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Stand der Technik
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Die Erfindung geht aus von einer Scheinwerferanlage für Fahrzeuge zur Erzeugung von Lichtbündeln mit unterschiedlicher Charakteristik nach der Gattung des Anspruchs 1.
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Eine solche Scheinwerferanlage ist durch die
DE 197 16 784 A1 bekannt. Aus der nachveröffentlichten
DE 198 60 461 A1 ist ebenfalls eine Scheinwerferanlage mit den Merkmalen des Oberbegriffs des Anspruchs 1 bekannt. Zusätzlich können dieser Druckschrift auch die Merkmale entnommen werden, wonach die Scheinwerfereinheiten der Scheinwerferanlage wechselweise und/oder in verschiedenen Kombinationen gleichzeitig betrieben werden können.
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Die
DE 1 284 861 A offenbart eine Scheinwerferanlage, bei der die von den Scheinwerfern ausgesandten Lichtbündel gegensinnig zueinander verschwenkt werden, so dass sie sich zwischen sich begegnenden Fahrzeugen kreuzen. Aus der
FR 537 370 A ist ein Scheinwerfer mit mehreren statischen Lichtquellen bekannt.
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Durch gezieltes Aktivieren einer oder mehrerer der Lichtquellen kann der Scheinwerfer ein Lichtbündel unterschiedlicher Charakteristik aussenden.
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Aus der
DE 43 13 914 A1 ist eine Scheinwerferanlage bekannt, die wenigstens zwei Scheinwerfer mit jeweils mehreren Scheinwerfereinheiten aufweist, durch die jeweils ein Lichtbündel mit einer Charakteristik erzeugt wird. Die Scheinwerfereinheiten können wechselweise und/oder gleichzeitig in verschiedenen Kombinationen betrieben werden. Es ist wenigstens eine Basis-Scheinwerfereinheit vorgesehen, durch die ein Basis-Lichtbündel mit einer abgeblendeten Charakteristik erzeugbar ist. Die Charakteristik des Basis-Lichtbündels ist derart vorgesehen, dass mit diesem bestehende gesetzliche Vorschriften für ein Abblendlicht erfüllt werden. Bei der bekannten Scheinwerferanlage wird durch jede Scheinwerfereinheit ein Lichtbündel mit nur einer festgelegten Charakteristik erzeugt, so dass entsprechend viele Scheinwerfereinheiten erforderlich sind, um verschiedene Charakteristiken der Lichtbündel zu ermöglichen. Es ist unter anderem eine Scheinwerfereinheit vorgesehen, durch die ein Lichtbündel mit starker beidseitiger horizontaler Streuung erzeugt wird, und die beispielsweise bei Nebel oder sonstigen ungünstigen Sichtbedingungen betrieben wird.
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Vorteile der Erfindung
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Die erfindungsgemäße Scheinwerferanlage mit den Merkmalen gemäß Anspruch 1 hat demgegenüber den Vorteil, dass bei der Änderung des Verlaufs des durch die Basis-Scheinwerfereinheit wenigstens eines der Scheinwerfer durch diese ein Lichtbündel mit einer Charakteristik erzeugt wird, bei der der mittlere Bereich vor dem Fahrzeug, in dem sich die durch die Basis-Scheinwerfereinheiten bei nicht verändertem Verlauf in der Grundstellung erzeugten Basis-Lichtbündel überlagern, weniger stark beleuchtet wird und stattdessen ein seitlicher Bereich vor dem Fahrzeug stärker beleuchtet wird. Diese Charakteristik ist insbesondere im Stadtverkehr vorteilhaft, um eine ausreichende Beleuchtung beispielsweise von Gehwegen neben der Fahrbahn oder von Einmündungen sicherzustellen.
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In den abhängigen Ansprüchen sind vorteilhafte Ausgestaltungen und Weiterbildungen der erfindungsgemäßen Scheinwerferanlage angegeben. Wenn die Änderung des Verlaufs des durch die Basis-Scheinwerfereinheit wenigstens eines der Scheinwerfer erzeugten Lichtbündels bei geringer Geschwindigkeit des Fahrzeugs erfolgt, ist eine einfache Realisierung der Verschwenkung der Basis-Scheinwerfereinheiten für den Stadtverkehr, wo die Fahrgeschwindigkeit gering ist, möglich.
