DE19815054C1 - Verfahren und Spinnmaschine zum Herstellen von Coregarn - Google Patents
Verfahren und Spinnmaschine zum Herstellen von CoregarnInfo
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Abstract
Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Coregarn 63, bei dem einer in einem Streckwerk 1 verfeinerten Faserlunte 8, bevor sie durch Erteilen von Drehung verfestigt wird, ein Kernfaden 12 zugeführt wird, der in Mantelfasern eingebettet wird, wobei die Faserlunte nach dem Zuführen des Kerngarnes und vor dem Erteilen der Drehung in einer Verdichtungsvorrichtung 22 einem Verdichten unterworfen wird.
Description
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Herstellen von Core
garn, bei dem einer in einem Streckwerk verfeinerten Faserlunte,
bevor sie durch Erteilen von Drehung verfestigt wird, ein Kern
faden zugeführt wird, der in Mantelfasern eingebettet wird. Die
Erfindung betrifft ferner eine Spinnmaschine zum Herstellen von
Coregarn mit einem Streckwerk, das mindestens eine Faserlunte
abliefert, mit einer Einrichtung zum Zuführen von Kernfaden und
mit einer Einrichtung zum Drehen und Aufwinden des Coregarnes.
Das Herstellen von Coregarn oder Kerngarn ist dadurch gekenn
zeichnet, daß beim Bilden des Garnes, also insbesondere bei
dessen Verstrecken auf die vorgesehene Feinheit und dessen Ver
festigen durch Drehen, ein Kernfaden in die Faserlunte eingelegt
und von Mantelfasern umsponnen wird, so daß der Kernfaden im
besten Falle nicht mehr sichtbar ist. Der Kernfaden steuert da
bei im wesentlichen die Festigkeit und die Dehnung des erzeugten
Garnes bei, während die Mantelfasern vor allem den Griff und das
Erscheinungsbild des Garnes bestimmen. Als Kernfaden dient daher
in aller Regel ein endloser, synthetischer Faden, während als
Mantelfasern meist natürliche Stapelfasern wie Baumwolle
und/oder Wolle eingesetzt werden.
In einem Coregarn soll deshalb der Kernfaden möglichst vollstän
dig in die das äußere Erscheinungsbild bestimmenden Mantelfasern
eingebettet werden. Im normalen Coregarn-Spinnen erfolgt dies
dadurch, daß der Kernfaden der im letzten, in aller Regel also
im Hauptverzugsfeld breit auseinandergelaufenen Faserlunte zuge
führt wird, während das Herumlegen der Mantelfasern um den Kern
faden durch das Drehen des Faserverbandes zwischen dem Ausgangs
walzenpaar und dem die Drehung erteilenden Organ, in aller Regel
also einer Ringspinnspindel erfolgt. In DE 195 01 163 C1 wird
eine Vorrichtung gezeigt, die den Kernfaden exakt mittig der
changierenden Faserlunte zuführt. Trotz dieser genauen Zuführung
kann an manchen Stellen entlang des Garnes die Einbettung des
Kernfadens unvollständig sein, was eine Qualitätseinbuße des
erzeugten Coregarnes darstellt.
Die Erfindung hatte sich die Aufgabe gestellt, dieses Einbetten
des Kernfadens in die Mantelfasern zu verbessern. Sie erreicht
dies durch ein Verfahren mit den im Kennzeichen des
Hauptanspruches angegebenen Merkmalen und durch eine Vorrichtung
mit den im Kennzeichen des Anspruchs 2 angegebenen Merkmalen. Mit
diesen Merkmalen wird das Einbetten des Kernfadens in die
Mantelfasern zusätzlich zum Eindrehen durch das Verdichten
unterstützt und bewirkt so ein wirksameres, weniger Lücken auf
weisendes und über die Länge des Garnes gleichmäßigeres Abdecken
des Kernfadens durch die Mantelfasern.
