DE284355C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
- JVe 284355 KLASSE 21 a. GRUPPE
FRANZ SEELAU in BERLIN-WILMERSDORF
und ALEXANDER M. NEWMAN in WANNSEE.
Die Erfindung betrifft eine Einrichtung für Fernsprechstellen zur selbsttätigen phonographischen
Antwortgabe und Aufnahme der Gespräche und bezieht sich weniger auf die unmittelbar für die Antwortgabe und Aufnahme in Betracht kommenden Einrichtungen,
sondern insbesondere auf die Hilfsmittel, durch die der Verkehr mit dem Fernsprechamt
geregelt wird und die phonographischen Einrichtungen zur Wirkung gebracht werden.
Bei modernen Fernsprechämtern sind bekanntlich stets selbsttätig arbeitende Einrichtungen
vorhanden, die dem Beamten der Fernsprechanstalt eine Überwachung der hergestellten
Fernsprechverbindungen ermöglichen. Diese Einrichtungen werden im allgemeinen dadurch in Tätigkeit gesetzt, daß an den Teilnehmerstellen
stromsperrende Organe, gewöhnlich Kondensatoren, ein- bzw. ausgeschaltet werden, so daß dem Strom aus der
Amtsbatterie der Weg gesperrt oder freigegeben wird.
Die Fernsprechtechnik hat sich in der Weise entwickelt, daß man nach diesen Gesichtspunkten
im allgemeinen zwei Amtssysteme unterscheiden kann, nämlichÄmter mit selbsttätiger
Schlußzeichengabe, bei denen die Apparate zur Überwachung der Gesprächsverbindung
durch Einschalten des Kondensators in den Sprechstromkreis der Teilnehmerstelle gesteuert
werden, und Ämter mit Zentralmikrophonbatterie, bei denen der Kondensator in den Anrufstromkreis der Sprechstelle geschaltet
ist. Danach ist als grundsätzliches Merkmal dem Amt mit selbsttätigen Schlußzeichen
nachzusagen, daß auf der Teilnehmerstelle im Ruhezustand, d. h. wenn der Hörer angehängt
ist, ein den Gleichstrom leitender Weg vorhanden ist, während im Zustande des Gesprächs,
bei abgenommenem Hörer, der Gleichstromweg durch einen Kondensator gesperrt sein
muß. Bei Ämtern mit Zentralbatteriebetrieb, wo zum Zwecke des selbsttätigen Anrufs die
Teilnehmerleitungen dauernd mit der Batterie des Amtes verbunden sind, ist die Sprechstelle
in der Ruhelage durch einen vor den Wecker eingeschalteten Kondensator verriegelt, während
beim Sprechen eine Umschaltung vorgenommen wird, so daß ein Gleichstrom die Teilnehmerstelle durchfließen kann, durch den
die Überwachungszeichen des Amtes in den das Gespräch anzeigenden Zustand versetzt
werden. . .:
Die weiteren Einrichtungen der Ämter sind für die Erfindung belanglos, wesentlich ist nur,
daß der Mechanismus bei der Antwortgabe und der Aufnahme des Gesprächs an der Amtsleitung eine Umschaltung vornimmt, welche,
Lagerexein
entsprechend einer gewöhnlichen Teilnehmerstelle, die Zustandsänderung des Anschlusses
von der Ruhe- in die Sprechlage hervorruft, so daß die Überwachungszeichen des Amtes,
entsprechend dem Beginn und Schluß des Gesprächs, in der erforderlichen Weise in Tätigkeit
gesetzt werden.
Zu diesen Umschaltungen kommen noch die Einschaltung des Antwortgebers und nach
ίο dessen Tätigkeit die Umschaltung auf Entgegennahme
des Gesprächs, sowie nach Beendigung der Aufnahme die Rückstellung der ganzen Einrichtung in die Ruhelage. Diese Vorgänge
sind an sich einfacherer Art; sie entsprechen im allgemeinen der Umschaltung einer gewöhnlichen Sprechstelle durch den
Hakenumschalter, nur hat dies bei der vorliegenden Einrichtung gänzlich selbsttätig zu geschehen.
