DE28753C - Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen durch Kombination von Tetrazodiphenylsalzen mit a- und -/J-Naphtylamin oder deren Mono- und Disulfosäuren - Google Patents
Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen durch Kombination von Tetrazodiphenylsalzen mit a- und -/J-Naphtylamin oder deren Mono- und DisulfosäurenInfo
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- C09B35/02—Disazo dyes
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Description
KAISERLICHES
PATENTSCH
PAUL BÖTTIGER in LODZ.
Das Verfahren besteht in der Darstellung neuer Farbstoffe durch Combination von Tetrazodiphenyl
mit den Naphtylaminen oder deren Sulfosäuren und wird in der Weise ausgeführt, dafs man wässerige Lösungen von Tetrazodiphenylsalzen
mit wässerigen Lösungen von Salzen des ά- oder ß-Naphtylamins oder mit
wässerigen Lösungen von Salzen der verschiedenen Sulfosäuren des α- oder ß-Naphtylamins
zusammenbringt.
/'Anstatt wässerige Lösungen von Naphtylaminsa^zerjio
anzuwenden, kann man auch alkoholische Lösungen von a- oder ß-Naphtylamin oder in
Wasser fein vertheiltes α- oder ß-Naphtylamin oder in Wasser fein vertheilte Salze des α-oder ß-Naphtylamins
verwenden. Durch Combination von Tetrazodiphenyl mit den beiden Naphtylaminen erhält man in Wasser unlösliche, in Spiritus lösliche
Farbstoffe, die sich durch Behandeln mit concentrirter Schwefelsäure, rauchender Schwefelsäure,
Schwefelsäureanhydrit oder -Monochlorhydrin leicht in ihre bezw. Mono- und Disulfosäuren
überführen lassen, deren Alkalisalze wasserlösliche gelbrothe bis blaurothe Farbstoffe
bilden. Bei Anwendung von a-Naphtylamin erhält man rothe Farbstoffe, während ß-Naphtylamin
in Combination mit Tetrazodiphenyl mehr gelbrothe Farbstoffe liefert. Combinirt man
Tetrazodiphenyl mit den Sulfosäuren des a- oder ß-Naphtylamins, so erhält man Körper, die sich
in säurefreiem Wasser lösen und deren Alkalisalze ebenfalls gelbrothe bis blaurothe Farbstoffe
sind. Die Darstellung der letztgenannten Körper kann sowohl in der Weise geschehen,
dafs man die wässerige Lösung eines Tetrazodiphenylsalzes in eine alkalische wässerige Lösung
eines Salzes der a- oder ß-Naphylaminsulfosäuren
einlaufen läfst, wobei man die letztere Lösung stets alkalisch hält und wobei direct
alkalische Lösungen der neuen Farbstoffe entr stehen, als auch, indem man die wässerige Lösung
eines Tetrazodiphenylsalzes zu in Wasser fein vertheilter oder in Alkohol gelöster α- oder
ß-Naphtylaminsulfosäure giebt.
Die Reaction, d. h. die Bildung dieser neuen Farbstoffe, verläuft jedoch dann am glattesten,
wenn man die Lösung: eines Tetrazodiphenylsalzes der verschiedenen Sulfosäuren des α- oder
ß-Naphtylamins einlaufen läfst, welcher man so viel essigsaures Natron zugesetzt hat, dafs nach
dem Vereinigen der beiden Lösungen keine freie starke Säure wie Schwefel- oder Salzsäure,
sondern nur etwas freie Essigsäure vorhanden ist.
Es erfolgt jedoch die Bildung der Farbstoffe auch dann nicht momentan, sondern allmälig
und bedarf zur Vollendung mehrerer Stunden Zeit.
Die neuen Farbstoffe entstehen durch Combination je eines Molecüls Tetrazodiphenyl mit
je zwei Molecülen α- oder ß-Naphtylamin oder α - oder β - Naphtylaminsulfosäure nach der
Gleichung:
C6 H, N = N. Cl
C6H1 JV=N. Cl^
Te traz o diphenyl chi orid
+ 2 (C10 H1 NH, HCl) = 2 HCl +
cc - oder /3 - Naphtylaminchlorhydrat
C6 H1 N= NC10 H6 NH2 HCl
C6 Hi N= NC10 H6 NH1 H Cl
C6 Hi N= NC10 H6 NH1 H Cl
Chlorhydrat der neuen Farbstoffe
- H N= N. Cl
C6H1N=NCl +
Tetrazodiphenylchlorid
2 (C10 H6 SOiNaNH2) = 2 Na Cl +
cc- oder /3-Naphtylaminsulfosaures
Natron
%Ν=Ν. Cj H5 S O3 H. NH2
7i N=N. C10 H5 SO3 H. NH2
Neue Farbstoffe.
Die Salze des Tetrazodiphenyls entstehen, wie bekannt, durch Einwirkung von salpetriger
Säure auf die Salze des Benzidins.
25,7 kg salzsaures Benzidin oder 28,2 kg schwefelsaures Benzidin oder eine äquivalente
Menge eines anderen Benzidinsalzes werden unter Zusatz von 30 kg Salzsäure von 200 B.
in 500 1 Wasser" fein vertheilt und es wird sodann unter kräftigem Rühren langsam und in
kleinen Portionen eine Lösung von 13,8 kg Natriumnitrit von 100 pCt. in 150 1 Wasser zugesetzt.
