DE2746762C3 - Verfahren zur Umwandlung von trans- in cis-N,N-Dimethyl-9- [3-(4-methyl-1 -piperazinyD-propyliden] -thioxanthen-2-sulfonamid - Google Patents

Verfahren zur Umwandlung von trans- in cis-N,N-Dimethyl-9- [3-(4-methyl-1 -piperazinyD-propyliden] -thioxanthen-2-sulfonamid

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Description

N,N-Dimethyl-9-[3-(4-methyl-l-piperazinyl)-propyliden]-thioxanthen-2-sulfonamid (als Thiothixen bekannt), deren nichttoxische Säureadditionssalze und Hydrate solcher Salze besitzen erhebliche Anwendbarkeit als psychotherapeutische Mittel in der Chemotherapie bestimmter Geisteskrankheiten und -störungen, insbesondere bei der Behandlung von geistigen Erregungszuständen. Von besonderem Interesse ist »Thiothixen-Hydrochlorid«, das Dihydrat des Dihydrochlorid-Säui eadditionssalzes von Thiothixen. Das cis-S'ireoisomere von Thiothixen (F. 145 bis 147°C), bei dem die substituierte Propylidengruppe gegen die N,N-Dimethylsulfonamidgruppc orientiert ist, ist phat makologisch bei weitem aktiver als das trans-Isomere (F. 123 bis 1250C).
N,N-Dimethyl-9-[3-(4-methyl-l-piperazinyl)-propyliden]-thioxanthen-2-sulfonamid und verschiedene Synthesemethoden zu seiner Herstellung sind in den US-PS 33 10 553 und 33 54 155 beschrieben. Die Anwendung dieser Methoden führt zu einem Gemisch annähernd gleicher Anteile an eis- und trans-Isomerem, das nach der Lehre dieser Patentschriften durch fraktionierte Kristallisation in das cis-Isomere überführt wird, wozu wiederholte Teilisomerisierungen in Salzsaure von Zwischenausbeuten an trans-lsomerem gehören. Dieses bekannte Verfahren zur Isolierung von Thiothixen in der gewünschten cis-Form leidet an mehreren unerwünschten Merkmalen: geringe Ausbeute, die Notwendigkeit zur Durchführung zahlreicher kostspieliger und wiederholter Arbeitsvorgänge, die Notwendigkeil, zuerst das unerwünschte Stereoisomere auszufällen und dieses dann für die Umwandlung in das gewünschte Stereoisomere erneut zu lösen, und schließlich das hohe
HC(CH2J2-N
in der NRR1 ein heterocyclischer Ring sein kann und Y Halogen, Alkyl, Hydroxy, Alkoxy, Alkylthio, Acyl, Halogenalkyl oder Amino ist, in das andere Stereoisomere durch Behandeln mit starker Base in einem polaren organischen Lösungsmittel ist aus der GB-PS 8 81488 und der JA-PS 12 708 (1965) bekannt. Die US-PS 31 15 502 gibt die allgemeine Anwendbarkeit auf alle geometrisch asymmetrischen 9-(basisch substituierten)-Thioxanthen-Verbindungen an. Diese basische Isomerisierung führt zu einem annähernd äquimolaren Gemisch der beiden Stereoisomeren im Gleichgewicht. Nach dem Isolieren eines Teils des gewünschten Isomeren durch Verdampfen und selektives Kristallisieren, z. B. aus Petroläther, kann das verbleibende, einen Überschuß der anderen ir.omeren Form enthaltende Material nochmals der basischen Umwandlungsreaktion unterworfen werden. Doch sind zahlreiche Zyklen der Isomerisierung, Einengung, Verdünnung, selektiven Kristallisation, Verdampfung und erneuten Auflösung der Mutterlauge erforderlich, um eine erhebliche Ausbeute des gewünschten Isomeren zu erhalten.