Im übrigen umfaßt die Umschaltung die Einschaltung des Mikrophonsystems zum
Antwortgeben und des Telephonsystems zum Empfangen und am Ende deren Ausschaltung
und Wiedereinschaltung des Anruforgans. Dabei ist es jedoch für die Erfindung wesentlich,
daß die Antwortschalldose und die Empfangsschalldose nicht gleichzeitig, sondern durch
eine selbsttätig arbeitende Vorrichtung erst dann, wenn sie in Tätigkeit treten sollen, eingeschaltet
werden. Dieselbe Vorrichtung bewirkt auch die selbsttätige Umschaltung der
übrigen Apparate ebenfalls zu den jeweiligen Gebrauchszeiten, so daß immer nur diejenigen
von ihnen eingeschaltet sind, die in Tätigkeit zu treten haben.
Die Zeichnung veranschaulicht in Fig. 1 schematisch ein Ausführungsbeispiel der Erfindung,
und zwar ist die Einrichtung in der Ruhelage dargestellt.
Mit i, 2 sind die Klemmschrauben bezeichnet, wo die vom Amt kommende Doppelleitung
anzuschließen ist. Verfolgt man die Leitung weiter, so gelangt man zu einem Umschalter 3,
welcher den Anrufwecker 4 der Amtsleitung diesseits oder jenseits eines Kondensators 5 an
die Leitung 2 legt. Diese Anordnung dient zur Regelung der Überwachungszeichen des
Amtes in der erläuterten Weise. Sofern der Apparat an ein Amt mit selbsttätigem Schlußzeichen
angeschlossen werden soll, ist der Schalter 3 so auszuführen, daß er in seiner Ruhelage in der gezeichneten Stellung sich befindet,
während er für die Arbeitslage gegen den freien Kontakt umgelegt wird.
Für Ämter mit Zentralbatterie hat der Schalter 3 umgekehrt zu arbeiten, so daß die
Darstellung der Zeichnung die Arbeitslage angibt. Ist ein akustisches Zeichen für den Anruf
nicht erforderlich, so kann an Stelle des Weckers 4 auch nur eine Drosselspule vorgesehen
werden, welche zur Überleitung des Gleichstromes aus der Schlußzeichen- bzw. Zentralbatterie des Amtes, um die Überwachungszeichen
zu erregen, geeignet ist.
Vom Kondensator 5 führt die Leitung zu einem elektromagnetischen Schaltapparat 6,
welcher mit Anruf relais bezeichnet sein soll. Dieses besitzt zwei Wicklungen 7 und 8, von
denen 7 als Anrufwicklung mit der Amtsleitung in Verbindung steht und 8 eine Haltewicklung
bildet, die bei Erregung vom Anker 9 über seinen eigenen Kontakt 10 in einen Lokalstromkreis
geschaltet wird. Dadurch wird das Relais 6 in seiner Arbeitsstellung gesperrt, bis es durch andere weiter unten angegebene
Mittel zurückgestellt wird. Der Kontakt 10 schließt gleichzeitig den Stromkreis für den
Antriebsmotor 11 zum Betriebe der phonographischen Einrichtung, auf dessen weitere Verrichtung
unten näher eingegangen ist.
Der Anker 9 ist als Winkelhebel ausgebilclet, an dessen Arm 12 eine unter dem Einfluß
einer Feder 13 stehende Druckstange 14 angelenkt ist. Die Stange 14 ist mit ihrem anderen
Ende an einem bei 15 drehbar gelagerten Stück 16 befestigt. Sobald der Anker 9 angezogen
ist, wird die Feder 13 durch Zusammendrücken gespannt, wodurch das Stück 16 sich
um 15 nach rechts drehen würde, wenn es nicht von dem Sperrdaumen 17 daran gehindert
würde. Dieser Sperrdaumen 17 ist am Anker
18 eines Elektromagneten 19 derart befestigt,
daß er beim Anziehen des Ankers 18 das Stück 16 freigibt, bei seinem späteren Loslassen hingegen
einknicken kann, um an dem Stück 16 vorbeizukommen und mit Hilfe einer Feder
20 wieder in seine sperrende Stellung zu gelangen. Das Stück 16 trägt ein Kontaktfederpaar
21, welches bei Rechtsstellung des Stückes 16 in den Bereich des Ankers 18 zu stehen kommt,
so daß es bei dessen Loslassen geschlossen wird. Dadurch wird der Stromkreis für einen
Elektromagneten 22 eingeschaltet, welcher infolge seiner Erregung den Anker 9 des Anrufrelais
6 in die Ruhelage zurückzieht, so daß der Kontakt 10, dessen Schließung den Arbeitsvorgang
der Einrichtung einleitete, wieder geöffnet wird.
