DE2317261B2 - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Garnes aus mindestens zwei Komponenten - Google Patents
Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung eines Garnes aus mindestens zwei KomponentenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Vet'f hren und eine Vorrichtung zur Herstellung eines Garnes aus mindestens zwei Komponenten, die nach getrennter Zulieferung zusammengeführt und unter Erzeugung der
Drehung aufgewickelt werden. Ein Verfahren und eine Vorrichtung dieser Art sind durch DE-OS 20 28 988
bekannt Hierbei wird ebenfalls ein Garn aus mindestens zwei Komponenten hergestellt, bei dem sowohl die
einzelnen Komponenten als auch das Garn selbst eine Drehung aufweist. Dieses Garn ist insbesondere zur
Weiterverarbeitung auf Webstühlen als Kettfäden zur Herstellung hochwertiger Stoffe vorgesehen. Bei dem
bekannten Verfahren werden die einzelnen Komponenten von getrennten Streckwerken einem Zusammenführungspunkt zugeführt, der periodisch in Bewegungsrichtung des Garnes hin- und herbewegt wird, d. h. es erfolgt
eine periodische Veränderung des Abstandes zwischen den Streckwerken und dem Zusammenführungspunkt.
Die Geschwindigkeit des Garnes in Bewegungsrichtung wird hierbei im wesentlichen konstant gehalten. Das
durch dieses Verfahren erzeugte Garn entspricht demjenigen nach der Erfindung, bei dem die Drehung
zwischen den Komponenten in einer gegebenen Richtung aufrechterhalten wird, die sich jedoch entlang
der Länge des Garns in ihrer Stärke zyklisch ändert, wobei jede Komponente in sich selbst gedreht ist, und
zwar mit einer Drehung von sich periodisch ändernder Richtung und Stärke. Dieses bekannte Verfahren ist in
der Praxis nur schwer durchzuführen, da es eine entsprechend aufwendige und nicht ökonomisch arbeitende Vorrichtung zu seiner Durchführung benötigt.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, das Verfahren und die Vorrichtung der eingangs genannten
Art zu vereinfachen, außerdem soll das bekannte Garn auf wirtschaftlichere Art und Weise bezüglich der
Diese Aufgabe wird dadurch gelöst, daß der Zusammenführungspunkt in Bewegungsrichtung des
Garnes festgehalten wird und daß die Drehung zwischen dem Zusammenführungspunkt und der Erzeugung der Drehung intermittierend blockiert wird.
Erfindungsgemäß erfolgt also keine Bewegung des Zusammenführungspunkies in Bewegungsrichtung des
Garnes, sondern dieser Zusammenführungspunkt wird ίο in dieser Richtung festgehalten. Der Begriff »festgehalten« wurde insbesondere gewählt, um den Unterschied
gegenüber den bekannten Verfahren (DE-OS 20 28 988) herauszustellen. Eine das erfindungsgemäße Verfahren
nicht beeinflussende begrenzte Bewegung des Zusammenführungspunktes aus anderen technischen Gründen
ist selbstverständlich möglich. Anschließend an den Zusammenführungspunkt wird lediglich so auf das Garn
eingewirkt, daß die erzeugte Drehung abwechselnd blockiert wird, die Bewegung des Garnes selbst in
Bewegungsrichtung aber nicht behindert wird. Hierdurch wird ein bereits fertiges, für den üblicherweise
nachfolgenden Verarbeitungsschritt geeignetes Garn mit dem beschriebenen Aufbau und den beschriebenen
Eigenschaften in einfacher Weise erzeugt
In vorteilhafter Weise kann das erfindungsgemäße Verfahren derart durchgeführt werden, daß in an sich
bekannter Weise die getrennt zugeführten Komponenten mit gleicher Geschwindigkeit zugeliefert werden
und in der den Zusammenführungspunkt enthaltenden Ebene symmetrisch geführt sind.
Die das erfindungsgemäße Verfahren durchführende Vorrichtung weist eine Klemmeinrichtung zur Blockierung der Drehung auf, die die Bewegung des Garnes
selbst in Bewegungsrichtung nicht stört, sondern lediglich die aufgezwungene Drehung periodisch
blockiert. Diese Vorrichtung kann beispielsweise durch zwei drehbare Walzen gebildet werden, von denen
mindestens eine eine Vertiefung an einem Teil ihres Mantels aufweist. Wenn das Garn in dieser Vertiefung
liegt, wird die Drehung nicht blockiert. Wenn das Garn außerhalb der Vertiefung zwischen den Walzen liegt,
dann wird es zwar nach wie vor in Bewegungsrichtung bewegt, die Drehung wird aber festgehalten, d. h. sie
kann nicht in Richtung des Zusammenführungspunktes durchlaufen.
Schließlich ist es möglich, die Zulieferung in vorteilhafter Weise durch ein gemeinsames Streckwerk
durchzuführen. Hierdurch wird die Vorrichtung entsprechend schmäler, kompakter und hinsichtlich den
hohen Anforderungen an die Wirtschaftlichkeit gerecht.