cis-N.N-Dimethyl-g-fS-^-methyl-l-piperazinylJ-propyliden]-thioxanthen-2-sulfonamid wird erfindungsgemäß nach einem vereinfachten Verfahren hergestellt, bei dem das trans-Isomere mit einer starken Base in Lösung in einem für die Reaktion inerten polaren organischen Lösungsmittel in Berührung gebracht wird, in dem die Löslichkeit des trans-lsomeren bei einer Temperatur von etwa -15 bis 40° C wenigstens das etwa l,25fache der des cis-Isomeren beträgt, und das cis-isomere bei der Temperatur aus dem Lösungsmittel ausgefällt und abgetrennt wird. Das direkte Ausfällen des cis-Isomeren aus dem Lösungsmittel begünstigt die zusätzliche Umwandlung von trans-lsomerem in das cis-Isomere in der überstehenden Flüssigkeit. Als Basen dienen Alkylamine mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen, Cycloalkylamine mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen, Lithium-, Natrium- und Kaliumhydroxid, Alkoxide mit 1 bis 7 Kohlenstoffatomen und Cycloalkoxide mit 4 bis 10 Kohlenstoffatomen, Lithium-, Natrium- und Kaliumsalze von Alkylaminen-mit 3 bis 12 Kohlenstoffatomen und Cycloalkylamine mit 4 bis 18 Kohlenstoffatomen sowie Natriumamid.
Bei einer bevorzugten Durchführungsform des vorstehend beschriebenen Verfahrens verwendet man vorzugsweise als Lösungsmittel Acetonitril, Äthyldcetat und Ν,Ν-Dimethylacetamid, als Base vorzugsweise Natrium-t-butylat, Kalium-t-butylat und außerdem, wenn das Lösungsmittel N.N-Dimethylacetamid ist, Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid. Das gesamte
Verfahren wird bei einer Temperatur von etwa -15 bis 400C durchgeführt Das cis-Isomere fällt kontinuierlich direkt aus dem Lösungsmittel aus; dabei wird in der überstehenden Flüssigkeit gleichzeitig das trans-Isomere in cis-Isomeres in größerem Umwandlungsgrad als ohne gleichzeitige Fällung und Isomerisierung umgewandelt Auf diese Weise wird eine ausgezeichnete Ausbeute an cis-isomerem Rohprodukt erhalten, ohne die Notwendigkeit des wiederholten Trennens, Erwärmens, Kühlens und Fällens.
Die basenkatalysierte Umwandlung von trans- in cis-N,N-Dimethyl-9-[3-(4-methyl-l-piperazinyl)-propyliden]-thioxanthen-2-sulfonamid verhält sich wie eine reversible Reaktion mit einem Gleichgewichtsverhältnis in Lösung von etwa 45% cis/55% trans. Das Ausgangs- 1 =, material kann entweder reines trans-Thiothixen oder ein Gemisch aus eis- und trans-Thiothixen mit einem Übergewicht des letzteren sein. Ein Gemisch der cis- und trans-Isomeren in annähernd gleichen Mengen kann ebenso als Ausgangsmaterial eingesetzt werden, wenn für die selektive Abtrennung des cis-lsomeren aus der Lösung in dem organischen Lösungsmittel bei Umwandlungsbedingungen, z. B. bei selektiver Fällung, gesorgt wird. Die Reihenfolge der Zugabe von Thiothixen, Base und organischem Lösungsmittel ist 2"> nicht kritisch; gewöhnlich wird aber bevorzugt zuerst das Thiothixen mit dem Lösungsmittel vereinigt und dann die Base zugegeben. Die Umwandlung sollte, wenn nötig, unter wasserfreien Bedingungen durchgeführt werden, um eine Zersetzung der Base zu verhindern, j» Nach beendeter Umwandlung wird bequemerweise Wasser zur Verdünnung der Base und zum Stoppen der Reaktion zugesetzt.
