-
Die
Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
-
Bei
Rundstrickmaschinen zur Herstellung von eingekämmte Fasern enthaltenden Strickwaren, die
auch unter der Bezeichnung Hochflor- oder High-Pile-Waren bekannt
sind, werden die Fasern normalerweise mit Hilfe von Einkämmwalzen
(Doffern) so in die Haken der Stricknadeln eingelegt, daß die freien
Faserenden auf der Nadelrückseite
bzw. auf der Innenseite der Strickware zu liegen kommen, d. h. zur
Drehachse des Nadelzylinders hin gerichtet sind. Zur Sicherstellung
dieser Lage der Faserenden ist es allgemein bekannt, radial nach
innen gerichtete Blasluftströme
auf die Stricknadeln zu richten, die mit Hilfe von außerhalb
des Nadelkreises angeordneten Luftdüsen erzeugt werden (z. B.
DE 25 60 526 C2 ,
DE 26 33 912 A1 ,
DE 32 47 957 A1 ,
DE 33 22 489 A1 ).
-
Um
die Fasern besser einzubinden und kurze Pollängen (Kurzflorware) zu ermöglichen,
ohne große
Einkämm-
und Scherverluste zu erleiden, sind auch bereits Rundstrickmaschinen
zur Herstellung von Strickwaren mit eingekämmten Fasern bekannt geworden,
bei denen die Lage der in die Stricknadeln eingelegten Faserbüschel nach
der Maschenbildung derart umgekehrt wird, daß sie mit ihren freien Enden von
der Drehachse des Nadelzylinders weggerichtet und auf den Vorderseiten
der Stricknadeln angeordnet sind, sich schräg über die Oberkanten der Platinen
legen und daher beim nächsten
Maschenbildungsvorgang erneut von den Stricknadeln erfaßt und in
die Strickware eingebunden werden. Je nach Länge der Fasern können diese
Vorgänge
auch mehrmals nacheinander wiederholt werden, in welchem Fall die
zu einer ersten Masche verarbeiteten Fasern nachträglich über mehrere
benachbarte Maschenstäbchen
hinweg zumindest in Form von Maschen oder Fangmaschen an mehreren
Stellen in die Strickware eingebunden werden.
-
Zur
Herstellung derartiger Kurzflorstrickwaren, die zuweilen auch als ”Reverse
Loop Sliver Knit Fabrics” bezeichnet
werden, sind Rundstrickmaschinen bekannt (
US 4 245 487 A ) die zur Umkehrung der
Faserenden bestimmte Blasdüsen
aufweisen. Diese sind auf der Innenseite des Nadelzylinders etwa
dort angeordnet, wo die Stricknadeln nach einer Maschenbildung allmählich wieder
ausgetrieben werden, um erneut Faden und Fasern aufzunehmen, und erstrecken
sich im wesentlichen radial zu den Stricknadeln hin. Allerdings
weisen diese Rundstrickmaschinen außer den Blasdüsen keine
Mittel auf, mit denen es möglich
wäre die
Faserenden kontrolliert und gleichmäßig in einer Weise umzukehren,
wie es zur Herstellung einer verkaufsfähigen Strickware erforderlich
wäre.
-
Bei
einer bekannten Rundstrickmaschine der eingangs bezeichneten Gattung
(
US 5 431 029 A ) wird
die Faserumkehr ebenfalls mit Hilfe von radial nach außen weisenden
Blasdüsen
vorgenommen. Dabei ergibt sich vor allem das Problem, daß in Strömungsrichtung
hinter der Blasdüsen-Austrittsöffnung ein
Träger
für das
die Platinen steuernde Schloßteil angeordnet
ist, an dem die von den Blasdüsen
kommenden Luftstrahlen reflektiert und nach oben umgelenkt werden,
wodurch die umgekehrten Fasern eher von der Strickware weg als zur
Strickware hin gerichtet werden. Hinzu kommt, daß die Stricknadeln nicht nur
den Luftströmen
der Blasdüsen,
sondern auch der Saugwirkung einer oberhalb der Rundstrickmaschine
angeordneten Absaughaube und zusätzlicher, auf
den Vorderseiten der Stricknadeln angeordneter Saugdüsen ausgesetzt
sind, die überschüssige und frei
herumfliegende Fasern absaugen sollen. Dadurch sind in den Strömungswegen
der von den Blasdüsen
kommenden Blasluft nicht nur Hindernisse vorhanden, die die Ausbildung
von gleichmäßigen, die
Faserumkehr sicher herbeiführenden
Luftströmen
behindern, sondern es entstehen im Bereich der Stricknadeln auch
zwangsläufig
unkontrollierbare Luftwirbel, die einer gleichmäßigen Faserumkehr ebenfalls
entgegenwirken. Daher sind den Blasdüsen komplizierte und technisch
aufwendige Einstell- und Justiervorrichtungen zugeordnet, um die
Blasdüsen
auch in Abhängigkeit
von der im Einzelfall verwendeten Faserlänge genau einstellen und so
ausrichten zu können,
daß eine
günstige
Faserumkehr erzielt wird. Das erfordert umständliche Einstell- und Justierarbeiten,
die weitgehend auf Versuchen und daraus resultierenden Erfahrungen
beruhen und daher vermieden werden sollten.
-
Demgegenüber liegt
der Erfindung die Aufgabe zugrunde, die Rundstrickmaschine der eingangs
bezeichneten Gattung so auszubilden, daß sich mit einfachen konstruktiven
Mitteln eine gleichmäßige, von
der Art der verwendeten Fasern und der herzustellenden Strickware
weitgehend unabhängige Faserumkehr
erzielen läßt, ohne
daß aufwendige Justierarbeiten
erforderlich sind.
-
Zur
Lösung
dieser Aufgabe dienen die kennzeichnenden Merkmale des Anspruchs
1.
-
Die
Erfindung bringt den Vorteil mit sich, daß durch die Schaffung eines
Freiraums vor den Stricknadeln und oberhalb der Platinen unabhängig davon, ob
die Luftführungseinheit
mit einer Saugdüse,
einer Blasdüse
oder beidem arbeitet, Luftströmungspfade gebildet
werden, die frei von Hindernissen sind, praktisch keine schädlichen
Luftwirbel erzeugen und somit eine gleichmäßige Faserumkehr ermöglichen.
