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Rundstrickmaschine zum Herstellen von Plüschware Die Erfindung bezieht
sich auf Rundstrickmaschinen zum Herstellen von Plüschware mit Plüschhenkeln über
jeder oder über jeder gewollten Platinemnasche, bei denen die Trennung des Grundfadens
vom Plüschfaden durch die Bewegung der Platinen gegen die Nadelbrust in die Arbeitsstellung
oder durch gleichgerichtete Bewegungen besonderer ähnlicher Werkzeuge oberhalb des
Kulierpunktes für den Plüschfaden erfolgt, damit zwecks sicherer Trennung der beiden
Fäden vor dem hulieren sich das trennende Teil, z. B. die Spitze über der Abschlagkehle,
dort zwischen die beiden Fäden schieben kann, wo sie noch in großem Abstand voneinander
zur Nadel verlaufen und bei denen der Grundfaden tiefer als der Plüschfaden aus
dem fadenführenden Werkzeug austritt.
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Vorliegende Erfindung betrifft eine Verbesserung an derartigen Maschinen
zur Plüschherstellung nach dem Zusatzpatent. 65717:2. Bei diesen ist unter dem gewöhnlichen
Fadenführer ein zweiter Fadenführer für den Grundfaden seitlich von der Fadenführerbrückenmitte
so tief angeordnet, daß der Grundfaden knapp über und vor der Trennspitze derjenigen
Platine aus dem Öhr tritt, die eben im Begriff ist, in die Trennlind Kulierstellung
zu gehen.
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Diese Plüschrundstrickmaschine soll durch die vorliegende' Zusatzerfindung
dahin verbessert werden, daß sie auch dem Wendeplattiertarbeiten, insbesondere in
Gemeinschaft mit dem Plüscharbeiten; dienstbar gemacht werden kann.
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Die Verwendung solcher Plüschrundstrickmaschinen zur Herstellung einer
Musterung, die durch Hinterlegen des Grundfadens zum Plattierfaden erzielt wird,
ist nicht ohne weiteres möglich. Nach der bekannten Arbeitsweise
des
Hinterlegens bei Rundstrickmaschinen wird der Grundfaden durch den hochstehenden
Fadenführer bei möglichst tiefer Nadelstellung hinter den Nadelkopf gebracht. Bei
der Rundstrickmaschine nach dem Zusatzpatent 65;r72, auf das sich die Erfindung
bezieht, befindet sich, wie schon erwähnt, der Grundfadenaustritt in einer unterhalb
der Fadenführerbrücke angeordneten zusätzlichen Grundfadenführung. Diese Grundfadenführung
liegt so tief, daß die Nadeln gar nicht so weit nach unten gezogen werden können,
um sich unterhalb des Grundfadenaustritts zum Zwecke des I-Iinterlegens an diesem
vorbeizubewegen.
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Es sind schon Vorschläge bekanntgeworden, dieses beim Hinterlegen
gewöhnlich angewendete Vorbeiführen derjenigen Nadeln, die hinterlegen sollen, unterhalb
des Grundfadenführers zu vermeiden. Nach diesen be-
kannten Vorschlägen werden
die Nadeln, die hinterlegen sollen, in solcher Hochstellung am Fadenführer vorbeibewegt,
daß der Faden unterhalb der Nadelzunge auf den Nadelschaft zu liegen kommt und dadurch
gleichfalls nicht kuliert wird.