Es könnte auch die Anordnung so getroffen sein, daß der Kontakt 21 als Ruhekontakt ausgebildet
ist, über den der Haltestromkreis der Wicklung 8 des Anruf relais 6 geführt ist. Dabei
wäre der besondere Auslösemagnet 22 nicht erforderlich, denn die Auslösung des Ankers 9
geschieht nun dadurch, daß der Haltestromkreis von 8 durch Öffnen des Ruhekontaktes 21
unterbrochen wird.
An dem Anker 18 ist eine Verzögerungseinrichtung, welche bei 23 angedeutet ist, angebracht.
Diese hat in der Weise zu wirken, daß der Anker 18 bei der Erregung des Magneten
19 zwar sofort angezogen wird, bei Stromlos-, werden hingegen erst nach Verlauf einer ge-
wissen Zeit in seine Ruhelage zurückkehren kann, die Umschaltung des Kontaktes 21 also
mit Verzögerung vor sich geht.
Mit 24 ist eine von Sprechströmen · erregte Schaltvorrichtung angedeutet, welche am einfachsten
aus einem Telephonsystem 25, gekuppelt mit einem Mikrophonsystem 26, gebildet ist. Das Mikrophonsystem 26 ist in den Strom-.
kreis des Magneten 19 geschaltet, während das Telephonsystem 25 mit der Sprechleitung verbunden
werden kann. Das Mikrophonsystem 20 bildet gewöhnlich einen so großen Widerstand
für den Erregerstrom des Magneten 19, daß er nicht stark genug ist, um den Anker 18
anziehen zu können. Wird aber das Telephonsystem 25 durch Sprechströme erregt, so wird
das Mikrophonsystem 26 in einen derartigen Zustand versetzt, daß sein Widerstand sinkt.
Dies hat zur Folge, daß der Magnet 19 den zum Ansprechen nötigen Strom erhält. Sobald
jedoch das Telephonsystem 25 keine Sprechströme mehr erhält, steigt wiederum der Widerstand des Mikrophonsystems 26, so
daß der Magnet 19 nicht mehr erregt wird.
Der Aufnahmeapparat, welcher das ankommende Gespräch auf die Phonographenwalze
aufzunehmen hat, ist mit 27 angedeutet. Da seine Bauart für die Erfindung an sich belanglos
ist, sei er nur im allgemeinen erwähnt. Er besteht im wesentlichen aus einem Telephonsystem,
dessen Membran mit einem phonographischen Aufnahmeschreibstift gekuppelt ist. Übrigens kann sein mechanischer Teil auch für
ein anderes als phonographisches Aufnahmeprinzip eingerichtet sein.
Mit 28 ist der wesentliche in Betracht kommende Teil des Antwortgebers bezeichnet.
Seine Ausführungsform ist ebenfalls an sich nebensächlich. Es ist angenommen, daß er
aus einem Mikrophon beliebiger Bauart besteht, dessen Membran mit einem phonographischen1
Wiedergabeschreibstift mechanisch verbunden ist. Das Übrige des Antwortgebers und Aufnahmeapparates kommt für die Erfindung
ebenfalls nicht in Betracht; nur sei darauf hingewiesen, daß die Apparate 27 und 28
in der üblichen Weise wie die Schalldosen von Sprechapparaten — Phonographen — anzuordnen sind, d. h. der Schreibstift des Gebers
,28 ist von einer Wiedergabewalze in Tätigkeit zu setzen, während der Schreibstift des Empfängers
27 auf eine Aufnahmewalze einzuwirken hat.
Besonders zu bemerken ist noch ein Kontakt 29, welcher geschlossen wird, nachdem der
Antwortgeber 28 seine Antwort abgegeben hat und sich nach beendeter Aufnahme wieder öffnet.
Seine sonstige Anordnung ist gleichgültig. Er hat den Zweck, den Stromkreis für einen elektromagnetischen Schaltapparat 30 zu
schließen, welcher bei seiner Erregung die Antwortgeberwalze aus- und die Empfangswalze einrückt und ferner auf verschiedene
Kontakte 31,32,33,34 einwirkt, und zwar werden 31 und 32 unterbrochen, hingegen 33
und 34 geschlossen. Auf den Zweck dieser Umschaltungen wird bei Erläuterung der Betriebsweise
der Einrichtung näher eingegangen. Außerdem sind noch an verschiedenen Stellen der Stromläufe Schaltkontakte 35, 36,
37 vorgesehen, deren Bedeutung ebenfalls bei der Betriebsweise angegeben werden soll.