-
Weitere
vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
-
Die
Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
an Ausführungsbeispielen
näher erläutert. Es
zeigen:
-
1 einen
schematischen Vertikalschnitt durch eine erfindungsgemäße Rundstrickmaschine zur
Herstellung von Strickwaren mit eingekämmten Fasern;
-
2 eine
schematische Draufsicht auf einen Teil eines Platinenschlosses der
Rundstrickmaschine nach 1.
-
3 eine
Ansicht des Platinenschlosses nach 2 und eines
Zylinderschlosses der Rundstrickmaschine nach 1 von
innen her ohne Nadelzylinder und Platinenring;
-
4 und 5 vergrößerte, entsprechend dargestellte
Ausschnitte der Schloßanordnungen nach 2 und 3 im
Bereich einer erfindungsgemäßen Luftführungseinheit;
-
6 bis 9 Schnitte
längs der
Linien VI-VI bis IX-IX der 4 und 5;
-
10 einen
Schnitt längs
der Linie X-X der 11;
-
11 eine
Draufsicht auf eine erfindungsgemäße Luftführungseinheit nach 9;
-
12 eine
vergrößerte Einzelheit
X der 5, wobei zusätzlich
einige Stricknadeln und Platinen schematisch eingezeichnet sind;
-
13 einen
Schnitt längs
der Linie XIII-XIII der 4 und 5; und
-
14 bis 16 der 9 entsprechende Schnitte
durch weitere Ausführungsform
der erfindungsgemäßen Luftführungseinheit.
-
Nach 1 bis 3 enthält eine
erfindungsgemäße Rundstrickmaschine
einen Nadelzylinder 1, der in einem nicht näher dargestellten
Maschinengestell drehbar gelagert ist und um eine in 1 vertikale,
jedoch nicht dargestellte Drehachse gedreht werden kann. Der Nadelzylinder 1 weist
vertikale, parallele Nuten auf, in denen von oben nach unten Stricknadeln 2,
Zwischenstößer 3 und
Musterstößer 4 vertikal
auf- und abbewegbar und ggf. schwenkbar gelagert und mit Füßen 5, 6 bzw. 7 (3)
versehen sind. Die Stricknadeln 2 sind zweckmäßig übliche Zungennadeln,
die Haken 8 und diesen zugeordnete schwenkbare Zungen 9 aufweisen.
Der Nadelzylinder 1 ist an seiner Unterseite auf einem
Zylindertragring 10 befestigt, der mittels Lager 11 drehbar
in einem stationären
Tragring 12 gelagert und an seinem Umfang mit einer Verzahnung 14 versehen
ist, die mit einem nicht dargestellten, von einem Motor angetriebenen
Antriebszahnrad in Verbindung steht.
-
Am
oberen Ende und an der Außenseite
des Nadelzylinders 1 ist in einer für den Fachmann üblichen
Weise ein Platinenring 15 befestigt, der zusammen mit dem
Nadelzylinder 1 um die Drehachse gedreht werden kann und
radial Schlitze aufweist, in denen Platinen 16 (2 und 3)
mit Füßen 17 radial
zur Drehachse verschiebbar gelagert sind.
-
Oberhalb
des Nadelzylinders 1 ist mittels Säulen 18, die auf dem
Tragring 12 abgestützt
sind, ein Tragkranz 19 befestigt, an dessen Oberseite wenigstens
ein Faserzuführungsmittel 20 montiert
ist. Dieses besteht im Ausführungsbeispiel
aus einer üblichen,
nur schematisch angedeuteten Krempel, die einen Tambour 21,
dem Fasern in Form eines nicht gezeigten Bandes zugeführt werden,
eine Vergleichmäßigungswalze 22 und
eine Einkämmwalze 23 aufweist,
von der die Fasern nach der üblichen
Bearbeitung in Form von Faserbüscheln
an die Stricknadeln 2 abgegeben werden, wenn diese einen
auf der Einkämmwalze 23 befindlichen
Kratzenbeschlag durchlaufen. Außerdem
ist in Drehrichtung des Nadelzylinders unmittelbar hinter dem Faserzuführungsmittel 20 ein
Fadenzuführungsmittel 24 angeordnet,
das im Ausführungsbeispiel
aus einem Fadenführer
in Form eines Fadenführerrohrs
besteht, durch das ein Faden 25 den Stricknadeln 2 zugeführt wird.
-
Auf
dem Tragring 12 ist ein Schloßring 26 befestigt,
der einen am Umfang des Nadelzylinders 1 angeordneten unteren
Zylinderschloßabschnitt 27 trägt, dem
eine zur Einwirkung auf die Musterfüße 7 der Musterstößer 4 bestimmte
Mustervorrichtung 28 zugeordnet ist und der auf seiner
Innenseite Schloßteile 29, 30 aufweist,
die mit weiteren Füßen 31, 32 der
Musterstößer 4 zusammenwirken.
Ein weiterer Schloßring 33 ist
an den Säulen 18 befestigt.
Er trägt einen
am Umfang des Nadelzylinders angeordneten, oberen Zylinderschloßabschnitt 34,
der auf seiner Innenseite (z. B. 1 und 3)
mit Schloßteilen 35 für die Füße 6 der
Zwischenstößer 3 und
mit Schloßteilen 36 für die Füße 5 der
Stricknadeln 2 versehen ist. Dabei wirken die Schloßteile 29, 30, 35 und 36, die
Mustervorrichtung 28, die Stricknadeln 2 und die Stößer 3, 4 so
zusammen, daß bei
einer Drehung des Nadelzylinders in Richtung eines Pfeils v (3)
einerseits die Schloßteile 29 nur
von der Mustervorrichtung 28 ausgewählte Musterstößer 4 austreiben,
die ihre Austriebsbewegung dann über
die Zwischenstößer 3 auf
die Stricknadeln 2 übertragen
und deren Füße in einen
von den Schloßteilen 35 gebildeten, höher liegenden
Bahnabschnitt 37 anheben. Andererseits werden nicht ausgewählte Musterstößer 4 nicht
in den Wirkungsbereich des Schloßteile 29 gebracht,
wodurch die Füße 5 der
zugehörigen
Stricknadeln 2 in einen tiefer liegenden, im wesentlichen
in Fanghöhe
verlaufenden Bahnabschnitt 38 gelenkt werden.
