DE1192635B - Verfahren zur Herstellung von Wismutpektinat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von WismutpektinatInfo
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Description
BUNDESREPUBLIK DEUTSCHLAND DEUTSCHES 4S07ZW PATENTAMT
Int. CL:
C08b
AUSLEGESCHRIFT
Nummer:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Aktenzeichen:
Anmeldetag:
Auslegetag:
Deutsche Kl.: 12 ο - 6
R33629IVb/12o
5. Oktober 1962
13. Mai 1965
5. Oktober 1962
13. Mai 1965
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung eines neuen Pektinderivats, dem
Wismutpektinat.
Das Wismutpektinat ist in der Human- und Veterinärmedizin sowie in der Kosmetik verwendbar.
Das Wismutpektinat wird ausgehend von Pektin dargestellt. Pektin ist ein Naturstofi, der in seiner
Struktur und Zusammensetzung außerordentlich variabel ist, je nach seiner Herkunft und der Behandlung,
der er ausgesetzt war. Infolgedessen kann auch das Wismutpektinat selbst in seiner Zusammensetzung
variieren.
Pektin ist ein Makromolekül, das aus einer Aneinanderreihung von Tetragalacturonsäureeinheiten
besteht, das durch Wismutatome substituiert werden kann. Dabei kann der Substitutionsgrad pro Tetragalacturoneinheit
in der Kette von 0 bis 4 Wismutatomen variieren. Ebenso kann das Wismutpektinat,
je nach der Beschaffenheit des verwendeten Pektins, eine variable Menge von Methoxylgruppen enthalten.
Das Wismutpektinat liegt in Form eines farblosen, cremefarbigen, beigen oder kastanienbraunen
Pulvers vor, welches in Wasser vollkommen unlöslich ist, aber darin quellen kann und ein Gel liefert,
das eine beträchtliche Menge Wasser enthält. In organischen Lösungsmitteln, wie Alkohol, Äther,
Aceton, Benzol oder Chloroform, ist es unlöslich.
In verdünnten, wäßrigen Lösungen von starken Säuren ist es löslich, und zeigt dann in dieser Lösung
eine verstärkte Rechtsdrehung im Verhältnis zur ursprünglichen Drehung des Pektins.
Es zeigt keinen definierten Schmelzpunkt. Um 310° C zersetzt es sich augenblicklich und völlig.
Bei langsamer Erwärmung auf dem Maquenneblock beginnt die Zersetzung bei etwa 240° C.
Der Wismutgehalt, der durch Analyse bestimmt wird, kann variabel sein, wie oben ausgeführt
wurde. Im allgemeinen erhält und verwendet man jedoch Wismutpektinate mit einem Gehalt an elementarem
Wismut, der zwischen 10 und 30°/e liegt, insbesondere zwischen 20 und 25%.
Es besitzt die interessante Eigentümlichkeit, daß es sich in Lösungen starker Elektrolyten dispergiert,
wobei man cremeartige Stoffe mit besonders fettartiger Konsistenz erhält, woraus sich seine gewerbliche
Verwertung in der Kosmetik ergibt, wie weiter unten ausgeführt wird.
Schließlich besitzt das Wismutpektinat eine sehr geringe Toxizität, die für seine Verwendung in der
Human- und Veterinärmedizin von Vorteil ist.
Verfahren zur Herstellung von Wismutpektinat
Anmelder:
Roussel-Uclaf, Paris
Roussel-Uclaf, Paris
Vertreter:
Dr. F. Zumstein,
Dipl.-Chem. Dr. rer. nat. E. Assmann
und Dipl.-Chem. Dr. R. Koenigsberger,
Patentanwälte, München 2, Bräuhausstr. 4
Als Erfinder benannt:
Dr. Jean-Marie Farthout, Romainville, Seine;
Francois Clemence, Sarcelles-Locheres
(Frankreich)
Beanspruchte Priorität:
Frankreich vom 9. Oktober 1961 (875 377),
vom 20. Juli 1962 (904 635)
Frankreich vom 9. Oktober 1961 (875 377),
vom 20. Juli 1962 (904 635)
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung von Wismutpektinat besteht darin, daß man eine
wäßrige Pektinlösung mit einer wäßrigen Wismutsalzlösung versetzt, die die ein- bis dreifache Menge
Salpetersäure, bezogen auf die eingesetzte Menge elementaren Wismuts, enthält und anschließend das
gebildete Wismutpektinat abfiltriert, wäscht und sodann das feuchte Wismutpektinat vor dem Trocknen
durch Waschen mit Aceton oder Alkohol dehydratisiert.
