DE2523394A1 - Pharmazeutische zubereitung - Google Patents
Pharmazeutische zubereitungInfo
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- A61K—PREPARATIONS FOR MEDICAL, DENTAL OR TOILETRY PURPOSES
- A61K9/00—Medicinal preparations characterised by special physical form
- A61K9/20—Pills, tablets, discs, rods
- A61K9/28—Dragees; Coated pills or tablets, e.g. with film or compression coating
- A61K9/2886—Dragees; Coated pills or tablets, e.g. with film or compression coating having two or more different drug-free coatings; Tablets of the type inert core-drug layer-inactive layer
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Description
DR.ING. R. GLAWE, MÜNCHEN DIPL-ING. K. DELFS, HAMBURG
DIPL.-PHYS. DR. W. MOLL, MÖNCHEN DIPL-CHEM. DR. U. MENGDEHl. HAA jRG
8 MÜNCHEN POSTFACH 37 LIEBHERRSTR. 20
TEL. (089) 22 £5 4« TREX 52 25 05 tp«
HAMBURG
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2 HAMBUR
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2 HAMBURG POSTFACH 25/0 ROTHENBAUM-CHAUSSEE TEL 4 10 20 TELEX 212921
ρ 7625/75 M/es
ALLISTER WAHREN, 108 Lynnburn Road, Lynnwood Manor,
Pretoria, Südafrika, und
DR. WILLIAM HENRY DAVIS, 1119 Schoeman Street, Hatfield,
Pretoria, Südafrika
Pharmazeutische Zubereitung
Die Erfindung betrifft pharmazeutische Zubereitungen in Form von Tabletten, Dragees oder dergleichen zur
Verabreichung von Magnesiumchlorid bei der Behandlung von
verschiedenen Störungen und Mangelzuständen in der
Humanmedizin.
Die Gegenwart von Magnesium im menschlichen Körper ist ,
für die normale Funktion vieler Enzymfeaktionen erforderlioh.
Es ist das wichtigste intrazelluläre Mineral nach
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Kalium und nimmt an einer Vielzahl von Reaktionen mit zellulären Enzymen teil. Es wirkt auch bei einer Anzahl
von Funktionen des menschlichen Körpers, z.B. bei Reaktionen zum Speichern und Freisetzen von Energie bei der oxidativen
Phosphorylierung. Indirekt beeinflußt es daher sämtliche anabolischeti und catabolischen Reaktionen, bei
denen Kohlehydrate, Fett und Protein eine Rolle spielen. Es ist ein wesentlicher Cofaktor für einige Peptidasen,
Ribonucleasen sowie giykolische Und Cocarboxylreaktionen. Ein Mangel an Magnesiumchlorid im Körper kann daher zu
einer Vielzahl von Störungen führen.
Gleichzeitig dient Magnesiumchlorid als ein wichtiges therapeutisches Mittel bei der Behandlung einer Anzahl
von Krankheiten, insbesondere von Störungen, die auf einem Magnesiumungleichgewicht beruhen. Derartige Krankheiten
schließen zum Beispiel idiopathische Stearrhoe,
Üarmresektion, ulcerative Colitis und in bestimmten Fällen von chronischer Diarrhöe einen raschen Durchgang von
Nahrungsmitteln durch den kleinen Verdauungsapparat ein.
Eb ist eine der bei der Verabreichung von Magnesiumchlorid
auftretenden Schwierigkeiten, daß dieses in hohem Maüe zerfließend ist. Wenn es der Luft ausgesetzt wird,
...3 509850/0894
wird das Pulver schließlich in der Feuchtigkeit gelöst, welche es aus der Atmosphäre absorbiert. Aus diesem Grunde
ist es nicht praktisch,· Magnesiumchlorid in Pulver- oder
Tablettenform zu verabreichen.
Weiterhin schmeckt Magnesiumchlorid sowohl in Pulver— als auch in Tablettenform außerordentlich schlecht und kann
Übelkeit hervorrufen. In der Vergangenheit sind bei der Beschichtung des Magnesiumchlorids mit einer wohlsehmekkenden
Beschichtung Schwierigkeiten aufgetreten, weil es immer noch Feuchtigkeit durch die Beschichtung absorbiert,
was zum Ausflocken und schließlich zum Zerfall der Tablette führt.
