DE1617277C3 - Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Antazidums - Google Patents
Verfahren zur Herstellung eines flüssigen AntazidumsInfo
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Description
Antazida, d. h. säurebindende Präparate werden zur Zeit in großem Ausmaß zur Behandlung von Geschwüren
im Verdauungstrakt, übersäuerten Mägen und Verdauungsstörungen verwendet. Gwilt, Livingstone und Robertson beschreiben im »Journal of
Pharmacy and Pharmacology«, X, Nr. 12 770 — 775 (1958) die charakteristischen Eigenschaften eines
idealen säurebindenden Mittels. Sie führen aus, daß ein derartiges Mittel seine maximale neutralisierende
Wirkung in der kürzest möglichen Zeit entwickeln und eine ausreichende Menge an Magensalzsäure neutralisieren
sollte; ferner sollte seine Wirkung während der normalen Zeitdauer der Verdauung im Magen anhalten,
wobei noch die Anforderung gestellt werden muß, daß eine über der zur Neutralisation der freien Magensäure
erforderlichen Menge liegende Menge des säurebindenden Mittels keine Alkalisierung hervorrufen darf; ferner
muß von einem säurebindenden Präparat verlangt werden, daß es den pH-Wert des Mageninhalts derart
einreguliert, daß die Pepsin-Aktivität erheblich vermindert, jedoch nicht vollständig inhibiert wird. Außerdem
müssen ausreichende und wiederholt eingenommene Dosen für den an einer Übersäurefunktion leidenden
Patienten schmackhaft sein; schließlich darf die Einnahme eines säurebindenden Präparats keine abführenden,
verstopfenden oder andere Nebenwirkungen, wie beispielsweise eine Magenreizung, zur Folge haben.
Zusätzlich zu diesen Faktoren muß das säurebindende Präparat billig sein, außerdem darf es sich beim
Stehenlassen nicht in irgendeiner Weise zu seinem Nachteil verändern. Die oben genannten Autoren
kommen aufgrund der verschiedenen in der Literatur angegebenen pH-Bereiche zu dem Schluß, daß ein
pH-Wert zwischen ungefähr 3,5 und ungefähr 4,5 offensichtlich der optimale Bereich ist, um eine
ausreichende Reduzierung der Übersäuerung zu ge- eo währleisten, insbesondere dann, wenn ein Geschwür
vorhanden ist; der genannte pH-Bereich läßt ferner gleichzeitig eine ausreichende restliche Pepsin-Aktivität
zur Wirkung kommen, um Störungen des Verdauungsvorganges zu vermeiden.
Edward diskutiert in »The Chemist and Druggist«,
14. Dezember 1957, Seite 647, ebenfalls die Eigenschaften eines idealen säurebindenden Mittels und vermutet,
daß zu diesem Zeitpunkt einem idealen säurebindenden Mittel ein wasserhaltiges aktiviertes Aluminiumoxidgel
am nächsten kommt.
Ein. flüssiges Aluminiumhydroxidgel kommt einem idealen säurebindenden Mittel am nächsten, wobei
allerdings erschwerend ins Gewicht fällt, daß es wegen seiner flüssigen Form nur auf unbequeme Weise
verabreicht werden kann. Das flüssige Gel kommt sehr schnell zur Wirkung, wobei seine Wirkung innerhalb des
optimalen pH-Bereiches lange anhält. Es wird in seinen säurebindenden Eigenschaften durch Pepsin nicht
nennenswert beeinflußt und verliert auch kaum beim Altern diese Eigenschaften.
Die Vorteile des getrockneten Gels liegen auf der Hand. Jedoch ist das naheliegenste Material, nämlich
getrocknetes Aluminiumhydroxydgel, weit von einem idealen säurebindenden Mittel entfernt, und zwar
deshalb, da seine Reaktion mit den Magensäuren verzögert ist. Außerdem hat getrocknetes Aluminiumhydroxydgel
innerhalb des optimalen pH-Bereiches keine langanhaltende säurebindende Wirkung, außerdem
werden seine säurebindenden Eigenschaften durch Pepsin in nachteiliger Weise beeinflußt. Darüber hinaus ,
ist seine säurebindende Wirksamkeit geringer als ' diejenige des flüssigen Gels, die durch das Trocknen
herabgesetzt wird, wobei noch hinzukommt, daß sich die schon verminderte Aktivität beim Stehenlassen noch
weiter verschlechtert. Diese Nachteile wurden von Gwilt et al. und anderen Fachleuten bereits
festgestellt.
In der US-PS 2211 745 wird ein Antacidum
vorgeschlagen, das aus einer kolloidalen Aluminiumhydroxidsuspension besteht, die zusammen mit Kohlehydraten
getrocknet wird. Dadurch werden die vorstehend erwähnten Nachteile eines flüssigen Gels übernommen.
Wie jedoch Edward und andere Autoren gezeigt haben, kann Aluminiumhydroxidgel eine
schwach verstopfende Wirkung zur Folge haben, was einige Fachleute veranlaßt hat, es mit anderen
Bestandteilen, wie beispielsweise Magnesiumhydroxyd oder -carbonat als Gegenmittel zu verbinden.
R ο s s e 11 und F1 e χ η e r, (Ann. Internal. Med., 21,
119 [1944]) berichteten, daß Mischungen aus Magnesiamilch
(Magnesiumhydroxyd) mit Aluminiumhydroxydgel wirksamere magensäurebindende Mittel sind als
Aluminiumhydroxyd allein. Diese Ergebnisse stützen sich auf in vivo mit Menschen durchgeführte Experimente,
wobei noch eine umfangreiche klinische Erfahrung hinzukommt. Rossett und Rice (Gastroenterology,
26 490 [1954]), Morrison (Am. J. Gastroenterology, 21, 301 [1954]) und Jankelson
(Am. J. Dig. Dis., 14,11 [1947]) berichteten, daß flüssige Aluminium-Magnesiumhydroxydgele für die Behandlung
von Geschwüren im Verdauungstrakt, Sodbrennen, Krämpfen und Gastritis wirksam sind. Jedoch haben
einfache Mischungen aus getrockneten Aluminiumhydroxyd- und Magnesiumhydroxydgelen den Nachteil,
daß sie anfangs die Einstellung eines unerwünscht hohen pH-Wertes zur Folge haben und ferner beim Stehenlassen
schnell ihre säurebindende Aktivität verlieren. Diese Eigenschaft ist auch für getrocknete Aluminiumhydroxydgele
charakteristisch.
Erfindungsgemäß wird ein Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Antacidums mit einem Gehalt an
Aluminiumhydroxidgel, das zusammen mit einem Hexitol getrocknet wird, geschaffen, das dadurch
gekennzeichnet ist, daß ein Gemisch eines wasserhaltigen gelatinösen Aluminiumhydroxids mit feuchtem
gelatinösen Magnesiumhydroxid, Magnesiumcarbonat und/oder Magnesiumtrisilikat, in einem Atomverhältnis
Al: Mg innerhalb des Bereiches von 2:1 bis 0,25 :1 zusammen mit 2% bis 200% Sorbit oder Mannit,
bezogen auf das Gewicht der wasserhaltigen Gele, hergestellt wird, anschließend getrocknet wird und mit
einem flüssigen Träger zur Aufschlämmung gebracht wird.
Derartige Zusammensetzungen besitzen eine längere säurebindende Aktivität innerhalb des optimalen
pH-Bereiches von 3 bis 5 als entsprechende trockene Mischungen, welche die gleichen Grundkomponenten in
den gleichen Mengenverhältnissen enthalten; außerdem haben sie keinen unerwünscht hohen anfänglichen
Anstieg des pH-Wertes zur Folge. Darüber hinaus sind die erfindungsgemäßen Zusammensetzungen relativ
stabil und besitzen auch noch nach zweijährigem Stehenlassen eine sehr gute säurebindende Wirkung.