-
Gemäß 1 ist
an einem inneren Abschnitt des Tragkranzes 19 ein z. B.
ringförmiger
Platinenschloßträger 39 befestigt,
an dem wenigstens ein Platinenschloßsegment 40 angebracht
ist, das sich in Umfangsrichtung der Rundstrickmaschine und radial nach
innen über
den Platinenring 15 und die Platinen 16 erstreckt.
An der Unterseite des Platinenschloßsegments 40 ist wenigstens
ein Platinenschloßteil 41 befestigt,
das auf die Platinenfüße 17 einwirkt
und diese in einer Bahn 42 (2) führt, längs derer
sie beim Drehen des Platinenrings 15 radial vorgeschoben
oder zurückgezogen
werden.
-
Die
Faser- und Fadenzuführungsmittel 20 bzw. 24 und
die Zylinderschloßabschnitte 27 und 34 bilden
ein Stricksystem, das dazu dient, ausgewählte oder alle Stricknadeln 2 vor
dem Vorbeigang an der zugehörigen
Einkämmwalze 23 anzuheben,
damit sie Fasern aufnehmen, und anschließend wieder abzuziehen, wobei
sie zusätzlich
den Faden 25 aufnehmen und diesen gemeinsam mit den aufgenommenen
Faserbüscheln
zu Maschen verarbeiten, in dem die Stricknadeln 2 mittels
einer von den Schloßteilen 36 gebildeten
Abzugskurve 43 (3) in eine Abschlagstellung
abgezogen werden. Die Platinen 16 werden dabei mittels
der Bahn 42 so gesteuert, daß sie vor dem Austrieb der
Stricknadeln 2 in Richtung der Drehachse vorgeschoben werden
(Pfeil w in 2), um die zuvor gebildeten
Maschen einzuschließen,
während
sie nach der Faser- und Fadenaufnahme kurzzeitig zurückgezogen
werden, damit ungehindert neue Maschen gebildet werden können.
-
Die
Einkämmwalze 23 wird
gemäß 1 in Richtung
eines Pfeils x so gedreht, daß schematisch angedeutete
Faserbüschel 44 etwa
U- oder J-förmig um
die Haken 8 der Stricknadeln 2 herumgelegt und mit
ihren freien Enden radial nach innen, d. h. in Richtung der Drehachse
ausgerichtet werden. Der überwiegende
Teil der Fasern liegt dabei im fertigen Gestrick auf der Innenseite.
Wird dagegen gewünscht, die
Fasern bzw. deren Enden ganz oder teilweise auf der Außenseite
der Strickware anzuordnen, ist zusätzlich eine spezielle Luftführungseinheit 45 vorgesehen,
die in 2 und 3 schematisch angedeutet ist
und dem Zweck dient, die Faserbüschel 44 im Gegensatz
zu 1 so auszurichten, daß sie auf den Nadelschäften um
ca. 180° gedreht
werden und dann nach außen,
d. h. von der Maschinen-Drehachse weggerichtet sind. Eine erfindungsgemäße Ausbildung
der Luftführungseinheit 45 wird
weiter unten näher
beschrieben. Die Luftführungseinheit 45 ist
in Drehrichtung des Nadelzylinders 1 hinter derjenigen Stelle
angeordnet, an der die Stricknadeln gemäß 3 die Abschlagstellung
erreichen, damit die Umkehr der Faserbüschel 44 immer erst
dann erfolgt, wenn sie bereits in der Maschenware verankert sind.
-
Schließlich versteht
sich, daß am
Umfang des Nadelzylinders 1 und Platinenrings 15 vorzugsweise
eine Vielzahl von Stricksystemen angeordnet sein kann, die wenigstens
je ein Faden- und Faserzuführungsmittel 24 bzw. 20 und
zugehörige
Zylinder- und Platinenschloßteile 29, 30, 35, 36 und 41 aufweisen,
so daß pro
Umdrehung des Nadelzylinders 1 mehrere Maschenreihen mit
eingekämmten
Fasern gebildet werden können.
Dabei ist es auch möglich, wie 2 und 3 zeigen,
in jedem Stricksystem zwei oder mehr Faserzuführmittel 20, die Fasern
mit unterschiedlichen Eigenschaften, z. B. Farben, zuführen, und
eine entsprechende Anzahl von zugehörigen Bahnabschnitten 37, 38 vorzusehen.
Die Anordnung ist dann so getroffen, daß die Stricknadeln 2 zunächst mustergemäß an einer
der zugehörigen Einkämmwalzen 23 Fasern
aufnehmen (Bahnabschnitte 37), während sie die übrigen Einkämmwalzen 23 längs der
Bahnabschnitte 38 ohne Faseraufnahme passieren, und daß dann alle
Stricknadeln 2 vor dem Auflaufen auf eine gemeinsame Abzugskurve 43 den
Faden 25 aufnehmen. Dadurch enthält jede Masche innerhalb einer
Maschenreihe die Fasern einer ausgewählten Eigenschaft.