Die Anordnung kann so getroffen sein, daß der vom Streckwerk ab
gelieferten Faserlunte oder bei mehreren vom Streckwerk abge
lieferten Faserlunten mindestens einer dieser Faserlunten vor
dem Ausgang des Hauptverzugsfeldes oder am Eingang der
Verdichtungszone ein Kernfaden zuläuft (Anspruch 3), Kernfaden
und Faserlunte gemeinsam verdichtet werden und schließlich durch
Drehungserteilung das Coregarn gebildet wird. Mehrere,
insbesondere, zwei Faserlunten liefert das Streckwerk beim
Herstellen von Scheinzwirn ab (Anspruch 11). Eine solche
Vorrichtung ist aus DE 196 01 466 A1 bekannt, dabei wird die
Lunte jedoch nicht verdichtet.
Eine Vorrichtung zum Ausführen dieses Verfahrens weist am Aus
gang eines Streckwerkes eine unter Saugzug stehende Verdich
tungsvorrichtung auf, die eine Perforationsspur, also eine in
Richtung der Bewegung des Faserlunte verlaufende Reihe kleiner
Ansaugöffnungen besitzt, an die die Fasern der Faserlunte ange
saugt werden. Verdichtungsvorrichtungen in Form von mit einer
Perforationsspur versehenen, rotierenden, zylindrischen Walzen
(DE 44 26 249 A1) oder von mit einer Perforationsspur ver
sehenen, umlaufenden, flexiblen Riemchen (EP 0 635 590 A2) sind
bekannt.
Ein besonders wirksames Einbetten des Kernfadens wird dann er
reicht, wenn dieser erfindungsgemäß vor der Verdichtungszone der
dort noch breit liegenden Faserlunte möglichst mittig zugeführt
wird. Dies ist insbesondere dann gegeben, wenn der Kernfaden dem
Ausgangswalzenpaar des Streckwerkes auf dessen Einlaufseite zu
geführt wird.
In Abwandlung dieser Ausführungsform (Anspruch 3) kann der
Kernfaden auch direkt der Verdichtungszone zugeführt werden. Bei
einer ein Saugriemchen aufweisenden Verdichtungsvorrichtung
(Ansprüche 8 + 9) kann der Kernfaden dem Streckwerk von
derjenigen Seite - von oben oder von unten - zugeführt werden,
auf der das Saugriemchen angeordnet ist und um die Umlenkkante
an der Einlaufseite des Saugriemchens geleitet werden. Im
anderen Falle ist dem Saugriemchen im Bereich seiner
Einlaufseite eine Führungswalze zugeordnet, um die der Kernfaden
geführt ist (Anspruch 4). Wenn die Verdichtungsvorrichtung eine
Saugwalze aufweist, kann der Kernfaden auch dem Umfang dieser
Saugwalze zugeführt werden Ansprüche 6 + 7).
Das Verdichten einer von einem Streckwerk abgelieferten Faser
lunte bietet den Vorteil, daß die Faserlunte eng zusammengefaßt
der Drehungszone zugeführt werden kann, in sie zu einem Garn
verfestigt wird. In diese eng zusammengefaßte Faserlunte springt
die ihr von der Drehungseinrichtung erteilte Drehung bis nahe an
die Klemmlinie ein, d. h. das Spinndreieck ist sehr klein. Dies
hat zur Folge, daß der Verlust an sich abspaltenden Randfasern
minimal ist und daß das erzeugte Garn wenig abstehende Fasern
aufweist, d. h. geringe Haarigkeit besitzt und die eng
anliegenden Fasern den Kernfaden wirksam abdecken.
Es hat sich gezeigt, daß diese vorteilhafte Wirkung des Verdich
tungsspinnens durch fadenballonloses oder fadenballonreduziertes
Spinnen noch weiter gesteigert werden kann.
Fadenballonloses oder fadenballonreduziertes Spinnen vermindert
die Fadenzugkraft in dem Fadenstück zwischen Spindelspitze und
Ausgangswalzenpaar der Streckwerke und erhöht die Drehungsdichte
in diesem Fadenstück. Anscheinend unterstützen diese Wirkungen
den durch das Verdichten der Faserlunte bewirkten Effekt.
