DE3226239A1 - Doppelschichtiges elektroplattiertes stahlblech mit korrosionswiderstand nach dem anstreichen und einem guten nasshaftvermoegen des anstrichfilms - Google Patents
Doppelschichtiges elektroplattiertes stahlblech mit korrosionswiderstand nach dem anstreichen und einem guten nasshaftvermoegen des anstrichfilmsInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein doppelschichtiges elektroplattiertes Stahlblech, das ausgezeichnete Eigenschaften
hinsichtlich des Korrosionswiderstandes nach dem Anstreichen und des Naß-Haftvermögens des Anstrichfilms bzw, des
Farbüberzugs hat.
Verzinkte Stahlbleche mit starkem Korrosionswiderstand werden im großen Umfang für Materialien verwendet, bei denen
zu erwarten ist, daß sie starken korrosiven Umgebungen ausgesetzt sind. Heutzutage werden verschiedene Arten von
verzinkten Stahlblechen in zunehmendem Maße bei der Automobilindustrie hauptsächlich für Innenverkleidungen der
Fahrzeugkarosserieteile verwendet, um eine stärkere Korrosionswiderstandsfähigkeit
zu gewährleisten. Hierbei wird das verzinkte Stahlblech nach dem Aufbringen einer Grundiermasse
durch elektrophoretisches Anstreichen verwendet, so daß es im allgemeinen erforderlich ist, daß man zufriedenstellende
Eigenschaften hinsichtlich der Korrosionswiderstandsfähigkeit
nach dem Anstreichen und hinsichtlich der Haftfestigkeit des Anstrichfilms insbesondere hinsichtlich
des Anstrichhaftvermögens nach dem Eintauchen in heißes
Wasser zusätzlich zu der Korrosionswiderstandsfähigkeit im unbeschichteten (blanken) Zustand hat. Hinsichtlich des
Naß-Haftvermögens dos Anstrichfilms sind jedoch die üblichen
elektroverzinkten oder feuerverzinkten Stahlbleche schlechter
als kaltgewalzte Stahlbleche. Nach dem Verzinken wärmebehandelte Stahlbleche sind hinsichtlich des Naß-Haftvermögens
des Anstrichfilms besser als elektroverzinkte oder feuerverzinkte Stahlbleche, aber sie sind dennoch hinsichtlich
dieser Eigenschaft geringfügig schlechter als kaltgewalzte Stahlbleche, so daß diese Schwierigkeit überwunden
werden sollte, bevor solche Bleche für Außenverkleidungen von Fahrzeugkarosserieteilen verwendet werden. Von daher
besteht ein starkes Bedürfnis nach zinkbeschichteten Stahlblechen mit einem starken Naß-Haftvermögen des Anstrichfilms,
wobei das Naß-Haftvermögen vergleichbar mit dem Naß-Haftvermögen der kaltgewalzten Stahlbleche sein soll.
Die Verwendung verzinkter Stahlbleche für Kraftfahrzeugkarosserien
bringt eine weitere Schwierigkeit mit sich, die darin zu sehen ist, daß verzinkte Bleche mit einem grossen
Zinküberzugsgewicht beim Punktschweißen eine geringe Schweißbarkeit haben, wobei das Punktschweißen in der Automobilindustrie
häufig angewandt wird. Die zunehmende Anwendung von verzinkten Stahlblechen spiegelt sich durch
einen größeren Zinkgehalt beim wiederzuverwenden Stahlschrott wider, was zu einer Schwierigkeit bei der Schmelzstufe des Schrotts führt. Im Hinblick auf diese Probleme
oder Schwierigkeiten und zum Zwecke der Kostenreduzierung ist ein steigender Bedarf nach verzinkten Stahlblechen vor-
handen, die ein geringes Zinküberzugsgewicht haben und die trotzdem eine Korrosionswiderstandsfähigkeit gewährleisten,
die ähnlich bzw. vergleichbar zu bzw. mit üblichen Gegenstücken ist.
In diesem Zusammenhang wurde dem Elektroplattieren einer Legierung, wie Zn-Ni und Zn-Fe besondere Beachtung geschenkt.
