DE3727318C2 - Rundstrickmaschine zur Herstellung einflächiger Plüschware - Google Patents
Rundstrickmaschine zur Herstellung einflächiger PlüschwareInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine zur
Herstellung einer einflächigen Plüschware aus Grundfa
den und Plüschfaden, mit einem mit Nadeln besetzten
Nadelzylinder, einem Platinenring, welcher derart mit
getrennt steuerbaren, unterschiedlich ausgebildeten
Platinen besetzt ist, daß jeweils neben einer ersten, ei
nen Schlitz zur Aufnahme des Grundfadens und einen
gestuften Rücken zur Auflage des Plüschfadens aufwei
senden Platine eine zweite Platine mit einer Ausneh
mung im Bereich des Schlitzes der ersten Platine ange
ordnet ist.
Eine Rundstrickmaschine der eingangs genannten Art
ist in der DE-PS 30 35 582 vorgeschlagen worden. Mit
dieser Rundstrickmaschine wurde die Aufgabe gelöst,
die Plüsch- und Maschenbildung durch eine Relativver
schiebbarkeit der beiden
verwendeten Platinen feinfühliger beeinflußbar zu
gestalten. Dabei wird eine exakte Lageanordnung von Plüsch-
und Grundfaden auf der Warenrückseite angestrebt und erreicht,
insbesondere in bekannter Weise bei einer solchen einflächigen
Plüschware eine Plattierung auf der plüschhenkelfreien Seite
dergestalt, daß dort nur der Grundfaden zutage tritt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine eingangs ge
nannte Rundstrickmaschine so auszubilden, daß ohne einen Umbau
der zur Steuerung der Strickwerkzeuge vorgesehenen Schlösser
auch eine andere Plattierung von Plüschfaden und Grundfaden
erzielbar ist, bei welcher auf beiden Seiten der Plüschware
nur der Plüschfaden sichtbar ist.
Die gestellte Aufgabe wird mit der Rundstrickmaschine der ein
gangs genannten Art erfindungsgemäß durch die im kennzeichnen
den Teil des Hauptanspruches aufgeführten Merkmale gelöst.
Bei der erfindungsgemäß ausgestatteten Rundstrickmaschine wird
also allein durch die Verwendung einer andersgestalteten zwei
ten Platine eine andere Plattierung der plüschhenkelfreien
Warenseite der einflächigen Plüschware erreicht. Zur Steuerung
dieser zweiten Platine und ihrer Relativverstellbarkeit zur
ersten Platine müssen keine gesonderten Schloßteile verwendet
werden. Es kann mit den gleichen Schloßteilen, wie sie in der
bereits erwähnten DE-PS 30 35 582 beschrieben sind und jeweils
gesonderte, auf die erste Platine oder auf die zweite Platine
einwirkende verstellbare
Schloßelemente aufweisen,
gearbeitet werden. Gesonderte Nadeln, wie sie zum
Wendeplattieren bekannt sind und die teurer als einfach
zu stanzende Platinen sind, müssen nicht eingesetzt werd
en.
Es ist zwar grundsätzlich bekannt, bei der Verwen
dung von zwei gesonderten Platinen zur Herstellung
von Plüschware an der zweiten Platine Fadenaufnahme
kerben auszubilden, insbesondere auch eine Kehle zum
Erfassen der Plüschfadenhenkel, doch wird dort keine
besondere Plattierung angestrebt, sondern werden
Maßnahmen zur Verbesserung der Plüschhenkellage
auf der Plüschseite (z. B. DE-PS 31 45 307) oder zur Si
cherung der Plüschhenkel gegen ein Herausziehen des
Plüschfadens auf die Rückseite bei der Bildung der an
schließenden Maschen und Henkel ergriffen, um eine
normal plattierte Plüschware regelmäßig und gleichför
mig zu gestalten. Dementsprechend ist dort auch die
Formgebung der zweiten Platinen anders als beim Er
findungsgegenstand.
