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Die
Erfindung betrifft eine Rechts/Rechts-Rippware nach dem Oberbegriff
des Anspruchs 1 sowie ein Verfahren und eine Strickmaschine nach
den Oberbegriffen der Ansprüche 8 und 12.
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Unter
Rechts/Rechts-Rippwaren, die häufig auch als Feinrippwaren
bezeichnet werden, werden im Rahmen der vorliegenden Anmeldung solche, nachfolgend
kurz als Rippwaren bezeichnete Maschenwaren verstanden, die vorzugsweise
auf Rundränderstrickmaschinen, insbesondere solchen mit großen
Durchmessern von z. B. 26'' und mehr hergestellt werden. Derartige
Rippwaren zeichnen sich dadurch aus, dass sie aus Maschenreihen
bestehen, die abwechselnd rechte und linke Maschen aufweisen. Die
rechten Maschen bilden jeweils Maschenstäbchen, die in
der fertigen Ware meistens als in Längsrichtung durchgehende
Rippen sichtbar sind.
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Bekannte,
zur Herstellung derartiger Rippwaren verwendete Rundränderstrickmaschinen
der eingangs bezeichneten Gattung (z. B.
DE-PS 1 944 454 ,
DE 41 28 372 A1 ,
DE 103 20 533 A1 ),
weisen mit Zylindernadeln versehene Nadelzylinder und mit Rippnadeln
versehene Rippscheiben auf, wobei die Zylinder- und Rippnadeln im
Gegensatz zu Interlock-Maschinen auf Lücke stehen und in
der Regel um eine halbe Nadelteilung relativ zueinander versetzt
sind. Gewöhnlich wird mit allen vorhandenen Zylinder- und
Rippnadeln gestrickt, wobei besonders dehnbare, elastische Rippwaren
entstehen.
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Da
Rippwaren im Bekleidungssektor, z. B. als Einlegeware im Sohlen-
oder Seitenwandbereich von Schuhen, als Schulterpolster od. dgl.,
verwendet werden, ist es wünschenswert, ihre Eigenschaften und
vor allem ihre Querelastizität an den speziellen Anwendungszweck
anzupassen. Das ist bisher in begrenztem Umfang nur dadurch möglich,
dass die Maschenbildung auf den Zylinder- und/oder Rippnadeln mit
Fäden erfolgt, die wie z. B. Polyester- und Elastomerfäden
unterschiedliche Eigenschaften aufweisen.
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Zur
Beeinflussung der Dehnbarkeit von Rechts/Links-Gestricken ist es
insbesondere in Verbindung mit Plüschwaren bekannt (z.
B.
DE 39 27 815 C2 ,
DE 197 07 053 A1 ),
in ausgewählte Maschenreihen des Grundgestricks wenigstens
einen zusätzlichen Flottungs- bzw. Plattierfaden einzuarbeiten,
der teilweise zu Maschen und teilweise zu Flottungen verarbeitet
wird. In einem glatten Rechts/Links-Grundgestrick haben diese Flottungen allerdings
den Nachteil, dass sie auf einer Warenseite, die in der Regel die
Rückseite ist, gut sichtbar sind, was häufig nicht
gewünscht wird.
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Demgegenüber
liegt der Erfindung das technische Problem zugrunde, eine Maschenware
zu schaffen, deren Elastizität und Dehnbarkeit in weiten Grenzen
verändert werden kann, ohne dass dadurch das optische Erscheinungsbild
wesentlich beeinträchtigt wird. Außerdem sollen
ein Verfahren und eine Strickmaschine zur Herstellung einer solchen Rippware
vorgeschlagen werden.
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Die
Erfindung geht zur Lösung dieses Problems von einer Rechts/Rechts-Rippware
der eingangs bezeichneten Gattung aus und versieht diese zusätzlich
mit den kennzeichnenden Merkmalen des Anspruchs 1. Ein erfindungsgemäßes
Verfahren und eine erfindungsgemäße Strickmaschine
ergeben sich aus den kennzeichnenden Merkmalen der Ansprüche
8 und 12.
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Durch
die Erfindung wird eine Rippware geschaffen, deren Elastizität
und Dehnbarkeit durch Wahl eines entsprechenden Plattierfadens weitgehend
an die Bedürfnisse des Einzelfalls angepasst werden können.