Die erfindungsgemäß zusammen getrockneten Aluminiumhydroxyd-Magnesiumverbindung-Gele
erfüllen die theoretischen Anforderungen, die an ein ideales säurebindendes Mittel in trockener Form gestellt
werden, da sie in der Lage sind, schnell den pH-Wert des Magensaftes auf den optimalen Bereich während einer
sehr langen Zeitspanne, und zwar in der Größenprdnung von 2 Stunden oder darüber, einzustellen. Die
erfindungsgemäß hergestellten säurebindenden Zusammensetzungen sind nicht systemisch und beeinflussen
nicht das Säure-Base-Gleichgewicht des Blutes. Sie werden in ihrer säurebindenden Wirkung durch Pepsin
nicht in nachteiliger Weise beeinflußt, außerdem reizen sie nicht den Magen-Darm-Trakt. Sie besitzen in
erwünschtem Ausmaße eine milde adstringierende Wirkung, wobei ihre verstopfende oder abführende
Wirkung minimal ist. Sie sind schmackhaft, wobei sie nur eine geringe Kalkigkeit aufweisen, und rehydratisieren
und quellen in Wasser, wobei ein gelatinöser, positiv geladener Schutzüberzug für entzündete Stellen gebildet
wird. Die erfindungsgemäßen säurebindenden Mittel zeichnen sich ferner dadurch aus, daß sie auf
billige Weise hergestellt werden können.
Die Mengen an Aluminiumhydroxyd und an der Magnesiumverbindung in dem zusammen getrockneten
Gel sind zur Erzeugung und Aufrechterhaltung einer schnellen säurebindenden Wirkung innerhalb des
pH-Bereiches von 3 bis 5 kritisch. Das Molverhältnis der Komponenten wird nachstehend der Einfachheit halber
als das Atomverhältnis Al: Mg angegeben, welches innerhalb des Bereiches von 2 :1 bis 0,25 :1 liegt.
In dem angegebenen Bereich liegen die Mengen der wesentlichen Bestandteile, die zur Erzielung einer
wirksamen und schnellen säurebindenden Wirkung erforderlich sind.
Die Magnesiumkomponente kann eine Mischung aus zwei oder drei Magnesiumverbindungen sein, und zwar
aus Magnesiumhydroxyd, Magnesiumcarbonat und Magnesiumtrisilikat, wobei beliebige Mengenverhältnisse
vorliegen können. Jedoch muß der Gesamtmagnesiumgehalt innerhalb des vorstehend angegebenen
Al : Mg-Verhältnisbereiches liegen.
Die Zusammensetzung kann auf verschiedene Weise hergestellt werden. Die einzige Voraussetzung ist, daß
das Aluminiumhydroxyd oder Aluminiumhydroxycarbonat und Magnesiumcarbonat, -hydroxyd oder -trisilikat
zum Zeitpunkt der Vermischung in wasserhaltiger, ω gelatinöser Form vorliegen. Die Komponenten dürfen
vor der Verwendung nicht getrocknet werden, d. h. sie müssen eine ausreichende Menge an ursprünglich
vorhandenem Gelwasser enthalten, damit sie einen Feuchtigkeitsgehalt von gewöhnlich wenigstens 5%
aufweisen. Es kann jedes verfügbare Aluminiumhydroxydgel verwendet werden, wobei jedoch vorzugsweise
ein stark reaktives, frisch ausgefälltes Aluminiumhydroxyd verwendet wird, das etwas Carbonat enthält. Es
kann ferner jedes zur Verfügung stehende Magnesiumhydroxyd eingesetzt werden, vorausgesetzt, daß es in
feuchter Gelform vorliegt. Ein vorzugsweise verwendetes Magnesiumhydroxydgel ist eine 30%ige Magnesiumhydroxydpaste,
die durch gesteuerte Ausfällung unter Verwendung von reinen wäßrigen Lösungen aus
Magnesiumsulfat und Natriumhydroxyd, Abfiltrieren des Niederschlags, Waschen desselben und Vermischung
des gewaschenen Hydrogels erhalten wird.
Gewöhnlich ist es zweckmäßig, ein getrennt ausgefälltes Aluminiumhydroxyd und Magnesiumcarbonat,
-hydroxyd oder -trisilikat zu verwenden, die Magnesiumverbindung kann jedoch auch mit dem Aluminiumhydroxyd
oder Aluminiumhydroxycarbonat aus einer gemeinsamen Reaktionslösung, die Hydroxyl-, Carbonat-,
Trisilikat-, Magnesium- und Aluminiumionen enthält, ausgefällt werden; beispielsweise kann eine
Mischung aus Natriumhydroxyd, Magnesiumsulfat und Aluminiumsulfat zur Gewinnung eines Aluminiumhydroxyd-Magnesiumhydroxyd-Cogels
verwendet werden.
Die vereinigten Niederschläge werden filtriert und so lange gewaschen, bis sie frei von löslichen Salzen sind.
Die gemischten wasserhaltigen Gele werden dann vorzugsweise bei Zimmertemperatur einer stark intensiven
Scherwirkung ausgesetzt, worauf sie in eine feinverteilte Pulverform gebracht werden, und zwar
beispielsweise durch Sprühtrocknen bei einer Temperatur unterhalb derjenigen, bei der die Gele in nachteiliger
Weise beeinflußt werden, oder durch Tieftemperatur-Lufttrocknung unter gleichzeitiger Feinpulverisierung.
Das Sorbit oder Mannit wird den gemischten Gelen vor dem Vermählen oder vor dem Unterziehen einer
Scherwirkung zugesetzt.
Sorbit oder Mannit kann den wasserhaltigen Gelen in fester Form, vorzugsweise feinpulverisiert, oder in Form
einer wäßrigen Lösung zugesetzt und innig mit diesen vermischt werden, um eine gleichmäßige Verteilung
innerhalb der Zusammensetzung zu gewährleisten. Die Menge des zugemischten Hexitols ist nicht kritisch, es
sollte jedoch soviel verwendet werden, damit die gewünschte Wirkung hinsichtlich Stabilität und pH
eintritt. Die Menge variiert, wie bereits gesagt, innerhalb des Bereiches von 2 und 200%, vorzugsweise
innerhalb des Bereiches von 15 und 35%, bezogen auf das Gewicht der wasserhaltigen Gele (berechnet ohne
den Wassergehalt, so daß das Gewicht der letztlich erhaltenen Zusammensetzung zugrundegelegt wird),
liegen.
Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten, feinverteilten bzw. pulverisierten getrockneten
Gele sind locker, weiß, glatt, geschmack- und geruchlos und reagieren leicht mit starker Magensäure, die Pepsin
enthält. Der pH-Wert der wäßrigen Suspensionen liegt zwischen ungefähr 9 und ungefähr 9,6, wenn Aluminiumhydroxydcarbonat
als Aluminiumhydroxydquelle verwendet wird. Der Carbonatgehalt der Endmischung liegt zwischen ungefähr 5 und ungefähr 12%, und zwar
hängt er hauptsächlich von dem Trocknungsverfahren ab. Die sprühgetrockneten Präparate bestehen aus
kugelförmigen Teilchen und sind freifließend. Die in Schalen oder Trommeln getrockneten Zusammenset-
zungen neigen dazu, klumpig oder flockenartig zu sein, sie können jedoch durch Pulverisierungsverfahren zu
Pulvern verarbeitet werden.
Im Folgenden wird die Erfindung näher erläutert.
Die säurebindenden Eigenschaften wurden nach folgenden zwei Verfahren bestimmt:
Das Verfahren von Holbert, Noble und G r ο t e (J. Am. Pharm. Ass., 36, 149 [1947], 37, 292 [1948]) und
Murphey (ibid. 41, 361 [1952]) bedient sich einer Testprobe eines säurebindenden Mittels, das bei 37,5° C
zu 150 ml Salzsäure mit einem pH von 1,5, die 2 g Pepsin N. F. pro Liter enthält (künstliche Magenflüssigkeit),
zugesetzt wird. Alle 10 Minuten werden 20 ml der künstlichen Magenflüssigkeit angezogen und durch ein
gleiches Volumen an frischer Magenflüssigkeit ersetzt. Das in den folgenden Beispielen angewendete modifizierte
Testverfahren wurde derart durchgeführt, daß der frische künstliche Magensaft kontinuierlich eingeführt
und die Mischung aus säurebindendem Mittel und Magensaft durch Überlaufen mit einer Geschwindigkeit
von 2 ml/Minute abgezogen wurde. Die säurebindende Wirkung wird durch Messung des pH-Wertes des
künstlichen Magensaftes während der Testperiode bestimmt, wobei die Testperiode so lange dauert, bis der
pH-Wert unterhalb 2,5 abfällt.
