DE3247488C2 - Verfahren zum Herstellen von farbigen Abbildern einer mehrfarbigen Vorlage und zugehöriges Farbbildungsblatt - Google Patents
Verfahren zum Herstellen von farbigen Abbildern einer mehrfarbigen Vorlage und zugehöriges FarbbildungsblattInfo
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- G03C7/46—Subtractive processes not covered by the group G03C7/26; Materials therefor; Preparing or processing such materials
Description
Die Erfindung bezieht sich auf Verfahren zum Herstellen von farbigen Abbildern
einer mehrfarbigen Vorlage, bei dem von der Vorlage Farbauszugsbilder der
Farben rot, grün und blau hergestellt werden und auf die Grundlage dieser
Farbauszugsbilder mindestens ein Abbildungsblatt belichtet wird, welches eine
Beschichtung aufweist, die ein strahlungshärtbares Gemisch und einen
Farbvorläufer der Komplementärfarben der vorg. Farben besitzt. Alternativ ist es
auch möglich, das Abbildungsblatt so auszubilden, daß es unmittelbar, d. h. ohne
Herstellung von Farbauszugsbildern, vorlagenmäßig belichtet werden kann. In
Gegenwart eines reaktiven Entwicklers, der in dem Abbildungsblatt oder in einem
gesonderten Empfangsblatt angeordnet ist, werden aus den Farbvorläufern die
abzubildenden Ausgangsfarben erzeugt. Die Erfindung bezieht sich ferner auf die
Ausgestaltung des zugehörigen Farbabbildungsblattes.
Derartige Verfahren sind durch die deutsche Offenlegungsschrift 19 12 864
bekanntgeworden. Im bekannten Fall ist die lichtempfindliche Schicht des
Abbildungsblattes so aufgebaut, daß dies strahlungshärtbare Gemisch, ein
Photopolymer, und der Farbvorläufer, praktisch auf einen Trägerfilm homogen
verteilt aufgestrichen sind.
Durch diesen Schichtaufbau mangelt es den farbigen Abbildern an der
notwendigen Farbbrillanz, Farbsättigung, Farbkonturschärfe und Feinstufigkeit in
den Farben.
Die Erfindung geht daher von Abbildungssystemen aus, bei denen die
Wirksubstanzen der lichtempfindlichen Schicht in Mikrokapseln eingekapselt sind,
d. h. ein sog. Enkapsulat bilden.
Abbildungssysteme, die auf photosensitiven
Enkapsulaten beruhen, sind bekannt. Das US-PS 3 219 446
offenbart ein Übertragungsabbildungsverfahren, wonach
ein azo-blauer schwarzer "B"-Farbstoff mit einem ver
netzbaren Polymeren oder einem polymerisierbaren Mono
meren als ein Fluidtröpfchen eingekapselt ist, das einen
Film oder ein Fluidtröpfchen mit Mikrokapseln enthält.
Wie beschrieben, ist dieses Abbildungssystem ein Über
tragungssystem, das darauf beruht, daß selektiv der
eingekapselte Farbstoff auf ein Kopierblatt in Überein
stimmung mit dem Abbild übertragen wird. Das Abbilden
wird durch abbildungsweises Belichten einer Schicht des
Eingekapselten mit elektromagnetischer Strahlung zum
Vernetzen des Polymeren durchgeführt, so daß die Flüssig
keit in den belichteten Kapseln einen starren Zustand
annimmt und nicht auf ein Kopierblatt übertragbar ist.
Die Farbstoffübertragung ist auf die unbelichteten Be
reiche der das Enkapsulat enthaltenden Schicht be
grenzt.
Die US-PS 3 700 439 offenbart ein Photokopier
verfahren, wonach Michlers Keton in einer üblichen Art
eingekapselt und als eine Schicht auf einem Träger vor
gesehen ist. Michlers Keton als solches ist kein Farb
bildner, sondern die einem Muster entsprechende Bestrahlung
der Keton enthaltenden Kapseln erzeugen ein latentes
Abbild des farblosen, säurefärbbaren Farbstoffvorläufers
vom Keton derartig,
daß bei Kontakt mit einem sauren Entwickler,
beispielsweise einem sauren Ton, ein sichtbares Abbild
erhalten wird. Dieses Patent offenbart sowohl ein
System, in dem das belichtete Abbildungsblatt Fläche-an-
Fläche mit einem säureüberzogenen Aufnahmeblatt kalan
driert wird, um Abbilder zu bilden, als auch ein System,
in dem der saure Entwickler auf der gleichen Fläche wie
der Kapselüberzug aufgebracht ist, so daß es nach Zerreißen der
Kapseln auf dem Abbildungsblatt direkt eine Entwicklung ohne weitere
Übertragung gibt.
Das US-PS 3 072 481 offenbart einen anderen Typ
eines eingekapselten, lichtempfindlichen Elements, das
ein lichtempfindliches Material verwendet, welches
leicht in eine gefärbte Form umgewandelt wird, wenn es
in einem flüssigen Lösungsmittel enthalten ist, das
jedoch gegenüber Licht unempfindlich ist, wenn es fest
ist. Durch Einkapseln eines solchen Materials mit einem
flüchtigen Lösungsmittel, durch abbildungsweises
Belichten einer Schicht des Eingekapselten und Zer
reißen der Kapseln zum Verdampfen des Lösungsmittels
wird ein Abbild erhalten und fixiert.
Die US-PS 3 001 873 offenbart ein komplexes
System, in dem die Wände der Kapseln mit einem festen
Farbstoff derart photosensibilisiert sind, daß eine einem
Muster entsprechende Belichtung die Kapseln nicht schwell
bar macht.
Durch Befeuchten des Blattes zum Schwellen der unbelichte
ten Kapseln und Erhitzen wird der Farbstoff in den
nichtbelichteten Bereichen unbeweglich gemacht. Danach
gibt es durch Zerreißen der Kapseln in Kontakt mit einem
Aufnahmeblatt ein abbildungsweises Übertragen des Farb
stoffes nur von den belichteten Bereichen.
Varden schlägt in seinem Buch "Modern Photography,
What′s Ahead?", 1958, auf Seite 86, ein System vor, das
auf Gelatinemikrokapseln basiert, die jedoch anstelle
von einfacher Gelatine aus einer Gelatine-Silbersalz
emulsion gebildet sind. Nach dem Verfasser können diese
Kapseln Cyan-, Magenta- und gelbe Farbvorläufer ent
halten und sensibilisiert werden, um Farbabbilder zu
erzeugen. Nach der Veröffentlichung sollen die sensibili
sierten Gelatinekapseln belichtet und durch Gerben (ein
durch Silber katalysiertes Verfahren) gehärtet werden,
um die Kapseln daran zu hindern, daß sie ihren Inhalt in
den belichteten Bereichen freigeben, wobei eine differen
tielle Freigabe der Kapselinhalte entsprechend der Be
lichtung stattfindet. In diesem Artikel gibt es jedoch
keinen Hinweis darauf, daß ein solches System jemals
mit Erfolg in der Praxis verwendet worden ist, einmal abgesehen
davon, daß das System von photographischem
Silber in der Kapselwand abhängt und eine Naßbehandlung
erfordert, um die Kapselwände zu erhärten, was jedoch
für viele Anwendungen nicht attraktiv ist.
In der zum Stand der Technik zählenden älteren Patentanmeldung
P 32 26 608 sind lichthärtende Mikrokapseln, licht- und druckempfindliche
Aufzeichnungsblätter und Kopierverfahren unter Verwendung
derselben beschrieben, wobei die Mikrokapseln im Kern
ein lichthärtendes Polymer und einen Fotopolymerisationsinitiator bzw.
Farbvorläufer enthalten. Der Einsatz dieser Mikrokapseln mit
strahlungshärtbarem Kern und Farbvorläufern zur Herstellung von Mehrfarbenbildern
durch Übertragung oder Druckentwicklung ist in dieser älteren Anmeldung
jedoch nicht beschrieben.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, ausgehend von den eingangs
bezeichneten Verfahren diese unter Verwendung von Mikrokapseln
mit lichthärtbarem Kern so auszugestalten, daß mit einfachen
Mitteln brilliante, farbgesättigte und konturenscharfe bzw. feingestufte Mehrfarbenabbilder erhältlich
sind.
Zur Lösung dieser Aufgabe sieht die Erfindung vor ein
Verfahren zum Herstellen von farbigen Abbildern
einer mehrfarbigen Vorlage, bei dem
- a) von der Vorlage Farbauszugsbilder der Farben rot, grün und blau hergestellt werden,
- b) auf Grundlage jedes der Farbauszugsbilder bildgemäß mittels aktinischer Strahlung jeweils ein Abbildungsblatt bestrahlt wird, welches eine Beschichtung aufweist, die ein strahlungshärtbares Gemisch und einen Farbvorläufer aus der Gruppe Cyan, Magenta und Gelb enthält, welcher zu dem jeweiligen Farbauszug komplementär ist, wobei das strahlungshärtbare Gemisch und die jeweiligen Farbvorläufer aus der Gruppe Cyan, Magenta und Gelb in aufbrechbaren Mikrokapseln enthalten sind und das strahlungshartbare Gemisch durch die verwendete aktinische Strahlung bildgemäß gehärtet wird,
- c) bei jedem der bildgemäß bestrahlten Abbildungsblätter die Mikrokapseln zumindest in den nicht bestrahlten Bereichen unter Druckanwendung gebrochen und
- d) zum Erzeugen des Abbildes die Farbvorläufer aus den unbestrahlten Bereichen der einzelnen Abbildungsblätter nacheinander auf ein Empfangsblatt übertragen werden, welches eine Beschichtung mit reaktiven Entwicklern für die Farbvorläufer aufweist und mit diesen die entsprechenden Farben erzeugt.
