DE212954C - - Google Patents

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DE212954C
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    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65HHANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
    • B65H54/00Winding, coiling, or depositing filamentary material
    • B65H54/56Winding of hanks or skeins
    • B65H54/58Swifts or reels adapted solely for the formation of hanks or skeins
    • BPERFORMING OPERATIONS; TRANSPORTING
    • B65CONVEYING; PACKING; STORING; HANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL
    • B65HHANDLING THIN OR FILAMENTARY MATERIAL, e.g. SHEETS, WEBS, CABLES
    • B65H2701/00Handled material; Storage means
    • B65H2701/30Handled filamentary material
    • B65H2701/31Textiles threads or artificial strands of filaments

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  • Artificial Filaments (AREA)
  • Yarns And Mechanical Finishing Of Yarns Or Ropes (AREA)
  • Treatment Of Fiber Materials (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 29«. GRUPPE
Verfahren zur Herstellung von Viskoseseide. Patentiert im Deutschen Reiche vom 26. Juni 1907 ab.
Bei der Herstellung von Viskoseseide werden die Viskose- (Zellulosexanthogenat-) Lösungen auf bekannte Weise in Fällungsbäder von Ammonsalzen, Schwefelsäure, sauren, schwefelsauren Salzen o. dgl. eingespritzt und die hierbei entstehenden Fäden durch verschiedenartige Vorrichtungen aufgenommen. Zwei wesentlich verschiedene Verfahren sind hierbei in Anwendung, welche als Zentrifugen-ίο spinnverfahren einerseits und Spulenspinnverfahren andererseits bezeichnet werden können. Beim ersten Verfahren wird der frisch gesponnene Faden durch geeignete Führung lotrecht abwärts und zentrisch in einen rasch rotierenden, zentrifugenartigen Spinntopf geführt, dessen Innenwandung er sich unter einer der Umdrehungszahl des Spinntopfes entsprechenden Drehung anlegt. Es entsteht so unmittelbar beim Spinn Vorgang eine Flachspule gezwirnter Rohseide. Beim Spulenspinnverfahren wird der aus dem Fällbad tretende Faden unmittelbar auf eine rotierende Spule aufgenommen, wobei also die Einzelfädchen des Seidenfadens noch parallel liegen S5 und erst durch eine folgende Arbeit gezwirnt werden müssen. Trotz des Vorteils der mit dem Spinnen in einem Arbeitsvorgang vereinigten Zwirnung hat sich das Zentrifugenspinnverfahren in der Praxis wenig bewährt und sich dem Spulenspinnverfahren unterlegen gezeigt. Einer geforderten bestimmten Drehung für das laufende Meter Faden entspricht natürlich bei gegebener Umdrehungszahl des Spinntopfes eine bestimmte Spinngeschwindigkeit (gemessen an der in der Zeiteinheit gesponnenen Fadenlänge). Da der Umdrehungsgeschwindigkeit der Spinntöpfe praktische Grenzen gesetzt sind und die Drehung der Kunstseide nicht unter gewisse Beträge sinken darf, hat sich herausgestellt, daß man mit dem Spulenspinnverfahren unverhältnismäßig größere Spinngeschwindigkeit erzielen kann, da die Umdrehung der Spinnspulen ja nur durch die Reißfestigkeit und Elastizität des frisch gefällten Fadens praktisch begrenzt wird. Handelt es sich ferner darum, z. B. Viskoseseide mit hoher Drehung herzustellen, so begibt man sich bei dem Zentrifugenspirinverfahren noch des einzigen Vorteils der Vereinigung von Spinnen und Zwirnen in einem Arbeitsvorgange. Der aus dem Spinntopfe kommende Faden muß dann, wie beim Spulenspinnverfahren, einer Nachzwirnung auf besonderen Maschinen unterworfen werden. Durch das Angeführte allein ist der überhaupt nur in gewissen Fällen vorhandene Vorteil des Zentrifugenspinnverfahrens mehr als ausgeglichen. Weiterhin kommt anscheinend die ungleich einfachere, billigere-und betriebssicherere Maschinerie zugunsten des Spulenspinn-Verfahrens in Betracht.