Das aufgrund der Zerfließlichkeit des Magnesiumchlorids
bestehende Problem kann nicht dadurch überwunden werden, daß man es in Form einer Lösung verabreicht, da die
Lösung nicht nur schlecht schmeckt und Übelkeit hervorruft, sondern weil Magnesiumchlorid den Magen reizen kann, was
zu Erbrechungserscheinungen und zum Verlust der verabreichten Dosis führen kann.
Im Falle einer ausreichenden Aufnahme von Magnesiumchlorid
zu Behandlungazweoken wurde gefunden, daß bis zu
8ü % der verabreichten Doais im Stuhl ausgetohieden
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werden kann. Im allgemeinen ist es daher nicht möglich,
Magnesiumchlorid in ausreichender Menge zu verabreichen, um eineAbsorption der Verbindung durch den Körper in gewünschten
Mengen zu erreichen.
Die Erfindung ist auf eine pharmazeutische Zubereitung gerichtet, mit der Magnesiumchlorid in einer geeigneten
Verabreichungsform bereitgestellt wird, bei der die zuvor
genannten Probleme weitgehend überwunden werden können.
Erfindungsgemäli wird eine Tablette bereitgestellt, die
15υ bis 350 mg Magnesiumchlorid, eingeschlossen in einer
enterischen Beschichtung, enthält.
Vorzugsweise wird das Magnesiumchlorid in Form seines
Hexahydrats bereitgestellt.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung
leitet sich die enterische Beschichtung von einer Lösung von Celluloseaeetat-phthalat, Rizinusöl, Alkohol und
Aceton ab.
Gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung wird unter der
enteriauhen Beschichtung eine erste brw. Unterbesohichtung
angeordnet, wobei die Ünterbesohiehtung von einer Lösung
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_ 5 —
von Polyvinylpyrrolidon in Alkohol abgeleitet ist.
Die Erfindung ist somit am die Behandlung von Krankheiten
des Menschen gerichtet, wobei Tabletten der vorstehend beschriebenen Art verabreicht werden.
Die Erfindung wird im folgenden anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Eine trockene Mischung von 13,375 kg Magnesiumchlorid—
—Hexahydrat und b,d75 kg Calciumcarbonat wird hergestellt
und durch ein Sieb geleitet. Die so erhaltene trockene Mischung wird dann in einen Champion-Mischer gebracht.
Zu der trockenen Mischung wird ein kg klumpenfreies Polyvinylpyrrolidon gegeben. Nach zehnminütigem Mischen
wird die trockene Mischung mit 1,5 1 Äthylalkohol (95 %),
1,5 1 Aceton und 6 g eines Emulgators und oberflächenaktiven Mittels (im Handel als Tween «0 erhältlich) versetzt.
Das Vermischen wird 10 Minuten fortgesetzt, bis die Mischung gleichmäßig durohfeuchtet ist. Auf dieser Stufe
weist die Misohung eine krümelige Konsistenz auf. Sie
wird durch ein Nr. ö-Sieb geleitet und auf Tabletts in
einen Trockenofen gebracht, wo sie bei einer Temperatur von 5h,k° C (130° P) 12 Stunden lang getrooknet wird.
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Das so erhaltene Granulat wird dann durch ein Nr.ltt-Sieb
geleitet. Zu diesen Granalien werden 300 g Talk und 125 g Magnesiumstearat gegeben. Sowohl Talk als auch
Magnesiuinstearat wirken als Schmier- bzw. Gleitmittel.
Die Tabletten werden nun auf einer 12 mm normal-konkaven Presse geformt.
Diese Tabletten werden anschließend fünf mal unterbeschichtet, und zwar mit einer Unterbeschichtungslösung,
die 30 Gew.-% Polyvinylpyrrolidon USP in Alkohol umfaßt.
Danach werden die Tabletten mit einer enterischen Beschichtung ausgestattet, weiche sich von einer wie folgt
zusammengesetzten Lösung ableitet:
Celluloseacetat-phthalat 6 %
Rizinusöl 0,2 %
Rizinusöl 0,2 %
absoluter Alkohol 35 %
Aceton 100 % (bezogen auf das Gewicht).
Aceton 100 % (bezogen auf das Gewicht).
Nach dem Beschichten werden die Tabletten sechs Stunden bei
'ib,9° G (120° P) getrocknet.
