DE2332728A1 - Verfahren zur herstellung von saurem kaesequark - Google Patents
Verfahren zur herstellung von saurem kaesequarkInfo
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Description
Patentanwälte Dipl.-Ing. F. Weickmann,
Dipl.-Ing. H. Weickmann, Dipi.-Phys. Dr. K. Fincke
Dipl.-Ing. F. A. Weidmann, DiPL-Cf-ea*. Ii. Huber
8 MÜNCHEN 86, DEN
POSTFACH 860 820
MÖHLSTRASSE 22, RUFNUMMER 98 39 21/22
267,239/H/KR
Diamond Shamrock Corporation, 1100 Superior Avenue Cleveland, Ohio 44114, Y.St.A.
Verfahren zur Herstellung von sauremKä sequark
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von saurem Käsequark in einer Standard-Molkereianlage ohne
Verwendung einer bakteriellen Gärung.
Es sind bereits verschiedene Verfahren bekannt, um Käse
aus chemisch angesäuerter Milch ohne Verwendung einer bakteriellen Gärung herzustellen. So wird z.B. in der US--PS
2 982 654 ein Verfahren zur Herstellung von Käsequark beschrieben, bei welchem ein Azidogen zusammen mit einem
proteolytischen Enzym zu Milch gegeben wird. Bei diesem
Verfahren erfordert Jedoch die Verwendung des Azidogens allein, ohne daß zuerst die Milch angesäuert wird, einen
langen Zeitraum, um einen Quark zu bilden, wodurch dieses
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Verfahren unvorteilhaft ist. In der US-PS 3 172 76? wird
ein Verfahren beschrieben, bei welchem Milch bei 4 bis 50C
angesäuert und sodann auf 29 bis 820C erhitzt wird. Sodann
wird ein proteolytisches Enzym zugesetzt, wodurch ein süßer Käsequark gebildet wird. Dieses Verfahrtm erfordert jedoch
eine zusätzliche Einrichtung zur Abkühlung der Milch und ergibt keinen sauren Käsequark. Gegenstand der US-PS
3 406 076 ist ein Verfahren, bei welchem die Milch vor der
Zugabe des Azidogens gekühlt werden muß, wodurch eine zusätzliche Einrichtung erforderlich wird. In der US-PS
3 620 768 wird die Ansäuerung von kalter Milch beschrieben. Die GB-PS 1 247 415 beschreibt auch die Ansäuerung
von kalter Milch. Auf Seite 3, Zeilen 3 bis 7, dieser Patentschrift
heißt es wörtlich: "Es ist bekannt, daß die Milch, wenn sie bei einer Temperatur von etwa 210C auf
einen pH-Wert von etwa 5,20 oder darunter angesäuert wird, fast augenblicklich zu einer kernförmigen Wasserkoagullerung
koaguliert, welche zur Herstellung von Käse vollkommen ungeeignet ist". Diese Feststellung wird auch durch
die Angaben in "Principles of Dairy Chemistry" von Robert Jenness und Stuart Patton (John Wiley and Sons, New York,
1959) auf Seite 310 bestätigt, wo es heißt: "... die Empfindlichkeit des Kaseins gegenüber einer Wärmekoagulierung
wird enorm erhöht, wenn man den pH-Wert einige Zehntel einer Einheit unter den normalen Wert für Milch verringert
."
Bei vielen der oben beschriebenen Verfahren muß das Erhitzen der angesäuerten kalten Milch auf eine Temperatur, die
hoch genug zur Koagulierung ist, durchgeführt werden, während die Milch bewegungslos ist, was spezielle und komplexe
Heizeinrichtungen erfordert.
Es wurde nun ein verbessertes Verfahren zur Herstellung von saurem Käsequark bzw. Sauerkäsequark aufgefunden. Der er-
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haltene Quark kann sodann zu Weichkäse, Dörrkäse bzw. Bäckerkäse, gekremten Sauerquarkkäsen, wie Quark, Rahmkäse
und Neufchatel-Käse, weiterveFarbeitet werden. Bei
diesem Verfahren geht man so vor, daß man Milch bei einer Temperatur von etwa 15 bis 300C ansäuert, so daß der pH-Wert
von einer Norm von etwa 6,7 auf etwa 4,95 bis etwa 5,35, vorzugsweise auf etwa 5,00 bis etwa 5,20, vermindert
wird, ohne daß Kasein ausgefällt wird oder die Milch denaturiert wird, so daß sich hierauf noch kein Quark bildet.
Zu der warmen angesäuerten Milch, welche bei der gleichen Temperatur in einem bewegungslosen Zustand etwa 30
Minuten bis 4 Stunden gehalten wird, wird sodann Azidogen und proteolytisches Enzym gegeben, worauf sich ein Quark
bildet. Dieser Quark wird sodann geschnitten, gekocht und in herkömmlicher Weise weiterverarbeitet, um die verschiedenen,
obengenannten Käsearten herzustellen. Einer der Hauptvorteile dieses Verfahrens gegenüber dem Stand
der Technik besteht darin, daß die Temperatur der Milch von dem Zeitpunkt, bei welchem das AnSäuerungsmittel zu- ■
gesetzt wird, bis zu der Bile mg des Quarks annähernd konstant
bleibt, wodurch die Notwendigkeit für eine komplexe Temperatureinstellung und für eine spezielle Heiz- oder
Kühleinrichtung wegfällt.
