien oder einer feuchtigkeitsbedingten Beschädigung nicht mehr funktioniert, lässt sich die Seitentürverriegelung 16 nicht betätigen und kann das Fahrzeug nicht betreten werden.
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Normaler Heckverschlusszutritt mit Schlüsselbundanhänger für schlüssellosen Zutritt
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In 1, auf welche erneut Bezug genommen wird, ist ersichtlich, dass der Schlüsselbundanhänger 120 eine Heckverschluss-Freigabetaste 124 aufweist. Durch Drücken der Heckverschluss-Freigabetaste 124 wird ein Funksignal zu der Antenne 60 übertragen und das Steuermodul 56 setzt daraufhin den elektrischen Aktor 98 unter Strom, um die Heckverschlussverriegelung 74 zu entriegeln. Wenn der Rasthebel 26 aus der primären Rastfläche 96 gelöst wird, erfolgt ein Aufspringen des Heckverschlusses 70, der zugleich von dem Schließbügel 76 weggedrückt wird, und zwar bedingt durch das Zusammenwirken zwischen der Gabelfallenfeder 84 und der Federkraft, die in dem elastischen Dichtungsstreifen gespeichert ist, welcher den Heckverschluss 70 umgibt. Der Benutzer kann anschließend den Heckverschluss 70 in die vollständig offene Stellung anheben.
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Notentriegelung der Seitentür
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Es versteht sich und es ist festzustellen, dass das zuvor beschriebene Fahrzeugsperr- und -entsperrsystem für den Bediener äußerst praktisch ist, dass es jedoch gänzlich auf eine einwandfreie Funktionstüchtigkeit des Schlüsselbundanhängers 120 angewiesen ist. Wenn somit der Schlüsselbundanhänger 120 nicht mehr funktioniert, weil etwa die Batterien schwach geworden sind oder Wassereintritt zu einer Beschädigung geführt hat, ist der Fahrzeugbenutzer nicht mehr in der Lage, das Fahrzeug zu betreten.
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In diesem Fall fährt der Fahrzeugbenutzer den Schlüssel 114 aus dem Inneren des Schlüsselbundanhängers 120 aus und verwendet den Schlüssel 114, um den Schließzylinder 112 damit zu drehen. Durch die Drehung des Schließzylinders 112 wird die Heckverschlussverriegelung 74 entriegelt und der Heckverschluss 70 springt durch die Kraft der Gabelfallenfeder 84 und durch den Druck des Dichtungsstreifens des Heckverschlusses 70 auf. Durch die Drehung der Gabelfalle 80 der Heckverschlussverriegelung 74 werden die Mikroschalter 108 und 110 ausgelöst und das Steuermodul 56 erkennt sofort, dass die Heckverschlussverriegelung 74 entriegelt worden ist. Das Steuermodul 56 überwacht außerdem die Antenne 60 und weiß, dass die Antenne 60 kein Funksignal von dem Schlüsselbundanhänger 120 empfangen hat. Das Steuermodul 56 weiß außerdem, dass es kein Signal zur Autorisierung des Entriegelns der Heckverschlussverriegelung 74 an den elektrischen Aktor 98 gesandt hat. Somit kann das Steuermodul bei der Berechnung davon ausgehen, dass der Fahrzeugbenutzer autorisiert ist, das Fahrzeug zu betreten, dass er jedoch den Schlüsselbundanhänger 120 nicht verwendet hat.
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Nachdem bei der Berechnung davon ausgegangen werden konnte, dass der Benutzer autorisiert ist, erlaubt es das Steuermodul 56 gemäß der Erfindung anschließend dem Benutzer, das Fahrzeug zu betreten. Insbesondere wird durch das Steuermodul 56, wenn der Benutzer den Türgriff 116 anhebt, der elektrische Aktor 38 der Seitentürverriegelung 16 unter Strom gesetzt, um die Seitentür 8 zu entriegeln, obwohl der Schlüsselbundanhänger 120 nicht funktionstüchtig ist. Auf diese Weise ist es dem Fahrzeugbenutzer möglich, sich Zutritt durch die Seitentür 8 zu verschaffen, obwohl die Seitentür 8 nicht mit einem Schließzylinder zum Entsperren der Seitentürverriegelung 16 ausgestattet wurde.
