CH137184A - Vorrichtung zur Behandlung von Kunstseiden aller Art. - Google Patents
Vorrichtung zur Behandlung von Kunstseiden aller Art.Info
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Description
Vorrichtung zur Behandlung von Kunstseiden aller Art. Kunstseide wird neuerdings nicht nur für rli:e Herstellung von Strick- und Wirkwaren, sondern in immer steigendem Masse auch für Webereizwecke benutzt. Hierfür ist es er forderlich, dass der aus zahlreichen dünnen Einzelfasern. bestehende Kunstseidenfaden zunächst gezwirnt und mit einer geeigneten Schlichte imprägniert wird, welche die Ein zelfasern miteinander verklebt, das Heraus stehen etwa. abgerissener Einzelfrierenden des Gesamtfadens verhütet und dem Faden die gewünschte Glätte und Geschlossenheit gibt, -damit dieser bei den zahlreichen me chanischen Beanspruchungen, denen er wäh- i%#nd der Verarbeitung ausgesetzt ist, sich nicht durchscheuert oder durchreisst. Ferner ist es -notwendig, den Kunstseidenfaden, der im allgemeinen in der Form von gehaspelten Strängen in die Weberei gelangt, in geeig neter Weise umzuspulen. Für die Verwendung als Schuss .muss der Faden auf die Schuss spulen, die sogenannten Canetten aufgewik- lcelt: Nerden; als Kette muss der Faden auf einer Gettelvorrichtung, auf den Keabaum oder eine Rolle aufgebracht werden. Die vorliegende Erfindung- betrifft nun eine Vorrichtung, um mehrere dieser notwen digen Vorbehandlungen in einem einzigen Arbeitsgang vornehmen zu können. Das, Be sondere der neuen Vorrichtung besteht darin, dass Mittel vorgesehen sind, um bereits ge sponnene, aber noch nicht gezwirnte Kunst seide durch eine Flüssigkeits- (zum Beispiel Schlichte) Auftrags- und Trockenvorrichtung zu führen. Werden mehrere Fäden gleichzei tig in derselben Maschine behandelt, so wer den die einzelnen Fäden, die also aus noch nicht zum Faden zusammengedrehten Einzel fasern bestehen, während der Behandlung in der Vorrichtung sorgfältig voneinander getrennt gehalten. Im einzelnen besteht die neue Vorrichtung aus einer Abwickelvorrichtung für die Kunst seidenfäden, einem oder mehreren Faden führern, einer Flüssigkeitsauftragsvorrich- tung. einer Heizvorrichtung und einer Auf- wickelvorrichtung für die verklebten und getrockneten Fäden. Zweckmässig ist es; die Fäden gleich in der Wickelform in die Ma schine einzusetzen, die sie beim Spinnver fahren erhalten haben. Werden die Fäden beispielsweise beim Spinnen auf Spulen ge wickelt, so werden diese Spinnspulen nach dem sie vom Spinnbad befreit und gege benenfalls getrocknet sind, unmittelbar in die neue Vorrichtung eingesetzt. Sind die Fäden in der Spinnmaschine auf Haspel ge wickelt, so werden diese Haspel mit samt der darauf befindlichen Kunstseide, nach dem sie vom Spinnbad rein gewaschen und gegebenenfalls getrocknet sind, in die neue Vorrichtung eingesetzt. Auf der beifolgenden Zeichnung ist eine zur Durchführung des angedeuteten Verfah rens geeignete Vorrichtung schematisch dar gestellt. Fig. 1 zeigt eine Gesamtansicht der neuen Vorrichtung; Fig. 2 eine besondere Aufwickel-Vorrichtung für die geschlicUte- ten Fäden; Fig. 3 und .4 zeigen besondere Formen, in denen die Fäden von der Spinn maschine zum Abwickeln gebracht werden, Der ablaufende Kunstseidenfaden a wird über eine oder mehrere Führungsrollen T zu einer inj drehender Bewegung befindliche Schlichte-Auftragsrolle c geleitet. die in einen mit der Schlichtelösung gefüllten Trog d teilweise eintaucht. Es können auch andere Schlichte - Auftragsvorrichtungen verwandt werden, beispielsweise ein mit der Flüssig keit dauernd befeuchteter Schwamm oder Lappen, an welchem der Faden vorbeistreicht, oder