DE3426663C2 - Vorrichtung zur Erfassung der mittleren Geschwindigkeit und der mittleren Beschleunigung eines Fahrzeugrades - Google Patents
Vorrichtung zur Erfassung der mittleren Geschwindigkeit und der mittleren Beschleunigung eines FahrzeugradesInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur
Erfassung der mittleren Geschwindigkeit und der mittleren Beschleunigung
eines Fahrzeugrads, insbesondere für die Anwendung
in Antiblockiersystemen.
In Antiblockiersystemen wird allgemein das Impulssignal
eines Geschwindigkeitssensors weiterverarbeitet, um daraus
einen mittleren Wert für die Radgeschwindigkeit abzuleiten,
woraus die Fahrzeuggeschwindigkeit abgeschätzt wird und Referenzwerte
für Geschwindigkeit und Beschleunigung abgeleitet
werden, um eine notwendige Bremsdruckerhöhung bzw.
Bremsdruckverminderung zu bewirken, so daß das System bei
allen Straßenoberflächenbeschaffenheiten passend arbeitet.
Aus der DE-OS 22 33 202 ist eine Geschwindigkeitserfassungsvorrichtung
bekannt, bei der durch Vergleich der Zählstände
zweier Zähler bzw. durch Vergleich des Zählstands
eines Zählers mit einem in einem Speicher gespeicherten
Wert ein jeweiliger Beschleunigungswert für ein Fahrzeugrad
errechnet wird. Die mittlere Geschwindigkeit des Fahrzeugrades
wird als solche aber nicht ermittelt.
Bei einer Erfassungsvorrichtung, bei der das von einer
Impulserzeugungseinrichtung mit einer zur Rotationsgeschwindigkeit
des Fahrzeugrades proportionalen Frequenz erzeugte
Impulssignal einer Zähleinrichtung zugeführt wird,
welche die Anzahl der in diesem Impulssignal enthaltenen
Impulse zählt, und die daraus die mittlere Geschwindigkeit
und aus dieser wiederum die mittlere Beschleunigung des
Fahrzeugrades errechnet, können Probleme bei der Messung
auftreten, wenn das von der Impulserzeugungseinrichtung
gelieferte Impulssignal verrauscht ist oder Verzerrungen
aufweist. In diesem Falle ist bereits das ermittelte
Geschwindigkeitssignal fehlerhaft, so daß das hieraus
berechnete Beschleunigungssignal ebenfalls ungenau ist. Da
aber beispielsweise bei einer Antiblockiersteuerung eine
genaue Regelung nur dann möglich ist, wenn das
Beschleunigungssignal die tatsächlichen Verhältnisse beim
Bremsen genau wiedergibt, sind die Ausgangssignale der
bekannten Erfassungsvorrichtung für einen solchen
Einsatzzweck nicht optimal geeignet.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Vorrichtung
zur Erfassung der mittleren Geschwindigkeit und der
mittleren Beschleunigung zu schaffen, bei der die erzielten
Ausgangssignale von Rauschen und Verzerrungen des Eingangs-Impulssignals
weitgehend unbeeinflußt sind.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß mit den im Patentanspruch
1 angegebenen Maßnahmen gelöst.
Die Recheneinrichtung ist demnach so
ausgebildet, daß sie die Impulse des Eingangs-Impulssignals
in zeitliche Rasterbereiche zerlegt und aus der Anzahl der
Impulse in zwei aufeinanderfolgenden zeitlichen Rasterbereichen
zwei entsprechende Geschwindigkeitswerte errechnet
und in zwei zugeordneten Speichereinrichtungen speichert.
Da die Recheneinrichtung ferner die Differenz der beiden
gespeicherten Geschwindigkeitswerte errechnet, und immer
dann den zweiten der beiden gespeicherten Geschwindigkeitswerte
durch den ersten ersetzt, wenn der zweite als anomal
beurteilt wird, wird erreicht, daß sowohl ein zusätzlicher
Rausch- oder Störimpuls als auch ein im Rauschen untergegangener
bzw. "verlorener" Impuls die Genauigkeit der ermittelten
mittleren Geschwindigkeit nicht wesentlich beeinflussen
kann. Folglich ist sowohl die erfaßte mittlere Geschwindigkeit
als auch die hieraus ermittelte mittlere Beschleunigung
des Fahrzeugrades von Rauschen und Störungen
weitgehend unbeeinflußt.
Vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen angegeben.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung
ergeben sich aus der nachfolgenden Beschreibung von
einer Ausführungsform anhand der Zeichnung. Es zeigt
Fig. 1 ein Blockdiagramm eines Antiblockiersystems,
in das die Vorrichtung gemäß
der vorliegenden Erfindung eingebaut ist;
Fig. 2 eine Darstellung des Mechanismus des Antiblockiersystems;
Fig. 3 eine Illustration eines Details der Steuereinheit
aus Fig. 2;
Fig. 4 ein Flußdiagramm eines Interrupt-Unterprogramms,
in dem mittlere Radgeschwindigkeiten
und mittlere Radbeschleunigungen entsprechend
der vorliegenden Erfindung abgeleitet
werden;
Fig. 5 ein Zeitdiagramm zu Fig. 4; und
Fig. 6 ein Blockdiagramm einer Vorrichtung (Radgeschwindigkeits-
und Radbeschleunigungsdetektor) gemäß der
vorliegenden Erfindung.
Beim Ausführungsbeispiel ist die erfindungsgemäße Vorrichtung, die
im folgenden auch als Radgeschwindigkeits-
und Radbeschleunigungsdetektor bezeichnet wird, in ein
Antiblockiersystem eingebaut, bei
dem die Oberflächenrauhigkeit der Straße kompensiert
wird. Bevor der Radgeschwindigkeitsdetektor der
vorliegenden Erfindung beschrieben wird, wird zunächst
das Antiblockiersystem erläutert.
Das Antiblockiersystem, wie es in Fig. 1 dargestellt
ist, umfaßt im allgemeinen eine Mehrzahl von Radgeschwindigkeitssensoren
ª und eine Steuereinheit e mit
einem Radgeschwindigkeits- und Radbeschleunigungsdetektor
d, der gemäß der vorliegenden Erfindung
aufgebaut ist. Der Detektor d ist an die Sensoren
ª angekoppelt. Ein Referenzschaltkreis oder Speicher
f stellt Referenzsignale zur Verfügung. Weiterhin
sind erste und zweite Komparatoren g und i und ein
Zählerschaltkreis h vorgesehen.
Die im Speicher f gespeicherten Referenzsignale umfassen
einen Beschleunigungsschwellenwert, mit dem das Ausgangssignal
des Geschwindigkeits- und Beschleunigungsdetektors d
verglichen wird, Daten, die erste und zweite Zeitabschnitte
darstellen, während der der Vergleich durchgeführt
werden soll, und einen Referenzzählwert, der eine
vorbestimmte Straßenoberflächenbeschaffenheit darstellt.
Nacheinander vergleicht in diesen Zeitabschnitten der
erste Komparator g das Ausgangssignal des Radbeschleunigungsdetektors
d mit dem Beschleunigungsschwellenwert. Der
Zähler h inkrementiert einen Zählwert, wenn der Schwellenwert
während dieser Zeitabschnitte überschritten
wird. Der zweite Komparator i vergleicht den Ausgang des
Zählers h mit dem Referenzzählwert, um festzustellen, ob
die Zählwerte in dem ersten und zweiten Zeitabschnitt
den Referenzzählwert überschreiten oder darunter bleiben,
und steuert die den Bremsen b zugeordneten Bremsdruckbetätigungsvorrichtungen
c entsprechend dem Ergebnis
dieses Vergleichs.
Fig. 2 zeigt ein Antiblockiersystem, in das der Radgeschwindigkeits-
und Radbeschleunigungsdetektor gemäß der
vorliegenden Erfindung eingebaut ist. Radgeschwindigkeitssensoren
5 und 6 für das linke und rechte Vorderrad
1 und 2 geben unabhängig voneinander Geschwindigkeitssignale
für die Vorderräder an eine Steuereinheit 26 ab.