-
Wie
sich insbesondere 4 und 5 entnehmen
läßt, durchlaufen
die Platinenfüße 17 dabei die
Bahn 42, während
die Nadelfüße 5 zunächst entweder
im Bahnabschnitt 37 oder im Bahnabschnitt 38 geführt werden
und am Ende dieser Bahnabschnitte 37, 38 auf die
Abzugskurve 43 auflaufen, von der sie zur Maschenbildung
in eine tiefste, als Abschlag- oder
Kulierpunkt 49 (5) bezeichnete Position abgezogen
werden. Dabei ist der Kulierpunkt 49 im unteren Bereich
der 5 der von den Nadelfüßen 5 durchlaufenen
Bahn zugeordnet. An derselben Stelle durchlaufen natürlich auch
die Haken 8 der Stricknadeln 2 einen tiefsten
Punkt längs
einer im oberen Teil der 5 gestrichelt dargestellten
Bahn 48. In Drehrichtung des Nadelzylinders 1 hinter
dem Kulierpunkt 49 werden die Füße 5 der Stricknadeln 2 längs eines Bahnabschnitts 50 wieder
ausgetrieben, bis sie eine Stelle 51 erreichen, die in
einer Höhe
liegt, in der die Bahnabschnitte 37 und 38 eines
nachfolgenden Stricksystems beginnen. An dieser Stelle 51 kann
z. B. mittels der Mustervorrichtung 28 (3)
ausgewählt
werden, ob eine Stricknadel 2 in den Bahnabschnitt 37 oder
den Bahnabschnitt 38 des nachfolgenden Stricksystems gelenkt
werden soll. Die Mustervorrichtungen 28 können aber
auch fehlen, wenn alle Stricknadeln 2 in den Bahnabschnitt 37 gesteuert werden
und dieselben Fasern aufnehmen sollen. An der Stelle 51 kann
auch der Anfang des Faserzuführmittels 20 des
nachfolgenden Stricksystems liegen, wie 4 und 5 zeigen.
Daher kann als ein Stricksystem der ganze, zwischen zwei aufeinander folgenden
Stellen 51 liegende Schloßabschnitt bezeichnet werden,
wobei es im Prinzip gleichgültig
ist, ob ein Stricksystem nur ein Faserzuführungsmittel 20 oder
mehrere davon enthält
und ob es am Beginn des Stricksystems möglich ist, die Füße 5 der
Stricknadeln 2 wahlweise in den Bahnabschnitt 37 oder den Bahnabschnitt 38 zu
lenken.
-
Die
Umkehr der Faserbüschel 44 erfolgt
bei Rundstrickmaschinen der hier interessierenden Art in dem zuletzt
beschriebenen Abschnitt eines jeden Stricksystems, d. h. zwischen
dem Kulierpunkt 49 und der Stelle 51. In diesem
Abschnitt ist daher auch die für
diesen Zweck benötigte
Luftführungseinheit 45 angeordnet
und wirksam.
-
Die
Arbeitsweise der insoweit beschriebenen Rundstrickmaschine ist im
wesentlichen wie folgt:
Wenn die Stricknadeln 2 in
Drehrichtung des Nadelzylinders 1 (Pfeil v in 3 und 5)
in ein Stricksystem einlaufen, werden sie mustergemäß auf die Bahnabschnitte 37 bzw. 38 verteilt.
Der Vorgang der Faseraufnahme ist insbesondere in 6 gezeigt, wo
die dem Bahnabschnitt 37 folgenden Stricknadeln 2 voll
ausgetrieben sind und ihre Haken 8 die nicht dargestellten
Kratzen der Einkämmwalze 23 durchlaufen.
Dabei werden die Faserbüschel 44 in
die Haken 8 eingekämmt
und in der beschriebenen Weise im wesentlichen radial nach innen
und auf Rückseiten 52 (5, 6)
der Stricknadeln 2 ausgerichtet. Die Platinen 16 befinden
sich in ihrer voll vorgeschobenen Lage, so daß sie die letzte Maschenreihe einer
bereits gefertigten Strickware 53 in bekannter Weise einschließen.
-
Unmittelbar
hinter dem Faserzuführmittel 20 wird
den Haken 8 der Stricknadeln 2 mittels des Fadenzuführungsmittels 24 der
Faden 25 angeboten, wie z. B. 1, 5 und 7 zeigen.
-
Die
Füße 5 der
Stricknadeln 2 erreichen dann die Abzugskurve 43 und
werden von dieser bis zum Kulierpunkt 49 (5)
abgezogen. Infolgedessen bilden die Stricknadeln 2 aus
den Faserbüscheln 44 und
dem eingelegten Faden 25 eine neue Maschenreihe. Die Platinen 16 befinden
sich jetzt in einer zurückgezogenen
Lage, damit die Haken 8 bis unterhalb von Abschlagkanten 54 (4 und 8) der Platinen 16 abgesenkt werden
können,
um über
diesen die neuen Maschen zu bilden.
-
Im
Anschluß an
die Maschenbildung werden die Stricknadeln 2 längs des
aus 5 ersichtlichen Bahnabschnitts 50 wieder
angehoben, bis sie die Stelle 51 am Ende des beschriebenen
Stricksystems erreichen. Zuvor werden allerdings die Platinen 16 wieder vorgeschoben,
um die neuen Maschen einzuschließen. In einem vorgewählten, zwischen
den Stellen 49 und 51 liegenden Bereich wird außerdem mittels
der Luftzuführungseinheit 45 die
hier interessierende Faserumkehr vorgenommen, indem die Faserbüschel 44 aus
ihrer Lage nach 8 in die Lage nach 9 gebracht
werden. In dieser Lage befinden sie sich im wesentlichen vollständig vor
Vorderseiten 55 (5 und 9)
der Stricknadeln 2. Sie sollten dabei so von der Drehachse
des Nadelzylinders 1 wegragen, daß sie entsprechend 4 vorzugsweise
schräg über den
Platinen 16 liegen. Dadurch können umgekehrte Faserbüschel 44a (7),
nachdem die Stricknadeln 2 an einem nachfolgenden Stricksystem
erneut Faden und ggf. auch Fasern aufgenommen haben, beim nächsten Absenken
der Stricknadeln 2 gemäß 7 noch
einmal in deren Haken 8 eingelegt und in die Strickware 53 eingebunden
werden.
-
Rundstrickmaschinen
der beschriebenen Art sind dem Fachmann allgemein bekannt und brauchen
daher nicht näher
erläutert
werden. Zur Vermeidung von Wiederholungen wird z. B. auf die Schriften
US 4 245 487 A ,
US 5 431 029 A und
US 4 111 006 A hingewiesen,
die hiermit durch Verweis auf sie zum Gegenstand der vorliegenden
Offenbarung gemacht werden.
