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Die
Erfindung betrifft eine Rundstrickmaschine der im Oberbegriff des
Anspruchs 1 angegebenen Gattung.
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Bei
Rundstrickmaschinen dieser Art (z.B.
DE 41 28 372 A1 ) werden durch die relative
Lage des Nadelzylinders und der Rippscheibe drei Maße festgelegt,
die nachfolgend als "axialer
Kammabstand", "radialer Kammabstand" und "Maschenabstand" bezeichnet werden.
Der axiale Kammabstand ist durch den Abstand zwischen der oberen
Stirnfläche
bzw. der Maschenabschlagkante des Nadelzylinders und den Böden der
die Rippnadeln aufnehmenden, in der Rippscheibe ausgebildeten Nuten
gegeben, während der
radiale Kammabstand durch den Abstand zwischen der äußeren Stirnfläche bzw.
der Maschenabschlagkante der Rippscheibe und den Böden der
die Zylindernadel aufnehmenden, im Nadelzylinder ausgebildeten Nuten
gegeben ist. Die beiden derart definierten Kammabstände legen
schließlich
das als Maschenabstand bezeichnete Maß fest, das sich im wesentlichen
durch den Abstand von zwei Kreislinien ergibt, von denen die eine
durch die äußere Umfangslinie
der Rippscheibe in Höhe
ihrer Nutenböden
und die andere durch die äußere Umfangslinie
des Nadelzylinders in Höhe
von dessen Nutenböden
gegeben ist.
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Bei
der Herstellung von Strickwaren unter Benutzung sowohl des Nadelzylinders
als auch der Rippscheibe ist es häufig erwünscht, besonders große, von
den üblichen
Werten abweichende Werte für die
genannten Abstände,
insbesondere den Maschenabstand, zu wählen. Dies gilt z.B. bei der
Anwendung von Rundstrickmaschinen der eingangs bezeichneten Gattung
zur Herstellung von sogenannten Abstandsgestricken. Darunter werden
Strickwaren verstanden, die im wesentlichen aus zwei allein mit
den Nadeln des Nadelzylinders bzw. allein mit den Nadeln der Rippscheibe
hergestellten Warenbahnen bestehen, die durch dünne Zwischenschichten miteinander
verbunden sind ( z.B.
DE
74 25 934 U1 ,
DE
28 50 823 A1 ). Diese Zwischenschichten werden dadurch gebildet,
daß zwischen
den zur Herstellung der beiden Warenbahnen bestimmten Verfahrensschritten
ein meistens dünner,
monofiler Verbindungsfaden sowohl in die Zylindernadeln als auch in
die Rippnadeln eingelegt und von diesen nach Art von Fangmaschen
verarbeitet wird. Die Längen
der zwischen den beiden Warenbahnen liegenden Abschnitte dieses
Verbindungsfadens und damit auch die Gesamtdicke des Abstandsgestricks
hängen
dabei wesentlich von der Größe des Maschenabstands ab
und sind um so größer, je
weiter die beiden oben erwähnten,
den Maschenabstand definierenden Kreislinien voneinander beabstandet
sind.
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Bei
Anwendung üblicher,
auch für
andere Zwecke geeigneter Rundstrickmaschinen mit Nadelzylindern
und Rippscheiben ist der Maschenabstand vergleichsweise klein, da
z.B. der axiale Kammabstand maximal ca. 5,6 mm und der radiale Kammabstand
maximal ca. 1 mm beträgt.
Selbst bei Rundstrickmaschinen, bei denen der axiale Kammabstand durch
axiale Verschiebung der Rippscheibe relativ zum Nadelzylinder veränderbar
ist, wie dies auch für die
oben genannten, bekannten Rundstrickmaschinen zutrifft, beträgt der maximal
herstellbare axiale Kammabstand meistens weniger als 6 mm, während der
radiale Kammabstand durch die Außendurchmesser des Nadelzylinders
und der Rippscheibe mit einem Wert von ca. 1 mm fest vorgegeben
ist.