Diese Kontakte können, ebenso wie der Umschaltekontakt 3, entweder vom Anker 9 des
Anrufrelais 6 oder, was zweckmäßiger ist, vom Antriebsmotor beeinflußt werden. Zur
Vereinfachung der Stromläufe ist auf der Zeichnung angenommen, daß der Ruhekontakt
35, durch den der Stromkreis der Anrufwicklung 7 des Anruf relais 6 von der Sprechleitung
abgeschaltet wird, von dem Anker 9 gesteuert wird, während 36 und 37 von dem Antriebsmotor
11 in irgendeiner Weise, beispielsweise von einem Regulator, geschlossen werden. Auf
dem gleichen Wege kann der Schalter 3 umgeschaltet werden.
Was die Schaltung sonst anbetrifft, so ist nur noch zu erwähnen, daß das Mikrophon des.
Antwortgebers 28 in bekannter Weise mit einer Induktionsrolle 38 zusammengeschaltet
ist, deren Sekundärspule mit der Sprechleitung Verbindung erhält. Übrigens kann die
eigentliche Fernsprechapparatschaltung auch nach einer der anderen bekannten Arten ausgeführt
werden. Die an verschiedenen Stellen des Stromlaufes angegebenen Batterien B1
bis BG können Einzelbatterien sein, jedoch wird es sich im allgemeinen empfehlen, einige
oder alle zu vereinigen.
Endlich ist noch ein Kontakt 44 zu erwähnen, welcher unter Umgehung des phonischen
Relais 24 den Stromkreis für den Elektromagneten' 19 schließen kann und zu dem
Zweck vorgesehen ist, daß bei ungewöhnlicher Betriebsweise, auf die unten näher eingegangen
ist, Störungen an der Einrichtung vermieden werden. Er ist derart beschaffen, daß er
vorübergehend geschlossen wird, nachdem die Antwortgabe beendet ist und die Aufnahmedose
schon einige Umgänge auf ihrer Walze zurückgelegt hat. Beispielsweise kann er vom
Anker des Schaltapparates 30 in Tätigkeit gesetzt werden, wobei er mit den übrigen dort
angebrachten Kontakten zur Wirkung kommt, wenn nach erfolgter Antwortgabe die Um-Schaltung
der Walzen eintritt. Dabei kann er ' mit einer geeigneten Verzögerungseinrichtung
ausgerüstet sein, so daß er erst nach einiger Zeit, wenn die Aufnahmewalze einige Umläufe
gemacht hat, geschlossen wird.
Der Betrieb dieser Einrichtung wird sich in folgender Weise abspielen:
Über die bei den Klemmen ι und 2 angeschlossene Leitung gelangt der Rufstrom des
Amtes durch den Wecker 4, der den Anruf akustisch anzeigt. Gleichzeitig fließt der
Weckstrom durch die Spule 7 des Anrufrelais 6 und erregt dieses, so daß der Anker 9
den Kontakt 10 schließt. Sobald dies geschehen ist, erhält die Wicklung 8 aus der Batterie B1
Strom, und der Anker 9 bleibt angezogen, selbst wenn der Weckstrom die Spule 7 nicht
mehr durchfließt. Der Kontakt 10 schaltet gleichzeitig den Antriebsmotor 11 der Einrichtung
ein. Dieser beginnt zu laufen und schaltet dabei den Kontakt 3 um, so daß das Überwachungszeichen
auf dem Amt verschwindet, damit den Beamten die Entgegennahme des Anrufs anzeigend. Es werden ferner die Kontakte
36 und 37 geschlossen, wodurch das Antwortgebemikrophon 28 mit der Batterie B°
über den Kontakt 31 eingeschaltet und der Sekundärkreis des Antwortgebers mit der Amtsleitung über die Kontakte 32, 37 verbunden
wird. Die nicht gezeichnete Antwortgebewalze wirkt nun auf den Antwortgeber 28 ein, wobei
das auf der Walze befindliche Gespräch in Sprechströme umgesetzt wird, die vermittels
der Induktionsrolle 38 auf die Fernsprechleitung übertragen werden. Dieser Zustand der
Einrichtung wird erst dann geändert, wenn der Antwortgeber seine Antwort völlig abgegeben
hat. Darauf wird der Kontakt 29 geschlossen, was die Erregung des Elektromagneten
30 zur Folge hat. Es wird dadurch die Antwortgeberwalze ausgerückt und die gleichfalls nicht gezeichnete Aufnahmewalze in
Betrieb gesetzt. Ferner schaltet sein angezogener Anker die Kontakte 31, 32, 33, 34 um,
und zwar unterbricht 31 den Primärstromkreis und 32 den Sekundärstromkreis des Antwortgebermikrophons
28, da dieses nicht mehr benötigt wird. Der Kontakt 33 hingegen schaltet die Empfangsdose 27 und das phonische
Relais 24 sowie die Sekundärwicklung der Übertragerspule 38 an die Amtsleitung, während
der Kontakt 34 den sekundären Stromkreis des phonischen Relais 24 mit der Batterie
B5 und dem Elektromagneten 19 schließt.