Das einschichtige Elektroplattieren von Zn-Ni oder Zn-Fe ist schon lange als ein Mittel bekannt, mit dem man einen
korrosionswiderstandsfähigen überzug erhält. Das Verfahren zum Elektroplattieren einer solchen Legierung und die Eigenschaften
der plattierten Schicht sind beispielsweise aus "Electrodeposition of alloys" von A. Brenner, 1963, Academic
Press bekannt. Von diesen Legierungen hat die durch galvanischen Niederschlag gebildete Zn-Ni-Legierung ausgezeichnete
Eigenschaften insbesondere hinsichtlich der Korrosionswiderstandsfähigkeit. Ähnlich wie bei üblichen verzinkten
Stahlblechen jedoch sind die Eigenschaften dieser Legierung
hinsichtlich des Naßhaftvermögens des Anstrichfilms schlechter als kaltgewalzte Stahlbleche. Andererseits ist
die elektroplattierte Zn-Fe-Legierungsschicht, die anzunehmen· dermaßen eine gute Korrosionswiderstandsfähigkeit insbesondere
bei einem Fe-Gehalt im Bereich von 7-30% hat, noch schlechter als das Zn-Ni-Legierungselektroplattieren. Hinsichtlich
der Anstreichbarkeit übertrifft es aber den reinen Zinküberzug und das Zn-Ni-Elektroplattieren und man erhält
vergleichbare Eigenschaften wie beim Wärmebehandeln nach dem Verzinken.
Unter Berücksichtigung der vorstehend genannten Umstände zielt die Erfindung darauf ab, ein plattiertes Stahlblech
zu schaffen, das sowohl hinsichtlich der Korrosionswiderstandsfähigkeit nach dem Anstreichen, als auch hinsichtlich
des Naß-Haftvermögens des Anstrichfilms zufriedenstellend
ist.
Insbesondere bezweckt die Erfindung ein Stahlblech zu schaffen, das eine starke Korrosionswiderstandsfähigkeit
nach dem Anstreichen und ein gutes Naß-Haftvermögen des Anstrichfilms
durch doppelschichtiges Elektroplattieren hat.
Erfindungsgemäß wird dies dadurch erreicht, daß ein doppelschichtiges elektroplattiertes Stahlblech bereitgestellt
wird, das eine untere elektropLattierte Schicht aus einer Zn-Nl-Legicrung, die 7-15* Ni enthält, und eine obere
elektroplattierte Schicht nur aus Fe oder einer Fe-Zn-Legierung hat, die mehr als 60% Fe enthält.
Weitere Einzelheiten, Merkmale und Vorteile der Erfindung ergeben sich aus der nachstehenden Beschreibung von
bevorzugten Ausführungsformen unter Bezugnahme auf die
beigefügte Zeichnung. Darin zeigt: ..
Fig. 1 ein Diagramm, bei dem die KorrosionswidorstandsfMhigke.it
über eiern Ni-Gehalt einer elektroplat-
tierten Zn-Ni-Schicht beim Salzsprühvtrsueh aufgetragen
ist,
Fig. 2 ein Diagramm, bei dem der Fo-Gehalt in einer
oberen elektroplattieren Schicht der Fo-Zn-Logierung
über dem Naß-Haftvermögen des Anstrichfilms naeh dem D§ek~
anstrich aufgetragen ist,
Fig. 3 ein Diagramm, bei dem dear Fe-Gehalt in der
oberen elektroplattierten Schicht der Fe-Zn-Lagierung
über der Korrosionswiderstandsfähigkeit naeh dem Anstreichen aufgetragen ist,
Fig. 4 ein Diagramm, bei dem der Fe-Gehalt in der oberen elektroplattierten Schicht der Fe-Zn-Legierung über
dem Mengenverhältnis von Phospho phyllit im Phosphatfilm
aufgetragen ist, und
Fig. 5 ein Diagramm, bei dem das Uberzugsgewicht der
oberen elektroplattierten Schicht über der Korrosionswiderstandsfähigkeit
nach dem Anstreichen aufgetragen ist.
Die in der nachstehenden Beschreibung aufgeführten Prozentangaben sind als Gewichtsprozentangaben zu verstehen,
wenn nicht zusätzlich weitere Angaben gemacht sind.
