DE360724C - Kunstseidene Textilwaren - Google Patents

Kunstseidene Textilwaren

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DE360724C
DE360724C DEL49807D DEL0049807D DE360724C DE 360724 C DE360724 C DE 360724C DE L49807 D DEL49807 D DE L49807D DE L0049807 D DEL0049807 D DE L0049807D DE 360724 C DE360724 C DE 360724C
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textile
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DEL49807D
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Classifications

    • AHUMAN NECESSITIES
    • A41WEARING APPAREL
    • A41DOUTERWEAR; PROTECTIVE GARMENTS; ACCESSORIES
    • A41D31/00Materials specially adapted for outerwear

Landscapes

  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Woven Fabrics (AREA)
  • Yarns And Mechanical Finishing Of Yarns Or Ropes (AREA)

Description

  • Kunstseidene Textilwaren. Bei der Herstellung von Textilwaren aus Kunstseide, gleichgültig, ob dieselben auf dein Webstuhl, Bandstuhl, Wirkstuhl, Tüllwebstuhl oder auf der Flecht-, Häkel- oder Strickmaschine oder auch auf anderen Maschinen erzeugt «-erden, war bisher der Kreis der techiüschen Möglichkeiten sehr beengt .durch gewisse Eigentümlichkeiten, die in der che-:iiischen und physikalischen \atur der Kunsteide liegen. Alle Kunstseiden, die heute in cler Textilindustrie eine Rolle spielen, bestehen aus Zellulose, wie beispielsweise auch das Holz oder das Papier, dem sie in allen Eigenschaften sehr nahe kommen. Man bemüht sich jedoch beim Spinnen der Kunstseide, Fäden von einer so- außerordentlichen Feinheit herzustellen, wie wir sie beispielsweise an dem chemisch gleichartigen Holz oder Papier nicht kennen. Diese Feinheit bedingt eine Reihe von physikalischen Eigenschaften, die nur der Kunstseide eigentümlich sind und von denjenigen aller anderen Zelluloseprodukte ganz erheblich abweichen. Hierzu gehört vor allein eine große Weichheit und Geschineidi-keit des Fadens, die durch nachträgliche heliaiidlung der fertigen Kunstseide finit Seife oder anderen weichmachenden Mitteln oder auch durch mechanische Behandlung, wie l.hevellieren usw., noch bedeutend verstärkt werden kann Auf diese Weise entsteht zwar ein Textilfabrikat von bedeutendem technischen Wert, Glas aber die spezitischen, chemischen und physikalischen Eigenschaften. die allen Zellu-Io;eprodukten anliafien, zum Teil noch aufweist. Gerade diese Eigenschaften behindern aber die @-erwen dang cler Kunstseide für textile Zwecke der verschiedensten Art, und sie laben es vor allein unmöglich Beinacht, die echte Seide auf den Textilgebieten. zu verriräii,#en, zvo ein solcher Ersatz infolge der sonstigen schönen Eigenschaften der Kunst-5cicle ei.--entlich sehr wohl möglich sein sollte. 1:s ist daher in der Kunstseide wohl ein wertvoller und schöner neuer Textilfaden zewonnen; -er bildet jedoch nicht in allen Fällen einen wirklichen Ersatz für echte Seide.
  • Prüft man näher, worin die Gründe dieser Mängel der Kunstseide gegenüber der echten Seide liegen, so zeigen sich dem Fachmann vor allein ganz außerordentliche Schwierigkeiten in der mechanischen Verarbeitung -der hunstscide, gleichviel, auf welchen Textilinaschinen diese Verarbeitung vorgenommen wird. Die auf der Kunstseidemaschine gewonnene l#-uiistsei:de stellt sich als ein Fadenbündel aus ganz außerordentlich feinen Kapil--larfäclen dar, welch letztere infolge ihrer zelhilosear tigen clicmischen Natur eine sehr geringe Festigkeit und Haltbarkeit besitzen. Es war deshalb unmöglich, auf einem Web- oder Wirkstuhl oder auf Flecht-, Strick- oder Hä kelniaschineü diese angedrehte, ungezwirnte liunstseide zu verarbeiten, weil die feinen I@apillarfi@len stets so viele stellen finden, daß dieselben sofort durch-Cle,cheuert werden. Sind aber erst einmal einzelne Kapillarfaden gerissen, so besitzen bald auch die übrigen keine <,enii,-encle Haltbarkeit mehr und der ganze Faden reißt. Beispielsweise verdient .hierbei ganz besonders die Verarbeitung auf dem Webstuhl hervorgehoben zu werden. wo die feinen Kapillarfäden durch die Bewegung des h#leteS und durch die Reihung in den I<ämnien, im Harnisch, in den Schäften und sonstigen Geschirrteilen sofort zerschnitten und zerstört «-erden, so daß man nicht in der Lage ist, ordnungsmäßig zu arbeiten und immer eine fehlerhafte Ware erhält. Ganz besonders würde sich dies bei Herstellung dicht gewebter, viel Kette und viel Schoß enthaltender Ware, wie sie den meisten Waren aus echter Seide entsprechen würde, zeigen. Infolge der beim Öffnen und Schließen des Faches entstehenden Reibung reißen immer einzelne der Kapillarfäden, und es kann sich deshalb niemals ein reines Fach bilden, weil die abgelösten Fäden stets die Kettenfäden vom Oberfach zum Unterfach ziehen und umgekehrt. Ähnliches tritt ein bei Verwendung der von der Kunstseidenmaschine gelieferten Fadenbündel im Schoß. indem auch hier einzelne Fädchen beim Abzug von Spulen reißen und zurückbleiben. Es reißen dann mehr und mehr Kapillarfädchen und endlich reißt der ganze Faden.