Die erfolgreiche Ansäuerung der Milch bei einer Temperatur von etwa 15 bis etwa 300C, vorzugsweise von etwa 20 ■
bis etwa 30°C, ohne daß eine Koagulierung bewirkt wird, ist gegenüber dem Stand der Technik als unerwartet anzusehen,
da es dort vielfach heißt, daß dies nicht möglich ist. Ein primärer Faktor für die erfolgreiche Ansäuerung
ist die Vermeidung einer Kaseinausfällung (Säurekoagulation), welche durch eine überschüssige lokale Azidität bewirkt
v/ird. Je nach den Bedingungen, bei welchen die Milch
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behandelt werden soll, können verschiedene Ansäuerungsmethoden verwendet werden. So kann z.B. die Ansäuerung
erfolgreich im Laboratorium durchgeführt werden, wenn man eine geringe, rasch gerührte Milchmenge beispielsweise in
einem Mischer verwendet und eine konzentrierte Säure, z.B. 85%ige Phosphorsäure, direkt in den Milchbehälter tropfenweise
aus einer Pipette zugibt. Dieses Vorgehen ist offensichtlicherweise für die Molkereiproduktion unpraktisch.
Es hat sich daher gezeigt, daß die beste Ansäuerungsweise der Milch für die technische Herstellung darin besteht,
eine verdünnte Säure in den Strom eines umlaufenden Rohrs mit gleichförmiger Geschwindigkeit einzuführen, wobei man
eine konstante Ablesung des pH-Werts der Milch von einem Meßgerät vornimmt, das in die Rohrleitung nach dem Zuführungspunkt
oder in die Bütte eingesetzt wird. Die Säure kann durch Jede herkömmliche Dosierungseinrichtung eingeführt
werden oder sie kann noch einfacher in das umlaufende Rohr unter Verwendung einer üblichen Bernoulli-Verbindung
hineingezogen werden, in welchem Falle der Durchmesser des Verbindungsrohrs die Geschwindigkeit der Zugabe
der Säure bestimmt. Eine Veränderung einer dieser Variablen bei der Ansäuerung kann leicht kompensiert werden, indem
man verschiedene der anderen Variablen einstellt. Wenn beispielsweise die Temperatur der Milch sich am unteren
Ende des Bereiches (geringfügig oberhalb 150C) befindet,
dann kann eine etwas stärker konzentrierte Säurelösung eingeführt werden oder man kann die Zugabegeschwindigkeit
der Säure steigern oder beide Faktoren variieren. Diese Faktoren können alle innerhalb der Grenzen dieser Erfindung
bis zu dem Punkt, bei welchem das Kasein auszufällen beginnt, variiert v/erden. Wenn, als weiteres Beispiel, die
eingeführte Säure kalt ist und sich bei einer 10bigen Verdünnung
befindet, dann kann sie in die Milch rascher eingeführt werden oder sie kann bei höherer Temperatur (an-
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nähernd 30°C) eingeleitet werden oder man kann beide Faktoren,
wie beschrieben, variieren, jedoch in einem geringeren Ausmaß.
Mit einer geeigneten Einrichtung und nach Durchführung einiger orientierender Versuche ist es möglich, eine kontinuierliche
Einführung der Säure durchzuführen, bis die Milch den gewünschten pH-Wert erreicht. Es hat sich jedoch
gezeigt, daß die bevorzugte Ansäuerungsmethode darin
besteht, den pH-Wert auf etwa 5,15 bis 5,20 (bei einer Temperatur von etwa 20°C bis etwa 30°C) zu erniedrigen und
hierauf die Einführungsgeschwindigkeit der Säure zu vermindern, bis der pH-Wert auf etwa 5,10 abgefallen ist. Die
Verminderung der Fließgeschwindigkeit der Säure gestattet eine sorgfältige Überwachung des pH-Werts. Es ist zu beachten,
daß die Milch bei den Temperaturen, wie sie bei dem Verfahren der Erfindung verwendet werden, sogar geringfügigeren
pH-Einstellungen gegenüber empfindlich ist. Es gibt keine spezifische Zeitbegrenzung für die Ansäuerung
der Milch, da die Milch nach dem Stehenlassen ohne die Zugabe eines Azidogens und eines proteolytischen Enzyms
nicht koaguliert, vorausgesetzt, daß die Temperatur nicht erhöht wird. Offensichtlicherweise kann die Zeit für die
Einführung der Säure minimaiisiert werden, wenn man die Milch bei der niedrigsten Temperatur hält und wenn man
die Fließgeschwindigkeit oder die Durchbewegung der Milch, zu der die Säure gegeben wird, steigert. Für die technische
Herstellung an einem gegebenen Ort kann das Gleichgewicht aller dieser variablen Faktoren leicht durch orientierende
Versuche ermittelt werden.
