DE3545686C3 - Vorrichtung zum Abtragen des Gutes von in Reihe aufgestellten Ballen aus Spinngut - Google Patents

Vorrichtung zum Abtragen des Gutes von in Reihe aufgestellten Ballen aus Spinngut

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Abtragen des Gutes von in Reihe aufgestellten Ballen aus Spinngut nach dem Oberbegriff des Anspruchs 1.
Bei einer bekannten Vorrichtung (DE 32 08 346 A1) ist als Antriebsvorrichtung zum Drehen des Ständers (Turms) ein Elektro-Bremsgetriebemotor vorgesehen. Dem Elektromotor ist eine elektrische Bremse zugeordnet. Dabei wird der Turm mit einer niedrigen Winkel­ geschwindigkeit gedreht, da der Turm eine große Dreh­ masse hat. Insbesondere durch die Auskragung des Ab­ nehmers wird ein großes Massenträgheitsmoment be­ züglich der Drehachse gebildet. Zum sanften, möglichst ruckfreiem Bewegen ist deshalb der Antrieb so aus­ gelegt, daß eine langsame Drehgeschwindigkeit erreicht wird.
Dabei werden Drehstrom-Kurzschlußläufermotoren eingesetzt, die ein- und ausgeschaltet werden, gesteuert von einem Steuerungsimpuls zur Drehauslösung und einem Endschalter, wenn die Endposition erreicht ist. Die Endanschläge sind als Blockiermittel ausgebildet, wobei zur Stoßdämpfung beim Ende der Drehung ein Stift in jeweils eine feststehende Klaue eingreift. Die Bewegungsabläufe sind damit nur für geringe Dreh­ geschwindigkeiten beherrschbar. Diese bedingen jedoch eine lange Drehzeit. Die Drehzeit ist im Sinne von Produk­ tionszeit Verlustzeit. Ein weiterer Nachteil besteht darin, daß bei höherer Drehgeschwindigkeit sich zwar die Verlustzeit reduzieren würde, wobei allerdings ruck- und stoßbehaftet angefahren und angehalten würde, wodurch die Maschine, insbesondere die Antriebs- und Turmdrehelemente, nachteilig beansprucht werden würden.
Es wurde schon vorgeschlagen, bei einer Vorrichtung zum Abtragen des Gutes von in Reihe aufgestellten Ballen aus Spinngut das Umschwenken der Fräsvorrichtung von der einen Ballenreihe zur anderen mittels einer gesteuerten Antriebsvorrichtung durchzuführen. Die Steuerung des Antriebs für den schwenkbaren Trum (Ständer) war dabei so vorgesehen, daß mittels eines polumschaltbaren Motors der Schwenkbeginn des Turms zunächst bei 12poligem Betrieb erfolgte, so daß ein sanfter Anlauf erzielt wurde und danach auf 2poligen Betrieb geschaltet wurde, um die maximale Schwenkgeschwindigkeit zu erreichen. Zur Verlangsamung der Schwenkgeschwindigkeit des Turms vor Ende der Schwenkbewegung wurde dann wieder vom 2poligen Betrieb auf 12poligen Betrieb zurückgeschaltet. Damit waren stufenartig eine niedrige Anfangsdrehzahl, eine anschließende höhere Drehzahl und schließlich vor Ende der Schwenkbewegung wieder eine niedrige Drehzahl vorgesehen.
Der Erfindung liegt demgegenüber die Aufgabe zu­ grunde, eine Vorrichtung der bekannten Art zu schaffen, die die genannten Nachteile vermeidet, die insbesondere eine schnellere Turmdrehung erlaubt, wobei eine unerwünschte Beanspruchung der Maschine vermieden wird.
Die Lösung dieser Aufgabe erfolgt durch die kenn­ zeichnenden Merkmale des Anspruchs 1.
Durch die erfindungsgemäße Vorrichtung gelingt es, daß die Drehbewegung schnell abläuft und Anfahr- und Bremsstöße vermieden werden. Der Elektromotor für die Drehung kann ein frequenzgesteuerter Drehstrom­ getriebemotor, ein Gleichstrommotor, ein Motor mit Phasenanschnittsteuerung oder ein anderer äquivalenter drehzahlsteuerbarer Antrieb sein. Der Drehungsverlauf wird über ein Steuerungssystem, welches in einer Mikrocomputersteuerung integriert sein kann, so be­ rechnet, daß während des ganzen Drehvorgangs sowohl in der Beschleunigungs-, Dreh- und Bremsphase eine vorgegebene Beschleunigung nicht überschritten wird. Der ideale Ablauf wird nach einer empirisch ermittelten idealen Bewegungsablaufkennlinie durch den Mikro­ prozessor gesteuert in der Form, daß die Drehzahlen des Antriebes in jeder Bewegungsphase vom Mikropro­ zessor dem elektrischen Drehzahlsteller vorgegeben werden. Der drehzahlgesteuerte Elektromotor ist mit einer Steuereinrichtung für die Einstellung vorgegebener Motordrehzahlen verbunden.
Es ist auch möglich, daß die Beschleunigungsphase direkt in die Bremsphase übergeht. Dies kann dann vorteilhaft sein, wenn aus Arbeitssicherheits­ gründen der Schwenkraum für den Zugang von Personen unzugänglich abgesichert ist und große Schwenk­ geschwindigkeiten erlaubt werden sollen.
Erfindungsgemäß werden die Schwenkzeiten redu­ ziert und die Produktion des Ballenöffners erhöht. Die Dreh-Verlustzeit ist verringert, so daß die Produktions­ leistung vergrößert ist. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß ruck- und stoßfrei angefahren und angehalten werden kann. Das schont die gesamte Maschine, insbe­ sondere im Hinblick auf Verminderung von Verschleiß.
Zweckmäßig ist der Elektromotor ein Gleichstrom­ motor. Nach einer anderen bevorzugten Ausführungsform ist der Elektromotor ein frequenzgesteuerter Drehstrom-Kurzschlußläufer. Zweckmäßig läuft der Elektromotor zwischen Be­ schleunigung und Verzögerung mit konstanter Ge­ schwindigkeit.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand von zeichne­ risch dargestellten Ausführungsbeispielen näher erläutert.
Es zeigt:
Fig. 1 eine Draufsicht auf einen Ballenöffner mit der erfindungsgemäßen Vorrichtung,
Fig. 2 eine Vorderansicht teilweise geschnitten des Turms der Abtragvorrichtung mit dem drehzahlgesteuerten Elektromotor als Antriebsvorrichtung,
Fig. 3 einen Schnitt gemäß Linie III-III in Fig. 2.
Nach Fig. 1 weist die Vorrichtung 1, z. B. Trützschler- BLENDOMAT, zum Abtragen von Faserflocken von in Reihe aufgestellten Faserballen 2, 3 einen Turm 4 auf, der auf einem fahrbaren Wagen 5 drehbar gelagert ist und mit diesem mittels Laufrädern (s. Fig. 2) hin- und herfahrbar ist. Der Turm 4 weist an einer Seite einen Ausleger mit einer Abnahmeeinrichtung 7 auf, der (in nicht dargestellter Weise) in Höhenrichtung bewegt werden kann. Die Abnahmeeinrichtung, die z. B. eine Fräseinrichtung 7a sein kann, löst aus der Oberfläche der Faserballen 2, 3 Faserflocken ab. Unterhalb des Turms 4 mit dem Wagen 5 befindet sich ein Kanal 6 zum Aufnehmen und Abtransport der abgelösten Faserflocken. Im Betrieb fahren der Wagen 5 mit Turm 4 längs und die Abnahmeeinrichtung 7 oberhalb der in Reihe frei aufgestellten Faserballen 2, 3 hin und her. Aus­ gehend vom Anfang A1 der Ballenreihe 2 fährt der Wagen 5 zum Ende E1 (Hinfahrt). An dieser Stelle E1 werden der Turm 4 und die Abnahmeeinrichtung 7 um 180° um eine vertikale Achse gedreht, entsprechend Fig. 1 entgegen dem Uhrzeigersinn. Die Abnahmeeinrichtung 7 gelangt dadurch zum Anfang A2 der Ballenreihe 3. Aus­ gehend vom Anfang A2 der Ballenreihe 3 fährt der Wagen 5 zum Ende E2 (Rückfahrt). Dort werden Turm 4 und Abnahmeeinrichtung 7 um 180° im Uhrzeigersinn gedreht.
Wie insbesondere Fig. 2 und Fig. 3 zeigen, ist der Ständer 4 zusammen mit dem Ausleger 7 mit einem Antriebsaggregat 8 zum Drehen desselben um mindestens 180° und zurück ausgerüstet. Ein Motor 9 mit einem Getriebe 10 treibt ein Ritzel 11 an, das mit einer Außenverzahnung 12 eines mit dem Wagen 5 fest ver­ bundenen Ringkragens 13 zusammengreift. Für den Motor 9 ist eine programmierbare Steuervorrichtung 14 vorgesehen.
Der Elektromotor 9 erlaubt eine stetige (stufenlose) Veränderung der Motordrehzahlen. Dadurch wird eine stetige Geschwindigkeitsänderung der Antriebsvorrichtung 8 verwirklicht.