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Mit der Anwendung dieses bekannten Hinterlegtarbeitens wäre aber die
der Erfindung zugrunde liegende Aufgabe nicht gelöst, die darin besteht, die Plüschrundstrickmaschine
nach dem Zusatzpatent 657 r72 auch für das Wendeplattieren geeignet zu machen. Dazu
gehören ganz besonders neuartige Bewegungen der Nadeln, nämlich derart, daß eine
von zwei in an sich bekannter Weise verschiedene Bewegungen ausführenden Nadelgruppen
sich vor dem Kuliervorgang in solcher Höchstlage weiterbewegt, daß der aus dem tiefstellenden
Fadenführer austretende Grundfaden bei seinem Austritt unterhalb der Fadenführerbrücke
unterhalb des Endes der offenen Nadelzunge auf den Nadelschaft zu liegen kommt,
während die andere Nadelgruppe von der Höchststellung aus so tief geht und sich
so tief weiterbewegt, als es zum gewöhnlichen gemeinsamen Kulieren von Grundfaden
und Plattierfaden notwendig ist, und daß die beiden Nadelgruppen hinter dem Grundfadenaustritt
wieder gemeinsam in die Kulierstellung gehen, wobei der Grundfaden bei den Nadeln
der ersten Nadelgruppe, über die geschlossene Nadelzunge hinwe;ggl#-itend, über
den Nadelkopf der Nadeln dieser Gruppe abgeworfen wird.
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Im Hauptpatent ist die tiefstellende Fadenführung in den verschiedensten
Ausführungen zur Plüschherstellung vorgeschlagen. Nach der vorliegenden Erfindung
muß der Unterfaden sehr nahe an den Nadelschaft gebracht werden, und zwar schon
dort, wo die Nadeln noch so hoch stehen, daß das nach unten geklappte Zungenende
oberhalb des Unterfadens zu liegen kommt. Um das vorteilhaft und sicher zu erreichen,
wird gemäß dem weiteren Merkmal der Erfindung eine unterhalb der Fadenführerbrücke
angeordnete kleinere Fadenführerbrücke vorgesehen, die wie die obere Fadenführerbrücke
mit einer Fadenaustrittsöffnung versehen ist, die zwei seitlich von der Fadenführerbrückenmitte
befindliche Winkel hat, in die sich der Grundfaden je nach der Arbeitsrichtung einlegt.
Die Fadenführeraustrittsöffnung verläuft von der oberen Fadenführerbrücke aus nach
den Nadeln zu schräg nach unten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt.
Es zeigen: Abb. z eine Ansicht gegen die Platinen und gegen die Fadenführerbrücke,
Abb. 2 einen Schnitt durch die Fadenführerbrücke längs der Linie II-II in Abb. z,
Abb. 3 die Stellung zweier Nadeln der beiden Nadelgruppen von der Seite gesehen
längs der Linie III-III in Abb. z, Abb. q. die Stellung zweier Nadeln beider Nadelgruppen
von der Seite gesehen längs der Linie IV-IV in Abb. r.
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Die Fadenführerbrücke 16 hat die bekannte Form. Die Nadeln 2 sind
in zwei Gruppen eingeteilt. Die Nadeln 2-y der einen Gruppe verlaufen mit ihrem
Nadelkopf längs der Bahn y. Sie wird kurz die Gruppe y genannt. Die Nadeln 2 x der
anderen Gruppe verlaufen mit ihrem Nadelkopf längs der Bahn x. Sie wird kurz
die Gruppe x genannt. Die beiden Nadelbahnen trennen sich bei und zwar bewegt
sich von -, ab die Nadelgruppe y in gleicher Höhe weiter bis kurz. vor den Kuliervorgang,
während die Gruppe x sich von N ab nach unten bewegt, um dann knapp über der Fadenführerbrückenoberkante
weiterzulaufen.
