DE3315606C2 - - Google Patents
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- DE3315606C2 DE3315606C2 DE3315606A DE3315606A DE3315606C2 DE 3315606 C2 DE3315606 C2 DE 3315606C2 DE 3315606 A DE3315606 A DE 3315606A DE 3315606 A DE3315606 A DE 3315606A DE 3315606 C2 DE3315606 C2 DE 3315606C2
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- C01B—NON-METALLIC ELEMENTS; COMPOUNDS THEREOF; METALLOIDS OR COMPOUNDS THEREOF NOT COVERED BY SUBCLASS C01C
- C01B33/00—Silicon; Compounds thereof
- C01B33/20—Silicates
- C01B33/26—Aluminium-containing silicates, i.e. silico-aluminates
Description
Die Erfindung betrifft modifizierte Blattsilikat-Tone zur Verwendung
als aktive Bestandteile in Arzneimitteln.
Tone werden in der Therapie verwendet, insbesondere um eine Teilneutralisation
von zu hoher Magensäure zu bewirken. Sie besitzen eine
mäßige Neutralisationskraft, was bedeutet, daß der Patient mehrere
Gramm des Produkts einnehmen muß, um den gewünschten Effekt zu
erzielen. Andere antacide Produkte ergeben im allgemeinen eine zu
rasche Neutralisationsgeschwindigkeit und bewirken keine ausreichende
Dauerhaftigkeit des gewünschten Effekts. Dies trifft beispielsweise
für Magnesiumhydroxid zu.
Die DE-PS 9 58 021 beschreibt ein Verfahren zur Herstellung feinteiliger
Produkte mit großer aktiver Oberfläche unter Verwendung von
Bentoniten, d. h. in Gegenwart von Wasser quellfähigen Tonen, als
Ausgangsprodukten. Diese Tone werden mit Calciumoxid in wässeriger
Aufschlämmung bei erhöhtem Druck und bei Temperaturen von 150-
222°C umgesetzt. Zur Entfernung von überschüssigem CaO muß eine
Reinigung durchgeführt werden. Ein Hinweis auf die Verwendung derartiger
Tone für therapeutische Zwecke findet sich nicht.
Die DE-OS 23 19 199 beschreibt vollsynthetische saponitähnliche
Tone, die ebenso wie die Produkte der vorgenannten Druckschrift
stark quellfähig sind. Auch hier gibt es keinen Hinweis auf eine
therapeutische Anwendungsmöglichkeit.
Ullmann 3. Aufl., Bd. 17 (1966), S. 596-597, beschreibt Tone der Chlorit-
Gruppe, die aber im Vergleich zu den erfindungsgemäßen Tonen
unterschiedliche Schichtabstände aufweisen. Die Schichtabstände
dieser bekannten Tone erfahren bei Erwärmung eine nur sehr geringfügige
Verkürzung.
Die DE-PS 29 36 078 beschreibt synthetisches Magnesiumaluminiumsilikat,
das als Antacidum geeignet sein soll.
Aufgabe der Erfindung ist es, modifiziertes Blattsilikat-Tone bereitzustellen,
die sich durch eine besonders gute Neutralisationswirkung
von Magensäure auszeichnen.
Die erfindungsgemäßen modifizierten Blattsilikat-Tone enthalten
0,05 bis 0,5 Gewichtsteile Magnesiumhydroxid pro Teil Ton, das
heißt von etwa 5 bis etwa 33% Magnesiumhydroxid, haben eine
Plattentrennung von 1,5 bis 1,6 nm, ein Kationenaustauschvermögen
von 170 bis 1700 mÄq pro 100 g, eine Verringerung
der Plattentrennung auf 1,2 bis 1,4 nm beim Erwärmen auf
490°C, weisen nicht mehr das charakteristische Röntgenstrahlenspektrum
des Magnesiumhydroxids auf und sind dadurch
gekennzeichnet, daß sie durch Behandeln in wässeriger Phase bei
einer Temperatur von 50 bis etwa 140°C, gegebenenfalls unter Druck,
von 1 Teil gereinigtem Blattsilikat-Ton, der eine Plattentrennung
von 1,2 bis 1,5 nm, ein Kationenaustauschvermögen von mindestens 80
mÄq pro 100 g und eine Verringerung der Plattentrennung auf 0,9 bis
1 nm beim Erwärmen auf 490°C aufweist, mit 0,05 bis 0,5 Teilen
Magnesiumhydroxid während etwa 3 bis etwa 24 Stunden, Waschen,
Trocknen und Vermahlen zu einem Pulver erhalten worden sind.