Diese Lösung beschreibt ein Abbildungsverfahren, bei
dem die drei Farbauszüge jeweils auf drei unterschiedliche
Abbildungsblätter übertragen werden, die jedes einen
unterschiedlichen Farbvorläufer enthalten. Um diese Farbvorläufer
nach entsprechender Belichtung der Blätter durch Reaktion mit
einem Entwickler zu entsprechenden Farbbildern wieder
zusammenzusetzen, muß notwendigerweise an letzter Stelle ein
Empfangsblatt verwendet werden, welches nacheinander zur
Erzeugung der Farbstoffe mit den einzelnen Abbildungsblättern in
Berührung gebracht wird.
Eine nebengeordnete erfindungsgemäße Lösung
der Aufgabe sieht vor ein
Verfahren zum Herstellen von farbigen Abbildern
einer mehrfarbigen Vorlage, bei dem
- a) von der Vorlage Farbauszugsbilder der Farben rot, grün und blau hergestellt werden,
- b) auf der Grundlage jedes der Farbauszugsbilder
bildgemäß mittels unterschiedlicher aktinischer
Strahlung nacheinander oder gleichzeitig ein
Abbildungsblatt bestrahlt wird, welches eine
Beschichtung aufweist, die
- - einen Cyan-Farbvorläufer und ein erstes strahlungshärtbares Gemisch mit einer ersten Empfindlichkeit für eine erste dieser aktinischen Strahlungen, die dem Cyan-Farbvorläufer zugeordnet ist,
- - einen Magenta-Farbvorläufer und ein zweites strahlungshärtbares Gemisch mit einer zweiten Empfindlichkeit für eine zweite dieser aktinischen Strahlungen, die dem Magenta-Farbvorläufer zugeordnet ist, und
- - einen Gelb-Farbvorläufer und ein drittes strahlungshärtbares Gemisch mit einer dritten Empfindlichkeit für eine dritte dieser aktinischen Strahlungen, die dem Gelb-Farbvorläufer zugeordnet ist,
- enthält, wobei das erste, zweite und dritte strahlungshärtbare Gemisch mit dem jeweiligen Farbvorläufer einzeln in unter Druck aufbrechbaren Mikrokapseln eingekapselt sind,
- c) zumindest die nicht einer der aktinischen Strahlungen ausgesetzten Mikrokapseln in der Gegenwart eines Entwicklers zur Bildung der Farbstoffe gebrochen werden.
Bei dieser Lösung (Variante 2)
sind alle drei Farbvorläufer auf einem Abbildungsblatt
vorgesehen, auf dem sie jedoch strahlungshärtbaren Gemischen mit
unterschiedlichen Empfindlichkeiten zugeordnet sind, so daß nach
Bestrahlung des Abbildungsblattes nacheinander mit drei
unterschiedlichen Strahlungen jeweils auf der Grundlage der
Farbauszugsbilder die Farbvorläufer aller drei Farben
vorlagengemäß freigesetzt werden. Um ein endgültiges Abbild zu
erzeugen, kann bei dieser Ausführungsform der Entwickler auf dem
Abbildungsblatt selbst enthalten sein, wo er nach Brechen der
Mikrokapseln mit den Farbvorläufern reagieren kann.
Selbstverständlich kann bei dieser Variante auch ein
Empfangsblatt verwendet werden, welches den Farbentwickler
enthält.
Eine weitere nebengeordnete erfindungsgemäße
Lösung der Aufgabe sieht vor ein
Verfahren zum Herstellen von farbigen Abbildern
einer mehrfarbigen Vorlage, bei dem
- a) vorlagenmäßig ein Abbildungsblatt belichtet
wird, welches mit einer Beschichtung versehen
ist, die
- - ein erstes durch rotes Licht aushärtbares Gemisch, welches einen Cyan-Farbvorläufer enthält, in aufbrechbaren Mikrokapseln eingekapselt
- - ein zweites durch grünes Licht aushärtbares Gemisch, welches einen Magenta-Farbvorläufer enthält, in aufbrechbaren Mikrokapseln eingekapselt und
- - ein drittes durch blaues Licht aushärtbares Gemisch, welcher einen Gelb-Farbvorläufer enthält, in aufbrechbaren Mikrokapseln eingekapselt
- aufweist, wodurch belichtete und unbelichtete Bereiche bezüglich jeder der durch rotes, grünes und blaues Licht aushärtbaren Gemische entstehen und dadurch vorlagengemäß die zugeordneten Farbvorläufer in den belichteten Bereichen immobilisiert werden, und
- b) die Mikrokapseln zumindest in den unbelichteten Bereichen in Gegenwart von Farbentwicklern aufgebrochen werden, um das Farbbild entstehen zu lassen.
Bei dieser Lösung der Aufgabe (Variante 3), die eine sehr elegante Lösung darstellt,
bei der überhaupt keine Farbauszüge hergestellt sondern das
Abbildungsblatt unmittelbar durch die Vorlage mit sichtbarem
Licht belichtet wird, wobei das Abbildungsblatt lichthärtbare
Gemische enthält, von denen jede auf eine Strahlung der
Grundfarben des sichtbaren Lichtes reagiert,
werden somit keine strahlungsempfindlichen Substanzen verwendet, die
für irgendwelche ausgewählten, unterschiedlichen Strahlungen
empfindlich sind, sondern es wird das sichtbare Licht der
Belichtung selbst ausgenutzt. Dies bedeutet, daß die
strahlungsempfindlichen Gemische unmittelbar für die drei
Grundfarben des sichtbaren Lichtes oder deren Komplementärfarben
empfindlich sein müssen. Im übrigen entspricht diese Variante der
Variante 2. Insoweit der Farbentwickler auf dem Abbildungsblatt
selbst zugegen ist, besteht das ganze Abbildungsverfahren darin,
daß das Abbildungsblatt beispielsweise durch ein Farbnegativ mit
Tageslicht belichtet und das belichtete Blatt dann für die
Entwicklung des Bildes durch einen Walzenspalt zum Aufbrechen der
Mikrokapseln geführt wird.
Neben diesen Verfahren dient zur Lösung der Aufgabe erfindungs
gemäß ein
Farbabbildungsblatt mit einer Beschichtung, die
- - einen Cyan-Farbvorläufer und ein diesem zugeordnetes strahlungshärtbares Gemisch,
- - einen Magenta-Farbvorläufer und ein diesem zugeordnetes zweites strahlungshärtbares Gemisch und
- - einen Gelb-Farbvorläufer und ein diesem zugeordnetes drittes strahlungshärtbares Gemisch
aufweist, wobei die strahlungsempfindlichen
Gemische unterschiedliche Empfindlichkeiten
aufweisen und mit den jeweiligen Farbvorläufern in
unter Druck aufbrechbaren Kapseln eingekapselt sind.
Dieses erfindungsgemäß ausgebildete Farbabbildungsblatt ist
tragender Bestandteil der erfindungsgemäßen Verfahren hinsichtlich
der Ausbildung des lichtempfindlichen beziehungsweise lichthärtbaren
Abbildungsmaterials.
Während in zwei der vorigen Ausführungsformen
der Erfindung die roten, grünen und blauen Komponenten
eines Originals mit Ultraviolettstrahlung übertragen
werden, ist es für den Fachmann klar, daß die Über
tragung mit irgendeiner Strahlung erfolgen kann, die
aktinisch für die eingekapselten photosensitiven Zusam
mensetzungen ist. Im Falle der ersten Ausführungsform,
in der Cyan-, Magenta- und gelbe farberzeugende Blätter
getrennt belichtet werden, kann daher die Belichtungs
strahlung im ultravioletten, infraroten, gesamten sicht
baren Spektrum liegen, wie auch eine Röntgen- oder Ionen
strahlung sein. In der zweiten Ausführungsform ist die
Belichtungsstrahlung bevorzugt eine solche, für welche
die Sensitivitäts-Wellenlängenunterschiede unter den
Enkapsulaten, die mit jedem Farbvorläufer verbunden
sind, festgesetzt werden können.
Im folgenden werden Ausführungsbeispiele der Er
findung unter Hinweis auf die beigefügten Zeichnungen näher
erläutert. Es zeigen
Fig. 1 eine schematische Querschnittsdarstellung
eines durch Übertragung gebildeten Abbildungsblattes
und eines damit verbundenen Entwicklerblattes in einer
Ausführungsform der Erfindung;
Fig. 2 eine schematische Darstellung eines be
lichteten, in der Erfindung benutzten Abbildungsblattes;
Fig. 3 eine schematische Darstellung einer Über
tragungsentwicklung;
Fig. 4 ein Diagramm des erfindungsgemäßen Ver
fahrens zum Herstellen eines Farbabbildes;
Fig. 5 ein Diagramm eines weiteren Verfahrens
zum Herstellen eines Farbabbildes gemäß der Erfindung; und
Fig. 6 ein Diagramm eines weiteren Verfahrens
zum Herstellen eines Farbabbildes.