-
4 bis 12 zeigen
Einzelheiten eines erfindungsgemäßen Platinenschlosses
und eines Ausführungsbeispiels
der darin integrierten, erfindungsgemäßen Luftführungseinheit 45.
Das Platinenschloß ist
entsprechend 4 in eine Mehrzahl von in Umfangsrichtung
aufeinander folgenden Segmenten 57, 58 unterteilt,
die längs
Trennfugen 59, 60 aneinander grenzen und durch
Schrauben 61 am Platinenschloßträger 39 (vgl. auch 6 und 7) befestigt
sind. Jedes Segment 57, 58 ist an der dem Nadelzylinder 1 zugewandten
Seite abgestuft. Dabei dienen nach 6 eine radial
weiter innen liegende Fläche
als Zungenwächter 63 und
eine darunter und radial weiter außen liegende Fläche als
Freisparung 64 für
Rückseiten 65 (4)
der Platinen 16. Unterhalb der Segmente 57, 58 sind
Platinenschloßteile 41a, 41b (6 bzw. 7 bis 9)
mittels Schrauben 62 befestigt, vorzugsweise einstückig ausgebildet
und mit einem die Bahn 42 bildenden Kanal für die Platinenfüße 17 versehen.
Die Schloßteile 41a, 41b enden
mit ihren radial innen liegenden Stirnflächen bändig mit der Freisparung 64 und
dienen in einem unteren Bereich mit einer abgestuften Führungsfläche 64a zur
Führung
von nach rückwärts vorspringenden
Schultern 65a, die an den unteren Enden der Rückseiten 65 der
Platinen 16 ausgebildet sind.
-
Dadurch
ist zwischen den Rückseiten 65 und der
Freisparung 64 ein Luftspalt gebildet, so daß die Rückseiten 65 der
Platinen 16 weitgehend frei sind.
-
Gemäß 4 und 6 sind
die in Drehrichtung des Nadelzylinders jeweils den Segmenten 58 vorlaufenden
Segmente 57 im Querschnitt durchgehend gleich ausgebildet.
Die Platinen 16 werden von den Schloßteilen 41a bzw. der
Bahn 42 in einer radial nach innen vorgeschobenen Stellung
gehalten, um in diesem Bereich die in einem vorhergehenden System
gebildeten Maschen einzuschließen,
wenn die Füße 5 der
Stricknadeln 2 gemäß 5 im
Bahnabschnitt 37 geführt
werden, um Fasern aufzunehmen (vgl. auch 6). Die
Stricknadeln 2 und Platinen 16 passieren dann
die Trennfuge 59 (4) und erreichen
das Segment 58, das erfindungsgemäß in mehrere Abschnitte unterteilt
ist. In einem ersten, durch die Schnittlinie VII-VII und 7 dargestellten Abschnitt
ist das Segment 58 im wesentlichen mit derselben Querschnittsform
wie das Segment 57 (6) versehen.
Im Unterschied dazu ist es auf seiner Oberseite allerdings mit einem
Halter 66 für
das Fadenzuführungsmittel 24 versehen,
um den in Austriebsstellung vorbeilaufenden Stricknadeln 2 den Faden 25 anbieten
zu können.
Der Faden 25 wird sowohl den die Bahnabschnitte 37 passierenden
Stricknadeln 2 als auch den die Bahnabschnitte 38 passierenden
Stricknadeln 2 zugeführt,
nachdem sie bei einem weiter vom liegenden Faserzuführungsmittel 20 Fasern
aufgenommen haben. Die von den Haken 8 der Stricknadeln 2 durchlaufenden
Bahnen sind in 5 durch die Linie 48 bezeichnet.
-
Nach
der Aufnahme des Fadens 25 werden die Nadeln zum Kulierpunkt 49 geführt und
gleichzeitig die Platinen 16 zurückgezogen, wie in 4 durch eine
entsprechende Kurve in der Bahn 42 angedeutet ist. Um dabei
die für
die Maschenbildung erforderliche Verschwenkung der Nadelzungen 9 (Zungenschlag)
zu ermöglichen,
weist der Zungenwächter 63 in
diesem Bereich eine Lücke 67 (4, 5)
auf, während
gleichzeitig die Freisparung 64 und die Führungsfläche 64a einen
radial auswärts
gerichteten Bogen entsprechend der Krümmung in der Bahn 42 besitzen.
Dies ist aus 4, aber auch aus 8 ersichtlich, in der sich die Platine 16 in
einer zurückgezogenen
Position befindet, so daß die
Stricknadeln 2 in üblicher
Weise den Faden 25 über
die Abschlagkante 54 legen und Maschen bilden können.
-
Auf
den aus 8 ersichtlichen Abschnitt des
Segments 58 folgt ein aus 4, 5 und 9 bis 12 ersichtlicher
Abschnitt, der auch die erfindungsgemäße Luftführungseinheit 45 enthält. Diese
weist als wesentlichen Bestandteil einen Freiraum 69 auf,
der auf den Vorderseiten 55 der Stricknadeln 2 und
oberhalb der Platinen 16 angeordnet ist. Der Freiraum 69 erstreckt
sich in Drehrichtung des Nadelzylinders (Pfeil v) etwa vom Kulierpunkt 49 bis
zur Stelle 51 nach 5 bzw. über einen
vorgewählten
Teil des nachfolgenden Austriebsbahnabschnitts 50 und in
der Höhe,
d. h. parallel zur Drehachse, etwa von Oberkanten 70 (4, 9 und 11)
der Platinen 16 bis zu einer ausreichend weit oberhalb
der Oberkanten 70 liegende Stelle. Die Oberkanten 70 bezeichnen
dabei die jeweils am höchsten
liegenden Platinenkanten. Der Freiraum 69 ist im Ausführungsbeispiel
durch den inneren Hohlraum eines Hohlkörpers 71 gebildet
und zu den Seiten hin sowie nach oben und unten von dessen Wandungen
begrenzt. Nach vorn, d. h. zu den Stricknadeln 2 hin weist
der Hohlkörper 71 eine
Eintrittsöffnung 72 auf,
die sich vorzugsweise über
die gesamte Querschnittsfläche
des Freiraums 69 erstreckt, während er zum entgegengesetzten
Ende hin bis auf eine Austrittsöffnung
verschlossen ist, die in einen Anschlußstutzen 73 (4, 5 und 11)
mündet, der
z. B. an eine nicht dargestellte Saugleitung angeschlossen wird.
