DE116200C - - Google Patents

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DE116200C
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amido
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hydrochloric acid
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urea
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C273/00Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups
    • C07C273/18Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of substituted ureas
    • C07C273/1809Preparation of urea or its derivatives, i.e. compounds containing any of the groups, the nitrogen atoms not being part of nitro or nitroso groups of substituted ureas with formation of the N-C(O)-N moiety

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
Bei der Einwirkung von Phosgen auf -Phenole werden bekanntlich Carbonate dieser Körper 'erhalten, die durch Zusammentritt zweier Molecule des Ausgangsmaterials gebildet werden (vergl. die Patentschriften 58129, 60716 und 61848). In ganz analoger Weise erhält man durch Behandeln von a-.Naphtol in verdünnten alkalischen Lösungen a-Naphtolcarbonat (Patentschrift 80889). Da nun ferner bekannt ist, dafs Carbonylchlorid mit aromatischen Aminen in der Weise reagirt, dafs symmetrische Harnstoffe gebildet werden, so hätte man erwarten sollen, dafs bei der Einwirkung von Chlorkohlenoxyd auf Verbindungen, die Amido- und Hydroxylgruppen zugleich enthalten, wie z. B. auf Amidonaphtole und deren Derivate, sowohl die Amido- wie die Hydroxylgruppe in Reaction treten würde. In der That ist dies auch beim o-Amidophenol der Fall, dasselbe geht beim Behandeln mit Phosgen in die Verbindung:
über (Journal f. pract. Chemie, Bd. 37, S. 28 ff.) und in ähnlicher Weise scheinen auch Ortho- und Periamidonaphtole und deren Sulfosäuren zu reagiren.
Demgegenüber wurde die überraschende Beobachtung gemacht, dafs sich Amidonaphtole und deren Derivate, bei denen sich Hydroxyl- und Amidogruppe weder in Ortho-; noch Peristellung zu einander befinden, vollkommen anders verhalten. Es reagiren bei diesen Körpern nur die Amidogruppen mit Phosgen unter Bildung von Harnstoffen, während die Hydroxylgruppen völlig intact bleiben. Man gelangt auf diese Weise zu neuen Verbindungen, die sich sowohl mit 1 wie mit 2 Molecülen Diazoverbindungen zu werthvollen Azofarbstoffen zu vereinigen vermögen. Aus der P1 -Amido-ag-naphtol-ß4 - sulfosäure z. B. entsteht ein Körper folgender Constitution:
SOxH
NH- CO NH,
SO3H