Derartige Tone weisen eine hohe Neutralisationskraft und eine gute
Neutralisationsgeschwindigkeit mit einer Restaktivität auf. Tatsächlich
hat es sich gezeigt, daß die Tone während einiger zehn
Minuten bis zu mehreren Stunden je nach den Anteilen der zu ihrer
Herstellung verwendeten Ausgangsmaterialien und der Zeit und der
Temperatur der Reaktion, aktiv sind. Der aktive Bestandteil des
Arzneimittels vereint die Neutralisationskraft mit einer
Tonstruktur in stabiler Zusammensetzung.
Das charakteristische Röntgenspektrum des Magnesiumhydroxids
verschwindet bei der Bildung des erfindungsgemäßen Tons und seine Wirkung unterscheidet
sich von der eines Gemischs der gleichen Bestandteile in
der Kälte.
Die Plattentrennung des Tons ist als eine Funktion der
Anzahl der Wassermoleküle und der Natur und der Quantität
der fixierten Kationen variabel.
Die erfindungsgemäßen modifizierten Tone können aus einem
geeigneten Ausgangston hergestellt werden durch
Behandlung in einer wäßrigen Phase, gegebenenfalls unter
Druck, mit Magnesiumhydroxid, das in einem geeigneten
Anteil zugesetzt wird. Wenn die verwendeten Materialien
nicht trocken oder perfekt rein sind (abgesehen von Verunreinigungen,
die das Verfahren nicht beeinträchtigen),
so werden die Mengen derart eingestellt, daß die Mengen
der aktiven Bestandteile innerhalb der notwendigen
Bereiche liegen. Insbesondere wenn sich der Ton in der
Form eines Schlamms befindet, wie er am Ende des üblichen
Reinigungsverfahrens erhalten werden kann, muß die
Konzentration des Tons in diesem Schlamm in Betracht
gezogen werden. Im allgemeinen liegt der Ton in der Form
eines Schlamms zur Reinigung der Rohmaterialien, falls
notwendig, vor.
Diese Reinigung wird wie folgt durchgeführt:
Das Mineral wird roh gebrochen, um die Steine oder harte
Teilchen zu entfernen und anschließend in Wasser in einem
rotierenden Rohr suspendiert. Die so erhaltene wäßrige
Dispersion wird durch eine chemisch reine und starke
anorganische Säure unter Rühren bei Raumtemperatur
behandelt, wobei der Zusatz der Säure erfolgt, bis der
pH-Wert der Dispersion bei 2 bis 3 liegt.
Man rührt während etwa einer Stunde und anschließend
wird die Dispersion verdünnt und zu einer Reihe von Hydrozyklonen
geführt, in denen der zu verwendende Teil der
Tone abgetrennt wird, das heißt, derjenige, der durch
Siebe mit einer Maschenöffnung von 0,1 mm läuft.
Die abgetrennte Fraktion wird entweder als solche verwendet
oder zu einem Verdicker geleitet, um ihre Konzentration
zu beschleunigen und bei einer Temperatur unter
200°C getrocknet.
Ein geeigneter Ausgangston ist ein Blattsilikat-Ton mit
einer Plattentrennung von 1,2 bis 1,5 nm, einem Kationenaustauschvermögen
über 80 mÄq pro 100 g und einer Verringerung
der Plattentrennung auf 0,9 bis 1 nm beim Erwärmen
auf 490°C.