Die Erfindung kann dazu verwendet werden, um Weißkäse, Dörrkäse, Quark, Rahmkäse, Neufchatel-Käse und dergleichen
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aus Milch herzustellen. Unter Milch soll frische Magermilch, Magermilch mit etwa 1 bis 4 Gev/.-So zugegebenen
Nicht-Fett-Milchfeststoffen (Grad A, niedrige Wärme), Vollmilch, Milch-Rahm-Gemische, Halbmilch und Halbrahm, rekonstituierte
Kondensmilch, rekonstituierte Trockenmilch und dergleichen verstanden werden. Der Ausdruck Milch soll
bei der Erfindung als allgemeiner Ausdruck verwendet werden und Milch mit mittlerem und hohen Butterfettgehalt
oder Rahm mit soviel wie 20?o Butterfett einschließen.
Die Milch wird am Anfang mit einer 10 bis 90?Sigen wäßrigen
Lösung von mindestens einer für nahrungsmittel zugelassenen freien Säure, wie Milchsäure, Phosphorsäure, Zitronensäure,
Essigsäure, Apfelsäure, Schwefelsäure, Salzsäure, Bernsteinsäure oder dergleichen, angesäuert. Diese
Ansäuerung der Milch wird bei einer Temperatur von etwa 15 bis etwa 300C durchgeführt, wobei die Optimaltemperatur
etwa 20 bis etwa 300C beträgt, um einen pH-Wert von etwa 4,95 bis etwa 5,35 zu erhalten, v/obei der optimale
pH-Wert etwa 5,00 bis etwa 5,20 beträgt. Im allgemeinen wird eine Gesamtmenge von etwa 0,3 bis etwa 1,0 Gewichtsteile der Säure je 100 Gewichtsteile der Milch zugesetzt.
Die Art und Weise, auf welche die Milch am Anfang angesäuert wird, ist für die Erfindung kritisch. Die Zugabe
der gesamten Säure auf einmal oder der unverdünnten Säure oder die allmähliche Zugabe der Säure zu der bewegungslosen
Milch ergibt immer eine Gerinnung oder eine vorzeitige (saure) Koagulierung. Nur eine gleichförmige Zugabe der
verdünnten Säure zu der heftig strömenden oder durchbewegten Milch gestattet das Ansäuern der Milch auf den gewünschten
pH-Wert bei der gewünschten Temperatur, ohne daß eine Ausfällung des Kaseins oder eine Veränderung erfolgt,
so daß sich kein Quark bildet.
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Die Milch wird bei etwa der gleichen Temperatur, wie während der Ansäuerung, gehalten. Zu der Milch werden etwa
0,25 "bis etwa 1,0 Gewichtsteile von mindestens einem Azidogen je 100 Gewichtsteile der Milch und etwa 0,015 bis
etwa 0,05 Gewichtsteile einer wäßrigen proteolytischen Enzymlösung je 100 Gewichtsteile der Milch gegeben. Das resultierende
Gemisch wird während und nach der Zugabe des Azidogens und des Enzyms durchbewegt, bis es gleichförmig
ist. Die Milch wird sodann bei etwa der gleichen Temperatur in Ruhestellung gehalten, bis die aus dem Azidogen freigesetzte
Säure und die Einwirkung des proteolytischen Enzyms die Koagulierung der Milch bewirken. Es dauert etwa
30 Minuten bis etwa 4 Stunden nach Zugabe des Azidogens und des proteolytischen Enzyms, bis sich ein schneidbarer Käsequark
bildet.
Ein Azidogen, wie D-Glucono-delta-lacton, das niedrigschmelzende Lactid (Fp. 41 bis 42°C) der Milchsäure, Essigsäureanhydrid,
Heptonolacton (das Lacton der Glucoheptonsäure) oder dergleichen kann verwendet werden. Die Herstellung
des niedrigschmelzenden Lactids der Milchsäure wird in der US-PS 2 982 654 beschrieben.
Das proteolytische Enzym kann ein herkömmliches Rennin,
ein verdünnter Renninextrakt, ein Pepsin-Rennin-Gemisch, ein pflanzliches Enzym-Gerinnungsmittel oder dergleichen
sein. Andere Enzyme, wie Pepsin, Papain und Ficin, können entweder für sich oder in Kombination mit Rennin, dem
bevorzugten Enzym, verwendet werden. Der Renninextrakt ist gewöhnlich eine Lösung des Enzyms Rennin, die mit zugesetzten
Konservierungsmitteln stabilisiert ist und hinsichtlich der Stärke auf eine bestimmte Koagulierungs-
oder Gerinnungsstärke standardisiert ist. Ein weiteres Enzym,
das verwendbar ist, ist dasjenige, das durch eine Rein-
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kulturgärung des Organismus Mucor Miehei gebildet wird.
Letzteres Enzym ist im Handel in Einheiten verfügbar, die auf Renninextrakt standardisiert sind.
Die Auswahl der Säure für die ursprüngliche Ansäuerung
oder des Azidogens oder des proteolytischen Enzyms ist für die Erfindung nicht kritisch. Es kann sich um die obengenannten
Stoffe handeln oder um andere bekannte Stoffe der Molkereiindustrie.
Der Käsequark wird sodann geschnitten und in herkömmlicher Weise gekocht. Er kann zu großen Würfeln (19,05 mm,
15,875 mm, 12,700 mm) oder kleinen Würfeln (9,525 mm oder 6,350 mm) geschnitten werden. Die Kochgeschwindigkeit bei
dem Verfahren der Erfindung ist gewöhnlich größer als die Kochgeschwindigkeit bei dem Kulturprozeß. Das Ablaufen und
Waschen des gekochten Quarks kann unter Anwendung der Standard-Käseherstellungs-Maßnahmen
erfolgen.
