DE3927815C2 - Plüsch- oder Florstrickware und Rundstrickmaschine zu deren Herstellung - Google Patents
Plüsch- oder Florstrickware und Rundstrickmaschine zu deren HerstellungInfo
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- DE3927815C2 DE3927815C2 DE3927815A DE3927815A DE3927815C2 DE 3927815 C2 DE3927815 C2 DE 3927815C2 DE 3927815 A DE3927815 A DE 3927815A DE 3927815 A DE3927815 A DE 3927815A DE 3927815 C2 DE3927815 C2 DE 3927815C2
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Description
Die Erfindung betrifft eine Plüsch- oder Florstrickwa
re mit einem eine Vielzahl von Maschenreihen enthal
tenden Grundgestrick und mit in dieses eingebundenen
Plüschfäden oder Florfasern, wobei das Grundgestrick
aus einem, mit wenigstens einem ersten Grundfaden
gebildeten Rechts-Links-Gestrick besteht und wobei in
das Grundgestrick wenigstens ein zweiter Grundfaden
eingearbeitet ist. Die Erfindung betrifft außerdem eine
Rundstrickmaschine zur Herstellung derartiger Plüsch-
oder Florstrickwaren mit einem mit Stricknadeln be
setzten Nadelzylinder, einem mit Platinen besetzten,
Platinenring und wenigstens einem Stricksystem, das ei
nen Grundfadenführer zum Zuführen des ersten Grund
fadens zu allen Stricknadeln, einen zweiten Grundfa
denführer zum Zuführen des zweiten Grundfadens und
wenigstens einen Plüschfadenführer oder eine Krem
pelvorrichtung zum Zuführen eines Plüschfadens bzw.
der Florfasern enthält.
Plüsch- oder Florstrickwaren bestehen aus einem
Grundgestrick und darin eingebundenen Plüschhenkeln
oder Florfasern. Wegen ihrer vielseitigen Anwendungs
möglichkeiten, insbesondere im Bereich der Möbel-
oder Kraftfahrzeugindustrie (Polsterbezüge) und der
Textilindustrie (Bekleidung, Dekorationsstoffe, techni
sche Stoffe), sind die an sie gestellten Anforderungen
sehr unterschiedlich.
Im Interesse einer großen Produktionsgeschwindig
keit und der Anwendung einfach aufgebauter, störunan
fälliger Strickmaschinen werden Plüsch- und Florstrick
waren vorzugsweise mit einem glatten Rechts-Links
Grundgestrick versehen. Zur Herstellung derartiger
Grundgestricke können einfonturige Strickmaschinen,
insbesondere Rundstrickmaschinen, verwendet werden,
die lediglich ein Nadelbett (z. B. einen Nadelzylinder),
ein Platinenbett (z. B. einen Platinenring) und zusätzlich
die zum Zuführen von Plüschfäden oder Florfasern be
nötigten Einrichtungen aufweisen (z. B. DE-OS
31 45 307, DE-OS 23 43 886).
Wegen ihrer hohen Dehnfähigkeit, insbesondere quer
zu den Maschenstäbchen, und der fehlenden Laufma
schensicherheit sind glatte Grundgestricke nicht für alle
Anwendungszwecke von Plüsch- oder Florstrickwaren
geeignet. Dies gilt auch dann, wenn aus vorwiegend
optischen Gründen jede Maschenreihe des Grundge
stricks aus Teilreihen zusammengesetzt wird, indem die
Grundfäden an aufeinanderfolgenden Stricksystemen
jeweils nur einem Teil der Stricknadeln zugeführt und
bei den anderen Stricknadeln hinterlegt werden, so daß
jede volle Maschenreihe aus mehreren Teilreihen zu
sammengesetzt ist (z. B. DE-PS 664 750 und 671 801,
DE-OS 16 35 949, EP 00 51 059, US-PS 27 10 527). Diese Art von Grund
gestricken wird außerdem insbesondere dann vorgese
hen, wenn es in Abhängigkeit vom speziellen Strickma
schinentyp nicht möglich ist, Plüschfäden oder Florfa
sern vorgewählter Eigenschaften, z. B. Farben, jeder be
liebigen Masche einer Maschenreihe zuzuordnen. Die
Bildung von Teilreihen ermöglicht dann, die Plüschfä
den oder Florfasern gleicher Eigenschaften jeweils in
eine dieser Teilreihen einzubinden. Eine Folge davon
sind in der Regel geringere Produktionsgeschwindigkei
ten und kleinere Plüschfaden- bzw. Florfaserdichten.
Zur Verbesserung der mechanischen Eigenschaften
von Plüschstrickwaren ist es bekannt, ein doppelflächi
ges, Rechts-Rechts-Maschenreihen enthaltenes Grund
gestrick vorzusehen (DE-AS 26 37 645). Dies ist aller
dings nur auf Kosten eines komplizierten Maschinen
aufbaus und einer geringen Dichte der Plüschhenkel
möglich.
Ferner ist es bei Plüsch- und Florstrickwaren bekannt,
in einige oder alle Maschenreihen des Grundgestricks
einen Futterfaden einzubinden (DE-OS 18 06 292, DE-
OS 31 36 670, EP 00 51 059). Derartige Futterfäden die
nen allerdings mehr dem Zweck, die Plüschhenkel oder
Florfasern fester in das Grundgestrick einzubinden oder
die Grundware zu verdichten, und weniger einer Ver
besserung, Änderung oder Steuerung der mechanischen
Eigenschaften einer Plüsch- oder Florstrickware. Daher
ist in diesem Zusammenhang auch bereits beschrieben
worden (DE-OS 28 04 068), daß sich die Dehnfähigkeit
von Grundwaren durch das Einlegen von Futterfäden
nur dann wesentlich beeinflussen läßt, wenn den Futter
fäden eine geringere Dehnfähigkeit wie den maschen
bildenden Grundfäden gegeben wird, um dadurch die
Querdehnung des Grundgestricks auf einen vorgewähl
ten Wert zu begrenzen. Dies ist bei der Herstellung von
Plüsch- oder Florstrickwaren allerdings nicht immer er
wünscht. Entsprechendes gilt für Grundgestrickbindun
gen, die dadurch entstehen, daß die Grundfäden nur
dort, wo Plüschfäden oder Florfasern eingebunden wer
den, zu Maschen verarbeitet und in den übrigen Berei
chen nach Art von Futterfäden eingebunden werden
(EP 00 51 059, EP 00 72 425). Außerdem müßten Strick
maschinen, auf denen solche Grundgestricke hergestellt
werden können, mit zusätzlichen Mustervorrichtungen
versehen werden, wenn sie auch zur Herstellung von
Hoch-Tief-Mustern geeignet sein sollen. Andernfalls
würde in denjenigen Zonen, in denen keine Plüschfäden
oder Florfasern zugeführt werden sollen, auch keine
Nadel zum Stricken ausgewählt.