Das Magnesiumhydroxid kann als trockenes Material eine
weniger zufriedenstellende Reinheit aufweisen als bestimmte
Pasten oder Suspensionen, somit ist es bevorzugt,
letztere Formen des Materials zu verwenden und die benötigte
äquivalente Menge zu berechnen.
Die Reaktionstemperatur sollte mindestens 50°C betragen
und könnte je nach der Qualität des ursprünglich verwendeten
Tons bis zu 120°C oder selbst mehr betragen, wobei
die Grenze in der Praxis durch industrielle Arbeitsbedingungen
und den Beginn der Umwandlung (Transformation)
des Tons bedingt wird. Die Reaktionsperiode stellt eine
Funktion der Temperatur und des Drucks dar. Das Fortschreiten
der Reaktion wird durch das Verschwinden der
Spektrallinien des Magnesiumhydroxids (Brucit) an einer
Probe des Gemischs untersucht.
In den folgenden Beispielen werden modifizierte erfindungsgemäße
Tone in Autoklaven aus Proben hergestellt,
die jeweils 14 g wiegen und 2,5 g Ton (Smectit), jedoch
variable Mengen an neutralisierendem Mittel enthalten,
wobei die 14 g durch Zusatz von Wasser erhalten werden.
Die Mengen an Magnesiumhydroxid sind jeweils für einen
Teil Ton angegeben. Nach dem Einbringen der Probe in
den Autoklaven und Schließen, wird wie folgt behandelt:
Magnesiumhydroxidpaste: 0,606 g entsprechend 0,200 g
reinem Produkt (0,08 Teile). Reaktionstemperatur 90°C.
Reaktionszeit 24 Stunden. Mg(OH)₂-Anteil: 6,45%.
Magnesiumhydroxidpaste: 1,819 g entsprechend 0,600 g
reinem Produkt (0,24 Teile). Reaktionstemperatur 90°C.
Reaktionszeit 24 Stunden.
Man erhält im wesentlichen das gleiche Produkt durch
Behandeln des gleichen Ausgnagsmaterials während 2 Stunden
bei 120°C. Mg(OH)₂-Anteil: 19,35%.
Magnesiumhydroxidpaste: 2,019 g entsprechend 0,606 g
reinem Produkt (0,265 Teile). Reaktionstemperatur 90°C.
Reaktionszeit 24 Stunden. Mg(OH)₂-Anteil: 21,04%.
Magnesiumhydroxidpaste: 2,273 g entsprechend 0,750 g
reinem Produkt (0,30 Teile). Reaktionstemperatur 120°C.
Reaktionszeit 3 Stunden. Mg(OH)₂-Anteil: 23,07%.
Magnesiumhydroxidpaste: 2,278 g entsprechend 0,900 g
reinem Produkt (0,36 Teile). Reaktionstemperatur 120°C.
Reaktionszeit 4 Stunden. Mg(OH)₂-Anteil: 26,47%.
Magnesiumhydroxidpaste: 3,183 g entsprechend 1,050 g
reinem Produkt (0,42 Teile). Reaktionstemperatur 125°C.
Reaktionszeit 4 Stunden. Mg(OH)₂-Anteil: 29,58%.
Magnesiumhydroxidpaste: 3,638 g entsprechend 1,200 g
reinem Produkt (0,48 Teile). Reaktionstemperatur 142°C.
Reaktionszeit 4 Stunden. Mg(OH)₂-Anteil: 32,43%.
Nach beendeter Reaktion wird in jedem Fall der Autoklav
gekühlt und das Produkt in der Form eines Schlamms gewonnen.
