-
Verfahren zur Herstellung von hinterlegter Kulierwirkware Die Erfindung
betrifft ein Verfahren zur Herstellung einer besonderen Art hinterlegter Kulierwirkware,
wie sie im Patent 604 655 beschrieben ist. Bei dieser glatten Kulierwirkware nach
Patent 604 655 besteht jede Maschenreihe aus zwei Fäden, wobei die Nadelmaschen
wechselnd i + i entweder nur von dem einen Faden oder nur von dem anderen Faden
gebildet sind, während die nicht zu Maschen gebildeten Fadenteile der beiden Fäden
so hinter den aus dem jeweils anderen Faden gebildeten Nadelmaschen als Henkel liegen,
daß jeder zweite hinterlegte Henkel einer Maschenreihe die seitlich von ihm liegenden
Enden der Henkel überdeckt und daß der gleiche Wechsel i -j- i in der Nadelmaschenbildung
aus dem einen Faden und dem anderen Faden und in der gegenseitigen Lage der Henkel
auch in jeder Stäbchenreihe vorhanden ist. Wenn solche Ware hergestellt werden soll,
liegt es nahe, in bekannter Arbeitsweise in gleichbleibendem Wechsel erst die Maschen
aus einem Faden über eine Nadel um die andere in einem Arbeitsgang, dann die Maschen
aus dem anderen Faden. über die dazwischenliegenden Nadeln im nächsten Arbeitsgang
zu verarbeiten. Bei den Nadeln, über die jeweils keine Maschen gebildet werden,
wird der Faden hinterlegt. Die daraus entstehende Ware ist aber keine Ware nach
dem Patent 604655,
sondern eine hinterlegte Ware mit schachbrettartig angeordneten
Maschen, -wie sie z. B. in der deutschen Patentschrift 523 940, Abb. 6, dargestellt
ist.
-
Der einzige bekanntgewordene Vorschlag zur Herstellung von Ware nach
dem Hauptpatent 604 655 ist der, beide in einer Reihe vorkommende Fäden während
eines Kuliervorganges
zu Maschen und zu hinterlegten Henkeln auszuarbeiten.
Diese Arbeitsweise zur Herstellung solcher hinterlegter Wirkware ist insofern umständlich
und nachteilig, weil auf jeder Nadel von jedem der beiden Fäden der eine Faden,zur
Masche ausgearbeitet und der andere Faden-A Henkel hinterlegt werden muß.
-
Um auf einfachere Weise die Ware nach dem Hauptpatent herzustellen,
wird nach der Erfindung so verfahren, daß jede Maschenreihe aus zwei Fäden in zwei
Teilreihen in der Weise gebildet wird, daß in zwei aufeinanderfolgenden Maschenbildungsvorgängen
der eine Faden auf der i., 3., 5. usw. Nadel zu Maschen ausgearbeitet und auf den
dazwischenliegenden Nadeln als Henkel hinterlegt wird und der zweite Faden entsprechend
auf der 2., 4., 6. usw. Nadel verarbeitet und dazwischen als Henkel hinterlegt wird,
während in den folgenden beiden Teilreihen der erste Faden auf der 2., 4.., 6. usw.
Nadel und der zweite Faden auf der i., 3., 5. usw. Nadel zu Maschen verarbeitet
und beide dazwischen als Henkel hinterlegt werden.
-
Diese Verfahrensweise hat neben ihrer Einfachheit noch den Vorteil,
daß die Ware nach dem Hauptpatent mit abwechselnd kleinen und großen Nadelmaschen
gearbeitet werden kann, was dadurch erreicht wird, daß gemäß dem weiteren Merkmal
der Erfindung während des Kulierens in den aufeinanderfolgenden Maschenbildungsvorgängen
auf denselben Nadeln abwechselnd kleine und große Nadelmaschen gebildet werden.
Die aus dieser Arbeitsweise entstehende Ware besitzt zwar an sich die Bindung nach
dem Hauptpatent 604 655, nur mit dem Unterschied, daß eben in Maschenreihe wie in
Maschenstäbchen die Maschengröße i + i wechselt. Dadurch sind im Maschenstäbchen
wie in der Maschenreihe wechselnd größere und kleinere Maschenöffnungen vorhanden.