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Die
geringe Größe des maximalen
axialen Kammabstandes ist unter anderem eine Folge der üblicherweise
verwendeten Zungennadeln und der geringen Zungen- bzw. Scharnierlängen von
Zungennadeln. Da nämlich
der Verbindungsfaden bei der Einbindung in Fangstellung einerseits
im wesentlichen gleichzeitig sowohl in die Zylinder- als auch in die
Rippnadeln einlegbar sein muss, andererseits die Zylinder- und Rippnadeln bei
der Fadenaufnahme aber maximal so weit ausgetrieben werden dürfen, daß dabei
die in ihren Haken befindlichen ("alten") Maschen noch auf den offenen Nadelzungen
verbleiben und nicht über
die Zungen hinaus auf die Nadelschäfte rutschen, ist der axiale
Kammabstand im wesentlichen durch die Zungenlänge der verwendeten Stricknadeln
begrenzt. Entsprechende Beschränkungen
ergeben sich hinsichtlich des radialen Kammabstandes und bei der
Herstellung von anderen Waren als Abstandsgestricken.
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In
Verbindung mit der Herstellung von Abstandsgestricken ist es bereits
bekannt (US 2002/0152776 A1), den Maschenabstand dadurch zu vergrößern, daß die beiden
Kammabstände
wenigstens doppelt so groß und
vorzugsweise drei- bis viermal so groß wie bei Standardmaschinen
gewählt werden.
Das würde
in Anbetracht der obigen Erläuterungen
allerdings voraussetzen, daß die
Zylinder- und/oder Rippnadeln entsprechend weit ausgetrieben werden
können
und dazu mit entsprechend langen Zungen versehen sind, die trotz
des erhöhten Austriebs
eine Anordnung der Stricknadeln in einer Fangstellung ermöglichen.
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Die
Konstruktion einer Rundstrickmaschine unter Berücksichtigung dieser Anforderungen
ist prinzipiell möglich,
aber mit dem Nachteil einer vergleichsweise großen Breite der Stricksysteme und/oder
einer vergleichsweise geringen maximalen Drehzahl verbunden. Abhängig von
der Drehzahl, mit der der Nadelzylinder und die Rippscheibe relativ
zu einem stationären
Zylinder- und Rippschloß gedreht werden
(oder umgekehrt), dürfen
nämlich
die Austriebs- und Abzugskurven des Zylinder- und Rippschlosses
eine vorgewählte
maximale Steilheit nicht überschreiten,
um Nadelbrüche
zu vermeiden. Das hat zwangsweise eine gewisse Mindestbreite der
einzelnen Stricksysteme zur Folge und führt zu Rundstrickmaschinen,
die am Umfang eines Nadelzylinders mit einem Durchmesser von 30
Zoll maximal ca. 48 Stricksysteme (ca. 1,6 Stricksysteme pro Zoll)
aufweisen können.
Werden für
eine vollständige
Maschenreihe eines Abstandsgestricks, wie dies häufig der Fall ist, sechs nebeneinander
liegende Stricksysteme benötigt,
können
daher pro Umdrehung des Nadelzylin ders maximal ca. acht volle Maschenreihen bzw.
Gestrickabschnitte entstehen.
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Davon
ausgehend liegt der vorliegenden Erfindung das technische Problem
zugrunde, die Rundstrickmaschine der eingangs bezeichneten Gattung so
auszubilden, daß sie
trotz eines vergleichsweise großen
maximalen Maschenabstandes mit kleineren Systembreiten und/oder
größeren Drehzahlen
betrieben werden kann.
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Zur
Lösung
dieses Problems dienen kennzeichnende Merkmale des Anspruchs 1.
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Die
Erfindung geht von dem Gedanken aus, daß es bei Anwendung von Schiebernadeln
möglich sein
müsste,
deren Nadelteile und damit deren Haken bei vergleichbaren Drehzahlen
mit steileren Schloßteilen
weit höher
auszutreiben, als dies bei Zungennadeln möglich ist, und dabei das Öffnen und Schließen der
Haken mit Hilfe der Schieberteile so zu steuern, daß die alten
Maschen bei Bedarf auch bei einem hohen Austrieb der Nadelteile
Fangmaschen bilden, d.h. nicht aus den Nadelhaken herausgleiten können. Versuche
haben bestätigt,
daß diese
Annahme richtig ist und mit Schiebernadeln ohne weiteres Kammabstände von
14 mm oder mehr realisierbar sind. Zusätzlich zu den an sich bekannten
Vorteilen von Schiebernadeln (z.B.
DE 38 21 213 C2 ) ergibt sich dadurch vor
allem der Vorteil, daß die
Erfindung zu einer Hochleistungsmaschine führt, die bei einem Nadelzylinderdurchmesser
von 30 Zoll mit 72 und mehr Stricksystemen ausgerüstet und
mit Drehzahlen betrieben werden kann, die bei den bisher bekannten
Maschinen üblich
sind. Die daraus resultierende Leistungssteigerung beträgt 50 %.