Nachdem der über das Amt verbundene anrufende Teilnehmer die ihm durch den Antwortgeber
28 übermittelte Antwort entgegengenommen hat, wird er sich melden. Die Sprechströme fließen durch die Aufnahmedose
27, welche inzwischen vor die Aufnahmewalze gebracht ist, und erregen diese derart, daß das
Gespräch phonographisch aufgenommen wird. Die Sprechströme erregen gleichzeitig das
Telephon 25 des phonischen Relais 24. Dadurch wird der Widerstand des Mikrophonsystems
26 vermindert, so daß der Elektro-1 magnet 19 genügend Strom erhält. 19 wird
also erregt und zieht seinen Anker 18 an. Dabei wird das Stück 16, welches durch den angezogenen
Anker 9 mit Hilfe der Feder 13 zur Überführung in . seine . Arbeitslage gespannt
ist, von, dem Sperrdaumen 17 freigegeben und s5
kann seine Arbeitsstellung einnehmen, bei welcher der Kontakt 21 oberhalb des Ankers 18
zu stehen kommt. Gesprächspausen, bei welchen also eine Erregung des phonischen Relais
24 nicht stattfindet, ändern an diesem Zustand nichts, da die Verzögerungseinrichtung 23 den
Anker 18 erst nach einer gewissen Zeit, welche auf die praktisch längste Gesprächsdauer bemessen
ist, freigibt. Erst nachdem das Gespräch tatsächlich beendet ist, läßt die Verzögerungseinrichtung
23 den Anker 18 frei. Beim Hochgehen des Ankers 18 gibt der
Sperrdaumen 17 mit Hilfe der Feder 20 nach, so daß das Stück 16 noch in seiner Arbeitsstellung
stehen bleibt und der Anker 18 imstände ist, den Kontakt 21 zu schließen. Dadurch
wird der Stromkreis für den Magneten 22 geschlossen, welcher bei seiner Erregung
mit Gewalt den Anker 9 vom Anrufrelais 6 abreißt. Infolge der Trennung des Kontaktes 10
ist der Haltestromkreis für die Wicklung 8 unterbrochen, so daß das Relais 6 seine Ruhelage
erlangt hat. Dadurch ist die Feder 13 entspannt, und das Stück 16 geht ebenfalls in
seine Ruhelage zurück, wobei der Daumen 17 go
wieder seine hinter das Stück 16 greifende Sperrstellung einnimmt und der Kontakt 21,
welcher aus dem Bereich des Ankers 18 getreten ist, sich wieder öffnet. Damit ist der
Stromkreis für den Magneten 22 wieder ausgeschaltet. Infolge der Öffnung des Kontaktes
10 wird auch der Antriebsmotor 11 ausgeschaltet,
so daß die Schaltfedern 3, 36 und 37 wieder in ihre Anfangsstellung gebracht werden.
Auch der Stromkreis des Schaltmagne- 1Oo ten 30 wird unterbrochen, so daß die von seinem
Anker verstellten Schaltfedern ebenfalls ihre Anfangsstellung einnehmen können. Damit
hat also die ganze Einrichtung ihre Ruhelage· λνίεαεΓ erreicht.