Fig. 1 zeigt ein Übertragungs-Abbildungssystem
der Erfindung, in dem ein Abbildungsblatt 10 mit einem
Substrat 12 gezeigt ist, das mit einer Schicht von
Mikrokapseln 14 überzogen ist. Die Mikrokapseln 14 sind
mit einer Innenphase 16 gefüllt, die beispiels
weise einen Farbvorläufer und eine photosensitive
Zusammensetzung d. h. eine strahlungshärtbare Substanz enthält.
Die Mikrokapseln 14 sind für das bloße Auge nicht sichtbar. Ver
bunden mit dem Abbildungsblatt 10 ist ein Entwickler
blatt 19, das ein Substrat 20 und darauf eine Schicht 21
von Entwicklermaterial aufweist.
Ein belichtetes Abbildungsblatt ist in Fig. 2
dargestellt, in der die Schicht der Mikrokapseln 14
mit den unbelichteten Bereichen 26 und den belichteten
Bereichen 28 gezeigt ist. In den belichteten Bereichen
28 erhärtet die Belichtungsstrahlung die photosensitive
Zusammensetzung in der Innenphase 16, so daß diese
polymerisiert, geliert, sich verfestigt oder sonstwie
ihre Viskosität erhöht und so den Farbvorläufer
immobilisiert. Zur Vereinfachung ist in dem belichteten
Bereich 28 die Innenphase 16′ als fester Kunststoff ge
zeigt. Andererseits wird die Innenphase in den nicht
belichteten Bereichen 26 nicht beeinflußt und ist als
zurückbleibende Flüssigkeit gezeigt, wobei der Farbvor
läufer nicht immobilisiert wird.
Die Erzeugung des Abbildes und die Entwicklung ist
in Fig. 3 gezeigt, in der das jetzt belichtete Abbildungs
blatt 10 ein Übertragungsblatt ist und mit seiner
Mikrokapselschicht 14 in einem Fläche-an-Fläche Kontakt
mit dem Entwicklermaterial 21 des Entwicklerblattes 19
gebracht ist, wobei ein Druck P gleichmäßig quer über
die Fläche der Blätter angewandt wird. Der Druck P ver
anschaulicht das Zerreißen der Mikrokapseln in den unbe
lichteten Bereichen 26 und das Nichtzerreißen der Kapseln
in den belichteten Bereichen 28. Dies steht in Einklang
mit einer Wirkungstheorie, die besagt, daß in den be
lichteten Bereichen die Innenphase in einem derartigen
Ausmaß erhärtet ist, daß die Mikrokapseln nun nicht mehr
zerreißen können. Es gibt jedoch noch eine andere Theorie,
die besagt, daß die gesamten Kapseln zerrissen sind, daß
jedoch der Farbvorläufer durch die erhöhte Viskosität
immobilisiert ist, was zur Bildung der Innenphase 16′ in
den bloßgelegten Bereichen 28 bei Belichtung führt. In Wirk
lichkeit können alle oder nur ein Teil der Kapseln in den
belichteten Bereichen 28 zerreißen.
In typischer Weise werden die Kapseln zerrissen,
wenn das Abbildungsblatt 10 und das Entwicklerblatt 19 zu
sammen an einer Druckvorrichtung vorbeigeführt werden. Dies
führt dazu, daß die Innenphase 16 von den unbelichteten
Bereichen 26 zum Entwicklerblatt 19 übertragen wird, wie
es durch Pfeile in Fig. 3 schematisch gezeigt ist. Beim
Übertragen der Innenphase 16 auf das Entwicklerblatt 19
reagiert der Farbvorläufer mit der Entwicklerschicht 21
und bildet ein farbiges Abbild 30 auf dem Entwicklerblatt. Während
das durch Strahlung erhärtbare Material, wie zu erkennen
ist, ein positiv-arbeitendes Abbildungsblatt liefert, in
dem die belichteten Bereiche nicht und die unbelichteten
übertragbar sind, ist das übertragene Abbild 30 (rechts-
links) in Vergleich zum latenten Abbild im Abbildungs
blatt 10 umgekehrt. Beim Abbilden in reflektiertem Licht
muß daher die Optik helfen, um das belichtete Abbild so
umzukehren, daß ein wahres Abbild beim Übertragen herge
stellt wird.
Obwohl nicht dargestellt, sind Autokopierab
bildungssysteme bei der Erfindung ebenfalls mit Vorteil
verwendbar. In diesen Systemen ist anstelle eines separaten Ent
wicklerblattes das Entwicklermaterial direkt auf dem Abbildungs
blatt entweder unter den Mikrokapseln in der Schicht 14
dispergiert oder liegt als getrennte Schicht unter der
Mikrokapselschicht. In einem Autokopierabbildungssystem
ist es nicht notwendig, den Farbvorläufer zu übertragen,
sondern hier kann bei Zerreißen der Kapseln in den
unbelichteten Bereichen der Farbvorläufer zum Entwickler
wandern, wo er in Kombination mit den Vorläufern, die
mit anderen Kapseln verbunden sind, reagiert, um ein
Farbabbild zu erzeugen.
Hier bezieht sich der Ausdruck "eingekapselt"
sowohl auf sogenannte Harzdispersions- oder offene
Phasensysteme, in welchen die photosensitive Zusammen
setzung als Tröpfchen ganz durch ein Dispersionsmedium
dispergiert ist, als auch auf Systeme, in welchen die
photosensitive Zusammensetzung in einer diskreten
Kapselwand eingekapselt ist, wobei dieses Enkapsulat
in typischer Weise in Form von Mikrokapseln vorliegt.
"Unter Druck zerreißbare Kapseln" bestehen demgemäß
aus einem dieser "eingekapselten" Systeme.
Gemäß der Erfindung werden Abbilder geformt,
indem die überzogene Kapselzusammensetzung einer aktini
schen Strahlung ausgesetzt wird und die Kapseln zer
rissen werden, um den Farbvorläufer in Gegenwart eines
Entwicklers freizugeben. Das erfindungsgemäße System
ist so aufgebaut, daß bei Ausführung dieser Schritte
die abbildungsformende Reaktion zwischen dem Farbvor
läufer und dem Entwickler unterschiedlich in den nicht
belichteten Bereichen stattfindet. Wenn die Farbvorläufer
auf einem einzelnen Abbildungsblatt enthalten sind, sind
die abbildungsformenden Reaktionen auf jene Farbvor
läufer begrenzt, die mit Kapseln verbunden sind, welche
durch Strahlung innerhalb ihres Empfindlichkeitsbereiches
nicht belichtet sind. Auf diese Weise reagieren die
Cyan-, Magenta- und gelben Farbvorläufer selektiv mit
dem Entwickler in ihren jeweiligen unbelichteten Be
reichen, um zusammengesetzt ein volles Mehrfarbenabbild zu
erzeugen.
In typischer Weise werden Abbilder durch Ein
kapselung des Farbvorläufers mit der photosensitiven
Zusammensetzung gebildet. Bei Belichtung erhärtet die
photosensitive Zusammensetzung (der Ausdruck "erhärtet"
bedeutet Polymerisation wie auch Vernetzung) und reißt
den Farbvorläufer mit, so daß dieser mit dem Entwickler
nicht reagieren kann und ein Farbabbild erzeugt. Es
genügt auch, den Farbvorläufer in der Wand eines dis
kreten Wandkapseltyps einzuschließen und sich dabei auf
die Freigabe eines Lösungsmittels für den Farbvorläufer
oder auf eine Abspaltungsreaktion zu verlassen, um den
Vorläufer von der Kapselwand freizugeben. Wenn die durch
Strahlung erhärtbare photosensitiven Zusammensetzung
ein Monomeres mit einem niedrigeren Molekulargewicht
enthält, kann das Monomere als ein Lösungsmittel für
den Vorläufer in den unbelichteten Bereichen fungieren.
In diesem Fall führt die Belichtung der durch Strahlung
erhärtbaren Zusammensetzung zum Erhärten, Gelieren oder
sonstigen Verfestigen in den belichteten Bereichen, und
bei Kapselriß (wenn ein Kapselriß in den belichteten Be
reichen auftritt) bleibt der Farbvorläufer in der Kapsel
wand eingeschlossen. In den unbelichteten Bereichen je
doch, wo die photosensitive Zusammensetzung flüssig
bleibt, löst die Zusammensetzung selbst oder ein mit der
Zusammensetzung eingeschlossenes Lösungsmittel den Farb
vorläufer auf und trägt ihn aus der Kapselwand heraus
zum Entwickler für eine Abbilderzeugung. Während die
vorhergehenden Ausführungen sich im allgemeinen auf den
Farbvorläufer beziehen, liegt es für den Fachmann auf der
Hand, daß diese Reaktionen für jeden der Cyan-, Magenta-
und gelben Farbvorläufer bei Belichten des damit ver
bundenen photosensitiven Enkapsulats durch aktinische
Strahlung innerhalb ihres Empfindlichkeitsbereiches
stattfinden.