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Weitere
vorteilhafte Merkmale ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Die
Erfindung wird nachfolgend in Verbindung mit den beiliegenden Zeichnungen
an einem Ausführungsbeispiel
näher erläutert. Es
zeigen:
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1 einen schematischen Längsschnitt durch
eine erfindungsgemäße Rundstrickmaschine mit
einem Nadelzylinder und einer Rippscheibe;
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2 schematisch die Herstellung
eines Abstandsgestricks unter Anwendung der Rundstrickmaschine nach 1;
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3 schematisch die Abwicklung
eines Schlosses der erfindungsgemäßen Rundstrickmaschine nach 1; und
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4 bis 11 schematisch Schnitte durch die Rundstrickmaschine
nach 1 längs der
Linien IV–IV
bis XI–XI
der 3.
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Nach 1 enthält eine nur schematisch dargestellte
Rundstrickmaschine ein erstes Nadelbett in Form eines umlaufenden
Nadelzylinders 1, der mit nicht näher dargestellten, achsparallelen
Nuten versehen ist, in denen erste Stricknadeln in Form von Zylindernadeln 2 in
vertikaler Richtung verschiebbar gelagert sind. Ein den Nadelzylinder 1 umgebendes, erstes
Schloß in
Form eines Zylinderschlosses 3 weist nicht dargestellte
Schloßteile
auf, die mit ebenfalls nicht dargestellten Füßen der Zylindernadeln 2 zusammenwirken,
um diesen die erforderlichen Austriebs- und Abzugsbewegungen zu
erteilen.
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Oberhalb
des Nadelzylinders 1 ist ein zweites Nadelbett in Form
einer Rippscheibe 4 angeordnet, die mit nicht näher dargestellten,
radialen und senkrecht zu den Nuten des Nadelzylinders 1 verlaufenden
Nuten versehen ist, in denen zweite Stricknadeln in Form von Rippnadeln 5 radial
verschiebbar gelagert sind. Oberhalb der Rippscheibe 4 ist
ein zweites Schloß in
Form eines Rippschlosses 6 angeordnet, das nicht dargestellte
Schloßteile
aufweist, die mit ebenfalls nicht dargestellten Füßen der
Rippnadeln 5 zusammenwirken, um diesen die erforderlichen
Austriebs- und Abzugsbewegungen zu erteilen.
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Im übrigen ist
klar, daß längs des
Umfangs des Nadelzylinders 1 und der Oberfläche der
Rippscheibe 4 eine Mehrzahl von Stricksystemen angeordnet
ist, die jeweils die zum Austrieb bzw. Abzug der Zylinder- und/oder
Rippnadeln 2, 5 erforderlichen Schloßteile aufweisen.
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Bei
Rundstrickmaschinen dieser Art wird für die Zwecke der vorliegenden
Erfindung eine Größe x, die dem Abstand zwischen
einer oberen Stirnfläche bzw.
Maschenabschlagkante des Nadelzylinders 1 und den Böden der
die Rippnadeln 5 aufnehmenden Nuten der Rippscheibe 4 entspricht,
als vertikaler Kammabstand, ein Maß y zwischen
der äußeren Stirnfläche bzw.
Maschenabschlagkante der Rippscheibe 4 und den Böden der
die Zylindernadeln 2 aufnehmenden Nuten des Nadelzylinders 1 dagegen als
horizontaler Kammabstand bezeichnet. Außerdem wird als Maschenabstand z ein Maß bezeichnet, das im wesentlichen
durch den Abstand zwischen zwei Kreislinien 7 und 8 gegeben
ist, von denen die eine durch die äußere Umfangslinie der Rippscheibe 4 in
Höhe ihrer
Nutenböden
und die andere durch die äußere Umfangslinie
des Nadelzylinders 1 in Höhe seiner Nutenböden gegeben
ist.
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Rundstrickmaschinen
dieser Art und deren Funktion sind dem Fachmann z.B. aus dem Dokument
DE 41 28 372 A1 allgemein
bekannt, das hiermit zur Vermeidung von Wiederholungen durch Referenz
zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung gemacht wird.