  • Bei den Flecht-, Häkel-, Strick- und Wirkinaschinen liegen die Verhältnisse noch viel ungünstiger. da der Kunstfaden in den sehr zahlreichen Augen, Ösen usw. dieser Maschinen noch weit mehr Reibestellen passiert und durch Klöppelgewichte und andere Spannvorrichtungen noch stärker beansprucht wird als auf dem Wehstuhl.
  • Man hat nun diese Übelstände bisher dadurch zu beseitigen und .die Kunstseide da-.durch auf den verschiedenen Textilmaschinen verarbeitungsfähig zu machen gesucht, daß man die auf den Kunstseideninaschinen -ewonnenen Kunstseidefäden zwirnte. Es sind demgemäß alle bisher auf den Markt gekommenen kunstseidenen Textilwaren aus gez,uvirnter Kunstseide gearbeitet. Durch die Zwirnung wird .der Kunstfaden fester und seine Verarbeitung leichter, gleichzeitig wird er aber auch starrer und erhält dadurch gerade diejenige Eigenschaft, die ihn der echten Seide gegenüber minderwertig macht. Dies ist uni so mehr der Fall, da die Drehung hei der Zwirnung eine verhältnismäßig feste sein muß, um der Kunstseide die zur Verarbeitung erforderliche Festigkeit zu gehen. Endlich verteuert die Zwirnur g die Kunstseide und damit auch die daraus hergestellten Waren ganz wesentlich, ila dazu die von den T@tinstseiclenmaschinen gelieferten hun@t@ci@lrn zunächst gespult. dann gezwirnt und endlich wieder zur Erzielung der Strähnenforni geliaspelt werden müssen.
  • Die Erfindung hat nun neue kunstseidene Textilwaren jeglicher Herstellungsart zum Gelgenstand, bei denen die vorerwähnten 3längel vufl und ganz vermieden sind. Die rrfindun- besteht darin, claß für die Herstelhing (lieser neuen kunstseidenen Textilwaren ganz oder teilweise Fadenbündel aus unmittelbar von den Maschinen gelieferten Fäden verwendet sind, also Fäden, die nicht gezwirnt sind, die aber durch ein Appreturmittel zusaininengehalten «-erden.
  • Die Appretur kann in an sich bekannter Weise, z. B. nach folgendem Verfahren, ausgeführt werden: io kg trockene, urgedrehte Kunstfäden werden bei 30 his 4o° C durch eine Lösung von a kg bestem Lederleim, il/, kg löslicher Stärke und a kg guter Kernseife gezogen, wobei die Flüssigkeitsmenge i5o 1 nicht übersteigen soll.
  • Nach dein Umziehen wird die Ware ausgewrungen, geschleudert und getrocknet. Nach dein Trocknen oder auch noch in luftfeuchtem Zustand können die Kunstfäden nach Bedarf etwas gestreckt, chevelliert und in möglichst ausgebreitetem Zustand völlig getrocknet werden.
  • Die Herstellung der Textilwaren selbst bietet keine Schwierigkeit, gleichviel auf welcher Maschine sie erfolgt, da die Fadenbündel infolge rler Appretur eine für -die Verarbeitung -eiiügende Härte und Haltbarkeit besitzen. Bei sehr starker Beanspruchung der l#Zettfäden reißen wohl bisweilen einzelne Kapillarfädchen, aber sie brechen dann glatt ab, ohne den weiteren Fadendurchgang aufzuhalten und die weiteren Fäden vor dem Geschirr aufzustauen und ein Reißen des ganzen Fadens zu veranlassen. Dieselben Vorteile ergehen sich beim Durchgang der sehr zahlreichen Ösen und Reibungsstellen anderer Tettilniaschinen, so daß sich in allen Fällen eine tadellose U-are ergibt..
  • Dabei besitzen diese neuen Textilwaren, was keineswegs für den Fachmann vorauszusehen war. eine ganze Reihe von Eigenschaften, die sie den aus Naturseide gefertigten Waren viel näher bringen, als dies bisher der Fall war. Sie besitzen einen ganz ähnlichen Glanz und eine ebensolche Weichheit, da das aus Fadenbündeln bestehendegeschlichtete Garn seinen Glanz und seine Weichheit, also gerade die wertvollsten Eigenschaften der Kunsteide. in überraschender Weise behält. Ferner lassen die neuen Waren sich viel dichter Tierstellen als die bisherigen, und sie bleiben voll tinrl offen. Die Seidenähnlichkeit kann flahei dadurch noch erhöht werden, daß man die Appretur aus der fertigen Ware wieder entfernt. Die einzelnen Kapillarfäden vermögen sich dann nach jeder Richtung hin auszubreiten, dichter noch aneinander und ineinander zu legen, wodurch nian eine sehr volle, kräftige und besonders seidenähnliche Ware erhält.
  • Außerdem ergeben sich hei diesen neuen Waren ganz außerordentliche Ersparnisse infolge der wesentlichen Vereinfachung des ganzen Arbeitsganges, da die kostspielige: Operationen des Verzwirnens ganz in Wegfall kommen und die an deren Stelle tretende Appretur der Fadenbündel nur wenig Arbeit und Kosten erfordert.
  • Bemerkt sei noch, daß diese neuen kunstseidenen Waren auch teils aus anderen Textilfasern, wie Baumwolle, Seide usw., hergestellt sein können. -