Das neue und vereinfachte Verfahren zur Herstellung vor, cis-N,N-Dimethyl-9-[3-(4-methyl-l-piperazinyl)- π propyliden]-thioxanthen-2-sulfonamid setzt die Zahl der zur Erhaltung eines rohen cis-Thiothixenprodukts in befriedigender Ausbeute erforderlichen Maßnahmen erheblich herab. Der Schlüssel zu dem Verfahren ist die Verwendung eines organischen Lösungsmittels für die Umwandlung, aus dem cis-Thiothixen direkt und selektiv ohne wesentliche Fällung des trans-lsomeren ausgefällt werden kann. Der bevorzugte Temperaturbereich für die Fällung und Trennung ist etwa -15 bis 40°C, da allgemein herabgesetzte Löslichkeiten inner- -r, halb dieses Bereichs zu höheren Ausbeuten führen. Deshalb muß das organische Lösungsmittel ein solches sein, in dem die Löslichkeit von trans-Thiothixen beträchtlich größer ist, bevorzugt wenigstens etwa 1 25mal größer als die Löslichkeit von cis-Thiothixen bei -,<: einer Temperatur von etwa -15 bis 400C (zur Erfindung gehört auch die Verwendung eines Lösungsmittels, das auch dem obigen Löslichkeitskriterium für nur einen Teil des Temperaturbereichs zwischen etwa -15 und 400C genügt, vorausgesetzt, daß Fällung und v Trennung innerhalb dieses engeren Temperaturbereichs erfolgen). Zudem muß das Lösungsmittel ein solches sein, in dem eine katalytisch wirksame Menge an Base löslich ist, da die Umwandlungsreaktion in flüssiger Phase erfolgt, sowie ein solches, das nicht zu sehr mit w der Base oder mit einem der Isomeren des Thiothixens reagiert. Schließlich muß das organische Lösungsmittel für die Umwandlung von polarer Natur sein. Eine bevorzugte Gruppe polarer organischer Lösungsmittel sind aromatische und aliphatische Äther, Ester, Ketone, h Nitrile. Amide, Amine, Alkohole, Alkylsulfoxide und Alkylnitroverbindungen, die die vorstehend erwähnten Löslichkeits- und Inertheitskriterien erfüllen.
Eine bevorzugte Gruppe polarer organischer Lösungsmittel sind aliphatische Äther, Ester, Ketone, Nitrile, Amide und Alkohole, die die Löslichkeits- und Inertheitskriterien erfüllen. Besonders bevorzugte Lösungsmittel sind Acetonitril, Äthylacetat, Ν,Ν-Dimethylacetamid, Aceton, Isopropanol, Diisopropyläther, 1,2-Dimethoxyäthan und Tetrahydrofuran. Die am meisten bevorzugten Lösungsmitte! sind Acetonitril und Äthylacetat. Die Verwendung von Halogenkohlenwasserstoffen und Aldehyden ist wegen ihrer ausgeprägten Tendenz zur Reaktion mit starken Basen im allgemeinen nicht günstig. Es versteht sich, daß bestimmte Stoffe, wie Triäthylamin, sowohl als Lösungsmittel als auch als Base dienen können. Natürlich kann auch das Lösungsmittel oder die Base ein Substanzgemisch sein.
Bekannte Methoden zur Optimierung können eingesetzt werden, um die Reaktionszeiten und -temperaturen sowie Konzentrationen an zur Erzielung einer wesentlichen Umwandlung in das cis-Isomere erforderlicher Base zu bestimmen. Im allgemeinen steigt die Umwandlungsgeschwindigkeit in einem vorgegebenen Lösungsmittel/Base-System mit zunehmender Umwandlungstemperatur. Der Druck muß ausreichend sein, um die Reaktionskomponente im flüssigen Zustand zu halten, und er kann größer als Atmosphärendruck sein. Wird die Base unter Natriumhydroxid und Kaliumhydroxid und das gegenüber der Reaktion inerte polare organische Lösungsmittel unter Alkanolen mit 1 bis 5 Kohlenstoffatomen (vorzugsweise Isopropanol) ausgewählt, wird die Umwandlung bequemerweise bei Rückfluß unter etwa Atmosphärendruck durchgeführt.
Das cis-N,N-Dimethyl-9-[3-(4-methyl-l-piperazinyl)-propyIiden]-thioxanthen-2-sulfonamid kann nach jeder auf dem Fachgebiet bekannten Weise gefällt werden, z. B. durch Kühlen, Einengen des Lösungsmittels, Zusatz eines Nichtlösungsmittels für beide Isomeren oder, wenn durchführbar, durch einfaches Ausfällen des cis-lsomeren aus übersättigter Lösung. Zum Ausfällen kann »angeimpft« werden, um die Produktqualität durch Zugabe einer kleinen Menge reinen, festen cis-lsomeren zur übersättigten Lösung zu verbessern. Das ausgefällte cis-Isomere kann von dem Lösungsmittel nach irgendeinem bekannten Verfahren abgetrennt werden, z. B. durch Filtrieren, Dekantieren oder Zentrifugieren.