der Faden kann auch unmittelbar durch die Flüssigkeit selbst hindurchgeführt wer den. Für Kettfäden gestattet die Maschine die Anwendung stark klebender Schlichte mittel, während für Schussmaterial eventuell schon Wasser oder dünne Schlichtelösungen zum Verkleben genügen. Von hier aus wird der Faden. durch eine geeignete Trockenvor richtung c getrocknet, die im .einfachsten Falle aus einer mit Dampf, Gas oder elek trisch beheizten Metallplatte besteht. Man kann auch Trommeln, Walzen, Häspel, ge- s # e, Ulo -.9"4en(- ga.mmern oder ähnliches verwen- den, oder mittelst einer Düse heisse Luft ge gen den Faden blasen. Der geschlichtete und getrocknete Faden wird nunmehr wiederum über eine oder mehrere Führungsrollen f zu einer Aufwickelvorrichtung g geleitet, wo der Faden in der Weise aufgespult wird, dass er unmittelbar als Kette oder Schuss ver wendet werden kann. Die Aufwickelvorrich- tung wird zweckmässig durch einen Motor W'ontinuierlich mit gleichbleibender Faden geschwindigkeit angetrieben. Zweckmässig werden eine Anzahl von Kunstseidenfäden gleichzeitig mit Hilfe der beschriebenen Vorrichtung geschlichtet. Zu diesem Zweck setzt man die mit Kunstseiden fäden bewickelten Sputen oder iHäspel in der gewünschten Anzahl in einem geeigneten Rahmen oder Gatter zusammen. Ein der artiges Gatter ist in der Zeichnung bei h in der Seitenansicht veranschaulicht. Der Faden wird von den Spulen usw. ent weder seitlich odex über den Kopf durch eine passend .angeordnete riadenführungsäse i ab gezogen. Bei gleichzeitigem Schlichten einer grösseren Anzahl von Fäden muss vor allen Dingen dafür Sorgei .getragen werden, dass die Fäden während des Schlichtens und Trock- nens sich; nicht berühren. Diesem Zwecke die nen eine oder mehrere kammartigeVorrichtun- gen %, durch welche die Fäden, ehe sie zur Schliehte-Auftragsvorrichtung gelangen, hit, durchgeführt werden und zweckmässig ist auch hinter der Heizvorrichtung eine solche Vorrichtung angeordnet. Zur Führung des mit Schlichte getränkten Fadens während .des Trotknens dienen gegebenenfalls noch ge rillte Führungswalzen p. Soll die geschlichtete Kunstseide als Nette Verwendung finden, so werden alle Fäden gemeinsam auf eine einzige Walze, den sogenannten Zettelbaum l parallel nebeneinander aufgerollt. Um das parallele Aufwinden zu sichern, können unmittelbar vor dem Zettelbaum nochmals Fadenführun gen m angebracht werden. Soll der Faden dagegen als Schuss weiterverarbeitet werden, so wird eine der Fadenzahl entsprechude An zahl von Cannettier-Spindeln n angeordnet. und die Fäden werden jeder für sieh durch geeignete sieh hin- und herbewegende Fa denführungen o auf Cannetten aufgewickelt wie" in Fig. 2 dargestellt. Ist die Kunstseide nicht, wie in Fig: 1 dargestellt, auf Spulen, sondern auf Ha spel gewickelt, so muss die Abwickelvorrich- tung eine etwas andere Form erhalten. Eine .derartige Abwickelvorrrichtung für :auf Haspeln befindliche Kunstseide ist in Fig. 3 dargestellt. Fig. 4 zeigt noch eine andere AusU.h- rungsform der Abwickelvorric.htung, für den Fall, dass Kunstseide, die in Form von Spinn kuchen aufgewickelt ist, mit Hilfe der neuen Vorrichtung weiterbehandelt werden soll. Der Vorteil der neuen Vorrichtung besteht vor allen Dingen darin, dass durch die Ver einigung mehrerer bisher getrennt vorgenom mener Arbeitsprozesse in einer einzigen Ma schine der gesamte Arbeitsgang erheblich verkürzt und hierdurch an Zeit und Geld ge- spart wird. Ferner wirrt aber auch eine er hebliche Schonung des Materials erreicht, da bei dem bisher üblichem vielfachen Umspulen der Seide eine erhebliche mechanische Be schädigung kaum zu umgehen war. Die. beim Verweben der Kunstseide so lästigen Kno ten, die bisher als unvermeidlich angesehen wurden, lassen sich durch die beschriebene schonende Arbeitsweise vermeiden. Der wichtigste Vorzug der beschriebenen Vorrichtung ist aber darin zu erblicken, dass es mit ihrer Hilfe gelingt, ungezwirnte Runstseide in der Weise zu schlichten, dass sie unmittelbar als Kette verwendet werden kann. Bisher wurde in Ermangelung geei.