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Zeichnung
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und in der nachfolgenden Beschreibung näher erläutert. Es zeigen
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1 ein Fahrzeug in einer Vorderansicht mit einer erfindungsgemäßen Scheinwerferanlage,
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2 eine Basis-Scheinwerfereinheit eines Scheinwerfers der Scheinwerferanlage in einem vertikalen Längsschnitt gemäß einer ersten Ausführungsform,
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3 die Basis-Scheinwerfereinheit in einem vertikalen Längsschnitt gemäß einer zweiten Ausführungsform,
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4 einen vor dem Fahrzeug angeordneten Messschirm bei Beleuchtung durch von den Basis-Scheinwerfereinheiten der Scheinwerfer erzeugte Basis-Lichtbündel und
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5 den Messschirm bei Beleuchtung durch von den Basis-Scheinwerfereinheiten der Scheinwerfer erzeugte Lichtbündel mit veränderter Charakteristik.
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Beschreibung des Ausführungsbeispiels
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Eine erfindungsgemäße Scheinwerferanlage für Fahrzeuge, insbesondere Kraftfahrzeuge, dient zur Erzeugung von Lichtbündeln mit unterschiedlicher Charakteristik. Die Scheinwerferanlage weist wenigstens zwei in bekannter Weise und wie in 1 dargestellt am Frontende eines Kraftfahrzeugs angeordnete Scheinwerfer 10 auf. Die Scheinwerfer 10 sind jeweils nahe einer angrenzenden Fahrzeugaußenseite angeordnet. Die Scheinwerfer 10 weisen jeweils mehrere Scheinwerfereinheiten auf, wobei beispielsweise drei Scheinwerfereinheiten 12, 14 und 16 vorgesehen sind, durch die Lichtbündel mit unterschiedlicher Charakteristik erzeugt werden. Mit der Charakteristik der Lichtbündel wird hierbei deren Verlauf in horizontaler und/oder vertikaler Richtung, deren Helldunkelgrenze, deren Reichweite und die durch diese erzeugte Beleuchtungsstärkeverteilung bezeichnet. Die Scheinwerfereinheiten 12, 14, 16 der Scheinwerfer 10 können in einem gemeinsamen Gehäuse 13 angeordnet sein, dessen Lichtaustrittsöffnung mit einer lichtdurchlässigen Scheibe 15 abgedeckt ist.
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Die Scheinwerfereinheit 12 bildet eine Basis-Scheinwerfereinheit, durch die ein Basis-Lichtbündel mit einer abgeblendeten Charakteristik erzeugbar ist. Die Basis-Scheinwerfereinheit 12 ist in 2 gemäß einer ersten Ausführungsform dargestellt und weist eine Lichtquelle 18 sowie einen Reflektor 20 auf. Die Lichtaustrittsöffnung der Basis-Scheinwerfereinheit 12 ist mit einer lichtdurchlässigen Scheibe 22 abgedeckt, die glatt ausgebildet sein kann oder zumindest bereichsweise optische Profile aufweisen kann, durch die hindurchtretendes Licht abgelenkt und/oder gestreut wird. Als Lichtquelle 18 kann eine Glühlampe oder eine Gasentladungslampe mit entsprechender Vorschalteinrichtung verwendet werden. Die Basis-Scheinwerfereinheit 12 gemäß der ersten Ausführungsform ist nach dem Reflexionsprinzip aufgebaut, wobei in diesem Fall vom Reflektor 20 reflektiertes Licht durch die Abdeckscheibe 22 austritt. Die erforderliche Charakteristik des Basis-Lichtbündels kann durch eine geeignete Form