Dieses ballonlose oder fadenballonreduzierte Spinnen kann insbe
sondere durch einen Spindelaufsatz auf der Spinnspindel der
Ringspinnvorrichtung in Form eines Spinnfingers oder einer
Spinnkrone erreicht werden.
Auch ein Drehen und Aufwinden der Faserlunte mittels einer Topf
spinnvorrichtung erfolgt ballonlos und vermindert dadurch die
Fadenzugkraft in dem Fadenstück zwischen dem Ausgangswalzenpaar
des Streckwerkes und dem Ablagepunkt des Garnes im Spinntopf.
Auch diese Maßnahme führt zu den bereits genannten Vorteilen des
ballonlosen Spinnens.
In den Figuren der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der Er
findung dargestellt. Die Darstellung ist weitestgehend schemati
siert und unmaßstäblich.
Es zeigen
Fig. 1 eine erste Ausführungsform der Erfindung im
Querschnitt durch den Streckwerksbereich und
durch die Spindelreihe;
Fig. 2 eine zweite Ausführungsform der Verdichtungsvor
richtung in Darstellung wie in Fig. 1, teils
geschnitten;
Fig. 3 eine Ansicht der Verdichtungsvorrichtung der
Fig. 1 teilweise geschnitten;
Fig. 4 bis 7 weitere Ausführungsformen der Erfindung in Dar
stellung wie in Fig. 1;
Fig. 8 eine Ausführungsvariante zum Herstellen von
Scheinzwirn in Ansicht von vorn.
Die erfindungsgemäße Spinnmaschine weist ein Streckwerk 1 ge
läufiger Bauart mit einem Eingangswalzenpaar 2, einem Mittelwal
zenpaar 3 und einem Ausgangswalzenpaar 4 auf. Die Unterwalzen
2', 3' und 4' dieser Walzenpaare sind als Stahlwalzen ausgebil
det, die sich über die Länge des Streckwerksbereiches der Spinn
maschine erstrecken und weisen im Bereich der Arbeitsstellen
Riffelung auf. Die Oberwalzen 2", 3" und 4" sind als Zwillings
walzen ausgebildet, die mit elastischem Belag 5 versehen und
mittels nicht dargestellter Lenker an einem in Fig. 3 und 8
angedeuteten Trag- und Belastungsarm 6 gelagert und
federbelastet sind. Die Walzen 2' und 2" des Mittelwalzenpaares
2 sind mit Riemchen 7 ausgestattet, die jeweils in nicht
dargestellten, ebenfalls am Trag- und Belastungsarm 6 bzw. an
der Stanze des Streckwerkes 1 gelagerten Riemchenkäfigen geführt
sind. Das Streckwerk 1 liefert eine zur endgültigen Feinheit
verstreckte, bändchenförmige, noch nicht verfestigte Faserlunte
8 ab. Es versteht sich, daß die Erfindung auch in Verbindung mit
Streckwerken anderer Art verwirklicht werden kann.
Dem Streckwerk 1 ist erfindungsgemäß ein Kernfaden-Lieferwerk 9
zugeordnet, das in den Ausführungsformen der Fig. 1 bis 3 und
5 bis 8 zwei, sich ebenfalls über die Länge des Streckwerksbe
reiches der Spinnmaschine erstreckende Abrollwalzen 10 aufweist.
Auf den Abrollwalzen 10 liegt eine Kernfadenspule 11 auf, von
der ein in der Zeichnung strichdoppelpunktiert dargestellter
Kernfaden 12 zur Eingangsseite des Ausgangswalzenpaares 4 ge
führt ist. Die Abrollwalzen 10 sind auf hier nicht näher darge
stellte Weise über das Getriebe der Spinnmaschine angetrieben.