Zur Herstellung von Weißkäse wird der saure Käsequark den folgenden zusätzlichen Stufen unterworfen:
(1) Der Quark wird in Würfel zerschnitten,
(2) die Molke wird aus dem Quark herausgedrückt,
(3) der Quark wird etwa 30 bis etwa 90 Minuten bei Temperaturen von etwa 33 bis etwa 650C gekocht und
gerührt und
(4) der Quark wird gewaschen und ablaufen gelassen.
Zur Herstellung von Bäckerkäse bzw. Dörrkäse wird der saure Käsequark folgenden zusätzlichen Stufen unterworfen:
(1) Der Quark wird aufgebrochen,
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(2) der Quark wird absetzen gelassen und die Molke wird ausgedrückt und
(3) der Quark wird etwa eine Stunde aufgehängt und ablaufen gelassen, um das Ausdrucken von weiterer
Molke zu unterstützen.
Zur Herstellung von Neufchatel-Käse oder von Rahmkäse
wird der saure Käsequark folgenden zusätzlichen Stufen unterworfen:
(1) Der Quark wird geschnitten,
(2) der Quark wird gekocht und gerührt, bis die Temperatur etwa 55°C erreicht, worauf kontinuierlich etwa
weitere 15 Minuten gekocht wird,
(3) der Quark wird auf etwa 15°C abgekühlt,
(4) der Quark wird über Nacht bei etwa 3 bis 40C ablaufen
gelassen, wodurch ein trockener weicher Quark erhalten wird,
(5) der trockene weiche Quark wird mit genügend Milchsäure vermischt, daß der pH-Wert des Quarks auf
4,60 vermindert wird, und
(6) der Quark wird zu einer glatten homogenen Käsemasse
vermengt.
Bei der Herstellung von Rahmkäse sollte die ursprüngliche Milch genügend Rahm enthalten, daß ein Fettgehalt von
etwa 10,5 bis etwa 11,5% vorliegt. Bei der Herstellung von Neufchatel-Käse sollte die ursprüngliche Milch genügend
Rahm enthalten, daß ein Fettgehalt von etwa 5 bis etwa 6% vorliegt.
Die Erfindung wird in den Beispielen erläutert.
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76 1 verstärkte Magermilch wurden aus 38 1 Magermilch hergestellt,
zu welcher 3,9 kg Instant-Nicht-Fott-Milchfeststoffe,
gelöst in 35,2 kg Wasser, gegeben worden waren. Die Milch wurde durch umlaufendes warmes Wasser durch den Mantel
des Käsetroges, in welchem die verstärkte Milch hergestellt wurde, auf 24,5°C erwärmt. Der pH-Wert betrug 6,7.
Die Milch wurde durch eine Zentrifugalpumpe mit einer T-Verbindung (Bernoulli-Verbindung), welche an der Saugseite
der Pumpe angeordnet war, umlaufen gelassen, so daß Säure in die Milch eingeführt werden konnte. Die Geschwindigkeit
der Pumpe bewirkte, daß die Säure am Flügelrad der Pumpe angesaugt wurde. Die Milch wurde sodann in die Hinterseite
des Käsetroges ausgetragen und rezirkuliert. Als Säure wurde eine 85%ige Phosphorsäure verwendet, die mit 3 Volumina
Wasser verdünnt war. Die Säure wurde in den Milchstrom in vier Stufen wie folgt eingeführt. In der ersten Stufe wurden
400 ml der Säure während eines Zeitraums von 6 Minuten 8 Sekunden eingeführt, wodurch der pH-Wert auf 5,60 vermindert
wurde. In der zweiten Stufe wurden 325 ml Säure während eines Zeitraums von 12 Minuten 54 Sekunden eingeführt,
wodurch der pH-Wert weiter auf 5,11 vermindert wurde.
In der dritten Stufe wurden 50 ml der Säure während eines Zeitraums von 4 Minuten 20 Sekunden eingeführt, wodurch
der pH-Wert auf 5,10 vermindert wurde. In der vierten Stufe wurden 36 ml der Säure während eines Zeitraums
von 8 Minuten 4 Sekunden eingeführt, wodurch der pH-Wert auf 5,03, dem niedrigsten Wert, vermindert wurde. Die
Milch zeigte in dieser Stufe keine Anzeichen für eine Ausfällung. Zu der verstärkten Magermilch wurden 15 g CaCl2*
HpO, gelöst in 30 ml V/asser, gefolgt von 228 g D-Gluconodelta-lacton
und 24 ml Rennin-Koagulator, gelöst in 500 ml Wasser, gegeben. Die Milch wurde sodann eine Stunde und 20
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Minuten in einem bewegungslosen Zustand absetzen gelassen, wobei sie bei der ursprünglichen Temperatur von 24,5°C gehalten
wurde. Es wurde ein fester Quark erhalten, der in herkömmlicher V/eise durch Käsemesser zerschnitten wurde.