Zur Verwendung des Produkts als solchem wird es nach
dem Waschen und Trocknen zu einem Pulver vermahlen. Es
kann dann in Kapseln zur oralen Verabreichung gefüllt
werden. Da das Produkt jedoch sehr basisch ist, ist es
im allgemeinen bevorzugt, es mit Kohlendioxid oder einer
therapeutisch brauchbaren Säure zu behandeln, um den
pH-Wert auf 7,5 bis 9 zu verringern, worauf das Produkt
gewaschen und getrocknet wird und entweder in der Form
eines Pulvers, das in Suspension gebracht wird, verwendet,
oder zur Herstellung von Tabletten gepreßt. Zitronensäure,
Weinsäure, Phosphorsäure und Kieselsäure sind therapeutisch
brauchbar und Beispiele für Säuren, die auf diese
Weise verwendet werden können.
Es wurden verschiedene Bestimmungen und Untersuchungen
durchgeführt, um die Bedeutung der erfindungsgemäßen
Zusammensetzung zu zeigen. Die Toxizität wurde an Ratten
bestimmt, und es sind auch Versuche über die antacide Wirkung
und die Überzugskraft angegeben.
Die Toxizität der Zusammensetzung der Erfindung wurde
an Wistar-Ratten sowohl männlichen als auch weiblichen
Geschlechts während 5 Tagen bei einer oralen täglichen
Dosis von 15 g/kg bestimmt (Durchschnittsgewicht der
Ratten 200 g).
Die Untersuchungen wurden an vier Gruppen von jeweils
20 Ratten durchgeführt:
- - eine erste Kontrollgruppe weiblicher Ratten erhielt nur physiologisches Serum in drei Dosierungen von 1 ml zu 8, 12 und 16 Stunden;
- - einer zweiten Gruppe von 20 weiblichen Ratten, die dreimal täglich zu den Stunden 8, 12 und 16 eine orale Dosis von 5 g/kg, suspendiert in 1 ml Wasser und verabreicht auf intragastrischem Weg erhielt;
- - einer dritten Gruppe von männlichen Kontrollratten, die wie die erste vorstehende Gruppe behandelt wurde; und
- - einer vierten Gruppe männlicher Ratten, die wie die vorstehende zweite Gruppe behandelt wurde.
Alle Tiere wurden vor der Untersuchung und an deren Ende
gewogen. Das Durchschnittsgewicht der weiblichen Ratten
nahm um 2,67% im Vergleich mit den weiblichen Kontrollratten
zu, wohingegen das durchschnittliche Gewicht der
männlichen Ratten in Vergleich mit den männlichen Kontrollratten
um 2,93% verringert wurde.
Dementsprechend konnte keine bedeutende Änderung des
Gewichts während dieser Untersuchung festgestellt werden.
Darüber hinaus trat kein Todesfall während dieser Untersuchung
auf.
Es kann daraus geschlossen werden, daß die erfindungsgemäße
Zusammensetzung keine nennenswerte Toxizität
besitzt.
Diese Untersuchung wurde vergleichend mit einer bekannten
Substanz durchgeführt, die sich gegenwärtig auf dem
Markt befindet, und bei der es sich um ein Gemisch von
Aluminium- und Magnesiumhydroxiden handelt; es wurden
vergleichbare Dosierungen der beiden Zusammensetzungen
verwendet, das heißt, zwei Beutel, die ein Ionenaustauschvermögen
von 31,2 mÄq aufwiesen für den erfindungsgemäßen
modifizierten Ton und eine Dosis der Vergleichsverbindung,
die ein Ionenaustauschvermögen von 41,6 mÄq aufwies.
Es sei festgestellt, daß die Vergleichsverbindungen ein
um etwa 25% stärkeres Ionenaustauschvermögen aufwiesen
als der erfindungsgemäße modifizierte Ton. Der Vergleich
wurde jedoch auf diese Weise durchgeführt, um die tatsächlich
verwendeten therapeutischen Dosierungen zu vergleichen.