Es könnte der Fall eintreten, daß der anrufende Teilnehmer, beispielsweise bei Falschverbindungen,
nicht antwortet, das phonische Relais 24 also nicht erregt wird. Um die Einrichtung
dann in den betriebsbereiten Ruhezustand wieder zurückzubringen, tritt der
Schalter 44 einmal in Tätigkeit. Dadurch wird unter Umgehung des phonischen Relais 24 der
Stromkreis für den Magneten 19 für kurze Zeit geschlossen. Dieser zieht deshalb seinen
Anker 18 an, entriegelt dabei das Stück 16
und, sofern keine Sprechströme zur Erregung des phonischen Relais 24 ankommen, geht in
der beschriebenen Weise die Überführung der ganzen Einrichtung in die Ruhelage vor sich.
In Fig. 2 ist eine rein elektromagnetisch arbehende Sperrvorrichtung' für das Anruf-
relais 6, welche ebenfalls von einem phonischen Relais gesteuert wird, schematisch veranschaulicht.
Der Einfachheit halber sei nur auf die Unterschiede gegenüber der obigen Einrichtung
eingegangen.
Hier hat der Anker 9 für die Einschaltung des Antriebsmotors 11 einen besonderen vom
Haltekontakt 10 getrennten Kontakt ioa erhalten.
Der Haltestromkreis ist über den Ruhekontakt 39 eines Relais 40 geführt, dem ein
Arbeitskontakt 2ia eines Relais 19 parallel geschaltet
ist, welches die gleiche Tätigkeit aus- · zuüben hat wie der Magnet 19 in der Fig. 1.
Er hat deshalb auch die gleiche Bezeichnung 19 erhalten. Der Stromkreis des Relais 40
wird durch einen Kontakt 43, welcher von dem Antriebsmotor 11 geschlossen wird, vorbereitet
und durch den Kontakt 42 des Relais 19 geschlossen. Es besitzt aber selbst noch einen
Kontakt 41, welcher einen Haltestromkreis für sich selbst schließt. Diese Anordnung hat den
Zweck, daß nach der Erregung des Relais 40 diesem ein Einfluß auf den Haltestromkreis 8
entzogen ist, dieser vielmehr allein von dem.
phonischen Relais 24 beherrscht wird. Die' Wicklung des Relais 19 ist in der oben beschriebenen
Weise in den Mikrophonstromkreis des phonischen Relais 24 geschaltet. Es ist nur noch darauf aufmerksam zu machen,
daß vom Relais 19 der Kontakt 42 gewöhnlicher Art ist, während der Kontakt 2ia, welcher
dem Kontakt 21 in der Fig. 1 entspricht, mit einem Hemmwerk 23 versehen ist, welches
bewirkt, daß er bei Aberregung des Relais 19 erst nach einer gewissen Zeit geöffnet wird.
Die Kontakte 2ift und 42 können auch an zwei
einzelnen Relais angebracht sein.
Die Arbeitsweise dieser Anordnung ist folgende: Der angezogene Anker 9 schließt die
Kontakte 10 und io°. 10 schaltet den Haltestromkreis
für die Wicklung 8 über den Ruhekontakt 39 des Relais 40 ein, so daß der Anker 9 in seiner Arbeitslage gesperrt wird, und
io(t schaltet den Antriebsmotor 11 ein. Dabei
werden die Kontakte 43 und 33 geschlossen. Dieser Zustand bleibt bestehen, bis das phonische
Relais 24 in der bei der Erläuterung der Fig. 1 angegebenen Weise zusammen mit
der Empfangsdose 27 (Fig. 1) von den Sprechströmen erregt wird. Infolgedessen kommt
das Relais 19 über den Kontakt 33 zum Ansprechen und schließt die Kontakte 42 und 2ia.
42 schaltet das Relais 40 ein, welches bei 39 den Haltestromkreis der Wicklung 8 unterbricht.