Das verwendete Verfahren von Bachrach wurde so durchgeführt, wie es von Hinkel, Fisher und
Tainter in »J. Am. Pharm. Ass.«, 48, 380 (1959) beschrieben wird. Dieses Verfahren besteht im wesentlichen
darin, daß eine verdünnte Salzsäure dem säurebindenden Mittel bei einer Temperatur von 37,5° C
mit einer solchen Geschwindigkeit zugegeben wird, daß ein pH-Wert von 3,5 aufrechterhalten wird. Dieses
Verfahren ermöglicht die direkte Bestimmung der Geschwindigkeit der Wirkung und der insgesamt
verfügbaren Aktivität, wohingegen das Testverfahren von Holbert, Noble und Grοte in erster Linie
die Pufferungswirkung zeigt, die sich durch Messung des pH-Wertes und der Wirkungsdauer bestimmen läßt. Bei
dem in der vorliegenden Anmeldung durchgeführten Testverfahren wurde eine 0,0875 η-Salzsäure, die 2 g
Natriumchlorid pro Liter enthielt, verwendet.
Beispiele 1 bis 3
Es wurde eine Reihe aus 6 säurebindenden Mitteln aus zusammen getrockneten Gelen nach der nachstehend
beschriebenen Arbeitsweise hergestellt, und zwar drei Vergleichsproben (A, B und C) und drei
erfindungsgemäß hergestellte Proben (nach den Beispielen 1, 2 und 3): Stark reaktives Aluminiumhydroxyd
(U.S.P.) und reines gelatinöses Magnesiumhydroxyd wurden getrennt unter Bildung von Aufschlämmungen
ausgefällt. Die Aufschlämmungen wurden in den in der Tabelle I angegebenen Mengenverhältnissen kombiniert,
filtriert und so lange gewaschen, bis sie frei von löslichen Salzen waren. Die gemischten wasserhaltigen
Gele wurden dann bei Zimmertemperatur einer sehr intensiven Scherwirkung unterzogen und durch Sprühtrocknen
in ein feinverteiltes Pulver überführt. Darauf wurden 200 mg Sorbit pro Gramm des letztlich
erhaltenen Pulvers in Form einer 7O°/oigen wäßrigen Lösung zu drei dieser Zusammensetzungen zugegeben,
und zwar zu dem Zeitpunkt, an welchem die Aufschlämmungen vereinigt wurden. Die erhaltenen
zusammen getrockneten Gele wurden dann auf ihren Aluminiumoxyd- und Magnesiumoxydgehalt analysiert,
worauf das Atomverhältnis Al: Mg aus den erhaltenen Daten berechnet wurde. Die Säureaufnahmefähigkeit
jeder säurebindenden Zusammensetzung wurde bestimmt; die erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle I zusammengefaßt.
Ansatz: | Mengen relative |
der Komponenten Menge pro g |
Sorbit (mg) |
Verhältnis | . Analyse der | Produkte | 15,8 | Säurebindende Aktivität |
Al(OH)3 (mg) |
') Mg(OH)2 (mg) |
— | Al(OH)3 : Mg(OH)2 |
Atomverh. Al : Mg |
12,6 | Säureaufnahme fähigkeit ml 0,1 n-HCl/g |
||
Vergleich A | 773 | 227 | 200 | 3,4:1 | 2 : 1 | angenäherte Analyse Al2O3 .... MgO (%) (%) |
25,6 | 305 |
Beispiel 1 | 618 | 182 | - | 3,4:1 | 2:1 | 39,4 | 20,4 | 250 |
Vergleich B | 629 | 371 | 200 | 1,7: 1 | 1 : 1 | 31,5 | 37,4 | 310 |
Beispiel 2 | 504 | 296 | - | 1,7:1 | 1 : 1 | 32,1 | 30,0 | 254 |
Vergleich C | 459 | 541 | 200 | 0,85 : 1 | 0,5: 1 | 25,7 | 314 | |
Beispiel 3 | 367 | 433 | 0,85 : 1 | 0,5: 1 | 23,4 | 260 | ||
18,7 |
') Al(OH)3 (U.S.P.) berechnet als 51% Al2O3.
Mit der Vergleichsprobe A und mit einer nach Beispiel 1 erhaltenen Probe (wobei getrocknetes Aluminiumhydroxydgel
(U.S.P.), Magnesiumhydroxydgel (NF) und kristalliner Sorbit verwendet wurden) wurden
Steinsalz-Infrarotspektren (2 bis 16 Mikron) aufgenommen. Es wurden Mullen aus Nujol und Hexachlorbutadien
hergestellt und die Proben bei Kapillarenstärke gegen Luft gemessen.
65 Die Infrarotspektren zeigten, daß sowohl die Vergleichsprobe A als die gemäß Beispiel 1 hergestellte
Probe einfache Mischungen waren.
Die säurebindende Aktivität der verschiedenen Gele wurde durch Anwendung des vorstehend beschriebenen
Verfahrens'nach Holbert, Noble und G ro te bestimmt, wobei 1-g- und 2-g-Proben verwendet
wurden. Die Ergebnisse für die drei Gelpaare, A und 1, B
und 2 und C und 3 sind in der nachstehenden Tabelle II zusammengefaßt.
Die in der Tabelle II für die Beispiele 1 bis zusammengefaßten Werte sind in den F i g. 1 bis 3 und
die Werte für die drei zusammen getrockneten Gele in
Tabellen - Teil A
den Fig.4 bis 6 aufgetragen. In jeder Figur sind zu
Vergleichszwecken die Vergleichsdaten einfacher Trokkenmischungen derselben Zusammensetzung angegeben.
Zeit Minute |
Al: Mg-Verhältnis 2 : 1 Ansatz |
2S . | 2g | Trockene Mischung kein Sorbit |
2 g | 2g | Beispiel | 1 mit Sorbit | Trockene Mischung mit Sorbit |
2g | 2.8. |
Vergleichsversuch A zusammen getrocknet kein Sorbit |
1,5 | 1,5 | 1,5 | ||||||||
Dose | 4,2 | ig | 5,5.. | ig | 2g | Ig | 4,5 | ||||
ig | 4,5 | 1,5 | 6,0 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 4,9 | ||||
0 . | 1,5 | 5,3 | 5,3 | 7,0 | 4,0 | 4,1 | 5,6 | 5,0 | |||
1 | 4,2 | 5,5 | 5,7 | 7,4 . | 4,3 | 4,2 | 5,8 | 5,6 | |||
2 | 4,5 | 4,8 | 6,0 | 5,3 \ | 4,5 | 4,4 | 6,1 | 4,7 | |||
5 : | 5,0 | 4,8 | 6,3 | 4,7 | 4,9 | 5,0 | 6,3 | 4,6 | |||
10 | 5,3 | 4,7 | 4,8 | 4,7. | 4,8 | 4,8 | 4,7 | 4,5. | |||
20 | 4,7 | 4,6 | 4,7 | 4,6 | 4,7 | 4,7: | 4,2 | 4,4 | |||
30 | 4,5 | 4,5 . | 4,3 | 4,5 | 4,6 | 4,5 . | 3,6 | 4,3 | |||
40 | 4,4 | 4,4 | 4,1 | 4,5 : | 4,5 | 4,5 | 2,8 | 4,2 | |||
50 | 4,3 | 4,3 | 3,6 | 4,4 | 4,5 | . 4,4 | 2,5 | 4,1 | |||
60 | 4,2 | 4,3 | 2,9 | 4,2; | 4,5 | 4,3. | 2,3 | 3,9 | |||
70 | 4,0 | 4,2. | 2,5 | 4,0 | 4,4 | 4,3 | 3,5 | ||||
80 | 3,7 | .4,2 | 2,3 | 3,5 | 4,3 | 4,3 | 2,9 | ||||