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Die Tabletten werden nunmehr erneut fünf mal unter Verwendung der oben genannten Unterbesehiehtungslösung unterbeschichtet und in Talk gewälzt, bevor sie sechs Stunden
bei 4ö,9° C (120° P) getrocknet werden.
Schließlich werden die Tabletten mit einer Geranienrose- -Lbsung beschichtet, damit sie ein gefälliges Aussehen
erhalten. Die Tabletten werden dann in einein Ofen bei 4d,9 C (120 F) sechs Stunden lang getrocknet und in
verscnlossenen Gefäßen gelagert, bevor sie unter feuchtigkeitskontrollierten
Bedingungen mit Silicagel—Säckchen verpackt werden.
Es hat sich gezeigt, daß in den meisten Fällen eine Dosis
von zwei bis acht Tabletten pro Tag zu einer Verbesserung des Zustande führt. Die Tabletten können entweder nachts
vor dem Zubettgehen oder tags zu festgesetzten Zeiten,
z.D. morgens beim Aufwachen und nachts beim Zubettgehen, verabreicht werden. In besonderen Fällen kann es erforderlich
sein, daß eine Dosis oberhalb der Grenze von acht Tabletten verabreicht wird.
Gemäß dem obigen Verfahren hergestellte Magnesiumchlorid"
Labletten entfalten die pharmakologiechen Eigentchaften
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des Magnesiuuiions, wenn sie vollständig absorbiert sind.
Es gibt drei pharmakologische Eigenschaften des Magnesiums.
Es setzt die Nervenleitüng herab, vermindert den vasculären Tonus und kardiale Funktionen und verstärkt die Wirkung
von Hinterhypophysen--Hormonen auf den Uterus. Untersuchungen
im Labormaßstab an Menschen haben gezeigt, daß es wirksam bei der Behandlung von verschiedenen Formen
von Aikoholismus, chronischen Lebererkrankungen, Porphyria, exzessiver Laktation, Hyperparathyroidismus, überschüssigem
Calcium im Serum, Unterernährung, Pankreatitis, Schwangerschaft im Endzustand, erblicher Hypomagnesaemie, Hirnverletzungen,
reaktiven hypoglykämischen Spannungs- und Angstzuständen, manischen und stark depressiven Zuständen,
Insomnia und Morgenmüdigkeit im Zusammenhang mit der Verwendung von Diuretika, Asthma, Hypertension, primärem
oder sekundärem Aldosteronismus, rheumatoider Arthritis,
Gelenksohmerzen, Arthritis, Hypokalämie, chronischem Stress, Diabetes mellitus, verschiedenen Formen der Infertilität,
Muskelschwäche, Osteoporose, "Mariestrurapels" oder dergleichen
angewendet werdenjkann.
Die Magnesiumchloridtablette weist gegenüber der flüssigen Verabreichungsform den Vorteil auf, daß sie eine langsamere
Absorptionigeschwindigkeit seeigt. Hierdurch wird
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eine prolongiertere Wirkung erreicht, ebenso eine Verringerung
der Möglichkeit des Veri'usts· durch Erbrechen oder Stuhlausscheidung. Weiterhin gewährleistet die
enterische Beschichtung, daß das Magnesiumchlorid durch den Magen in den Darmtrakt geht, wodurch Magenbeschwerden
vermieden werden können. Durch die Bereitstellung des Magnesiumchlorids in Tablettenform können Dosierungseinheiten
leichter vorgeschrieben werden und die Verabreichung kann leichter kontrolliert werden.
.. .10
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Claims (3)
1. Pharmazeutische Zubereitung in Form von Tabletten, Dragees oder dergleichen zur Behandlung von Störungen
oder Mangelzuständen in der Humanmedizin, enthaltend 150 bis 350 mg Magnesiumchlorid in einer enterischen
Beschichtung.
2. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Magnesiumchlorid
in Form seines Hexahydrats vorliegt.
3. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die enterische
Beschichtung von einer Lösung von Celluloseacetat— phthalat, Rizinusöl, Alkohol und Aceton abgeleitet ist.
h. Pharmazeutische Zubereitung nach Anspruch 3» dadurch
gekennzeichnet, daß unter der enterischen Beschichtung eine Unterbeschichtung vorhanden ist,
welche von einer Lösung von Polyvinylpyrrolidon in Alkohol abgeleitet ist.
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