Dem Kernfaden-Lieferwerk 9 ist ein Kernfaden-Fadenführer 13 zu
geordnet, der zumindest die Changierbewegung des von der Kern
fadenspule 11 ablaufenden Kernfadens 12 neutralisiert. Da die
Fähigkeit der im folgenden beschriebenen Verdichtungsvorrich
tungen, die Faserlunte 8 bzw. deren Fasern seitlich anzusaugen,
begrenzt ist, kann die Faserlunte 8 durch den geläufigen Vor
garn-Einlauftrichter 14 des Streckwerkes 1 nicht oder nur in ge
ringem Ausmaß changiert werden. Damit der Kernfaden 12 der Fa
serlunte 8 immer mittig zuläuft, muß der Kernfaden-Fadenführer
13 zum Vorgarn-Einlauftrichter 14 des Streckwerkes 1 zentriert
sein und diese Position muß bei Changieren der Faserlunte auf
recht erhalten werden. Dies kann dadurch erfolgen, daß Vorgarn-
Einlauftrichter 14 und Kernfaden-Fadenführer 13 mechanisch ge
koppelt sind, was in Fig. 4 durch eine strichpunktierte Wirk
linie 15 angedeutet ist.
Es ist jedoch auch möglich, einen an sich bekannten Kernfaden-
Fadenführer einzusetzen, der seitlich frei verschiebbar ist und
- von der durch das Streckwerk laufenden Faserlunte 8 mitgenom
men - den Kernfaden 12 zur Faserlunte zentriert bzw. einer chan
gierenden Faserlunte nachführt.
Allein der Saugrotor der Fig. 7 kann auch breit changierende
Faserlunte 8 zusammenfassend verdichten, so daß bei seinem Ein
satz sowohl die Faserlunte mittels des geläufigen Vorgarn-Ein
lauftrichters 14 am Einlauf des Streckwerkes 1 als auch der
Kernfaden 12 mittels des Kernfaden-Fadenführers 13 - synchron
mit dem Vorgarn-Einlauftrichter 14 - breit changieren können.
Wie in Fig. 4 dargestellt, kann der Kernfaden 12 auch von einem
feststehenden Kernfadenkops 16 über Kopf abgezogen werden. Der
Kernfadenkops 16 ist zu diesem Zweck auf ein Halterohr 17 aufge
steckt und durch dieses Halterohr geführt. Da in der Aus
führungsform dieser Fig. 4 die Funktion des Ausgangswalzen
paares des Streckwerkes 1 durch eine später näher beschriebene
Saugwalze 18 in Verbindung mit einer ihr zugeordneten Oberwalze
37 ausgeübt wird, wird der Kernfaden 12 in diesem Falle dieser
Oberwalze zugeführt und durch die Förderwirkung dieser Walzen
kombination vom Kernfadenkops 16 abgezogen.
Wie in Fig. 6 dargestellt, kann anstelle des Kernfaden-Faden
führers 13 eine Kernfaden-Führungswalze 20 mit mittiger Faden
führernut 21 vorgesehen sein. Diese Kernfaden-Führungswalze 20
kann im Trag- und Belastungsarm 6 des Streckwerkes gelagert
sein. Da sie nicht changiert werden kann, ist bei ihrem Einsatz
ein Changieren der Faserlunte 8 nicht möglich.
Dem Streckwerk 1 ist eine Verdichtungsvorrichtung 22 für die vom
Streckwerk 1 abgelieferte Faserlunte 8 nachgeordnet. Für diese
Verdichtungsvorrichtung 22 gibt es eine ganze Reihe von vorteil
haften Ausführungsformen, von denen einige in den Figuren der
Zeichnung dargestellt und im folgenden beschrieben sind.
In der Ausführungsform der Fig. 1 bis 3 weist die Verdichtungs
vorrichtung 22 eine Saugwalze 18 auf, die mit einer Perforation
23 in Form in Linie angeordneter kleiner Ansaugöffnungen 24 ver
sehen ist. Die Saugwalze 18 ist als Zwillingsoberwalze ausge
bildet und wird über einen in Fig. 3 angedeuteten Trag- und Be
lastungsarm 6 auf zwei Unterwalzen 25 und 26 aufgedrückt. Die
in Laufrichtung der Faserlunte 8 vorgeordnete Unterwalze 25 kann
von einem Transportriemchen 27 umschlungen sein, das die Aufgabe
hat, die Faserlunte 8 zwischen dem Ausgangswalzenpaar 4 und der
Saugwalze 18 zu führen.