90 | 3,7 | 4,1 | 2,8 | 4,3 | 4,3' | 2,5 | |||||
100 | 3,5 | 4,0 | 2,5 | 4,2 | 4,2 | 2,4 | |||||
110 | 3,1 | 4,0 | 2,3 ■ | 4,2 | 4,2 | 2,3 | |||||
120 | 2,8 | 3,9 | 4,0 | 4,2 | 2,2 | ||||||
130 | 2,5 | 3,7 | 3,7 | ■ 4,1 . | |||||||
140 ~ | 3,4 | 3,2 | '4,l··· | ||||||||
150 | 3,0 | 2,7 | 4,0 | ||||||||
160 | 2,7 | 2,6 | 3,8 | ||||||||
170 | 2,5 | 2,5 | 3,4 | ||||||||
180 | 3,0 | ||||||||||
190 | Al : Mg-Verhältnis 1 : 1 Ansatz |
||||||||||
200 | Vergleichs versuch B kein Sorbit |
Trockene Mischung kein Sorbit |
Trockene Mischung mit Sorbit |
||||||||
Tabelle II | - Teil B | Dose | |||||||||
Zeit Minute |
Ig | ig | Beispiel | 2 mit Sorbit | ig | ||||||
ig | 2g | ||||||||||
1,5 4,4 4,8 5,4 5,7 4,8
1,5 4,4 4,8 5,6 5,8 5,0
1,5 6,0 6,6 7,5 7,6 4,6
1,5
4,1
4,3
4,5
5,0
4,8
4,1
4,3
4,5
5,0
4,8
1,5 4,2 4,3 5,0 5,2 4,8
1,5 6,1 6,6
7,4 7,6 5,6
1,5 6,6 7,7 8,1 8,2 5,9
909 510/11
to
Fortsetzung | Al : Mg-Verhältnis 1 : 1 | 2g | Trockene Mischung | 2g | Beispiel 2 | mit Sorbit | Trockene | Mischung |
Zeit | Ansatz | 5,0 | kein Sorbit | 4,7 | mit Sorbit | |||
Minute | 4,9 | 4,7 | ||||||
Vergleichsversuch B | 4,8 | ig | 4,6 | ig | 2g | ig | 2g | |
kein Sorbit | 4,7 | 4,8 | 4,5 | 4,7 | 4,7 | 4,8 | 4,8 | |
Dose | 4,7 | 4,7 | 4,5 | 4,6 | 4,6 | 4,6 | 4,8 | |
ig | 4,6 | 4,5 | 4,4 | 4,5 | 4,5 | 4,3 | 4,7 | |
30 | 4,8 | 4,5 | 4,4 | 4,2 | 4,5 | 4,5 | 4,2 | 4,7 |
40 | 4,7 | 4,5 | 4,3 | 4,0 | 4,5 | 4,5 | 3,9 | 4,5 |
50 | 4,5 | 4,4 | 4,0 | 3,5 | 4,4 | 4,5 | 3,2 | 4,5 |
60 | 4,4 | 4,3 | 3,6 | 2,8 | 4,4 | 4,5 | 2,6 | 4,4 |
70 | 4,3 | 4,3 | 2,8 | 2,5 | 4,3 | 4,4 | 2,3 | 4,3 |
80 | 4,1 | 4,2 | 2,5 | 2,3 | 4,2 | 4,3 | 2,2 | 4,2 |
90 | 3,8 | 4,0 | 2,3 | 2,2 | 4,1 | 4,3 | 3,8 | |
100 | 3,5 | 3,6 | 2,2 | 3,7 | 4,3 | 3,3 | ||
UO | 3,3 | 3,2 | 2,1 | 3,2 | 4,3 | 2,6 | ||
120 | 3,0 | 2,8 | 2,1 | 2,8 | 4,2 | 2,4 | ||
130 | 2,7 | 2,6 | 2,1 | 2,6 | 4,1 | 2,2 | ||
140 | 2,5 | 2,5 | 2,0 | 2,4 | 4,0 | |||
150 | 2,3 | 2,3 | 2,0 | 3,8 | ||||
160 | 3,4 | |||||||
170 | 3,0 | |||||||
180 | 2,7 | |||||||
190 | 2,5 | |||||||
200 | ||||||||
210 | ||||||||
220 | ||||||||
Tabelle II - Teil C
Zeit | Al : Mg-Verhältnis 0,5 : 1 | 2g | Trocken« | 2 g | Beispiel | 3 mit Sorbit | Trockene | Mischung |
Minute | Ansatz | 1,5 | 1,5 | mit Sorbit | ||||
4,7 | 6,7 | |||||||
Vergleichsversuch C | 5,5 | : Mischung | 7,6 | ig | 2g | ig | 2g | |
kein Sorbit | 6,0 | kein Sorbit | 8,0 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | 1,5 | |
Dose | 6,1 | 8,1 | 4,1 | 4,2 | 7,0 | 8,1 | ||
1 | ig | 5,0 | ig | 6,5 | 4,2 | 4,3 | 7,9 | 8,5 |
1 | 1,5 | 5,0 | 1,5 | 5,5 | 4,6 | 4,6 | 8,3 | 8,5 |
2 | 4,5 | 5,0 | 6,4 | 5,1 | 5,2 | 5,2 | 8,3 | 8,6 |
5 | 5,3 | 5,0 | 7,3 | 4,9 | 4,9 | 4,8 | 5,8 | 7,5 |
10 | 5,8 | 4,9 | 8,0 | 4,8 | 4,7 | 4,7 | 4,9 | 5,8 |
20 | 6,1 | 4,8 | 8,1 | 4,8 | 4,6 | 4,6 | 4,8 | 5,2 |
30 | 4,7 | 4,7 | 5,0 | 4,7 | 4,6 | 4,5 | 4,7 | 5,1 |
40 | 4,8 | 4,7 | 5,0 | 4,6 | 4,5 | 4,5 | 4,5 | 5,0 |
50 | 4,7 | 4,6 | 4,9 | 4,5 | 4,5 | 4,5 | 4,3 | 5,0 |
60 | 4,7 | 4,5 | 4,8 | 4,4 | 4,5 | 4,5 | 4,2 | 4,9 |
70 | 4,6 | 4,7 | 4,5 | 4,5 | 3,9 | 4,8 | ||
80 | 4,5 | 4,6 | 4,4 | 4,4 | 3,4 | 4,7 | ||
90 | 4,5 | 4,5 | 4,3 | 4,3 | 2,8 | 4,7 | ||
100 | 4,4 | 4,3 | ||||||
110 | 4,3 | 4,1 | ||||||
4,1 | 3,9 | |||||||
Fortsetzung
Minute
Al : Mg-Verhältnis 0,5 : 1 Ansatz
Vergleichsversuch C
kein Sorbit
kein Sorbit
Dose
Ig
2g
Trockene Mischung kein Sorbit
Beispiel 3 mit Sorbit
Ig
2g
Trockene Mischung mit Sorbit
Ig
2g
120
130
140
150
160
170
180
190
200
210
220
130
140
150
160
170
180
190
200
210
220
3,6
3,0
2,5
2,3
3,0
2,5
2,3
4,5
4,4
4,4
4,3
4,2
4,0
3,7
3,3
2,8
2,5
4,4
4,4
4,3
4,2
4,0
3,7
3,3
2,8
2,5
3,5 2,9
4,4 4,4 4,3 4,1 3,9 3,5 2,7 2,3 4,1
3,7
3,2
3,0
2,7
2,5
3,7
3,2
3,0
2,7
2,5
4,3
4,3
4,3
4,2
4,1
4,0
3,8
3,4
3,0
2,7
2,5
4,3
4,3
4,2
4,1
4,0
3,8
3,4
3,0
2,7
2,5
2,5
4,6 4,5 4,3 4,1 3,7 3,1 2,6
Aus den Werten der Tabelle II und aus den Figuren ist zu ersehen, daß die erfindungsgemäß zusammen mit
Sorbit (Beispiele 1 bis 3) getrockneten Gele in jedem Falle den ohne Sorbit zusammen getrockneten Gelen
(Vergleichsproben A bis C) sowie den trockenen Mischungen mit und ohne Sorbit überlegen sind. Dies ist
auch trotz der Tatsache der Fall, daß die Proben der Beispiele 1 bis 3 nur 80% des Säurebindungsvermögens
der Vergleichsproben A bis C besaßen. Der anfängliche Anstieg ist beträchtlich niedriger und die Zeitspanne,
innerhalb der der pH-Wert innerhalb des optimalen Bereichs oberhalb 3 und unterhalb 5 bleibt, ist
entsprechend vergrößert.
In jedem Falle ergaben die zusammen getrockneten Gele, die Sorbit enthielten, keinen anfänglichen
pH-Anstieg über die zulässige Grenze von 5 hinaus; die Zeitspanne, während welcher der pH-Wert oberhalb 3
blieb, wurde je nach der Menge des Sorbits bis zu 31 Ii Stunden lang ausgedehnt.
Zur Bestimmung der Alterungswirkung auf die zusammen getrockneten Gele wurden diese in Glasbehältern
gelagert, die bei Umgebungstemperaturen 5 Monate lang verschlossen gehalten wurden. Die
säurebindende Wirksamkeit von 1-g-Proben wurde dann nach dem Verfahren von Holbert, Noble und
Grote bestimmt und mit der Aktivität frisch hergestellter Proben verglichen. Die bei diesen Untersuchungen
erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle III zusammengefaßt.