Die direkte Fällung des cis-lsomeren aus dem Lösungsmittel bietet die Möglichkeit weiterer Umwandlung von trans-Isomerem in der überstehenden Flüssigkeit. Umwandlung und Fällung jedoch müssen nicht notwendigerweise gleichzeitig erfolgen. Bei einer Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens (siehe z. B. Beispiel 8) erfolgt die Umwandlung bei verhältnismäßig hoher Temperatur (z. B. Rückfluß), und das cis-Thiothixen fällt bei nachfolgendem Kühlen auf eine Temperatur in dem Bereich aus, in dem erhebliche Umwandlung stattfindet. Zusätzliche Umwandlung erfolgt durch Abtrennen der Feststoffe und dann erneutes Erwärmen der basisch gemachten, an trans-Isomerem reichen Mutterlauge. Da die Feststoffausbeuten direkt aus dem Umwandlungssystem ausfallen und weitere Umwandlung in der abgetrennten Mutterlauge stattfindet, bietet diese besondere Durchführungsform beträchtliche Vorteile hinsichtlich Einfachheit des Vorgehens gegenüber dem Stand der Technik.
Selbstverständlich umfaßt das erfindungsgemäße Vi ,ahren keineswegs das einfache Umkristallisieren von cis-Thiothixen aus einem Gemisch mit dem trans-lsomeren. Das erfindungsgemäße Verfahren muß
stets die drei Schritte der Umwandlung, der selektiven Fällung und der Abtrennung umfassen.
Bei der bevorzugten Durchführungsform des erfindungsgemäßen Verfahrens werden Base und organisches Lösungsmittel so gewählt, daß sich die Bedingungen einer stark basischen Umwandlung bei Temperaturen zwischen etwa -15 und 40° C ergeben, und das gesamte Verfahren wird bei einer Temperatur von »twa -15 bis 40° C durchgeführt. ois-Thiothixen fällt kontinuierlich direkt aus dem organischen Lösungsmittel aus, und dabei wird das trans-Isomere gleichzeitig in cis-Isomeres in der überstehenden Flüssigkeit in einem höheren Umwandlungsgrad umgewandelt, als dies ohne gleichzeitige Fällung und Isomerisierung der Fall wäre. Zusätzliche Umwandlung führt zu weiterer Ausfällung. und umgekehrt Vorzugsweise sollte die Gesamtkonzentration an Thiothixen wenigstens das Dreifache der Löslichkeit des cis-Isomeren <n dem organischen Lösungsmittel bei der tatsächlich angewandten Umwandlungstemperatur sein.
Bei der praktischen Durchführung der bevorzugten Ausführungsform ist es wünschenswert, das cis-Thiothixen aus der übersättigten Lösung durch Rühren des Umwandlungsgemisches innerhalb eines engen Temperaturbereichs (etwa in einem 10°C-Bereich) ausfallen zu lassen, ohne Lösungsmittel abzudampfen, z. B. unter Zugabe eines Nichtlösungsmittels, bis ein scheinbares Gleichgewicht erreicht ist. Das Ergebnis ist eine allmähliche gesteuerte Ausfällung von cis-Thiothixen, bei der Einschlüsse von trans-Thiothken minimal gehalten werden. Nachdem ein scheinbares Gleichgewicht erreicht ist, kann eine zusätzliche Ausbeute, beispielsweise durch Einengen des Lösungsmittels oder durch Kühlen, erzielt werden.
trans-Thiothixen kann bei der bevorzugten Durchführungsfcrm des erfindungsgemäßen Verfahrens mit etwa 75 bis 80% Ausbeute zu einer ersten Rohfraktion an cis-Thiothixen mit nur etwa 5% trans-Isomerem umgewandelt werden, das durch einmaliges Umkristallisieren in weniger als 1% trans-lsomerem umgewandelt werden kann. Das entsprechende Verteilungsverhällnis der Stereoisomeren des Uniwandlungsgemisches einschließlich des starken Bettes ausgefallener Feststoffe beträgt etwa 80 bis 85% cis/15 bis 20% trans. Eine zweite Rohfraktion mit etwa 10% Ausbeute kann durch Bearbeiten der ersten Mutterlauge gewonnen werden.