Fig. 3 zeigt auch die Ausbildung dieser Saugwalze 18. Sie ist
topfförmig ausgebildet und gemeinsam mit ihrer Zwillingswalze an
einer im Trag- und Belastungsarm 6 gehalterten Achse 19 ge
lagert. Durch ihre offene Seite ragt eine feststehende Saugkam
mer 28 in ihr Inneres. Die Saugkammer 28 ist - auch bei den im
folgenden beschriebenen Varianten der Verdichtungsvorrichtung 22
- wie in Fig. 1 angedeutet über eine Rohr- oder Schlauchleitung
29 mit einer einen Motor 30 und eine Saugpumpe 31 umfassenden
Saugquelle 32 verbunden. Der Saugzug dieser Saugquelle 31 wird
durch die von einem Schild 33 gebildete Saugkammer 28 auf einen
Teilbereich der Perforation der Saugwalze 18, auf eine Ver
dichtungszone 34 beschränkt. Nur in dieser Verdichtungszone 34
ist die Saugkammer 28 zur Perforation 23 hin geöffnet, so daß
nur dort der Saugzug durch die Perforation hindurch auf die
Außenseite der Saugwalze 18 wirken kann.
Die Saugwalze 18 besteht in aller Regel aus Stahl. Um metal
lischen zwischen ihrem Mantel und den in aller Regel ebenfalls
stählernen Unterwalzen 25 und 26 zu vermeiden, der zu Ver
schleiß, Lärm und Gleiten führen würde, zu vermeiden, sind ent
weder die Saugwalze 18 oder die Unterwalzen 25, 26 mit elas
tischem Belag 5 versehen. In der in Fig. 1 und 3 wiedergegebenen
Alternative ist die Saugwalze 18 mit dem elastischen Belag 5
versehen, in der Ausführungsform der Fig. 2 die Unterwalzen 25,
26.
Fig. 4 zeigt eine Ausführungsform, bei der eine Saugwalze ähn
lich der vorstehend beschriebenen als Saug-Unterwalze 35 einge
setzt ist. Sie ist als mit der Perforierung 23 versehenes Rohr
ausgeführt und in der Stanze des Streckwerkes 1 gelagert und an
getrieben. In ihrem Innern ist die Saugkammer 28 angeordnet,
deren Saugwirkung mittels eines Schirmes 33 auf die Verdich
tungszone 34 begrenzt ist. Der Saug-Unterwalze 35 ist mindestens
eine Oberwalze 36 zugeordnet, die als Drehungsstopp für die
durch die Drehung erteilende Einrichtung - hier in Form einer
Ringspinnvorrichtung - eingeleitete Drehung dient. Am Beginn der
Verdichtungszone 34 kann eine weitere Oberwalze 37 angeordnet
sein. Diese Oberwalze 37 bildet bei dieser Ausführungsform des
Streckwerkes 1 in Zusammenwirken mit der Saug(unter)walze 35 das
Ausgangswalzenpaar des Hauptverzugsfeldes des Streckwerkes. Das
Streckwerk 1 weist daher in diesem Falle ein Walzenpaar weniger
auf als in den anderen Ausführungsvarianten. Die Oberwalzen 36
und 37 weisen elastischen Bezug 5 auf und sind im Trag- und Be
lastungsarm 6 des Streckwerkes gelagert und belastet.
In der Ausführungsvorrichtung der Fig. 5 weist die Verdichtungs
vorrichtung 22 ein Saugriemchen 38 auf, das aus elastischem
Kunststoff besteht und eine Oberwalze 39 umschlingt. Dieses
Saugriemchen 38 weist mittig um seinen Umfang die Perforation 23
in Form in Linie angeordneter kleiner Ansaugöffnungen 24 auf.
Auch hier ist innerhalb des Saugriemchens 39 mittels des Schir
mes 33 die ortsfeste Saugkammer 28 abgetrennt. Sie begrenzt die
Saugwirkung auf die Verdichtungszone 34, in der sie sich gegen
den inneren Umfang des Saugriemchens 38 öffnet.