Diese unterschiedliche Maschengröße bewirkt eine Vergrößerung der Sicherheit gegen
Maschenlaufen gegenüber der Ware nach dem Hauptpatent. Der Nachteil der verschiedenen
Maschenöffnungen kann gemäß einem weiteren Merkmal der Erfindung dadurch beseitigt
werden, daß während der Iiuliervorgänge, bei denen die großen Maschengearbeitet
werden, mehrere Fäden oder ein stärkerer Faden verarbeitet wird als bei den Iiuliervorgängen,
bei denen die kleinen Maschen verarbeitet werden.
-
Es ist schon vielfach bekanntgeworden, zu Musterzwecken wie auch zum
Zweck der Sicherheit gegen ':Maschenlaufen große und kleine Nadelmaschen zu arbeiten.
Wenn große und kleine Maschen, von Reihe zu Reihe wechselnd, beim Verfahren nach
der vorliegenden Erfindung zur Herstellung von Ware nach dem Hauptpatent 604 655
gearbeitet werden, dann wird ein ganz bestimmter Wechsel zwischen großen
und kleinen Maschen erzielt, der die verschie- |
denen Maschengrößen nicht in Form von Streifen |
in Erscheinung treten läßt. Die Ware besitzt |
trotz der verschiedenen Maschengröße keinen |
erzzusterten, sondern einen durchweg glatten |
:TYä rakter. |
f ' 'In der Zeichnung ist die Verfahrensweise veranschaulicht.
-
Zur Herstellung einer Maschenreihe der Kulierwirkware nach dem Hauptpatent
604 655 werden gemäß der vorliegenden Erfindung in zwei Maschenbildungsv orgängen
zwei Teilreihen gearbeitet, die jede für sich abgeschlagen werden. Bei der einen
Teilreihe ist der Faden über jeder zweiten Nadel zur Masche und bei den dazwischenliegenden
Nadeln als Henkel hinterlegt, -bei der anderen Teilreihe ist der Faden dort, wo
er bei der ersten Teilreihe zur Masche gebildet ist, als Henkel hinterlegt, während
er bei den dazwischenliegenden Nadeln, bei denen er in der ersten Reihe als Henkel
hinterlegt ist, zur Masche gebildet ist.
-
Von dem Faden derjenigen Teilreihe, die zuerst von den beiden Teilreihen,
die die geschlossene Maschenreihe bilden, gearbeitet ist, liegen die Henkel in der
Ware immer unter dem seitlich von ihm liegenden Henkel der zu zweit gearbeiteten
Teilreihe. Um nun in der nächsten geschlossenen Maschenreihe auf der gleichen Nadel
in jedem Maschenstäbchen das Übereinanderliegen der Henkel gemäß der Ware nach dem
Hauptpatent zu wechseln, müssen demzufolge die Nadeln, die die letzte Teilreihe
gebildet haben, zur Herstellung der nächsten geschlossenen Reihe die erste Teilreihe
bilden. Daraus ergibt sich des erfindungsgemäße Verfahren, demzufolge in zwei aufeinanderfolgenden
Maschenbildungsvorgängen immer die gleichen Nadeln Teilreihen arbeiten.
-
In der Zeichnung sind in Abb. i und 2 die Lage der Fäden beim Herstellen
von vier aufeinanderfolgenden Teilreihen bzw. zwei aufeinanderfolgenden geschlossenen
Reihen zu den Nadeln dargestellt.
-
Abb. 3 und 4 zeigen die Lage der Fäden zu den Nadeln beim Arbeiten
von kleinen und großen Maschenteilreihen bzw. die Lage der Fäden der geschlossenen
Reihen aus kleinen und großen :Maschen.
-
Abb.5 zeigt die Lage der Fäden beim Arbeiten von kleinen und großen
1-laschen nach Abb. 3 und .4, wenn beim Arbeiten der großen Maschen zwei Fäden bzw.
ein starker Faden verwendet wird.
-
Abb. i uiid Abb. ia zeigt die Lage der Fäden a und b zu den
Nadeln il bis ill nach dem Arbeiten der zu dieser Maschenreihe gehörigen beiden
Teilreihen, wie sie in Abb. ib und ic in ihrer Lage zu den Nadeln dargestellt sind.
Zu- i erst wird die Teilreihe nach Abb. ib gearbeitet, und zwar so, daß der Faden
ca über den Nadeln il,
i3, i5 usw. zu Maschen A gebildet
wird und über den Nadeln i2, i4, i6 USW, zu Henkeln d.
