DE665543C - Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung wollaehnlichen Garnes aus Kunstseide - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung wollaehnlichen Garnes aus Kunstseide

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DE665543C
DE665543C DEK137177D DEK0137177D DE665543C DE 665543 C DE665543 C DE 665543C DE K137177 D DEK137177 D DE K137177D DE K0137177 D DEK0137177 D DE K0137177D DE 665543 C DE665543 C DE 665543C
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  • Yarns And Mechanical Finishing Of Yarns Or Ropes (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung wollähnlichen Garnes aus Kunstseide Es ist bereits bekannt, feuchte Kunstseid°nfäden, die noch keiner Zwirnung unterzogen wurden, unter geringer Spannung aufzuspulen, zu trocknen und zwei oder mehrere solcher Fadenbündel unter so ungleicher Spannung auf einer Ringzwirnmaschine zu einem Vort3 zu verzwirnen, daß Schlaufen und Schlingen entstehen, die dann bei der nachfolgenden Verzwirnung durch einen schweren Ringläufer zu einem Hauptgarn zerschlagen werden sollen. Die Schlaufen und Schlingen des Garnes sollen durch den schweren Ringläufer zerstört werden, so daß ein Faden wollähnlichen Charakters entsteht. Schonrein theoretisch war indessen vorauszusehen, daß die Schlaufen und Schlingen den Zug des schweren Ringläufers - zumindest teilweise -auffangen würden und eher ein Zerreißen der sogenannten Seele des Garnes eintreten würde als ein Zerreißen der Schlaufen und Schlingen. Praktische Versuche haben dies bestätigt und das Ergebnis gezeitigt, daß sich die Spannung, die durch ein Arbeiten mit schweren. Ringläufern hervorgerufenwird, tatsächlich nur .auf den Grund- bzw. Kreuzfaden auswirkt, indem dieser bei entsprechender Bemessung des Ringläufers schließlich bricht, während der nur lose um den Grund- bzw. Kreuzfaden herumgelegte überlagefaden praktisch unbeeinflußt bleibt und ein. Zerreißen der Schlaufen und Schlingen nicht eintritt. Die Erzielung eines wollähnlichen Garnes ist somit durch ein Zerschlagen der Schlaufen und Schlingen eines Ei-f-; ktgarnes mittels eines schweren Ringläufers nicht in vollkommener Weise möglich.
  • Es ist ferner bereits bekannt, frisch gesponnene Kunstseidenfäden mit verschiedener Geschwindigkeit einem Spinntopf zuzuführen und darauf beim Abarbeiten des Spinnkuchens den durch das Zusammenführen der verschieden schnell abgezogenen Fäden entstandenen Effektfaden aufzurauhcn, indem man ihn über Stangen oder Fadenführer laufen läßt, die mit einem Aufrauhmittel, z. B. mit Schmirgelleinen, belegt sind. Das Aufrauhmittel soll nach diesem Verfahren schabend wirken. Versuche haben ergeben, daß durch ein Leiten über Schmirgelflächen wohl einzelne Kapillarfäden der Schlaufen und Schlingen des Effektgarnes zerrissen werden, dies aber nicht bei sämtlichen oder fast sämtlichen Kapillarfäden der Schlaufen und Schlingen der Fall, ist. Es entsteht somit ein Erzeugnis, das dem Ausgangsgarn im wesentlichen immer noch gleicht, jedenfalls aber dessen Charakter noch nicht verloren hat.
  • Schließlich ist auch bereits bekannt, lose gezwirnte Baumwollgarne durch Kratzenwalzen aufzurauhen, und zwar in der Weise, daß man das Garn über zwei dieser Walzen tangential hinwegführt, von denen sich die eine im Uhrzeigersinn und die andere entgegengesetzt dem Uhrzeigersinn dreht. Nach diesem Verfahren handelt es sich um das Aufrauhen einer kurzstapeligen Textilfaser, während es sich erfindungsgemäß darum handelt, Schlingengarnen aus Kunstseide, alsƒ" Garnen aus endlosen künstlichen Fäden, wollähnliches Aussehen zu verleihen. Ne' dem bekannten Verfahren tritt nicht lede,,;' ]ich ein Zerreißen von Fäden ein, sondern auch ein Herausarbeiten der Enden der einzelnen Baumwollfäserchen. Im übrigen würden Schlingengarne aus Kunstseide, über zwei entgegengesetzt zueinander laufende Kratzenwalzen tangential hinweggeführt, wie die Erfahrung gezeigt hat, sofort brechen, da durch den verschiedenen Drehsinn der beiden Kratzenwalzen der Faden zu stark beansprucht wird.