Claims (4)

1. Vorrichtung zum Abtragen des Gutes von in Reihe aufgestellten Ballen aus Spinngut, z. B. Baumwolle, synthetischem Fasermaterial u. dgl. durch Abfräsen von der Oberseite der Ballen zur Herstellung einer Mischung, bei der ein mittels eines Wagens längs einer Schienenführung hin und her verfahrbarer Ständer einen quer zur Bewegungsrichtung sich erstreckenden Ausleger mit einer Fräsvorrichtung, z. B. einer Fräswalze, aufweist und der Ständer auf dem Wagen an einem Ende der Bewegungsbahn um 180° schwenkbar angeordnet ist, wobei der Ständer mit einer Antriebsvorrichtung und einer Steuereinrichtung zum Drehen desselben um 180° ausgerüstet ist, dadurch gekennzeichnet, daß als Antriebsvorrichtung (8) zum Drehen des Ständers (4) ein drehzahlgesteuerter Elektromotor (9) dient, der mit der Steuereinrichtung (14) für die stufenlose Einstellung vorgegebener Motordrehzahlen verbunden ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (9) ein Gleichstrommotor ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (9) ein frequenzgesteuerter Drehstrom-Kurzschlußläufer ist.
4. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß der Elektromotor (9) zwischen Beschleunigung und Verzögerung mit konstanter Geschwindigkeit läuft.
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