Weiter ist es bei der Herstellung von Farbmustern in
Plüsch- oder Florstrickwaren bekannt, flottliegende Tei
le der Grundfäden durch die zusätzliche Bildung von
Fanghenkeln oder Maschen in das Grundgestrick einzu
binden (DE-OS 24 23 700, DE-OS 30 24 705). Derartige
Flottungen treten allerdings nur dann auf, wenn an je
dem Stricksystem nur diejenigen Nadeln ausgetrieben
werden, die einen Plüschfaden aufnehmen sollen, so daß
jede Musterreihe durch mehrere, aus Grund- und
Plüschfäden bestehende Teilreihen gebildet wird. Daher
kann das Abbinden von Grundfadenflottungen allenfalls
dort Vorteile bringen, wo das Grundgestrick systembe
dingt Flottungen aufweist. Für alle Plüsch- oder Flor
strickwaren dagegen, die systembedingt mit einem
durchgehend glatten Rechts-Links-Grundgestrick her
gestellt werden, sind derartige Bindungstechniken be
deutungslos.
Weiterhin sind Verfahren bekannt, die darauf abzie
len, durch Änderung bzw. Steuerung der Grundwaren
bindung zumindest zonenweise eine höhere Plüsch-
oder Florfaserdichte zu ermöglichen oder die Eigen
schaften des Grundgestricks insbesondere in solchen
Abschnitten zu beeinflussen, in denen mustergemäß kei
ne Plüschfäden oder Florfasern erscheinen sollen, wie
dies insbesondere für Hoch-Tief-Muster zutrifft (DE-
OS 3305895). Dadurch werden jedoch Grundgestricke
erzeugt, die insbesondere in den Übergangsbereichen
zwischen zwei Farb- oder Hoch/Tief-Feldern unruhig
wirken und gegenüber glatten Rechts-Links-Grundge
stricken keine gravierenden Vorteile besitzen. Abgese
hen davon werden zur Herstellung derartiger Waren
Strickmaschinen benötigt, die außer den für die muster
gemäße Nadelauswahl bestimmten Mustervorrichtun
gen weitere, zur Steuerung der Grundwarenbindung
bestimmte Mustervorrichtungen aufweisen.
Bekannt ist ferner ein Grundgestrick für Plüschstrick
waren, das durchgehend aus zwei Grundfäden besteht
(DE-OS 19 43 345, DE-GM 19 64 317). Auch dadurch
können die prinzipbedingten Eigenschaften einer glat
ten Rechts-Links-Ware nicht beeinflußt werden. Außer
dem dient dieses bekannte Grundgestrick nicht dem
Zweck, die mechanischen Eigenschaften der Strickware
zu verbessern, sondern zur festen Verankerung der
Plüschfäden zwischen den beiden Grundfäden, da die
Plüschfäden im Gegensatz zu anderen bekannten Ver
fahren nicht zu Maschen verarbeitet werden.
Schließlich ist es bekannt (DE-OS 27 19 578), in ein
glattes Grundgestrick zusätzlich Verstärkungs- und/
oder Plüschfäden einzubinden, um dadurch ausgewählte
Musterungen oder Markierungen zu erzeugen. Derarti
ge Verfahren werden aber bisher nicht dazu verwendet,
um eine auf einer Produktionsmaschine hergestellte
Plüsch- oder Florstrickware mit einem durchgehend
einheitlichen Grundgestrick zu versehen. Sie dienen
vielmehr bei der Herstellung von Strümpfen und ande
ren Bekleidungsstücken oder Teilen davon dem Zweck,
zonen- oder abschnittsweise besondere Trageigenschaf
ten oder optische Effekte zu erzielen. Dasselbe gilt für
die zahlreichen bekannten Plattier- oder Hinterlegmu
sterungen (z. B. DE-AS 10 56 774), die bisher ausschließ
lich bei Strickwaren ohne Plüschfäden oder Florfasern
angewendet werden.
Demgegenüber liegt der Erfindung die Aufgabe zu
grunde, eine Plüsch- oder Florstrickware anzugeben, die
ein Grundgestrick enthält, das im Vergleich zu einer
glatten Rechts-Links-Strickware laufmaschensicherer,
bei Bedarf weniger dehnfähig und im Hinblick auf seine
mechanischen Eigenschaften, Mustermöglichkeiten und
Produktionskosten weitgehend frei gestaltbar ist. Au
ßerdem soll eine Rundstrickmaschine zur Herstellung
solcher Plüsch- oder Florstrickwaren angegeben wer
den.
Zur Lösung dieser Aufgabe ist die erfindungsgemäße
Plüsch- oder Florstrickware der eingangs bezeichneten
Gattung dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Grundfaden zumindest in ausgewählten, mit dem ersten
Grundfaden gebildeten Maschenreihen zu Maschen
verstrickt ist oder dazwischenliegende Flottungen bil
det.
Die Rundstrickmaschine zur Herstellung einer derar
tigen Plüsch- oder Florstrickware ist dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stricksystem eine Auswählvorrich
tung zum Einlegen des zweiten Grundfadens in ausge
wählte Stricknadeln aufweist.
Die Erfindung bringt z. B. den Vorteil mit sich, daß das
Grundgestrick erheblich weniger dehnfähig als ein übli
ches R/L-Gestrick ist, wenn der zweite Grundfaden
1 : 1-hinterlegt ist und die Flottungen von Maschenreihe
zu Maschenreihe versetzt zueinander angeordnet sind.