des Reflektors 20 erreicht werden, indem durch den Reflektor 20 von der Lichtquelle 18 ausgesandtes Licht derart reflektiert wird, dass es die erforderliche Charakteristik aufweist. Alternativ kann der Reflektor 20 auch eine einfache, beispielsweise etwa parabolische Form, aufweisen, wobei dann durch geeignete optische Profile an der Abdeckscheibe 22 die erforderliche Charakteristik des aus der Basis-Scheinwerfereinheit 12 austretenden Basis-Lichtbündels erreicht wird. Zur Erzeugung der für die abgeblendete Charakteristik des Basis-Lichtbündels erforderlichen Helldunkelgrenze kann eine Abschirmvorrichtung 23 vorgesehen sein, durch die ein Teil des von der Lichtquelle 18 ausgesandten Lichts abgeschirmt wird. Die Helldunkelgrenze kann auch durch eine entsprechende Form des Reflektors 20 erzeugt werden. Die Lichtquelle 18 kann mehrere Leuchtkörper aufweisen, beispielsweise zwei Glühwendeln, durch deren wechselweisen Betrieb durch die Basis-Scheinwerfereinheit 12 alternativ zu dem vorstehend angegebenen Basis-Lichtbündel mit abgeblendeter Charakteristik ein Fernlichtbündel erzeugt werden kann. Alternativ kann auch die relative Zuordnung zwischen der Lichtquelle 18 und dem Reflektor 20 änderbar sein, indem die Lichtquelle 18 relativ zum Reflektor 20 oder der Reflektor 20 relativ zur Lichtquelle 18 bewegbar ist. Bei einer Bewegbarkeit der Lichtquelle 18 relativ zum Reflektor 20 kann diese in einem Lampenträger 24 angeordnet sein, der am Reflektor 20 zur Ermöglichung der Bewegung der Lichtquelle 18 um eine etwa horizontale Achse 25 schwenkbar gelagert ist. Der Lampenträger 24 ist mittels einer an diesem angreifenden Verstelleinrichtung 26 am Reflektor 20 schwenkbar. Durch die unterschiedliche Anordnung der Lichtquelle 18 relativ zum Reflektor 20 weist das von der Basis-Scheinwerfereinheit 12 erzeugte Lichtbündel unterschiedliche Charakteristiken auf, so dass das Basis-Lichtbündel mit der abgeblendeten Charakteristik und das Fernlichtbündel erzeugt werden können.
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Die Basis-Scheinwerfereinheit 12 kann auch gemäß einer in 3 dargestellten zweiten Ausführungsform nach dem Projektionsprinzip aufgebaut sein, wobei diese einen Reflektor 30 aufweist, in den eine Lichtquelle 28 in Form einer Glühlampe oder einer Gasentladungslampe eingesetzt ist. In Lichtaustrittsrichtung nach dem Reflektor 30 ist eine Linse 32 angeordnet und zwischen dem Reflektor 30 und der Linse 32 ist eine Blende 33 angeordnet. In Lichtaustrittsrichtung nach der Linse 32 kann eine lichtdurchlässige Scheibe 34 angeordnet sein, die als glatte Scheibe ausgebildet sein kann oder optische Profile aufweisen kann. Durch den Reflektor 30 wird von der Lichtquelle 28 ausgesandtes Licht als ein konvergierendes Lichtbündel reflektiert. Durch die Blende 33 wird ein Teil des vom Reflektor 30 reflektierten Lichtbündels abgeschirmt, wodurch das an der Blende 33 vorbeigelangende Lichtbündel eine Helldunkelgrenze aufweist und durch die Linse 32 hindurchtritt, durch die das Lichtbündel abgelenkt wird und die Helldunkelgrenze abgebildet wird. Bei im Strahlengang des vom Reflektor 30 reflektierten Lichtbündels angeordneter Blende 33 wird somit durch die Basis-Scheinwerfereinheit gemäß der zweiten Ausführungsform das Basis-Lichtbündel mit abgeblendeter Charakteristik erzeugt.