Die vorliegende Erfindung erfordert keine
vorgegebene Kapsel zum vollständigen Freigeben oder voll
ständigen Zurückhalten ihres Eingekapselten bei Belichten,
solange es einen Unterschied im Anteil des Vorläufers
gibt, der zum Entwickler übertritt oder wandert und dabei
mit diesem in den unbelichteten gegen die belichteten
Bereiche reagiert. Die Erfindung liefert tatsächlich
eine überlegene Tönungsqualität und eine Theorie für die
Tönungsqualität der erhaltenen Abbilder besagt, daß der
Anteil des freigegebenen Farbvorläufers von einer gegebe
nen Kapsel vom Grad der Belichtung des Enkapsulats in
der partikulären Kapsel abhängt. Es ist überdies aber
nicht klar, ob der Anteil des übertragenen Farbvorläufers
durch einen unterschiedlichen Kapselriß (abgebildete
gegen nicht abgebildete Bereiche) gemäß der Erfindung be
stimmt ist. Nach einer Theorie werden alle Kapseln (sowohl
in den belichteten als auch in den nichtbelichteten Be
reichen) gleichmäßig zerrissen und sie übertragen Farbvor
läufer im Verhältnis zur Viskosität der Innenphase in
jenem Bereich oder an jenem Punkt des Abbildes. Eine
andere Theorie über den Tönungsbereich des Abbildes be
sagt, daß die Abbilder durch eine Matrix der zerrissenen
und unzerrissenen Kapseln gebildet sind. In Wirklichkeit
kann es sich um eine Kombination beider Theorien handeln.
Ohne Rücksicht auf die Theorie gibt es beim Zerreißen der Kap
seln eine einem Muster entsprechende Freigabe und eine Immobili
sierung des Farbvorläufers entsprechend der Belichtung,
was dem Grad der Belichtung derart entspricht, daß eine
Tönungsabstufung erhalten wird.
Unter diesem Hintergrund wird jetzt das Abbilden
gemäß der Erfindung unter Bezug auf die Fig. 4, 5 und 6
erläutert. Die Fig. 4, 5 und 6 sind Blockdiagramme,
die drei Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Ver
fahrens darstellen. Wie in Fig. 4 gezeigt ist, wird
ein Farboriginal in seine roten, grünen und blauen
Komponentabbilder (Farbauszugsbilder) aufgelöst, jedes von ihnen in
Ultraviolettstrahlung zum Belichten der drei getrennten
Abbildungsblätter übertragen wird, welche jeweils
Cyan-, Magenta- bzw. gelbe Farbvorläufer tragen. Da
drei Abbildungsblätter benutzt und getrennt belichtet
sind, können die roten, grünen und blauen Komponentab
bilder in die gleiche Ultraviolettstrahlung überführt
werden. Es gibt keine Anforderungen für unterschied
liche Sensitivitäten in den photosensitiven Ein
kapselungen, die mit jedem der Cyan-, Magenta- und
gelben Farbvorläufer in dieser Ausführungsform verbunden
sind. Eine volle Farbabbilderzeugung gemäß der in
Fig. 4 gezeigten Ausführungsform kann nur durch ein
Übertragungsverfahren erreicht werden. Jedes der be
lichteten Cyan-, Magenta- und gelben Abbildungsblätter
durchläuft eine Druckvorrichtung in genauem Fläche-an-Fläche
Kontakt mit einem Entwicklerblatt, um das volle Farb
abbild zu bilden.
Fig. 5 zeigt eine weitere Ausführungsform der
Erfindung, in welcher die Cyan-, Magenta- und gelben
Farbvorläufer bevorzugt auf einem einzigen Abbildungs
blatt ausgeführt sind. In Übereinstimmung mit dieser
Ausführungsform ist das Original in seine roten, grünen
und blauen Komponentabbilder aufgelöst, die jeweils in
Ultraviolettstrahlung der verschiedenen Wellenlängen
(UV-1, UV-2 und UV-3) übertragen sind. Jedes der Cyan-,
Magenta- und gelben Farbvorläufer ist mit einem photo
sensitiven Enkapsulat verbunden, das jeweils für die
Wellenlänge der Ultraviolettstrahlung sensitiv ist,
welche von seinem komplementären roten, grünen oder
blauen Abbild abgeleitet ist. Das Abbildungsblatt kann
gleichzeitig den verschiedenen Strahlungs-Wellenlängen
ausgesetzt werden, die von den Komponentabbildern abge
leitet sind. Das belichtete Blatt wird durch Zer
reißen der Kapseln in mindestens den unbelichteten Be
reichen in Gegenwart eines Entwicklers entwickelt. Wenn
das Abbildungsblatt ein Autokopierblatt ist, das den
Entwickler enthält, wird das Abbild direkt auf dem Ab
bildungsblatt gebildet. Wenn andererseits der Entwickler
von einem getrennten Blatt getragen wird, erfolgt das
Abbilden durch Übertragungsabbilden, wie im Falle der
Ausführungsform von Fig. 4.
Fig. 6 erläutert die Ausführungsform, in der die
Cyan-, Magenta- und gelben Farbvorläufer mit den photo
sensitiven Enkapsulaten verbunden sind, welche jeweils
in den roten, grünen und blauen Wellenlängenbereichen
sensitiv sind. In Übereinstimmung mit dieser Ausführungs
form ohne Farbauflösung ist das Abbildungsblatt licht
empfindlich und kann direkt belichtet werden. Die Ab
bilderzeugung erfolgt wie in den Fig. 4 und 5 durch
Zerreißen der Mikrokapseln in mindestens den unbe
lichteten Bereichen, die mit jedem Farbvorläufer in
Gegenwart eines Entwicklers verbunden sind.
Während die vorigen Ausführungsformen der Er
findung in Bezug auf das Übertragen der roten, grünen
und blauen Abbilder in Ultraviolettstrahlung erläutert
wurden, weiß der Fachmann, daß die roten, grünen und
blauen Abbilder in irgendeine Strahlung übertragbar sind,
die eine aktinische Strahlung für die photosensitiven
Zusammensetzungen ist, welche mit den Farbvorläufern verbunden sind.
Die Strahlung schließt das volle Spektrum der elektromagnetischen
Strahlung mit dem ultravioletten, infraroten, dem ganzen
sichtbaren Spektrum wie auch der Röntgen- und Ionen
strahlung ein. Im Falle der Fig. 4 können
daher die roten, grünen und blauen Abbilder auf mit Ionen
strahlung übertragen werden. Die in Fig. 5 gezeigte
Ausführungsform erfordert jedoch, daß die Sensitivitäts
unterscheidung in den aktinischen Strahlungen verankert
ist, die von den roten, grünen und blauen Abbildern abge
leitet sind. Während drei Wellenlängen der Ultraviolett
strahlung benutzt worden sind, um diese Ausführungsform
zu erläutern, ist natürlich irgendeine der drei
Strahlungen benutzbar, mit denen die photo
sensitiven Zusammensetzungen unterschiedlich sensitiv
sind.
Das in der Erfindung eingesetzte Mittel zum Über
tragen der roten, grünen und blauen Abbilder in
aktinische Strahlung bildet keinen Teil der vorliegenden
Erfindung. Jedes der üblichen Mittel zum elektronischen
Verarbeiten eines sichtbaren Abbildes kann für diesen
Zweck bei Einsatz einer Dunn-Kammer oder einer Matrix
kammer verwendet werden. Im allgemeinen umfassen übliche
Einrichtungen zur Durchführung dieser Übertragung Farb
filter, um das Original in seine Farbauszugsbilder aufzu
lösen, ferner Photorezeptoren zum Abtasten der jeweiligen
Farbauszugsbilder, Einrichtungen zum Abtasten dieser
Photorezeptoren und Erzeugen eines elektrischen Ausgangs
und Abbildungsröhren zum Umwandeln des Ausgangs in eine
geeignete Strahlungswellenlänge.
Im ganz typischen Fall enthält die lichtempfind
liche Zusammensetzung in der vorliegenden Erfindung ein
durch Strahlung erhärtbares Material. Die durch Strahlung
erhärtbaren Materialien, die bei der Ausführung der vor
liegenden Erfindung benutzt sind, sind bevorzugt
Materialien, die durch durch freie Radikale initiierte, sich
in Ketten fortpflanzende Additions- oder Ionenpolymeri
sation erhärtbar sind. Aber im wesentlichen kann jede photo
polymerisierbare Zusammensetzung benutzt werden, die
einkapselbar ist und nicht die abbildungserzeugende
Kapazität des Farbvorläufers stört. Diese Materialien
können von sich aus sensitiv für die aktinische Strahlung
sein, wobei sie in einem solchen Falle ohne einen Photo
initiator erhärtbar sind, in der Regel jedoch Materialien
sind, die in Gegenwart eines Photoinitiators erhärtbar
sind. Während außerdem im ganz typischen Fall die durch
Strahlung erhärtbaren Materialien Monomere sind, die eine
Viskositätszunahme als Folge von Polymerisierung erfahren,
können sie auch Oligomere, Vorpolymere oder Polymere sein,
die bei Belichtung vernetzbar sind. Außerdem können sie
als der freien Radikalbildung zugängliche, polymerisier
bare Stoffe auch Materialien sein, die beispielsweise
durch Erzeugung einer Lewis-Säure polymerisiert oder
ionisch vernetzbar sind.