Dadurch wird das Grundgestrick stabilisiert und insbe
sondere für Hoch/Tief-Musterungen geeignet gemacht,
weil es auch in den von Plüschfäden bzw. Florfasern
freien Bereichen ausreichend stabil ist. Außerdem wird
eine erhöhte Laufmaschensicherheit bei Überdehnung
oder sonstigen mechanischen Einflüssen erzielt. Ferner
ergibt sich ein gefälliges Aussehen der Vorderseite der
Plüsch- oder Florfaserstrickware in solchen Zonen, in
denen mustergemäß keine Plüschfäden oder Florfasern
eingebunden sind. Die neue Grundwarenbindung be
schränkt dabei weder die Mustermöglichkeiten noch die
Dichte der zusätzlich eingebundenen Plüschfäden oder
Florfasern. Vorteilhaft ist ferner, daß die Grundwaren
bindung auf bekannten, zur Herstellung von Plüsch-
bzw. Florstrickwaren bestimmten Strickmaschinen, ins
besondere Rundstrickmaschinen, nach geringfügigen
konstruktiven Abwandlungen produziert werden kann,
so daß keine aufwendigen neuen Maschinenkonstruk
tionen erforderlich sind. Der durch den zweiten Grund
faden bewirkte höhere Fadenverbrauch und der zu sei
ner Zuführung benötigte Platzbedarf an der Strickma
schine, der eine verringerte Produktionsleistung zur
Folge hat, können angesichts der genannten Vorteile in
Kauf genommen werden. Dies gilt insbesondere bei der
Herstellung von solchen mit Hoch/Tief-Musterung ver
sehenen Plüsch- oder Florstrickwaren, bei denen ver
gleichsweise großflächige Zonen ohne Plüschfäden bzw.
Florfasern vorgesehen werden sollen.
Die Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit
der Zeichnung an Ausführungsbeispielen näher erläu
tert. Es zeigt
Fig. 1 schematisch zwei Maschenreihen einer erfin
dungsgemäßen Plüschstrickware ohne Musterung;
Fig. 2 schematisch zwei Maschenreihen einer erfin
dungsgemäßen Plüschstrickware mit Hoch/Tief-Muste
rung;
Fig. 3 schematisch zwei Maschenreihen einer erfin
dungsgemäßen Plüschstrickware mit Hoch/Tief-Muste
rung;
Fig. 3 schematisch zwei Maschenreihen einer erfin
dungsgemäßen Plüschstrickware mit einer zweifarbigen
Jacquardmusterung;
Fig. 4 schematisch zwei Maschenreihen einer erfin
dungsgemäßen Plüschstrickware mit Hoch/Tief- und
zweifarbiger Jacquardmusterung;
Fig. 5 schematisch zwei Maschenreihen einer erfin
dungsgemäßen Plüschstrickware mit einer zweifarbi
gen, 1 : 1 und versetzt ausgebildeten Plüschfadenmuste
rung;
Fig. 6 und 7 je einen Abschnitt einer erfindungsgemä
ßen Plüschstrickware mit zweifarbiger Jacquardmuste
rung vor und nach dem Scheren;
Fig. 8 eine Fadenlaufdarstellung über zwei Gruppen
von je vier Stricksystemen einer Rundstrickmaschine
zur Herstellung der Plüschstrickware nach Fig. 1;
Fig. 9 eine schematische Darstellung eines Nadel-
und Platinenschlosses einer zur Herstellung der Plüsch
strickwaren nach Fig. 1 bis 8 geeigneten Rundstrickma
schine;
Fig. 10 schematisch einen Abschnitt einer erfindungs
gemäßen Florstrickware mit dreifarbiger Jacquardmu
sterung;
Fig. 11 eine der Fig. 8 entsprechende Fadenlaufdar
stellung über zwei Gruppen von je vier Stricksystemen
einer Rundstrickmaschine zur Herstellung einer Flor
strickware ohne Musterung.
Fig. 1 zeigt eine erfindungsgemäße Plüschstrickware
am Beispiel eines einfarbigen Vollplüschs. In einer er
sten Maschenreihe A bildet ein erster Grundfaden 1
(jeweils mit durchgezogener Linie dargestellt) auf jeder
schematisch dargestellten Stricknadel 2 einer Strickma
schine eine Masche 3. Die jeweils zuvor gebildeten Ma
schen sind durch das Bezugszeichen 4 angedeutet. In
derselben Maschenreihe A bildet ein zweiter Grundfa
den 5 (jeweils mit strichpunktierter Linie dargestellt) auf
jeder zweiten Stricknadel 2 eine Masche 6, zwischen
diesen dagegen je eine die Maschen 3 passierende Flot
tung 7. Außerdem ist in der Maschenreihe A ein Plüsch
faden 8 (jeweils mit gestrichelter Linie dargestellt) bei
jeder Stricknadel 2 an der Bildung der Maschen 3 bzw. 6
beteiligt, während er dazwischen zu langen Plüsch
schleifen 9 ausgeformt ist. Die Maschenreihe A enthält
daher abwechselnd die aus beiden Grundfäden 1 und 5
und dem Plüschfaden 8 gebildeten, dreifädigen Maschen
6 und die nur aus dem Grundfaden 1 und dem Plüschfa
den 8 gebildeten Maschen 3.
In der Maschenreihe B sind der Grundfaden 1 und der
Plüschfaden 8 genauso wie in der Maschenreihe A zu
Maschen 3a, 6a verarbeitet. Der zweite Grundfaden 5 ist
in der Maschenreihe B wie in der Maschenreihe A ab
wechselnd zu Maschen 6a verarbeitet und als Flottung
7a ausgebildet. Der einzige Unterschied besteht darin,
daß die Flottungen 7a relativ zu den Flottungen 7 der
Maschenreihe A jeweils um eine Nadel 2 versetzt sind.
Dasselbe gilt für die Maschen 3, 3a und 6, 6a.
Die beiden Grundfäden 1 und 5 bilden somit insge
samt ein Grundgestrick, in das die Plüschfäden 8 einge
arbeitet sind, wobei der Grundfaden 1, für sich allein
betrachtet, ein glattes, einflächiges Rechts-Links-
Grundgestrick bildet, während der Grundfaden 5, für
sich allein betrachtet, ein Grundgestrick mit einem
1 : 1-Hinterlegmuster bei gleichzeitigem Versatz von
Maschenreihe zu Maschenreihe bildet. Dadurch ent
steht insgesamt ein Grundgestrick mit vergleichsweise
geringer Dehnfähigkeit, insbesondere quer zu den Ma
schenstäbchen, und mit erhöhter Laufmaschensicher
heit.
Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 ist das aus den
Grundfäden 1 und 5 gebildete Grundgestrick wie in
Fig. 1 ausgebildet. Dagegen ist der Plüschfaden 8 je
weils nur von ausgewählten Nadeln 2 zu einer Masche 3,
3a bzw. 6, 6a verarbeitet worden. Dadurch können je
nach Auswahl des Plüschfadens 8 auch einfädige, nur
aus dem Grundfaden 1 bestehende Maschen 6b und
zweifädige, nur aus den beiden Grundfäden 1 und 5
bestehende Maschen 6c entstehen, die von Flottungen
9a des Plüschfadens überbrückt werden. Nach dem übli
chen Schervorgang, bei dem die Plüschschleifen 9 und
Flottungen 9a aufgeschnitten werden, bilden die Ma
schen 6b, 6c Zonen, in denen keine Plüschfäden vorhan
den sind, wie dies bei Hoch/Tief-Mustern üblich ist.
Die Ausführungsform nach Fig. 3 betrifft einen gemu
sterten Vollplüsch. Während das Grundgestrick ent
sprechend Fig. 1 und 2 ausgebildet ist, werden die Ma
schen 3, 3a bzw. 6, 6a mustergemäß aus einem von zwei
Plüschfäden 11 bzw. 12 gebildet, die unterschiedliche
Eigenschaften, z. B. Farben, Garnqualität od. dgl. auf
weisen können. Dabei liegt der Plüschfaden 12 dort als
Flottung 13, wo der Plüschfaden 11 eine Masche bildet,
während der Plüschfaden 11 immer dort als Flottung 14
gelegt ist, wo der Plüschfaden 12 eine Masche bildet.
Nach dem Schervorgang, durch den insbesondere die
Flottungen 13, 14 beseitigt werden, bilden die Plüschfä
den 11, 12 daher Zonen mit unterschiedlichen Eigen
schaften. Wie Fig. 3 zeigt, handelt es sich dabei um einen
Vollplüsch, da jede einzelne Stricknadel 2 einen der bei
den Plüschfäden 11, 12 verstrickt.
Fig. 4 zeigt eine Plüschstrickware mit kombinierter
Hoch/Tief- und z. B. Farbmusterung bei Anwendung
desselben Grundgestricks wie in Fig. 1 bis 3. In der Ma
schenreihe A sind zwei unterschiedliche Plüschfäden 15
und 16 teils zu Maschen 6d bzw. 6e und teils zu Flottun
gen 17 bzw. 18 verarbeitet. Im Unterschied zu Fig. 3 ist
aber nicht in jeder Masche auch ein Plüschfaden 15, 16
enthalten, so daß wie in Fig. 2 einfädige, nur aus dem
Grundfaden bestehende Maschen 6b, zweifädige, nur
aus den beiden Grundfäden 1 und 5 bestehende Ma
schen 6c und dreifädige, aus allen drei Fäden bestehende
Maschen 6d vorhanden sind. Nach dem Scheren er
scheint auf der Vorderseite der Plüschstrickware dort,
wo sich die Flottungen 17, 18 überlappen, je eine nur aus
dem Grundgestrick bestehende Zone, während dort, wo
die Plüschfäden 15, 16 zu Maschen verarbeitet sind, Zo
nen mit an sich beliebiger Farbmusterung oder dgl. ent
stehen.
Fig. 5 zeigt eine besonders dichte und schwere
Plüschstrickware, die ähnlich Fig. 3 aufgebaut ist und
einen zweifarbigen Vollplüsch darstellt. Die Maschen 3,
6 und 3a, 6a werden in jeder Maschenreihe A und B in
der Strickart 1 : 1 abwechselnd aus einem von zwei
Plüschfäden 11a bzw. 12a gebildet. Dabei liegt der
Plüschfaden 12a (11a) immer dort als Flottung, wo der
Plüschfaden 11a (12a) eine Masche bildet, so daß jeweils
über eine Masche erstreckte, lange Plüschhenkel 13a,
14a erhalten werden. Die Plüschfäden 11a, 12a können
dabei gleiche Eigenschaften besitzen oder auch unter
schiedliche Eigenschaften, z. B. Farben, aufweisen, wo
durch sich Mischeffekte erzielen lassen. Die langen
Plüschhenkel 13a, 14a sind in aufeinander folgenden
Maschenreihen A und B um je eine Masche versetzt.
Wird die Ware keinem Schervorgang unterworfen, er
gibt sich der Vorteil, daß die Maschenreihen des Grund
gestricks von den langen Plüschhenkeln abgedeckt wer
den und daher auch beim Knicken der Ware nicht her
vortreten, wie dies bei der Ware nach Fig. 1 der Fall sein
könnte. Auch andere als 1 : 1-Muster sind dabei möglich.
Fig. 6 zeigt einen aus fünf Maschenreihen bestehen
den Ausschnitt einer nach Fig. 3 hergestellten Plüsch
strickware. Die Fäden 1 und 5 bilden das beschriebene
Grundgestrick, während die Plüschfäden 11 und 12 mu
stergemäß zu Maschen 19 und Plüschschleifen 20 oder
Flottungen 21 verarbeitet sind. Nach dem Schervor
gang, durch den die Plüschschleifen 20 aufgeschnitten
und die Flottungen 21 beseitigt werden, ergibt sich die
Plüschstrickware nach Fig. 7. Dabei versteht sich, daß es
sich bei den Grundfäden 1 und 5 nicht immer um diesel
ben Grundfäden handeln muß. Wird zur Herstellung der
Plüschstrickware eine Rundstrickmaschine mit einer
Vielzahl von Systemen bzw. Systemgruppen verwendet
und dabei jede der beispielsweise in Fig. 6 und 7 darge
stellten Maschenreihen in einer anderen Systemgruppe
hergestellt, werden natürlich in jeder Systemgruppe an
dere Grundfäden 1 bzw. 5 mit gleichen oder auch unter
schiedlichen Eigenschaften zugeführt.
Die Herstellung der Plüschstrickware nach Fig. 1 er
gibt sich aus Fig. 8 am Beispiel einer Fadenlaufdarstel
lung einer zur Herstellung von Plüschstrickwaren ge
eigneten Rundstrickmaschine (z. B. DE-OS 31 45 307),
die eine Vielzahl von am Umfang eines Nadelzylinders
verteilten Systemen oder Systemabschnitten enthält.