Die Oberwalze 39 liegt mit dem Saugriemchen 38 auf einer ange
triebenen Unterwalze 40 auf, die wie die Unterwalzen des Streck
werkes über die Länge des Streckfeldbereiches der Spinnmaschine
durchläuft und die Oberwalze und das Saugriemchen antreibt.
In der Ausführungsform der Fig. 6 ist die von einem Saugriemchen
41, das dem vorstehend beschriebenen gleichen kann, umschlungene
Walze unterhalb des Laufes der Faserlunte 8, also der Streck
feldebene als Unterwalze 42 angeordnet. Sie liegt auf einer An
triebs-Unterwalze 43 auf, die als über den Streckfeldbereich der
Spinnmaschine durchgehende Stahlwalze ausgebildet ist und dem
Antrieb der Riemchenwalze 42 und einer ihr zugeordneten, ober
halb der Steckfeldebene liegenden Oberwalze 44 dient. Innerhalb
dieses Saugriemchens 42 ist ebenfalls wie vorstehend beschrieben
eine an die Saugquelle 32 angeschlossene Saugkammer 28 angeord
net. Sowohl die Saugriemchen-Unterwalze 42 als auch die Ober
walze 44 sind als Zwillingswalzen ausgebildet und am Trag- und
Belastungsarm 6 des Streckwerkes 1 gehaltert und belastet. Die
Druck-Oberwalze 44 kann elastischen Belag 5 aufweisen oder - da
sie auf dem Saugriemchen 41 aus elastischem Kunststoff aufliegt,
auch einen stählernen Mantel haben. Die Anordnung einer
gesonderten Riemchen-Zwillingsunterwalze 42 bietet den Vorteil,
daß das Saugriemchen 41 bei Verschleiß leichter ausgetauscht
werden kann.
Die Verdichtungsvorrichtung 22 kann gemäß Fig. 7 auch einen
scheibenförmigen Saugrotor 45 aufweisen, der, auf seinem Umfang
die Perforation 24 enthält und der so angeordnet ist, daß die
die Perforation enthaltende Ebene in etwa in der Ebene liegt,
die die Walzen des Ausgangswalzenpaares 4 des Streckwerkes in
deren Klemmlinie tangiert. Das Innere des Saugrotors 45 enthält
wieder eine eine Verdichtungszone 34 eingrenzende Saugkammer 28.
Die Verdichtungszone 34 erstreckt sich vom Ausgangswalzenpaar 4
um bspw. ein Viertel des Umfanges des Saugrotors, an ihrem Ende
ist eine Andrückwalze 46 federnd an den Saugrotor 45 angedrückt.
Der Saugrotor 45 ist bspw. mittels eines an seiner Welle 47 an
greifenden und mittels Anpreßrollen 48 an diesen angedrückten,
endlosen, umlaufenden Tangentialantriebsriemen 49 angetrieben.
Der Saugrotor 45 ist mit einer Drehzahl angetrieben, die seiner
Umfangsfläche eine der Liefergeschwindigkeit des
Ausgangswalzenpaares 4 entsprechende Geschwindigkeit verleiht.
Die Unterwalzen 2', 3', 4', des Streckwerkes 1 und die Unter
walzen 25, 26, 35, 40 und 43 der verschiedenen Varianten der
Verdichtungsvorrichtung 22 sind, wie durch die in Fig. 1
eingezeichneten strichpunktierten Wirklinie 50 angedeutet,
mittels eines nicht dargestellten Getriebes oder auch mittels
Einzelantrieben in aufeinander abgestimmten
Drehzahlverhältnissen angetrieben.
In den Ausführungsformen der Fig. 1, 2, 3, 5, 6 und 8 weisen die
Unterwalzen 25, 26, 40 bzw. 42, von denen aus die Faserlunte 8
in den Bereich läuft, in der ihr Drehung erteilt wird, einen
Durchmesser auf, wie er sich allgemein in Streckwerken für die
Verarbeitung der jeweiligen Stapelfasern als zweckmäßig erwiesen
hat. Dieser Durchmesser beträgt bspw. bei Baumwolle 29 mm bis 33
mm.