Repräsentative, durch Strahlung erhärtbare
Materialien sind äthylenisch ungesättigte organische
Verbindungen. Diese Verbindungen enthalten mindestens
eine Äthylenendgruppe pro Molekül. Typischerweise sind
sie flüssig und können sich auch als Trägeröl für den
Farbvorläufer in der Innenphase verdoppeln.
Eine bevorzugte Gruppe der durch Strahlung er
härtbaren Materialien sind äthylenisch ungesättigte Ver
bindungen mit zwei oder mehreren Äthylenendgruppen pro
Molekül. Repräsentative Beispiele dieser Verbindungen
umfassen äthylenisch ungesättigte Säureester von mehr
wertigen Alkoholen, wie z. B. Trimethylolpropan
triacrylat.
Eine weitere bevorzugte, durch Strahlung erhärt
bare Substanz ist ein Acrylatvorpolymer, das durch Teil
reaktion von Pentaerythrit mit Acrylsäure oder Acrylsäure
estern erhalten wird. Durch Strahlung erhärtbare Zu
sammensetzungen auf der Basis solcher Vorpolymeren mit
einer Acrylatfunktionalität von etwa zwei oder drei
sind im Handel in einem Zweipackungssystem für durch
Strahlung erhärtbare Zusammensetzungen
erhältlich, die miteinander zu
mischen sind, um einen durch Strahlung erhärtbaren klaren
Lack zu bilden.
Isocyanat-modifizierte Acrylat-, Methacryl- und
Itakonsäureester von mehrwertigen Alkoholen, wie in
den US-Patenten 3 783 151, 3 759 809 und 3 825 479 offen
bart ist, sind ebenfalls verwendbar. Durch Strahlung erhärt
bare Zusammensetzungen, die auf diesen Isocyanat-modifi
zierten Estern basieren und reaktive Verdünnungs
mittel umfassen, wie z. B. Tetraethylen-Glykoldiacrylat
wie auch Photoinitiatoren, beispielsweise chlorierte
Harze, chlorierte Paraffine und Aminphotoinitial-
Synergisten, sind im Handel als Überdrucklacke
erhältlich.
Eine weitere Klasse von härtbaren, in der vor
liegenden Erfindung einsetzbaren Materialien sind durch
Strahlung härtbare Farben als lichtempfindliche
Komponente, so z. B. eine Mischung von Penta
erythritacrylat und halogeniertem aromatischem, ali
zyklischem oder aliphatischem Photoinitiator, wie sie
im US-PS 3 661 614 offenbart ist.
Wenn der Farbvorläufer mit der photosensitiven
Zusammensetzung eingekapselt ist, muß das durch Strahlung
erhärtbare Material innerhalb der unter Druck zerreiß
baren Kapsel in einem ausreichenden Anteil vorhanden sein,
um den Farbvorläufer bei Belichtung immobil zu machen.
Diese Materialien enthalten in typischer Weise 40 bis
99 Gew.-% der Innenphase (basiert auf dem Gewicht der
den Vorläufer enthaltenden Öllösung, der lichtempfind
lichen Zusammensetzung und des Trägeröls, falls vorhanden).
In einigen Ausführungsformen hat es sich als angebracht
erwiesen, die photosensitive Zusammensetzung mit einem
Trägeröl zu verdünnen, um ihre Halbtonabstufung zu ver
bessern. In diesen Fällen ist ein Trägeröl in Anteilen
vorhanden, wie nachstehend offenbart, wobei die ge
nannten Stoffe bis zu 40 Gew.-% der Innenphase ausmachen.
Fachleute wissen, daß verschiedene Photoinitia
toren für den Einsatz in der vorliegenden Erfindung ge
wählt werden können, was von der Empfindlichkeit abhängt,
die in dem Enkapsulat erforderlich ist. Diese Ver
bindungen absorbieren die Belichtungsstrahlung und er
zeugen entweder ein Radikal allein oder in Verbindung
mit einem Sensibilisator. Sie können homolytische Photo
initiatoren sein, welche zwei Radikale abspalten und
Initiatoren liefern, deren Strahlung sich in eine aktive
Art umwandelt, die ein Radikal durch Entzug von Wasser
stoff von einem Wasserstoffspender erzeugt. Sie können
auch Initiatoren sein, die eine Komplexbildung mit einem
Sensibilisator eingehen, um eine ein freies Radikal er
zeugende Art und Initiatoren zu erzeugen, die sonst
Radikale in Gegenwart eines Sensibilisators erzeugen.
Wenn das System auf Ionenpolymerisation aufbaut, um
das Chromogen zu binden, kann der Initiator
ein anion- oder kationerzeugender Typ sein, was von der
Art der Polymerisation abhängt. Die in der Erfindung
verwendeten Initiatoren können beispielsweise Diaryl
keton-Derivate oder Benzoinäther sein. Wenn ultra
violette Empfindlichkeit verlangt wird, kommen als
geeignete Photoinitiatoren in Frage: α-Alkoxyphenyl
ketone, O-acylierte-α-α-Oximinoketone, polyzyklische
Chinone, Benzophenone und substituierte Benzophenone,
Xanthone, Thioxanthone, halogenierte Verbindungen, wie
z. B. Chlorsulfonyl- und Chlormethyl-polynukleare aro
matische Verbindungen, Chlorsulfonyl- und Chlormethyl
heterozyklische Verbindungen, Chlorsulfonyl- und
Chlormethylbenzophenone und Fluorenone, Haloalkane,
α-Halo-α-Phenylacetophenone; photoreduzierbare farbstoffreduzierende
Agenz-Redox-Paare, halogenierte Paraffine (z. B. Brom-
oder Chlorparaffine) und Benzoinalkyläther. Außerdem sind
Benzophenonperester in der Erfindung verwendbar.
Die folgenden Verbindungen können als Photo
initiatoren in der vorliegenden Erfindung verwendet
werden:
α-Alkoxyphenylketone der Formel I
in der
R¹ eine C(1-4)-Alkylgruppe (z. B. Methyl, Äthyl, n-Propyl, i-Propyl, t-Butyl etc.), R² eine Phenyl gruppe oder eine substituierte Phenylgruppe ist, in der der Substituent wie für X nachfolgend definiert ist,
R³ ein Wasserstoff oder eine C(1-4)-Alkylgruppe und
X ein Wasserstoff ist, wobei eine Alkoxygruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome (z. B. Methoxy, Äthoxy, Propyloxy etc.) hat, eine Dialkylaminogruppe vorhanden ist, in der die Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält, eine Nitrogruppe, eine Nitrosogruppe, eine Cyanogruppe, eine Mercaptanogruppe, Chlor, Brom oder Jod, eine Alkyl gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Alkenyl gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Azylgruppe, eine Phenylgruppe oder eine Carboalkoxygruppe mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen vorkommen;
R¹ eine C(1-4)-Alkylgruppe (z. B. Methyl, Äthyl, n-Propyl, i-Propyl, t-Butyl etc.), R² eine Phenyl gruppe oder eine substituierte Phenylgruppe ist, in der der Substituent wie für X nachfolgend definiert ist,
R³ ein Wasserstoff oder eine C(1-4)-Alkylgruppe und
X ein Wasserstoff ist, wobei eine Alkoxygruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome (z. B. Methoxy, Äthoxy, Propyloxy etc.) hat, eine Dialkylaminogruppe vorhanden ist, in der die Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome enthält, eine Nitrogruppe, eine Nitrosogruppe, eine Cyanogruppe, eine Mercaptanogruppe, Chlor, Brom oder Jod, eine Alkyl gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Alkenyl gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Azylgruppe, eine Phenylgruppe oder eine Carboalkoxygruppe mit 2 bis 5 Kohlenstoffatomen vorkommen;
α,α-Dialkoxyphenylketone der Formel II
in der
R¹, R² und X wie in Formel I definiert sind;
1-Phenyl-1,2-Propandion-2-O-Benzoyloxim,
9,10-Phenanthrachinon,
9, 10-Antrachinon,
R¹, R² und X wie in Formel I definiert sind;
1-Phenyl-1,2-Propandion-2-O-Benzoyloxim,
9,10-Phenanthrachinon,
9, 10-Antrachinon,
Benzophenone der Formel III
in der
X¹ ein Wasserstoff, eine Aminogruppe oder eine Dialkylaminogruppe ist, wobei die Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome hat und Y ein Wasserstoff ist, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxy gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Alkenyl gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Phenylgruppe, eine substituierte Phenylgruppe, eine Dialkylamino gruppe, eine Nitrogruppe, eine Nitrosogruppe, eine Cyanogruppe, eine Mercaptogruppe, Chlor, Brom, Jod oder eine Azylgruppe auftreten;
Xanthon, Chlorxanthone, Chlormethylxanthone, Chlorsulfonylxanthone;
Thioxanthon, Chlorthioxanthone, Chlor methylthioxanthone, Chlorsulfonylthioxanthone;
Chlormethylnaphthalen,
Chlorsulfonylnaphthalen,
Chlormethylanthracen,
Chlorsulfonylanthracen,
Chlormethylbenzoxazol,
Chlormethylbenzothiazol,
Chlormethylbenzimidazol,
Chlorsulfonylbenzoxazol,
Chlorsulfonylbenzothiazol,
Chlorsulfonylbenzimidazol,
ein Chlormethylchinolin,
ein Chlorsulfonylchinolin,
ein Chlormethylbenzophenon,
ein Chlorsulfonylbenzophenon,
ein Chlormethylfluorenon,
ein Chlorsulfonylfluorenon,
Kohlenstofftetrabromid,
Benzoinmethyläther,
Benzoinäthyläther,
Desylchlorid,
Desylamin,
Methylenblau/Ascorbinsäure,
chlorierte, aliphatische Kohlenwasserstoffe und Kombinationen davon.