Mit der erfindungsgemäß ausgebildeten Rundstrick
maschine läßt sich eine plattierte einflächige Plüschware
herstellen, bei welcher der Grundfaden auch auf der
plüschhenkelfreien Seite vollständig und sauber abge
deckt ist und selbst beim Dehnen der Plüschware nicht
zum Vorschein kommt. Vorteilhafterweise kann zur Er
zielung einer guten Dehnbarkeit ein elastischer Grund
faden Verwendung finden. Die plattierte einflächige
Plüschware läßt sich auch vorteilhafterweise auf ihrer
plüschhenkelfreien Seite aufrauhen und auch zu einer
doppelseitig flauschigen Ware verarbeiten. Durch die
schräg verlaufende Plüschfaden-Druckkante wird auf
den Plüschfaden bei der Henkel- und Maschenbildung
eine Kraftkomponente ausgeübt, welche die für die an
gestrebte besondere Plattierung erforderliche Relativ
stellung der beiden Fäden zueinander im Nadelkopf be
günstigt und beide Fäden im Nadelkopf zur Nadel
schaftseite hin verschiebt.
Nachfolgend wird ein Ausführungsbeispiel einer er
findungsgemäß ausgebildeten Rundstrickmaschine an
hand der die Platinen und die sie steuernden Schloßteile
eines Systems darstellenden Zeichnung näher erläutert.
Im einzelnen zeigen:
Fig. 1 eine Draufsicht auf die zur Steuerung der bei
den Platinen dienenden Schloßteile eines Systems, zu
sammen mit einer Seitenansicht der beiden miteinander
zusammenwirkenden Platinen;
Fig. 2 eine schematische Seitenansicht der beiden Pla
tinen in Überdeckungsstellung und zusammen mit einer
Zungennadel;
Fig. 3 die Steuerkurve der Nadeln und der Platinen
mit Angabe der Fadenzuführstellen;
Fig. 4 eine Teilseitenansicht der beiden Platinen mit
der zugehörigen Nadel an der Stelle IV der Nadelkurve
nach Fig. 3.
Fig. 1 zeigt in Seitenansicht und in Einzeldarstellung
die beiden miteinander zusammenwirkenden Platinen,
von denen nachfolgend die erste Platine als Plüschplati
ne 10 und die zweite Platine als Plattierplatine 11 be
zeichnet werden soll. Fig. 1 zeigt außerdem ein Segment
eines Schloßringes 12 mit aufgeschraubten festen
Schloßteilen 14, 15 und 16 für die Platinen 10 und 11. Die
Schloßteile 14 und 15 können auch aus einem einzigen
Teil bestehen. Zur besseren Unterscheidung von ihrer
Umgebung sind in Fig. 1 die feststehenden Schloßteile
14 - 16, die auch aus mehreren Einzelteilen zusammen
gesetzt sein können, gepunktet dargestellt. Die beiden
Schloßteile 14 und 15 bilden zusammen eine Führungs
kante 17. Das feststehende Schloßteil 16 bildet auf sei
ner einen Seite eine Führungskante 18 und auf seiner
anderen Seite eine Führungskante 19. Ein Abschnitt der
Führungskante 17 wird durch die Vorderkante 20 eines
hinter dem feststehenden Schloßteil 14 angeordneten, in
Richtung des eingetragenen Doppelpfeiles 21 verstell
baren beweglichen Schloßteiles 22 gebildet. Auch die
Führungskante 19 des feststehenden Schloßteiles 16 ist
an einer Stelle durch die Vorderkante 23 eines hinter
dem Schloßteil 16 angeordneten verstellbaren Schloß
teils 24 überlagert, dessen Verstellrichtung durch einen
Doppelpfeil 25 angedeutet ist. Die Verstellung der bei
den Schloßteile 22 und 24 erfolgt mittels bekannter Ver
stellexzenter 26.