- neter & hlichte-Vorrichtungen für unge- zwirntes Kunstseidengarn das Schlichten nach dem Zwirnen der Seide oder nach dem Zetteln der Kette vorgenommen. Durch das Zwirnen und das mehrfache notwendige Um spulen und Haspeln der Seide wurden die Fäden meist erheblich beschädigt, weil hierbei der Faden besonders grossen mechani schen Beanspruchungen '(unterworfen wird. welche die zarten Einzelfasern, aus denen sieh der Kunstseidenfaden zusammensetzt, nicht aushalten. Aus diesem Grunde war es bisher nicht möglich, Kunstseidenfasern von sehr feinem Einzeltiter, beispielsweise unter 3 Deniers herzustellen, da feinere Einzelfa sern beim Zwirnen, Haspeln usw. abbrachen. An dem fertigen Faden zeigten sich derart. viel herausstehende Enden von abgerissenen Fasern; dass die Weiterverwendung eines derart ±lusigen Fadens ausgeschlossen war. Anderseits war der Schlichteffekt der im Strang oder ähnlichen geschlichteten Kunst seide, insbesondere bei ungezwirnten Fäden, infolge Verfitzen und Verwirren der Fäden und Fasern ein derart, unvollkommener, dass diese Seide, sofern sie in Strangform behan delt wurde, nicht, oder nur mit grössten Zeit-' und Materialverlusten abzuwinden bezw. zu verarbeiten war. A.hmlich sind die Verhältnisse. wollte man versuchen, ungedrehtes Material in der fertigen Kette zu schlichten. Hierbei würden die Fäden bezw. Einzelfasern zu einer mehr oder weniger zusammenhängenden Schicht verkleben, da eine Trennung dieser Schicht nach dem Trocknen, wie es. bei spielsweise an Baumwoll-Schlichtmaschinen angewandt wird, wegen der Feinheit und Empfindlichkeit der Kunstseide ohne neuer liche Beschädigungen der Fäden nicht zu lässig ist. Sofern jedoch Versuche nach die ser Richtung hin unternommen wurden, war es nur möglich, Schlichtemittel von geringer Klebkraft zu. verwenden, die aber auch mehr oder weniger das vorhin beschriebene Zu sammenkleben der Fäden verursachen. Au sserdem war dann noch die Präparierung der Fäden eine zu ungenügende, um dieselben gegen die vorkommenden Beanspruchungen in der weiteren Verarbeitung zu schützen. Alle diese Schwierigkeiten werden bei Verwendung der beschriebenen Vorrichtung zur Behandlung von Fäden aus ungezwirnter Kunstseide aus dem Wego geschafft. Durch das Schlichten und nachfolgende Aufspulen der Fäden bei getrennter Führung gelingt es!. auch den ungedrehten Kunstseidenfaden, in welchem also die Einzelfasern parallel ne beneinander liegen, für die Verarbeitung im 'V#rebstuhl als Kette und Schuss iri hervor- ragender Weise geeignet zu machen. Es wird ein glatter Faden erzielt,, .der sich ausgezeich net verweben lässt; ausserdem kann eine Schlichte beliebiger Konzentration verwen det werden. Bei dem nachherigen Heraus- lösen der ,Schlichte im fertigen Gewebe zeigt der angedrehte Faden einen besseren Glanz und grössere Füll- und Deckfähigkeit als die bisher verwendeten gedrehten Kunstseiden fäden. Ausser Schlicht- bezw. Klebmitteln können natürlich auf der hier beschriebenen Maschine auch Behandlungsmittel, die einem andern Zweck dienen, zum Beispiel zur Ver besserung der chemischen und pysikalischen Eigenschaften der Seide, sofern sie eine sorg- fältige Trennung oder Einzelbehandlung der Fäden erfordern, angewandt werden.