Der Verdichtungsvorrichtung 22 ist in den Ausführungsformen der
Fig. 1, 4 und 5 sowie 7 und 8 eine geläufige Ringspinnvorrich
tung 51 mit Spindelbank 52, Spinnspindel 53, Ringbank 54, Spinn
ring 55, Ringläufer 56 und Fadenführer 57 nachgeordnet. Fig. 6
zeigt eine Ausführungsform, bei der der Verdichtungsvorrichtung
22 eine geläufige Topfspinnvorrichtung 58 nachgeordnet ist, mit
einem in einer Topfbank 59 gelagerten Spinntopf 60, in dem mit
tels eines auf und ab bewegten Fadenführerrohres 61 ein
Spinnkuchen 62 aufgebaut wird.
Im Betrieb liefert das Streckwerk 1 aus dem Ausgangswalzenpaar 4
eine Faserlunte 8 ab, die infolge des Durchmessers des zulau
fenden Vorgarnes und der Verzugsarbeit eine gewisse Breite auf
weist und in die der Kernfaden 12 mittig eingelegt wird. Durch
den Saugzug einer der vorstehend beschriebenen Verdichtungsvor
richtungen 22 werden die in der Faserlunte 8 seitlich liegenden
Fasern an die enge Linie der Ansaugöffnungen 24 der jeweiligen
Verdichtungsvorrichtung herangesaugt, die Faserlunte 8 dadurch
verdichtet und der Kernfaden 12 durch die Fasern dicht umman
telt. In diesem verdichteten Zustand wird die Faserlunte 8 und
der von ihr ummantelte Kernfaden 12 an der in den Verdichtungs
vorrichtungen definierten Klemmlinien an die Ringspinnvorrich
tung 51 oder an die Topfspinnvorrichtung 58 abgeliefert und von
dieser durch Drehungserteilung zu einem Coregarn 63 verfestigt
und aufgewunden.
In Fig. 4 ist der Einsatz einer ohne Fadenballon bzw. mit redu
ziertem Fadenballon arbeitenden Ringspinnvorrichtung 51 darge
stellt. An der Spitze der Spinnspindel 53 ist zu diesem Zweck
ein sog. Spinnfinger 64 angeordnet, der in Zusammenwirken mit
dem Fadenführer 57 das zulaufende Coregarn 63 einfängt, um die
Garnhülse 65 schlingt und ohne Fadenballon oder mit nur sehr
kleinem, reduzierten Fadenballon dem Ringläufer 56 zuleitet. An
stelle des Spinnfingers 64 kann auch eine an sich bekannte und
daher hier nicht näher dargestellte und beschriebene, gleich
wirkende Spinnkrone eingesetzt werden.
In Fig. 8 ist schließlich noch die Möglichkeit dargestellt, die
Verdichtungsvorrichtung 22 - im Beispiel diejenige der Fig. 5 -
zum Herstellen von Scheinzwirn auszurüsten. Hierzu weist das
Saugriemchen 38 eine Perforation 23 in Form zweier im Abstand
nebeneinander liegender Reihen von Ansaugöffnungen 24 auf, mit
tels deren zwei an der jeweiligen Arbeitsstelle von zwei
Vorgarnspulen 67 ablaufenden und im Streckwerk 1 verstreckte und
durch das Ausgangswalzenpaar 4 nebeneinander abgelieferte
Faserlunten 8, 8' noch getrennt verdichtet werden. Nach Ablaufen
dieser verdichteten Faserlunten von der Unterwalze 40 der
Verdichtungsvorrichtung 22 laufen die beiden Faserlunten im
Vereinigungspunkt 68 zusammen und werden durch eine
Ringspinnvorrichtung 51 oder durch eine Topfspinnvorrichtung 58
zu einem Scheinzwirn 66 gedreht und aufgewunden.
Beim Herstellen von Scheinzwirn 66 werden zwei Faserlunten 8, 8'
vereinigt. In aller Regel genügt es, zum Herstellen von Core
garn-Scheinzwirn nur einer der Faserlunten einen Kernfaden zuzu
führen. In Fig. 8 ist daher nur eine Kernfaden-Fadenspule 11
dargestellt, deren Kernfaden 12 der rechten Faserlunte 8' zu
läuft.