Die Plüschplatine 10 weist an ihrem hinteren Ende
einen Steuerfuß 27 mit einer mit der Führungskante 18
zusammenwirkenden Rückstellkante 28 auf. In ihrem
mittleren Teil ist an der Plüschplatine 10 ein mit einer
Stufung 30 versehener Rücken 29′ ausgebildet, unter
halb welchem sich in Längsrichtung ein Schlitz 32 mit
einer flachen Anstiegsschräge 31 vor der Schlitzöffnung
erstreckt. Der Rücken 29′ endet in einer mit der Füh
rungskante 19 des Schloßteiles 16 und der Vorderkante
23 des verstellbaren Schloßteiles 24 zusammenwirken
den Austriebskante 33.
Die Plattierplatine 11 weist an ihrem hinteren Ende
einen Fuß 34 auf, der breiter und höher ist als der Fuß 27
der Plüschplatine 10 und der mit einer Austriebskante
35 mit der Führungskante 17 der Schloßteile 14 und 15
und mit der Vorderkante 20 des verstellbaren Schloßtei
les 22 und mit einer Rückstellkante 36 mit der Führungs
kante 18 des Schloßteiles 16 zusammenwirkt. Die Plat
tierplatine 11 weist in ihrem Einwirkungsbereich auf die
Fäden eine Plattiernase 37 auf, die in einer Spitze 49
endet und unterhalb welcher sich in Höhe des Aufnah
meschlitzes 32 der Plüschplatine 10 eine Ausnehmung
38 befindet. Die Ausnehmung 38 weist einen Rand 38′
auf, der bis zur Platinenspitze 49 reicht. Von der Platin
enspitze 49 erstreckt sich eine Plüschfaden-Druckkante
50 schräg nach hinten und oben, die dann in eine in
Längsrichtung der Plattierplatine 11 verlaufende Rüc
kenkante 51 übergeht. An die Rückenkante 51 schließt
sich quer dazu eine Austriebskante 52 an, welche der
Austriebskante 33 der Plüschplatine 10 entspricht.
Beide Platinen 10 und 11 liegen mit einer glatten
Längsseite dicht nebeneinander in Schlitzen eines Pla
tinenringes. Der Rückenteil 37 der Plattierplatine 11 ist
gleich hoch wie der Rücken 29′ der Plüschplatine 10
oder so hoch, daß er mit seinem Rücken 51 den Rücken
29′ der Plüschplatine 10 überragt. Die Ausnehmung ist
so bemessen, daß die Plattierplatine 11 in jeder mögli
chen Relativstellung zur Plüschplatine 10 die Lage der
Fäden im Nadelkopf nicht beeinflussen kann. In Fig. 2
ist auch die den beiden Platinen 10 und 11 zugeordnete
Zungennadel 40 dargestellt.
Fig. 3 zeigt die Nadelführungsbahn 41, die durch ei
nen nicht dargestellten Fadenführer gebildete Zufüh
rungsstelle 42 für einen beispielsweise elastischen
Grundfaden 46, die Zuführstelle 43 für einen Plüschfa
den 47 sowie die Kurve 44, nach welcher die Plüschplati
ne 10 und weitgehend auch die Plattierplatine 11 geführt
sind. Die von der Kurve 44 abweichenden Kurvenab
schnitte 45 für die Plattierplatine 11, nach welcher die
Plattierplatine 11 durch die in Fig. 1 dargestellten
Schloßteile abweichend von der Plüschplatine 10 be
wegt wird, sind ebenfalls gezeigt.
Fig. 4 zeigt die Relativstellung der Strickwerkzeuge
an der in Fig. 3 eingezeichneten Stelle IV, an welcher
sich die Nadel auf ihrem Weg zu ihrer tiefsten Kulier
stellung befindet. Fig. 4 zeigt wie in diesem Bereich die
Plüschfaden-Druckkante 50 auf den Plüschfaden 47 ein
wirkt und sicherstellt, daß beim Kulieren der zusammen
aus dem Grundfaden 46 und dem Plüschfaden 47 beste
henden Maschen die beiden Fäden in der dargestellten
Relativstellung zueinander im Nadelkopf 40.1 gehalten
und der Plüschfaden 47 in Richtung auf den Nadelschaft
40.3 gedrückt werden. Die Nadelzunge ist mit 40.2 be
zeichnet.