Tabelle III | A | B | 5 | -. C | D | Erhöhung der |
Ansatz | säurebindende Aktivität | Aktivitästsverlust | säurebindende | Aktivität von | ||
nach 5 Monaten | Aktivität ent | Position B über | ||||
113 | sprechender | Position D | ||||
134 | Trocken | |||||
102 | mischungen | |||||
0 | 137 | % | % | |||
Zeit in Minuten | 127 | Zeit in Minuten | ||||
H.N. & G.Test | 143 | H.N. & G.Test | 66 | |||
142 | 20 | 68 | 185 | |||
Vergleichsprobe A | 145 | 8 | 47 | 3 | ||
Beispiel 1 | 142 | 28 | 97 | 66 | ||
Vergleichsprobe B | 142 | 4 | 83 | |||
Beispiel 2 | 135 | 6 | 128 | 36 | ||
Vergleichsprobe C | 150 | 5 | 105 | |||
Beispiel 3 | ||||||
Aus den Werten der Tabelle III ist zu ersehen, daß die
Gele, die kein Sorbit enthielten, nach einer 5 Monate dauernden Lagerung einen Aktivitätsverlust von 20 bis
30% aufwiesen, während bei den erfindungsgemäß hergestellten säurebindenden Mitteln, die Sorbit enthielten,
ein Aktivitätsverlust von nur 4 bis 8% ermittelt
16 VJ
wurde. Dieser Vergleich wurde mit zusammen getrockneten Gelen durchgeführt. Werden trockene Mischungen
verwendet, dann ist die erfindungsgemäß erzielbare Verbesserung noch günstiger. In diesem Falle hat die
Zugabe von Sorbit praktisch keine Wirkung.
In einer zweiten Reihe von Alterungstests wurden gemäß den Beispielen 1, 2 und 3 hergestellte Proben in
verschlossenen Flaschen bei Zimmertemperatur 2 Jahre
lang gelagert, worauf die säurebindende Aktivität nach dem Verfahren von Holbert,"Noble und Grοte
bestimmt wurde. Die dabei erhaltenen Ergebnisse, die auf gleichen Gewichten an aktivem säurebindenden
Bestandteil basieren, sind in der nachfolgenden Tabelle IV zusammengefaßt.
Tabelle IV | Vergleichs probe A |
Beispiel 1 | 2:1 | Vergleichs1 probe B |
Beispiel 2 | 1 : 1 | ■'■ Vergleichs probe C |
Beispiel 3 | 1:2 |
Atomverhältnis | .· 1,5 | Atomverhältnis | 1,5 ; | Atomverhältnis | 1,5 | ||||
Al: Mg , | 3,8 | Al : Mg | 4,0 | Al : Mg | 4,0 | ||||
1,5 | 4,3 | 1,5 | 4,4 | 1,5 | 4,4 | ||||
O | 3,1 | 4,7 | 4,0 | 4,9 | 4,5 | 5,0 | |||
1- | 4,3 | 4,5 | 5,0 | 4,6 | 5,8 | 4,6 | |||
5 | 4,4 | 4,3 | 5,4 | 4,4 | 6,0 | 4,4 | |||
10 | 4,2 | 4,1 | 4,4 | 4,3 | 4,8 | 4,3 | |||
20 | 4,0 | 4,0 | 4,3 | .4,2- ■. .: | 4,5 | .4,2,: ■-. | |||
40 | 3,9 | •3,9"" | 4,1 | ; 4,1 ·■·.■■■. | 4,3 | V 4,2 ..·-·■■ · | |||
60 | 3,8· ν- | .3,8 . .: | 3,2 | .4,0 | ,4,1 | 4,r ' : | |||
80; ■■· : : | 3,1 | 3,6 | 2,5' ; | ..;.- 3,8 : | ■3,2 | ■ 3,9?, ■;.■: | |||
100 -. ' ;■/'''■■.'■■' ; ;; ; .;; | 2,7 "... .... | -■ 3,2 | .2,3 | = ■3,5 ■--.■:■.· | . 2,7 | ..· -3,5-: ■ | |||
no ' ■"".''" , ..... , | 2,5 . | 2,8 | 2,2.. . | 3,0 : | . 2,4. | 3,0· | |||
120 - ■,■ · :;: ,;:-^ ; .;■ ·.'.-. ' | ,2,5 | . 2,7 | ■ 2,2 .,..-., | 2,7. ■; | |||||
., . ■...,.:: '. | ■,.2,5·.....: | 2,1 ; | ,. 2,5'..^;,. , | ||||||
i jU | ': '.',56 ■: | .".37?"' | .'.■ir'M':~ '. ·.: | ||||||
14Ö . : - -■■-
■■·;"■■ - ".· :'\ .. -\-.' ■ ■ ■ '■■'■-· |
133, | 140 | 140".-.? .,'·' | ||||||
150 .... '.. ' ' | ■'-5Ϊ-,■''■.'.:■■ | 150 | '58 | 158 | 36 : | 158 ...·■ | |||
160 - · --■ . - ; . Γ :-. ν/. .;■:, | 103 ■ | 85 | 103 | ||||||
Zeit bis zum pH: von 3,0 Sek. , | 118 | 98 :■■■'■-: | 116 | ||||||
Zeit oberhalb des pH-Wertes ; von 3,0 Minuten ·■■'·■■-] ■"■■ |
|||||||||
Zeit oberhalb des pH-Wertes von 2,5 Minuten |
|||||||||
Aus diesen Ergebnissen ist die Stabilitätsverbesserung
zu ersehen. Während die Vergleichsprobe A den pH-Wert oberhalb 3 nur. ungefähr 100 Minuten lang
aufrechterhalten konnte, war die gemäß Beispiel 1 hergestellte Probe in der Lage, den pH-Wert oberhalb 3
mehr als >/2 Stunde länger aufrechtzuerhalten. In
ähnlicher Weise wurde durch die Vergleichsprobe B der pH-Wert oberhalb 3 während einer Zeitspanne von nur
I1/2 Stunden aufrechterhalten, während die gemäß
Beispiel 2 hergestellte Probe in der Lage war, den pH-Wert oberhalb 3 2 Stunden und 20 Minuten lang
aufrechtzuerhalten. Die Vergleichsprobe C konnte den pH-Wert oberhalb 3 nur etwas über 100 Minuten lang
aufrechterhalten, während die gemäß Beispiel 3 hergestellte Probe den pH-Wert bei 3 2 Stunden und 20
Minuten lang aufrechtzuerhalten in der Lage war.
Es wurde eine zweite Reihe von vergleichenden Bestimmungen der säurebindenden Aktivität unter
Verwendung der Vergleichsproben A bis C und der gemäß den Beispielen 1 bis 3 erhaltenen Proben
durchgeführt, wobei die Methode von Bachrach unter Verwendung von 2-g-Proben angewendet wurde.
Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle V zusammengefaßt, sie basieren auf 1 g
aktivem säurebindenden Mittel.
Zeit Menge an zugesetzter Säure (ml)
Vergleichs- Beispiel 1 Vergleichs-
(Minuten) probe A probe B
Vergleichsprobe C
0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 | 0 |
5 ' | 91 | 264 | 145 | 160 | 182 | 137 |
10 | 140 | 302 | 215 | 265 | 274 | 312 |
15 | Beispiel 1 | 1617 2:77 | Beispiele | 16 | Beispiel 3 | |
Fortsetzung | 315 | 304 | 335 | |||
Zeit | 320 | 324 | 345 | |||
(Minuten) ■ | 320 | Vergleichs- ' probe B |
334 | Vergleichs probe C |
349 | |
15 | Menge an zugesetzter Säure (ml) | 320 | 251 | 340 | 282 | 350 |
20 | Vergleichs probe A |
320 | 225 | 343 | 283 | 354 |
25 | 182 | 321 | 292 | 345 | 283 | 355 |
30 | 217 | 322 | 302 | 347 | 283 | 356 |
40 | 227 | 306 | 283 | |||
50 | 237 | 308 | 283 | |||
60 | 240 | 310 | 283 | |||
241 | ||||||
242 | ||||||
Aus den Ergebnissen dieses Versuchs ist zu ersehen, daß die Säureaufnahmefähigkeit, die insgesamt zur
Verfügung stehende Aktivität und die Geschwindigkeit der Wirkung der erfindungsgemäß nach den Beispielen
1 bis 3 hergestellten Proben im Vergleich zu den zusammen getrockneten Vergleichsgelen ohne Sorbit
beträchtlich größer waren. Die pro Stunde verbrauchte gesamte Säuremenge ist 12 bis 37% größer. '
Magnesiumhydroxydgel kann beispielsweise folgendermaßen hergestellt werden.