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Um bei der Basis-Scheinwerfereinheit 12 gemäß der zweiten Ausführungsform auch die Erzeugung eines Fernlichtbündels zu ermöglichen kann vorgesehen sein, dass die Blende 33 lichtundurchlässig ausgebildet ist und zwischen einer Stellung zur Erzeugung des abgeblendeten Basis-Lichtbündels, in der sie in den Strahlengang des vom Reflektor 30 reflektierten Lichtbündels hineinragt, und einer Stellung zur Erzeugung des Fernlichtbündels, in der sie nicht oder zumindest weniger weit in den Strahlengang ragt, bewegbar ist. Die Blende 33 kann beispielsweise mittels eines Verstellelements 35 um eine etwa horizontale Achse 36 verschwenkbar sein. Alternativ kann die Blende 33 auch feststehend angeordnet sein und eine veränderliche Lichtdurchlässigkeit aufweisen, wobei die Blende 33 zwischen einem Zustand mit geringer Lichtdurchlässigkeit zur Erzeugung des abgeblendeten Basis-Lichtbündels und einem Zustand mit hoher Lichtdurchlässigkeit zur Erzeugung des Fernlichtbündels umschaltbar ist.
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In 4 ist ein mit Abstand vor dem Fahrzeug angeordneter Messschirm 80 dargestellt, der durch das von den Scheinwerfern 10 der Scheinwerferanlage ausgesandte Licht beleuchtet wird. Die horizontale Mittelebene des Messschirms 80 ist mit HH bezeichnet und dessen vertikale Mittelebene ist mit VV bezeichnet. Die horizontale Mittelebene HH und die vertikale Mittelebene VV schneiden sich im Punkt HV.
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Durch die von den Scheinwerfereinheiten 12 gemäß der ersten oder zweiten Ausführungsform der beiden Scheinwerfer 10 ausgesandte Basis-Lichtbündel mit abgeblendeter Charakteristik wird der Messschirm 80 in einem Bereich 82 beleuchtet. Die Scheinwerfer 10 sind für Rechtsverkehr ausgelegt und die Basis-Lichtbündel weisen eine asymmetrische Helldunkelgrenze auf. Der beleuchtete Bereich 82 ist nach oben durch die asymmetrische Helldunkelgrenze begrenzt, die auf der Gegenverkehrsseite, das ist die linke Seite des Messschirms 80, einen horizontalen Abschnitt 83 aufweist, der etwa 1% unterhalb der horizontalen Mittelebene HH verläuft. Auf der eigenen Verkehrsseite, das ist die rechte Seite des Messschirms 80, weist die Helldunkelgrenze einen ausgehend vom horizontalen Abschnitt 83 nach rechts ansteigenden Abschnitt 84 auf, dessen Neigungswinkel bezüglich der horizontalen Mittelebene HH beispielsweise etwa 15° beträgt. Alternativ kann die Helldunkelgrenze auf der eigenen Verkehrsseite auch wie in 4 gestrichelt dargestellt einen horizontalen Abschnitt 85 aufweisen, der höher angeordnet ist als der horizontale Abschnitt 83 auf der Gegenverkehrsseite. Die Verteilung der Beleuchtungsstärke im Bereich 82 ist anhand mehrerer Linien 86 gleicher Beleuchtungsstärke, sogenannte Isoluxlinien, verdeutlicht. Im Bereich 82 ist in einer Zone 86 dicht unterhalb der Helldunkelgrenze und etwas rechts der vertikalen Mittelebene VV die höchste Beleuchtungsstärke vorhanden.
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Durch die von den Scheinwerfereinheiten 12 gemäß der ersten oder zweiten Ausführungsform der beiden Scheinwerfer 10 ausgesandten Fernlichtbündel wird der Messschirm 80 gemäß 4 in einem Bereich 88 beleuchtet. Der Bereich 88 weist keine ausgeprägte Helldunkelgrenze auf und in diesem sind höhere Beleuchtungsstärkewerte vorhanden als im Bereich 82. Im Bereich 88 sind wiederum mehrere Isoluxlinien 89 eingezeichnet, wobei in einer Zone um den Punkt HV herum die höchste Beleuchtungsstärke vorhanden ist.
