DE2620325B2 - 5-Mercaptopyridoxinalkandisulfonate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung bei der Behandlung von rheumatischer Arthritis u.a. Entzündungskrankheiten - Google Patents
5-Mercaptopyridoxinalkandisulfonate, Verfahren zu ihrer Herstellung und ihre Verwendung bei der Behandlung von rheumatischer Arthritis u.a. EntzündungskrankheitenInfo
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- C07D213/02—Heterocyclic compounds containing six-membered rings, not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom and three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members
- C07D213/04—Heterocyclic compounds containing six-membered rings, not condensed with other rings, with one nitrogen atom as the only ring hetero atom and three or more double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having three double bonds between ring members or between ring members and non-ring members having no bond between the ring nitrogen atom and a non-ring member or having only hydrogen or carbon atoms directly attached to the ring nitrogen atom
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- C07D213/62—Oxygen or sulfur atoms
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- C07D213/65—One oxygen atom attached in position 3 or 5
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Description
in der η die Zahl 1 bis 4 bedeutet
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen
nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man in an sich bekannter Weise
a) 5-Mercaptopyridoxin oder ein Säureadditionssalz davon mit einer Alkandisulfonsäure mit 1
bis 4 Kohlenstoffatomen oder einem Alkalioder Erdalkalisalz davon umsetzt,
b) Bis-(2,2,8-trimethyl-4 H-m-dioxino-[4,5-c]-pyridyl-5-methyl)-disulfid
oder Bis-(2-methyl-3-hydroxy-4-hydroxymethylpyridyl-5-methyl)-disulfid
mit einer Alkandisulfonsäure mit 1 bis 4
Kohlenstoffatomen in Gegenwart von Zinkoder Zinnstaub umsetzt oder
c) 5-Mercaptomethyl-2,2,8-trimethyl-4 H-m-dioxino-[4,5-c]-pyridin
mit einer Alkandisulfonsäure mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen umsetzt.
3. Verwendung der Verbindungen nach Anspruch 1 bei der Behandlung von rheumatischer Arthritis
und ähnlichen Entzündungskrankheiten.
Aus der DE-OS 24 28 031 ist bekannt, daß 5-Mercaptopyridoxin(2-Methyl-3-hydroxy-4-hydroxymethyl-5-mercaptomethylpyridin;
kurz 5-MP) ein sehr wirksames Mittel für die Behandlung von rheumatischer Arthritis
und ähnlichen Entzündungskrankheiten ist Auch pharmakologisch verträgliche Salze von 5-Mercaptopyridoxin,
beispielsweise solche, die sich von Mineralsäuren oder organischen Säuren ableiten, wie die Salze
der Chlorwasserstoffsäure und der Bromwasserstoffsäure, sind in dieser Druckschrift beschrieben.
Es wurde festgestellt, daß die meisten, wenn nicht sogar alle der aus dem Stand der Technik bekannten
Salze, und insbesondere das Hydrochloric, welches besonders bevorzugt wird, erhebliche physikalische,
chemische und pharmakologische Nachteile aufweisen, die auf die chemische Instabilität und andere unerwünschte
Eigenschaften zurückzuführen sind.
Überraschenderweise wurde gefunden, daß die Ci-4-Alkandisulfonate von 5-Mercaptopyridoxin und
ganz besonders das Äthan-l,2-disulfonat (Ädisylat) die vorgenannten Nachteile im wesentlichen nicht aufweisen.
Der Gegenstand der Erfindung ist in den Patentansprüchen definiert.
Zur Prüfung der relativen Stabilität von verschiedenen Salzen von 5-Mercaptopyridoxin werden das
Äthan-l^-disulfonat, das Phosphat das Sulfamat, das
Nitrat und das Hydrochlorid in Form der reinen Verbindungen einem beschleunigten Versuch bei
erhöhten Temperaturen unterworfen. Die bei erhöhten Temperaturen gemessenen Werte, nämlich bei 80 und
1050C, dienen in der pharmazeutischen Industrie
üblicherweise dazu, um die Beständigkeit von Verbindungen in möglichst kurzer Zeit zu prüfen. Die
thermisch behandelten Salze werden kolorimetrisch auf die Unversehrtheit der Thiolgruppe geprüft Bei den
Äthan-di-sulfonat-, Hydrochlorid- und Sulfamatsalzen
werden auch die kernniagnetischen Resonanzspektren zur Bestätigung der chemischen Analyse überprüft Die
kernmagnetischen Resonanzspektren stützen die chemischen Angaben. Die erhaltenen Werte sind in der
nachfolgenden Tabelle I enthalten.