Es ist bekannt, daß die Wismutsalze eine starke Neigung zur Hydrolyse besitzen und daß sich aus
ihren Lösungen leicht die unlöslichen Hydroxyde oder basischen Salze von Wismut ausfällen lassen.
Um diese unangenehme Eigenschaft auszuschalten, ist es erforderlich, der Lösung des Pektins eine
Substanz zuzusetzen, die dazu bestimmt ist, der gleichzeitigen Ausfällung eines unlöslichen Hydroxyds
oder basischen Salzes von Wismut, die sich durch Hydrolyse bilden, entgegenzuwirken.
Dieses Ergebnis kann man dadurch erreichen, daß man der Lösung des Wismutsalzes Salpetersäure
zusetzt. Da das erhaltene Wismutpektinat jedoch in Säuren löslich ist, ist es notwendig, eine
ganz bestimmte Menge der Säure zuzusetzen, da ein großer Überschuß ein Sinken der Ausbeute, die
bis auf Null gehen kann, bewirkt.
Für das Verfahren der Erfindung ist deshalb die Bestimmung der Grenzen notwendig, innerhalb
derer die Menge des Säurezusatzes liegen kann, um
509 569/367
Claims (1)
- 3 4einerseits die Hydrolyse des Wismutsalzes und an- Wismutnitrat in 3,6 ml Salpetersäure von 40° B unddererseits die Auflösung des Wismutpektinats zu setzt 8 ml destilliertes Wasser zu.vermeiden. Diese Menge ist offenbar von der Dann gießt man rasch die Lösung des WismutsWismutkonzentration im Reaktionsmedium ab- in die pektin- und glycerinhaltige Lösung. Das hängig. 5 Wismutpektinat fällt unter Bildung eines Gels aus,Es wurde gefunden, daß die Salpetersäuremenge, das man weitere 5 Minuten rührt und wäscht wie die zugesetzt werden muß, die 1- bis 3fache Menge im vorhergehenden Beispiel mit Wasser und Aides eingesetzten elementaren Wismuts betragen muß. kohol. Nach dem Trocknen bei Zimmertemperatur Bei einer Konzentration von 3 g Wismut pro Liter erhält man 4,25 g Wismutpektinat, dessen Wismut-Reaktionsmischung (Summe der Volumen der Lö- io gehalt 18:°/o beträgt. Seine Rotation, gemessen in sungen von Pektin und den eingesetzten Wismut- l°/oiger Lösung in η-Salzsäure, beträgt: « 2S = +150°. salzen) soll der Salpetersäuregehalt über 3 g und In der Kosmetik sind die Verfahrensprodukte unter 9 g pro Liter Reaktionsmischung liegen. geeignet zur Herstellung einer fettartigen Creme, dieBekanntlich vermögen auch andere Stoffe die als Schönheitscreme zur örtlichen Anwendung auf Ausfällung der basischen Salze oder der Hydroxyde 15 den Händen oder dem Gesicht verwendet wird,von Wismut zu verhindern, indem sie die Hydro- Diese Creme ist besonders empfehlenswert für fettelyse der Wismutsalze zurückdrängen. So ist auch Haut.Glycerin als Zusatz zu der Wismutlösung oder der Die therapeutischen Anwendungen von Wismut-Pektinlösung geeignet. Die Menge des Glycerin- pektinat sind im allgemeinen diejenigen von Zusatzes soll zwischen 2 und 20 Volumprozent der 20 Wismutderivaten bei der Behandlung von Magen-Reaktionsmischung betragen. Mengen, die über Darm-Störungen, d. h. bei Gastritis mit Übersäue-20% liegen, sind unnötig ohne schädlich zu sein. rung, bei Magen- und ZwölffingerdarmgeschwürenDas nach diesem Verfahren erhaltene Wismut- und bei Diarrhöen jeden Ursprungs: infektiösen, pektinat fällt in Form eines Gels an, das eine sehr toxischen und symptomatischen,
