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Rundstrickmaschine zur Herstellung von Plüschware Die Erfindung betrifft
eine Rundstrickmaschine, bei der zur Herstellung von Kulierplüschware nach Patent
664 750 so verfahren wird, daß von zwei länger als der Grundwarenfaden kulierten
Plüschfäden in einer Maschenreihe der eine Faden von einer Nadel um die andere und
der andere Faden von den dazwischenliegenden Nadeln mit dem Grundwarenfaden zu Maschen
verarbeitet wird.
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Bei der Anwendung dieses Verfahrens entsteht eine besondere Art von
Kulierplüschware, bei der in jeder Maschenreihe die Plüschhenkel aus zweierlei Fäden
bestehen, die abwechselnd Plüschhenkel von doppelter Platinentnaschenbreite bilden,
und zwar so. Saß die Plüschhenkel von einem Schenkel der Grundwarenplatinenmaschen
zum anderen Schenkel der Grundwarenplatinenmaschen über die dazwischenliegenden
Nadelmaschen hinweggehen und die benachbarten Plüschhenkel überschneiden.
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Es handelt sich dabei um die Herstellung derartiger solcher Plüschware,
bei der die Grundware in der Bindung der gewöhnlichen glatten Wirkware gearbeitet
ist.
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Um die obenerwähnte Verfahrensweise nach dein Hauptpatent bei der
Rundstrickmaschine mit einfachsten Mitteln so anwenden zu können,- daß in einem
Kuliervorgang über allen Nadeln Maschen aus dem Grundfaden und den beiden Plüschfäden
gebildet werden, sind nach der Erfindung sämtliche Fadenführungen an einer Arbeitsstelle
vorgesehen, wobei die beiden Plüschfadenführer so oberhalb des Grundfadenführers
liegen, der sich knapp oberhalb der Platinentrennspitze befindet, daß bei entsprechender
Unterteilung der Nadeln der erste Plüschfaden der
ersten Nadelgruppe
und der zweite Plüschfaden der zweiten Nadelgruppe zugeführt und dann der Grundfaden
von sämtlichen Nadeln erfaßt wird.
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Die Unterteilung der Nadeln in entspre-: chende Gruppen ist bei Rundstrickmaschine
bekannt. Es ist auch bekannt, einen vori -zwei Fäden der einen Nadelgruppe und den
anderen Faden der anderen Gruppe zuzuführen.
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Diese bekannten Vorschläge lassen aber nicht erkennen, wie bei der
Herstellung von Plüsch zu arbeiten ist, bei dem zwei Plüschfäden und ein Grundfaden
vorhanden sind. Insbesondere ist auch aus den bekannten Vorschlägen nicht zu erkennen,
wie die einzelnen Nadelgruppen bei der Herstellung von Plüsch per genannten Art
zu den einzelnen Fadenführ2rn arbeiten müssen und wie diese Fadenführer anzuordnen
sind.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel dargestellt. Es zeigt
Abb. i eine Vorderansicht von einem Teil des Nadelringes, Abb.2 eine Draufsicht
auf einen Teil des Nadelringes, Abb. 3 einen Querschnitt durch den Nadelring längs
der Linie III-III in Abb. z.
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Die Rundstrickmaschine ist in an sich bekannter Art mit zwei Nadelschloßkurven
versehen. Die eine Schloßkurve wirkt auf jede zweite Nadel 6a der Nadelreihe, während
die andere Schloßkurve auf die dazwischenliegenden Nadeln 6b wirkt. Für den Grundfaden
ja ist der Fadenführer i vorgesehen, für den einen Plüschfaden :2a der Fadenführer
:2 und für den zweiten Plüschfaden 3a der Fadenführer 3.
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Die Fadenaustrittstelle aus dem Fadenführer 2 und dem Fadenführer
3 liegt so hoch, daß ein sicheres Trennen der Plüschfäden mittels der Trennspitze
7a der -Platine 7 vom Grundfaden ja, der knapp über der Oberkante. der Platine 7
aus dem Fadenführer i aüstritt, durch in an sich bekannter Weise vorzeitiges Bewegen
der Platinen in die Arbeitsstellung mittels des Hilfsplatinenschlosses io (Abb.2)
bewirkt wird. Diese Trennung erfolgt so, daß die Plüschfäden auf der Plüschkulierkante
7b der Kulierplatinen und der Grundfaden oder die Grundwarenfäden auf der Grundwarenkulierkante
7r der Platinen durch die abwärts gehenden Nadeln zu Schleifen kullert werden. Die
Fadenaustrittsstelle aus dein Fadenführer 2 liegt in der Arbeitsrichtung vor der
des Fadenführers 3.