Der Freiraum 69 und der Hohlkörper 71 wirken in
diesem Fall als Saugdüse.
Der Hohlkörper 71 ist
mittels Schrauben 80 vorzugsweise auf einer quer zur Drehachse
erstreckten Oberfläche
des Segments 58 befestigt (9), das
an dieser Stelle eine Aussparung 74 aufweist, in die der
Hohlkörper 71 eingelegt
wird, wie aus 9 ersichtlich ist.
-
Die
Luftführungseinheit 45 des
beschriebenen, derzeit für
am besten gehaltenen Ausführungsbeispiels
der Erfindung weist nach 4, 5 und 9 bis 11 außerdem eine
z. B. rohrförmige Blasdüse 75 mit
einer abgeflachten Austrittsöffnung 76 an
der Vorderseite auf. An der Hinterseite ist die Blasdüse 75 mit
einer Leitung 77 verbunden, die zu einer nicht dargestellten
Druckluftquelle führt.
-
Wie
insbesondere 10 und 11 zeigen,
sind der Hohlkörper 71 und
die Blasdüse 75 vorzugsweise
zu einem Blas/Saug-Block fest miteinander verbunden, der als Ganzes
am Segment 58 (9) befestigt wird. Zu diesem
Zweck ist die Blasdüse 75 an
der Unterseite eines im wesentlichen radial erstreckten L-förmigen Trägers 78 montiert,
dessen langer Arm 79 mittels wenigstens einer diesen und
den Hohlkörper 71 durchragenden
Befestigungsschraube 89 (8)
am Segment 58 befestigt wird. Die Blasdüse 75 ist am freien
Ende des kurzen Arms 81 des Trägers 78 montiert.
An ihrem hinteren Ende mündet
sie in einen den Arm 81 durchsetzenden Durchgang, in den
ein zum Anschluß an
die Leitung 77 bestimmter Anschlußstutzen 83 eingesetzt
ist.
-
In 5 und 12 ist
die Projektion der Austrittsöffnung 76 der
Blasdüse 75 relativ
zum Freiraum 69 jeweils gestrichelt dargestellt. Projiziert
wurde entlang der Mittellinie der Blasdüse 75. Die Blasdüse 75 besitzt
vorzugsweise einen Innenquerschnitt, der kleiner als der Innenquerschnitt
der Eintrittsöffnung 72 des
Hohlkörpers 71 ist.
Außerdem wird
die Lage der Blasdüse 75 so
gewählt,
daß die untere
Begrenzung der Austrittsöffnung 76 in
der Verlängerung
der unteren Begrenzung der Eintrittsöffnung 72 oder allenfalls
geringfügig
tiefer als diese liegt und in Drehrichtung des Nadelzylinders 1 (Pfeil v
in 12) etwa mittig auf die Eintrittsöffnung 72 bzw.
den Freiraum 69 ausgerichtet ist. Dadurch wird erreicht,
daß ein
von der Blasdüse 75 ausgehender Luftstrom
im wesentlichen hindernis- und damit verwirbelungsfrei in der Freiraum 69 geblasen
und aus diesem über
den Anschlußstutzen 73 abgesaugt wird.
Dadurch ergibt sich ein wirksamer Volumenstrom, der die Faserbüschel 44 gleichmäßig in Richtung
der Achse der Blasdüse 75 umkehrt.
Dies gilt insbesondere dann, wenn die Sauggeschwindigkeit im Freiraum 69 so
hoch gewählt
ist, daß der
von der Austrittsöffnung 76 kommende
Volumenstrom beim Eintritt in die Eintrittsöffnung 72 des Freiraums 69 eher
beschleunigt wird.
-
Die
beschriebene Anordnung hat den Vorteil, daß die Faserumkehr gut und sicher
funktioniert und auch weitgehend unabhängig von der Faserlänge und
der Faserart ist. Es ist daher möglich,
die Lage der Blasdüse 75 fest
zum Hohlkörper 71 einzustellen, indem
z. B. zwei beide durchsetzende Paßstifte 84 und 90 (9 und 8) verwendet werden, die nach dem Eindrehen
der Befestigungsschraube 89 die vorgegebene Relativlage
des Trägers 78 zum
Freiraum 69 sichern. Daher brauchen keine umständlichen
Einstell- und Justierarbeiten vorgenommen werden.
-
Wie
insbesondere 12 und 13 zeigen,
ist in Drehrichtung des Nadelzylinders hinter dem Blas/Saug-Block 71, 75, 78 eine
Steuerkurve 85 angeordnet, die parallel zur Drehachse in
einem mittleren Bereich des Freiraums 69 bzw. dessen Eintrittsöffnung 72 beginnt.
Von dort aus und in Drehrichtung des Nadelzylinders 1 ist
die Steuerkurve 85 allmählich
abfallend ausgebildet, um dann in einen Zungenwächter 63a des nachfolgenden, durch
die Trennfuge 60 abgetrennten Segments überzugehen, das z. B. genauso
wie das Segment 57 ausgebildet ist. Die Steuerkurve 85 ist
an der Unterseite und am Vorderende eines Faserleitstücks 86 ausgebildet, das
z. B. mit dem Platinenschloßsegment 58 aus
einem Stück
besteht (13), aber auch ein separates Teil
sein könnte.