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Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass bei dem durch die Basis-Scheinwerfereinheit 12 wenigstens eines der Scheinwerfer 10 erzeugten Lichtbündel dessen Verlauf in zumindest annähernd horizontaler Richtung änderbar ist. Es ist vorgesehen, dass bei den Basis-Scheinwerfereinheiten 12 beider Scheinwerfer 10 eine Änderung des Verlaufs der durch diese erzeugten Lichtbündel gegensinnig erfolgt. Eine Änderung des Verlaufs des durch die Basis-Scheinwerfereinheit 12 erzeugten Lichtbündels kann dadurch erreicht werden, dass zumindest ein Teil der Basis-Scheinwerfereinheit 12 um eine zumindest annähernd vertikal verlaufende Achse 40 verschwenkbar ist. Es kann dabei vorgesehen sein, dass die gesamte Basis-Scheinwerfereinheit 12 um die Achse 40 verschwenkbar ist. Alternativ kann bei der Basis-Scheinwerfereinheit 12 gemäß der ersten Ausführungsform nach dem Reflexionsprinzip auch vorgesehen sein, dass nur der Reflektor 20 mit der Lichtquelle 18 um die Achse 40 verschwenkbar ist. Bei der Basis-Scheinwerfereinheit 12 gemäß der zweiten Ausführungsform nach dem Projektionsprinzip kann vorgesehen sein, dass der Reflektor 30 mit der Lichtquelle 28, der Linse 32 und der Blende 33, die zusammen einen Scheinwerfereinsatz bilden, um die Achse 40 verschwenkbar ist. Es kann auch vorgesehen sein, dass die Änderung des Verlaufs des durch die Basis-Scheinwerfereinheit 12 erzeugten Lichtbündels in horizontaler Richtung durch eine Bewegung, insbesondere Verschwenkung der Lichtquelle 18 bzw. 28, der Abschirmvorrichtung 23, der Linse 32 und/oder der Blende 33 bewirkt wird. Nachfolgend wird eine Ausführung beschrieben, bei der die Basis-Scheinwerfereinheit 12 ganz oder teilweise um die vertikal verlaufende Achse 40 verschwenkbar ist.
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Zu einer Verschwenkung der Basis-Scheinwerfereinheit 12 greift an dieser eine Verstelleinrichtung 42 exzentrisch zur Achse 40 an. Die Verstelleinrichtung 42 kann beispielsweise einen elektromotorischen Antrieb aufweisen. Die optischen Achsen 11 der Basis-Scheinwerfereinheiten 12 beider Scheinwerfer 10 des Fahrzeugs verlaufen in nicht verschwenkter Stellung der Basis-Scheinwerfereinheiten 12 zumindest annähernd parallel zueinander. Eine Verschwenkung der Basis-Scheinwerfereinheiten 12 des rechten und des linken Scheinwerfers 10 des Fahrzeugs erfolgt in entgegengesetzten Richtungen und zwar jeweils zur angrenzenden Fahrzeugaußenseite hin oder zur gegenüberliegenden Fahrzeugaußenseite hin. Beispielsweise ist die Basis-Scheinwerfereinheit 12 des rechten Scheinwerfers 10 von oben betrachtet im Uhrzeigersinn nach rechts um die Achse 40 verschwenkbar und die Basis-Scheinwerfereinheit 12 des linken Scheinwerfers 10 entgegen dem Uhrzeigersinn nach links um die Achse 40 verschwenkbar. Wenn die Basis-Scheinwerfereinheiten 12 derart um die Achse 40 verschwenkt sind, so verläuft die optische Achse 11 der Basis-Scheinwerfereinheit 12 des rechten Scheinwerfers 10 in Lichtaustrittsrichtung nach rechts und die optische Achse 11 der Basis-Scheinwerfereinheit 12 des linken Scheinwerfers 10 verläuft in Lichtaustrittsrichtung nach links. Die optischen Achsen 11 der Basis-Scheinwerfereinheiten 12 der beiden Scheinwerfer 10 divergieren somit. Alternativ kann auch vorgesehen sein, dass die Basis-Scheinwerfereinheit 12 des rechten Scheinwerfers 10 von oben betrachtet entgegen dem Uhrzeigersinn nach links um die Achse 40 verschwenkbar ist und die Basis-Scheinwerfereinheit 12 des linken Scheinwerfers 10 im Uhrzeigersinn nach rechts um die Achse 40 verschwenkbar ist. Die optischen Achsen 11 der Basis-Scheinwerfereinheiten 12 der beiden Scheinwerfer 10 konvergieren dabei.