Der pH-Wert der Molke betrug 4,78. Zu der Molke wurde ein Gemisch von 11 ml Phosphorsäure in 0,75 1 Wasser gegeben,
wodurch der pH-Wert auf 4,60 erniedrigt wurde. Der Quark wurde eine Stunde bei 490C gekocht und in üblicher V/eise ablaufen
gelassen und gewaschen. Nach 45-minütigem Ablaufenlassen betrug die Ausbeute des Quarks 11,5 kg. Das Herstellungsverfahren
für den Quark, das in diesem Beispiel angewandt wurde, fällt in den Rahmen der vorliegenden Erfindung.
Unter Verwendung einer herkömmlichen Molkereieinrichtung wurde auf folgende Weise ein Käse hergestellt. Ein Lagerungstrog
mit 570 1 wurde durch eine Rohrleitung an eine Zentrifugalpumpe angeschlossen, welche durch eine weitere
Rohrleitung an einen Käsetrog mit 760 1 angeschlossen war. Zwischen der Pumpe und dem Käsetrog (d.h. dem Aufnahmetrog)
war eine Einrichtung zur Einspritzung von Säure in das Rohr angeordnet. In die Rohrleitung war zwischen dem Punkt der
Zuführung der Säure und dem Käsetrog ein pH-Meßgerät eingesetzt.
Zunächst wurde die Einrichtung kalibriert, indem 38 1 Wasser von einem Tank in den anderen gepumpt wurden. Dies
nahm 15 Sekunden in Anspruch, was einer Geschwindigkeit von 152 l/min entspricht. Es wurde errechnet, daß dies
14O,6 bis 144,4 l/min Milch entsprach. Es wurde weiterhin berechnet, daß die Zugabe von 3,8 1 859^iger Phosphorsäure,
verdünnt mit 3 Teilen Wasser je 380 1, oder von 1440 ml
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verdünnter Säure je Minute erforderlich war. Als Sicherheitsfaktor
vAirden nur 95% dieser Menge oder etwa I36O ml
je Minute zugesetzt.
Die Einrichtung zur Einspritzung der Säure wurde so eingestellt, daß sie I36O ml verdünnte Säure je Minute abgab.
Es wurde errechnet, daß dieses Volumen der Säure zu 188,4 Milch den pH-Wert auf 5,20 erniedrigen sollte.
Die verwendete Milch hatte einen Quevenne-Lactometer-Wert
(Testeinrichtung für das spezifische Gewicht der Milch) von 37,5 bei 11,50C,»was einem spezifischen Gewicht von 1,0375
entspricht. Der Gehalt an Nicht-Fett-Milchfeststoffen betrug etwa 9,4%. 570 1 Milch wurden in den Lagerungstrog gegeben
und auf 22°C erwärmt. Die Ventile wurden geöffnet und die Zentrifugalpumpe wurde in Betrieb genommen. Die
pH-Meßeinrichtung wurde am Austragungspunkt in den Trog abgelesen und diese zeigte einen Wert von 4,9 an, wobei die
Milch ausfiel. Die Geschwindigkeit der Einführung der verdünnten Säure wurde langsam vermindert, bis der pH-Wert
der Milch am Austragungspunkt etwa 5,2 betrug, wobei das Kasein nicht weiter ausfiel. Die Gesamtzeit, um den Milchtrog
zu leeren, betrug 4 Minuten 25 Sekunden, was bedeutet, daß die Geschwindigkeit 127 l/min und nicht - wie ursprünglich
angenommen - 144,4 l/min betrug. Diese Diskrepanz kann auf die Verwendung einer Zentrifugalpumpe anstelle einer
Positivpumpe zurückzuführen sein. Die Abgabegeschwindigkeit einer Zentrifugalpumpe hängt oftmals von dem Kopfdruck
der Flüssigkeit ab. Dies ist gegebenenfalls auf die ursprüngliche Ausfällung zurückzuführen. Das Gesamtvolumen
der eingeführten Säure betrug 4820 ml. Der pH-Wert der Milch stellte sich auf ein Gleichgewicht von 5,25 ohne
eine sichtbare Ausfällung ein.
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2332^28
Während die Milch bei der gleichen Temperatur von 22°C
gehalten wurde,'wurde sie mit 2,7 kg D-Glucono-delta-lacton,
gelöst in 19 1 Wasser, dem sodann 221,8 ml Rennin-Koagulator zugesetzt worden waren, zur Gerinnung gebracht.
Die Milch wurde 1,5 Stunden in Ruhestellung und bei der gleichen Temperatur gerinnen gelassen und sodann geschnitten.
Das erhaltene Gerinnsel war sehr gut und konnte leicht mit 1,27-cm-Messern geschnitten werden. Der pH-Wert der
Molke betrug 4,90. 150 ml 85%ige Phosphorsäure in 38 1 Wasser
von 32°C wurden vorsichtig in den Trog gegossen. Nach einem mäßigen Rühren betrug der pH-Wert der Molke 4,60.
Der Quark wurde sodann in einer Stunde bei 39°C ausgekocht. Er wurde ablaufen gelassen und in gewöhnlicher Weise gewaschen.
Dieses Vorgehen liegt im Rahmen der vorliegenden Erfindung. Der Quark war zur Herstellung von sämtlichen der
beschreibenen Käse geeignet.