Die Steuerkurve 85 ist außerdem an einer Stelle angeordnet
(12), wo die im Bereich des Freiraums 69 nur
teilweise ausgetriebenen, aber bereits mit umgekehrten Faserbüscheln 44a versehenen
Stricknadeln 2 wahlweise weiter ausgetrieben werden, um
erneut Fasern aufzunehmen, oder in den Bahnabschnitt 38 (5)
einlaufen. In beiden Fällen legt
sich die Steuerkurve 85 von oben her auf die von den Stricknadeln 2 getragenen
Faserbüschel 44a auf,
so daß diese
längs der
schrägen
Steuerkurve 85 immer mehr seitlich abgelenkt und dadurch
schräg, d.
h. unter einem Winkel auf die Platinen 16 gelegt werden,
der mit den zugehörigen
Radien jeweils einen Winkel bildet. Dadurch werden die Faserbüschel 44a kontrolliert
und gleichmäßig so gelegt,
daß sie beim
nächsten
Absenken der Stricknadeln 2 an einem nachfolgenden Kulierpunkt 49 erneut
von deren Haken 8 erfaßt
werden bzw. durch den nächsten
verstrickten Faden 25 flach auf die Vorderseite der Strickware 53 gelegt
werden. Dieser Vorgang wird auch dadurch unterstützt, daß freie Enden 44b der eingekämmten Faserbüschel 44a gemäß 12 aufgrund
ihrer Länge
selbst dann noch eine Zeitlang im Wirkungsbereich des Freiraums 69 bleiben
und daher automatisch in eine schräge Lage gebracht werden, wenn
die eingebundenen Enden der Faserbüschel dessen Eintrittsöffnung 72 bereits
passiert haben, wie in 12 durch ein Faserbüschel 44b angedeutet
ist.
-
Mit
besonderem Vorteil wird der Luftführungseinheit 45 zusätzlich ein
Abdeckteil 87 (z. B. 4, 5 und 8) zugeordnet, das den Raum zwischen der
für den
Zungenschlag erforderlichen Lücke 67 bis
hin zum Hohlkörper 71 bzw.
zum Freiraum 69 abdeckt, einen das Segment 58 überdeckenden Vorsprung 88 aufweist
und an dieser Stelle die Fasern optimal kontrolliert. Erstens wird
erreicht, daß die
Faserbüschel 44 nach
ihrem Einlegen in die Haken 8 und vor dem Erreichen des
Freiraums 69 allenfalls im Wirkungsbereich der üblichen,
in der Zeichnung nicht dargestellten Abzugshaube oder anderer Saugquellen,
aber noch nicht im Wirkungsbereich des Freiraums 69 sind
und dadurch zunächst
analog zu 6 nur nach innen hin ausgerichtet
werden. Sie sind dann bis zum Erreichen des Freiraums 69 von dessen
Saugquellen bzw. der Blasdüse 75 weitgehend
abgeschirmt, so daß keine
unerwünschten
Verwirbelungen entstehen können.
Beim Passieren der vor laufenden Innenkante der Eintrittsöffnung 72 gelangen
die Faserbüschel 44 dagegen
abrupt in einen entgegengesetzt gerichteten Luftstrom, was die Faserumkehr
günstig
beeinflußt.
-
Zweitens
wird erreicht, daß die
im vorhergehenden Stricksystem umgedrehten Faserbüschel 44a,
die im Bereich der Abzugskurve 43 annähernd tangential bezüglich des
Zylinderaußendurchmessers über den
Einschließplatinen 16 liegen
und sich im Wirkungsbereich der üblichen,
in der Zeichnung nicht dargestellten Abzugshaube oder anderer Saugquellen
befinden, bis zum Erreichen des Kulierpunktes 49 von der
Saugquelle des Freiraumes 69 bzw. der Blasdüse 75 weitgehend
abgeschirmt sind. So entstehen bis zum Kulierpunkt 49 keine
unerwünschten
Verwirbelungen, was die geordnete Einbindung der annähernd tangential
liegenden Faserbüschel 44a günstig beeinflußt.
-
Das
Abdeckteil 87 und der Hohlkörper 71 können zu
einem Teil zusammengefaßt
sein (2, 3, 4 und 5),
aber auch zwei separate Teile bilden.
-
Ein
weiterer Vorteil ergibt sich durch die erfindungsgemäße Anordnung
der Trennfugen 59, 60 (4 und 5)
zu beiden Seiten der Luftführungseinheit 45,
da hierdurch die Schaffung eines ausreichend breiten und dennoch
weitgehend hindernisfreien Freiraums 69 möglich ist
und das Segment 58 inklusive der kompletten Luftführungseinheit 45 als eine
Einheit montagefreundlich mittels der Befestigungsschrauben 61 am
Platinenschloßträger befestigt
werden kann.
-
Liegt
dagegen eine Trennfuge 59 oder 60, wie dies für bekannte
Rundstrickmaschinen gilt, im wesentlichen dort, wo auch die Blas-
und Saugdüse 69, 75 angeordnet
ist, dann ist die oben beschriebene Montagefreundlichkeit nicht
gegeben, und die Trennfuge unterhalb der Luftführungseinheit 45 wird zum
Schmutzfänger,
so daß ein
störungsfreier
Dauerbetrieb nicht möglich
ist.
-
Schließlich besteht
ein Vorteil der vorliegenden Erfindung darin, daß die Steuerkurve 85 und
das Faserleitstück 86 entsprechend 12 gerade
bis zum Freiraum 69 reichen, aber nicht in diesen hineinragen,
und so ausgebildet sind, daß das
Faserleitstück 86 auch
als Zungenwächter
wirken kann (z. B. 4).
-
Das
beschriebene Platinenschloß einschließlich der
Luftführungseinheit 45 läßt zahlreiche Abwandlungen
zu, von denen drei in 14 bis 16 dargestellt
sind.
-
14 zeigt
im unteren Bereich zwei Platinen 16a und 16b,
wobei die Platine 16a der im Ausführungsbeispiel nach 1 bis 13 verwendeten
Platinen 16 entspricht. Die Platine 16a zeichnet sich
dadurch aus, daß der
Fuß 17 und
die Schulter 65a im Gegensatz zu üblichen Einschließplatinen 16c (15)
gegenüber
der Oberkante 70 deutlich abgesenkt sind und dadurch an
einer kurz hinter dem eigentlichen Platinenkopf liegenden Stelle
eine Aussparung 92 ausgebildet ist. Die Aussparung 92 dient, wie
ein Vergleich der 14 und 15 zeigt,
der Aufnahme der Schloßteile 41b mit
der Folge, daß deren
obere Oberflächen,
selbst wenn die Schloßteile 41b entsprechend 14 einstückig ausgebildet sind,
deutlich unterhalb der Oberkanten 70 zu liegen kommen können.