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Die beiden Schloßkurven sind so gestaltet, daß sämtliche Nadeln des
Nadellkranzes, sich mit Ohren Köpfen auf einer Geraden bewegend , in die Abpreßstellung
für die Abwärtsbewegung zum Kulieren gebracht werden. Das sind in der augenblicklichen
Nadelstellung nach Abb. i die Nadeln 6v1,` 6,11, 6b=; 6a2 und Von der augenblicklichen
Stellung der #._,eln 6b3 aus bewegen sich die beidem ";Nadelsätze auf verschiedenen
Bewegungs-' 1>.ahnen in die Kulierstellung. Die Bewegungslinien der Nadelköpfe beider
Nadelsätze sind durch gestrichelte oder strichpunktierte Linien in Abb. i versinnbildlicht.
Die Bewegungen der einzelnen Nadelsätze sind so eingerichtet, daß die Fäden, die
nicht unter den Nadelhaken gelangen, hinter den Nadeln auf dem Nadelhaken zu liegen
kommen. Die Nadeln 611 der einen Schloßkurve bewegen sich von der Ausgangsstellung
der verschiedenen Bewegungsbahnen beider Nadelsätze soweit nach unten, daß sie,
ehe sie in das Bereich des Fadenführers 2a kommen, sich mit ihrem oberen Kopfende
unter diesem Fadenführer vorbeibewegen, so daß der Faden 211 von den Nadeln 6a nicht
gefaßt wird. Hinter dem Fadenaustritt des Fadenführers 2 bewegen sich diese Nadeln
6a bis in das Bereich des Fadenführers 3 so hoch, daß sie hinter dem Fadenführer
3 dessen Faden 3a unter den Nadelkopf bringen. 'Nachdem sie den Faden 3a gefaßt
haben, bewegen sie sich nach unten in die Kulierstellung, so daß der Plüschfaden
3a zu Plüschhenkeln über zwei Platinenoberkanten 7b gebildet wird, die die doppelte
Breite haben als die Schleifen aus dem Grundfaden i.
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Die Nadeln 6b der anderen Schloßkurve bewegen sich von der Ausgangsstellung
der getrennten Nadelwege (Nadelstellung6b3Abb. i) in solcher Höhe in das Bereich
des Fadenführers"2, daß sie bei der Abwärtsbewegung den aus diesem Fadenführer austretenden
Faden 2a fassen. Diese Abwärtsbewegung der Nadeln 6b hinter dem Fadenführer 2 erfolgt
so schnell, daß die Nadelköpfe der Nadeln 6b im Bereich des Fadenführers 3 sich
schon unterhalb dieses Fadenführers befinden, so daß von diesen Nadeln 6b nur der
Plüschfaden 2a zu längeren Schleifen kullert wird, die, wie die Schleifen aus dem
Plüschfaden 3a in doppelter als gewöhnlicher Breite über zwei Platinenoberkanten
7c kullert werden.
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Diese Arbeitsweise der beiden Nadelgruppen wiederholt sich bei jedem
Kuliervorgang. Der Grundfaden ja tritt aus dem Fadenführer i aus, der so viel tiefer
als die beiden anderen Fadenführer liegt, daß der Grundfaden ja von allen Nadeln
erfaßt und über allen Grundfadenkulierkanten 7c der Platine 7 zu Nadelmaschen ib
und Platinentnaschen ic der gewöhnlichen glatten Ware gearbeitet wird. Die Nadelmaschen
der Plüschfäden, die mit 3b bzw. 2b bezeichnet sind, besitzen ebenfalls die gewöhnliche
Breite der Nadelinaschen der gewöhnlichen glatten Ware,
während
die Platinenschleifen 2c und 311 aus den Plüschfäden immer über zwei nebeneinanderliegenden
Platinen gebildet sind und somit doppelt so breit sind als gewöhnliche Platinemnaschen.
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Es wird also der eine Plüschfaden von einer Nadel um die andere zu
Nadelmaschen und der andere Plüschfaden von° den dazwischenliegenden Nadeln zu Nadelmaschen
gebildet, so daß jeder der Plüschhenkel die dazwischenliegenden Nadelmaschen . und
gleichzeitig die Schenkel der benachbarten Plüschhenkel überschneidet.
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Wenn durch Ausschalten des Plüschschlosses ro die beiden Plüschfäden
2a und 3a nicht auf der hochliegenden Kulierkante 7b der Platinen kulie rt werden,
sondern auf der gewöhnlichen tiefer liebenden Kulierkante 7- für den Grundfaden,
kann bei Anwendung der erfindungsgemäßen Nadelbewegungen zu den Faclenführern -eine
Ware gearbeitet werden, die zwar keine langen Plüschhenkel besitzt,. die sich aber
durch außergewöhnlich große Dichte gegenüber der gewöhnlichen Plattierware auszeichnet.