DE312304C - - Google Patents

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DE312304C
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    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D10/00Physical treatment of artificial filaments or the like during manufacture, i.e. during a continuous production process before the filaments have been collected
    • DTEXTILES; PAPER
    • D01NATURAL OR MAN-MADE THREADS OR FIBRES; SPINNING
    • D01DMECHANICAL METHODS OR APPARATUS IN THE MANUFACTURE OF ARTIFICIAL FILAMENTS, THREADS, FIBRES, BRISTLES OR RIBBONS
    • D01D10/00Physical treatment of artificial filaments or the like during manufacture, i.e. during a continuous production process before the filaments have been collected
    • D01D10/04Supporting filaments or the like during their treatment
    • D01D10/0427Supporting filaments or the like during their treatment as hanks

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  • Engineering & Computer Science (AREA)
  • Mechanical Engineering (AREA)
  • Textile Engineering (AREA)
  • Artificial Filaments (AREA)
  • Spinning Methods And Devices For Manufacturing Artificial Fibers (AREA)
  • Nonwoven Fabrics (AREA)

Description

Bei der Herstellung von künstlichen Fäden aus Zellstofflösungen richtet sich bei den verschiedenen bekannten Verfahren das Hauptaugenmerk auf die Erzielung eines hochglänzenden, glatten Fadens. Diese Frage wird fast in sämtlichen einschlägigen Patentschriften berührt, und entsprechende Verfahren für die Erzielung dieser Eigenschaften der künstlichen Fäden, gemeinhin Kunstseide benannt,
ιό sind in den Patentschriften niedergelegt.
Allerdings bestehen auch einige Verfahren, welche den Zweck verfolgen, den-künstlichen Fäden einen matten Glanz zu verleihen oder den Glanz abzustumpfen. Als Mittel hierfür sind vorgeschlagen die Einverleibung von Blei- und Zinksalzen in den Faden oder der Gebrauch eines Spinnbades, welches ■ außerordentlich hohe Mengen von Natronsalzen enthält. Wenn es auch hierdurch gelingt, den
ao Glanz der künstlichen Fäden zu mildern, so entsteht doch ein Produkt, welches mit Rücksicht auf seine Glätte wieder der Kunstseide vollkommen ähnelt. Auch bedeuten derartige Behandlungsweisen eine erhebliche
»5 Mehrbelastung des Artikels, und soweit Metallsalze in Frage kommen, < entstehen hygienische Bedenken, falls das Gespinst Bekleidungszwecken dienen soll. Tatsächlich sind diese Mittel auch nur in A^orschläg gebracht worden für die Erzeugung eines Haarersatzes. Es findet sich ferner in der Literatur ein Hinweis, daß man durch Fällen von Zelluloselösungen im Gewirr eine wollartige Faser herstellen kann. Die fragliche Veröffentlichung ist jedoch so unbestimmt, daß genaue Arbeitsbedingungen aus ihr nicht entnommen werden können.
Infolge der durch die Kriegslage bedingten Knappheit an Wolle und Baumwolle, die auch nach Friedensschluß voraussichtlich.' noch mehrere Jahre bestehen bleiben wird, ergab sich nun die Notwendigkeit eines Ersatzes aus Rohstoffen, die in genügender Menge im Inland zur Verfügung stehen. Kunstseide wurde früher 'ausschließlich durch Auflösung von Baumwolle hergestellt; in den letzten Jahren gelang es jedoch, auch aus Holzzellstoff ein gutes hochglänzendes Produkt zu fertigen. Mithin lag hier schon ein Gespinst vor, das in beliebigen Mengen aus heimischen Rohstoffen hergestellt werden konnte. Man hatte auch schon den bei der Kunstseidenherstellung entstehenden Ausschuß so geschnitten, kardiert und meistens im Gemisch .mit anderen Fasern zu Garn versponnen. Es handelte sich jedoch hierbei immer um Kunstseide mit der bekannten, glänzenden und glatten Eigenschaft, die Wolle nicht zu ersetzen vermag. Die anfallenden Mengen waren überdies naturgemäß ganz geringe, und ein absichtliches Herstellen von Ausschuß verbietet sich infolge des äußerordentlich hohen Herstellungspreises der Kunstseide.
Die vorliegende Erfindung erreicht nun die Herstellung eines Stoffes, welcher die Eigenschäften von Schafwolle in hohem Grade be-
(S. Auflage, ausgegeben am ro. December 1919J
sitzt und sich namentlich für Strickgarne in hervorragender Weise eignet. Die nach vorliegendem Verfahren hergestellte Ersatzwolle besitzt den milden Glanz der besten Woile-Sorten, sie ist weich und voluminös wie diese, und als Garn versponnen reichlich so fest und unverwüstlich im Gebrauch. Das daraus gefertigte Strickgarn wird nach dem Waschen noch weicher, während Wolle leicht zum Verfilzen neigt. Schließlich gelingt es auf Grund des neuen Verfahrens und seiner technischen Durchführung, den Herstellungspreis des Wolleersatzes unter demjenigen von guter Wolle zu halten.