Ein Geschwindigkeitssensor 7 für die Hinterräder
befindet sich auf einer Kardanwelle 8, die das linke und
rechte Hinterrad 3 und 4 antreibt, und gibt ein Durchschnittsgeschwindigkeit-Signal für die Hinterräder an die Steuereinheit
ab. Drucksteuersignale von
der Steuereinheit 26 werden den elektromagnetischen
Betätigungsvorrichtungen 17, 18 und 19 zugeführt, die
über Leitungen 20, 21, 22 und 23 wiederum den Druck der
an den Rädern 1, 2, 3 und 4 montierten hydraulischen
Bremsen 9, 10, 11 und 12 entsprechend regeln. Ein Bremspedal-Ein-
oder Aus-Signal wird von einem in der Nähe eines
Bremspedals 13 angebrachten Stopschalter 14 der
Steuereinheit 26 zugeführt. Als Reaktion auf das Drücken des
Bremspedals 13 stellt ein hydraulischer Zylinder
15 für die Betätigungsvorrichtungen 17 bis 19 den Bremsdruck
bereit. Die elektromagnetischen Betätigungsvorrichtungen
17 bis 19 werden von einer Pumpe 16 mit einem konstanten
hydraulischen Druck beaufschlagt. Über ein ausfallsicheres
Abschaltrelais 24 werden den Betätigungsvorrichtungen
17 bis 19 Steuersignale von der Steuereinheit 26
zugeführt. Eine Warnleuchte 25 ist vorgesehen, um die
Fahrzeugpassagiere zu warnen, falls in den Schaltkreisen
zu den elektromagnetischen Betätigungsvorrichtungen
und dem Stopschalter 14 eine Unterbrechung aufgetreten
ist.
Fig. 3 zeigt eine detaillierte Darstellung der Steuereinheit
26. Durch Wellenformschaltkreise 30, 31 und 32
werden die Radgeschwindigkeitssignale von den Sensoren
5, 6 und 7 zu Rechteckimpulsen geformt und das Stopsignal
aus dem Schalter 14 wird einem Puffer 33 zugeführt.
Ein Mikrocomputer 35, der über einen Schaltkreis
34 und einen Zündungsschalter 41 mit Energie versorgt
wird, umfaßt einen Mikroprozessor (CPU) 35a, der über
einen Eingangs-/Ausgangs-Anschluß 35d diese Signale
empfängt, um Operationen entsprechend den programmierten
Befehlen, die in einem Festspeicher (Read only
memory) 35b abgespeichert sind, durchzuführen. Während des Prozesses der
Dateneingabe, der im Detail später beschrieben wird,
werden temporäre Daten im RAM 35c abgespeichert. Bremssteuersignale
werden von dem Mikrocomputer 35 über
Treiber 36, 37 und 38 zu den entsprechenden elektromagnetischen
Betätigungsvorrichtungen 17, 18 und 19 geführt,
die mit Relaiskontakten 24a des durch
einen Treiber 39 mit Energie versorgten Abschaltrelais
24 verbunden sind. Ein Treiber 40 versorgt unter der
Steuerung des Mikrocomputers 35 die Warnleuchte 25 mit
Energie. Ein Zeitgeber 35e stellt in regelmäßigen
Intervallen Zeitimpulse für eine Interrupt-Steuereinheit
35f zur Verfügung, die als Reaktion auf diese Zeitimpulse
einen Interrupt-Befehl an den Mikroprozessor 35a
ausgibt. Wie später beschrieben wird, unterbricht der
Mikroprozessor die Ausführung eines Hauptprogramms, um
ein Zeitgeber-Interrupt-Unterprogramm auszuführen, in
dem ein passendes Muster für den Gradienten des Bremsdruckes
ausgewählt wird, und aktiviert die Betätigungsvorrichtungen
17 bis 19.
Entsprechend der vorliegenden Erfindung wird die Radgeschwindigkeit
Vw und die Radbeschleunigung Aw in
einem in Fig. 4 gezeigtem Interrupt-Unterprogramm berechnet.
Das Hauptprogramm wird durch die fallende Flanke eines
jeden Radgeschwindigkeitsimpulses der Sensoren 5, 6 und
7 unterbrochen. Es sind daher drei Interrupt-Unterprogramme,
für jeden Radgeschwindigkeitssensor eines, mit
unterschiedlicher Priorität vorgesehen. Das Interrupt-Unterprogramm
beginnt mit einem Block 401. Ein Impuls-Zählwert
Np wird bei dem Eintreffen eines jeden Radgeschwindigkeitsimpulses
inkrementiert. Die Steuerung
wird an einen Block 402 übergeben, um zu erfassen, ob
ΔTn größer ist als To, wobei ΔTn das Intervall
oder den "Rahmen" zwischen einer Referenzzeit Tr und
einer augenblicklichen Zeit Tc bezeichnet, zu der das Hauptprogramm
unterbrochen wird. Ist dieser Rasterbereich bzw.