-
Bei
Anwendung der Platinen 16c (15) ist es
in der Regel erforderlich, zwei getrennte Schloßteile 93a und 93b zu
verwenden. Selbst wenn diese unmittelbar an einem Boden 94 (14)
des Hohlkörpers 71 befestigt
werden, d. h. ein sonst unter diesem liegender Abschnitt 95 (14)
des Segments ganz weggelassen wird, kann der Freiraum 69 meistens
erst oberhalb der Oberkanten 70 der Platinen 16c beginnen,
wie 15 deutlich macht. Wird der Segmentabschnitt 95 dagegen
bei Anwendung der Platinen 16a zusätzlich weggelassen (16)
und der Boden 94 des Hohlkörpers 71 dünn ausgebildet, dann
kann auch bei Verwendung eines einstückig ausgebildeten Schloßteils der
Freiraum 69 sogar unterhalb der Oberkante 70 der
Platinen 16a beginnen, wie aus 16 ersichtlich
ist. Dadurch können
bei entsprechend tiefer Anordnung der Blasdüse 75 die Faserbüschel besonders
flach auf die Platinen gelegt werden. Aus demselben Grund ist es
empfehlenswert, die Vorderseiten von Nasen 96 der Platinen 16, 16a im
Gegensatz zu den Platinen 16b und 16c mit einer
schräg
zur Oberkante 70 hin ansteigenden Schrägfläche 97 zu versehen,
wobei der Neigungswinkel der Schrägfläche 97 nur einige
Grad betragen braucht.
-
Eine
im Hinblick auf die Faserumkehr besonders günstige Platinengestaltung ergibt
sich, wenn die Platinen 16a, 16b an einer unterhalb
der Abschlagkante 54 liegenden Stelle mit einem schräg abgewinkelten
Abschnitt 98 versehen werden, der in ein den Fuß 17 aufweisendes
Schaftteil 99 übergeht,
so daß die
Unterkante der Platine 16a, 16b abgestuft ist. Hierdurch
kann die Tiefe der Aussparung 92 wesentlich vergrößert werden.
-
Schließlich kann
die Achse der Blasdüse 75, wie 4 und 14 zeigen,
einen Winkel mit einem von der Drehachse ausgehenden und zu dieser senkrecht
stehenden Radius bilden, und zwar sowohl in horizontaler Richtung
(4) als auch in vertikaler Richtung (14)
wobei vorausgesetzt ist, daß die Rundstrickmaschine
normalerweise eine vertikale Drehachse besitzt, die mit der Mittelachse
des Nadelzylinders 1 übereinstimmt.
-
Die
Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausführungsbeispiele beschränkt, die
sich auf vielfache Weise abwandeln lassen. Zunächst ist gleichgültig, auf
welche Weise die Fasern in die Stricknadeln eingekämmt werden.
Hierzu sind anstelle von Abnehmerwalzen auch berührungslos arbeitende Einrichtungen
bekannt. Weiterhin ist gleichgültig,
ob ein einfarbiges oder ein mehrfarbiges Florgestrick oder ein in
der Bindung gemustertes oder ein glattes Grundgestrick hergestellt
werden soll. Insbesondere ist es möglich, zwischen den beschriebenen
Stricksystemen weitere Systeme vorzusehen, an denen nur ein Faden
in die Stricknadeln eingelegt wird, um eine glatte Maschenreihe
zu bilden. Weiter ist es zweckmäßig, wie 4 zeigt,
die Trennung der Segmente so vorzunehmen, daß die Segmentbreite überall dieselbe
ist und die aus 2 und 4 ersichtlichen
Segmente bei Bedarf durch andere, anderen Zwecken dienende Segmente
ersetzt werden können.
Außerdem
ist es möglich,
in denjenigen Systemabschnitten, in denen nur Fasern, aber keine
Fäden eingelegt,
d. h. keine Maschen gebildet werden, jeweils Platinenschloßteile vorzusehen,
die die aus 4 ersichtlichen Abschnitte zum
Zurückziehen und
Vorschieben der Platinen nicht aufweisen. Dies ist z. B. in 2 für den Bereich
zwischen den beiden mittleren Faserzuführungsmitteln 20 dargestellt.
-
Nach
einem weiteren wichtigen Merkmal der Erfindung kann vorgesehen,
werden, nur eine Saugdüse
(Hohlraum und Saugleitungsanschluß) oder nur die Blasdüse 75 oder
beide zu verwenden. Dies gilt insbesondere deshalb, weil es für die Erzeugung
eines gleichmäßigen Luftstroms
ausreichen kann, wenn der von der Blasdüse 75 abgegebene Luftstrom
in einem ausreichend großen
Freiraum mündet oder
wenn der Freiraum 69 nur dazu genutzt wird, eine ausreichend
starke Saugströmung
zu erzeugen. In jedem Fall empfiehlt es sich, auch die Länge des Freiraums 69 (z.
B. 9) senkrecht zur Drehachse ausreichend groß zu wählen, damit
der Aufprall des durch die Blas- oder Saugdüse erzeugten Luftstroms auf
weiter hinter liegende Wandabschnitte keine schädlichen Verwirbelungen erzeugen
kann. Im einfachsten Fall wird daher der Freiraum 69 durch
ein ausreichend großes
Loch im Platinenschloß realisiert.
Welche dieser möglichen
Anordnungen im Einzelfall verwendet wird, hängt weitgehend vom Einzelfall
ab und kann ggf. durch Versuche leicht ermittelt werden. Außerden versteht
sich, daß auch
die übrigen
Merkmale der Erfindung in anderen als den dargestellten und beschriebenen
Kombinationen verwendet werden können.