Bei der Erfindung dient die untere elektroplattierte Schicht aus der Zn-Ni-Legierung, die zuerst auf dem Stahlblech
als Substratfläche gebildet wird, hauptsächlich zum Gewährleisten einer starken Korrosionswiderstandsfähigkeit.
In Fig. 1 ist der Zusammenhang zwischen dem Ni-Gehalt in der elektroplattieren Zn-Ni-Legierungsschicht und dem Korrosionswiderstand
(ausgedrückt in der Zeit für eine 1%ige Rotrostbildung beim Salzsprühversuch) gezeigt. Wie sich
hieraus ergibt, wird die Korrosionswiderstandsfähigkeit der plattierten Schicht unzulänglich, wenn der Ni-Gehalt in
der elektroplattieren Zn-Ni-Legierungsschicht kleiner als 7% ist. Die Korrosionswiderstandsfahigkeit wird auch verschlechtert
bei einem Ni-Gehalt von größer als 15%. Daher liegt der günstige Bereich für den Ni-Gehalt der ersten
Schicht der elektroplattieren Zn-Ni-Legierung zwischen 7-15% und vorzugsweise zwischen 9-13%. Zusätzlich ist es erwünscht,
daß das Überzugsgewicht der ersten Schicht größer als 3 g/m2 ist, um einen gleichmäßigen überzug zu gewährleisten, und
vorzugsweise sollte das Uberzugsgewicht größer als 5 g/m2
sein, um die starke Korrosionswiderstandsfähigkeit beizubehalten. Obgleich sich ein größeres Uberzugsgewicht der ersten
elektroplattieren Schicht in einer starken Korrosionswiderstandsfähigkeit
widerspiegelt, ist ein übermäßig großes Uberzugsgewicht nicht nur wirtschaftlich unvertretbar, sondern
auch dahingehend nachteilig, daß sich nachteilige Auswirkungen auf das Punktschweißen und die Verarbeitbarkeit der aufgebrachten
Schicht ergeben. Unter Berücksichtigung dieser Um-
stände wird das tfberzugsgewicht der ersten Schicht zweckmäßigerweise
auf 140 g/m2 und im Hinblick auf die Verarbeitbarkeit auf 100 g/m2 begrenzt.
Die zweite Schicht, die auf der zuvor beschriebenen ersten Schicht auszubilden ist, ist eine elektroplattierte Schicht
aus Eisen allein oder einer Fe-Zn-Legierung, die mehr als 60% Fe enthält. Die zweite Schicht ist notwendig, um Phosphophyllitkristalle
(Zn2Fe (PO4) 2 4H2°* in der stufe der Phosphatierungsbehandlung
vor dem Anstreichen zu erzeugen. Die zweite Schicht dient zur Verbesserung der Anstrichshaftung, insbesondere
zur Verbesserung des Naß-Haftvermögens des Anstrichfilms und gleichzeitig hat sie eine ausgezeichnete Wirkung
hinsichtlich der Verbesserung der Korrosionswiderstandsfähigkeit
nach dem Anstreichen.
Nachstehend werden die Gründe angegeben, weshalb die zweite Schicht auf das Elektroplattieren von Eisen oder einer
Fe-Zn-Legierung abgestellt ist, die einen Fe-Gehalt von grosser
als 60% hat.