Diese Untersuchung wurde nach der Technik von Fordtran
JS durchgeführt (Verringerung der Säure durch Diät,
Antacida und anticholinerge Mittel. Bei gastrointestinaler
Erkrankung. Pathophysiology, diagnosis management,
Sleisenger MH und Fordtran JS, Saunders, Philadelphia,
1973, Seiten 718-742). Dabei wurde jede Produktprobe
bei einem pH-Wert 3 durch automatische Zugabe von Chlorwasserstoffsäure
gehalten und die Grafik, die den Säurebedarf
darstellt, wurde gegen die Zeit aufgetragen und
kontinuierlich und automatisch aufgezeichnet; es wurde
0,1 n Chlorwasserstoffsäure verwendet. Aus den Säuremengen
werden die verwendeten Mengen mÄq jedes Produkts,
der entsprechende Prozentsatz und die verfügbaren mÄq-
Mengen zu verschiedenen Zeiten bestimmt.
Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle aufgetragen,
aus der deutlich ersichtlich ist, daß:
- - bei etwa 7 Minuten die Vergleichsverbindung fast völlig neutralisiert ist;
- - die erfindungsgemäße Zusammensetzung etwa 2 Stunden 45 Minuten zur Neutralisation erfordert.
Die erfindungsgemäße Verbindung weist eine wesentlich
bessere Wirkung und fortschreitende Neutralisationsgeschwindigkeit
im Vergleich mit der Vergleichsverbindung
auf.
Diese Untersuchung wurde an zwölf Menschen durchgeführt,
und bestand in einer Bestimmung des Magen-pH bzw.
gastrischen pH zu verschiedenen Zeiten nach Verabreichung
von entweder der gleichen Vergleichsverbindung oder der
erfindungsgemäßen Zusammensetzung.
Alle Patienten erhielten beide Zusammensetzungen, eine
am ersten Tag nach einer Standard-Mahlzeit und eine
zweite am nachfolgenden Tag nach der gleichen Standard-
Mahlzeit; die Verabreichung erfolgte im Doppel-Blind-
Versuch.
In beiden Fällen wurde die Zeit nach der Verabreichung
bestimmt, während der der pH-Wert im Magen über oder
gleich 5 war (die untersuchte Verbindung ergab längere
Zeiten für sieben Patienten, gleiche Zeiten für drei
Patienten und kürzere Zeiten für zwei Patienten) und
über oder gleich 3,5 war (die untersuchte Verbindung
ergab längere Zeiten für neun Patienten, gleiche Zeiten
für zwei Patienten und eine kürzere Zeit für einen
Patienten).
Das Ergebnis zeigt in vivo die gleiche Orientierung wie
in vitro, erscheint jedoch etwas weniger günstig. Es sei
jedoch festgestellt, daß die untersuchte Zusammensetzung
eine geringere mÄq-Menge als die Vergleichszusammensetzung
enthielt.
Die vergleichbaren Ergebnisse wären für die untersuchte
Zusammensetzung günstiger, wenn gleiche mÄq-Mengen für
beide Zusammensetzungen verwendet worden wären.
Die Überzugskraft oder Bedeckungskraft wurde an der
Magenschleimhaut von Ratten untersucht (männliche Wistar-
Ratten mit einem Gewicht von etwa 250 g).
Diese Untersuchung wurde an der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
an der Ratte im Vergleich mit dem als Ausgangsmaterial
für deren Herstellung verwendeten Ton und
mit einer handelsüblichen Vergleichsverbindung durchgeführt,
die aus einem Gel von Magnesium- und Aluminiumhydroxid
bestand.
Für die erfindungsgemäße Verbindung betrug die verwendete
Dosis 10 ml der Suspension, hergestellt aus der Zusammensetzung
von Beispiel 3. Zur Behandlung mit dem als
Ausgangsmaterial verwendeten Ton wurde die Suspension
aus der gleichen Tonmenge, wie für die erfindungsgemäße
Zusammensetzung, hergestellt und für das Gel aus Magnesium-
und Aluminiumhydroxid betrug die Dosis 10 ml pro
kg, was der für die erfindungsgemäße Zusammensetzung verwendeten
Dosis äquivalent ist.