X¹ ein Wasserstoff, eine Aminogruppe oder eine Dialkylaminogruppe ist, wobei die Alkylgruppe 1 bis 4 Kohlenstoffatome hat und Y ein Wasserstoff ist, eine Alkylgruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Alkoxy gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Alkenyl gruppe mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen, eine Phenylgruppe, eine substituierte Phenylgruppe, eine Dialkylamino gruppe, eine Nitrogruppe, eine Nitrosogruppe, eine Cyanogruppe, eine Mercaptogruppe, Chlor, Brom, Jod oder eine Azylgruppe auftreten;
Xanthon, Chlorxanthone, Chlormethylxanthone, Chlorsulfonylxanthone;
Thioxanthon, Chlorthioxanthone, Chlor methylthioxanthone, Chlorsulfonylthioxanthone;
Chlormethylnaphthalen,
Chlorsulfonylnaphthalen,
Chlormethylanthracen,
Chlorsulfonylanthracen,
Chlormethylbenzoxazol,
Chlormethylbenzothiazol,
Chlormethylbenzimidazol,
Chlorsulfonylbenzoxazol,
Chlorsulfonylbenzothiazol,
Chlorsulfonylbenzimidazol,
ein Chlormethylchinolin,
ein Chlorsulfonylchinolin,
ein Chlormethylbenzophenon,
ein Chlorsulfonylbenzophenon,
ein Chlormethylfluorenon,
ein Chlorsulfonylfluorenon,
Kohlenstofftetrabromid,
Benzoinmethyläther,
Benzoinäthyläther,
Desylchlorid,
Desylamin,
Methylenblau/Ascorbinsäure,
chlorierte, aliphatische Kohlenwasserstoffe und Kombinationen davon.
Die in der Erfindung verwendbaren Benzoperester
sind in Lamburtis et al, J. Org. Chem. 1979, 44, Nr. 23,
Seiten 4123-4128 und Gupta et al, J. Polym. Sci. Polym.
Chem. 1981, 19, Nr. 43, Seiten 855-868 offenbart.
Für Ultraviolettsensitivität ist ein bevorzugter
Photoinitiator-Sensibilisator eine Kombination von
Michlers Keton und Benzoinmethyläther (bevorzugt im
Verhältnis 2 : 5).
In Übereinstimmung mit einer Ausführungsform der
Erfindung sind Mikrokapseln mit Cyan-, Magenta- und
gelben Farbvorläufern für drei verschiedene Bänder der
der Ultraviolettstrahlung sensitiv. Dies ist durch die Wahl
eines Photoinitiators und einer durch Strahlung erhärt
baren Materialkombination möglich, die innerhalb eines
vorbestimmten und begrenzten Wellenlängenbereiches
photosensitiv ist. Bei Einsatz einer solchen Zusammen
setzung in jedem der Cyan-, Magenta- und gelben Farbvorläu
fern enthaltenden Mikrokapseln wird ein Mikrokapsel
satz erhalten, der auf einem einzigen Träger benutzt
werden kann und Farbabbilder bei Belichtung mit Strahlungen
in jedem Bereich erzeugt, der den roten, grünen und
blauen Farbkomponenten eines Abbildes entspricht.
Rote, grüne und blaue Lichtsensitivität kann bei
Verwendung geeigneter Sensibilisatoren in Kombination
mit den photosensitiven, zuvor beschriebenen Zusammen
setzungen oder durch Einschließen von Filterfarbstoffen
in der Kapselwand eines lichtempfindlichen Enkapsulats
erhalten werden.
Der Photoinitiator ist in der Innenphase in einem
ausreichenden Anteil vorhanden, um Polymerisation oder
Vernetzung innerhalb einer kurzen Belichtungszeit zu
beginnen. Bei Einsatz von Benzoinmethyläther als Bei
spiel ist dieser Photoinitiator typisch in einem Anteil
von bis zu 10% vorhanden, der auf einem durch Bestrahlung
erhärtbaren Material in der Innenphase basiert. Natürlich
variiert der Anteil in Abhängigkeit von der Art der
anderen Komponenten der photosensitiven Zusammensetzung.
Ein Fachmann kann jedoch leicht die geeigneten Anteile
für die gewünschten Belichtungseigenschaften bestimmen.
Belichtungszeiten können bis zu 1 Minute variieren, liegen
aber bevorzugt in der Größenordnung von 1 bis mehreren
Sekunden oder weniger. Die tatsächliche Belichtungszeit
hängt auch von der Anzahl der Variablen, so z. B. vom
Überzugsgewicht, von der Überzugsstärke, der durch
Strahlung erhärtbaren Substanz (Geschwindigkeit der
Photopolymerisation), der Art und Quelle der Strahlung,
der Strahlungsintensität und ihrer Entfernung vom Blatt
ab. Belichtung kann auch durch minimales Erhitzen be
schleunigt werden.
Es ist auch möglich, die Belichtungszeit durch
Einschluß eines Streumittels in der Kapselschicht zu
verringern. Das Streumittel erhöht die mittlere freie
Bahn und intensiviert dabei die Belichtung. Ein solches
in der Erfindung benutztes Streumittel ist Magnesiumoxid.
Die in der Erfindung verwendeten Farbvorläufer
sind bevorzugt öllösliche Farbbildner, die eine Farbe
bei Reaktion mit einem Entwicklermaterial in Gegenwart
eines Trägeröls erzeugen. Im wesentlichen kann irgendeiner
der Farbvorläufer, die üblicherweise in kohlenstoff
freiem Papier Verwendung finden, benutzt werden. Diese
Stoffe sind im allgemeinen farblose elektronenliefernde
Verbindungen. Repräsentative Beispiele solcher Farb
bildner umfassen im wesentlichen farblose Verbindungen,
die in ihrem Teilgerüst eine Lacton-, Lactam-, Sulton-,
Spiropyran-, eine Ester- oder eine Amidstruktur haben.
Insbesondere gibt es Verbindungen von Triarylmethan,
Bisphenylmethan, Xanthen, Thiazin, Spiropyran und ähnliche.
Mischungen der jeweiligen Farbvorläufer können gegebenen
falls benutzt werden.
Einige repräsentative Leukofarbstoff-Farbvor
läufer, die gelbe, Cyan- und Magenta-Abbilder liefern,
sind wie folgt:
Gelbe Farbvorläufer
Cyan-Farbvorläufer
Magentafarbvorläufer
Die Farbvorläufer, die in der Erfindung verwendet
werden, müssen in Bezug auf die Belichtungsstrahlungen
nichtabsorbierend sein, was dazu führt, daß das photo
sensitive Enkapsulat erhärtet, da die Farbvorläufer ent
weder im Enkapsulat vorhanden sind oder die Be
lichtungsstrahlung durch den Farbvorläufer treten muß,
um das Enkapsulat so zu belichten, wie wenn der Farb
vorläufer in der Kapselwand vorhanden ist. Daher werden
farblose elektronenliefernde Verbindungen zum Einsatz
in der Erfindung bevorzugt. Dies ist insbesondere dann
der Fall, wenn das Abbilden unter Benutzung eines Auto
kopierabbildungsblattes durchgeführt wird, da der un
reagierte Farbvorläufer auf dem Blatt bleibt, wo er die
Qualität des Abbildes herabsetzen würde, wenn er nicht
im wesentlichen farblos wäre. Natürlich ist ein voll
ständig farbloser Farbvorläufer schwierig zu erhalten,
so daß ein kleiner Grad an Färbung in einem Farbvorläufer
toleriert werden kann, solange diese nicht die Be
lichtung stört.
Das Enkapsulat nach der Erfindung kann auch ein
Trägeröl aufweisen. Bevorzugte Trägeröle sind schwach
polare Lösungsmittel mit Siedepunkten über 170°C und
bevorzugt im Bereich von 180 bis 300°C. Die in der Er
findung benutzten Trägeröle sind in kennzeichnender Weise
diejenigen, die üblicherweise bei kohlenstoffreien
Papieren benutzt werden. Diese Öle zeichnen sich im
allgemeinen durch ihre Fähigkeit aus, Kristallviolett
lacton in einer Konzentration von 0,5 Gew.-% oder mehr
aufzulösen. Ein Trägeröl ist jedoch nicht immer erforder
lich. Ob ein Trägeröl benutzt werden sollte, hängt von
der Löslichkeit des Farbvorläufers in der photosensitiven
Zusammensetzung nach der Belichtung sowie von der Natur
des Farbvorläufers und den Viskositätseigenschaften der
Innenphase ab. Beispiele von möglich vorhandenen Träger
ölen sind alkylierte Biphenyle (z. B. Monoisopropylbiphenyl),
polychlorierte Biphenyle, Rizinusöl, Mineralöl, geruch
freies Kerosin, Naphthenmineralöle, Dibutylphthalat,
Dibutylfumerat, bromierte Paraffine und Mischungen davon.