Wie zuvor erwähnt, ist das Elektroplattieren der Zn-Ni-Legierung
hinsichtlich des Naß-Haftvermögens des Anstrichfilmes
beim Falle des kataphoretischen Anstreichens schlechter, wobei das kataphoretische Anstreichen erst in jüngster
Zeit bei Uberzugsverfahren für Fahrzeugkarosserieteile häufig
angewandt wird. Fig. 2 zeigt die Ergebnisse des Naß-Haft-
Vermögenversuchs, der durchgeführt wurde, um das Naß-Haftvermögen
zu vermitteln, und zwar unter Verwendung von Proben mit zweiten elektroplattieren Fe-Zn-Schichten mit
unterschiedlichen Fe-Gehalten auf ersten elektroplattieren
Zn-Ni-Schichten. Hieraus ergibt sich, daß das Naß-Haftvermögen unzufriedenstellend ist, wenn der Fe-Gehalt der
zweiten elektroplattieren Schicht kleiner als 13% ist und daß man das Naß-Haftvermögens nennenswert verbessern kann,
wenn der Fe-Gehalt größer als 28% ist. Unter Bezugnahme auf Fig. 3 ist der Zusammenhang zwischen dem Fe-Gehalt der
zweiten elektroplattieren Fe-Zn-Schicht und der Korrosionswiderstandsfähigkeit
nach dem kataphoretischen Anstreichen (angegeben durch die Breitenzunahme von 31asen an
Schnittstellen) aufgezeigt. Wie sich hieraus ergibt, hat die aufgebrachte Schicht eine gute Korrosionswiderstandsfähigkeit
bei einer Blase mit einer kleinen Breite an den Querschnittsabschnitten, wenn der Fe-Gehalt größer als 60%
(oder wenn der Zn-Gehalt kleiner als 40% ist) ist. Die Korrosionswiderstandsfähigkeit
läßt sich weiter mit Blasen von kleinerer Breite verbessern, wenn der Fe-Gehalt größer als
70% ist (d.h. wenn der Zn-Gehalt kleiner als 30% ist), insbesondere
wenn der Fe-Gehallt im Bereich von 70-90% liegt. Nach Fig. 3 wird die Blasenbreite an den Querschnittsabschnitten
am kleinsten, wenn der Fe-Gehalt etwa 80% beträgt.
Somit hängen das Naß-Haftvermögen des Anstrichfilms
und die Korrosionswiderstandsfähigkeit nach dem Anstreichen von dem Fe-Gehalt der elektroplattieren Fe-Zn-Schicht
vermutlich aus den nachstehenden Gründen ab. In der Stufe der Phosphat-(Zinkphosphat) Behandlung, die im allgemeinen
vor dem Uberzugsauftragsverfahren angewandt wird, werden
Kristalle von Hopesit (Zn3(PO.)24H~O) auf dem reinen Zn-Uberzug
und der Zn-Ni-Legierungsplattierung im Gegensatz zu
Phospho phyllit (Zn2Fe(PO4)2 4H2O* erzeugt, das auf kaltgewalztem
Stahlblech beim Phosphatieren dadurch gebildet wird, daß Eisen aus demEisensubstrat in dem aufgebrachten Film gelöst
wird. Wie bekannt, ist Phosphophyllit hinsichtlich der Säure- und Basenfestigkeit besser als Hopeit. Das
Diagramm in der Fig. 4 verdeutlicht den Zusammenhang zwischen dem Fe-Gehalt in der zweiten elektroplattieren Fe-Zn-Legierungsschicht
und der Rate von Phosphophyllit im Phosphatfilm. Beim Phosphatieren der elektroplattieren Fe-Zn-Legierungsschicht
wird in einem Fall nur Hopeit erzeugt, wenn der Fe-Gehalt kleiner als 25% ist und Phosphophyllit wird
neben Hopeit in einem solchen Falle eröougt, wenn der Fe-Gehalt
größer als 25% ist. Das Mengenverhältnis von Phosphophyllit wird in Abhängigkeit von der Zunahme des Fe-Gehaltes
der elektroplattieren Fe-Zn-Legierungsschicht größer, wie dies aus Fig. 4 zu ersehen ist. Insbesondere erreicht das
Mengenverhältnis von Phosphophyllit einen hohen Wert bei
einem Fe-Gehalt von größer als 60% (d.h. bei einem Zn-Gehallt von kleiner als 4 0%) und es ergeben sich größere Werte bei
einem Fe-Gehalt von größer als 70%, so daß der größte Wert für den Fe-Gehalt auf 80% festgelegt ist. Ferner haben bei
einem Fe-Gehalt von 80% die Kristalle des aufgebrachten Phosphatfilms
die Form von feinen Blöcken, die den Kristallen auf kaltgewalzten Stahlblechen sehr ähnlich sind. Wenn das
Stahlblech, das mit Phosphat behandelt worden ist, im Anschluß an ein Anstrichsverfahren, das ein kataphoretisches
Anstreichen^das Aufbringen einer Oberflächenbeschichtung und
das Aufbringen eines Deckanstrichs umfaßt, in warmes Wasser getaucht wird, zeigt das Wasser, das den Phosphatfilm nach
Durchgang durch den Anstrichsfilm erreicht, eine Basizität, was auf die unreagierten Komponenten zurückzuführen ist, die
in dem kataphoretischen Anstrichsfilm zurückbleiben. Daher
ist der Phpsphatfilm mit einem größeren Mengenverhältnis von Phosphophyllit, das eine hohe Basenfestigkeit hat, als in
dem eingedrungenen Wasser weniger löslich anzusehen, wodurch ein besseres Naß-Haftvermögen im Vergleich zu einem Phosphatfilm
gewährleistet wird, der ein kleineres Mengenverhältnis von Phosphophyllit hat. Zusätzlich ist dor Phosphatfilm mit
einem größeren Mengenverhältnis von Piosphophyllit widerstandsfähiger
gegen saure und basische korrosive Produkte, die bei einem Korrosionsversuch mit dem Salzsprühversuch auftreten,
so daß die Blasen des Anstrichfilms verhindert werden, sowie auch die Korrosionswiderstandsfähigkeit nach dem Anstreichen
verbessert wird.