Rahmen kleiner als To, wird die Steuerung an das Hauptprogramm
zurückgegeben. Wie in Fig. 5 gezeigt, ist
der Zeitabschnitt To größer als eine Impulsbreite plus
ein Impulsabstand, so daß in jeden Rasterbereich ΔTn
zwei Geschwindigkeitsimpulse fallen. Durch das Zählen
aller dieser Zweifachimpulse gelangt die Steuerung an
einen Block 403, um den momentanen Wert der Radgeschwindigkeit
Vxn aus der Gleichung 1 zu berechnen:
Vxn = Np × K₁/ΔTn (1)
Der Referenzzeitwert Tr wird durch den augenblicklichen
Zeitwert Tc (Block 404) aktualisiert und der Impulszählwert
Np wird in einem Block 405 gelöscht. In einem
Block 406 wird eine Störungs-Kennung Fnois geprüft. Falls
ein Rausch- oder Störungsimpuls im vorhergehenden
Rasterbereich aufgetreten ist, wird die Steuerung durch
den Block 406 einem Block 414 übergeben, um die Störungs-Kennung
zurückzusetzen. Falls keine Störung im
vorhergehenden Rasterbereich vorhanden war, wird die
Steuerung durch den Block 406 an einen Block 407
übergeben, in dem der Mikroprozessor die Differenz
zwischen dem in dem augenblicklichen Interrupt-Unterprogramm
berechneten momentanen Radgeschwindigkeitswert
(Vxn) und dem in dem unmittelbar vorhergehenden
Interrupt-Unterprogramm berechneten momentanen Radgeschwindigkeitswert
(Vxn-1) berechnet und
anschließend überprüft, ob der Absolutwert dieser Differenz
kleiner als ein vorbestimmter Rauschpegel-Schwellenwert
KVnois ist. Dieser Schwellenwert stellt einen Bereich
von inhärenten Geschwindigkeitsschwankungen dar, die
üblicherweise in geschlossenen Regelkreisen auftreten. Ein
passender Wert für diesen Schwellenwert ist 10 km/h.
Falls dieser Schwellenwert nicht überschritten wird,
verifiziert der Mikroprozessor, daß die Impulsfolge nicht
gestört und der berechnete momentane Geschwindigkeitswert
zuverlässig ist, und arbeitet einen Block 408
ab, um einen momentanen Wert für die Radbeschleunigung
Axn aus der nachfolgenden Gleichung 2 zu berechnen:
Der Mikroprozessor fährt mit einem Block 409 fort, um
die mittlere Radgeschwindigkeit Vw über die Periode von
zwei aufeinander folgenden Rasterbereichen aus der
nachfolgenden Gleichung 3 zu berechnen:
Vw = (Vxn + Vxn-1)/2 (3)
Dann wird ein Block 410 ausgeführt, um mit Gleichung 4:
Aw = (Axn + Axn-1)/2 (4)
für die gleiche Periode einen mittleren Wert für die
Radbeschleunigung zu berechnen, wobei in Gleichung 4
Axn-1 die Radbeschleunigung darstellt, die sich in der
vorhergehenden Programmausführung ergeben hatte.
Falls der Absolutwert der Differenz zwischen Vxn und
Vxn-1 den Rauschpegel-Schwellenwert KVnois überschreitet,
interpretiert der Mikroprozessor dies als einen
Störungsimpuls oder eine Impulsverzerrung oder einen
verloren gegangenen Impuls, und der in Block 403 erhaltene
Geschwindigkeitswert Vxn wird als unzuverlässig (anomal)
eingestuft (Block 407). Die Steuerung verzweigt zu
einem Block 411, um die Störungs-Kennung Fnois zu setzen,
und der im RAM 35b abgespeicherte vorhergehende Wert
Vxn-1 wird anstatt des augenblicklichen Werts Vxn
festgesetzt (Block 412). Der vorhergehende Radbeschleunigungswert
Axn-1 wird in einem Block 413 in
gleicher Weise anstelle des augenblicklichen Beschleunigungswerts
Axn eingesetzt. Daher werden in den nachfolgenden
Blöcken 409 und 410 die vorhergehenden Werte
Vxn-1 und Axn-1 zum Berechnen der mittleren Radgeschwindigkeit
Vw und Beschleunigung Aw verwendet. Im
nächsten Interrupt-Unterprogramm erkennt der Mikroprozessor
in Block 406, daß Fnois=1 ist und setzt Fnois
in einen Block 414 zurück und arbeitet dann die Blöcke
409 und 410 ab.