Die Stärke der Austriebsbewegung der Plüschplatine
10 läßt sich durch das verstellbare Schloßteil 24 einstel
len und damit an den verwendeten Plüschfaden anpas
sen. Die Vorderkante 23 des verstellbaren Schloßteiles
24 wirkt hierbei auf die Austriebskante 33 der Plüsch
platine 10 ein. Die Austriebsbewegung der Plattierplati
ne 11 und ihre Einwirkung auf den Plüschfaden 47 ge
mäß Fig. 4 lassen sich ebenfalls mittels des verstellbaren
Schloßteiles 22 einstellen und somit an die verwendeten
Garne anpassen. So ist eine geordnete Lage der Fäden
und damit eine saubere Plattierung der plüschhenkel
freien Warenrückseite gewährleistet. In dem die Fig. 4
betreffenden Bereich der Führungskurven der Strick
werkzeuge steuert die Vorderkante 20 des verstellbaren
Schloßteiles 22 die Plattierplatine 11 durch Einwirkung
auf die Austriebskante 35 des Fußes 34.
Claims (6)
1. Rundstrickmaschine zur Herstellung einer einflächigen
Plüschware aus Grundfaden und Plüschfaden, mit einem mit
Nadeln besetzten Nadelzylinder und mit einem Platinenring,
welcher derart mit getrennt steuerbaren, unterschiedlich
ausgebildeten Platinen besetzt ist, daß jeweils neben einer
ersten, einen Schlitz zur Aufnahme des Grundfadens und
einen gestuften Rücken zur Auflage des Plüschfadens auf
weisenden Platine eine zweite Platine mit einer Ausnehmung
im Bereich des Schlitzes der ersten Platine angeordnet ist,
dadurch gekennzeichnet, daß zur Erzielung einer Plattierung
die zweite Platine (11) an einer oberhalb der Ausnehmung
(38) ausgebildeten Platinenspitze (49) eine zum Schlitz
(32) der ersten Platine (10) und zum Schaft (40.3) der
zugeordneten Nadel (40) schräg verlaufende Plüschfaden-
Druckkante (50) aufweist, die bis vor die Rückenstufung
(30) der ersten Platine (10) bewegbar ist, und daß die
Größe der Ausnehmung (38) der zweiten Platine (11) so ge
wählt ist, daß die zweite Platine (11) die wirksame Länge
des Schlitzes (32) der ersten Platine (10) nicht beschränkt
und allein der Plüschfaden (47) durch die Plüschfaden-
Druckkante (50) der zweiten Platine beeinflußt ist.
2. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Platinen (10, 11) in bekannter Weise unter
schiedlich lange Steuerfüße (27, 34) aufweisen und strec
kenweise eine Relativverschiebung zueinander erfahren.
3. Rundstrickmaschine nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekenn
zeichnet, daß mittels verstellbarer Schloßteile (22, 24)
die Relativbewegung der zweiten Platine (11) gegenüber der
ersten Platine (10) zwecks Einstellung der Größe der Bewe
gung der Plüschfaden-Druckkante (50) vor die Rückenstufung
(30) der ersten Platine (10) veränderbar ist.
4. Wendeplattierte einflächige Plüschware, hergestellt auf
einer Rundstrickmaschine nach einem der Ansprüche 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet, daß auch auf ihrer plüschhenkel
freien Seite allein der Plüschfaden (47) sichtbar ist, der
den Grundfaden (46) abdeckt.
5. Plüschware nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
Grundfaden (48) in an sich bekannter Weise ein elastischer
Faden ist.
6. Plüschware nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet,
daß mindestens auf ihrer plüschhenkelfreien Seite der außen
liegende Plüschfaden (47) aufgerauht ist.
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