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Henkelplüsch-Kulierplatine für Rundwirkmaschihen Die Erfindung bezieht
sich auf Kulierplatinen, wie sie hauptsächlich zur Herstellung von Plüschware benutzt
werden. In Abb. i ist der Kopf 1 einer.solchen Plüschkulierplatine bekannter Art
dargestellt, der zwei Kulierkehlen a und b besitzt. Die höher gelegene Kulierkehle
dient zur Bildung glatter Maschen, während die tiefer gelegene Kul.ierkehle b zur
Bildung der langen Plüschhenkel dient. Der senkrechte Abstand x der Kulierkehle
a von der Kulierkehle b entspricht der jeweils gewünschten Länge der
Plüschhenkel, während für die Kulierkehle b die Bedingung besteht, 'daß sie im Augenblick
des @Auftreffens der Platine auf den Kulierexzenter °c einen gewissen Mindestabstand
y von 'der Nadelebene N haben muß, damit die Kulierarbeit der vorhergehenden Platine
nichtgestört wird. Man kann der Abb. i ohne weiteres entnehmen, daß die Kulierkehle
d um so weiter nach oben über die Nadelebene N hinaufrückt, je größer die verlangte
Plüschhenkellänge ist. Damit rückt aber auch der Platinenrücken d immer weiter hinauf,
wenn man ihn - wie dies bisher üblich war - von der obersten Kulierkehle a aus bis
zu der Nut e für den Deckelexzenter f
des (nicht gezeichneten) Maschenrades
waagrecht verlaufen läßt (Abb. a). Wieviel der Platinenrücken höher zu liegen kommt,
wird namentlich dann deutlich, wenn man die beiden (ganz ausgezogenen bzw. punktierten)
Rückenlinien der Plüschkulierplatine I mit der in Abb: i .(strichpunktiert) eingezeichneten.
Rückenlinie -einer glatten Kulierplatine II vergleicht.
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Diese erhöhte Lage des Platinenrückens hat mehrfache Nachteile zur
Folge. je höher nämlich der Platinenrücken über der Nadelebene liegt, desto geringer
wird sein Abstand von der Maschenradachse, damit wird' aber auch der Durchmesser
des Platinenauflagerings am Maschenrand immer kleiner und die Teilung der zur Platinenführung
dienenden Maschenradschlitze immer enger. Mit wachsender Länge der Plüschhenkel
wird es also immer schwierigei, ja sogar unmöglich, die erforderliche Platinenzahl
im Maschenrad unterzubringen. Außerdem treffen die Platinen .infolge der verengten
Maschenradteilung in viel zu rascher Aufeinanderfolge auf den Kulierexzenter auf,
so daß. sie sich beim Kulieren gegenseitig stören, indem die nachfolgenden Platinen
den von der kulierenden Platine erfaßten Faden ebenfalls erfassen, noch ehe der
Kuliervorgang beendet ist.
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Dazu kommen noch weitere Nachteile, die sich daraus ergeben, daß man,
um aus Platinen für verschiedene Henkellängen einen austauschbaren Platinensatz
zu bilden, eine durch die größte Henkellänge bestimmte oberste Lage für die Kulierkehle
a und damit die oberste Lage des Platinenrückens festlegte und dann nur die Lage
der Kulierkehle b entsprechend der jeweils gewünschten Henkellänge :r änderte. In
Abb. z ist. ein derartiger, der Übersichtlichkeit wegen auf vier Platinen beschränkter
Platinensatz dargestellt.
Man sieht ohne weiteres, daß die Kulierkehle
a, die zur Bildung der glatten Maschen dient, bei allen Platinen eine gleichbleibende
Höhe z über der Nadelebene N besitzt, die sich aus der in Abb. i gezeigten Mindesthöhe
y der Henkelkehle b über der Nadelebene N und aus der größten gewünschten Henkellänge
x zusammensetzt. Die He nkelkehle b dagegen ändert ihre Lage mit der Henkellänge
x, sie liegt also um so tiefer, je länger der zu arbeitende Henkel ist tiefer, jetlänger
der zu arbeitende-Henkel ist, Die dargestellten Platinen lassen sich ohne weiteres
in einem und demselben Platinenrad wechselweise verwenden, sie bilden einen Satz
gegeneinander austauschbarer Platinen. Man erkennt nun aber auch ohne weiteres den
Nachteil, den dieser Platinensatz außer den schon erwähnten Nachteilen hat: Man
sieht nämlich, daß die Platinen bei der größten wie bei der kleinsten Henkellänge
stets den gleichen senkrechten Weg zurücklegen müssen,. damit die Kulierkehle a
ihre glatte Masche ausbilden kann. Während nun- dieser große Weg bei der in Abb.