Die folgenden Beispiele veranschaulichen die Erfindung. Sofern nicht anders angegeben, wurden alle cis/trans-Isomerenverhältnisse durch Hochdruck-Flüssigkeitschromatographieanalyse (HDFC) erhalten. Die chemische Bezeichnung Thiothixen bezieht sich auf die freie Base N,N-Dimethyl-9-[3-(4-methyl-1-piperazinyl)-propyliden]-thioxanthen-2-sulfonamid.
Beispiel 1
Eine Lösung von trans-Thiothixen (222 mg, 0,5C mMel, 5% eis) und Natrium-?-hexanoat (ca. 430 mg, 3,5 mMol) in Diisopropyläther (15 ml) wurde 72 Stunden unter Rückfluß unter Stickstoff gerührt. Die Analyse der Reaktionslösung .i^fc.c ein 48%-cis-/52%-trans-Verhältnis der Isomeren.
Beispiel 2
Eine Lösung von trans Thiothixen (222 mg, 0,50 mMol, 5% eis) und Natrium-i-pentanoat (ca. 380 mg, 3,5 mMol) in Acetonitril (15 ml) wurde über Nacht bei Raumtemperatur unter Stickstoff gerührt. Die Analyse der Lösung zeigte ein 46%-cis-/54%-trans-Verhältnis der Isomeren.
Beispiel 3
Eine Lösung von Kalium-t-butylai (2 g, 18 mMol) in t-Butylalkohol (16,5 ml) wurde unter Rühren bei -9°C zu 100 ml eines Gemisches aus cis-Thiothixen (3,47 g, 7,8 mMol), trans-Thiothixen (16,2 g, 36,5 mMol) und Acetonitril gegeben. Das Gemisch wurde dann über in Nacht bei —7°C gehalten. Analyse des Umwandlungsgemisches zeigte ein 79%-cis-/21%-trans-Isomerenverhältnis.
Beispiel 4
Natrium-t-butylal (ca. 2 g, 2ImMoI) wurde unter Rühren bei Raumtemperatur unter Stickstoff zu einer Suspension von trans-Thiothixen (30 g, 68 mMol, 6% eis) in Aceton (60 ml) gegeben, und das Gemisch 3,5 Stunden bei Raumtemperatur unter Stickstoff gerührt. Dann wurden etwa weitere 2 g Natrium-t-buty!ai zugesetzt und das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur unter Stickstoff gerührt. Wasser (30 ml) wurde zugegeben und das Reaktionsgemisch kurz bei Raumtemperatur gerührt. Das nahezu farblose cis-Thiothixen wurde filtriert, mit Aceton/Wasser (1 : 1), Wasser gewaschen und getrocknet (10,5 g, 35% Ausbeute, 5% trans, F. 145 bis 147° C).
Beispiel 5
in Natrium-t-butylat (ca. 1,2 g, 12,5 mMol) wurde unter Rühren bei Raumtemperatur unter Stickstoff zu einer Suspension von trans-Thiothixen (20 g, 45 mMol, 6% eis) in Äthylacetat (40 ml) gegeben und das Gemisch 3,5 Stunden bei Raumtemperatur unter Stickstoff gerührt.
j-, Dann wurden weitere ca. 1,2 g Natrium-t-butylat zugesetzt und das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur unter Stickstoff gerührt. Analyse des Reaktionsgemisches zeigte ein 84%-cis-/16%-trans-Isomerenverhältnis. Dann wurde Wasser (15 ml) zugesetzt, das
4M Reaktionsgemisch kurz bei Raumtemperatur gerührt und die flüssigen Phasen dann dekantiert. Das nahezu farblose cis-Thiothixen wurde mit Wasser (70 ml) verrieben, filtriert, mit Wasser gewaschen und getrocknet (15,3 g,76.5% Ausbeute, 5% trans, F. 143 bis 145°C).