Claims (1)
- .<B>PATENTANSPRUCH:</B> Vorrichtung zum Nachbehandeln von Kunstseidenfäden aller Art, dadurch gekenn zeichnet, :dass eine Abwickelvorrichtung für die Kunstseidenfäden, welche ans noch nicht zum Faden zusammengedrehten Einzelfasern bestehen, mit mindestens einem Führungs organ, einer Flüssigkeitsauftragsvorrichtung, einer Heizvorrichtung und einer Aufwickel- vorrichtung, für die verarbeiteten und ge- trockneten Fäden vorgesehen ist. UNTERANSPRüCHE 1.Vorrichtung na.-oh Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass zum Hin durchführen einer Mehrzahl von Fäden Mittel vorgesehen sind zur sorgfältigen Trennung der aus noch nicht zum Faden zusammengedrehten Einzelfasern beste henden Kunstseidenfäden. 2.Vorrichtung nach Patentanspruch, da .durch gekennzeichnet, dass die Abwickel- vorrithtung so gebaut ist"dass die in der Spinnmaschine mit Kunstseide bewickel ten Spinnspulen unmittelbar in die Ab wickelvorrichtung eingesetzt werden kön- neu. Vorrichtung nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass .die Abwickel- vorrichtung so gebaut ist,dass die in der - Spinnmaschine mit Kunstseide bewickel ten Haspeln. unmittelbar in die Abwickel- vorrichtung eingesetzt werden können.Vorrichtung nach Patentanspruch, da ,durch .gekennzeichnet, dass die Abwickel- vorrichtung so gebaut ist, @d'ass .die in der Spinnmaschine erhaltenen, sogenannten Spinnkuchen unmittelbar in die Abwik- kelvorrichtung eingesetzt werden können.5. Vorrichtung nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass die Aufwik- kelvorrichtung so gebaut ist, dass die ver klebten Fäden nach Passieren -der Trok- kenvorriehtung im gleichen Arbeitsgang auf einem Zettelbaum aufgewickelt wer den können. 6.Vorrichtung nach Patentanspruch, da- ,durch gekennzeichnet, dass die Aufwik- kelvorrichtung so ausgebildet ist, dass die verklebten Fäden, nachdem sie die Trockenvorrichtung passiert haben, im gleichen Arbeitsgang auf Canettespulen aufgewickelt werden können.7. Vorrichtung nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, dass zum gleichzei tigen Behandeln mehrerer Fäden vor der Flüssigkeits - Auftragsvorrichtung eine oder mehrere kamm- oder rietartige Vor- richtungen zum Aussein.anderhalten der Fäden angeordnet sind.Vorrichtung nach Patentanspruch; da durch gekennzeichnet, dass zum gleich zeitigen Behandeln mehrerer Fäden hinter der Flüssigkeit-Auftragsvarrichtung und nach der Heizvorrichtung eine oder meh rere kamm- oder rietartige Vorrichtungen zum Auseinanderhalten der Fäden ange ordnet sind. 9. Vorrichtung nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet"dass- zur Trennung der Fäden gerillte, stabförmige Trenn körper Verwendung finden. 10.Vorrichtung nach Patentanspruch, da durch gekennzeichnet, ,dass zum Abwik- keln mehrerer durch ,die Vorrichtung hin- durchgeführter Fäden- nur --eine-;einzige Aufwickelwalze, ein sogenannter Zettel baum vorhanden ist. 11.Vorrichtung nach Patentanspruch, üü- durch gekennzeichnet, dass zum Abwik- keln. mehrerer durch die Vorrichtung hin durchgeführter Fäden eine der Fadenzahl entsprechende Anzahl von Canettierspin- deln zwecks Aufwicklung der Fäden auf Schussspülchen vorhanden sind.
Applications Claiming Priority (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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DE297778X | 1927-09-27 | ||
DE314787X | 1928-07-02 | ||
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Publications (1)
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CH137184A true CH137184A (de) | 1929-12-31 |
Family
ID=27188405
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
CH137184D CH137184A (de) | 1927-09-27 | 1928-09-22 | Vorrichtung zur Behandlung von Kunstseiden aller Art. |
Country Status (2)
Country | Link |
---|---|
CH (1) | CH137184A (de) |
FR (1) | FR661011A (de) |
Cited By (6)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE763735C (de) * | 1940-08-21 | 1951-08-23 | Bemberg Ag | Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunstseidekettenbaumwickeln |
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DE1760643A1 (de) * | 1967-06-19 | 1972-01-05 | Eastman Kodak Co | Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung und Verarbeitung von Faserkabeln |
-
1928
- 1928-09-22 CH CH137184D patent/CH137184A/de unknown
- 1928-09-24 FR FR661011D patent/FR661011A/fr not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
FR661011A (fr) | 1929-07-25 |
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