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In 5 ist der Messschirm 80 bei Beleuchtung durch die von den Basis-Scheinwerfereinheiten 12 der beiden Scheinwerfer 10 erzeugten Basis-Lichtbündel mit abgeblendeter Charakteristik und um die Achsen 40 verschwenkten Basis-Scheinwerfereinheiten 12 dargestellt. Die von den Basis-Lichtbündeln beleuchteten Bereiche 82 decken sich in diesem Fall nicht mehr vollständig, sondern durch diese werden in horizontaler Richtung zueinander versetzte Bereiche 82a und 82b beleuchtet. Wenn die Basis-Scheinwerfereinheiten 12 der beiden Scheinwerfer 10 derart um die Achsen 40 verschwenkt sind, dass deren optische Achsen 11 divergieren, so wird der nach rechts verschobene Bereich 82a durch das von der Basis-Scheinwerfereinheit 12 des rechten Scheinwerfers 10 erzeugte Basis-Lichtbündel beleuchtet und der nach links verschobene Bereich 82b wird durch das von der Basis-Scheinwerfereinheit 12 des linken Scheinwerfers 10 beleuchtet. Wenn die Basis-Scheinwerfereinheiten 12 der beiden Scheinwerfer 10 derart um die Achsen 40 verschwenkt sind, dass deren optische Achsen 11 konvergieren, so wird der nach rechts verschobene Bereich 82a durch das von der Basis-Scheinwerfereinheit 12 des linken Scheinwerfers 10 erzeugte Basis-Lichtbündel beleuchtet und der nach links verschobene Bereich 82b wird durch das von der Basis-Scheinwerfereinheit 12 des rechten Scheinwerfers 10 beleuchtet. In beiden Fällen wird der Messschirm 80 insgesamt in einem Bereich mit gegenüber dem Bereich 82 gemäß 4 größerer horizontaler Breite beleuchtet. Durch die geringere Überlagerung der Bereiche 82a und 82b in der Mitte des Messschirms 80 ergibt sich dort eine geringere Beleuchtungsstärke als in der Zone 87 des Bereichs 82 gemäß 4. Wenn nur bei der Basis-Scheinwerfereinheit 12 eines Scheinwerfers 10 eine Verschwenkung erfolgt, so ist nur der durch das von dieser erzeugte Lichtbündel beleuchtete Bereich 82a oder 82b verschoben.
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Eine Verschwenkung der Basis-Scheinwerfereinheiten 12 der Scheinwerfer 10 in der vorstehend beschriebenen Weise ausgehend von deren paralleler Ausrichtung erfolgt vorzugsweise im Stadtverkehr, wenn das Fahrzeug sich mit geringer Geschwindigkeit bewegt. In diesem Fall ist keine starke Beleuchtung des Fernbereichs vor dem Fahrzeug im Bereich der Fahrbahn erforderlich, sondern eine ausreichende Beleuchtung seitlicher Bereiche vor dem Fahrzeug, wo sich beispielsweise Gehwege, Einmündungen von Querstraßen oder Haus- oder Parkplatzaus- oder einfahrten oder Abzweigungen befinden, wo sich andere Verkehrsteilnehmer aufhalten.