Es sei nun angenommen, daß ein Störungsimpuls innerhalb
des Zeitabschnitts To eines Rasterbereiches ΔTn-3
aufgetreten ist. Dieser Impuls wird in dem nächsten
Interrupt-Unterprogramm im Block 401 zusätzlich
gezählt, und im Block 403 wird ein momentaner Radgeschwindigkeitswert
Vxn-2 berechnet, mit dem Ergebnis,
daß dieser Wert um einen Betrag K₁/ΔTn-3, wie in
Fig. 5 gezeigt, größer ist als der aktuelle momentane
Geschwindigkeitswert Vx. Der Wert Vxn-2 überschreitet
im Block 407 den Rauschpegelschwellenwert KVnois und
die Steuerung wird an den Block 411 übergeben, um die
Störungs-Kennung Fnois zu setzen. Nacheinander werden die
Blöcke 412 und 413 abgearbeitet, wodurch Vxn-2 durch
Vxn-3 und Axn-2, das
andererseits im Block 408 abgeleitet worden wäre, durch Axn-3 ersetzt wird. Daher
werden in den Blöcken 409 und 410 Vxn-3 und Axn-3 für
die Berechnungen verwendet, so daß Vw bzw. Aw zu Vxn-3
bzw. Axn-3 werden. Angenommen, Block 408 würde nicht
übersprungen, so wäre der Wert der momentanen
Beschleunigung Axn-2 um einen Betrag von
größer als die wahre Beschleunigung Ax, und der nächste
Beschleunigungswert Axn-1 würde sich um einen Betrag
von
verringern.
Im nächsten Rasterbereich ΔTn-1 wird Block 403 abgearbeitet,
um Vxn-1 zu berechnen und die Kennung Fnois=1
wird im Block 406 erfaßt und die Steuerung an einen
Block 414 und nachfolgend an den Block 409 übergeben,
um Vw=(1/2)(Vxn-1+Vxn-3) zu berechnen. Da der Block
408 zweimal übersprungen worden ist, d. h. in den
Rasterbereichen ΔTn-2 und ΔTn-1, wird der Wert Axn-3
bei den Berechnungen im Block 410 verwendet, so daß
Axn-3 in diesem Block wieder berechnet wird.
Angenommen, ein Impuls geht innerhalb des Zeitabschnittes
To des Rasterbereiches ΔTn-1 verloren, so führt
das dazu, daß die momentane Geschwindigkeit Vxn des
nächsten Rasterbereiches Tn um einen Betrag von
K₁/ΔTn-1 kleiner ist als Vx. Ein entsprechender
Prozeß wird wiederholt, wodurch das fehlerhafte Vxn
durch den vorhergehenden Wert Vxn-1 ersetzt wird.
Es sei darauf hingewiesen, daß das Auftreten eines dem
Zeitabschnitt To des Rasterbereiches ΔTn-3 unmittelbar
folgenden Störimpulses (nicht abgebildet) zu einer
Abweichung des Geschwindigkeitswertes Vxn-2 im Bereich
zwischen K₁/ΔTn-3 und Null führen würde, die den
Rauschpegelschwellenwert überschreiten könnte. In gleicher
Weise wird eine Impulsverzerrung, die unmittelbar dem
Zeitabschnitt To dieses Rasterbereichs folgt, in einer
Verringerung der Radgeschwindigkeit Vx resultieren, die
im Bereich zwischen K/(ΔTn-1+Tp) und K/(ΔTn-1+2Tp)
liegt, wobei Tp den Impulsabstand darstellt.
Aufgrund der Tatsache, daß die von den
Radgeschwindigkeitssensoren stammenden Impulssignale um so mehr durch Rauschen
und Störungen beeinflußt werden, je größer die Rauhigkeit
der Straßenoberfläche ist, gewährleistet ein Antiblockiersystem,
bei dem ein Radgeschwindigkeits- und
Radbeschleunigungsdetektor entsprechend der vorliegenden
Erfindung eingebaut ist, eine zuverlässige
Kompensation der Oberflächenrauhigkeit der Straße.