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Oder es kann alternativ dazu das Steuermodul 56 so programmiert sein, das es den elektrischen Aktor 38 unverzüglich unter Strom setzt und die Seitentürverriegelung 16 entriegelt, ohne abzuwarten, dass der Benutzer den Türgriff 116 anhebt. Auf diese Weise wird dem Benutzer durch das Entriegeln und das darauffolgende Aufspringen der Seitentür 8 angezeigt, dass sein Zutrittsversuch erfolgreich war.
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Ablaufdiagramm
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6 ist ein Ablaufdiagramm, welches das von dem Steuermodul 56 ausgeführte Logikverfahren zeigt. Das Verfahren beginnt bei Schritt 126. In Schritt 128 überwacht das Steuermodul 56 die von dem Schlüsselbundanhänger 120 empfangenen Funksignale. Wird von dem Schlüsselbundanhänger 120 kommend ein „Seitentür entriegeln“-Signal empfangen, so „entsperrt“ das Steuermodul 56 in Schritt 130 durch Bestromung des elektrischen Aktors 38 und erlaubt das Anheben des Türgriffs 116, um die Seitentürverriegelung 16 zu entriegeln.
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Während das Steuermodul 56 in Schritt 128 außerdem die von dem Schlüsselbundanhänger 120 kommenden Funksignale überwacht, überwacht es auch die Mikroschalter 108 und 110 der Heckverschlussverriegelung 74. Wenn in Schritt 132 die Heckverschlussverriegelung 74 entriegelt worden ist, eruiert das Steuermodul 56 in Schritt 134, ob die Antenne 60 ein Signal von dem Schlüsselbundanhänger 120 empfangen hat und ob das Steuermodul den Aktor 98 unter Strom gesetzt hat, um die Heckverschlussverriegelung 74 zu entriegeln. Hat das Steuermodul den Aktor 98 nicht unter Strom gesetzt, so geht das Steuermodul 56 bei der Berechnung davon aus, dass der Benutzer den Schlüssel 114 und nicht den Schlüsselbundanhänger 120 verwendet hat, um die Heckverschlussverriegelung 74 zu betätigen. In diesem Fall erkennt das Steuermodul 56, dass der Benutzer autorisiert ist, das Fahrzeug zu betreten, dass er jedoch auf die Verwendung des Schlüssels 114 zurückgegriffen hat. Gestützt auf das Wissen, dass der Benutzer autorisiert ist, dass jedoch ein Problem mit der Funktionstüchtigkeit des Schlüsselbundanhängers 120 vorliegt, schreitet das Steuermodul 56 anschließend zu Schritt 130 voran und entriegelt die Seitentürverriegelung 16.
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Somit wird ersichtlich, dass das von dem Steuermodul 56 ausgeführte Steuerverfahren zwei verschiedene Arten des Entriegelns der Seitentür 8 kennt. Gemäß dem normalen Verfahren sendet der Schlüsselbundanhänger 120 das Funksignal an die Antenne 60 und setzt das Steuermodul 56 darüber in Kenntnis, dass der Benutzer autorisiert ist, so dass das Steuermodul 56, wenn der Benutzer den Türgriff 116 anhebt, die Seitentürverriegelung 16 entriegelt. Das Steuermodul 56 überwacht jedoch den Zustand der Heckverschlussverriegelung 74 auch über die Mikroschalter 108 und 110, und wenn nun die Heckverschlussverriegelung 74 entriegelt worden ist, ohne dass das Steuermodul 56 den elektrischen Aktor 98 betätigt hat, so weiß das Steuermodul 56, dass der Fahrzeugbenutzer auf die Notbetätigung durch den Schlüssel 114 zurückgegriffen hat, und reagiert darauf, indem es den elektrischen Aktor 38 aktiviert, so dass der Benutzer den Türgriff 116 betätigen kann, um in den Insassenraum zu gelangen.
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Benutzerbenachrichtigung
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In 6, auf welche erneut Bezug genommen wird, ist ersichtlich, dass das Steuerverfahren außerdem ein Verfahren zur Benachrichtigung des Fahrzeugbenutzers darüber umfasst, dass eine Reparatur des Schlüsselbundanhängers 120 erforderlich ist. Somit leitet das Steuermodul 56 in 6 bei Schritt 136 einen Benachrichtigungsvorgang ein. Beispielsweise kann das Fahrzeug in Schritt 138 über das Mobiltelefonnetz kommunizieren, um den Fahrzeughersteller oder die Fahrzeugreparaturwerkstätte oder den Heimcomputer des Benutzers darüber benachrichtigen, dass eine Reparatur oder ein Austausch des Schlüsselbundanhängers 120 erforderlich ist. Alternativ dazu kann das Fahrzeug in Schritt 140 eine zuvor aufgenommene Anweisung über das Fahrzeug-Radiosystem abspielen, um den Fahrzeugbenutzer zu benachrichtigen, dass die Reparatur erforderlich ist.