Der besondere Vorteil einer solchen Ware besteht darin, dass die
Flottungen zwischen den Zylinder- und Rippmaschen zu liegen kommen und
daher praktisch auf beiden Warenseiten unsichtbar sind. Außerdem
kann durch Wahl des Fadenmaterials, z. B. Baumwolle als Grundfaden
in Kombination mit einem Elastomer als Plattierfaden, ein hoher Tragekomfort
erzielt werden.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Es zeigen:
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1 schematisch
die Struktur einer erfindungsgemäßen Rippware;
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2 die
Vorderseite eines Abschnitts einer entsprechend 1 hergestellten
Rippware;
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3 einen
Radialschnitt durch die für die Erfindung wesentlichen
Teile einer Rundränderstrickmaschine, die zur Herstellung
der Rippwaren nach 2 geeignet ist.
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4 die
Innenansicht eines Zylinderschlosssegments für ein Stricksystem
einer erfindungsgemäßen Rundränderstrickmaschine;
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5 Einzelheiten
von mit dem Zylinderschlosssegment nach 4 realisierten
Schlossbahnen; und
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6 eine
perspektivische Ansicht von vorn auf ein Stricksystem einer erfindungsgemäßen Rundränderstrickmaschine.
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1 zeigt
schematisch zwei Maschenreihen 1 und 2 einer erfindungsgemäßen Rechts/Rechts-Rippware.
In den Maschenreihen 1 und 2 sind durch vertikale
Striche sowohl Rippnadeln 3 als auch Zylindernadeln 4 und 5 angedeutet.
Die durch längere Striche angedeuteten Zylindernadeln 4 sind
solche mit hohen Füßen, wohingegen die mit kürzeren
Strichen angedeuteten Zylindernadeln 5 solche mit tiefen
Füßen sind, wie weiter unten näher erläutert
ist. Im Übrigen stehen die Rippnadeln 3 und die
Zylindernadeln 4, 5 auf Lücke, d. h.
sie sind relativ zueinander vorzugsweise um eine halbe Nadelteilung
zueinander versetzt.
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Weiter
zeigt 1, dass jede Maschenreihe 1, 2 mit
drei Fäden gebildet wird. Ein durchgezogen dargestellter
Faden wird nachfolgend als Grundfaden 6 bezeichnet. Dagegen
wird nachfolgend ein gestrichelt dargestellter Faden als erster
Plattierfaden 7 und ein strichpunktiert dargestellter Faden
als zweiter Plattierfaden 8 bezeichnet.
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Schließlich
lässt 1 erkennen, dass in der ersten
Maschenreihe 1 alle Rippnadeln 3 mit den Grundfaden 6 eine
durch Kreise angedeutete Rippmasche 9 und alle Zylindernadeln 4 und 5 mit
dem gleichen Grundfaden 6 eine ebenfalls durch einen Kreis
angedeutete Zylindermasche 10 bzw. 11 bilden.
Außerdem verarbeiten ausgewählte Zylindernadeln,
hier die Zylindernadeln 4, den ersten Plattierfaden 7 zusammen
mit dem Grundfaden 6 zu den Maschen 10 und alle
anderen Zylindernadeln, hier die Zylindernadeln 5, den
zweiten Plattierfaden 8 zusammen mit dem Grundfaden 6 zu
den Maschen 11.
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In
der zweiten Maschenreihe 2 ist die Struktur der Maschenware
dieselbe wie in der Maschenreihe 1.
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In 2 sind
acht Maschenstäbchen 14 bis 21 einer
analog zu 1 hergestellten Rippware dargestellt.
Da es sich um eine Ansicht der sogenannten rechten oder vorderen
Warenseite handelt, enthalten die mit den Zylindernadeln 4 und 5 (1)
gebildeten Maschenstäbchen 14, 16, 18, 20 usw.
jeweils rechte Maschen 25 und 26, wohingegen die
mit den Rippnadeln 3 gebildeten Maschenstäbchen 15, 17, 19, 21 usw.
aus linken Maschen 27 bestehen. Wie in 1 sind
die Rippmaschen 27 der Maschenstäbchen 15, 17, 19, 21 usw.
nur mit dem Grundfaden 6 gebildet, während die
Zylindermaschen 25 der Maschenstäbchen 14, 18 usw.
mit dem Grundfaden 6 und dem ersten Plattierfaden 7 und
die Zylindermaschen 26 der Maschenstäbchen 16, 20 usw.
mit dem Grundfaden 6 und dem zweiten Plattierfaden 8 gebildet
sind. Daher bildet der erste Plattierfaden 7 zwischen den rechten
Maschenstäbchen 14, 18 usw. jeweils eine Flottung 28,
wohingegen der zweite Plattierfaden 8 zwischen den Maschen 26 der
Maschenstäbchen 16, 20 usw. jeweils eine
Flottung 29 bildet.