Eine Ausführungsform der Vorrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung zum
Erfassen der mittleren Geschwindigkeit und der
mittleren Beschleunigung von Fahrzeugrädern weist, wie
in Fig. 6 gezeigt, eine Impulserzeugungsvorrichtung 50
zum Erzeugen von Impulssignalen mit je einer der
Rotationsgeschwindigkeit der Fahrzeugräder proportionalen
Frequenz auf. Das Impulssignal ist in eine
Mehrzahl von Rasterbereichen mit je einer festgelegten
Anzahl von Impulsen eingestellt, die durch Störungen
beeinflußbar sind. Eine Zählvorrichtung 51 ist zum
Zählen der Impulse des Impulssignals und zum nachfolgenden
Erzeugen von Radgeschwindigkeitssignalen
vorgesehen, die je einem momentanen Geschwindigkeitswert
entsprechen. Eine Speichervorrichtung 52 mit
ersten und zweiten Speicherbereichen ist zum Speichern
der vorhergehenden und nachfolgenden Radgeschwindigkeitssignale
vorgesehen. Eine Unterscheidungsvorrichtung
53 erfaßt die Differenz zwischen den vorhergehenden
und nachfolgenden Radgeschwindigkeitssignalen und
führt ein Differenzsignal einer Vergleichervorrichtung
54 zu, um dieses Differenzsignal mit einem vorbestimmten
Schwellenwert zu vergleichen und ein erstes Vergleicherausgangssignal
zu erzeugen, wenn das Differenzsignal
kleiner als der Schwellenwert ist und ein
zweites Vergleicherausgangssignal zu erzeugen, wenn das
Differenzsignal größer als der Schwellenwert ist. Als
Reaktion auf das zweite Vergleicherausgangssignal
sperrt ein Steuerschaltkreis 55 das folgende Radgeschwindigkeitssignal
und überschreibt das vorhergehende
Signal in den zweiten Speicherbereich. Ein Ausgangsschaltkreis
56 berechnet Ausgangssignale, die die
mittlere Radgeschwindigkeit und die mittlere Radbeschleunigung
darstellen, aus den Geschwindigkeitssignalen
in dem ersten und zweiten Speicherbereich der
Speichervorrichtung 52.
Claims (3)
1. Vorrichtung zur Erfassung der mittleren Geschwindigkeit
und der mittleren Beschleunigung eines Fahrzeugrades, mit
- [a] einer Impulserzeugungseinrichtung (5, 6, 7; 50), die ein Impulssignal erzeugt, dessen Frequenz zur Rotationsgeschwindigkeit des Fahrzeugrades (1 bis 4) proportional ist;
- [b] einer Zähleinrichtung (51), welche die Impulse des Impulssignals zählt; und
- [c] einer Recheneinrichtung (35), die
- [c1] zyklisch aus der Anzahl der von der Zähleinrichtung (51) in zwei aufeinanderfolgenden Zeitintervallen (ΔTn) gezählten Impulse zwei aufeinanderfolgende Geschwindigkeitswerte (Vxn, Vxn-1) errechnet und diese in zwei zugeordneten Speicherbereichen einer Speichereinrichtung (35c; 52) speichert,
- [c2] die Differenz der beiden gespeicherten Geschwindigkeitswerte (Vxn, Vxn-1) errechnet,
- [c3] auf der Grundlage der Differenz und eines vorgebbaren Schwellenwerts (KVnois) unter Durchführung eines Vergleichs feststellt, ob der zweite der beiden gespeicherten Geschwindigkeitswerte normal oder anomal ist,
- [c4] dann, wenn der zweite Geschwindigkeitswert normal ist, aus den zwei gespeicherten Geschwindigkeitswerten die mittlere Geschwindigkeit (Vw) und einen aktuellen Beschleunigungswert (Axn) sowie aus letzterem und einem zuvor berechneten Beschleunigungswert (Axn-1) die mittlere Beschleunigung (Aw) berechnet,
- [c5] dann, wenn der zweite der beiden gespeicherten Geschwindigkeitswerte anomal ist, den zweiten der beiden gespeicherten Geschwindigkeitswerte durch den ersten ersetzt, die nunmehr gespeicherten zwei ersten Geschwindigkeitswerte zur Bestimmung der mittleren Geschwindigkeit (Vw) heranzieht, einen zuvor berechneten Beschleunigungswert als aktuell berechneten Beschleunigungswert setzt und diesen zur Bestimmung der mittleren Beschleunigung (Aw) heranzieht.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
die Recheneinrichtung (35) dann, wenn der zweite der
gespeicherten Geschwindigkeitswerte als anomal festgestellt
wird, den zuvor berechneten Beschleunigungswert bei zwei
nachfolgenden Bestimmungen der mittleren Beschleunigung
(Aw) heranzieht.
3. Vorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet,
daß die Recheneinrichtung (35) dann, wenn der zweite
der gespeicherten Geschwindigkeitswerte als anomal festgestellt
wird, eine Kennung (Fnois) setzt und diese beim
nachfolgenden Zyklus wieder zurücksetzt.
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