Da jedoch vorher 2ift geschlossen ist, bleibt die Wicklung 8 eingeschaltet und der
Anker 9 in seiner Arbeitsstellung. Bei Abnahme des Stromes für das Relais 19 wird der
Kontakt 42 unterbrochen. Dies hat aber keine Wirkung, da das Relais 40 über seinen Haltekontakt
41 erregt gehalten wird. Der Kontakt 2ia hingegen wird infolge des Verzögerungswerkes'
23 erst nach einiger Zeit geöffnet, welche länger ist als eine nach Beendigung der
Gesprächsaufnahme etwaige Gesprächspause. Tritt die Unterbrechung des Kontaktes 2ia
und mithin die Unterbrechung des Stromkreises der Haltewicklung 8 ein, so wird das
Anrufrelais 6 aberregt, und der zurückgehende Anker 9 öffnet die Kontakte 10 und ioa. Dadurch
wird der Motor 11 stillgesetzt, und nachdem die Kontakte 43 und 33 unterbrochen
sind, wird das Relais 40 stromlos, worauf die ganze Einrichtung ihre Ruhelage wieder erlangt
hat.
Claims (5)
1. Einrichtung für Fernsprechstellen zur selbsttätigen phonographischen Antwortgabe
und Aufnahme der Gespräche, welche durch eine vom Weckstrom ausgelöste
und nach ihrer Erregung selbsttätig in ihrer Arbeitsstellung sich sperrende elektromagnetische Schaltvorrichtung in
Tätigkeit gesetzt wird, dadurch gekennzeichnet, daß die Schaltvorrichtung (6) bei ihrer Erregung eine selbsttätige Umschaltung
an der Fernsprechleitung (bei 3) für den Sprechzustand zur Steuerung der
Amtsschlußzeichen herbeiführt und ferner eine von Sprechströmen erregte phonische
Schaltvorrichtung (24) mit der Fernsprechleitung verbindet, durch die' der Arbeitszustand
der Einrichtung so lange aufrechterhalten wird, bis sie nach Beendigung des Gespräches infolge Ausbleibens
der Sprechwellen außer Wirkung tritt, wobei selbsttätig eine zwangsweise Auslösung
des gesperrten Schaltapparates (6) bewirkt wird.
2. Einrichtung nach Anspruch 1, da-" durch gekennzeichnet, daß die Umschaltung
des Gebermikrophons (28), der Aufnahmedose (27), der phonischen Schaltvorrichtung
(24) und der Anrufwicklung (7) des Schaltapparates (6) selbsttätig in der Weise bewirkt wird, daß beim Anrufen
nur die Anrufwicklung (7), beim Antwortgeben nur das Gebermikrophon (28) und beim Gesprächsempfang nur die Aufnahmedose
(27) mit der phonischen Schaltvorrichtung eingeschaltet und mit der Amtsleitung verbunden sind, zu dem
Zweck, die Apparate vor Stromüberlastungen zu schützen und durch Beseitigung stromabfangender Nebenwege für. die
Sprechströme die Wirkung der Antwortgabe bzw. Aufnahme zu verstärken.
3. Einrichtung nach Anspruch 1, bei welcher das Anrufrelais nach Erregung
durch den Amtsweckstrom gesperrt wird,
dadurch gekennzeichnet, daß das Anrufrelais (6) in seine Ruhelage zwangläufig
dadurch gebracht wird, daß es infolge Erregung der phonischen Schaltvorrichtung (24) von einem Auslöseschalter (21 bzw.
2ia), welcher in Verbindung mit einer Verzögerungseinrichtung (23) allein von
dem phonischen Schalter (24) beherrscht wird, abhängig gemacht ist.
4. Ausführungsform der Einrichtung' nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Schalter (21), welcher die Auslösung des Anrufrelais (6) herbeiführt,
durch eine infolge Anziehung des Ankers (10) hervorgebrachte Kraft (13),
die aber erst infolge einer Sperrung (17) nach Intätigkeittreten der phonischen
Schaltvorrichtung (24) zur Wirkung kommen kann, unter die alleinige Herrschaft der phonischen Schaltvorrichtung (24) gebracht
wird.
5. Ausführungsform der Einrichtung nach Anspruch 1 und 3, dadurch gekennzeichnet,
daß der Haltestromkreis (B1, 8, 10, 39, B1) des Anrufrelais (6) über den
Ruhekontakt (39) eines Relais (40) geführt ist, der beim Ansprechen der phonischen
Schaltvorrichtung (24) durch einen verzögert in die ausschaltende Ruhelage zurückgehenden, sonst allein von der phorüschen
Schaltvorrichtung (24) beherrschten Schalter (2ia) ersetzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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- 1914-12-28 GB GB191424701D patent/GB191424701A/en not_active Expired
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NL2733C (de) | |
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FR506693A (fr) | 1920-08-27 |
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