0,95 1 Magermilch, welche Λ% zugegebene Nicht-Fett-Milchfeststoffe
enthielt, wurden in einem warmen Wasserbad auf 26,5°C erwärmt und bei dieser Temperatur gehalten. Unter
heftigem Rühren wurde eine Lösung von 1 Teil B5%ige Phosphorsäure
und 3 Teilen Wasser tropfenweise in Teilmengen langsam zugesetzt. Dabei wurden folgende Ergebnisse erhalten.
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Gesamtvolumen der Säure (ml)
pH-Wert nach Zugabe der Säure
pH-Wert nach Ergebnisse
5-minütigem
Rühren
0,0 2,0 4,0 5,0 6,0 6,5 7,0 7,5 8,0 8,5 9,0
6,7 6,1
5,65 5,50 5,35 5,30 5,22 5,19 5,11 5,06 5,00
5,40
5,22 5,20 5,12 5,08 5,01
keine Ausfällung
ti | ti |
It | ti |
It | tt |
Il | It |
It | tt |
tt | It |
It | Il |
Il | Il |
Il | It |
Spuren fällung |
einer Aus |
Die Gesamtzeit für die Zugabe der Säure betrug etwa 45 Minuten. Die Säurezugabe wurde abgebrochen, als eine Spur
einer Ausfällung erkenntlich war. Zu der angesäuerton Milch wurde eine Lösung von 3,36 g D-Glucono-delta-lacton
und 0,3 ml eines Rennin-Koagulators (Hansen's-Standardstärke)
zugesetzt, welche eine Stunde gerinnen gelassen wurde. Obgleich an der Oberfläche eine Spur einer Ausfällung
sichtbar war, konnte ein guter Quark geschnitten werden, welcher in der üblichen Weise ausgekocht wurde. Der
pH-Wert der Molke betrug 4,9. Dies deutet darauf hin, daß bei der gegebenen Temperatur und der angegebenen Geschwindigkeit
der Säurezugabe die Milch mit Erfolg auf einen pH-Wert von gerade oberhalb 5,01 angesäuert v/erden konnte.
Nach der Arbeitsweise des Beispiels 3 wurden 1,9 1 Magermilch, welche mit 0,4 g CaCIg'HgO versetzt worden war
und die einen pH-Wert von 6,65 hatte, auf 26,5°C erwärmt.
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Es wurde versucht, die Geschv/indigkeit der Säurezugabe zu erhöhen. In der ersten Stufe wurden 13,5 ml der verdünnten
Säure über einen Zeitraum von 1 Minute 5 Sekunden zugesetzt, v/o durch ein pH-Wert der Milch von 5,32 und keine
Ausfällung erhalten wurde. In der zweiten Stufe wurden 4,5 ml der verdünnten Säure über einen Zeitraum von 25
Sekunden zugesetzt, wodurch ein pH-Wert von 5,20 und eine Ausfällung erhalten wurden. Daraus wurde geschlossen, daß
die Milch deswegen zur Ausfällung gekommen war, weil die Säure zu rasch zugesetzt wurde.
Das Beispiel 4 wurde mit einer langsameren Zugabegeschwindigkeit der Säure in der zweiten Stufe wiederholt. In der
ersten Stufe wurden 13,5 ml der verdünnten Säure über
einen Zeitraum von 1 Minute 14 Sekunden zugesetzt, wodurch ein pH-Wert der Milch von 5,34 und keine Ausfällung
erhalten wurden. In der zweiten Stufe wurden 4,5 ml der verdünnten Säure über einen Zeitraum von 1 Minute 40 Sekunden
zugesetzt, wodurch ein pH-Wert der Milch von 5,08 und eine Ausfällung erhalten wurden. Daraus wurde die
Schlußfolgerung gezogen, daß bei einer Temperatur von 26,50C
diese Zugabegeschwindigkeit der Säure immer noch zu groß war.
Das Beispiel 4 wurde mit der Zugabe der Säure in drei Stufen wiederholt. In der ersten Stufe \mrden 14 ml der Säure
über einen Zeitraum von 1 Minute 25 Sekunden zugegeben, wodurch ein pH-Wert der Milch von 5,40 und keine Ausfällung
erhalten wurden. In der zweiten Stufe wurden 3 ml der Säure über einen Zeitraum von 2 Minuten 26 Sekunden zuge-
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233Γτ2δ
setzt, wodurch ein pH-Wert der Milch von 5,15 und keine Ausfällung erhalten wurden. In der dritten Stufe wurde
1 ml der Säure über einen Zeitraum von 1 Minute 45 Sekunden zugesetzt, wodurch ein pH-Wert der Milch von 5,10 und
keine Ausfällung erhalten wurden. Dies deutet darauf hin, daß bei einer gegebenen Temperatur und Durchbewegung eine
niedrige Zugabegeschwindigkeit der Säure erforderlich war. Diese Verfahrensführung liegt im Rahmen der vorliegenden
Erfindung.