Beispiele
Ähnlich wie im Beispiel 5 beschrieben, wurde nahezu farbloses cis-Thiothixen (81% Ausbeute, 5% trans, F. 143 bis 145°C) unter Verwendung von Kalium-t-butylat ,(ι als Base und Äthylacetat als Lösungsmittel gewonnen. Das Feststoffe enthaltende Isomerenverhältnis in dem Reaktionsgemisch betrug 83% cis/17% trans.
Beispiel 7
■-,-> Kaliumhydroxidpulver (ca. 0,3 g, 5,3 mMol) wurde unter Rühren bei 00C unter Stickstoff einer Lösung von trans-Thiothixen (20,67 g, 47 mMol, ca. 16% eis) in N,N-Dimethyl-acetamid (42,7 ml) gegeben und das Gemisch 90 Minuten bei 00C unter Stickstoff gerührt.
Mi Während dieser Rührphase (60 Minuten) wurden ein zweites Mal ca. 0,3 g Kaliumhydroxid und ein drittes Mal die gleiche Menge am Ende der Periode zugegeben. Das Gemisch wurde dann über Nacht bei 3°C unter Stickstoff gehalten. Die ausgefallenen Feststoffe wur-
tr, den abfiltriert und mit einer Hälfte des Filtrats sowie mit N.N-Dimethylacetamid gewaschen. Die Analyse des Filtrats zeigte ein ca. 50%-cis-/50%-trans-Isomerenverhältnis. Die Feststoffe wurden dann mit Wasser (250 ml)
verrieben und nahezu farbloses cis-Thiothixen abfiltriert und getrocknet (9,02 g, 44% Ausbeute, 8% trans, F. 138 bis 144° C).
Beispiel 8
Eine Lösung von trans-Thiothixen (25 g, 56,35 mMol, 10% eis) und Kaliumhydroxid (250 mg, 4,46 mMol) in Isopropanol (300 ml) wurde unter Rühren 4,5 Stunden rückflußgekocht. Die Analyse der Reaktions' „'.ing zeigte ein 44%-cis-/56%-trans-lsomerenverhältnis. Die Lösung wurde dann mit Aktivkohle (Darco G-60) behandelt, das Lösungsgemisch und die Kohle kurz unter Rückfluß gerührt und das Gemisch dann durch ein Filtrierhilfsmittel filtriert. Der Filterkuchen wurde mit heißem Isopropanol (75 ml) gewaschen, das gesamte Fihrat auf Raumtemperatur gekühlt, mit reinem cis-Thiothixen geimpft und dann über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Das ausgefallene, nahezu farblose cis-Thiothixen wurde filtriert, mit Isopropanol gewaschen und getrocknet (9,5 g, 38,0% Ausbeute, 19% trans, F. 141 bis 143,5°C).
Das kombinierte Filtrat aus der ersten Filtration und die Waschlauge wurden im Vakuum auf 300 ml eingeengt und dann in ähnlicher Weise wie im vorherigen Absatz beschrieben behandelt. Dieses Verfahren wurde fortgesetzt, bis insgesamt 5 Portionen erhalten worden waren. Die Kaliumhydroxidmenge für jeden der Zyklen 2 bis 5 betrug etwa 1 mg/ml kombinierten Filtrats aus dem vorhergehenden Zyklus (nach Einengen des kombinierten Filtrats, sofern durchgeführt). Das Isomerenverhältnis in der Reaktionslösung blieb bei etwa 40 bis 35% cis/55 bis 60% trans über die 4 zusätzlichen Zyklen hinweg stabil.
Zyklus Einsatz an
vereinigtem
Filtrat
cis/trans-Ver-
hältnis im Einsatz
Kristalli-
sations-
Volumen")
Menge Ausbeute Schmp. ( O % trans
in der Menge
(ml) (ml) (g) (%) 142-144
2 300") 21,5/78,5 250 6,8 27,2 143-145 17,5
3 25Oc) 26/74 150 1,95 7,8 142-145 13
4 100h) 31,5/68,5 100 1,43 5,7 143,5-146 17
5d) 100c) 27/73 75 0,92 3,7 vor dem Ausfallen der Feststoffe 10
Ί Gesamtfilirat aus Filtrat
eingeengt.
ion und Waschen des Kohle-Super-Cel-Kuchens. im Vakuum
Vakuum.