Claims (1)

  1. PATENT-AN spRUcH: Kunstseidene Textilwaren, dadurch gekennzeichnet, .daß für ihre Herstellung ganz oder auch nur teilweise Fadenbündel aus unmittelbar von den Kunstseidemaschinen gelieferten Fäden verwendet sind, die nicht gezwirnt sind, sondern nur durch eine Appretur zusammengehalten werden.
DEL49807D 1920-01-29 1920-01-29 Kunstseidene Textilwaren Expired DE360724C (de)

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DEL49807D DE360724C (de) 1920-01-29 1920-01-29 Kunstseidene Textilwaren

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Cited By (3)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE763735C (de) * 1940-08-21 1951-08-23 Bemberg Ag Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunstseidekettenbaumwickeln
DE871349C (de) * 1940-09-14 1953-03-23 I P Bemberg A G Verfahren zur Herstellung von Kunstseide-Kettenbaumwickeln
DE1150338B (de) * 1940-04-06 1963-06-20 Du Pont Strumpf aus Einzelfaeden (Monofils) von Polyamiden und Verfahren zu dessen Herstellung

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* Cited by examiner, † Cited by third party
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DE1150338B (de) * 1940-04-06 1963-06-20 Du Pont Strumpf aus Einzelfaeden (Monofils) von Polyamiden und Verfahren zu dessen Herstellung
DE763735C (de) * 1940-08-21 1951-08-23 Bemberg Ag Verfahren und Vorrichtung zum Herstellen von Kunstseidekettenbaumwickeln
DE871349C (de) * 1940-09-14 1953-03-23 I P Bemberg A G Verfahren zur Herstellung von Kunstseide-Kettenbaumwickeln

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