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Soll
mit der Rundstrickmaschine nach 1 ein
Abstandsgestrick hergestellt werden, kann z.B. entsprechend 2 vorgegangen werden, in
der die Zylinder- und Rippnadeln 2, 5 schematisch
durch Striche und mit den Zylinder- und Rippnadeln 2, 5 gebildete
Maschen schematisch durch Kreise 9 und 10 angedeutet
sind. In einem ersten Verfahrensschritt bzw. System S1 wird beispielsweise
ein erster Faden allein von den Rippnadeln 5 aufgenommen
und zu den Maschen 9 verarbeitet, wodurch ein auf der Rippscheibe 4 gebildeter
Rippschlauch 23 (vgl. auch 4)
entsteht. In einem zweiten Verfahrensschritt bzw. System S2 wird
ein zweiter Faden beispielsweise allein von den Zylindernadeln 2 aufgenommen und
zu den Maschen 10 verarbeitet, wodurch ein auf dem Nadelzylinder 1 gebildeter
Zylinderschlauch 26 (vgl. auch 5) entsteht. Schließlich wird in einem dritten
Verfahrensschritt bzw. Stricksystem S3 ein Verbindungsfaden 11 sowohl
in ausgewählte
Zylinder- als auch in ausgewählte
Rippnadeln 2, 5 eingelegt und von diesen als Fangmasche
verarbeitet, was in 2 durch
eine durchgezogene Linie angedeutet ist. Dabei ist vorgesehen, den
Verbin dungsfaden 11 nur in jede zweite, jeweils durch einen
langen Strich angedeutete Zylinder- und Rippnadel 2, 5 einzulegen,
während
die als kurze Striche dargestellten Zylinder- und Rippnadeln 2, 5 den
Verbindungsfaden 11 nicht aufnehmen. Lange und kurze Striche
bedeuten dabei, daß die
zugehörigen
Nadeln mehr oder weniger weit vom Nadelkopf beabstandete Füße aufweisen
und mit diesen zugeordneten Schloßteilen ausgewählt werden.
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In
weiteren zwei Verfahrensschritten bzw. Stricksystemen S4 und S5
erfolgt die Maschenbildung analog zu den Stricksystemen S1 und S2.
Dagegen wird in einem sechsten Verfahrensschritt bzw. Stricksystem
S6 wie im Stricksystem S3, jedoch mit dem Unterschied vorgegangen,
daß jetzt
ein Verbindungsfaden
12 nur von den durch kurze Striche
angedeuteten Zylinder- bzw. Rippnadeln
2,
5 aufgenommen
und zu einer Fangmasche verarbeitet wird. Für einen vollständigen Zyklus
bzw. Abschnitt des Abstandgestricks werden daher sechs aufeinander folgende
Stricksysteme S1 bis S6 benötigt.
Allerdings sind auch zahlreiche andere Strickarten möglich, wie
dem Fachmann bekannt ist. Zur Erläuterung weiterer Einzelheiten
wird auf die Dokumente
DE
74 25 934 U1 ,
DE
28 50 823 A1 und US 2002/0 152 776 A1 verwiesen, die hiermit
durch Referenz auf sie zum Gegenstand der vorliegenden Offenbarung
gemacht werden. Im übrigen
versteht sich, daß das
fertige Abstandsgestrick aus zwei unabhängig voneinander hergestellten
Schichten bzw. Flächen
besteht, die durch eine dritte, mit den Verbindungsfäden
11,
12 gebildete
Zwischenschicht zusammengehalten werden.
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Wie 1 zeigt, bestimmt der Maschenabstand
z die Länge
der von den Zylindernadeln 2 zu den Rippnadeln 5 bzw.
umgekehrt verlaufenden Abschnitte der Verbindungsfäden 11, 12 und
damit auch die Dicke der Zwischenschicht. Diese Dicke ist bei Standardmaschinen
vergleichsweise klein, da das Maß x z.B.
5,5 mm und das Maß y z.B. 1,05 mm beträgt. Dabei
ist einerseits beachtlich, daß Standardmaschinen
mit Zungennadeln ausgerüstet
sind, die, wie in 1 am
Beispiel der Rippnadeln 5 gezeigt ist, Nadelhaken 5a und
schwenkbare Zungen 5b aufweisen. Bei der üblichen
Maschenbildung werden die Nadelzungen 5b daher entweder
in die aus 1 ersichtliche
Offenstellung oder eine Schließstellung
geschwenkt, in der sie an den Nadelhaken 5a anliegen und
diese geschlossen halten. Andererseits ist beachtlich, daß die Rippnadeln 5,
wenn sie gemeinsam mit den Zylindernadeln 2 einen durch
einen Fadenführer 14 zugeführten Verbindungsfaden
aufnehmen sollen (z.B. den Verbindungsfaden 11 in 2), radial nicht über die
aus 1 ersichtlichen
Stellung hinaus weiter ausgetrieben werden dürfen, da andernfalls die von
den Nadelhaken 5a gehaltenen alten Maschen unter die Zungen 5b auf
die Schäfte
der Rippnadeln 5 gleiten und dann zu einer Masche verarbeitet
würden.