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Eine Verschwenkung der Basis-Scheinwerfereinheiten 12 der beiden Scheinwerfer 10 kann daher beispielsweise bei geringer Geschwindigkeit des Fahrzeugs erfolgen. Es kann dabei eine einfache Steuereinrichtung vorgesehen sein, durch die die Geschwindigkeit des Fahrzeugs erfasst und abhängig davon die Verstelleinrichtungen 42 angesteuert werden. Es kann eine feste Schwelle für die Geschwindigkeit vorgegeben sein, unterhalb der die Basis-Scheinwerfereinheiten 12 um einen vorgegebenen Winkel um die Achse 40 verschwenkt werden und oberhalb der die Basis-Scheinwerfereinheiten 12 derart eingestellt werden, dass deren optische Achsen 11 parallel zueinander verlaufen. Alternativ kann auch vorgesehen werden, dass mit abnehmender Geschwindigkeit des Fahrzeugs die Basis-Scheinwerfereinheiten 12 beider Scheinwerfer 10 in mehreren Stufen oder kontinuierlich um einen größeren Winkel um die Achse 40 verschwenkt werden. Der Winkel, um den die Basis-Scheinwerfereinheiten 12 der beiden Scheinwerfer 10 um die Achse 40 ausgehend von ihrer parallelen Ausrichtung verschwenkt werden kann beispielsweise bis zu zwischen 5° und 20°, vorzugsweise bis zu zwischen 5° und 15° betragen. Alternativ oder zusätzlich zu der vorstehend erläuterten geschwindigkeitsabhängigen Verschwenkung der Basis-Scheinwerfereinheiten 12 kann eine Verschwenkung auch dann erfolgen, wenn das Fahrzeug in einem Stadtgebiet oder allgemein in einer geschlossenen Ortschaft bewegt. Um dies zu ermitteln kann ein Navigationssystem des Fahrzeugs genutzt werden, bei dem das Straßennetz mit sämtlichen Informationen über Straßenverlauf und Ortschaften gespeichert ist, und über Satelliten die aktuelle Position des Fahrzeugs im Straßennetz geortet wird. Alternativ oder zusätzlich kann auch eine Videokamera vorgesehen sein, durch die das Umfeld vor dem Fahrzeug erfasst wird, und die mit einer Auswerteeinrichtung verbunden ist, durch die ermittelt wird, in welchem Umfeld das Fahrzeug bewegt wird und abhängig davon die Verschwenkung der Basis-Scheinwerfereinheiten 12 um die Achsen 40 bewirkt wird.
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Vorzugsweise ist bei dem durch die Basis-Scheinwerfereinheit 12 wenigstens eines der beiden Scheinwerfer 10 erzeugten Lichtbündel auch eine Änderung des Verlaufs in zumindest annähernd vertikaler Richtung vorgesehen. Eine Änderung des Verlaufs des Lichtbündels in zumindest annähernd vertikaler Richtung kann durch eine Verschwenkbarkeit wenigstens eines Teils der Basis-Scheinwerfereinheit 12 um eine zumindest annähernd horizontal verlaufende Achse 44 bewirkt werden. Diese Funktion der Verschwenkbarkeit um die horizontale Achse 44 kann beispielsweise mit einer für eine von der Neigung des Fahrzeugs unabhängige Einstellung der Leuchtweite der Scheinwerfer 10 bzw. der Basis-Scheinwerfereinheiten 12 realisiert werden. Bei der Einstellung der Leuchtweite wird diese unabhängig von der Neigung des Fahrzeugaufbaus konstant gehalten, wobei die Neigung abhängig von der Beladung des Fahrzeugs oder abhängig von dynamischen Bewegungen des Fahrzeugaufbaus sich verändert und die Leuchtweite konstant gehalten werden soll. Hierfür ist eine Schwenkbarkeit des gesamten Scheinwerfers 10, der Basis-Scheinwerfereinheit 12 oder zumindest von deren Reflektor um die horizontale Achse 44 vorgesehen, die mittels einer Verstelleinrichtung 46 erfolgt. Erfindungsgemäß ist vorgesehen, dass zusammen mit der Verschwenkung der Basis-Scheinwerfereinheit 12 um die vertikale Achse 40 eine Verschwenkung der Basis-Scheinwerfereinheit 12 um die horizontale Achse 44 nach unten erfolgt. Infolge der Verschwenkung der Basis-Scheinwerfereinheit 12 um die horizontale Achse 44 nach unten sind die von den durch die Basis-Scheinwerfereinheiten 12 erzeugten Basis-Lichtbündel beleuchteten Bereiche 82a und 82b auf dem Messschirm 80 tiefer angeordnet als der beleuchtete Bereich 82 gemäß 4 bei nicht nach unten verschwenkten Basis-Scheinwerfereinheiten 12. Entsprechend liegt auch die Helldunkelgrenze 83a, 84a bzw. 83b, 84b der Bereiche 82a, 82b gemäß 5 tiefer als die Helldunkelgrenze 83, 84 beim Bereich 82 gemäß 4. Hierdurch wird vermieden, dass bei um die vertikale Achse 40 verschwenkten Basis-Scheinwerfereinheiten 12 eine Blendung des Gegenverkehrs durch den dann auf der Gegenverkehrsseite liegenden ansteigenden Abschnitt 84b der Helldunkelgrenze des Bereichs 82b auftritt. Der Winkel, um den die Basis-Scheinwerfereinheiten 12 der Scheinwerfer 10 um die horizontale Achse 44 nach unten verschwenkt werden, beträgt beispielsweise bis zwischen etwa 0,5° und 1,5°.