Das neue Verfahren benutzt zunächst Holzzellstofflösungen u. dgl., wie sie nach den bekannten Verfahren hergestellt und auf Kunstseide versponnen werden.
Bei letzterer Fabrikation wird der Faden aus Spinndüsen mit gewöhnlich 10 bis 30 Spinnlöchern in das Fällbad gespritzt und dann auf Bobinen von mäßigem Umfang aufgespult. Dies ist erforderlich für die Aufrechterhaltung einer gleichmäßigen Spannung des Fadens während der anschließenden Operationen, wie Ausscheiden der Lösungsmittel, •Waschen und Trocknen des Gespinstes, da erst bei voller Aufrechterhaltung der bei diesen Vorgängen auftretendln Spannung der Faden den typischen Glanz und die erforderliche Festigkeit der Kunstseide erhält; auch ist die volle Auflage der frisch gesponnenen Fäden auf kleinen zvlindrischen Körpern mit voller Mantelfläche schon deshalb nötig, um eine Verwirrung der feinen Elementarfäden zu verhüten und ein nachheriges Umspulen zwecks Verzwirnung zu ermöglichen. Diese Erfordernisse bedingen einen großen Aufwand an technischen Mitteln und Arbeitshänden bei verhältnismäßig geringer Fabrikation und daher den großen Einstandspreis der Kunstseide.
Bei dem vorliegenden \^erfahren für die Herstellung eines Wolleersatzes wird die gleiche Spinnmasse aus großen Spinndüsen mit einer beliebig hohen Anzahl Spinnlöcher in das-Fällbad gespritzt und auf größen Haspeln mit einem Umfang von etwa 1200 mm oder mehr aufgewunden. Ein einziger Spinnkopf kann auf diese Weise in 24 Stunden 20 kg Gespinst und mehr liefern, während die entsprechende Leistung bei Erzeugung von Kunstseide im Mittel nur 1 kg beträgt. Die aufgewundenen Garnlagen werden von Zeit zu Zeit von den Haspeln heruntergezogen und durch eine einmalige Operation von den sämtlichen in ihnen enthaltenen Lösungs- und Spinnbadchemikalien befreit, so daß die sich daran anschließende' Trocknung der Garnbündel schon das gebrauchsfertige Produkt ergibt, welches wie Schafwolle weiter verarbeitet werden kann.
In der Weiterbehandlung der an den Spinnmaschinen auf großen Haspeln aufgewundenen Garnlagen, deren Fäden aus mehreren hundert Eirizelfädchen bestehen können, liegt das Hauptmoment des neuen Verfahrens. Ein Herauslösen der in den Fäden enthaltenen Chemikalien ohne jede Spannung bei diesem Vorgang würde ein blindes und brüchiges Produkt ergeben. Es muß daher eine gelinde Spannung aufrechterhalten werden, die noch genügt, um ein festes Gespinst mit.nur mildem, wolleartigem Glanz zu erzielen. Es konnte nun festgestellt werden, daß die erforderliche richtige Spannung dann eintritt, wenn die Stränge durch chemische starke Traufenbäder sowie Waschbäder in dieser Form von sämtlichen Chemikalien befreit werden. Die lebendige Kraft der Traufenbäder hält hierbei den aufgehängten Strang in einer Spannung, welche dem beim Ausscheiden der Chemikalien auftretenden Zusammenziehen der Fäden in dem Maße entgegenwirkt, daß ein festes Gespinst entsteht, treibt diese Spannung jedoch nicht so weit, daß ein Produkt entstände,- welches das Aussehen von Kunstseide annimmt. Das Gespinst erhält vielmehr durch diese Behandlung genau den Charakter von Schaf wolle und eignet sich als bester Ersatz für diese.
Gleichzeitig gestattet die geschilderte Behandlungsweise einen ganz besonders kurzen und wirtschaftlichen Arbeitsgang, indem eine beliebig lange Reihe von Traufenbädern, deren Größe und Zusammensetzung sich nach der Leistungsfähigkeit und der Eigenart der bei der Herstellung der Spinnmasse angewandten Lösungsverfahren richten, hintereinander geschaltet werden und die frisch gesponnenen Garnstränge mittels einer Fördervorrichtung durch sämtliche Traufenbäder hindurchgeführt werden, derart, daß auf dem einen Ende der Bäderreihe die Garnstränge eintreten und am anderen Ende, von sämtlichen .105 Chemikalien befreit, als reines Zellstoff gespinst mit dem ■. erstrebten Wollecharakter abgeliefert werden.

Claims (2)

  1. Patent-An Sprüche:
    ι. Verfahren zur Herstellung von Wolleersatz aus Zellstoff- und ähnlichen Lösungen, dadurch gekennzeichnet, daß die in üblicher Weise gebildeten künstlichen Fä- .115 den von den in ihnen enthaltenen Lösungs- und Spinnbadchemikalien unter einer Spannung befreit werden, welche durch die lebendige Kraft von auf sie einwirkenden Traufenbädern erzeugt wird.
  2. 2. Eine Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das mittels Düsen mit einer möglichst großen Anzahl von Spinnlöchern in bekannter Weise gefertigte Gespinst in Strangform so durch eine Reihe von chemischen und Waschtraufenbädern geführt wird, daß die Ausscheidung sämtlicher Chemikalien unter der erstrebten Spannung in einem1 Zuge erfolgt.
DENDAT312304D 1917-07-14 Active DE312304C (de)

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