Die Ratten wurden in drei Gruppen von jeweils acht Ratten
aufgeteilt und wie folgt behandelt:
Die geeignete Dosis jedes Produkts wurde in den Magen
bzw. intragastrisch jeder Ratte jeder Gruppe verabreicht
und 10 Minuten später wurden die Ratten durch Diethylether
getötet. Die Mägen wurden entnommen und längs der
großen Kurve geöffnet und so in Gefäße eingelegt, die
physiologisches Serum enthielten und sanft gespült.
Die Menge des Schutzüberzugs wird nach einem Maßstab von
0 bis 4, bezogen auf die überzogene Fläche und die Menge
des Produkts, bewertet (O: überhaupt kein Überzug), wobei
durchschnittliche Werte für diese drei Ansätze in
folgenden aufgeführt sind:
- 1) erfindungsgemäße Verbindung: 2,5
- 2) als Ausgangsmaterial verwendeter Ton: 1,9
- 3) Gel von Magnesium- und Aluminiumhydroxid: 0,5.
Dementsprechend zeigt sich, daß die handelsübliche Verbindung
einen geringen Wert für die Überzugsbildung der
Magenschleimhaut von Ratten aufweist; die erfindungsgemäße
Verbindung ergibt einen besseren Schutz als der
als Ausgangsmaterial verwendete Ton, wobei die Menge an
Mineral in beiden Fällen gleich ist.
Die erfindungsgemäße Verbindung kann in jeder zur therapeutischen
Verabreichung geeigneten Form formuliert werden,
wie beispielsweise als Pulver, Tabletten, Gel oder
Suspension.
Zur Therapie des Menschen kann eine Einheitsdosis 1 bis
5 g Trockensubstanz enthalten.
Als Beispiele für Suspensionen können folgende genannt
werden:
1) Erfindungsgemäße Zusammensetzung
(Beispiel 3)1,900 g Zitronensäure0,008 g Methylparahydroxybenzoat0,008 g Propylparahydroxybenzoat0,004 g Ethylalkohol 95°0,065 g Saccharose1,30 g CO₂ (ausreichende Menge für einen
pH-Wert 9±0,5 etwa)0,040 g gereinigtes Wasser, ausreichend für9 ml
(Beispiel 3)1,900 g Zitronensäure0,008 g Methylparahydroxybenzoat0,008 g Propylparahydroxybenzoat0,004 g Ethylalkohol 95°0,065 g Saccharose1,30 g CO₂ (ausreichende Menge für einen
pH-Wert 9±0,5 etwa)0,040 g gereinigtes Wasser, ausreichend für9 ml
Diese Suspension ist in einem Einzelbeutel enthalten.
2) Erfindungsgemäße Zusammensetzung
(Beispiel 6)1,900 g Weinsäure0,070 g Methylparahydroxybenzoat0,010 g Ethylalkohol 95°0,070 g Saccharose1,000 g gereinigtes Wasser, ausreichende Menge für9 ml
(Beispiel 6)1,900 g Weinsäure0,070 g Methylparahydroxybenzoat0,010 g Ethylalkohol 95°0,070 g Saccharose1,000 g gereinigtes Wasser, ausreichende Menge für9 ml
Diese Suspension ist in einem Einzelbeutel enthalten.
3) Erfindungsgemäße Zusammensetzung
(Beispiel 4)1,900 g Methylparahydroxybenzoat0,010 g Menthol0,001 g Ethylalkohol 95°0,065 g Saccharose0,050 g CO₂ (ausreichende Menge für einen
pH-Wert von 8,5±0,5) etwa0,025 g gereinigtes Wasser, ausreichende Menge für8 ml
(Beispiel 4)1,900 g Methylparahydroxybenzoat0,010 g Menthol0,001 g Ethylalkohol 95°0,065 g Saccharose0,050 g CO₂ (ausreichende Menge für einen
pH-Wert von 8,5±0,5) etwa0,025 g gereinigtes Wasser, ausreichende Menge für8 ml
Diese Suspension ist in einem Einzelbeutel enthalten.