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Die
in 2 für jede Maschenreihe 22 bis 24 dargestellte
Struktur nach Art einer 1:1-Musterung mit den Plattierfäden 7 und 8 kann
natürlich auch in ausgewählten statt in allen
Maschenreihen realisiert werden, indem z. B. jede zweite Maschenreihe 22, 24 entsprechend 2 und
die dazwischen liegenden Maschenreihen nur glatt mit dem Grundfaden 6 gestrickt
werden. Außerdem wäre es nach Art einer Strickart
"1:1 mit Versatz" möglich, z. B. die Maschen 25 derjenigen
Maschenstäbchen (z. B. 14, 18), die z. B.
in der Maschenreihe 22 mit dem ersten Plattierfaden 7 gebildet
wurden, in einer anderen Maschenreihe mit dem zweiten Plattierfaden 8 herzustellen
(und umgekehrt). Anstelle einer 1:1-Musterung können außerdem
andere Musterungen wie z. B. 1:2, 2:2, 1:3 od. dgl. für
die beiden Plattierfäden 7 und 8 gewählt werden.
Die bisher als am besten angesehene Lösung ergibt sich
jedoch aus 2, wonach die rechten Maschenstäbchen 14, 16, 18, 20 usw.
abwechselnd in der Musterung 1:1 den ersten oder den zweiten Plattierfaden 7, 8 zusätzlich
zum Grundfaden 6 enthalten, d. h. z. B. die ungeraden ersten
Maschenstäbchen den einen und die geraden rechten Maschenstäbchen
den anderen Plattierfaden aufnehmen.
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Eine
weitere im Rahmen der vorliegenden Erfindung mögliche Variante
besteht darin, nur mit einem Plattierfaden, z. B. dem Plattierfaden 7,
zu arbeiten. In diesem Fall wird der Plattierfaden 7 z.
B. in die Maschen von allen oder auch nur von ausgewählten rechten
Maschenstäbchen 14, 16, 18, 20 usw.
zusätzlich eingelegt, so dass er dazwischen, z. B. zwischen
zwei ausgewählten rechten Maschenstäbchen, jeweils
eine Flottung bildet. Die auf diese Weise herstellbaren Strukturmuster
sind mannigfaltig und können in Abhängigkeit von
den im Einzelfall gestellten Forderungen gewählt werden.
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Die
anhand der 1 und 2 beschriebene
Maschenware wird bevorzugt auf einer Rundränderstrickmaschine,
insbesondere einer sogenannten Feinrippmaschine hergestellt, deren
wichtigste Komponenten schematisch in 3 bis 5 dargestellt sind.
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Nach 3 enthält
eine übliche Rundränderstrickmaschine ein erstes
Nadelbett in Form eines Nadelzylinders 31, der vorzugsweise
um eine Maschinenachse drehbar gelagert und an seinem Umfang mit üblichen,
zur Maschinenachse parallelen Stegen 32 versehen ist. Diese
bilden zwischen sich Nuten, in denen Zylindernadeln 33,
vorzugsweise übliche Zungennadeln, in vertikaler Richtung
verschiebbar gelagert sind. Ein dem Nadelzylinder 31 umgebendes
Zylinderschloss 34 weist an wenigstens einem Stricksystem
u. a. Schlossteile 35 auf, die weiter unten näher
erläuterte Schlossbahnen bilden, in denen Füße 36 der
Zylindernadeln 33 geführt sind, um diesen die üblichen
Austriebs- und Abzugsbewegungen zu erteilen.