Dabei wird in einem ersten Systemabschnitt I allen
Stricknadeln 2 der Grundfaden 1 vorgelegt. Im System
abschnitt II wird jeder zweiten Nadel II zusätzlich der
Grundfaden 5 zugeführt. Im Systemabschnitt III wird in
jede Nadel 2 zusätzlich der Plüschfaden 8 eingelegt.
Schließlich wird im vierten Systemabschnitt IV mit allen
Nadeln 2 eine zwei- oder dreifädige Masche 3, 6 gebil
det. Im nächsten Systemabschnitt V wird wieder allen
Nadeln 2 der Grundfaden 1 zugeführt. Im Systemab
schnitt VI wird denjenigen Nadeln 2 der Grundfaden 5
zugeführt, denen im Systemabschnitt II der Grundfaden
5 nicht zugeführt wurde. In den Systemabschnitten VII
und VIII wird wie in den Systemabschnitten III und IV
vorgegangen. Danach wiederholen sich diese Verfah
rensschritte, beginnend mit dem Verfahrensschritt I, so
daß die Flottungen 7 und 7a jeweils mit Versatz ange
ordnet werden.
Eine zur Herstellung der beschriebenen Plüschstrick
ware grundsätzlich geeignete Rundstrickmaschine ist in
der DE-OS 31 45 307 dargestellt und beschrieben, auf
deren Gesamtoffenbarung daher zur Vermeidung von
Wiederholungen ausdrücklich Bezug genommen wird.
Zur Erläuterung der hier wichtigen Verfahrensschritte
wird daher nur auf die in Fig. 9 dargestellte und für die
Zwecke der Erfindung angepaßte Schloß- und Faden
führeranordnung der bekannten Rundstrickmaschine
verwiesen.
Danach weist das Zylinder- und Platinenschloß we
nigstens ein Stricksystem mit vier nebeneinanderliegen
den Systemabschnitten I bis IV auf, die von den schema
tisch angedeuteten, als Zungennadeln ausgebildeten
Stricknadeln 2 in Richtung eines Pfeils v durchlaufen
werden. Die Nadeln 2 sind in einem vorzugsweise dreh
baren, nicht dargestellten Nadelzylinder verschiebbar
gelagert, der von einem vorzugsweise ortsfesten Zylin
derschloß 23 umgeben ist. In einem ebenfalls vorzugs
weise drehbaren, nicht dargestellten Platinenring sind
jeweils Paare von schematisch angedeuteten Einschließ
platinen 24 und Plüschfaden-Abschlagplatinen 25 ange
ordnet, die von einem vorzugsweise ortsfesten Platinen
schloß 26 gesteuert werden. Die Nadeln 2 werden auf
einer Zylinderschloßkurve 27, die Einschließplatinen 24
auf einer ersten Platinenschloßkurve 28 und die Ab
schlagplatinen 25 auf einer zweiten Platinenschloßkurve
29 bewegt. Schließlich sind den Systemabschnitten II
und III je eine Auswählvorrichtung 30 und 31 für die
Nadeln 2 und den Systemabschnitten I bis III je ein
Fadenführer 32, 33 bzw. 34 zugeordnet.
Die beschriebene Rundstrickmaschine eignet sich zur
Herstellung der Plüschstrickware nach Fig. 1 und arbei
tet im wesentlichen wie folgt. Im ersten Systemab
schnitt I werden in bekannter Weise alle Nadeln 2 aus
getrieben, um den mit dem Fadenführer 32 zugeführten
ersten Grundfaden aufzunehmen. Die Einschließplati
nen 24 befinden sich dabei in der üblichen vorgeschobe
nen Stellung, während die Abschlagplatinen 25 etwas
zurückgezogen werden, um den notwendigen Raum für
den Fadenführer 32 zu schaffen. Nach der Aufnahme
des ersten Grundfadens werden alle Nadeln 2 in eine
Zwischenstellung (Fang auf der Nadel) abgezogen, um
dadurch den ersten Grundfaden über den Oberkanten
der Einschließplatinen 24 zu Schleifen vorzukulieren.
Sodann werden die Abschlagplatinen 25 vorgeschoben,
um den Grundfaden auf der Oberkante der Einschließ
platinen 24 einzuschließen, wenn ausgewählte Nadeln 2
im Systemabschnitt II erneut ausgetrieben werden.
Im Systemabschnitt II wird mittels der Auswählvor
richtung 30 nur jede zweite Nadel 2 ausgetrieben, um
mittels des Fadenführers 33 den zweiten Grundfaden in
ihren Kopf einzulegen. Die Abschlagplatinen werden
kurz davor längs eines Kurvenabschnitts 35 wieder et
was zurückgezogen, um den nötigen Raum für den Fa
denführer 33 zu schaffen. Die Nadeln 2 werden dann
erneut in die Zwischenstellung abgezogen, um auch den
zweiten Grundfaden vorzukulieren. Alle Nadeln 2 ent
halten jetzt den ersten Grundfaden, während jede zwei
te Nadel 2 zusätzlich den zweiten Grundfaden enthält
(vgl. Fig. 1, Maschenreihe A).
Im dritten Systemabschnitt III werden mittels der
Auswählvorrichtung 31 erneut alle Nadeln 2 ausgetrie
ben, um beim Fadenführer 34 einen Plüschfaden aufzu
nehmen. Die Abschlagplatinen 25 bleiben dabei in vor
gerückter Stellung, damit durch den nachfolgenden Ab
zug aller Nadeln 2 in die Zwischenstellung der Plüschfa
den über ihrer Oberkante zu langen Plüschhenkeln vor
kuliert werden kann.
Im vierten Systemabschnitt IV schließlich werden die
Einschließ- und Abschlagplatinen 24, 25 zurückgezogen
und alle Nadeln 2 in die Abschlagstellung abgesenkt, um
entweder die zweifädigen Maschen 3 (Fig. 1) aus dem
Grundfaden und dem Plüschfaden oder die dreifädigen
Maschen 6 aus den beiden Grundfäden und dem Plüsch
faden zu bilden.
Im übrigen ist die Nadel- und Platinensteuerung ana
log zur bekannten Steuerung (DE-OS 31 45 307), so daß
auf weitergehende Erläuterungen verzichtet werden
kann.