OH
Das Verfahren ist dadurch charakterisirt, dafs man Phosgen bei Gegenwart einer Salzsäure bindenden Substanz auf Amidonaphtole, sowie OH,
deren Sulfo- und Carbonsäuren einwirken läfst. Zweckmäfsig verwendet man eine wässerige Lösung der Natronsalze der genannten Körper
unter Zusatz von überschüssiger Soda oder Natronlauge. Ein Ueberschufs von Alkali ist zur quantitativen Durchführung der Reaction erforderlich, da sich sonst die Ausgangsmaterialien leicht unverändert wieder ausscheiden und sich so zum Theil der Einwirkung des Phosgens entziehen.
Beispiele.
I. Harnstoff aus der ßj-Amido-cij-
naphtol-ß4-sulfo säure.
23,9 kg P1- Amido-a3-naphtol-ß4-sulfosäure werden in ca. 150 bis 200 1 Wasser unter Zugabe einer Lösung von 24 kg calcinirter Soda gelöst und unter stetigem Umrühren bei gewöhnlicher Temperatur Phosgen in schwachem Strome eingeleitet, bis eine mit verdünnter Salzsäure angesäuerte Probe keinen Niederschlag von unveränderter Amidonaphtolsulfosäure mehr giebt und keine Spur Nitrit mehr aufnimmt. Ist dies der Fall, so ist der Procefs beendigt. Es wird nun mit Salzsäure angesäuert und die Harnstoffsulfosäure, die dabei gelöst bleibt, durch Kochsalz ausgesalzen. Der erhaltene Niederschlag wird abfiltrirt, geprefst und getrocknet. Die neue Verbindung ist im Gegensatz zum Ausgangsmaterial leicht löslich in Wasser und verdünnten Mineralsäuren, sie nimmt keinen Tropfen Nitrit auf und vereinigt sich in sodaalkalischer Lösung mit Diazoverbindungen glatt zu Azofarbstoffen.
II. Harnstoff aus der ßj-Amido-a4-
naphtol-ßg-sulfosäure.
23,9 kg Amidonaphtolmonosulfosäure G werden unter Zugabe von 24 kg calcinirter Soda in ca. 200 1 Wasser gelöst und durch diese Lösung unter gutem Rühren ein langsamer Strom Phosgen bei gewöhnlicher Temperatur durchgeleitet. Die Reaction verläuft genau wie bei Beispiel 1, sie ist ebenfalls beendet, wenn eine Probe beim Ansäuern keinen Niederschlag mehr giebt und kein Nitrit aufnimmt. Die Aufarbeitung der neuen Säure geschieht genau, wie in Beispiel 1 angegeben, durch Ansäuern mit Salzsäure, Aussalzen, Abfiltriren, Pressen und Trocknen. Mit Diazoverbindungen giebt die neue Substanz in sodaalkalischer Lösung Farbstoffe, die sich von denen des Ausgangsmaterials aufser durch die Nuance durch eine bedeutend gröfsere Klarheit auszeichnen.
III. Harnstoff aus der arAmido-s3-naphtol-ß4-sulfo säure.
23,9 kg der Ci1 -Amido-c^-naphtol-ß4-sulfosäure werden mit einer Lösung von 24 kg calcinirter Soda und ca. 350 bis 400 1 Wasser in Lösung gebracht und im Uebrigen genau so verfahren, wie' bei Beispiel 1 und 2 angegeben. Die Reaction ist beendet, wenn eine mit Salzsäure versetzte Probe kein Nitrit mehr aufnimmt. Es wird dann mit Salzsäure bis zur sauren Reaction versetzt und die Abscheidung des Harnstoffs durch Zugabe von Kochsalz vervollständigt. Das so erhaltene Product ist schwerer löslich als die nach Beispiel ι und 2 erhaltenen Verbindungen, zeigt aber sonst diesen sehr ähnliche Eigenschaften.
IV. Harnstoff aus βλ - Amido-ß4-naphtol.
19,5 kg salzsaures Ib1 -Amido- ß4-naphtol werden in ca. 200 1 Wasser gelöst und zu dieser Lösung 25 kg Natronlauge von 34 pCt. zugegeben. Es tritt vorübergehend Fällung ein und dann wieder Lösung unter Bildung des Natronsalzes des ßj-Amido-ß4-naphtols. Es werden nun noch weitere 25 kg 34procentige Natronlauge zugefügt und unter gutem Rühren bei gewöhnlicher Temperatur Phosgen in langsamem Strome eingeleitet. Nach kurzer Zeit beginnt der gebildete Harnstoff sich abzuscheiden. Die Reaction ist beendet, wenn eine Probe, mit überschüssiger Salzsäure versetzt , kein Nitrit mehr aufnimmt. Es wird abfiltrirt, geprefst und getrocknet. Die neue Verbindung ist sowohl in Wasser, .wie in verdünnten kalten Säuren und Alkalien sehr schwer löslich, sie giebt in wässerig alkalischer Suspension mit Diazosulfanilsäure einen orangefarbenen Farbstoff, der im Gegensatz zu dem analogen Farbstoff aus S1-Amido-ß4-naphtol selbst direct auf Baumwolle zieht.
Die neuen Verbindungen sollen zur Darstellung von Azofarbstoffen Verwendung finden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Darstellung von freie Hydroxylgruppen enthaltenden Harnstorfen der Naphtalinreihe, darin bestehend, dafs man Amidonäphtole und deren Derivate, bei denen sich Hydroxyl- und Ämidogruppe nicht in Ortho- oder Peristellung zu einander befinden, bei Gegenwart einer Salzsäure bindenden Substanz mit Phosgen behandelt.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0519246A1 (de) * 1991-06-20 1992-12-23 BASF Aktiengesellschaft Verfahren zur Herstellung von N,N'-bis-[7-(4-hydroxy-2-sulfo)naphthyl]-harnstoff

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