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Oberhalb
des Nadelzylinders 31 ist ein zweites Nadelbett in Form
einer Rippscheibe 37 angeordnet, die vorzugsweise zusammen
mit dem Nadelzylinder 31 um die Maschinenachse drehbar
ist und auf ihrer Oberseite übliche, senkrecht zur Maschinenachse
angeordnete Stege 38 aufweist. Diese bilden zwischen sich
Nuten, in denen Rippnadeln 39, vorzugsweise übliche
Zungennadeln, in radialer Richtung verschiebbar gelagert sind. Die
Rippnadeln 39 und die Zylindernadeln 33 sind in
Umfangsrichtung des Nadelzylinders 31 um eine halbe Nadelteilung
relativ zueinander versetzt. Oberhalb der Rippscheibe 37 ist
ein Rippschloss 40 angeordnet, das an dem aus 3 ersichtlichen
Stricksystem u. a. mit Schlossteilen 41 versehen ist, die
weiter unten näher erläuterte Schlossbahnen bilden,
in denen Füße 42 der Rippnadeln 39 geführt
sind, um diesen die üblichen Austriebs- und Abzugsbewegungen
zu erteilen.
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Schließlich
ist dem Stricksystem nach 3 ein an
einer Halterung 43 befestiger Fadenführer 44 zugeordnet,
um den Zylinder- und Rippnadeln 33, 39 die zur
Ma schenbildung benötigten Fäden zuzuführen.
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Im Übrigen
ist klar, dass längs des Umfangs des Nadelzylinders 31 und
der Oberfläche der Rippscheibe 37 eine Mehrzahl
der beschriebenen Stricksysteme angeordnet sein kann, die jeweils
die zum Austrieb und Abzug der Zylinder- und Rippnadeln 33, 39 erforderlichen
Schlossteile 35, 41 und Fadenführer 44 aufweisen.
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Rundränderstrickmaschinen
der beschriebenen Art sind dem Fachmann u. a. aus den oben bezeichneten
Druckschriften allgemein bekannt, weshalb hier auf weitere Erläuterungen
verzichtet werden kann.
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4 und 5 zeigen
eine erfindungsgemäße Ausbildung der Zylinder-
und Rippnadeln und des zugehörigen Zylinder- und Rippschlosses.
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Zur
Herstellung der Rippwaren nach 2 sind die
Nuten des Nadelzylinders 31 anstatt mit den Nadeln 33 (3)
abwechselnd (1:1) mit Zylindernadeln 46 und 47 besetzt,
die an unterschiedlichen Stellen angeordnete Füße
aufweisen. Die Zylindernadeln 46 haben einen unteren Fuß 48 und
einen oberen (hohen) Fuß 49, während
die Zylindernadeln 47 ebenfalls den unteren Fuß 48,
jedoch einen mittleren (tiefen) Fuß 50 haben,
der zwischen dem unteren Fuß 48 und dem oberen
Fuß 49 der Zylindernadeln 46 angeordnet
ist. Dagegen sind die Nuten der Rippscheibe 37 gemäß 5 anstelle
der Rippnadeln 39 durchweg mit identischen Rippnadeln 51 versehen, die
wenigstens einen Fuß 52 haben, aber auch zwei Füße 52, 53 aufweisen
können.
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Ein
Zylinderschloss 54 (4) für
ein einzelnes Stricksystem ist erfindungsgemäß mit
Schhlossteilen 55 bis 58 versehen, die drei Schlossbahnen
für die drei Füße 48, 49 und 50 bilden.
Das derart gestaltete Zylinderschloss 54 ersetzt erfindungsgemäß das in 3 dargestellte,
bekannte Zylinderschloss 34.
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Eine
vom Schlossteil 58 gebildete Schlossbahn für die
Füße 49 der Zylindernadeln 46 enthält, wie
insbesondere 5 zeigt, einen ansteigenden Abschnitt 59a,
der bis eine Strickstellung (Position I-I in 5) führt,
bei deren Erreichen eine im Haken irgendeiner Zylindernadel 46 befindliche
Masche über die Zunge auf den Schaft dieser Zylindernadel 46 gerutscht
ist. Ein weiterer Austrieb der Zylindernadeln 46 wird durch
den unteren Fuß 48 verhindert, der mit einer Unterkante
des Schlossteils 56 zusammenwirkt.
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An
den Abschnitt 59a schließt sich ein Abschnitt 60a an,
durch den die Zylindernadel 46 zunächst soweit
abgezogen wird, dass etwa in einer Position G-G (5)
ein von einem Fadenführer 61 zugeführter,
dem Grundfaden 6 nach 2 entsprechender
Grundfaden in die Zylindernadel 46 bzw. deren Haken eingelegt
wird.