") Kein Einengen des vereinigten Filtrats.
d) Basisch gemachte Einsatzmenge 16 h rückflußgekocht.
Gesamtausbeute an nahezu farblosem, rohem cis-Thiothixen = 38,0% +27,2% + 7,8% +5,7% +3,7% = 82,4%.
Die vereinigte Rohmenge aus dem ersten und zweiten Zyklus wurde in Wasser (200 ml) verrieben, filtriert und mit Wasser gewaschen. Der nasse Kuchen wurde dann aus Acetonitril umkristallisiert (72,4% Ausbeute der Umkristallisation, ca. 1% trans nach Papierchromatographie, F. 145 bis 148°C, NMR- und IR-Spektren deckten sich mit analytischen Standards, Elementaranalyse ber.: 62,27% C; 6,59% H; 9,47% N; gef.: 62,46% C; 6,63% H; 9,35% N).
Ebenso wurde die vereinigte Rohmenge aus dem dritten und vierten Zyklus umkristallisiert (64% Umkristallisationsausbeute, ca. 1% trans nach Papier-
„u_. .„_ l:~ juncr tr ι ac u:- ι ac\o/-\
Uli wi ι ίο L\ygi ayiut. uiiu j il/i \^, t . ι-τυ Li ta i-tj K^ j.
Auch die Rohmenge aus dem fünften Zyklus wurde umkristallisiert (F. 146 bis 148,50C, Elementaranalyse ber.: 62,27.% C; 6,59% H, 9,47% N; gef.: 62,55% C; 6,52% H; 9,54% N),
Beträchtliche weitere Thiothixenmengen verblieben in der Fällung der fünften Rohmenge und den drei Filtraten des Umkristallisierens.
Beispiel 9
Einer Suspension von Thiothixen - 2 H3PO4 (63,96 g, 100 mMol, ca. 85% trans/15% eis) in Wasser (750 ml)/ Methylenchlorid (750 ml) wurde so lange 5 η wäßriges Natriumhydroxid zugesetzt, bis die wäßrige Phase stark basisch war. Die Phasen wurden getrennt und die wäßrige Phase mit 200 ml Methylenchlorid extrahiert Der vereinigte Methylenchloridextrakt wurde getrocknet (über Na2SC>4), filtriert und im Vakuum zu einem
schwachbraunen öl (ca. 45 g, ca. 100% Ausbeute, ca. 85% trans/15% eis) eingeengt Das öl wurde in warmem Acetonitril (100 ml) gelöst und die Lösung auf Raumtemperatur gekühlt. Beim Kühlen bildeten sich etwas Feststoffe, vermutlich trans-Thiothixen. Dann wurde Kalium-t-butylat (1,1 g, 9,8 mMol) zugesetzt und das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Die Analyse des Feststoffe enthaltenden Reaktionsgemisches zeigte ein ca. 85%-cis-/15%-trans-Isomerenverhältnis. Nun wurde Wasser (10 ml) zugesetzt und das Reaktionsgemisch kurz bei Raumtemperatur gerührt. Die gelbbraune feste cis-Thiothixenmasse wurde dann filtriert, mit Acetonitril gewaschen und getrocknet (35,0 g, 78,9% Ausbeute, 5% trans, F. 143bis 1450C).
Das Filtrat aus der Filtration der ersten Menge und die Waschflüssigkeit wurden vereinigt, im Vakuum zur Trockne eingeengt, in Methylenchlorid (300 ml) gelöst und die erhaltene Lösung mit 3 n-Salzsäure (2 · 300 ml) extrahiert Der vereinigte wäßrige Extrakt wurde mit Methylenchlorid (100 ml) gewaschen und dann mit 5 η wäßrigem Natriumhydroxid basisch gemacht Ein dabei gebildetes braunes Öl wurde abgetrennt und in Methyienchlorid (500 ml) gelöst Die erhaltene Lösung wurde (über MgS(X) getrocknet, filtriert und im Vakuum zu einem braunen Schaum eingeengt Die Analyse dieses Schaumes zeigte ein 58%-cis-/42%-trans-Isomerenverhältnis. Der Schaum wurde in trockenem Acetonitril (30 ml) gelöst, die Lösung mit cis-Thiothixen angeimpft und 30 Minuten bei Raumtemperatur gerührt, worauf Feststoff auszufallen begann.