Im folgenden wird die Erfindung unter Hinweis auf
die Zeichnung anhand eines Ausführungsbeispieles näher erläutert. Es zeigt
Fig. 1 eine schematische Ansicht einer Vorrichtung
zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens;
F i g. 2 einen Schnitt gemäß der Linie 2-2 der F i g. I;
und
Fig.3 eine etwas überzeichnete Darstellung eines nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten
Garnes.
z. B. das in F i g. 1 dargestellte Zweiriemchenstreckwerk
mit Verzugswalzen, die zwei Komponenten 3, 3'
verziehen und durch einen Fadenführer 4 einer
Nach dem Punkt Keiner Zusammenführung 12 und
an einem Punkt zwischen dem Auge 4 und der Zusammenführung 12 sind zwei Walzen 7,8 angeordnet.
lie sich mit einer Umfangsgeschwindigkeit drehen, die
m wesentlichen gleich der Geschwindigkeit des Garnes st, wobei eine intermittierende Klemmung vorgesehen
ist. Eine der Walzen ist eine einfache Lieferwalze 8, während bei der anderen Walze 7 eine Aussparung 11,
auf einer Seite vorgesehen ist, durch die das Garn läuft. Die Zusammenführung 12 ist etwa dort angeordnet, wo
die Komponenten bei außer Betrieb befindlichen Walzen 7, 8 zusammenlaufen würden; das kann etwa
3 cm von den Punkten entfernt sein, an denen die Komponenten von den vorderen Verzugswalzen erfaßt
werden.
Im Betrieb werden die Komponenten 3, 3' von den Walzen des Streckwerks verzogen und der Zusammenführung
12, den Walzen 7, 8, dem Auge 4 und der Spindel 6 zugeführt.
Die Spinnparameter werden derart gewählt, daß bei außer Betrieb befindlichen V/alzen 7 und 8 und bei durch
die Aussparung 11 auf der Walze 8 durchlaufendem Garn der sich von selbst einstellende Zusammenführungspunkt
des Garnes an oder nahe der Zusammenführung
12 liegt. Wenn die Walzen 7 und 8 rotieicn, ergibt
die Berührung der Walzen an ihrer nicht vertieften Oberfläche eine periodische Blockierung der Drehung
zwischen der Spindel und der Zusammenführung. Diese periodische Blockierung der-Drehung der Komponenten
am Zusammenführungspunkt führt dazu, daß zyklisch variierende Drehung den einzelnen, den Punkt
Y durchlaufenden Komponenten aufgezwungen wird
und daß das erzeugte Garn eine zyklisch angehäufte jo
Drehung in nur einer Richtung zeigt. Das erzeugte Garn ist in Fig.3 gezeigt. Man kann erkennen, daß zyklisch
wiederkehrende Bereiche A, B in dem Garn vorkommen, die hohe und niedrige Garndrehung zeigen. Man
kann ebenfalls erkennen, daß in den Bereichen A mit hoher Drehung die Drehung in den einzelnen
Komponenten gegensinnig zur Garndrehung und in den Bereichen ögleichsinnig mit der Garndrehung ist.
Zwei 390 tex Vorgarne aus 22 Mikron Wolle mit einer mittleren Faserlänge von 65 mm werden in einem
Zweiriemchenstreckwerk verzogen, um zwei Komponenten von je 18/5 tex herzustellen. Der Abstand der
Komponenten betrug 18 mm, und sie wurden an einer Zusammenführung 12 zusammengeführt, die 28 mm
unter der Klemmstelle der vorderen Verzugswalzen 2 lag. Von der Zusammenführung Hefen die vereinigten
Komponenten durch die die Drehung intermittierend blockierenden Walzen 7,8, von dort über das Auge 4 zu
einer üblichen Ringspindel mit einem Ringdurchmesser von 55 mm Die Klemmlinie der Walzen 7, 8 betrug
8 mm von der vorderen Wa!zenkler::nstelle, und der Durchmesser der mit der Aussparung versehenen
Walze war 32 mm, wobei die Aussparung über den halben Umfang der Walze ging. Ein Drall von 650
Drehungen pro Minute wurde bei einer Spindclgeschwind/.gkeit
von 9000 U/min aufgebracht, und 2,5 Spinnunterbrechungen wurden pro 100 Spindelstunden
registriert.
Die Garne wurden dann gedämpft und gesäubert und ohne weitere Behandlung auf einem Saurer Webstuhl
verarbeitet. Die Bindung 2/2 mit 29,1 Kettfaden pro cm und 27,2 Schußfäden pro cm, 0,22 Webunterbrechungen
pro 1000 Kettfaden und pro 10 000 Schußfäden wurden registriert.
Claims (5)
1. Verfahren zur Herstellung eines Garnes aus mindestens zwei Komponenten, die nach getrennter
Zulieferung zusammengeführt und unter Erzeugung der Drehung aufgewickelt werden, dadurch
gekennzeichnet, daß der Zusammenführungspunkt in Bewegungsrichtung des Garnes festgehalten wird und daß die Drehung zwischen dem
Zusammenführungspunkt und der Erzeugung der Drehung intermittierend blockiert wird.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß die getrennt zugeführten Komponenten mit gleicher Geschwindigkeit zugeliefert werden
und in der den Zusammenführungspunkt enthaltenden Ebene symmetrisch geführt sind.
3. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die
Blockierung rier Drehung durch eine Klemmeinrichtung (7,8) erfolgt, die die Bewegung des Garnes in
Bewegungsrichtung nicht stört
4. Vorrichtung nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet daß die Klemmeinrichtung durch zwei
drehbare Walzen (7, 8) gebildet ist, von denen mindestens eine eine Vertiefung (11) an einem Teil
ihres Mantels aufweist
5. Vorrichtung nach Anspruch 3 oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Zulieferung durch ein
gemeinsames Streckwerk (1,2) erfolgt.
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