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An
den Abschnitt 60a schließt sich ein Abschnitt 62 an,
längs dessen die Zylindernadel 46 nicht weiter
abgesenkt wird, damit sie etwa in einer Position P1-P1 (5)
einen dem ersten Plattierfaden 7 (2) entsprechenden
Plattierfaden aufnehmen kann, der von einem schematisch angedeuteten
Fadenführer 63 zugeführt wird. Der Fuß 49 gelangt
im Anschluss daran unter der Führung des unteren Fußes 48 und
des Schlossteils 56 in einen Kanal 64 (4),
der in das Schlossteil 58 eingearbeitet ist, und wird von
diesem so geführt, dass er an einem weiteren, in Bewegungs-
bzw. Strickrichtung v folgenden Fadenführer 65 keinen
Faden aufnimmt, indem die Zylindernadel 46 beispielsweise
vor dem Passieren dieses Fadenführers 65 ausreichend
tief abgezogen wird. Schließlich gelangt der Fuß 49 der Zylindernadel 46 auf
einen Abschnitt 66a der ihm zugeordneten Schlossbahn, längs
dessen die Zylindernadel 46 bis eine tiefste, der Abschlagstellung
entsprechende Position II-II abgezogen wird, um mit dem aufgenommenen
Grundfaden und dem ersten Plattierfaden eine Masche zu bilden. Die
Führung längs des Abschnitts 66a erfolgt
vorzugsweise mit Hilfe eines mit dem Schlossteil 56 verbundenen
oder diesem folgenden Abzugsteils 67 (4).
Dieser Vorgang wiederholt sich für alle Zylindernadeln 46.
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Die
vom Schlossteil 57 gebildete, den Füßen 50 der
Zylindernadeln 47 zugeordnete Schlossbahn entspricht bis
auf einen in 5 punktiert angedeuteten Bereich
der oben für die Füße 49 der
Zylindernadeln 46 beschriebenen Schlossbahn. Zum besseren Verständnis
ist diese Schlossbahn in 5 jedoch wesentlich tiefer dargestellt,
als dies tatsächlich der Fall ist. Da die Zylindernadeln 46 und 47 im
Nadelzylinder 31 jeweils nebeneinander und nicht, wie in 5 zum
besseren Verständnis dargestellt ist, untereinander angeordnet
sind, ist die untere Schlossbahn tatsächlich nur um einen
Abstand von der oberen Schlossbahn getrennt, der dem Abstand der
Füße 49 und 50 voneinander entspricht.
Außerdem sind in 5 die drei
Fadenführer 61, 63 und 65 im
Bereich der unteren Schlossbahn noch einmal dargestellt, wobei der
Einfachheit halber für gleiche Bahnabschnitte auch die
Bezugszeichen 59b, 60b und 66b verwendet
wurden. Daraus ist ersichtlich, dass sich die Schlossbahn für
die Füße 50 im Wesentlichen nur dadurch
von der für die Füße 49 unterscheidet,
dass sie einen Abschnitt 68 und einen in Strickrichtung
v darauf folgenden Abschnitt 69 aufweist. Der Abschnitt 68 dient
dem Zweck, die Zylindernadeln 47 nach der Aufnahme des
Grundfadens vom Fadenführer 61 so tief in eine
Zwischenstellung abzuziehen, dass sie beim Passieren des Fadenführers 63 den
von diesem vorgelegten, ersten Plattierfaden nicht aufnehmen, ihre
Haken aber noch offen bleiben. Dagegen hat der Abschnitt 69 die
Aufgabe, den Fuß 50 und damit die Zylindernadeln 47 wieder so
hoch auszutreiben, dass sie beim Vorbeigang am Fadenführer 65 den
von diesem gelieferten zweiten, dem Plattierfaden 8 in 2 entsprechenden
Plattierfaden zusätzlich zum Grundfaden aufnehmen. Zur
sicheren Führung der Zylindernadeln 47 in diesem
Bereich werden die Abschnitte 68, 69 vorzugsweise
entsprechend 4 durch einen im Schlossteil 57 ausgebildeten
Kanal 70 realisiert, in welchen die Füße 50 mit
Hilfe des Schlossteils 56 und der unteren Füße 48 gelenkt
werden, die auch bei den Zylindernadeln 47 vorhanden sind.
