DE198620C

DE198620C -

Info

Publication number: DE198620C
Application number: DENDAT198620D
Authority: DE

Description

l^t^ani^.W

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

'.- M 198620 ■-KLASSE 76 c. GRUPPE

Patentiert im Deutschen Reiche vom 25. August 1907 ab.

Bei dem absatzweise erfolgenden Spinnvorgange auf den Streichgarnselbstspinnern wird erst eine bestimmte Menge Vorgarn geliefert bei gleichzeitiger Drehungserteilung an dasselbe, und nach Ausschluß der Vorgarnlieferung setzt eine sich absatzweise steigernde Drehttngserteilung durch die mehrfachen Spindelgeschwindigkeiten ein, während welcher die Streckung erfolgt, die nicht gleichmäßig, sondern durch die Form und absetzende Geschwindigkeit der Wagenauszugsschnecke ganz unregelmäßig vor sich geht. Der Vorgang der Verspinnung ist also kein ununterbrochener gleichmäßiger, sondern ein unregelmäßiger, sowohl in bezug auf den Verzug, als auch auf die Drehungserteilung. Bei ununterbrochen spinnenden und aufwindenden Maschinen hat man zu dieser Nachahmung des absatzweisen Verzuges und der Drehungserteilung die Streckwalzen ausgebrochen oder durch Abheben der Druckwalzen ein Überspringen des Schlußdrahtes oder auch des falschen Vordrahtes auf das in Verstreckung befindliche Vorgarn hergestellt. Es sind auch weitere Maschinen bekannt geworden, wo dem Vorgarn ein bleibender Vordraht erteilt wird, jedoch erfolgt dann die Verstreckung immer dauernd gleichbleibend und nicht absetzend. Diesen Einrichtungen gegenüber wird bei der vorliegenden Spinnmaschine für Streichgarn das einen bleibenden Vordraht erhaltende Vorgarn absatzweise gestreckt, wie es sonst bei der absatzweisen Verstreckung des den übersprungenen Schlußdraht oder den falschen Vordraht annehmenden Vorgarnes erfolgt. Es ist also der Verstreckungsvorgang, der unter Erteilung von bleibendem Vordraht stattfindet, zu einem nach verschiedener Richtung unregelmäßigen gemacht, insofern, als einmal der erhaltene Vordraht durch den absatzweisen Abzug des Vorgarnes oder der absatzweisen Einführung in das Streckwerk auf das schon verstreckte Vorgarn überspringen kann, und dadurch dem Vorgarn infolge der absetzenden Verstreckung Erschütterungen erteilt werden, wie solcher die Streichgarnverstreckung bedarf. Die Verteilung des Vordrahtes während der Verstreckung ist also eine ganz unregelmäßige und der Verzug durch den zeitweise unterbrochenen Abzug ebenfalls.

Bei der den Gegenstand der Erfindung bildenden Maschine werden die Vorgarnwickel in umlaufende Kapseln K gelegt und, indem der Faden von innen aus den Wickeln gezogen wird, wobei dies nach Fig. 1 durch das mittlere Loch des Kapseldeckels D oder nach Fig. 2 bei offenen Kapseln durch den umklappbaren Fadenführer f erfolgt, das Vorgarn Drehung erhält. Das Vorgarn wird aus der Kapsel einesteils durch das Walzenpaar C₁, andernteils durch das Walzenpaar C₂ herausgezogen. Das Walzenpaar C₂ hat eine größere Umfangsgeschwindigkeit als das erste Walzenpaar, und bei letzterem wird die obere, die Mitnahme des Fadens bewirkende Druckwalze O nach Fig. 1 regelbar zeitweise abgehoben oder die untere Walze erhält nach Fig. 2 Einschnitte. Wenn die obere Walze O aufliegt, so wird der Faden von dem Walzenpaar C₁ aus der Kapsel gezogen und gleich-

zeitig zwischen dem Walzenpaar C₁ und C₂ verstreckt. Ist aber die obere Walze 0 abgehoben oder steht nach Fig. 2 ein Einschnitt der Unterwalze U unter derselben, so findet

5' keine Verstreckung mehr statt, der Fadenabzug erfolgt dann durch das Walzenpaar C₂. Man hat also auf diese Weise im Vorgarn eine absetzende Verstreckung und Lieferung, wobei die Drahtgebung nicht unterbrochen ist, und es ist also die beabsichtigte unregelmäßige Erschütterung während der Verstreckung erzielt, die schließlich noch durch umlaufende Flügel F nach Fig. 2 unterstützt werden kann.

Der aus dem zweiten gleichmäßig liefernden Walzenpaar C₂ kommende Faden kann bei losem Garn nach Fig. 1 ohne weiteres in einem Trichter T zu einem Schlauchcops gespult werden oder gelangt bei hartgedrehten Garnen nach Fig. 2 zu einer Ringspindel R, um von derselben den Nachdraht zu erhalten und zu einem Kötzer gewunden zu werden.

Claims

Patent-Anspruch:

Ununterbrochen aufwindende Streichgarnspinnmaschine, dadurch gekennzeichnet, daß das durch Umdrehung der Vorgarnwickel bleibenden Vordraht erhaltende Vorgarn durch ein Streckwerk mit zwei Walzenpaaren absatzweise verstreckt wird, dessen Einführwalzenpaar durch Einschnitte der Unterwalze oder Abheben der Oberwalze· den erteilten bleibenden Vordraht bis an das vordere Streckwalzenpaar verteilt.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.