-
In der darauffolgenden Teilreihe arbeiten die Nadeln i2; i4, il usw.
Maschen B aus dem Faden b, der über die dazwischenliegenden Nadeln, also
über die Nadeln il, i3, i5 usw., als. Henkel e hinterlegt wird.
-
Beim Bilden der nächsten geschlossenen Maschenreihe, Abb. 2b, wird
die erste Teilreihe für diese Maschenreihe von den gleichen Nadeln gearbeitet wie
die Teilreihe ic. Es werden also aus dem Faden a wieder Maschen
A über den Nadeln i2, i4, is usw. und Henkel d über den Nadeln il,
i3, i5 usw. gebildet. In der zweiten Teilreihe, Abb.2c, für die geschlossene Maschenreihe
2d werden wieder über den anderen Nadeln Maschen B bzw. Henkel e gebildet. Es werden
also über den Nadeln il, i3 usw. aus dem Faden b Maschen gebildet und über den Nadeln
i2, i4 usw. Henkel.
-
Beim Bilden der nächsten geschlossenen Maschenreihe wird wieder die
erste Teilreihe in der gleichen Weise gearbeitet, wie die letzte Teilreihe, die
in Abb. 2c dargestellt ist. Das Arbeiten der Teilreihen erfolgt also in der Reihenfolge
hinsichtlich der Maschenbildung auf folgenden Nadeln i. Teilreihe auf den Nadeln
il, i3, i5 usw., 2. Teilreihe auf den Nadeln i2, i4, i6 USW.,
i. geschlossene
Maschenreihe, nächste Teilreihe auf den Nadeln i2, i4, i6 USW.,
nächste Teilreihe
auf den Nadeln il, i3, i5 usw., 2. geschlossene Maschenreihe, nächste Teilreihe
auf den Nadeln il, i3, i5 USW.
Durch diese Arbeitsweise wird bewirkt, daß
in der Ware, in Maschenreihe wie im Maschenstäbchen wechselnd, der zuerst hinterlegte
Henkel einer Teilreihe immer unter den hinterlegten Henkel der "zu zweit gearbeiteten
Teilreihe zu liegen kommt.
-
Beim Arbeiten von Wirkware mit wechselnd großen und kleinen Maschen
wird in der gleichen Weise wie in Abb. i und 2 dargestellt gearbeitet, so wie aus
den Abb. 3 und q. hervorgeht, nur mit dem Unterschied, daß z. B. beim Arbeiten der
Teilreihen 3b, 3° und 4.b, 40 abwechselnd kleine und große Maschen gearbeitet werden,
so daß die geschlossenen Maschenreihen nach Abb. 3a und q:a entstehen.
-
Es wird also eine Teilreihe mit Maschen auf den Nadeln il, i3 usw.
mit kleinen Maschen (Abb. 3b), dann eine Teilreihe auf den Nadeln i2, i4 usw. mit-
großen Maschen (Abb. 3) zur geschlossenen Maschenreihe (Abb. 3a), dann eine Teilreihe
mit kleinen Maschen auf den Nadeln il, i3 usw. (Abb. ¢b), dann eine Teilreihe mit
großen Maschen auf den Nadeln il, i3 usw. zur geschlossenen zweiten Maschenreihe
(Abb. q.a) und so fort gearbeitet.
-
Sollen in der Wirkware nach dem Hauptpatent mit kleinen und großen
Maschen nach Abb. 3 und q. die Unterschiede der Maschenöffnungen weniger hervortreten,
dann wird, wie Abb. 5 zeigt, in der Teilreihe, in der die großen Maschen gearbeitet
werden, ein Faden b verarbeitet, der stärker ist (Abb. 5b) als der Faden a, ,der
in der nächsten Teilreihe zu kleinen Maschen (Abb.5c) verarbeitet ist, so daß sich,
wie in Abb. 5a dargestellt, eine geschlossene - Maschenreihe mit nahezu Bleichgroßen
Maschenöffnungen ergibt.
-
Die verschiedenartige Bezeichnung der Fäden und die verschiedenartige
Darstellung der Fäden a und b in der Zeichnung dient lediglich dazu, das Übereinander-
und Untereinanderliegen der Henkel aus den beiden Fäden einer Reihe besser zu veranschaulichen.