Aus den vorstehend genannten Gründen ist die zweite Schicht
auf das Elektroplattieren von Eisen allein oder einer Fe-Zn-Legierung abgestellt, die mehr als 60% Fe und weniger
als 40% Zn enthält. Eine äußerst günstige Korrosionswiderstandsfähigkeit erhält man, wenn man eine Fe-Zn-Legierung,
die mehr als 70% Fc; und weniger als 30% Zn, vorzugsweise 70-90% Fe enthält, durch Elektroplattieren aufträgt.
Das Uberzugsgewicht der zweiten Schicht ist aus den
folgenden Gründen begrenzt. Die plattierte Schicht wird um etwa 1 g/m2 beim Phosphatieren vor dem Anstrichsverfahren
aufgelöst. Da das Phosphophyllit des Phosphatfilms dadurch
gebildet wird, daß das gelöste Fe in der plattierten Schicht aufgenommen wird, wird die zweite Schicht nahezu vollständig
aufgelöst, wenn das Uberzugsgewicht der zweiten Schicht kleiner als etwa 1 g/m2 ist. Als Folge hiervon nimmt das
Mengenverhältnis von Hopeit des Phosphatfilms zu, wodurch das Naß-Haftvermögen und die Korrosionswiderstandsfähigkeit
nach dem Anstreichen verschlechtert werden. In diesem Zusammenhang führt eine Zunahme des Uberzugsgewichts der zweiten
Schicht nicht zu einer Verbesserung des Naß-Haftvermögens
und der Korrosionswiderstandsfähigkeit nach dem Anstreichen. Wenn im Gegensatz hierzu das Uberzugsgewicht der zweiten
Schicht zu groß ist, so ist die Neigung vorhanden, daß Zn-Ni der ersten Schicht selektiv korrodiert wird, wenn die
zweite Schicht mechanisch beschädigt wird oder Beschädigungen bzw. mechanische Belastungen erfährt.. Daher sollte das
Uberzugsgewicht der zweiten Schicht auf etwa 15 g/m2 begrenzt
sein. Unter Berücksichtigung des Verlusts der zweiten Schicht bei einem anschließenden Formpreßvorgang liegt der
günstigste Bereich für die Ablagerung bzw. das Auftragen der zweiten Schicht bei etwa 2-6 g/m2 .
Obgleich die zweite Schicht auch durch eine andere Methode als das zuvor beschriebene Elektroplattieren wie
durch elektroloses Plattieren, Ersatzplattieren oder Spritzüberziehen gebildet werden kann, wird das Elektroplattieren
bevorzugt wegen der hohen Produktivität angewandt.
Die Erfindung wird nachstehend an Beispielen näher erläutert.
Nach dem elektrolytischen Entfetten und Beizen wurde
die Zn-Ni-Legierungsschicht auf kaltgewalzte Stahlbleche mit 100 mm χ 120 mm χ 0,8 mm (t) auf die folgende Weise
elektroplattiert.