beträchtliche Wassermenge enthält. Es muß daher 25 Wismutpektinat ist durch seine Unschädlichkeit vor dem Trocknen entwässert werden, sonst fällt es und seine Wirksamkeit charakterisiert. Die Unterin Form einer hornartigen Masse an, die industriell suchungen der Verdauung in vitro zeigen, daß dieses schwer verwertbar ist. Diese Entwässerung geschieht Produkt mit dem Magensaft eine sehr feine, flüssige durch Waschen mit Aceton oder Alkohol. und fettartige Suspension bildet, die keine NeigungDie folgenden Beispiele erläutern die Erfindung. 3° zur Sedimentation zeigt. Das stellt einen bemerkens-. -I1 werten Fortschritt dar gegenüber basischem Wismut-Beispiel 1 nitrat und anderen Wismutsalzen, die therapeutischMan stellt eine Lösung von 100 g Pektin in 10 1 bereits bekannt sind und zu analogen Zwecken verWasser her, indem man unter heftigem Rühren das wendet werden. Letztere sind tatsächlich sehr schwer Pektin in kleinen Portionen zusetzt. Außerdem stellt 35 und setzen sich aus ihrer Suspension sehr rasch ab man eine salpetersaure Lösung von Wismutnitrat und können infolgedessen nicht die mit dem Pektiher, indem man eine Suspension von 46 g basischem nat erhaltene Wirksamkeit bei der Cremebildung Wismutnitrat in 50 ml Wasser ansetzt und danach haben.69 ml Salpetersäure von 40° B (Dichte 1,38) zu- Der pH-Wert der Suspension im Magen wird aufsetzt. 40 ungefähr 3 gehalten, was eine bemerkenswerteDann gießt man unter heftigem Rühren die sal- Pufferwirkung anzeigt, die die Verwendung von petersaure Wismutlösung in die Pektinlösung. Es Wismutpektinat bei der Übersäuerung rechtbildet sich eine Gallerte, die ziemlich dick wird, fertigt.wenn man eine gewisse Zeit weiterrührt. Danach Die Verabreichung von Wismutpektinat bei Hunfiltriert man durch ein grobes Tuch. Nach dem 45 den in einer Dosierung 2 g/kg per os verursacht bei Abnutschen verdünnt man das Gel mit 51 Wasser, diesen weder ein Auftreiben, noch eine Aufblähung nutscht erneut ab. Die Waschungen werden fort- der Verdauungsorgane. Die Substanz wird vollgesetzt, bis der pH-Wert des Waschwassers 6 be- ständig vertragen, und die Tiere zeigen nach trägt. 3monatiger fortgesetzter Behandlung immer nochDann wird das Gel zu wiederholten Malen mit 5° dieselbe Gewichtszunahme.95%igem Alkohol und danach mit absolutem Al- Der Zustand von diarrhöischen Hunden besserte kohol gewaschen. Diese Alkoholwaschungen werden sich, und nach 48 Stunden trat ihre Heilung ein.
unter heftigem Rühren durchgeführt, so daß die Zur therapeutischen Anwendung wird das Wismut-Bildung von Klumpen verhindert wird. pektinat in den üblichen pharmazeutischen FormenAnschließend wird das Produkt bei Zimmer- 55 verabreicht, bei Medikationen, die man gewöhnlichtemperatur getrocknet und schließlich zefrieben. als Magenauskleidungsmittel und Darmauskleidungs-Ausbeute: 110 g. mittel bezeichnet. Die Verabreichung geschieht aufDas so erhaltene Wismutpektinat weist einen oralem Wege. Die durchschnittlich in 24 StundenWismutgehalt von 240Zo auf. Seine Rotation, ge- ' zu verabreichende Menge des aktiven Bestandteilsmessen in Woiger Lösung in η-Salzsäure, beträgt 60 beträgt 5 g.
α» = +140°.B e i s ρ i e 1 2 Patentansprüche:Man stellt eine Lösung von 5,22 g Pektin in einer 1. Verfahren zur Herstellung von Wismut-Mischung von 50 ml Glycerin von 30° B (Dichte 65 pektinat, dadurch gekennzeichnet, daß 1,26) und 450 ml Wasser her. man eine wäßrige Pektinlösung mit einer wäß-Andererseits stellt man eine Lösung von Wismut- rigen Wismutsalzlösung versetzt, die die ein- bisnitrat her, durch Auflösen von 2,44 g basischem dreifache Menge Salpetersäure, bezogen auf dieeingesetzte Menge elementaren Wismuts enthält, anschließend das gebildete Wismutpektinat abfiltriert, wäscht und sodann das feuchte Wismutpektinat vor dem Trocknen durch Waschen mit Aceton oder Alkohol dehydratisiert.2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umsetzung mit einer wäßrigen Pektin- oder Wismutsalzlösung durchführt, die 2 bis 20 Volumprozent der Reaktionsmischung Glycerin enthält.Bei der Bekanntmachung der Anmeldung sind fünf Seiten Krankenberichte ausgelegt worden.509 569/367 5. 65 © Bundesdruckerei Berlin
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