Magnesiumhydroxydgel mit einem hohen Reinheitsgrad, der den U.S.P.-Anforderungen für Magnesiumhydroxydmagma
(Magnesiamilch) bei der Verdünnung auf 7,0 bis 8,5% Mg(OH)2 entspricht, wurde durch gesteuerte
Umsetzung zwischen einer wäßrigen Magnesiumsulfatlösung und einer Natriumhydroxydlösung hergestellt.
Die ausgefallene, gelatinöse Magnesiumhydroxydaufschlämmung,
die 3% Mg(OH)2 enthielt, wurde abfiltriert und auf einem Drehvakuumfilter gewaschen. Nach dem-Vermischen
des Filterkuchens wurde eine glatte homogene Paste mit einem Mg(OH)2-Gehalt von
ungefähr 31% erhalten.
Herstellung eines zusammen getrockneten
Aluminium-Magnesiumhydroxyd-Sorbitgels mit
einem Al: Mg-Atomverhältnis von 2 :1 - 20% Sorbit
310 kg Leitungswasser, 220 kg komprimiertes Aluminiumhydroxydgel (Typ F-1000) mit einem Al2O3-Gehalt
von 10,2% und einer Reaktionsgeschwindigkeit nach der Standard-Reheis-Methode von 10 bis 20 Sekunden,
41 kg Magnesiumhydroxydgel, das 30,3% Mg(OH)2 enthielt und wie vorstehend beschrieben hergestellt
wurde, und 20,2 kg Sorbit (U.S.P., 70%ige Lösung) wurden in einen 490-1-Mischkessel aus rostfreiem Stahl
mit doppeltem Antrieb gegeben und 30 Minuten lang gemischt. Die erhaltene viskose Aufschlämmung, die
12% feste Produkte enthielt, wurde in einen zylindrischen 950-1-Tank gepumpt, der mit einem Dispersator
versehen ist, und 15 Minuten lang mit einer Geschwindigkeit von 2500 Upm vermischt. Die einer starken
Scherwirkung unterzogene Aufschlämmung wurde in einem 2,10-m-Sprühtrockner unter Verwendung eines
Zentrifugenzerstäubers, der mit einer Drehzahl von 21 000 Upm arbeitete, bei einer Lufteinlaßtemperatur
von 3400C und einer Luftauslaßtemperatur von 1200C
sprühgetrocknet.
Das erhaltene weiße, feinzerteilfe Pulver bestand aus
kugelförmigen Teilchen; die Analyse ergab folgende Werte:
Al2O3 | 31,9% |
MgO | 12,95% |
CO2 | 10,6% |
Na2O | 0,90% |
Cl | 0,09%' |
SO4 | 0,3% |
Schwermetalle Pb | < 5 ppm |
Feuchtigkeit | |
(Dean undStarke) | 6% |
Sieb-Test (Netz) | 99,25% durch |
325 mesh | |
Säureaufnahmefähigkeit | 255(mlri/lÖHCl/g) |
Scheinbare Dichte, g/ml | 0,34 |
pH (4%ige Suspension) | 9,2 r |
Reaktionsgeschwindigkeit | 27 Sekunden ■- ^ |
(Reheis-Methode) |
Bei der in vitro erfolgenden Bestimmung der säurebindenden Wirkung nach dem Verfahren von
Holbert, Noble und Gr ο te stellte sich, heraus,
daß eine 1-g-Probe den pH-Wert von 150 ml künstlichem Magensaft (pH 1,5) in 46 Sekunden auf 3,0 erhöhte.
Der maximal auftretende pH-Wert betrug 4,9, während die Zeitdauer, während welcher der pH-Wert höher als
3,0 lag, 147 Minuten und die Zeitdauer, während welcher der pH-Wert höher als 2,5 war, 166 Minuten betrug.
Dies ist für ein säurebindendes Pulver, das nur 80% säurebindende Bestandteile enthält, sehr lang. Die 20%
Sorbit besitzen keine Säureaufnahmefähigkeit oder säurebindenden Eigenschaften.
Vergleichsbeispiele A bis C
A. Herstellung eines
Aluminium-Magnesiumhydroxyd-Mannit zusammen
getrockneten Gels, das 20% Mannit enthält und ein
Al: Mg-Atomverhältnis von 2 :1 aufweist
331 g Mannitkristalle, 5,6 kg komprimiertes Aluminiumhydroxydgel mit einem Al2O3-GeImIt von 9,4%,
958 g Magnesiumhydroxydpaste (31% Mg(OH)2) und 6,7 kg Wasser wurden in einen 22,7-1-Kessel aus
rostfreiem Stahl unter Verwendung eines Dispersators (Labormodell), der sich mit einer Geschwindigkeit von
15 000 Upm drehte, innig vermischt. Die erhaltene, einer
starken Scherwirkung unterzogene homogene Aufschlämmung wurde in Plastikschalen in einem Ofen,
909 510/11
durch den Luft zirkulierte, bei einer Temperatur von 510C so lange getrocknet, bis kein weiterer Gewichtsverlust
zu beobachten war. Die getrockneten Klumpen (Gewicht 1,4 kg) wurden durch Durchleiten durch eine
Nr. 1 Mikro-Pulverisierungsvorrichtung unter Verwendung eines 0,08 mm grätenartigen Siebes bei einer
Geschwindigkeit von 5000 Upm pulverisiert.
B. Herstellung eines zusammen getrockneten
Aluminium-Magnesiumhydroxyd-Mannit-Gels, das
20% Mannit enthält und ein Al : Mg-Atomverhältnis
von 2 :1 aufweist
Das Verfahren ähnelt dem vorstehend beschriebenen, wobei folgende Mengen an Verbindungen eingesetzt
wurden:
Aluminiumhydroxydgel | 5,3 kg |
Magnesiumhydroxydpaste | 1,8 kg |
Mannitkristalle | 83,5 kg |
Wasser | 6,1kg |
20
Es wurden 1,7 kg eines trockenen Kuchens erhalten, der in der oben beschriebenen Weise pulverisiert wurde.
25
C. Herstellung eines zusammen getrockneten Aluminium-Magnesiumhydroxyd-Mannit-Gels, das
20% Mannit enthält und ein Al: Mg-Atomverhältnis
von 0,5 :1 besitzt
Es wurde nach der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise verfahren, wobei folgende Materialmengen
verwendet wurden:
Verdichtetes
Aluminiumhydroxydgel
Magnesiumhydroxydpaste
35
3,9 kg 2,7 kg
d-Mannitkristalle
Wasser
Wasser
0,4 kg
6,7 kg
6,7 kg
10
Das in einer Schale getrocknete Gel besaß ein Gewicht von 7,0 kg. Es wurde zu einem feinen Pulver
pulverisiert.
D. Herstellung von zu Vergleichszwecken dienenden, aus trockenen Mischungen bestehenden
Proben X, Y und Z
Trockene Mischungen aus getrocknetem Aluminiumhydroxydgel (U.S.P.), Magnesiumhydroxyd (NF) und
d-Mannitkristallen wurden unter Verwendung folgender
Substanzmengen (in g) hergestellt:
Atomverhältnis | 1 : 1 | Al: Mg | |
2: 1 | 98 | 0,5:1 | |
Getrocknetes Aluminium | 100 | 100 | |
hydroxydgel | 58,3 | ||
Magnesiumhydroxyd (NF) | 30 | 38,8 | 116,7 |
d-Mannitkristalle | 32,5 | 54,3 |
Nach dem Vermischen der trockenen Komponenten wurde die Mischung mehrere Male durch eine
Mikronisierungsmühle geschickt, die zur Homogenisierung der Mischung diente.