Alkylierte Biphenyle sind im allgemeinen weniger toxisch
und daher bevorzugt. Ein vorhandenes Trägeröl kann zur
Beeinflussung und Kontrolle der Tönungsqualität der er
haltenen Abbilder benutzt werden. Anfängliche Studien
zeigten, daß bei Verwendung von Trimethylolpropantria
crylat im durch Strahlung erhärtbaren Material 20% eines
Trägeröls, z. B. bromiertes Paraffin, die Tönungsqualitäten
verbesserte.
In Übereinstimmung mit der Erfindung ist der Farb
vorläufer in der Innenphase in einem
ausreichenden Anteil vorhanden, um ein sichtbares Ab
bild der gewünschten Dichte bei Reaktion mit dem Ent
wickler zu erzeugen. Im allgemeinen bewegen sich diese
Anteile von etwa 0,5 bis etwa 20,0%, wobei diese auf
dem Gewicht der Innenphasenlösung (z. B. Monomer oder
Monomer und Öl) mit dem Chromogen beruhen und für jeden
Vorläufer und jedes Enkapsulat korrigiert werden müssen,
um ein Farbgleichgewicht zu erreichen. Ein bevorzugter
Bereich reicht von etwa 2 bis 7 Prozent. Der Anteil des
erforderlichen Farbvorläufers zum Gewinnen geeigneter
Abbilder hängt von der Natur des Chromogens, der Natur
der Innenphase und von der Art des Abbildungssystems ab.
In typischer Weise wird weniger Farbvorläufer in der
Innenphase eines Autokopier(abbildungs)- in Vergleich
mit einem Übertragungssystem verwendet. Dies hängt damit
zusammen, daß das Entwicklermaterial zugleich auf ein
gemeinsames Substrat mit dem chromogenen Enkapsulat
abgelagert wird und dabei eine Tendenz für den Farbvor
läufer besteht, durch die Kapsel zu diffundieren und
mit dem Entwicklermaterial während der Lagerung zu rea
gieren, weil es keinen innewohnenden Verlust bei der
Übertragung gibt. Ein Mittel zur Vermeidung einer un
erwünschten Färbung in einem Autokopierblatt besteht
darin, den Anteil des Farbvorläufers in der Innenphase
zu reduzieren. Eine weitere Möglichkeit liegt darin,
die Farbunterdrücker mit dem Farbvorläufer zu ver
arbeiten.
Die Abbildungssysteme der Erfindung können so
formuliert sein, daß sie für irgendeine der Ultra
violett-, Infrarot-, Röntgen-, Ionen- und sichtbaren
Strahlung sensitiv sind. Ultraviolettsensitive Ab
bildungssysteme sind zur Aufnahme von Abbildern von einer
Kathodenstrahlröhre geeignet. Dies kann ein besonders
geeignetes Mittel zum Übertragen der roten, grünen und
blauen Komponentabbilder auf eine aktinische Form sein.
Das bedeutet, daß ein Original elektronisch abgetastet,
Ausgangssignale, die jeweils den roten, grünen und blauen
Abbildern entsprechen, erhalten und auf einer Kathoden
strahlröhre dargestellt werden können, die zum sequenti
ellen Belichten eines Cyan-, Magenta- und gelben Ab
bildungsblattes benutzt wird.
Ein Enkapsulat kann, wie beschrieben, in üb
licherweise eingekapselt werden. Öllösliche Farbvor
läufer sind in hydrophilen wandbildenden Stoffen einge
kapselt worden, beispielsweise in gelatinewandbilden
den Materialien (US-PS 2 730 456 und 2 800 457) mit
Gummiarabicum, Polyvinylalkohol, Carboxymethylzellulose;
Resorcinformaldehyd-Wandbildnern (US-PS 3 755 190),
Isocyanatwandbildnern (US-PS 3 914 511), Isocyanat
polyol-Wandbildnern (US-PS 3 796 669), Harnstoff-Form
aldehydwandbildnern und insbesondere Harnstoff-Resorcin
formaldehydwandbildnern, in welchen die Oleophilizität
durch Zusatz von Resorcin erhöht ist (US-Patente 4 001 140,
4 087 376 und 4 089 802), Melamin-Formaldehydharz und
Hydroxypropylzellulose (US-PS 4 025 455). Mikroeinkapse
lung ist durch verschiedene bekannte Verfahren einschließ
lich Koazervation, Grenzflächenpolymerisation, Polymeri
sation von einem oder mehreren Monomeren in einem Öl
sowie auch durch verschiedene Schmelz-, Dispersions-
und Abkühlungsverfahren erreicht worden.
Das in einem gegebenen System benutzte kapsel
bildende Material richtet sich nach der lichtempfind
lichen Zusammensetzung in dem Enkapsulat. Die gebildete
Kapselwand muß daher für die Belichtungsstrahlung durch
lässig sein. Von den genannten Systemen sind Harnstoff-
Resorcinformaldehyd und Gelatinekapseln bevorzugt.
Die durchschnittliche Größe der in der Erfindung
benutzten Kapseln bewegt sich im allgemeinen im Bereich
von etwa 1 bis 25 µm. Im allgemeinen nimmt die Abbildungs
auflösung zu, wenn die Kapselgröße mit dem Vorbehalt
abnimmt, daß, wenn die Kapselgröße zu klein ist,
was von der Art des Substrates abhängt, auf das die
Kapseln aufgetragen sind, die Kapseln in den Poren oder
die Faser in dem Substrat verschwinden, aber selbst
Kapseln mit einer Größe von 25 µm eine ausreichende Auf
lösung in der Erfindung liefern. Im letzteren Fall können
die Inkongruenzen im Substrat die Kapseln von der Be
lichtung abschirmen und dabei die Abbildungsqualität ver
ringern. Dies kann auch dazuführen, daß die Kapseln unter
Druck nicht zerreißen. Im Hinblick hierauf wurde festge
stellt, daß ein bevorzugter mittlerer Kapselgrößenbereich
von etwa 3 bis 15 µm und insbesondere etwa von 3 bis 10 µm
reicht, obwohl technisch betrachtet, die Kapseln eine
Größe bis zu einem Punkt annehmen können, an dem sie für
das bloße Auge sichtbar sind.
Kapselüberzugszusammensetzungen werden in üblicher
Weise in Übereinstimmung mit der Erfindung hergestellt.
Da das lichtempfindliche Enkapsulat der Erfindung ge
wöhnlich hydrophob ist, sollten die wandbildenden Be
standteile und die filmbildenden Bindemittel hydrophil
und löslich in einer wäßrigen Flüssigkeit sein, wie es
gewöhnlich bei der Bildung der Kapsel der Fall ist, die
die Überzugszusammensetzungen enthält. Andererseits kann
in bestimmten bekannten Umkehrsystemen die wäßrige Phase
in einer hydrophoben kontinuierlichen Phase dispergiert
sein. Die in der Erfindung verwendeten Mikrokapseln können
nach den in den US-Patenten angegebenen oder durch ähnliche
Verfahren hergestellt werden. So wird beispielsweise eine
Öllösung der Innenphase mit der chromogenen und licht
empfindlichen Zusammensetzung in einer kontinuierlichen
Phase dispergiert, die die wandbildenden Bestandteile ent
hält, wobei die Mikroeinkapselung beispielsweise durch
Koacervation oder Grenzflächenpolymerisation ausgeführt
wird. Offene Phasensysteme können durch Dispergieren
der Innenphase in einer Lösung eines Polymerbinders und
Einstellen der Viskosität der Dispersion für das Über
ziehen hergestellt werden. Unter einer großen Varietät
von geeigneten Bindern sind z. B. Gelatine, Polyvinyl
alkohol, Polyacrylamid und Acryllatices geeignet.
Die Überzugszusammensetzungen der Erfindung
können irgendwelche der in kohlenstoffreiem Papier be
kannten verschiedenen Zusätze enthalten, um die Hand
habungseigenschaften des überzogenen Kopierblattes
zu verbessern, beispielsweise mit Versteifungsmaterial
(z. B. Stärketeilchen), Silikateilchen, um Fleckenbildung
zu vermeiden, wenn eine Druckvorrichtung zum Kapselauf
reißen benutzt wird.
Das Substrat, auf das die Überzugszusammensetzung
in typischer Weise aufgetragen ist, besteht aus Papier.
Das Papier kann ein handelsüblicher Impaktrohstoff
(impact raw stock) oder ein Spezialpapier sein, z. B.
gußüberzogenes oder chromgerolltes Papier. Die letzteren
Beispiele sind erforderlich, wenn sehr feine Mikrokapseln
benutzt werden, z. B. Kapseln in der Größe von etwa
1 bis 5 µm, da die Oberfläche dieser Papiere glatter ist
und die Mikrokapseln nicht so leicht in den Papierfasern
einbettbar sind. Transparente Substrate, wie z. B.