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Die Scheinwerfereinheit 14 der Scheinwerfer 10 dient dazu, ein einseitig ausgerichtetes Lichtbündel zu erzeugen, durch das ein seitlicher Bereich vor dem Fahrzeug beleuchtet wird. Die Scheinwerfereinheit 14 ist vorzugsweise wie die Basis-Scheinwerfereinheit 12 gemäß der ersten Ausführungsform nach dem Reflexionsprinzip aufgebaut. Vorzugsweise ist vorgesehen, dass durch die Scheinwerfereinheit 14 des rechten Scheinwerfers 10 ein einseitig nach rechts ausgerichtetes Lichtbündel erzeugt wird und durch die Scheinwerfereinheit 14 des linken Scheinwerfers 10 ein einseitig nach links ausgerichtetes Lichtbündel erzeugt wird. Die von den durch die Scheinwerfereinheiten 14 erzeugten Lichtbündel beleuchteten Bereiche sind in 5 mit 92 bezeichnet. Die Bereiche 92 sind vorzugsweise derart angeordnet, dass diese sich nur wenig mit den Bereichen 82a, 82b überlagern, die von den durch die verschwenkten Basis-Scheinwerfereinheiten 12 erzeugten Basis-Lichtbündel beleuchtet werden. Die Bereiche 92 erstrecken sich über die Bereiche 82a, 82b in horizontaler Richtung hinaus, so dass von den durch die Scheinwerfereinheiten 14 erzeugten Lichtbündel weiter seitlich liegende Bereiche vor dem Fahrzeug beleuchtet werden. Die Scheinwerfereinheiten 14 werden betrieben, wenn das Fahrzeug eine enge Kurve durchfährt oder bei einem Abbiegevorgang. Es ist vorgesehen, dass die Scheinwerfereinheiten 14 auch bei geringer Geschwindigkeit des Fahrzeugs betrieben werden, zusammen mit den um die Achsen 40 verschwenkten Basis-Scheinwerfereinheiten 12. Es kann dabei vorgesehen werden, dass jeweils die Lichtquelle der Scheinwerfereinheiten 14 und/oder die Lichtquelle der Basis-Scheinwerfereinheiten 12 beim gleichzeitigen Betrieb mit den Basis-Scheinwerfereinheiten 12 bei geringer Geschwindigkeit nur mit geringerer Leistung betrieben wird als ihrer Nennleistung.
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Die Scheinwerfereinheit 16 der Scheinwerfer 10 dient dazu, ein konzentriertes Lichtbündel zu erzeugen. Die Scheinwerfereinheit 16 ist vorzugsweise wie die Basis-Scheinwerfereinheit 12 gemäß der ersten Ausführungsform nach dem Reflexionsprinzip aufgebaut. Von den durch die Scheinwerfereinheiten 16 erzeugten Lichtbündeln wird der Messschirm 80 in einem Bereich gemäß 4 dicht unterhalb der Helldunkelgrenze 83, 84 und vorzugsweise auf der eigenen Verkehrsseite beleuchtet. Die durch die Scheinwerfereinheiten 16 erzeugten Lichtbündel verstärken somit die Beleuchtung des Fernbereichs vor dem Fahrzeug auf der eigenen Verkehrsseite spotartig.