DE28820C - Verfahren zur Herstellung brauner und rother Farbstoffe - Google Patents

Verfahren zur Herstellung brauner und rother Farbstoffe

Info

Publication number
DE28820C
DE28820C DENDAT28820D DE28820DA DE28820C DE 28820 C DE28820 C DE 28820C DE NDAT28820 D DENDAT28820 D DE NDAT28820D DE 28820D A DE28820D A DE 28820DA DE 28820 C DE28820 C DE 28820C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
acid
dyes
water
brown
dye
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT28820D
Other languages
English (en)
Original Assignee
Dr. L. PAUL in Elberfeld, Nütrenbergerstrafse 69
Publication of DE28820C publication Critical patent/DE28820C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09BORGANIC DYES OR CLOSELY-RELATED COMPOUNDS FOR PRODUCING DYES, e.g. PIGMENTS; MORDANTS; LAKES
    • C09B43/00Preparation of azo dyes from other azo compounds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Coloring (AREA)
  • Paper (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
A. Darstellung brauner Farbstoffe.
Das Verfahren zur Darstellung der braunen Farbstoffe, welche für die Herstellung der rothen Farbstoffe verwendet werden, besteht darin, dafs Diazoazobenzol, dessen Homologe und Sulfosäuren mit den schwer und leicht löslichen Modificationen der Monosulfosäuren des a- und ß-Naphtylamins, am besten in schwach essigsaurer Lösung und in molecularen Verhältnissen zusammengebracht werden.
Die aus den nicht sulfirten Diazoazoverbindungen erhaltenen Farbstoffe werden behufs weiterer Verwendung sulfirt, wobei im allgemeinen gelbere Nuancen erhalten werden, als direct aus den Sulfosäuren der Diazoverbindungen entstehen.
Beispiel I. 50 kg amidoazobenzolsulfosaures (am besten disulfosaures) Natron werden in 1000 1 Wasser gelöst und durch Zusatz von 50 kg Salzsäure und 10 kg salpetrigsaurem Natron diazotirt. Die entstandene Diazoazobenzolsulfosäure wird ausgesalzen, auf Filtern gesammelt und in eine schwach essigsaure Lösung von 36 kg naphtionsaurem Natron in 1000 1 Wasser eingerührt. Nach zwölfstündigem Stehen wird mit Ammoniak übersättigt und der gebildete Farbstoff ausgesalzen, abfiltrirt und getrocknet.
Beispiel II. 50 kg Amidoazobenzol (am besten salzsaures Salz) werden in 500 1 Wasser und 50 kg Salzsäure gut aufgerührt, unter Abkühlung wird dann eine Lösung von 20 kg salpetrigsaurem Natron in 40 kg Wasser langsam zugefügt. Nach circa 5 Stunden ist alles bis auf kleine Reste Harz in Lösung gegangen. Man filtrirt und versetzt das Filtrat mit Kochsalz, wodurch das Diazoazobenzol in glänzenden Blättchen ausfällt. Die Diazoverbindung wird auf Filtern gesammelt und in eine Lösung von 80 kg naphtionsaurem Natron eingerührt. Der Farbstoff ist nach einstündigem Stehen vollkommen ausgefallen, wird danach abfiltrirt und nach dem Auswaschen getrocknet.
Um den Farbstoff -verwendbar zu machen, wird derselbe sulfirt. Dasselbe kann durch alle zur Zeit bekannten Sulfirungsmittel und Methoden geschehen, am besten durch rauchende Schwefelsäure (ca. 27 pCt. SO3 enthaltend).
50 kg des im Vorhergehenden beschriebenen und gut getrockneten Farbstoffes
QH,-N= N-QH,-N= N- C^
Tetrazobenzolamidoazonaphtalinsulfosäure
werden:
a) in 150 kg rauchende Schwefelsäure (circa 27 pCt. SO3) bei 15 bis 200C. eingerührt; man läfst dieselbe so lange stehen, bis eine Probe sich leicht und klar in heifsem Wasser löst;
b) in 75 kg rauchende Schwefelsäure (12 bis 20 pCt. SO3) bei 15 bis 20 ° C. eingetragen und danach langsam so viel rauchende Schwefelsäure (ca. 27 pCt. SO3) zugesetzt, bis sich eine Probe klar und leicht in heifsem Wasser löst.
In beiden Fällen ist im Vorhergehenden die Monosulfosäure des Amidoazokörpers in eine 'Disulfosäure verwandelt worden, wobei ich mich aber in keiner Weise an die Concentration der angewendeten rauchenden Säure, noch an das hier zur Anwendung gekommene Verhältnifs gebunden erachte.
Dieser Farbstoff ist in jeder Beziehung identisch mit dem, welcher entsteht, wenn man im Beispiel I. die Disulfosäure des Amidoazobenzols durch die Monosulfosäure ersetzt.
Steigert man die Temperatur nach oben unter a) und b) beschriebenem Eintragen des Farbstoffes in die rauchende Schwefelsäure bis auf 80 bis 900 C. und läfst die Schmelze circa 6 bis 10 Stunden bei dieser Temperatur stehen, nach welcher Zeit sich eine Probe leicht und klar in kaltem Wasser löst, so geht-die Disulfosäure in eine Trisulfosäure des Tetrazobenzolamidoazonaphtalins über.
Dasselbe wird erreicht, wenn man den nach Beispiel II. erhaltenen schwer löslichen Farbstoff in 2 Theile rauchende Schwefelsäure (40 pCt. SO3) bei 15 bis 200 C. einträgt und so lange auf 80 bis 900 erwärmt, bis sich eine Probe klar und leicht in kaltem Wasser löst.
In allen Fällen, gleichgültig, ob es sich um Di- oder Trisulfosäure handelt, wird die Schmelze in Eiswasser gegossen, ausgesalzen, abfiltrirt und durch Lösen in das Ammoniumsalz verwandelt; letzteres wird aus seiner Lösung ausgesalzen, filtrirt und getrocknet.
Die nach letzterem Verfahren erhaltene Trisulfosäure des Tetrazobenzolamidoazonaphtalins ist nicht identisch mit der nach Beispiel I. aus Disulfosäure vom Amidoazobenzol erhaltenen, denn die Nuance der ersteren ist eine viel gelbere oder röthere. Aller Wahrscheinlichkeit nach ist die dritte Sulfogruppe nach letzterem Verfahren nicht in den Amidoazobenzolrest, sondern in den des Naphtylamins gegangen.