Polyäthylenterephthalat- und durchscheinende Substrate,
können in der Erfindung auch benutzt werden und haben
den Vorteil, daß das latent in den Abbildungsblättern ge
formte Abbild zum Drucken nicht umgekehrt werden muß.
Das in der Erfindung benutzte Entwicklermaterial
ist eine Verbindung oder ein Material, das mit dem
Farbvorläufer reagieren kann, um ein Farbabbild zu er
zeugen. Im ganz typischen Fall ist das Entwickler
material eine elektronenaufnehmende Verbindung oder ein
sogenannter Farbentwickler.
Die in der Erfindung verwendeten Entwickler
materialien sind üblicherweise jene Stoffe, die bei
der Herstellung von kohlenstoffreiem Papier benutzt
werden und damit bereits bekannt sind. Veranschaulichende
besondere Beispiele sind Tonminerale, z. B. saurer Ton,
aktiver Ton und Attapulgit; organische Säuren, wie z. B.
Tanninsäure, Gallussäure, Propylgallat; saure Polymere,
z. B. Phenolformaldehydharze, Phenolacetylen-Kondensations
harze, Kondensate zwischen einer organischen Carbonsäure
mit mindestens einer Hydroxygruppe und Formaldehyd; Metall
salze oder aromatische Carbonsäuren, z. B. Zinksalicylat,
Zinnsalicylat, Zink-2-hydroxynaphthoat, Zink-3,5-di-tert.
Butylsalicylat, öllösliche Metallsalze von Phenolformalde
hyd-Novolakharzen (siehe z. B. die US-Patente 3 672 935,
3 732 120 und 3 737 410), wie zinkmodifiziertes öllös
liches Phenolformaldehydharz, das im US-PS 3 732 120
offenbart ist und Mischungen davon.
Wenn der Farbentwickler in einem Entwicklerblatt
benutzt wird, kann dieser mit einem Binder, z. B. mit
Latex, Polyvinylalkohol, Maleinsäureanhydrid-Styrol
copolymer, Stärke und Gummiarabikum gemischt werden. Es
versteht sich, daß alle Bindemittel, die als filmbildende
Materialien bekannt sind, in dieser Eigenschaft benutzt
werden können.
Claims (14)
1. Verfahren zum Herstellen von farbigen Abbildern einer mehrfarbigen
Vorlage, bei dem
- a) von der Vorlage Farbauszugsbilder der Farben rot, grün und blau hergestellt, werden,
- b) auf Grundlage jedes der Farbauszugsbilder bildgemäß mittels aktinischer Strahlung jeweils ein Abbildungsblatt bestrahlt wird, welches eine Beschichtung aufweist, die eine strahlungshärtbares Gemisch und einen Farbvorläufer aus der Gruppe Cyan, Magenta und Gelb enthält, welcher zu dem jeweiligen Farbauszug komplementär ist, wobei das strahlungshärtbare Gemisch und die jeweiligen Farbvorläufer aus der Gruppe Cyan, Magenta und Gelb in aufbrechbaren Mikrokapseln enthalten sind und das strahlungshärtbare Gemisch durch die verwendete aktinische Strahlung bildgemäß gehärtet wird,
- c) bei jedem der bildgemäß bestrahlten Abbildungsblätter die Mikrokapseln zumindest in den nicht bestrahlten Bereichen unter Druckanwendung gebrochen und
- d) zum Erzeugen des Abbildes die Farbvorläufer aus den unbestrahlten Bereichen der einzelnen Abbildungsblätter nacheinander auf ein Empfangsblatt übertragen werden, welches eine Beschichtung mit reaktiven Entwicklern für die Farbvorläufer aufweist und mit diesen die entsprechenden Farben erzeugt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
strahlungshärtbaren Gemische einen Photoinitiator und ein durch
Strahlung härtbares Material aufweisen.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das durch
Strahlung härtbare Gemisch Verbindungen mit zwei oder mehreren äthylenisch ungesättigten
Endgruppen enthält.
4. Verfahren zum Herstellen von farbigen Abbildern einer mehrfarbigen
Vorlage, bei dem
- a) von der Vorlage Farbauszugsbilder der Farben rot, grün und blau hergestellt werden,
- b) auf der Grundlage jedes der Farbauszugsbilder bildgemäß mittels
unterschiedlicher aktinischer Strahlung nacheinander oder
gleichzeitig ein Abbildungsblatt bestrahlt wird, welches eine
Beschichtung aufweist, die
- - einen Cyan-Farbvorläufer und ein erstes strahlungshärtbares Gemisch mit einer ersten Empfindlichkeit für eine erste dieser aktinischen Strahlungen, die dem Cyan-Farbvorläufer zugeordnet ist,
- - einen Magenta-Farbvorläufer und ein zweites strahlungshärtbares Gemisch mit einer zweiten Empfindlichkeit für eine zweite dieser aktinischen Strahlungen, die dem Magenta- Farbvorläufer zugeordnet ist, und
- - einen Gelb-Farbvorläufer und ein drittes strahlungshärtbares Gemisch mit einer dritten Empfindlichkeit für eine dritte dieser aktinischen Strahlungen, die dem Gelb-Farbvorläufer zugeordnet ist,
- enthält, wobei das erste, zweite und dritte strahlungshärtbare Gemisch mit dem jeweiligen Farbvorläufer einzeln in unter Druck aufbrechbaren Mikrokapseln eingekapselt sind,
- c) zumindest die nicht einer der aktinischen Strahlungen ausgesetzten Mikrokapseln in der Gegenwart eines Entwicklers zur Bildung der Farbstoffe gebrochen werden.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Entwicklermaterial zusammen mit den die Farbvorläufer und die ersten
zweiten und dritten strahlungshärtbaren Gemische enthaltenden
Mikrokapseln unmittelbar im Abbildungsblatt eingelagert ist.
6. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß das
Entwicklermaterial auf einem getrennten, abbildaufnehmenden
Entwicklerblatt enthalten ist und die Farbvorläufer in den von der
aktinischen Strahlung nicht belichteten Bereichen auf das
abbildaufnehmende Entwicklerblatt übertragen werden.
7. Verfahren zum Herstellen von farbigen Abbildern einer mehrfarbigen
Vorlage, bei dem
- a) vorlagenmäßig ein Abbildungsblatt belichtet wird, welches mit
einer Beschichtung versehen ist, die
- - ein erstes durch rotes Licht aushärtbares Gemisch welches einen Cyanfarbvorläufer enthält, in aufbrechbaren Mikrokapseln eingekapselt,
- - ein zweites durch grünes Licht aushärtbares Gemisch welches einen Magentafarbvorläufer enthält, in aufbrechbaren Mikrokapseln eingekapselt und
- - ein drittes, durch blaues Licht aushärtbares Gemisch, welches einen Gelbfarbvorläufer enthält, in aufbrechbaren Mikrokapseln eingekapselt
- aufweist, wodurch belichtete und unbelichtete Bereiche bezüglich jeder der durch rotes, grünes und blaues Licht aushärtbaren Gemische entstehen und dadurch vorlagengemäß die zugeordneten Farbvorläufer in den belichteten Bereichen immobilisiert werden, und
- b) die Mikrokapseln zumindest in den unbelichteten Bereichen in Gegenwart von Farbentwicklern aufgebrochen werden, um das Farbbild entstehen zu lassen.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Entwicklermaterial im Abbildungsblatt zusammen mit den Farbvorläufern
und den aushärtbaren Gemischen eingelagert ist.
9. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß das
Entwicklermaterial in einem bildaufnehmenden Entwicklerblatt enthalten
ist, das einen Träger aufweist, der auf der einen Fläche mit dem
Entwicklermaterial überzogen ist, und die nicht immobilisierten
Farbvorläufer durch abbildungsweises Belichten auf das Entwicklerblatt
übertragen werden, um ein farbpositives Abbild zu erzeugen.
10. Farbabbildungsblatt mit einer Beschichtung, die
- - einen Cyan-Farbvorläufer und ein diesem zugeordnetes strahlungshärtbares Gemisch,
- - einen Magenta-Farbvorläufer und ein diesem zugeordnetes zweites strahlungshärtbares Gemisch und
- - einen Gelb-Farbvorläufer und ein diesem zugeordnete drittes strahlungshärtbares Gemisch
aufweist, wobei die strahlungsempfindlichen Gemische
unterschiedliche Empfindlichkeiten aufweisen und mit den jeweiligen
Farbvorläufern in unter Druck aufbrechbaren Kapseln eingekapselt sind.
11. Farbabbildungsblatt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß die
strahlungsempfindlichen Gemische gewählt sind, daß sie für
ultraviolette Strahlung sensitiv sind.
12. Farbabbildungsblatt nach Anspruch 10, dadurch gekennzeichnet, daß das
strahlungsempfindliche Gemisch, das mit dem Cyanfarbvorläufer
verbunden ist, sensitiv für rotes Licht ist, daß das strahlungsempfindliche
Gemisch, das mit dem Magentafarbvorläufer verbunden ist,
sensitiv für grünes Licht und das strahlungsempfindliche
Gemisch, das mit dem gelben Farbvorläufer verbunden ist,
sensitiv für blaues Licht ist.
13. Farbabbildungsblatt nach einem der Ansprüche 10-12, dadurch
gekennzeichnet, daß dieses ein Entwicklermaterial enthält.
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