Der Vollständigkeit wegen sei noch ein Drehspinnverfahren erwähnt, bei welchem die Spinndüse selbst in Drehung versetzt wird, so daß die aus der Düse austretenden Einzelfäden sofort eine Zwirnung erhalten und das
Fällungsbad schon als verzwirnter Faden durchlaufen, worauf das Aufwinden auf Spulen oder Haspel erfolgen soll. In der Viskoseseideindustrie hat sich dieses Verfahren jedoch keinen Eingang verschaffen können. Die für das Zentrifugenspinnverfahren bestehenden Nachteile der bezeichneten Art treten in noch größerem Maße auch beim Drehdüsenspinnverfahren hervor, in erster Linie die große
ίο Kompliziertheit der Apparatur. Man ist ferner hierbei zwar imstande, der Spinndüse eine hohe Geschwindigkeit zu geben; es gelingt jedoch bei diesem Verfahren nicht, für das laufende Meter Faden jede beliebige bestimmte Drehung zu erzielen, da die Fällungsfiüssigkeit dem Zwirnungsvorgang unberechenbare Widerstände entgegensetzt. Da das Fällungsbad zum Zwecke der Fortbewegung des entstehenden Fadens meist auch fließend angewandt werden muß, so wird auch die Gleichmäßigkeit der Zwirnung gestört. Das Verfahren ermöglicht daher lediglich eine Vorzwirnung, und der von der Spule oder dem Haspel kommende Faden muß für die meisten Zwecke auf besonderen Maschinen nachgezwirnt werden.
Die hier zu beschreibende Erfindung bezieht sich auf alle Verfahren, bei denen eine nachträgliche Zwirnung des gesponnenen Fadens erfolgen muß, insbesondere also auf das Spulenspinnverfahren.
Die weitere Herstellung der auf den Spinnspulen aufgewickelten Viskoseseide verlief nun bisher im wesentlichen in der Weise, daß die ungezwirnten Viskosefäden auf den Spinnspulen zunächst von allen der Seide vom Spinnen her anhaftenden Salzen und Säuren ausgewaschen, darauf gespult und nach dem Trocknen auf Zwirnmaschinen bekannter Bauart gezwirnt werden. Der gewirnte Rohfaden wird dann auf bekannten Haspelmaschinen von der Spule in Strangform übergeführt. Für die meisten Verwendungszwecke bedarf die Rohseide dann noch einer nachträglichen chemischen Wasch- und Bleichbehandlung. Durch diese vielfachen Bearbeitungen, welche umfangreiche maschinelle Anlagen, deren Betrieb unverhältnismäßig. zahlreiche Arbeitskräfte erfordert, zur Voraussetzung haben, wird der Faden naturgemäß stark mechanisch angegriffen. Die Gestehungskosten einer so hergestellten Viskoseseide werden durch die mit jeder Einzelarbeit verbundenen unvermeidlichen Materialverluste weiterhin außerordentlich ungünstig beeinflußt.
Es wurde nun gefunden, daß man mit großem technischen Vorteil die gesponnene und ungewaschene Viskoseseide, welche also noch alle vom Spinnen herrührenden Verunreinigungen (Säuren, Salze usw.) enthält, unter Zwirnung in Strangform und auf gleiche Stranglänge bringen kann, wenn man auf Spulen von relativ kleinem Durchmesser spinnt, diese Spulen beim Abziehen der Viskosefäden über den Spulenkopf in rasche Drehung versetzt und die Fäden unmittelbar unter Benutzung hin und her gehender Fadenführer auf Haspel überführt. Die Haspel versieht man in bekannter Weise mit Zählwerken und selbsttätigen, bei Fadenbruch wirkenden Sperrvorrichtungen, um genau bestimmte Fadenlängen aufwickeln zu können. Auf der Zeichnung ist eine zur Ausführung dieses Verfahrens dienende Vorrichtung dargestellt, die an sich jedoch nicht den Gegenstand der Erfindung bildet, α ist die Spinnspule, b der Fadenführer, c der' Haspel, auf den gewunden wird.