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Somit umfasst das Ablaufdiagramm aus
6 die folgenden Schritte:
Schritt | Aktion | Wenn ja | Wenn nein |
126 | Beginn | | |
128 | Wird das von dem Schlüsselbundanhänger kommende „Seitentür entriegeln“-Signal empfangen? | Gehe zu 130 und entsperre oder entriegle die Seitentür | Gehe zu 132 |
132 | Ist die Heckverschlussverriegelung entriegelt worden? | Gehe zu 134 | Gehe zurück zu 126 |
134 | Hat das Steuermodul 56 den Aktor 98 unter Strom gesetzt, um den Heckverschluss zu entriegeln? | Gehe zurück zu 126 | Gehe zu 130 und entsperre oder entriegle die Seitentür, und Gehe zu 136 |
136 | Führe Benachrichtigung bei 138 und/oder 140 durch. | | |
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Es versteht sich, dass 1 nur ein Beispiel eines Fahrzeugtürverriegelungssystems zeigt, in welchem die vorliegende Erfindung zur Anwendung kommen kann. In 1 verfügt der Schlüsselbundanhänger 120 über eine Taste 122 zum Entsperren der Seitentürverriegelung 16 und über eine Taste 124 zum Entriegeln der Heckverschlussverriegelung 74. Die vorliegende Erfindung kann auch bei einem Fahrzeugtürverriegelungssystem zum Einsatz kommen, bei welchem es sich bei dem Schlüsselbundanhänger 120 um einen „passiven“ Schlüsselbundanhänger handelt, was bedeutet, dass der Schlüsselbundanhänger keine Taste zum Betätigen der Seitentürverriegelung aufweist, sondern statt dessen der Schlüsselbundanhänger andauernd ein Funksignal aussendet und die Seitentürverriegelung in Ansprechen auf die Distanz zwischen dem Schlüsselbundanhänger und dem Fahrzeug betätigt wird. Somit wird die Seitentürverriegelung automatisch versperrt, wenn sich der Benutzer eine bestimmte Strecke von dem Fahrzeug entfernt, und wird anschließend automatisch entsperrt oder entriegelt, wenn der Benutzer wieder in den Nahebereich des Fahrzeugs zurückkehrt.
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Zusätzlich dazu weisen viele Fahrzeuge anstatt eines Schließzylinders eher ein Tastenfeld an der Seitentür auf. Der Nutzen der vorliegende Erfindung liegt darin, dass weder ein Schließzylinder noch ein Tastenfeld an der Seitentür des Fahrzeugs benötigt wird.
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Darüber hinaus ist in 1 zwar das Beispiel einer Seitentürverriegelung 16 mit einem elektrischen Aktor 38 gezeigt, traditionellere Fahrzeugverriegelungssysteme weisen jedoch eine mechanische Verbindung zwischen dem Türaußengriff und der Seitentürverriegelung 16 auf, so dass das Anheben des Türgriffs 116 die Seitentürverriegelung 16 mechanisch entriegelt. Der Nutzen der vorliegenden Erfindung liegt darin, dass auch bei diesen Fahrzeugen kein Schließzylinder mehr benötigt wird.
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Obwohl die Ausführungsform aus 1 einen Türgriff mit einem Griff aufweist, der gefasst und angehoben wird, kann die vorliegende Erfindung auch bei jenen Fahrzeugen verwendet werden, bei denen der Türgriff einen feststehenden Griff darstellt und der Türgriffschalter 118 direkt durch die Hand des Benutzers anstatt durch eine Bewegung des Türgriffs betätigt wird.
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Somit ist durch die Erfindung ein neues und neuartiges Verfahren geschaffen worden, mit welchem sich ein autorisierter Benutzer bei Versagen eines Funk-Schlüsselbundanhängers selbst dann Zutritt durch die Seitentür verschaffen kann, wenn die Seitentür weder über einen Schließzylinder noch über ein Tastenfeld verfügt.