Beispiel für ein Pulver:
4) Erfindungsgemäße Zusammensetzung
(Beispiel 2)1,400 g Phosphorsäure0,100 g Sorbit0,250 g Pectin0,050 g 1,800 g
(Beispiel 2)1,400 g Phosphorsäure0,100 g Sorbit0,250 g Pectin0,050 g 1,800 g
Diese Dosis ist in einem Einzelbeutel enthalten.
Beispiel für Tabletten:
5) Erfindungsgemäße Zusammensetzung
(Beispiel 5)1,400 g Mannit0,250 g Stärke0,100 g Magnesiumstearat0,030 g Talkum0,100 g Kieselsäure0,020 g Menthol0,0005 g Saccharose: ausreichende Menge für
eine Tablette von2 g
(Beispiel 5)1,400 g Mannit0,250 g Stärke0,100 g Magnesiumstearat0,030 g Talkum0,100 g Kieselsäure0,020 g Menthol0,0005 g Saccharose: ausreichende Menge für
eine Tablette von2 g
In der Human-Therapie können 1 bis 12 Beutel oder Tabletten
pro Tag verabreicht werden.
Claims (4)
1. Modifizierte Blattsilikat-Tone, enthaltend 0,05 bis 0,5 Gewichtsteile
Magnesiumhydroxid pro Teil Ton, das heißt, mit
einem Gehalt von etwa 5 bis etwa 33% Magnesiumhydroxid, mit
einer Plattentrennung von 1,5 bis 1,6 nm, mit einem Kationenaustauschvermögen
von 170 bis 1700 mÄq pro 100 g, mit einer
Verringerung der Plattentrennung auf 1,2 bis 1,4 nm beim
Erwärmen auf 490°C, die nicht mehr das charakteristische Röntgenstrahlenspektrum
des Magnesiumhydroxids aufweisen, dadurch
gekennzeichnet, daß sie durch Behandeln in wässeriger Phase
bei einer Temperatur von 50 bis etwa 140°C, gegebenenfalls
unter Druck, von 1 Teil gereinigtem Blattsilikat-Ton, der eine
Plattentrennung von 1,2 bis 1,5 nm, ein Kationenaustauschvermögen
von mindestens 80 mÄq pro 100 g und eine Verringerung der
Plattentrennung auf 0,9 bis 1 nm beim Erwärmen auf 490°C aufweist,
mit 0,05 bis 0,5 Teilen Magnesiumhydroxid während etwa
3 bis etwa 24 Stunden, Waschen, Trocknen und Vermahlen zu
einem Pulver erhalten worden sind.
2. Verfahren zur Herstellung der modifizierten Tone nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer
Temperatur von 50 bis etwa 140°C, gegebenenfalls unter
Druck, 1 Teil eines gereinigten Blattsilikat-Tons, der
eine Plattentrennung von 1,2 bis 1,5 nm, ein Kationenaustauschvermögen
von mindestens 80 mÄq pro 100 g und
eine Verringerung der Plattentrennung auf 0,9 bis 1 nm
beim Erwärmen auf 490°C aufweist, mit 0,05 bis 0,5 Teilen
Magnesiumhydroxid während etwa 3 bis etwa 24 Stunden behandelt
und das erhaltene Produkt wäscht, trocknet und
vermahlt.
3. Tone nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß sie
als saure Additionsprodukte mit Kohlensäure, Zitronensäure,
Weinsäure, Phosphorsäure oder Kieselsäure vorliegen.
4. Therapeutische Zusammensetzung, enthaltend den modifizierten
Ton nach Anspruch 1 oder 3 als Wirkstoff.
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