(Elektroplattieren der ersten Zn-Ni-Logiorungsschicht)
Plattierungsbad:
Zinksulfat (ZnSO4VH2O) ..... 200 g/l
Nickelsulfat (NiSO4OH2O) ... 300 g/l
pH-Wert des Bades 1,5
Badtemperatur 6O0C
Stromdichte 30 A/dm2
Anode . . . Pt-beschichte Ti-Platte
Uberzugsgewicht 16 g/m2
Ni% in der Zn-Ni-Legierungs-
Plattierung 11%
Die Stahlbleche, die mit der ersten Zn-Ni-Legierungsschicht plattiert wurden, wurden mit Wasser gewaschen, um
die zweite Schicht unter den folgenden Bedingungen durch Elektroplattieren aufzubringen.
(Elektroplattieren der zweiten Schicht, bestehend aus Eisen allein oder einer Fe-Zn-Legierung)
Plattierungsbad:
Eisensulfat (FeSO47H2O) 300 g/l
Ammoniumsulfat ((NH4)2SO4).. 30 g/l
pH-Wert des Bads 2,0
Badtemperatur 60 "C
Stromdichte 30 A/dm2
Anode Eisenplatte
Uberzugsgewicht 4 g/m2
Beim Fe-Zn-Legierungsplattieren wurde Zinksulfat dem zuvor
angegebenen Eisenplattierungsbad zugegeben. Die Zugabemengen von Zinksulfat und die Fe-Gehalte bei der sich ergebenden
Fe-Zn-Legierungsplattierung sind in der nachstehenden Tabelle I aufcieführt.
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- 16 Tabelle I
Zugabemengen von Zinksulfat und Fe-Gehalte in den plattierten Fe-Zn-Legierungsschichten
Zugabemenge von Zink sulfat |
Fe-Gehalte in den plattierten Fe-Zn- Schichten |
|
Erfindung | 10 qlZ | 82% |
Vergleichsbeispiel | 15 q/£ | 74% |
3 0 q/£ | 58% | |
100 q/£ | 28% | |
2oo g/£ . | 13% |
Beim reinen Verzinken wurde die zweite Schicht durch eine übliche Methode unter Verwendung eines Sulfatbades
plattiert.
Zu Vergleichszwecken wurden Proben lediglich mit einer Zn-Ni-Plattierung und einem Uberzugsgewicht von 20 g/m2 hergestellt.
Die plattierten Stahlblechproben nach der Erfindung sowie die Stahlbleche der Vergleichsbeispiele wurden
durch ein übliches Anstrichsverfahren für Kraftfahrzeuge
angestrichen, so daß eine Phosphatierung (Tauchmethode), ein kataphoretisches Anstreichen,ein Auftragen einer Oberflächenschicht,
ein Wasserbesanden und ein Auftragen eines Deckanstrichs umfaßt.
Nach dem Aufbringen des Deckanstrichs wurden die Proben im Querschnitt durchgetrennt ( 2 mm χ 2 mm, 100 Vierkantstähle)
und es wurde ein Abschälversuch nach dem Eintauchen in Wasser von 4O0C 240 Stunden lang durchgeführt, um das
Naß-Haftvermögen des Anstrichfilms zu untersuchen. Die Ergebnisse
sind in Fig. 2 gezeigt. Hieraus ergibt sich, daß die Beispiele nach der Erfindung alle hinsichtlich des Naß-Haftvermögens
gut sind.
Dann wurde die Korrosionswiderstandsfähigkeit unter
Verwendung der Salzsprühmethode geprüft, nachdem Querschnittsdurchdringungen in den elektrophoretisch angestrichenen
Proben vorgenommen worden sind, wobei die Ergebnisse in Fig. 3 gezeigt sind. Hieraus ergibt sich, daß die
Proben nach der Erfindung eine kleinere Blasenbreite an den Querschnittsabschnitten haben.
Fig. 4 zeigt die Ergebnisse von Messungen der phosphophyllitrate
im Phosphatfilm, bezogen auf den Fe-Gehalt der zweiten
Schicht. Bei den Proben nach der Erfindung war die rate größer als 0,5, wobei der Phosphatfilm in der Form
ähnlich dem Phosphatfilm auf einem kaltgewalzten Stahlblech
war.