Es versteht sich, daß die beschriebenen und dargestellten Vari
anten der Komponenten der erfindungsgemäßen Spinnmaschine wie
die unabdingbaren - Streckwerk 1, Verdichtungsvorrichtung 22,
Drehungs- und Aufwindevorrichtung 51 oder 58 - und die fakulta
tiven - wie ballonlos mittels Spinnfinger 64 und Einrichtung zum
Herstellen von Scheinzwirn 66 - auch in anderen als den be
schriebenen und dargestellten Kombinationen verwirklicht werden
können.
Claims (11)
1. Verfahren zum Herstellen von Coregarn, bei dem einer in
einem Streckwerk verfeinerten Faserlunte, bevor sie durch
Erteilen von Drehung verfestigt wird, ein Kernfaden zuge
führt wird, der in Mantelfasern eingebettet wird,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Faserlunte nach dem Zuführen des Kerngarnes und vor
dem Erteilen der Drehung einem Verdichten unter Saugzug
unterworfen wird.
2. Spinnmaschine zum Herstellen von Coregarn mit einem Streck
werk, das mindestens eine Faserlunte abliefert, und mit
einer Einrichtung zum Zuführen von Kerngarn zur Faserlunte,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Streckwerk (1) an seinem Ausgang eine die mindestens
eine Faserlunte (8, 8') verdichtende, umlaufende, mit einer
Perforation (23) versehene, unter Saugzug stehende Verdich
tungseinrichtung (22) aufweist und ein Kernfaden (12) mittig
zur Perforation (23) zugeführt wird.
3. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kernfaden (12) derart an die Verdichtungseinrichtung
(22) geführt ist, daß er auf deren Einlaufseite der Faser
lunte (8, 8') zuläuft.
4. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Kernfaden (12) derart um eine der Verdichtungsein
richtung (22) zugeordnete Kernfaden-Führungswalze (20) ge
leitet ist, daß er auf der Einlaufseite der Verdichtungsvor
richtung der Faserlunte (8, 8') zuläuft.
5. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdichtungseinrichtung (22) ein umlaufendes Saugag
gregat (18, 35, 38, 41, 45) aufweist, das mittig um seinen
Umfang mit einer Perforation (23) in Form in einer Linie an
geordneter kleiner Ansaugöffnungen (24) aufweist und in des
sen Innerem eine unter Saugzug stehende Saugkammer (28) an
geordnet ist, durch die die Wirkung des Saugzuges auf eine
dem Faserlauf zugewandte Verdichtungszone (34) des Saugag
gregates beschränkt wird.
6. Spinnmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Saugaggregat als Saugoberwalze (18) ausgebildet ist,
die auf mindestens einer angetriebenen Unterwalze (25, 26)
aufliegt (Fig. 1 bis 3).
7. Spinnmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Saugaggregat als angetriebene Saugunterwalze (35)
ausgebildet ist, auf der mindestens eine Oberwalze (36, 37)
aufliegt (Fig. 4).
8. Spinnmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Saugaggregat als Saugriemchen (38) ausgebildet ist,
das um die Oberwalze (39) eines Walzenpaares (39, 40) ge
führt ist (Fig. 5).
9. Spinnmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Saugaggregat als Saugriemchen (41) ausgebildet ist,
das um eine Unterwalze (42) eines Walzentrios (41, 43, 44)
geführt ist (Fig. 6).
10. Spinnmaschine nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Saugaggregat als drehender Saugrotor (45) ausgebil
det ist, dessen Ebene seiner Perforation (23) zumindest an
nähernd in einer Ebene liegt, die die Walzen (4', 4") des
Ausgangswalzenpaares (4) in deren Klemmlinie tangiert (Fig.
7).
11. Spinnmaschine nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Verdichtungsvorrichtung (22) zum Herstellen von
Scheinzwirn (66) mit einer doppelspurigen Perforation (23)
mit zwei parallelen Reihen kleiner Ansaugöffnungen (24) aus
gerüstet ist (Fig. 8).
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