Dann wurden Kalium-t-butylat (400 mg, 3,6 mMol) zugesetzt und das Gemisch über Nacht bei Raumtemperatur gerührt. Eine Analyse des Feststoffe enthaltenden Reaktionsgemisches zeigte ein bl%-cis-/39%-trans-Isomerenverhältnis. Dann wurde (1 ml) Wasser zugesetzt und das Reaktionsgemisch kurz bei Raumtemperatur gerührt. Das ausgefallene gelbbraune cis-Thiothixen wurde dann filtriert und getrocknet (4,0 g, 9,0% Ausbeute, 5% trans, F. 142 bis 144,5°C). Gesamtausbeute zu rohem cis-Thiothixen-Feststoff betrug 87,9%.
Die erste Rohmenge an cis-Thiothixen (35,0 g, 78,9 mMol) wurde mit Wasser (200 ml) verrieben, um restliche Base zu entfernen, filtriert, mit Wasser gewaschen und 30 Minuten an der Luft getrocknet. Noch etwas feucht wurde es in Acetonitril (250 ml) gelöst und nach einer Behandlung mit Aktivkohle umkristallisiert (25,7 g, 57,9% Ausbeute, <1% trans, F. 146 bis 147,5°C, NMR- und IR-Spektren deckungsgleich mit analytischen Standards, Elementaranalyse ber.: 62,27% C; 6,59% H; 9,47% N; gef.: 62,35% C; 6,65% H, 9,51% N). Eine zweite Menge des umkristallisierten cis-Thiothixens wurde durch Einengen des Acetonitril-Filtrats der ersten Umkristallisationsmenge durch Einengen im Vakuum auf etwa 75 ml ausgefällt (5,9 g, 13,3% Ausbeute, 1 -2% trans, F. 145 bis 147°C).
So war die Gesamtausbeute für dieses Beispiel 71,2% zu einmal umkristallisiertem farblosem cis-Thiothixen plus weiteren 9,0% zur zweiten Rohmenge cis-Thiothixen. Beträchtliche weitere Thiothixenmengen verblieben in der zweiten Rohfällung und den Filtraten der Umkristallisation der zweiten Menge.

Claims (4)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Umwandlung von trans-N,N-Dimethy]-9-[3-(4-methyl-: piperazinyl)-propyliden]-
thioxanthen-2-sulfonamid in das cis-Isomere durch Behandlung des trans-lsomeren oder eines eis-/ trans-lsomerengemisches mit einer starken Base, dadurch gekennzeichnet, daß man die Behandlung mit einer starken Base in einem solchen inerten polaren organischen Lösungsmittel durchführt, dessen Löseeigenschaften für das trans-Isomere bei etwa -15 bis 400C erheblich größer ist als für das cis-Isomere, und das ausgefällte cis-Isomere aus diesem Lösungsmittel bei einer Temperatur zwischen -15 und 40°C abtrennt
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umwandlung mit der Kombination NaOH oder KOH und einem Ci -5-Alkanol unter Rückflußbedingungen und atmosphärischem Druck durchführt
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Umwandlung in Gegenwart von Isopropanol als Ci _5-Alkanol durchführt
4. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man bei einer Temperatur von — 15 bis 40° C und mit einer Kombination aus Na-tert- oder K-tert.Butylat als Base und Äthylacetat, Acetonitril oder N,N-Dimethylacetamid als Lösungsmittel, oder mit NaOH oder KOH als Base und N,N-Dimethylacetamid als Lösungsmittel arbeitet.
unerwünschte Gleichgewichtsverhältnis (etwa 2:1 trans : eis) der wäßrig-sauren Stereoisomerisierung von Thiothixen. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit für ein Isomerisierungs/Gewinnungsverfahren, das diese Nach-5 teile nicht aufweist
Die Umwandlung eines jeden Stereoisomeren einer Verbindung der allgemeinen Formel
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