Die beschriebene Rundstrickmaschine und die mit ihr
durchgeführte Herstellung der Plüschstrickwaren brin
gen den Vorteil mit sich, daß die beiden Grundfäden
stets in einer und derselben Maschenreihe verarbeitet
werden, das heißt keine Teilreihen bilden. Die Maschen
reihen des erfindungsgemäßen Grundgestricks sind, wie
insbesondere Fig. 6, 7 und 10 zeigen, nicht aus Teilrei
hen zusammengesetzt, wie dies der Fall wäre, wenn der
zweite Grundfaden erst in ausgewählte Nadeln einge
legt wird, nachdem der erste Grundfaden bereits Ma
schen gebildet hat. Dies wird dadurch erreicht, daß bei
de Grundfäden mustergemäß in die Nadelhaken einge
legt werden, bevor im Systemabschnitt IV die Maschen
bildung mit allen Nadeln erfolgt. Bis zum Systemab
schnitt IV werden die Nadeln höchstens bis in eine Zwi
schenstellung (Fang auf der Nadel) abgezogen.
In einem nachfolgenden, aus entsprechenden vier Sy
stemabschnitten bestehenden Stricksystem erfolgt die
Nadel- und Platinensteuerung in derselben Weise bis
auf den Unterschied, daß nun mittels der Auswählvor
richtung 30 diejenigen Nadeln 2, die im Systemab
schnitt II zur Fadenaufnahme ausgewählt wurden, in
der Durchlaufstellung verbleiben, während die übrigen
Nadeln 2 ausgetrieben werden. Dadurch werden die
Flottungen des zweiten Grundfadens, die in der im zwei
ten System gebildeten Maschenreihe (Maschenreihe B
in Fig. 1) erscheinen, gegenüber denen der Maschenrei
he A um je eine Nadel versetzt.
Die anhand Fig. 9 beschriebene Rundstrickmaschine
eignet sich in entsprechender Abwandlung auch zur
Herstellung der Plüschstrickwaren nach Fig. 2 bis 5. Zur
Herstellung von Hoch/Tief-Plüsch nach Fig. 2 ist es le
diglich erforderlich, mittels der Auswählvorrichtung 31
nur ausgewählte Nadeln 2 zur Aufnahme des Plüschfa
dens auszuwählen. Soll dagegen ein Zweifarbenplüsch
hergestellt werden, wird zwischen den Systemabschnit
ten III und IV ein fünfter, dem Systemabschnitt III ent
sprechender Abschnitt eingefügt, so daß mittels der je
weiligen Auswählvorrichtung einem Teil der Nadeln 2
ein erster Plüschfaden und den übrigen Nadeln ein zwei
ter Plüschfaden zugeführt werden kann. Werden dabei
nicht alle Nadeln 2 zur Aufnahme eines der beiden
Plüschfäden ausgewählt, entsteht die Plüschstrickware
nach Fig. 4.
Alternativ zu Fig. 9 ist es möglich, auch den zweiten
Grundfaden bereits im ersten Systemabschnitt I in die
Nadeln 2 einzulegen, um dadurch die Zahl der Stricksy
steme am Umfang des Nadelzylinders vergrößern zu
können. In diesem Fall werden am ersten Systemab
schnitt eine zusätzliche Auswählvorrichtung 36 und ein
zusätzlicher Fadenführer 37 vorgesehen. Außerdem
wird die Zylinderschloßkurve 27 im absteigenden Teil in
zwei Abschnitte 38a und 38b unterteilt. Die mittels der
Auswählvorrichtung 36 ausgewählten Nadeln 2 werden
beispielsweise in den Abschnitt 38a gesteuert, damit sie
vom Fadenführer 37 den ersten Grundfaden aufnehmen,
wohingegen die nicht ausgewählten Nadeln 2 in den
Abschnitt 38b gelangen, um zusätzlich auch den zwei
ten, mittels des Fadenführers 32 zugeführten Grundfa
den aufzunehmen. Natürlich könnte die Steuerung auch
umgekehrt sein, so daß die ausgewählten Nadeln beide
Grundfäden und die nicht ausgewählten Nadeln nur den
ersten Grundfaden aufnehmen. Als Auswählvorrichtun
gen können hierzu alle an sich bekannten, mechanische
oder elektrische bzw. elektromagnetische Auswählele
mente aufweisenden Einrichtungen in analoger Weise
benutzt werden. Eine besonders einfache Steuerung
kann z. B. dadurch herbeigeführt werden, daß die Na
deln 2 oder diesen zugeordnete Stößer abwechselnd mit
oberen und unteren Füßen versehen werden, wobei im
Systemabschnitt 1 z. B. die unteren Füße mittels eines
den Abschnitt 38a und die oberen Füße verzögert mit
tels eines den Abschnitt 38b realisierenden Schloßteils
abgezogen werden, während der Austrieb aller Nadeln
2 mittels je eines auf die oberen bzw. unteren Füße
einwirkenden Austriebsteils erfolgt. Im nächsten Sy
stem kann dann umgekehrt ein auf die unteren Füße
verzögert einwirkendes Schloßteil den Abschnitt 38b
und ein auf die oberen Füße einwirkendes Schloßteil
den Abschnitt 38a der Nadelschloßkurve bilden. In der
Fadenlaufdarstellung nach Fig. 8 würden dann die
Schritte 1 und V jeweils entfallen. Außerdem könnte
dann der Systemabschnitt II nach Fig. 9 zur Zuführung
eines zweiten Plüschfadens genutzt werden, in welchem
Fall der Kurvenabschnitt 35 weggelassen wird.
Fig. 10 zeigt eine Florstrickware entsprechend Fig. 1,
jedoch mit Fasern, die drei unterschiedliche Eigenschaf
ten aufweisen können, wie die unterschiedliche Linien
führung andeutet. Das Grundgestrick enthält einen er
sten Grundfaden 41, der in allen Maschenstäbchen eine
Masche 42 bildet, und einen zweiten Grundfaden 43, der
nur in ausgewählten Maschen 44 zusätzlich eingelegt ist
und im übrigen Flottungen 45 bildet. Schließlich sind in
alle Maschen Faserbüschel 46 eingelegt bzw. einge
kämmt. Im speziellen Fall ist der zweite Grundfaden in
einem 2 : 2-Hinterlegmuster verarbeitet. Abgesehen da
von kann die Florstrickware natürlich auch entspre
chend Fig. 2 bis 4 ausgebildet werden.