B. Umwandlung der braunen Farbstoffe
in rothe.
Die unter A. erhaltenen braunen Farbstoffe, welche vom Amidoazobenzol, dessen Homologen und deren Sulfosäuren deriviren, werden nochmals diazotirt, und die erhaltenen Diazoverbindungen erzeugen:
a) mit den alkalischen Lösungen der Phenole und Naphtole, sowie deren Sulfosäuren brauchbare blaurothe Farbstoffe;
b) in mit Schwefelsäure angesäuertes kochendes Wasser eingetragen brauchbare scharlachrothe Farbstoffe.
Beispiel I. 50 kg des unter A., Beispiel I. erhaltenen Farbstoffes werden in 250 1 Wasser gelöst und durch Zusatz von 10 kg salpetrigsaurem Natron und 100 kg Salzsäure bei 24stündigem Stehen diazotirt. Die entstandene Diazoverbindung wird ausgesalzen, abfiltrirt, mit Wasser zu einem dünnen Brei angerührt und in zwei gleiche Theile getheilt.
a) Die eine Hälfte wird in eine ammoniakalische Lösung von 10 kg β - naphtoi-β - sulfosäuren! Natron in 500 kg Wasser eingetragen. Nach einstündigem Stehen wird der Farbstoff ausgesalzen, filtrirt und getrocknet.
b) Die zweite Hälfte wird in 2000 1 kochendes Wasser eingetragen, dem vorher 5 kg concentrirte Schwefelsäure zugesetzt wurde, und das Kochen so lange fortgesetzt, bis eine Stickstoffentwickelung nicht mehr stattfindet. Nach dem Erkalten wird mit Ammoniak übersättigt, der Farbstoff ausgesalzen, filtrirt und getrocknet.
Es ist nicht noth wen dig, dafs der unter A., Beispiel I. erhaltene braune Farbstoff erst ausgesalzen wird, sondern die essigsaure Lösung kann direct durch die berechneten Mengen salpetrigsauren Natrons und Salzsäure diazotirt werden.
Der gleiche Farbstoff wird erhalten, wenn die unter No. 20000, Farbenfabriken vormals Friedrich Bayer & Co., patentirten Farbstoffe
1. nach obigem Verfahren diazotirt, mit schwefelsäurehaltigem Wasser zersetzt und danach sulfirt werden;
2. zunächst sulfirt, dann diazotirt und mit schwefelsäurehaltigem Wasser zersetzt werden.
Die Methoden und Verhältnisse, nach denen dieses geschieht, finden sich unter B., Beispiel I. und Beispiel I. b), A., Beispiel II. a) und b).
Beispiel II. 50 kg des unter A., Beispiel IL, erhaltenen schwer löslichen Farbstoffes:
-N=N- QB1 -N=N- Q0
Tetrazobenzolamidoazonaphtalinmonosulfosäure werden in 500 kg Wasser und 50 kg Salzsäure aufgerührt und unter Abkühlung nach und nach 12 kg saipetrigsaures Natron in 25 kg Wasser gelöst zugefügt. Nach 24stündigem Stehen, wobei ein Theil der gebildeten Diazoverbindung schon von selbst in den neuen Farbstoff übergegangen ist, filtrirt man die unlösliche Diazoverbindung ab, zerreibt dieselbe mit Wasser zu einem dünnen Brei und trägt denselben nach und nach in 2000 1 kochendes Wasser ein, dem vorher 5 kg concentrirte Schwefelsäure zugefügt wurden, und setzt das Kochen so lange fort, bis eine Stickstoffentwickelung nicht mehr stattfindet. Der Farbstoff wird abfiltrirt, ausgewaschen und getrocknet. Derselbe löst sich nur sehr schwer in ammoniakalischem Wasser und färbt Seide und Wolle blauroth. Dieser schwer lösliche bordeauxartige Farbstoff kann nach den unter A., Beispiel L, a) und b) angegebenen Sulfirungsverfahren in eine Di- und Trisulfosäure übergeführt werden. Diese drei blaurothen Farbstoffe: Mono-, Di- und Trisulfosäure vom Tetrazobenzoloxyazonaphtalin unterscheiden sich nur wenig in ihrer Nuance, wohl aber in ihrer Löslichkeit und fernerhin in dem Verhalten zu Alaun. Die Mono- und Disulfosäure werden durch Alaun gefällt, die Trisulfosäure nicht. Die gleichen Farbstoffe entstehen (Di- und Trisulfosäure vom Tetrazobenzoloxyazonaphtalin), wenn die unter A., Beispiel IL, a)
und b) erhaltenen braunen Farbstoffe (Di- und Trisulfosäure vom Tetrazobenzolamidoazonaphtalin) nach B., Beispiel II, diazotirt werden und mittelst schwefelsäurehaltigen Wassers gekocht werden, wobei es wiederum nicht unbedingt erforderlich ist, die braunen Farbstoffe aus der Schmelze zu isoliren, sondern die stark schwefelsäurehaltige Farbstofflösung kann direct mit der berechneten Menge salpetrigsauren Natrons in die Diazoverbindung verwandelt werden; auch hierbei gehen die Diazoverbindungen schon vor dem Zersetzen in die neuen Farbstoffe theilweise über.
Alle unter B. erwähnten Diazoverbindungen lassen sich nach B., Beispiel I. a), mit Phenolen und Naphtolen, sowie deren Sulfosäuren zu bordeauxrothen Farbstoffen vereinigen.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:
1. "Verfahren zur Herstellung blaurother Farbstoffe, indem man die aus Diazoazobenzol, dessen Homologen und Sulfosäuren und den Monosulfosäuren des a- und ß-Naphtylamins erhaltenen braunen Farbstoffe diazotirt und mit Phenolen und Naphtolen und deren Sulfosäuren combinirt.
2. Verfahren zur Herstellung rother Farbstoffe, indem man die vorbezeichneten braunen Farbstoffe diazotirt und mittelst kochenden Wassers, welches angesäuert ist, zersetzt.
DENDAT28820D Verfahren zur Herstellung brauner und rother Farbstoffe Active DE28820C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE28820C true DE28820C (de)