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Insgesamt
ergibt sich somit aus 4 und 5, dass
der Grundfaden in alle Zylindernadeln 46 und 47 eingelegt
wird, während der erste Plattierfaden nur in die Zylindernadeln 46 und
der zweite Plattierfaden nur in die Zylindernadeln 47 eingelegt
wird, was der 1:1-Verteilung nach 1 und 2 entspricht.
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Im
Rippschloss 40 (3) ist für die in 5 gezeigten
Füße 52, 53 der Rippnadeln 51 nur
je eine einzige, für alle Rippnadeln 51 identische
Schlossbahn vorgesehen, die der Einfachheit halber nur durch eine
Linie dargestellt ist. Tatsächlich können jedoch
zwei, den Füßen 52 und 53 zugeordnete Schlossbahnen
vorhanden sein, um eine sichere, schleuderfreie Führung
für die Rippnadeln 41 zu gewährleisten.
Gemäß 5 werden die Rippnadeln 51 zunächst
längs eines Abschnitts 71 bis in die Strickstellung
(Position I-I) ausgetrieben und danach im Gegensatz zu den Zylindernadeln 46, 47 längs
eines Abschnitts 72 wieder in eine tiefe Zwischenstellung
abgezogen, die vorzugsweise der Nichtstrickstellung entspricht und
etwa bei der Linie P1-P1 erreicht ist. Dadurch wird sichergestellt,
dass alle Rippnadeln 51 den Grundfaden aufnehmen, wie schematisch
durch den auch beim Bahnabschnitt 72 dargestellten Fadenführer 61 angedeutet
ist. Es versteht sich jedoch, dass der in 5 dreimal
dargestellte Fadenführer 61 stets derselbe ist.
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Durch
den frühen Abzug der Rippnadeln 51 wird erreicht,
dass deren Haken beim Passieren der Fadenführer 63 und 65 mit
Sicherheit keinen der beiden Plattierfäden aufnehmen. Das
wird bei Zungennadeln dadurch unterstützt, dass die alten
Maschen beim ausreichend tiefen Abzug der Rippnadeln 51 auf
deren Zungen einwirken, diese verschwenken und die Nadelhaken dadurch
automatisch schließen. Bei Anwendung von Schiebernadeln
kann dieselbe Wirkung dadurch erreicht werden, dass die Haken mittels
der Schieberteile geschlossen werden.
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Die
Schlossbahn für die Rippnadeln 51 zeigt schließlich,
dass die Rippnadeln bereits am Ende des Abschnitts 72 in
ihre tiefste Stellung (Position III-III) abgezogen werden können,
um eine Rippmasche zu bilden, bevor an der Position II-II auch die
Zylindernadeln 46, 47 Maschen bilden. Es besteht
dann die Möglichkeit, die Rippnadeln 51 längs
Abschnitten 73 und/oder 74 radial etwas vorzuschieben,
um dadurch die Rippmaschen zu entspannen, bevor die Maschenbildung
mit den Zylindernadeln 46, 47 beginnt. Alternativ
wäre es aber auch denkbar, die Rippmaschen erst in der
Position II-II oder irgendwo zwischen den Position III-III und II-II
aus einer bei der Position P1-P1 erreichten Zwischenstellung in
die Abschlagstellung abzuziehen, sofern die Verhältnisse
so gewählt sind, dass dadurch der eingelegte Grundfaden
nicht reißen kann.
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6 zeigt
ein vorzugsweise plattenförmiges Bauteil 75, dass
die drei in 5 dargestellten Fadenführer 61, 63 und 65 in
sich vereinigt und zu diesem Zweck drei Öffnungen 76, 77 und 78 für
den Grundfaden 6 und die beiden Plattierfäden 7 und 8 aufweist.
Eine Besonderheit des Bauteils 75 besteht darin, dass seine
Unterkante bei Anwendung von Zungennadeln vorzugsweise gleichzeitig
als Offenhalter für die Nadelzungen der Zylindernadeln 46, 47 dient.