Die erste Schicht der Zn-Ni- (11%) Legierungsschicht wurde auf kaltgewalzten Stahlblechen von 100 mm χ 120 mm χ
0,8 mm (t) mit einem Überzugsgewicht von 16 g/m2 unter Verwendung derselben Verfahrensweise wie in Beispiel 1 aufplattiert,
im Anschluß wurde die zweite Fe-Zn- (82% Fe) Schicht mit einer Auftragsrate bzw. einem Uberzugsgewicht aufplattiert,
das sich innerhalb des Bereichs von 1-8 g/m2 änderte. Die sich ergebenden Proben wurden dem Salzsprühversuch
nach der Phosphatierung durch das Eintauchverfahren und deir. elektrophoretischen Anstreichen unterzogen. Einige
Proben wurden einer simulierten Zieh-Falz-Bearbeitung (5% Dehnung) vor der Phosphatierung unterworfen. Die Ergebnisse
sind in Fig. 5 gezeigt. Wie sich hieraus ergibt, zeigten die Proben, die ein Uberzugsgewicht von größer als 1 g/m2 bei
der zweiten Schicht hatten, eine bessere Korrosionswiderstandsfähigkeit
nach dem Anstreichen mit einer kleineren Blasenbreite im Vergleich zu einer einzigen Schicht aus Zn-Ni.
Zusätzlich hat sich erwiesen, daß die Proben nach der Erfindung ausgezeichnete oberflächenbehandelte Stahlbleche
ohne Verschlechterung der Korrorionswiderstandsfähigkeit
nach dem Anstreichen selbst nach der Zieh-Falz-Bearbeitung sind.
Wickel aus 0,7 nun dicken und 500 nun breiten kaltgewalzten
Stahlblechen wurden mit einer ersten Schicht aus der Zn-Ni-Legierung und der zweiten Schicht aus der Fe-Zn-Legierung
auf einer Elektroplattierungsteststraße unter ähnlichen Bedingungen wie bei Beispiel 1 plattiert,um Proben
mit drei verschiedenen Uberzugsgewichten von 4/16 g/m2,
4/36 g/m2 und 4/56 g/m2 (hierbei ist das Uberzugsgewicht
der zweiten Schicht / das Uberzugsgewicht der ersten Schicht angegeben) zu erhalten. Der Ni-Gehalt der ersten Schicht
der Zn-Ni-Legierungsplattierung belief sich auf 10-12%,
während der Fe-Gehalt der zweiten Schicht der Fe-Zn-Legierungsplattierung
sich auf 80-85% belief. Die plattierten Stahlbleche wurden dem Salzsprühversuch nach der Tauch-Phosphatierungsbehandlung
und dem kataphoretischen Anstreichen unterworfen. Ferner wurden elektroverzinkte Stahlbleche und nach dem Verzinken
wärmebehandelte Stahlbleche als Vergleichsproben ebenfalls dem Salzsprühversuch unterworfen. Einige Proben wurden
ferner dem Naß-Haftvermögenversuch nach dem Auftragen der
Oberflächenschicht und des Deckanstriches unterworfen. Die Ergebnisse sind in Tabelle II gezeigt.
- 20 Tabelle II
Ergebnisse des Salzsprühversuchs und des Naß-HaftvermögensVersuchs
Proben | Korrosions- widerstands fähigkeit nach dem elektropho- retischen An streichen (1) |
Naß-Haft vermögen (Gütestufe) (2) |
|
Erfin- iung |
1. Schicht mit 16 g/m2 Zn-Ni + 2. Schicht mit 4 g/ma Fe-Zn |
0,7 mm | 5 |
Ver
gleich |
1. Schicht mit 36 g/m2 Zn-Ni + 2. Schicht mit 4 g/ma Fe-Zn |
o, 8 mm | 5 |
1. Schicht mit 56 g/m2 Zn-Ni + 2. Schicht mit 4 g/m2 Fe-Zn |
o, 7 mm | 5 | |
Elektroverζinktes Stahlblech mit 4 0 g/m2 |
2,7 mm | 1-3 | |
Nach dem Verzinken wärmebehandeltes Stahlblech mit 4 5 g/m* |
2,0 mm | 4 |
(1) Breite der Blase am Querschnittsabschnitt des Anstrichfilms 400 Stunden nach dem Salzsprühversuch
(JIS Z 2371)
(2) Die Ergebnisse der Durchtrennung im Querschnitt (2 mm χ 2 mm, 100 Vierkantstähle) und des Abschälversuchs
nach dem Eintauchen in Wasser von 4O0C 24 0 Stunden lang, wobei diese Ergebnisse durch
die Gütestufen 1 bis 5 ausgedrückt sind. Eine grössere Zahl bedeutet ein höheres Haftvermögen.