Das Beispiel 4 wurde mit einer zweistufigen Zugabe wiederholt, wobei eine größere Menge der Gesamtsäure in der ersten
Stufe zugesetzt wurde. In der ersten Stufe wurden 15 ml der Säure über einen Zeitraum von 1 Minute 46 Sekunden
zugesetzt, wodurch ein pH-Wert der Milch von 5,25 und keine Ausfällung erhalten wurden. In der zweiten Stufe wurden
3 ml der Säure über einen Zeitraum von 58 Sekunden zugegeben, wodurch ein pH-Wert der Milch von 5,11 und keine Ausfällung
erhalten wurden. Nach 45 Minuten hatte sich der pH-Wert der Milch auf ein Gleichgewicht von 5,18 eingestellt
und es lag noch immer keine Ausfällung vor. Dies deutet darauf hin, daß der am meisten kritsche Punkt der Säurezugabe
dann vorliegt, wenn der niedrigste pH-Wert erreicht ist. Diese Verfahrensführung liegt im Rahmen der vorliegenden
Erfindung.
Aus Nicht-Fett-Milchfeststoffen wurde vollständig eine Milch hergestellt, indem langsam 186 g Nicht-Fett-Milchfeststoffe
zu 1814 ml Wasser von 26,5°C gegeben wurden.
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ORiGINAL INSPECTED
Dies ergab eine Milch mit einem Feststoffgehalt von 9%,
Zu dieser Milch wurden 0,4 g CaCl2*H2O gegeben, worauf
der pH-Wert 6,68 betrug. Die Milch wurde sodann mit 85%iger Phosphorsäure, die 3 : 1 mit Wasser verdünnt worden war,
angesäuert. In der ersten Stufe wurden über einen Zeitraum von 1 Minute 36 Sekunden 14,5 ml Säure zugegeben, wodurch
ein pH-Wert von 5,29 und keine Ausfällung bewirkt wurden. In der zv/eiten Stufe wurden 3,5 ml der Säure über einen
Zeitraum von 1 Minute 7 Sekunden zugegeben, wodurch ein pH-Wert von 5,12 und keine Ausfällung erhalten wurden. In der
dritten Stufe wurden 0,5 ml der Säure über einen Zeitraum von 12 Sekunden zugegeben, v/odurch ein pH-Wert von 5,10 und
keine Ausfällung erhalten wurden. Es wurde versucht, den pH-Wert der Milch sogar noch weiter zu vermindern, wozu
in einer vierten Stufe 1,0 ml der Säure über einen Zeitraum von 15 Sekunden zugegeben wurden, wodurch ein pH-Wert
von 5,07 und immer noch keine Ausfällung erhalten wurden. Die Milch hatte ein gutes sauberes Aussehen. Nach 15 Minuten
weitergeführtem Rühren hatte sich der pH-Wert auf einen Gleichgewichtswert von 5,09 eingestellt. Die Temperatur
von 26°C wurde durch den ganzen Versuch hindurch aufrechterhalten. Diese Verfahrensführung liegt im Rahmen
der vorliegenden Erfindung.
Es wurde versucht, das Beispiel 8 unter Verwendung von weniger Säure und mit Handdurchbewegung (Rühren) zu wiederholen.
In der ersten Stufe wurden 5 ml der Säure zugesetzt, wodurch ein pH-Wert der Milch von 5,58 und keine Ausfällung
erhalten wurden. In der zweiten Stufe wurden 4 ml der Säure zugegeben, wodurch ein pH-Wert der Milch von
5,10 und eine Ausfällung erhalten wurden. Da bei diesem
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O n- '* ~ t n
J ο .:■: L ο
Versuch eine Ausfällung erhalten worden war, obgleich der pH-Wert höher war als bei dem vorhergebenden Versuch,
wurde hieraus die Schlußfolgerung gezogen, daß eine Handrührung der Milch bei der Temperatur, bei welcher
die Milch angesäuert wurde, zu langsam war.
Es wurde ein Laborversuch im großen Ausmaß durchgeführt, bei welchem Milch von einem Bearbeitungstrog mit I90 1
durch eine Zentrifugalpumpe durch eine Rohrleitung in einen Käsetrog gepumpt wurde. Die Einrichtung für die
Einführung der Säure in die Rohrleitung war zwischen dem Zentrifugenrohr und dem Käsetrog angeordnet. Die Einrichtung
zur Einführung der Säure wurde so kalibriert, daß 700 ml Säure je 76 1 der Milch eingeführt wurden. Die Zentrifugalpumpe
wurde auf eine Leistung von 152 1 je Minute eingestellt.
Als Säure wurde eine 85&Lge Phosphorsäure verwendet, die
3 ϊ 1 mit Wasser verdünnt worden war. Die Magermilch wurde
hergestellt, indem 17,6 kg Instant-Nicht-Fett-Milchfeststoffe
in 158,2 kg V/asser von 20,50C aufgelöst worden waren. Die Temperatur des Gemisches stieg auf 21,5°C an.
Es wurden 35 g CaCIp-HpO zugesetzt. Das System wurde sodann
in Betrieb genommen. Nach einer Minute waren 152 1 Milch vermischt mit 1450 ml der Säure in den Käsetrog
gepumpt worden. Der pH-Viert der angesäuerten Milch in dem Käsetrog betrug 5,20. Die Milch war sehr sauber und hatte
ein fließfähiges Aussehen. Die Rohrleitung wurde sodann von dem Behandlungstrog abgetrennt und an den Ablauf des
Käsetroges angeschlossen, so daß ein Umlaufsystem gebildet wurde. 100 ml weitere Säure wurden zu dem System über
einen Zeitraum von 39 Sekunden gegeben, vodurch ein pH-
-19-
3098S2/0669
ORtGfNAL INSPECTED
Wert der Milch von 5,12 und kein Niederschlag erhalten wurden. 50 ml weitere Säure wurden sodarm über einen Zeit- '
raum von 25 Sekunden zugesetzt, wodurch ein pH-Wert der Milch von 5,08 und immer noch kein Niederschlag erhalten
wurden. Die Temperatur der Milch während des Zeitraums der Säurezugabe wurde bei 22°C gehalten.