Durch diesen einfachen Arbeitsvorgang wird die Kunsfseide vom Augenblicke ihres Ent-Stehens vom Spinnvorgang an mit der denkbar größten Schonung verarbeitet, indem der Faden nach dem Spinnen nur noch ein einziges Mal durch Abarbeitung von der Spinnspule auf die Haspel einem Arbeitsvorgange unterworfen wird, während bei den ■ früheren Arbeitsmethoden der Faden dreimal behandelt werden mußte. Zuerst mußte von der Spinnspule auf Holzspulen umgespult, dann von der Holzspule auf der Zwirnmaschine auf Pa- go pierspulen abgezwirnt und schließlich die gegezwirnte Spule abgehaspelt werden. Durch das den Gegenstand der Erfindung bildende Verfahren werden zahlreiche Arbeitskräfte und große maschinelle Anlagen erspart, und die Abfälle werden auf . das denkbar geringste Maß zurückgeführt, da die gesponnene Viskoseseide nur einmal durch die Hand der Arbeiterin geht und auch das häufige Anknüpfen, welches die Verarbeitung auf mehreren Arbeitsmaschinen bedingen muß, in Fortfall kommt. Die Güte der Viskoseseide wird hierdurch wesentlich verbessert, und ihr Wert wird durch die geringe Anzahl von Knüpfstellen erhöht.
Die Weiterverarbeitung der fertig gezwirnten Stränge, wie Waschen, Bleichen, Säuern, Trocknen, kann darnach in bekannter Weise auf dem Haspel vorgenommen werden, so daß die fertigen Kunstseidenstränge erst im fertigen Zustande nach dem Trocknen von dem Haspel abgenommen werden. Man verwendet zu diesem Zwecke wasser- und säurebeständige Vorrichtungen, z. B. mit Bleifolie überzogene Haspelkronen, und sorgt dafür, daß den Seidenlagen durch Anwendung von Glasstäben auf den Auflagestäben eine möglichst geringe Berührungsfläche gegeben wird. Man kann zu diesem Zwecke aber auch z. B. verstellbare Haspelkronen anwenden, welche eine zeitweise Umlegung der Kunstseide während des Wasch- und Bleichprozesses gestatten,
und zwar so, daß die Berührungsstellen zwischen den Kunstfäden und den Haspelstäben wechseln.
Wenn man dieses beschriebene Verfahren anwendet, so gelingt es, die Viskoseseide in einem Arbeitsgange, vom Spinnprozesse ab gerechnet, fertigzustellen, indem die Seide nur einmal von der Spinnspule auf beschriebene Weise auf den Haspel in bestimmter Länge
ίο abgezwiriit wird, während derselbe Strang später nach Beendigung der mechanischen und chemischen weiteren Behandlung in reinem und trocknem Zustande als fertige Viskoseseide von dem Haspel abgenommen wird.
Hierdurch wird eine außerordentliche Vereinfachung der Kunstseidenherstellung erreicht unter gleichzeitiger äußerster Schonung der Kunstfäden.

Claims (1)

  1. Patent-Anspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Viskoseseide, dadurch gekennzeichnet, daß die ungedrehten Viskosefäden ohne Vorbehandlung unmittelbar von den Spinnspulen in einem Arbeitsgange verzwirnt und auf Haspel aufgewunden werden, auf denen sie unmittelbar in an sich üblicher Weise nachbehandelt, also gewaschen, gebleicht, gesäuert, getrocknet oder anderen Nachbehandlungen unterworfen werden können.
    Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
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