Es ist zweckmäfsig, die zu diazotirenden Benzidinsalze nicht getrocknet, sondern möglichst
in feuchtem Zustande als Paste anzuwenden, da getrocknete Benzidinsalze sich schwer
und langsam diazotiren. Das Benzidinsalz löst sich auf und es entsteht eine Lösung von
Tetrazodiphenylchlorid. Diese Lösung läfst man in eine Lösung von 36,5 kg salzsaurem a-Naphtylamin
in 2 000 1 Wasser unter Umrühren einlaufen. Es entsteht sofort ein Niederschlag,
der nach mehrstündigem Stehen, mechanisch von der Lauge getrennt, ausgewaschen und getrocknet
wird. Zum Zweck der Ueberführung des so erhaltenen spirituslöslichen Farbstoffes
in seine Monosulfosäure rührt man z. B. 25 kg desselben, fein gemahlen und gesiebt, unter
Abkühlung in 75 kg rauchende Schwefelsäure von 20 pCt. Anhydridgehalt langsam ein und
erwärmt dann so lange auf 300 C, bis eine
herausgenommene Probe der Schmelze in ammoniakalischem Wasser klar und vollständig
löslich ist. Ist dieser Punkt erreicht, so wird die Masse in ca. 1000 1 kaltes Wasser eingerührt;
die entstandene Sulfosäure scheidet sich als Niederschlag ab, wird mechanisch von der
Lauge getrennt und in bekannter Weise in das Natron- oder Ammoniaksalz übergeführt. Behufs
Darstellung einer Disulfosäure des durch Combination von Tetrazodiphenyl mit c?Naphtylamin
entstehenden Körpers rührt man ebenfalls z. B. 25 kg desselben in 75 kg rauchende
Schwefelsäure von 20 pCt. Anhydridgehalt unter Abkühlen ein, setzt dann noch 75 kg rauchende
Schwefelsäure von 20 pCt. Anhydridgehalt zu und erhitzt ca. 1 Stunde lang auf 50 bis 6o° C.
Die Schmelze giefst man dann in ca. 3000 1 Wasser, bringt zum Kochen, sättigt mit Kalkmilch,
filtrirt und zersetzt, das im Filtrat enthaltene
Kalksalz der Disulfosäure' durch kohlensaures Natron oder kohlensaures Ammoniak.
Man erhält so Lösungen des Natron- oder Ammonigksalzes der Disulfosäure des a-Amidonaphtalintetrazodiphenyls,
die man entweder, nachdem man sie vom ausgeschiedenen kohlensauren Kalk mechanisch getrennt hat, zur
Trockne bringt oder aus ihnen in üblicher Weise durch Eindampfen und Aussalzen mit
Kochsalz die darin enthaltenen Salze gewinnt.
25,7 kg salzsaures Benzidin oder 28,2 kg schwefelsaures Benzidin oder eine äquivalente
Menge eines anderen Benzidinsalzes werden in derselben Weise, wie in Beispiel I angegeben,
diazotirt und die entstehende Lösung von Tetrazodiphenylchlorid in eine Lösung von
5 5 kg naphtionsaurem Natron, sowie von 12 kg
essigsaurem Natron in 1000 1 Wasser unter starkem Rühren langsam einlaufen gelassen.
Nach ca. 12 stündigem Stehen wird der entstandene Farbstoff brei, mechanisch von der
Lauge getrennt, in üblicher Weise in das Natron- oder Ammoniaksalz verwandelt und
getrocknet. Der so erhaltene neue Farbstoff färbt Wolle und Baumwolle, letztere auch ohne
Anwendung von Beizen, acht roth.
Claims (3)
1. Darstellung neuer spirituslöslicher Farbstoffe durch Combination von Tetrazodiphenylsalzen
mit «.- oder ß-Naphtylamin oder deren Salzen.
2. UeberfUhrung der unter 1. erhaltenen Spiritus^
_·.■ löslichen Farbstoffe in ihre bezw. Mono-
und Disulfosäuren durch Behandeln dieser spirituslöslichen Farbstoffe oder deren Salze
mit concentrirter Schwefelsäure, Schwefelsäureanhydrid oder Monochlorhydrin.
3. Darstellung neuer wasserlöslicher Farbstoffe durch Combination von Tetrazodiphenylsalzen
mit den Mono- oder Disulfosäuren des α- oder ß-Naphtylamins oder mit ■ Salzen
dieser Sulfosäuren.
Applications Claiming Priority (1)
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Publications (1)
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DENDAT39096D Expired - Lifetime DE39096C (de) | Verfahren zur Darstellung von Azofarbstoffen, indem man die aus 1 Molekül Tetrazodiphenylsalz oder Tetrazoditolylsalz mit 1 Molekül Naphtylaminsulfosäure etc. erhaltenen Zvsischenproducte mit Aminen etc. combinirt | ||
DENDAT43125D Expired - Lifetime DE43125C (de) | Neuerung in dem Verfahren zur Darstellung von gemischten Azofarbstoffen aus Benzidin bezw. Tolidin und <z-AmidonaphtaIin-<J-Disulfosäure | ||
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Cited By (1)
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US4532283A (en) * | 1982-09-23 | 1985-07-30 | General Electric Company | Aromatic carbonate polymer composition |
Families Citing this family (2)
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DE902289C (de) * | 1948-10-07 | 1954-01-21 | Gen Aniline & Film Corp | Verfahren zur Herstellung von neuen Dis- oder Polyazofarbstoffen |
FR2612515A1 (fr) * | 1987-03-17 | 1988-09-23 | Arguenon Sarl | Derives substitues de la benzidine, leur procede de fabrication et leur application dans le domaine therapeutique |
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