  • Nach dem Verfahren nach der Erfindung stellt man ein wollähnliches Garn durch Aufrauhen eines Kunstseideschlingengarnes dadurch her, daß man das laufende Schlingengarn mehrmals hintereinander auf kurze Strecken tangential mit einer Drahthäkchenkratzenwalze in Berührung bringt. Die Drahthäkchen greifen in die Schlaufen und Schlingen hinein und reißen sie auf. Die Garnseele selbst bleibt dabei unbeschädigt. Dies ist indessen nur dann der Fall, wenn die Stützpunkte für das Garn an den Rauhstellen eng beieinander liegen, damit der Fadenkurz gehalten. wird. Zwischen den einzelnen Stützpunkten dreht sich das Garn erfahrungsgemäß, trotzdem es kein Zwirn mit einem regelmäßigen Drall ist. Infolge dieses an sich beka»nten Drehens kommt das Garn allseitig mit der Kratzenwalze in Berührung, so daß praktisch sämtliche Schlaufen und Schlingen aufgerissen und zerfasert werden. Nach dem Verfahren nach der Erfindung erhält man ein Garn, dessen Schlaufen und Schlingen vollkommen in einen Faserflaum umgewandelt sind, wodurch dem Garn ein eigenartiges, stark wollähnliches Aussehen verliehen wird, ein Effekt, der sich mittels der eingangs geschilderten bekannten Verfahren, wie dargetan, nicht in diesem Maße erreichen läßt.
  • Für die Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach der Erfindung empfiehlt sich, wie gefunden wurde, folgende Bauweise: Die unilaufende Drahthäkchenkratzenwalze ist mit einem Blechmantel umgeben, der mehrere hintereinander angeordnete Schlitze aufweist und zwischen den Schlitzen mit Fadenleiteinrichtungen versehen ist. In diese Schlitze legt sich das über die Fadenleiteinrichtungen hinweglaufende Garn sehnenförmig ein und kommt so mehrmals für kurze Zeit mit der Drahthäkchenwalze in Berührung. Durch entsprechende Einstellung der Fadenleiteinricbtungen hat man es in der Hand, wie weit man das Zerreißen der Schlaufen und Schlingen treiben will.
  • Abb. i der Zeichnung zeigt eine Maschine zer Ausführung des Verfahrens nach der indung in einer beispielsweisen Ausfüh-@sforin, und ^,°@Abb.2 veranschaulicht die Rauhvorrichtung i in perspektivischer Darstellung.
  • Das zu 'behandelnde Schlingengarn ist zu dem Kops i aufgewickelt. Durch ein Lieferwalzenpaar 2 wird es über die Umlenkteile 3 und 4. der Aufrauhvorrichtung j zugeführt und gelangt dann zum Aufnahmeteil, dem Haspel 6.
  • Die Rauhvorrichtung (Abb.2) besteht aus einer zwangsläufig durch die Welle ; angetriebenen Walze 8, die mit einem aus Stahlhäkchen bestehenden Kratzenbeschlag 9 versehen ist. Die Walze 8 ist von einem Blechmantel io umgeben, in das mehrere (hier z. B. drei) hintereinander angeordnete Schlitze i i eingearbeitet sind. Zur Führung des Fadens dienen die Führungsstäbe 12 und 13. Diese Stäbe können verstellbar gelagert sein.
  • Die Arbeitsweise der Vorrichtung ist folgende: Das Schlingengarn läuft über den Stab zum Stab 12. Dabei legt es sich sehnenförmig in den ersten (in Abb.2 nicht sichtbaren) Schlitz i i ein, durchläuft diesen und wird dabei kurz von den Kratzenbeschlägen 9 der Walze 8 erfaßt, so daß die Schlingen des Effektgarnes zerrissen werden. Nunmehr gelangt es über den Stab 12 zum Stab 13, wobei es sich sehnenförmig in den zweiten, etwa im Scheitel der Vorrichtung angeordneten Schlitz i i einlegt. Er wird ein zweites Mal kurz von der Walze erfaßt und schließlich in der gleichen Weise ein drittes Mal. Zwischen den einzelnen Arbeitsphasen der Drahthäkchenwalze dreht sich das Garn erfahrungsgemäß, wodurch es allseitig durch die Kratzen erfaßt wird.
  • Die Walze 8 kann schneller oder - bei gegenläufiger Bewegung - langsamer oder auch ebenso schnell umlaufen, wie das Garn abgezogen wird.
  • Das Effektgarn kann Bändchenform besitzen, aus mehreren Kunstseidearten zusammengesetzt sein oder Kunstseidestapelfaser enthalten.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung wollähnlichen Garnes aus Kunstseide durch Aufrauhen eines kunstseidenen Schlingengarnes, dadurch gekennzeichnet, daß das laufende Schlingengarn mehrmals hintereinander auf kurze Strecken tangential mit einer Drahthäkchenkratzenwalze in B°-rührung gebracht wird und dabei die Schlingen des Garnes allseitig aufgerissen (-zerrissen) werden.
  2. 2. Vorrichtung zur Ausführung des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Izratzenwalze (8) mit einem Blechmantel (io) umgeben ist, der mehrere hintereinander angeordnete Schlitze (i i) aufweist und zwischen den Schlitzen mit Fadenleiteinrichtungen (z. B. Stäben 12, 13) für das Schlingengarn versehen ist.
DEK137177D 1935-03-10 1935-03-10 Verfahren und Vorrichtung zur Herstellung wollaehnlichen Garnes aus Kunstseide Expired DE665543C (de)

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