Tabelle I
Vergleich der thermischen Stabilität von 5-MP-Salzen
Vergleich der thermischen Stabilität von 5-MP-Salzen
Salze von 5-MP | 20 | Äthandisulfonat | Thermische Stabilität, % erhalten ge | 7 Tage | 800C | 3Wochen |
Hydrochlorid | blieben | 99,4 | 1 Woche | 100,2 | ||
25 Sulfamat | 1050C | - | 101,0 | 57,3 | ||
Phosphat | 3 Tage | 8,8 | 70,5 | 75,7 | ||
Nitrat | 97,3 | 58,0 | 94,0 | - | ||
57,3 | _ | - | _ | |||
13,0 | 87.2 | |||||
93,0 | ||||||
— | ||||||
Die Zahlenwerte zeigen deutlich, daß das Äthandisul-
jo fonatsalz bei den angewendeten Temperaturen das stabilste Salz ist
Die Verbindungen der Erfindung lassen sich in an sich bekannter Weise herstellen, indem man zwei molare
Teile von 5-Mercaptopyridoxin oder dessen löslichen Säureadditionssalzen, vorzugsweise des Hydrochloride,
und einen molaren Teil einer Ci-4-Alkandisulfonsäure
oder eines Alkali- oder Erdalkalisalzes davon, vorzugsweise das Natriumsalz, in einem flüssigen Medium,
welches die beiden Ausgangsmaterialien bei einer Temperatur zwischen Umgebungstemperatur und der
Rückflußtemperatur zu einem gewissen Grade zu lösen vermag, vermischt Das Produkt wird durch Kristallisation
aus dem flüssigen Medium durch Kühlen und/oder Konzentrieren, sofern dies erforderlich ist, gewonnen.
Nach einer bevorzugten Ausführungsform wird ein 5-Mercaptopyridoxinhydrohalogenid, vorzugsweise das
Hydrochlorid und ein Alkali- oder Erdalkalisalz einer C|—4-Alkandisulfonsäure, vorzugsweise das Natriumsalz,
in dem vorgenannten molaren Verhältnis in einer minimalen Menge Wasser bei Umgebungstemperatur
vermischt und gekühlt.
Die Verbindungen der Erfindung lassen sich auch herstellen, indem man Bis-(2,2,8-trimethyl-4 H-m-dioxino-[4,5-c]-pyridyl-5-methyl)-disulfid
mit einer Mischung aus Zink- oder Zinnstaub und der gewünschten Ci _4-Alkandisulfonsäure in Wasser oder einem geeigneten
organischen Lösungsmittel behandelt. Die Umsetzung kann in einfacher Weise durchgeführt werden,
indem man das Reaktionsgemisch auf einem Dampfbad
M) etwa 3 bis 10 Stunden und vorzugsweise unter einer
inerten Atmosphäre umsetzt. Das Reaktionsgemisch wird dann gekühlt, filtriert und im Vakuum konzentriert.
Der Rückstand wird in ein unter Rückfluß siedendes organisches Lösungsmittel extrahiert. Der Extrakt wird
(,5 filtriert und zur Ausfällung des gewünschten Salzes
gekühlt
In gleicher Weise können die Verbindungen der Erfindung hergestellt werden, indem man Bis-2-methyl-
3-hydroxy-4-Hydroxymethylpyridyl-5-methyl)-disulfid
mit einer Mischung von Zink- oder Zinnstaub und der gewünschten Ci_4-Alkandisulfonsäure in Wasser oder
einem geeigneten organischen Lösungsmittel behandelt Die Umsetzung wird wie vorstehend beschrieben
vorgenommen und das gewünschte Salz in gleicher Weise gewonnen.
Die Verbindungen der Erfindung lassen sich auch herstellen, indem man S-Mercaptomethyl^Ae-trimethyl-4-H-m-dioxino-£4^-c]-pyridin
mit der gewünschten Ci_4-Alkandisulfonsäure in Wasser oder einem geeigneten
organischen Lösungsmittel behandelt In diesem Fall wird das Reaktionsgemisch gewöhnlich auf einem
Dampfbad etwa 2 bis 10 Stunden erhitzt, vorzugsweise unter einer inerten Atmosphäre. Das Umsetzungsgemisch
wird dann konzentriert, wobei man das gewünschte Salz erhält
Die Verbindungen der Erfindung können oral, parenteral, durch Inhalieren oder rektal in üblichen
Formulierungen, welche die üblichen nicht toxischen, pharmazeutischen Trägermaterialien, Adjuvantien und
dergleichen enthalten, verabreicht werden.