Family

ID=305041

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT28820D Active DE28820C (de) Verfahren zur Herstellung brauner und rother Farbstoffe

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE28820C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE751343C (de) Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen
DE2353149C3 (de) Saure Disazofarbstoffe, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung zum Färben von natürlichen oder synthetischen Polyamidfasern
CH619477A5 (de)
DE2051303C3 (de) Polyhydroxyalkylaminsalze anionischer Farbstoffe
DE2451219C3 (de) Verfahren zur Herstellung konzentrierter Lösungen von Farbstoffen und Farbstoffzwischenprodukten und Verwendung der Lösungen
DE28820C (de) Verfahren zur Herstellung brauner und rother Farbstoffe
DE2154943C2 (de) 1-Aminobenzol-4-(β-sulfatoxyäthylsulfon)-2-sulfonsäure, die entsprechende 4-Vinylsulfon-Verbindung, Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen und ihre Verwendung als Diazokomponente
EP0122224B1 (de) Konzentrierte lagerstabile wässrige Lösungen gelber bis grünstichig gelber Stilbenazo(xy)farbstoffe
DE853188C (de) Verfahren zur Herstellung von Mono-, Dis- oder Polyazofarbstoffen
EP0262095B1 (de) Anionische Disazoverbindungen
DE2017873C3 (de) Blaue Diazofarbstoffe
DE850041C (de) Verfahren zur Herstellung neuer Disazofarbstoffe
DE849736C (de) Verfahren zur Herstellung direktziehender Azofarbstoffe
DE1271859B (de) Verfahren zur Herstellung von Stilbenfarbstoffen
DE2339574C3 (de) Verfahren zur Herstellung von sulfonsäuregruppenhaltigen Stilbenazo- und/oder Stilbenazoxyfarbstoffen
DE87671C (de)
DE109424C (de)
DE140690C (de)
DE921225C (de) Verfahren zur Herstellung von Disazofarbstoffen
DE1147701B (de) Verfahren zur Herstellung von Metallkomplexverbindungen von Monoazofarbstoffen
DE243488C (de)
DE79029C (de) Verfahren zur Darstellung eines Monoazofarbstoffs aus ai a^-Dioxynaphtalindisulfosäure G
DE133466C (de)
DE101286C (de)
DE956794C (de) Verfahren zur Herstellung von metallisierbaren Polyazofarbstoffen bzw. deren Metallkomplexverbindungen