Die Proben nach der Erfindung hatten eine stärkere Korrosionswiderstandsfähigkeit nach dem Anstreichen und ein
besseres Naß-Haftvermögen des Films als die üblichen elektroverzinkten oder nach dem Verzinken wärmebehandelten Stahlbleche.
Wie sich aus der vorstehenden Beschreibung eryibt, ist
das Stahlblech nach der Erfindung insbesondere hinsichtlich der Korrosionswiderstandsfähigkeit nach dem Anstreichen ausgezeichnet
und es ist frei von Abblätterungen der plattierten Schichten bei der Bearbeitungsstufe. Im Hinblick auf
die Überlegenheit gegenüber üblichen elektroverzinkten und nach dem Verzinken wärmebehandelten Stahlbleche hinsichtlich
der Punktschweißbarkeit ist das Blech insbesondere zur Verwendung für Kraftfahrzeugkarosserieteile geeignet.
eerseite
Claims (6)
- Dr.D.Thomsen : - - :OL VERTRETER BEIM EUROPAISCHEN PATENTAMTPROFESSIONAL REPRESENTATIVES BEFORE EPOW Wf4I Π ki3Uf f mandataires agrees pmsloebTelefon (O 89) 53 02 11 Telex 5 24 303 xpert d530212München: Frankfurt/M.:Dr. rer. nat. D. Thomson Dipl.-Ing. W. Weinkauft(Fuchshohl 71)cable: expertiaD-8000 München 2Kaiser-Ludwig-Plalz6 14. Juli 1982Kobe Steel, Ltd. Kobe, JapanDoppelschichtiges elektroplattiertes Stahlblech mit Korrosionswiderstand nach dem Anstreichen und einem guten Naßhaftvermögen des AnstrichfilmsPatentansprüche1Λ Doppelschichtiges elektroplattiertes Stahlblech mit einer guten Korrosionswiderstandsfähigkeit nach dem Anstreichen und einem guten Naßhaftvermögen des Anstrichfilms, dadurch gekennzeichnet , daß das Stahlblech auf einem Stahlsubstrat eine erste Schicht aus elektroplattierter Zn-Ni-Legierung, die 7-15 Gew.-% Ni enthält, und auf der ersten Schicht eine elektroplattierte Eisenschicht als eine zweite Schicht hat.
- 2. Doppelschichtiges elektroplattiertes Stahlblech nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Stahlblech mit einer ersten Schicht aus elektroplattierterZn-Ni-Legierung, die 7-15 Gew.-% Ni enthält,und einer zweiten Schicht aus elektroplattierter Fe-Zn-Legierung versehen ist, die mehr als 60% Fe und weniger als 40% Zn enthält.
- 3. Doppelschichtiges elektroplattiertes Stahlblech nach Anspruch 2, dadurch gekenn ze ichnet , daß die zweite Schicht einen Fe-Gehalt von größer als 70% und einen Zn-Gehalt von kleiner als 30% hat.
- 4. Doppelschichtiges elektroplattiertes Stahlblech nach Anspruch 2 und 3, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schicht einen Fe-Gehalt im Bereich von 70-90% hat.
- 5. Doppelschichtiges elektroplattiertes Stahlblechnach den Ansprüchen 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die erste Schicht mit einem Uberzugsgewicht im Bereich von 3-140 g/m2 plattiert ist.
- 6. Doppelschichtiges elektroplattiertes Stahlblechnach den Ansprüchen 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß die zweite Schicht mit einem Uberzugsgewicht im Bereich von 1-15 g/m2 plattiert ist.
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