Fig. 11 zeigt eine Fadenlaufdarstellung für die Her
stellung der Florstrickwaren analog Fig. 1 bei Anwen
dung an sich bekannter Rundstrickmaschinen (DE-OS
23 43 886, EP 00 51 059). Dabei ist angenommen, daß die
Aufteilung der Systemabschnitte analog zu Fig. 9 ist,
das heißt in den ersten Systemabschnitten I bzw. I und II
die Grundfäden und in den Systemabschnitten III bzw.
II und III die Florfasern zugeführt werden.
Dazu ist im Bereich dieser Systemabschnitte z. B. je
eine übliche Kardier- bzw. Krempelvorrichtung ange
ordnet, wie in Fig. 8 durch das Bezugszeichen 47 rein
schematisch angedeutet ist.
Die Erfindung ist nicht auf die beschriebenen Ausfüh
rungsbeispiele beschränkt, die sich in vielfacher Weise
abwandeln lassen.
Beispielsweise ist es auch möglich, den zweiten
Grundfaden im Verhältnis 2 : 1, 1 : 2, 3 : 1, 1 : 3 od. dgl.
zu Maschen bzw. Flottungen zu verarbeiten, wobei die
aus ihm gebildeten Maschen in aufeinander folgenden
Maschenreihen versetzt oder unversetzt übereinander
liegen können. Auch unregelmäßige Maschen/Flottun
gen-Verteilungen sind möglich. Bei 1 : 3- bzw. 3 : 1-Mu
stern kann der Versatz der Maschen bzw. Flottungen
von Maschenreihe zu Maschenreihe um eine, zwei oder
drei Maschenstäbchen erfolgen. Auch andere Muster
sind denkbar, wobei Flottungen über vier oder mehr
Maschenstäbchen auch durch Fangmaschen in das
Grundgestrick eingebunden werden können. Dadurch
werden je nach Einbindung von Maschen und Flottun
gen des zweiten Grundfadens Grundgestricke mit un
terschiedlicher Struktur und/oder unterschiedlichen
Dehnungseigenschaften erzeugt. Wird der zweite
Grundfaden z. B. anstatt 1 : 1 in der Strickart 1 : 3 einge
bunden, so werden eine ganz andere Struktur, Waren
qualität und Dehnung erhalten. Außerdem wird Faden
material eingespart, da für eine Flottung weniger Faden
als für eine Masche verbraucht wird.
Entsprechend ist es möglich, auch den ersten Grund
faden nicht in allen Maschenstäbchen aller Maschenrei
hen des Grundgestricks zu Maschen zu verarbeiten und
dadurch teilweise flottieren zu lassen, ohne dadurch
Teilreihen zu bilden. Auch bei dieser Variante bilden
vielmehr die ein- oder auch zweifädigen, aus nur einem
oder beiden Grundfäden gebildeten Maschen stets un
geteilte Maschenreihen. Dabei wird allerdings vorzugs
weise mit jeder Stricknadel eine wenigstens einfädige
Masche gebildet, damit jede Maschenreihe vollständig
ist und für jede vorhandene Stricknadel eine Masche
aufweist.
Weitere Bindungsvarianten lassen sich dadurch erzie
len, daß der zweite Grundfaden nicht in jede, sondern
nur in jede zweite, dritte usw. Maschenreihe des Grund
gestricks eingearbeitet wird. Die dazwischenliegenden
Maschenreihen werden dabei ausschließlich aus dem er
sten Grundfaden hergestellt, vorzugsweise in der Stric
kart glatt rechts/links. Dabei bietet die Rundstrickma
schine nach Fig. 9 den besonderen Vorteil, daß auf ein
fache Weise eine Vielzahl von Grundgestrickmusterun
gen mit einer Vielzahl von Plüschfadenmusterungen
bzw. Florfasermusterungen kombiniert werden kann,
ohne daß wesentliche Änderungen an der Rundstrick
maschine vorgenommen werden müssen.
Weiterhin ist es möglich, den zweiten Grundfaden im
ersten Systemabschnitt I und den ersten Grundfaden im
zweiten Systemabschnitt II zuzuführen und durch Hin
zufügung weiterer Systemabschnitte drei- oder mehr
farbige Plüschstrickwaren bzw. Florstrickwaren zu er
zeugen. Abgesehen davon versteht sich, daß die beiden
Grundfäden in allen beschriebenen Anwendungsfällen
gleiche oder auch unterschiedliche Eigenschaften auf
weisen können.
Schließlich kann der zweite, z. B. eine andere Farbe
aufweisende Grundfaden mit Vorteil nach Art eines
Plattierfadens so eingelegt werden, daß er den ersten
Grundfaden auf der Vorderseite der Plüsch- oder Flor
strickware überdeckt. Dadurch entstehen bei Hoch/
Tief-Mustern dort, wo keine Plüschhenkel oder Florfa
serbüschel vorgesehen sind, Grundgestrickbereiche mit
hinterlegt-plattierter Vorderseite und einheitlich rech
ter Rückseite. Alternativ wäre auch denkbar, auf der
Rückseite Plattierungen oder Plattiermuster vorzuse
hen.
Bei allem versteht sich, daß die unterschiedlichen Ei
genschaften des Grundgestricks bei der Herstellung so
wohl von Plüschwaren als auch von Florwaren entspre
chend ausgenutzt und bei Bedarf durch weitere Grund
fäden gesteuert werden können. Dabei ist es insbeson
dere möglich, als einen der beiden Grundfäden einen
elastischen, z. B. aus Gummi bestehenden Faden zu ver
wenden, falls eine dichte Ware mit bestimmten elasti
schen Eigenschaften gewünscht wird.
Claims (18)
1. Plüsch- oder Florstrickware mit einem eine Viel
zahl von Maschenreihen enthaltenden Grundge
strick und mit in dieses eingebundenen Plüschfäden
oder Florfasern, wobei das Grundgestrick aus ei
nem mit wenigstens einem ersten Grundfaden ge
bildeten Rechts-Links-Gestrick besteht und wobei
in das Grundgestrick wenigstens ein zweiter
Grundfaden eingearbeitet ist, dadurch gekenn
zeichnet, daß der zweite Grundfaden (5) zumindest
in ausgewählten, mit dem ersten Grundfaden (1)
gebildeten Maschenreihen zu Maschen (6, 6a, 6c,
6d) verstrickt ist oder dazwischenliegende Flottun
gen (7, 7a) bildet.