Die Bestimmung der säurebindenden Eigenschaften der zusammen getrockneten Aluminium-Magnesiumhydroxyd/Mannit-Gele
sowie der entsprechenden trockenen Mischungen wurde unter Anwendung der Testmethode
von Holbert, Noble und Grοte mit 1,0-g-Proben durchgeführt:
Zeit in Minuten
Al : Mg-Atomverhältnis | Beispiel A | 1 : 1 | Beispiel B | 0,5: 1 | Bei |
2: 1 | Vergleichs | Vergleichs | |||
Vergleichs | 1,5 | probe Y | 1,5 | probe Z | 1,5 |
probe X | 3,4 | 1,5 | 4,0 | 1,5 | 4,1 |
1,5 | 4,0 | 6,2 | 4,1 | 6,7 | 4,2 |
5,5 | 4,1 | 6,5 | 4,4 | 7,3 | 4,8 |
5,7 | 4,3 | 7,0 | 4,9 | 7,7 | 5,2 |
5,9 | 4,3 | 7,2 | 4,5 | 7,8 | 4,6 |
6,1 | 4,3 | 5,0 | 4,3 | 4,6 | 4,4 |
4,8 | 4,2 | 5,1 | 4,3 | 5,2 | 4,3 |
4,1 | 4,2 | 5,0 | 4,2 | 5,1 | 4,2 |
3,1 | 4,1 | 4,6 | 4,2 | 4,9 | 4,2 |
2,6 | 4,1 | 4,1 | 4,1 | 4,7 | 4,2 |
2,4 | 4,0 | 3,4 | 4,1 | 4,4 | 4,1 |
4,0 | 2,7 | 4,0 | 4,1 | 4,0 | |
3,9 | 2,5 | 3,9 | 3,8 | 3,9 | |
3,9 | 3,8 | 3,2 | 3,8 | ||
3,6 | 3,5 | 2,5 | 3,5 | ||
19 | 16 17 | Beispiel A | 277 | Beispiel B | 20 | Beispiel C | |
Fortsetzung | 3,2 | 3,1 | 3,1 | ||||
Zeit in Minuten | Al : Mg-Atomverhältnis | 2,8 | 2,7 | 0,5 : 1 | 2,7 | ||
2: 1 | 2,5 | 1 : 1 | 2,5 | Vergleichs | 2,5 | ||
Vergleichs | 4,3 | Vergleichs | 4,9 | probe Z | 5,2 | ||
probe X | 133 | probe Y | 133 | 133 | |||
130 | 152 | 150 | 150 | ||||
140 | |||||||
150 | 7,8 | ||||||
Max. pH | 6,1 | 7,2 | 102 | ||||
Zeit oberhalb pH 3,0 | 43 | 74 | 111 | ||||
Zeit oberhalb pH 2,5 | 55 | 89 | |||||
Die zusammen getrocknete Aluminium-Magnesiumhydroxyd/Mannit-Mischung
(2:1, Beispiel A) hält den pH-Wert oberhalb 3,0 ungefähr dreimal solange wie die
trockene Mischung (Vergleichsprobe X). Das 1 :1-Gel (Beispiel B) hält den angegebenen pH-Wert l,8mal
solange wie die trockene Mischung (Vergleichsprobe Y) und das 0,5 :1-Gel (Beispiel C) ist in der Lage, den
pH-Wert 30% länger aufrechtzuerhalten als die Vergleichsprobe Z. Der erreichte maximale pH
überschritt bei den zusammen getrockneten Gelen in keinem Falle den Wert von 5,2, variierte jedoch im Falle
der Mischungen zwischen 6,1 und 7,8. 613 kg des vorstehend beschriebenen Produktes
wurden in einem Sprühtrockner unter Verwendung eines Zerstäubers bei 21 000 Upm sprühgetrocknet. Es
wurde mit einer Beschickungsgeschwindigkeit von 7,3 kg pro Minute mit einer Einlaßtemperatur von
400° C und einer Auslaßtemperatur von 135° C versprüht.
57,6 kg Produkt wurden aus diesem Teil gewonnen.
Das Produkt war ein weißes, feinverteiltes Pulver aus kugelförmigen Teilchen, das folgende Analysenwerte
besaß:
B e i s ρ i e 1 4
Zusammen getrocknetes
Aluminiumhydroxyd/Magnesiumcarbonat/Sorbit-Gel
Aluminiumhydroxyd/Magnesiumcarbonat/Sorbit-Gel
mit einem Al: Mg-Atomverhältnis von
2:1— 20% Sorbit in dem trockenen Produkt
2:1— 20% Sorbit in dem trockenen Produkt
Magnesiumcarbonatgel
25,9 kg Magnesiumchloridflocken (MgCl2 ■ 6 H2O)
wurden in 113 kg Wasser gelöst und in einen 277-1-Reaktorkessel einfiltriert, der auf einer Temperatur
von 210C gehalten wurde und mit einem 4"-Turbinenrührer mit 800 Upm versehen war. 110,2 kg
einer Natriumcarbonatlösung (16,4° Be, was einer ll,9%igen Na2CO3-Lösung entspricht) wurden der
Magnesiumchloridlösung mit einer Geschwindigkeit von 1,71 pro Minute zugegeben. Die erhaltene
Aufschlämmung wurde filtriert und unter Verwendung einer Platten- und Rahmenfilterpresse bei einem Druck
von 2,8 kg/cm2 gewaschen. Der Magnesiumcarbonat-Filterkuchen wurde analysiert, wobei sich herausstellte,
daß er 8,5% MgO enthielt.
219,4 kg eines Aluminium-Magnesiumhydroxydcarbonatgels, das 9,3% Al2O3, 1,4% MgO und 3,4% CO2
enthielt und gemäß US-Patent 27 97 978 hergestellt wurde, 58,0 kg eines Magnesiumcarbonatgels, das 8,5%
MgO enthielt (hergestellt wie vorstehend beschrieben), 20,2 kg einer 70%igen Sorbitlösung und 337,8 kg
Wasser wurden 1 Stunde lange in einem halbrunden 570-1-Hamiltonkessel aus rostfreiem Stahl mit doppeltem
Antrieb gemischt, worauf das weiße, etwas viskose Gel in einen 2840-1-Havegtank gepumpt wurde, der mit
einem Dispersator versehen war; in diesem Tank erfolgte eine weitere 20 Minuten andauernde Mischung
bei 3600 Upm. Die homogene Aufschlämmung enthielt 12% festes Produkt.
Al2O3 | 27,9% | 4,6 |
MgO | 11,3% | |
CO2 | 20,5% | 6 Sekunden |
Scheinbare Dichte, g/ml | 0,38 | |
Sieb-Test durch 325 mesh | 99,2 | 131 |
pH (4%ige Suspension) | 8,6 | |
Säureaufnahmefähigkeit | 219 | 147 |
(ml0,ln-HCl/g) | ||
Reaktionsgeschwindigkeit | ||
(Reheis) Sek. | 2 | |
Nach 14monatiger Alterung wurden bei Anwendung | ||
des modifizierten Testverfahrens nach Holbert, | ||
Noble und G r ο t e in vitro folgende Ergebnisse | ||
erhalten: | ||
Maximaler pH-Wert | ||
Zeit bis zur Einstellung des | ||
pH-Werts von 3,0 | ||
Zeit oberhalb des pH-Werts | ||
von 3,0, Minuten | ||
Zeit oberhalb des pH-Werts | ||
von 2,5, Minuten | ||
Zusammen getrocknetes
Aluminiumhydroxyd/Magnesiumcarbonat/Sorbitgel mit einem Al: Mg-Atomverhältnis von 2 :1 und
einem Sorbitgehalt (Trockenbasis) von 10%
Nach der vorstehend beschriebenen Arbeitsweise wurde ein Produkt hergestellt, das jedoch nur 10%
Sorbit (bezogen auf die Trockenbasis) enthielt; dieses Produkt besaß folgende Eigenschaften:
Al2Oj | 30,1% |
MgO | 11,6% |
CO2 | 23,8% |
pH (4%ige Suspension) | 8,3 |
Scheinbare Dichte, g/ml
Feuchtigkeit
(Dean und Starke)
Säureaufnahmefähigkeit
0,26
8,7
230
(ml 0,1 n-HCl/g)
Bestimmung der Säurebindungsfähigkeit. Nach Hmönatiger Lagerung wurden bei Anwendung des
modifizierten Verfahrens von Holbert, Noble und G ro te in vitro unter Verwendung einer 1-g- Dosis
folgende Ergebnisse erhalten:
Maximaler pH-Wert
Zeit bis zur Einstellung
eines pH-Wertes von
3,0, Sekunden
Zeit oberhalb des
pH-Wertes von 3,0
Zeit oberhalb des
pH-Wertes von 2,5
Zeit bis zur Einstellung
eines pH-Wertes von
3,0, Sekunden
Zeit oberhalb des
pH-Wertes von 3,0
Zeit oberhalb des
pH-Wertes von 2,5
4,5
142 Minuten
160 Minuten
Zuführungsgeschwindigkeit von 7,0 kg pro Minute mittels eines Zerstäubers (21000Upm) bei einer
Einlaßtemperatur von 120° C und einer Auslaßtemperatur
von 135° C sprühgetrocknet.