Die Menge an aktivem Bestandteil, allein oder in Kombination mit den Trägermaterialien, die für die
Herstellung einer einzelnen Dosierungsform benötigt wird, hängt von der Art des zu behandelnden Patienten
und von der jeweiligen Verabreichungsart ab. Beispielsweise kann eine Formulierung, die für die orale
Verabreichung beim Menschen bestimmt ist 5 mg bis 5 g an aktivem Bestandteil entweder allein oder in
Verbindung mit einer geeigneten und angemessenen Menge eines Trägermaterials enthalten, wobei das
letztere in einer Menge von 0 bis etwa 95%, bezogen auf die gesamte Zusammensetzung, vorhanden ist Einheitsdosierungsformen
enthalten im allgemeinen zwischen etwa 50 mg bis etwa 1 g an aktivem Bestandteil und
vorzugsweise 500 mg.
Bei der Verabreichung der gemäß der Erfindung
Gleichung I
CH2OH
HO
H3C
A ' + (SOjM)2CnH2,
20
JO
35 erhaltenen Verbindungen werden diese in einer solchen
Menge verabreicht, daß lmg bis 100 mg pro kg
Körpergewicht pro Tag und vorzugsweise etwa 1 bis 3 g pro Person pro Tag verabreicht werden. Nach einer
latenten Periode können die Vorteile dieser Behandlung erkannt werden durch eine beachtliche Verbesserung
der klinischen und serologischen Symptome, wie einer Erniedrigung des Titers für den Rheumafaktor (RF).
Bis-(2-methyl-3-hydroxy-4-hydroxymethyl-5-mercaptomethyl-pyridinium)-äthan-1,2-disulfonat
Eine Lösung von 11,1 g (0,05 Mol) 5-Mercaptopyridoxin-hydrochlorid
in 40 ml Wasser wird mit einer Lösung von 5,85 g (0,025 Mol) Dinatriumäthan-1,2-disulfonat in
40 ml Wasser bei Raumtemperatur vermischt Die Mischung wird auf einem Eisbad gekühlt bis die
Ausfällung praktisch vollständig erfolgt ist Der Niederschlag (1) wird auf einem Filter gesammelt und
das Fütrat wird auf etwa 40 ml konzentriert und nochmals auf einem Eisbad gekühlt bis die Ausfällung
praktisch vollständig ist Der Niederschlag (2) wird auf einem Filter gesammelt und das Filtrat wird auf etwa
20 ml konzentriert, dann auf einem Eisbad gekühlt bis die Ausfällung praktisch vollständig ist Der Niederschlag
(3) wird auf einem Filter gesammelt. Die Ausfällungen (1), (2) und (3) werden vereint und aus
Methanol umkristallisiert, wobei man 6,5 g Bis-(2-methyl-S-hydroxy^-hydroxymethyl-S-mercaptomethylpyridinium)-äthan-l
,2-disulfonat mit einem Schmelzpunkt von 178-1800C erhält.
Verwendet man anstelle des Dinatriumsalzes der Äthan-l,2-disulfonsäure eine äquimolare Menge eines
anderen Di-(metall)-alkandisulfonats der in Tabelle I angegebenen Art, so erhält man gemäß Gleichung I die
entsprechenden Säureadditionssalze von 5-Mercaptopyridoxin; vgl. Tabelle II.