2. Plüsch- oder Florstrickware nach Anspruch 1, da
durch gekennzeichnet, daß der erste Grundfaden
(1) ebenfalls teilweise zu Maschen verstrickt und
teilweise flottgelegt ist und daß die Maschen beider
Grundfäden jeweils ungeteilte Maschenreihen bil
den.
3. Plüsch- oder Florstrickware nach Anspruch 1
oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Grundfaden (5) mustergemäß zusammen mit dem
ersten Grundfaden (1) zu doppelfädigen Maschen
(6, 6a, 6c, 6d) verstrickt ist oder dazwischenliegende
einfädige Flottungen (7, 7a) bildet.
4. Plüsch- oder Florstrickware nach einem der An
sprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die
aus den Grundfäden (1, 5) gebildeten Maschen (6,
6a, 6c, 6d) in unterschiedlichen Maschenreihen (A,
B) versetzt zueinander angeordnet sind.
5. Plüsch- oder Florstrickware nach Anspruch 3, da
durch gekennzeichnet, daß die aus beiden Grundfä
den (1, 5) gebildeten doppelfädigen Maschen in un
terschiedlichen Maschenreihen versetzt zueinan
der angeordnet sind.
6. Plüsch- oder Florstrickware nach einem der An
sprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Grundfaden (5) in jede Maschenreihe (A, B)
des Grundgestricks eingearbeitet ist.
7. Plüsch- oder Florstrickware nach einem der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß zu
mindest in ausgewählten Maschenreihen (A, B) des
Grundgestricks Plüschfäden (11, 12; 11a, 12a; 15,
16) bzw. Florfasern (46) unterschiedlicher Eigen
schaften eingearbeitet sind.
8. Plüsch- oder Florstrickware nach einem der An
sprüche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß die
Plüschfäden (8; 11, 12; 11a, 12a) oder Florfasern
(46) in alle Maschen (3, 6, 6a) des Grundgestricks
eingebunden sind.
9. Plüsch- oder Florstrickware nach einem der An
sprüche 1 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die
Plüschfäden (8, 15, 16) oder Florfasern (46) nur in
ausgewählte Maschen des Grundgestricks einge
bunden sind.
10. Plüsch- oder Florstrickware nach Anspruch 9,
dadurch gekennzeichnet, daß sie von Plüschhen
keln oder Florfasern freie Bereiche aufweist, in de
nen einer der Grundfäden plattiert ist.
11. Plüsch- oder Florstrickware nach einem der An
sprüche 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß ei
ner der Grundfäden auf ihrer von Plüschhenkeln
oder Florfasern freien Rückseite plattiert ist.
12. Plüsch- oder Florstrickware nach Anspruch 3
oder 4, dadurch gekennzeichnet, daß der zweite
Grundfaden in allen Maschenreihen (A, B) in der
Strickart 1 : 1 zu Maschen verstrickt bzw. flottge
legt ist, in aufeinanderfolgenden Maschenreihen die
aus beiden Grundfäden gebildeten Maschen ver
setzt zueinander angeordnet sind und in allen Ma
schenreihen jeweils zwei Plüschfäden (11a, 12a)
oder Florfasern in der Strickart 1 : 1 abwechselnd
in jede Masche des Grundgestricks eingebunden
bzw. flottgelegt sind.
13. Plüsch- oder Florstrickware nach Anspruch 12,
dadurch gekennzeichnet, daß in aufeinanderfolgen
den Maschenreihen die mit den Plüschfäden gebil
deten Maschen versetzt zueinander angeordnet
sind.
14. Plüsch- oder Florstrickware nach einem der An
sprüche 1 bis 13, dadurch gekennzeichnet, daß der
zweite Grundfaden (5) in einer der Strickarten 1 : 1,
2 : 1, 1 : 2, 2 : 2, 3 : 1 oder 1 : 3 zu Maschen verarbei
tet bzw. flottgelegt ist.
15. Plüsch- oder Florstrickware nach Anspruch 14,
dadurch gekennzeichnet, daß die Maschen des
zweiten Grundfadens (5) in aufeinanderfolgenden
Maschenreihen unversetzt oder um wenigstens je
eine Maschenreihe versetzt angeordnet sind.
16. Plüsch- oder Florstrickware nach einem der An
sprüche 1 bis 15, dadurch gekennzeichnet, daß sich
die Flottungen des zweiten Grundfadens über
mehr als vier Maschen erstrecken und durch Fang
maschen in das Grundgestrick eingebunden sind.
17. Rundstrickmaschine zur Herstellung einer
Plüsch- oder Florstrickware nach einem der An
sprüche 1 bis 16 mit einem mit Stricknadeln besetz
ten Nadelzylinder, einem mit Platinen besetzten
Platinenring und wenigstens einem Stricksystem,
das einen Grundfadenführer zum Zuführen des er
sten Grundfadens, einen zweiten Grundfadenfüh
rer zum Zuführen des zweiten Grundfadens und
wenigstens einen Plüschfadenführer oder eine
Krempelvorrichtung zum Zuführen eines Plüschfa
dens bzw. der Florfasern enthält, dadurch gekenn
zeichnet, daß das Stricksystem eine Auswählvor
richtung (30, 36) zum Einlegen des zweiten Grund
fadens in ausgewählte Stricknadeln (2) aufweist.
18. Rundstrickmaschine nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das System wenigstens drei
Systemabschnitte (I, II, III) aufweist, wobei ein Sy
stemabschnitt (I) den Grundfadenführer (32) für
den ersten Grundfaden, ein weiterer Systemab
schnitt (II) den Grundfadenführer (33) für den zwei
ten Grundfaden und die Auswählvorrichtung (30)
und der dritte Systemabschnitt (III) den Plüschfa
denführer (34) bzw. die Krempelvorrichtung (47)
enthält.
19. Rundstrickmaschine nach Anspruch 17, dadurch
gekennzeichnet, daß das System wenigstens zwei
Systemabschnitte (I, III) aufweist, wobei der eine
die beiden Grundfadenführer (32, 37) und die Aus
wählvorrichtung (36) und der andere den Plüschfa
denführer (34) bzw. die Krempelvorrichtung (47)
aufweist.
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