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Die Platinen sind mit r bezeichnet. In der Fadenführerbrücke sind
die Fadenführer a5, 25a, 13, 27 und 27a angeordnet. Aus den Fadenführern 25a und
13 tritt der Plüschfaden 1q. und der Grundfaden 12 aus. Unterhalb der Fadenführerbrücke
ist eine zweite Fadenführung für den Grundfaden 1a vorgesehen, die die Gestalt der
Fadenführerbrücke hat, nur daß sie wesentlich kleiner ist als diese. Diese neuartige
Fadenführung ist mit 5o bezeichnet. Sie besitzt einen Ausschnitt 5o d, durch den
der Faden 1:2 nach seinem Austritt aus dem Fadenführer 13 geleitet wird: Dieser
Austritt besitzt wie die Fadenführerbrücke zwei Winkel 5o b und 5o c. Die Unterkante
5o d dieser kleineren Fadenführungsbrücke liegt waagerecht. Die Seitenkanten 5o
e und 50 f sind abgeschrägt, so daß nicht vollständig
geöffnete Nadelzungen bei der Vorbeibewegung der Nadeln nach unten
gedruckt
werden, ohne daß eine Beschädigtlilg der Nadelzungen zu befürchten ist.
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Die Art der Plüschherstellung ist bekannt durch das Hauptpatent, so
daß sich eine Beschreibung der Arbeitsweise der Platinen und Nadeln zueinander und
der Funktion des tiefstehenden Fadenführers auf die Plüschherstellung erübrigt:
Die verschiedenartigen Bewegungen der beiden Nadelgruppen nach dem Punkt v haben
auf die Plüschherstellung keinen Einfluß. Die Wirkungsweise der verschiedenartigen
Bewegungsbahnen beider Nadelgruppen ist folgende: Die Nadeln 2y, die, geführt durch
die Schloßkurve 51 (Abb. i), von Punkt z ab längs der Bahn y laufen, bleiben bis
zur Abwärtsbewegung von Punkt ai ab zum Kuliervorgang in solcher Höhe stellen, daß
der aus der Fadenführerbrücke 5o austretende Grundfaden 12 unterhalb der nach unten
geklappten Nadelzunge am Nadelschaft anliegt (Abb. 2). Bei den Nadeln 2.i#, die
sich auf der tiefer liegenden Bahn x bewegen, wird der Grundfaden 12 wie gewöhnlich
auf die Nadelzunge gelegt. Das zeigt auch Abb. 3 an den Stelhingen der beiden Nadeln
2i und 2h.
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Bei der Abwärtsbewegung in die Kulierstellung von Punkt zt bzw. von
Punkt v ab wird der Plüschfaden 14 bei beiden Nadelgruppen oberhalb der offenen
Nadelzunge unterhalb des Nadelkopfes gelegt. Bei der gemeinsamen Bewegung der Nadeln
beider Gruppen hinter Punkt z, kommt also der Grundfaden 12 bei den Nadeln :2y der
Gruppe y nicht unter den Nadelkopf zu liegen (Abb. .4, Nadel 2 b), sondern
er schließt beim Abwärtsbewegen der Nadel die Zunge und wird über dein Nadelkopf
abgeworfen. Bei den Nadeln der Gruppe x kommt der Grundfaden 12 wie gewöhnlich unter
die Nadelköpfe zu liegen (Abb. 4., Nadel 2a). Bei der Nadelgruppe y wird also nur
der Plüschfaden 14, hei der Nadelgruppe x der Grundfaden i2 finit dein Plüschfaden
14 zusammen zur Masche ausgearbeitet. Bei den Nadeln der Gruppe y wird demzufolge
zu Musterzwecken hinterlegt, während bei den Nadeln der Gruppe x nicht hinterlegt,
sondern plattiert gearbeitet mird.
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Auf diese Weise kann durch mustergemäßes Wechseln der Nadelgruppen
oder durch mustergemäßes Wechseln in der Einteilung der Nadelgruppen untereinander
die bekannte hinterlegte Musterung auch bei Pliischrundstrickinaschinen nach dem
Hauptpatent gearbeitet werden.
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Alle Nadeln, die sich längs der Bahn y bewegen sollen, sind in an
sich bekannter Weise außer dem gewöhnlichen Nadelfuß 54 mit je einem zweiten Fuß
53 ausgestattet, an den die Musterkurve oder das Musterrad angreift (Abb. i) .