CH2OH
HO
HjC
CH,SH
[(SO.,)2C„H2),]2+2(MA )
wobei η die Zahl 1 bis 4, A das Äquivalent eines Säure- μ
anions und M ein Alkali- oder Erdalkalimetall bc- Af
deuten. —
C,-4Alkan
Tabellen | M | C, .«Alkan |
ΑΘ | K | -CH2CH2- |
Cl | Na | -CH2- |
Cl | Na | (CH2), |
Cl | Na | -(CH2U- |
Br | Na | CH3CH2CH2- |
Cl | Ca | -CH- |
Br | ||
55
bO
CH,
Cl Ca -CH-CH2-
CH.,
CH,
Br Na — C —
Br Na — C —
CH,
Beispiel 2
Beispiel 2
Bis-(2-methyl-3-hydroxy-4-hydroxymethyl-5-mercaptomethylpyridinium)-äthan-1,2-disulfonat
Eine Mischung von 9,25 g (0,05 Mol) 5-Mercaptopyridoxin, 4,75 g (0,025 Mol) Äthan-l,2-disulfonsäure und
40 ml Wasser wird kurz erhitzt, bis alles gelöst ist Die
Lösung wird gekühlt und der Niederschlag durch Filtrieren gesammelt Beim Umkristallisieren aus
Methanol erhält man Bis-(2-methyl-3-hydroxy-4-hydroxymethyl-5-mercaptomethylpyridiniiin)-äthan-1,2-disulfonat
Gleichuηu II
CH,OH
2 HO
CH2SH +(SO3H)2C11H2,,
CH,
Arbeitet man naen der im Beispiel 2 angegebenen Verfahrensweise, verwendet jedoch anstelle von Äthan-1,2-disulfonsäure
äquimolare Mengen anderer Alkandisulfonsäuren, so erhält man die entsprechenden
Säureadditionssalze; vgl. Gleichung H und Tabelle III.
CH,OH
HO-/VCH;SH
HjC
[(SOjI2CH2,,]-
20
C, _4Alkan
-(CH,).,-
-(CH2I4-
-(CH2I4-
-CH-
CH.,
-CH-CH-.-
-CH-CH-.-
CH., 3-,
CH,
I
CH,
Bis-(2-methyl-3-hydroxy-4-hydroxymethyl-
S-mercaptomethyl-pyridiniumJ-äthan-1 ,2-disulfonat
Eine Mischung von 0,1 Mol Bis-(2,2,P-trimethyl-4 H-m-dioxino[4,5-c]-pyridyl-5-methyl)-disulfid,
0,2 Mol Zinkstaub, 0,35 Mol Äthan-l,2-disulfonsäure und 200 ml >o
Wasser wird etwa 5 Stunden unter einer Stickstoffatmosphäre auf einem Dampfbad erhitzt. Das Reaktionsgemisch
wird gekühlt, filtriert und im Vakuum konzentriert. Der Rückstand wird mit 100 ml siedenden
Methanols extrahiert, der Extrakt wird filtriert und das Filtrat gekühlt, wobei man die in der Überschrift
genannte Verbindung erhält
Bis-(2-methyl-3-hydroxy-4-hydroxymethyl-5-mercaptomethyl-pyridinium)-äthan-l
,2-disulfonat
Eine Mischung von 0,1 Mol 5-Mercaptomethyl-2,2,8-trimethyl-4
H-m-dioxino-[4,5-c]-pyridin und 0,055 Mol Äthan-l,2-disulfonsäure in 100 mi Wasser wird in einer
Stickstoffatmosphäre etwa 3 Stunden auf einem Dampfbad erhitzt Beim Konzentrieren des Reaktionsproduktes erhält man die in der Überschrift angegebene
Verbindung.
Bis-(2-methyl-3-hydroxy-4-hydroxymethyl-5-niercaptomethyl-pyridinium)-äthan-1,2-disulfonat
Eine Mischung von 0,1 Mol Bis-(2-methyl-3-hydroxy-4-hydroxymethylpyridyl-5-methyl)-disulfid,
0,2 Mol Zinkstaub, 0,35 Mol Äthan-l,2-disulfonsäure und 200 ml
Wasser wird unter einer Stickstoffatmosphäre etwa 6 Stunden auf einem Dampfbad erhitzt Das Reaktionsgemisch
wird gekühlt, filtriert und das Filtrat im Vakuum konzentriert Der Rückstand wird mit 100 ml siedendem
Methanol extrahiert, dann filtriert man und das Filtrat wird gekühlt, wobei man die in der Überschrift
angegebene Verbindung erhält
Arbeitet man im wesentlichen nach der in den Beispielen 3, 4 oder 5 beschriebenen Verfahrensweise
und ersetzt die dort verwendete Äthan-l,2-disulfonsäure durch äquimolare Mengen anderer Alkandisulfonsäuren,
so erhält man die entsprechenden Säureadditionssalze; vgl. Tabelle III und Gleichung II.
Claims (1)
- Patentansprüche:i. S-Mercaptopyridoxinalkandisulfonate der allgemeinen FormelCH,OHHO—fH3CCH1SH[(SO,)2C„H,„]2
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