Das ist insbesondere dann zweckmäßig, wenn die
Zylindernadeln 47 entsprechend 5 längs
der Abschnitte 60b und 68 in Zwischenstellungen
abgezogen werden, um dann später noch einmal ausgetrieben
zu werden, um an den Positionen P2-P2 zusätzlich den zweiten
Plattierfaden aufzunehmen. Dies könnte beim Fehlen entsprechender
Sicherheitsmaßnahmen durch ein unbeabsichtigtes und vorzeitiges
Zuschlagen der Nadelzungen verhindert werden.
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Um
bei Anwendung des gleichzeitig als Offenhalter für die
Nadelzungen wirkenden Bauteils 75 dennoch einen einwandfreien
Abzug der Rippnadeln 51 längs der Abschnitte 72 in 5 zu
ermöglichen, wenn diese als Zungennadeln ausgebildet sind,
weist das Bauteil 75 an seiner Unterseite eine Lücke
oder Aussparung 79 auf. Diese ist zwischen der Öffnung 76 für
den Grundfaden 6 und der Öffnung 77 für
den ersten Plattierfaden 7 angeordnet und so bemessen, dass
die Rippnadeln 51 nach der Aufnahme des Grundfadens 6 längs
des Bahnabschnitts 72 abgezogen werden können,
ohne dass ihre Zungen mit dem Bauteil 75 kollidieren. Da
in diesem Bereich insbesondere kein auf die Zungen der Zylindernadeln 47 wirkender
Abschnitt vorhanden ist, kann vorgesehen sein, einen in Strickrichtung
v unmittelbar hinter der Aussparung 79 angeordneten Offenhalterabschnitt mit
einer Eingangsschräge zu versehen, um dadurch bereits teilweise
geschlossene Nadelzungen wieder öffnen zu können.
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Ein
Abschnitt 80 des Bauteils 75 bildet eine Halterung,
die die in 3 dargestellte Halterung 43 ersetzt.
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Im Übrigen
ist die Anordnung zweckmäßig so getroffen, dass
z. B. alle ungeradzahligen Zylindernadeln (z. B. 46) den
Grundfaden 6 und den ersten Plattierfaden 7, alle
geradzahligen Zylindernadeln (z. B. 47) dagegen den Grundfaden 6 und
den zweiten Plattierfaden 8 aufnehmen, wie oben anhand der
Maschenware nach 2 bereits beschrieben wurde.
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Als
Grund- und Plattierfaden können im Prinzip alle in der
Strickereitechnik üblichen Garne verwendet werden. Vorzugsweise
haben die Plattierfaden andere Eigenschaften, insbesondere andere elastische
Eigenschaften als die Grundfaden. Wird z. B. sowohl für
den Grundfaden als auch für die Plattierfäden
ein Polyestergarn verwendet, dann ergibt sich eine Maschenware,
die in Querrichtung (Maschenreihenrichtung) sehr wenig dehnbar ist
und deren Dehnbarkeit z. B. nur einem Zehntel dessen beträgt,
was mit einer üblichen Rippware erreicht wird. Werden dagegen
z. B. Elastomerfäden als Plattierfaden verwendet, insbesondere
in Kombination mit einem Grundfaden aus Baumwolle, dann ergibt sich eine
in Querrichtung besonders elastische Ware. Dadurch lassen sich im
Gegensatz zu üblichen Feinrippwaren, bei denen der Elastomerfaden
zusätzlich zum Grundfaden allenfalls allen vorhandenen
Rippnadeln zugeführt wird, Waren mit einem völlig
neuen Charakter erzeugen. Durch Wahl insbesondere der elastischen
Eigenschaften und/oder der Zahl und der Anordnung der Flottungen
(28, 29 in 2) sind
außerdem zahlreiche Elastizitätsstufen realisierbar.
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Abweichend
von 1, 2 und 5 kann vorgesehen
sein, nur ausgewählte Rippnadeln 51 längs
der Bahnabschnitte 71, 72 in die Strickstellung
auszutreiben, die übrigen Rippnadeln 51 das System
dagegen in einer Durchlauf- oder Fangstellung passieren zu lassen.
