DE408525C

DE408525C - Vorrichtung zur Herstellung buntgemusterter Ware in einer Haekel-Galonmaschine

Info

Publication number: DE408525C
Application number: DESCH66567D
Authority: DE
Original assignee: TEXTILFABRIK SCHLETTAU GmbH
Current assignee: TEXTILFABRIK SCHLETTAU GmbH
Priority date: 1922-12-02
Filing date: 1922-12-02
Publication date: 1925-01-20

Description

Vorrichtung zur Herstellung buntgemusterter Ware in einer Häkel-Galonmaschine. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist eine Vorrichtung zur Herstellung buntgemusterter Ware in einer Häkel-Galonmaschine, in der die Kettenfäden gruppenweise durch eine jacquardvorrichtung ausgehoben werden, und besteht im wesentlichen darin, daß alle Kettenfäden einmal durch ein festes Hinterriet und ferner durch ein den Häkelnadeln gegenüberstehendes und quer zu diesen bewegliches Vorderriet geführt sind, und daß zwischen den beiden Rieten eine mit Messex und Platinenboden ausgerüstete Jacquardmaschine zum mustergemäßen Ausheben der Kettenfäden angeordnet ist.
Zur Erzeugung von farbig gemusterten Häkelgalons, bei denen die Maschenstäbchen der Häkelfäden (Kettenfäden) das Muster bilden, indem jedes Maschenstäbchen aus mehreren verschiedenfarbigen und abwechselnd zur Verarbeitung kommenden Kettenfäden erzeugt wird, ist :es bekannt, Häkelmaschinen zu verwenden, bei denen die jeweils in Tätigkeit zu setzenden Häkelnadeln durch eine Jacquardvorrichtung bes,immt werden. Die Häkelnadeln werden bei diesen bekannten Einrichtungen in: einzelnen aufeinanderfolgenden Gruppen zur Maschenbildung veranlaßt, bis nach und nach alle N adeln in Tätigkeit getreten sind und eiie volle Maschenreihe entstanden ist, wobei so viele mit voller Kette versehene Lochnadelreihen zur Anwendung kommen, als die Zahl der für das jeweils zu erzeugende Muster erforderlichen Farben beträgt, so daß jede Häkelnadelgruppe die Fäden einer bestimmten Lochnadelreihe bzw. Farbe verarbeitet.
Bei diesen bekannten Einrichtungen ist die Musterungsmöglichkeit jedoch eine; beschränktet. Demgegenüber weist die Einrichtung gemäß der vorliegenden Erfindung den wesentlichen Fortschritt auf, daß die Farbenwahl und Musterung eine nahezu unbegrenzte sein kann.
Die Erfindung ist in der Zeichnung in einem Ausführungsbeispiel dargestellt, und zwar zeigt: Abb. 1 die schematische Darstellung eines Maschinenquerschnittes und Abb. 2 bis 5 die verschiedenen Arbeitsstellungen der Häkelnadel.
Die Maschine ist grundsätzlich wie ein Jacquardwebstuhl aufgebaut. Sie trägt auf einer Traverse ra die Jacquardvorrichtung h. Von den Spulen c laufen die einzelnen Kettenfäden des Schweifes zunächst durch das feste hintere Riet d, dann durch die Ösen e der Harnische, weiter durch ein Vorderrriet f über die Leiste g zu den Abzugswalzen lt.
Das Vorderriet f steht nicht fest, sondern ist quer zur 11,Tadelbewegung beweglich, und zwar um einen Betrag, der dem Abstande der einzelnen Häkelnadeln entspricht. Die Häkelnadeln L sind in einer gemeinsamen Nadelbarre m in bekannter Weise befestigt und werden von dieser Nadelbarre »t dem Vorderriet f genähert oder von ihm entfernt. Quer zu den Nadeln verläuft ein Fadenführer aa, der den Schußfaden führt.
Der Arbeitsvorgang vollzieht sich folgendermaßen: Ist die Nadel, wie in Abb.2 gezeigt, in ihrer vordersten Stellung, d. h. am weitesten vom Vorderriet 1, »entfernt, so ist von dem Fadenführer n ein Schußfaden o gelegt worden. Die Nadel geht jetzt einwärts und nähert sich dem Vorderriet. Die Fadenschleife gleitet hierbei auf den Nadelschaft. Der Schußfaden wird von der Nadel überlaufen. Während die Nadel L weiter einwärts geht, hebt die Jacquardmaschine den Kettenfaden i aus. Ist die Nadel in der innersten Stellung entsprechend Abb..l dicht vor dem Vorderriet f angelangt, so wird dieses um die Nadelbreite quer zur Nadelbewegung verschoben, und gleichzeitig fällt die Jacquardmaschine ein, so daß der Kettenfaden i die in Abb. ¢ gezeigte Lage i' einnimmt. Durch die seitliche Bewegung des Vorderriets f und das Niedergehen des Harnisches ist jetzt die Nadel- mit neuem Faden belegt -worden. Sie geht zurück und bildet die neue Masche gemäß Abb. 5. Sobald die Masche gebildet ist, wandert der Fadenführer einmal vor den Nadeln vorbei und legt einen neuen Schußfaden ein. Dann wiederholt sich der Vorgang, wie oben geschildert. Unmittelbar nach der Umkehr der Nadel und während ihrer Annäherung an das Vorderriet bewegt sich dieses wieder in die Grundstellung zurück.
Die neue Vorrichtung bietet die Möglichkeit, Gewebe mit Häkelmustern von großer Mannigfaltigkeit zu versehen.

Claims

PATENT-ANSPRUCH: Vorrichtung zur Herstellung buntgemusterter Ware in. ,einer Häkel-Galonmaschine, in der die Kettenfäden gruppenweise durch eine Jacquardvorrichtung ausgehoben werden, dadurch gekennzeichnet, daß alle Kettenfäden einmal durch ein festes Hinterriet (d) und ferner durch ein den Häkelnadeln gegenüberstehendes und quer zu diesen bewegliches Vorderriet (f) geführt sind und daß zwischen diesen beiden Rieten eine mit Messer und Platinenboden ausgerüstete Jacquardmaschine zum mustergemäßen Ausheben der Kettenfäden angeordnet ist.