2 links dargestellten Platine durch die große Henkellärige völlig begründet ist,
bedeutet der gleiche Weg für die in Abb. 2. weiter rechts gezeichneten Platinen
bei immer kürzer werdenden Henkellängen eine immer größer werdende Blindleistung.
Man sieht ohne weiteres, daß die in Abb. ä ganz rechts gezeichnete Platine einen
viel zu großen Weg zurücklegen muß, wenn man damit die in Abb. 2 ganz links punktiert
eingezeichnete Platine II vergleicht, welche die gleiche Arbeit vollbringen könnte.
Mit der Größe des Kulierweges, wächst aber auch die Steilheit des Kulierexzenters
c und mit ihr die Gefahr, daß die Platinen durch das Kulierexzenter zur Seite gedrängt
werden und Nadelbrüche verursachen.
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Demgegenüber besteht die Erfindung darin, daß die zur Bildung der
glatten Maschen dienende Kulierkehle a in Gestalt eines hochgereckten Schnabels
an den Körper einer glatten Külierplatine angefügt ist, deren Kulierkehle b die
erforderliche Mindesthöhe y über der Nadelebene N besitzt.
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Eine solche Kulierplatine III gemäß Erfindung ist in Äbb. 3.ge'zeigt,
während in Abb. q. ein ganzer Platinensatz dargestellt ist. Bei diesem Platinensatz
hat die Henkelkehle b bei allen. Platinen den, gleichen, nämlich den Mindestabstand
y von der Nadelebene N, während die glatte Kehle a in Gestalteines Schnarbels angesetzt
ist, dessen Höhe sich mit der Plüschhenkellänge ändert. Man sieht ohne weiteres,
daß bei diesen' Platinen die Höhe des Platinenrückens d über der Nadelebene auch
bei größter Henkellänge die Rückenhöhe einer einfachen glatten Platine nicht überschreitet.
Man kann also den Durchmesser des Auflageringes am Maschenrad so groß wie möglich
machen und behält dadurch auch bei größten Henkellängen eine genügend weite Teilung
der- Maschenradschlitze. Infolgedessen treffen auch die Platinen nicht zu rasch,
sondern im richtigen zeitlichen Abstand nacheinander auf dem Kulierexzenter auf
und stören einander nicht beim Kulieren. Außerdem aber ergibt sich als weiterer
Vorteil, daß jede Platine nur den Kulierweg zurückzulegen braucht, der durch die
Länge des von ihr zu erzeugenden Henleels bedingt ist, während der bei. den bekannten
Plüschplatinen mit abnehmender Henkellänge zunehmende Blindweg vollkommen 'wegfällt,
wodurch sich die Maschinenleistung erhöht.
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Bei den bisherigen Platinen befindet sich die "zur Bildung der Plüschhenkel
dienende Kulierkehle b so nahe bei der Unterkante der Platine, daß sogar ihr Schnabel
teilweisenoch unter die Platinenunterkante hinausragt. Dies hat zur Folge, daß die
Platine bei Beginn der Kulierbewegung den Faden erfaßt, noch ehe sie eine Führung
zwischen den Nadeln besitzt. Die Platine wird daher leicht zur Seite gedrängt und
schlägt dann gegen die Nadeln, so daß Betriebsstörungen eintreten. Außerdem wird
der Faden bei dieser tiefliegenden Henkelkehle, wenn die Platinenbrust schon vor
der Ku'ierstelle, wie üblich, Führung zwischen den Nadeln hat, beim Kulieren von
mehreren Henltelkehlen gleichzeitig erfaßt und in seiner Einzugbewegung gehemmt,
so daß Fadenbrüche entstehen.