500 g D-Glucono-delta-lacton wurden in 500 ml Wasser von
26,5°C aufgelöst und mit 54 ml Rennin-Koagulierungsmittel vermischt. Das Geraisch wurde sodann zu der Milch gegeben.
Drei kleine Proben der Milch wurden abgenommen, um die Quarkspannung zu untersuchen. Die erste Probe wurde nach
einer Stunde abgenommen. Zu diesem Zeitpunkt betrug die Quarkspannung 12 g. Der pH-Wert war 4,85. Die zweite Probe
wurde nach 1 Stunde 15 Minuten untersucht. Zu diesem Zeitpunkt betrug die Quarkspannung 12 g. Die dritte Probe wurde
nach 1 Stunde 30 Minuten untersucht. Zu diesem Zeitpunkt betrug die Quarkspannung 14 bis 15 g und der pH-Wert 4,85.
Die Milch wurde während der Gerinnungsperiode bei der gleichen Temperatur wie bei der Zuführung der Säure gehalten.
Nach 1 Stunde 30 Minuten war ein sehr guter Quark erhalten
worden, der extrem gut schneidbar war. Der pH-Wert der Molke betrug 4,85. 30 ml 85%ige Phosphorsäure, gelöst in
2000 ml Wasser, wurden zu der Oberfläche der Molke gegeben und in mäßiger Weise eingerührt, wodurch ein pH-Wert von
4,55 erhalten wurde. Der Quark wurde wie gewöhnlich im Laufe von einer Stunde bei 48,50C ausgekocht. Der Quark wurde
ablaufen gelassen und Wasser wurde zugesetzt, um die Temperatur auf 29,9°C zu vermindern. Der Quark wurde erneut
ablaufen gelassen und weiteres Wasser wurde zugesetzt, um die Temperatur auf 18°C zu vermindern. Sodann wurde der
Quark ein drittes Mal ablaufen gelassen und Eiswasser wurde
-20-
309882/0669
zugesetzt, um die Temperatur auf 80C zu erniedrigen. Nach
45-minütigem Ablaufenlassen betrug die Ausbeute des Quarks 20,5 kg. Diese Verfahrensführung liegt im Rahmen der vorliegenden
Erfindung.
-21-
098; '/0669
Claims (4)
- PatentansprücheVerfahren zur Herstellung von saurem Käsequark, dadurch gekennzeichnet, daß manA. Milch unter heftigem Durchbewegcn und bei Temperaturen von etwa 15°C bis etwa 3O°C mit etwa 0,3 bis etwa 1,0 Gewichtsteilen einer wäßrigen Lösung mit 10 bis 90% freier Säure je 100 Gewichtsteile der Milch ansäuert, um eine angesäuerte Milch mit einem auf etwa 4,95 bis etwa 5,35 verminderten pH-Wert zu erhalten,B. die angesäuerte Milch bei etwa der gleichen Temperatur hält und hierzu etwa 0,25 bis etwa 1,0 Gewichtsteile eines Azidogens und etwa 0,015 bis etwa 0,050 Gewichtsteile eines proteolytischen Enzyms je 100 Gewichtsteile der Milch gibt undC. die Milch bei etwa der gleichen Temperatur etwa 30 Minuten bis etwa 4 Stunden bewegungslos stehen läßt, so daß ein saurer Käsequark gebildet wird, welcher zur Herstellung von Weißkäse, Dörrkäse, Quarkkäse, Rahmkäse und Neufchatel-Käse geeignet ist.
- 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Milch bei einer Temperatur von etwa 20 bis etwa 300C ansäuert und daß man den pH-Wert der Milch auf etwa 5,00 bis etwa 5,20 vermindert.
- 3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man die Milch bei einer Temperatur von etwa 20 bis etwa 25°C ansäuert, indem man zuerst-22-'.; 0 9 ?i J · .' / 0 G 6 9die wäßrige Lösung der freien Säure zufügt, bis der pH-Wert der Milch auf etwa 5,15 bis etwa 5,20 vermindert ist, und hierauf eine v/eitere wäßrige Lösung der freien Säure mit einer geringeren Geschwindigkeit zugibt, bis der pH-Wert der Milch auf etwa 5,10 vermindert ist.
- 4. Verwendung des sauren Käsequarks, hergestellt nach einem der Ansprüche 1 bis 3, zur Herstellung von Käseprodukten, wie Weißkäse, Dörrkäse, Quarkkäse, Rahmkäse und Neufchatel-Käso.309882/0669
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Free format text: WEICKMANN, H., DIPL.-ING. FINCKE, K., DIPL.-PHYS. DR. WEICKMANN, F., DIPL.-ING. HUBER, B., DIPL.-CHEM. LISKA, H., DIPL.-ING. DR.-ING. PRECHTEL, J., DIPL.-PHYS. DR.RER.NAT., PAT.-ANW., 8000 MUENCHEN |