Die Bildung von Fangmaschen, die durch das zusätzliche Einlegen des Verbindungsfadens 11 bzw. 12 in
einen Nadelhaken 5a entsteht, der auch noch die alte Masche
enthält,
wäre dann
unmöglich.
Entsprechendes gilt für
die Zylindernadeln 2.
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Erfindungsgemäß ist demgegenüber vorgesehen,
wenigstens eines der beiden Nadelbetten, das im Ausführungsbeispiel
der Nadelzylinder
1 ist, mit Schiebernadeln auszurüsten. Die
Zylindernadeln
2 sind demzufolge mit parallel und und in
vertikaler Richtung relativ zueinander verschiebbaren Nadelteilen
15 und
Schieberteilen
16 versehen, die in Schlitzen der Nadelteile
15 gleitend
gelagert sind (vgl. insbesondere
3).
Die Nadelteile
15 weisen an ihren oberen Enden Nadelhaken
15.1 auf,
während
die Schieberteile
16 an ihren oberen Enden mit Schieberspitzen
16.1 versehen
sind, mittels derer sie die Nadelhaken
15.1 in an sich
bekannter Weise öffnen bzw.
schließen
können.
Das den Nadelzylinder
1 umgebende Zylinderschloß
3 weist
in diesem Fall nicht einzeln dargestellte Schloßteile auf, die mit ebenfalls nicht
dargestellten Füßen der
Nadel- und Schieberteile
15,
16 zusammenwirken,
um diesen die zum Öffnen
bzw. Schließen
der Nadelhaken
15.1 sowie zum Aufnehmen von Fäden erforderlichen
Bewegungen zu erteilen. Schiebernadeln und deren Steuerungen sind
dem Fachmann ebenfalls bekannt, so daß z.B. das Dokument
DE 38 21 214 C2 zur
Vermeidung von Wiederholungen hiermit zum Gegenstand der vorliegenden
Offenbarung gemacht wird.
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Bei
einem derzeit für
am besten gehaltenen Ausführungsbeispiel
der Erfindung wird weiter vorgesehen, den vertikalen Kammabstand x bei unverändertem
horizontalen Kammabstand y wesentlich größer als bei Standardmaschinen
zu wählen
und ihm beispielsweise einen Wert von 14 mm zu geben, der mit y
= 1,05 mm zu einem Wert von ca. 14,04 mm für das Maß z führt. Dazu brauchen, wie nachfolgend
anhand der 3 bis 11 erläutert ist, keine besonderen Maßnahmen
getroffen werden.
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Gemäß 3 weist z.B. das Nadelteil 15 der Schiebernadel 2 einen
Schaft 15.2 mit einem auf dem Boden einer zugehörigen Nut
des Nadelzylinders 1 aufliegenden Rücken 15.3 auf. Nach
oben schließt sich
an den Schaft 15.2 ein Brustabschnitt 15.4 an, der
längs eines
zur Rückseite
hin schräg
zurückweichenden
Abschnitts 15.5 in den Nadelhaken 15.1 übergeht.
Der im Schaft 15.2 und im Brustabschnitt 15.4 ausgebildete,
das Schieberteil 16 aufnehmende Schlitz ist so ausgebildet,
daß das
Nadelteil 15 zwischen einer Stellung, in welcher sein Haken 15.1 im wesentlichen
bis unter die Oberkante des Nadelzylinders 1 (Kreislinie 8)
zurückgezogen
ist, und der aus 1 ersichtlichen
Austriebsstellung, in der der Nadelhaken 15.1 oberhalb
benachbarter Rippnadeln 5 angeordnet ist, hin- und her
bewegt und dabei das Schieberteil 16 in einer Stellung
gehalten werden kann, in der die Schieberspitze 16.1 entweder
entsprechend 1 direkt
unter der Oberkante des Nadelzylinders 1 oder etwas höher oder
tiefer angeordnet ist, wie weiter unter näher beschrieben wird. Außerdem ist
der Brustabschnitt 15.4 in axialer Richtung vorzugsweise
zumindest an seiner vom Nadelzylinder 1 abgewandten Vorderseite
durchgehend gerade ausgebildet, um die nachfolgend erläuterte Maschenbildung
nicht zu behindern bzw. zu ermöglichen.