In einem nachfolgenden Stricksystem könnte die Auswahl
der Rippnadeln 51 dann umgekehrt sein. Auch die Steuerung
ausgewählter Rippnadeln in eine Fang- oder Rundlauf-(Nichtstrick-)stellung
ist möglich. Zu diesem Zweck könnten z. B. Rippnadeln 51 verwendet
werden, die wie die Zylindernadeln 46, 47 z. B.
in 1:1-Anordnung mit unterschiedlichen, den Füßen 49, 52 entsprechenden
Füßen versehen sind, und ein Rippschloß zu
verwenden, das diesen Füßen zugeordnete, unterschiedliche
Nadelbahnen besitzt. Auch andere Ausführungsformen im Bereich
der Rippnadeln sind möglich.
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Die
Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel
beschränkt, das auf vielfache Weise abgewandelt werden
kann. Das gilt zunächst im Hinblick auf die Anwendung von
zwei Plattierfäden 7 und 8. Es wäre
möglich, einen der beiden Plattierfaden wegzulassen. In
diesem Fall könnte z. B. einer der Fadenführer
(z. B. 65) fehlen und der Bahnabschnitt 69 weggelassen
werden. Bei Bedarf ist daher eine relativ einfache Umrüstung
durch bloßen Austausch von Schlossteilen möglich.
Abgesehen davon sind die Auswählmittel, mittels derer die
Zylindernadeln 46, 47 zur Aufnahme des ersten
oder zweiten Plattierfaden 7, 8 ausgewählt
werden, weitgehend beliebig. Im Prinzip können alle Mittel
verwendet werden, wie sie insbesondere zur Herstellung von Jacquardmustern
allgemein üblich sind. Anstelle der aus 2 ersichtlichen
1:1-Auswahl könnte alternativ eine Auswahl im Sinne einer
1:2-, 1:3-Musterung od. dgl. vorgenommen werden, indem z. B. in
die Nadelzylindernuten nach einer Zylindernadel 46 jeweils zwei
oder drei Zylindernadeln 47 eingesetzt werden (oder umgekehrt).
Entsprechende Auswählmöglichkeiten bieten sich
bei Rundränderstrickmaschinen mit elektromagnetischen oder
elektrischen Auswählmitteln für die Zylindernadeln.
Alternativ könnte auch der erste Plattierfaden z. B. in
die Zylindernadeln 1, 2, 5, 6 ...
usw. und der zweite Plattierfaden in die Zylindernadeln 3, 4, 7, 8 ...
usw. eingelegt werden. Weiter können anstelle von Zungennadeln
beliebige andere, in der Strickereitechnik bekannte Nadeln, insbesondere
z. B. Schieber(Compound-) oder Spitzennadeln verwendet werden, wobei
unter dem Begriff "Einlegen von Fäden in die Nadeln" diejenigen
Techniken verstanden werden, die jeweils erforderlich sind, um die
zugeführten Fäden mittels der im Einzelfall vorhandenen
Strickwerkzeuge zu Maschen zu verarbeiten. Weiter können
andere als die in 6 dargestellten Fadenführer
vorgesehen werden. Insbesondere kann es zweckmäßig
sein, ein Bauteil für den Grundfadenführer und
ein zweites, von diesem durch eine Lücke getrenntes Bauteil
für den oder die Plattierfadenführer vorzusehen,
wobei diese beiden Bauteile zwar ebenfalls miteinander verbunden, zweckmäßig
aber relativ zueinander verschiebbar oder sonstwie einstellbar angeordnet
werden, um ihre genaue Lage an die Bedürfnisse des Einzelfalls anpassen
zu können. Außerdem ist klar, dass anstelle der
beschriebenen Rundränderstrickmaschine auch andere Strickmaschinen
mit zwei einander gegenüber liegenden Nadelbetten zur Herstellung
der erfindungsgemäßen Rippware verwendet werden können,
beispielsweise Flachstrickmaschinen, Doppelzylindermaschinen, Interlockmaschinen
(entsprechende Nadelauswahl vorausgesetzt) oder Rundstrickmaschinen
mit stationären Nadelzylindern und Rippscheiben und umlaufenden
Schlössern. Denkbar wäre auch, die Funktion der
Zylinder- und Rippnadeln zu vertauschen, indem die Plattierfäden
zusätzlich in die Rippnadeln eingelegt werden. Schließlich
versteht sich, dass die verschiedenen Merkmale auch in anderen als
den beschriebenen und dargestellten Kombinationen angewendet werden
können.
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ZITATE ENTHALTEN IN DER BESCHREIBUNG
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Zitierte Patentliteratur
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- - DE 1944454 [0003]
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