Von dem feinverteilten weißen Pulver blieb nur 1% auf einem 45-Mikron-Sieb zurück. Die Analyse ergab,
daß das Produkt 13;6% Al2O3, 24% MgO, 13,2% SiO2
und 5,9% CO2 enthielt. Die Säureaufnahmefähigkeit
betrug 196 ml 0,1 n-HCl pro g, was dem theoretischen Wert von 199 sehr nahe kommt. Das Al: Mg-Atomverhältnis
betrug 0,28 :1,00.
Die säurebindenden Eigenschaften wurden nach der Methode von Holbert, Noble und G r ο t e auf der
Basis von 1,0-g-Proben in vitro bestimmt. Die dabei erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden
Tabelle VIII zusammengefaßt:
; Beide Proben aus zusammen getrockneten Aluminiumhydroxyd/Magnesiumcarbonat/Sorbit-Gelen
wurden unter Anwendung der Bachrach-Methode auf ihre säurebindenden Eigenschaften untersucht. Die dabei
erhaltenen Ergebnisse (bezogen auf 1 g aktiven Bestandteil) sind in der nachstehenden Tabelle zusammengefaßt:
;. ■■-..·■ ... · .'.
Tabelle VII '
(Minuten)
Zusammen getrocknetes
Al-Hydroxyd/Mg-Carbonat/
Sorbit-Gel
% Sorbit :; ■".;:'''. ~ :"■
10
15
20 '
25"
30
40
50
60
15
20 '
25"
30
40
50
60
265
290
296
296
29t: '
301
301
301
301
290
296
296
29t: '
301
301
301
301
■ 278
302
303
; 305
; -307·
308
308
308
308
■'·'■·' Beispiele ■ ■ ■
Zusammen getrocknetes Aluminiumhydroxyd/
Magnesiumhydroxyd/Magnesiumtrisilikät/Sorbit-Gel,
das gleiche .Gewichtsmengen an getrocknetem Aluminiumhydroxyd (U.S.P.) (51 % Al2O3),
Magnesiumhydroxyd (NF) (98% Mg(OH)2) und
Magnesiumtrisilikat (U.S;P.) (22% MgO)
sowie 20% d-Sorbit enthält
61,7 kg eines verdichteten Aluminiumhydroxydgels (Reheis-Typ F-1000), das 10,0% Al2O3 enthält, 38,3 kg
eines Magnesiumhydroxydgels (31% Mg(OH)2), 12,1 kg Magnesiumtrisilikatpulver (U.S.P. »super Bulky«-Grad),
12,9 kg d-Sorbit (70%ige Lösung) und 177 kg Wasser wurden 1 Stunde lang in einem 570-1-K.essel aus
rostfreiem Stahl mit doppeltem Antrieb gemischt. Die Aufschlämmung wurde in einen zweiten Tank gepumpt
und weitere 15 Minuten lang mit einem eine hohe Scherwirkung erzeugenden Mischer gerührt. Das
erhaltene homogene Gel, das 15,9% feste Produkte enthielt, wurde in einem Sprühtrockner mit einer
Zeit
(Minuten)
(Minuten)
pH
0 ■.-..■-. 1,5
" 1 :■■■,.■■■· ::-
3,8
2 3,9
-■5 ■ .-, . . ■ ■ ■ ■■■■ — . --4,O, ■ '-
10 .:.-■: ., ■■". .4,1 ,■■-.-
■30· ■ . · 4,2 ■
50 4,1
60 4,0
70 ., , 4,0
80 3,9
90 3,7
100 ■ "■'-'■ : ·■ '■-'■ -. 3,4 -■- ;;
110 ■ ■■■'■- ■ - -1 ■' ■ ■ ■ 3,0
120 ■■;.' ■·■' '■■■■■■'■■■'·■ ■ -; .-:-■■:.■ '::=!-.- :-2,6 -
Zeit bis zur Erreichung des pH-Wertes 30 von 3,0 Sekunden
Zeit oberhalb des pH-W|rtes Von 3,0' ν 109 "j ^;
Zeit oberhalb des pH-Wertes von 2,5 125 . '
Ferner wurde das Bachrach-Verfahren zur Bestimmung der Reaktionsgeschwindigkeit und der gesamten
säurebindenden Aktivität verwendet. Die folgenden Werte geben die Zahl der ml von 0,0875 n-HCl pro 1,0 g
aktivem Bestandteil als Funktion der Zeit wieder.
Tabelle,IX, | Volumen | 0 |
Zeit | ■ ■ , ■ ■ 0,0875 n-HCl | 123 |
ml | 198 | |
(Minuten) | 250 | |
0 | 265 | |
5 . . | 268 | |
10 | 270 | |
15 | 270 | |
20 | 270 | |
25 | 270 | |
30 | ||
40 | ||
50 | ||
60 | ||
Wie weiter oben bereits angegeben, sind die erfindungsgemäß hergestellten Zusammensetzungen
zur Behandlung von inneren Zuständen, bei denen eine überschüssige Azidität zu beheben ist, wie beispielsweise
eine gastrische Azidität im Magen (beispielsweise bei der Behandlung von Magen- und Darmgeschwüren),
geeignet. Zu diesem Zweck lassen sich die trockenen Zusammensetzungen auf einfache Weise in Form von
Aufschlämmungen oder als trockene Pulver oder Tabletten, gewünschtenfalls zusammen mit einem
Träger, in einfacher Weise verabreichen, wobei sie auf oralem Wege als solche oder zusammen mit einem
flüssigen Träger, wie beispielsweise Wasser, eingenommen werden.
Hierzu 3 Blatt Zeichnungen
909 510/11
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Antacidums mit einem Gehalt an Aluminiumhydroxidgel,
das zusammen mit einem Hexitol getrocknet wird, dadurch gekennzeichnet, daß ein Gemisch eines wasserhaltigen gelatinösen Aluminiumhydroxids
mit feuchtem gelatinösen Magnesiumhydroxid, Magnesiumcarbonat und/oder Magnesiumtrisilikat,
in einem Atomverhältnis Al: Mg innerhalb des Bereiches von 2:1 bis 0,25:1
zusammen mit 2% bis 200% Sorbit oder Mannit, bezogen auf das Gewicht der wasserhaltigen Gele,
hergestellt, anschließend getrocknet und mit einem flüssigen Träger zur Aufschlämmung gebracht wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Menge des zugemischten Hexitols
innerhalb des Bereiches von 15 und 35%, bezogen auf das Gewicht der wasserhaltigen Gele liegt.
Priority Applications (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966A0052842 DE1617277C3 (de) | 1966-06-24 | 1966-06-24 | Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Antazidums |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE1966A0052842 DE1617277C3 (de) | 1966-06-24 | 1966-06-24 | Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Antazidums |
Publications (3)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1617277A1 DE1617277A1 (de) | 1971-02-18 |
DE1617277B2 DE1617277B2 (de) | 1979-03-08 |
DE1617277C3 true DE1617277C3 (de) | 1979-10-31 |
Family
ID=6938682
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE1966A0052842 Expired DE1617277C3 (de) | 1966-06-24 | 1966-06-24 | Verfahren zur Herstellung eines flüssigen Antazidums |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE1617277C3 (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3429263A1 (de) * | 1984-08-08 | 1986-02-20 | Gödecke AG, 1000 Berlin | Verfahren zur stabilisierung filtrierbarer antacida mit hexitolen |
Families Citing this family (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
HU197216B (en) * | 1986-12-22 | 1989-03-28 | Judit Starcz | Process for production of baked pastes with anticide effect |
-
1966
- 1966-06-24 DE DE1966A0052842 patent/DE1617277C3/de not_active Expired
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE3429263A1 (de) * | 1984-08-08 | 1986-02-20 | Gödecke AG, 1000 Berlin | Verfahren zur stabilisierung filtrierbarer antacida mit hexitolen |
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
DE1617277A1 (de) | 1971-02-18 |
DE1617277B2 (de) | 1979-03-08 |
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C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
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