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3 zeigt die beispielhaften
Strickkurven für
die anhand der Systeme S1 bis S3 in 2 erläuterten
Maschenbildungen, wobei die Laufrichtung der Nadeln 2, 5 durch
einen Pfeil v angegeben ist. Außerdem
ist durch eine durchgezogene Linie 18 eine Kurve dargestellt,
längs der
sich die Nadelhaken 15.1 der Zylindernadeln 2 bewegen.
Eine gestrichelte Linie 19 gibt den Lauf der Schiebenspitzen 16.1 der
Zylindernadeln 2 an. Schließlich zeigt eine strickpunktierte
Linie 20 eine Bahn, längs
der sich die Haken 5a der Rippnadeln 5 durch die
Systeme S1 bis S3 bewegen.
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Am
System S1 wird analog zu 2 eine Reihe
eines Rippschlauchs hergestellt. Zu diesem Zweck werden die Rippnadeln 5 längs eines
Bahnabschnitts 20.1, der an einem der Strickstellung entsprechenden
Bahnabschnitt 20.2 endet, radial nach außen vorgeschoben,
um die Haken 5a zu öffnen, und
danach längs
eines Bahnabschnitts 20.3 radial nach innen abgezogen,
um einen Faden 21 von einem Fadenführer 22 aufzunehmen,
zu einer Masche zu verarbeiten und dadurch eine erste Warenfläche bzw.
-schicht, d.h. einen Rippschlauch 23 (2 und 4)
zu bilden. Die Schiebernadeln 2 werden im System S1 in
einer Durchlaufstellung gehalten.
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Im
System S2 bleiben die Rippnadeln 5 in einer zurückgezogenen
Durchlaufstellung, während die
Nadelteile 15 der Schiebernadeln 2 zunächst längs eines
Bahnabschnitts 18.1 ausgetrieben werden. Die Schieberteile 16 verbleiben
dabei zunächst in
einer Stellung, in der die Schieberspitzen 16.1 unter der
Oberkante (Kreislinie 8 in 1)
des Nadelzylinders 1 angeordnet sind. Dadurch sind die
Nadelhaken 15.1 geöffnet,
wenn ein Bahnabschnitt 18.2 erreicht ist, so daß ein von
einem Fadenführer 24 zugeführte zweiter
Faden 25 in sie eingelegt werden kann, wenn die Nadelteile 15 längs eines
Bahnabschnitts 18.3 wieder abgezogen und gleichzeitig die
Schieberteile 16 zunächst
längs eines
Bahnabschnitts 19.1 etwas ausgetrieben und dann zusammen
mit den Nadelteilen 16 längs eines Bahnabschnitts 19.2 abgezogen
werden, um dadurch die Haken 15.1 zu schließen. Dadurch
wird der Faden 25 von den Haken 15.1 aufgenommen
und zu Maschen verarbeitet, wodurch eine auf den Schiebernadeln 2 gebildete
Warenfläche
bzw. -schicht, d.h. ein Zylinderschlauch 26 entsteht (2 und 5 bis 7).
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Im
weiteren Verlauf werden zunächst
die Rippnadeln 5 längs
eines Bahnabschnitts 20.4 ausgetrieben, der an einem der
Fangstellung entsprechenden Bahnabschnitt 20.5 endet. Mit
einer geringen Verzögerung
dazu werden die Nadelteile 15 längs eines Bahnabschnitts 18.4 ausgetrieben,
bis ein der Fangstellung entsprechender Bahnabschnitt 18.5 erreicht
ist. Die Schieberteile 16 bleiben dabei noch in ihrer tiefen,
unter die Oberkante des Nadelzylinders 1 zurückgezogenen
Stellung (8). In dieser
Position befinden sich die Schieberspitzen 16.1 jedoch
in einem mittleren Bereich des Brustabschnitts 15.4 derart,
daß sie
auch noch unterhalb von alten, auf den Brust abschnitten 15.4 hängenden
und in einem vorhergehenden System gebildeten Maschen 27 angeordnet
sind.
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Wie
insbesondere 8 zeigt,
sind in dieser Position einerseits die Nadelteile 15 in
eine so hoch angehobene Stellung ausgetrieben, daß ihre Haken 15.1 trotz
des großen
Kammabstandes x oberhalb der
Rippnadelebene angeordnet sind. Andererseits sind die Rippnadeln 5 so
weit radial nach außen
vorgeschoben, daß ihre
Haken 5a auf den Vorderseiten der Zylindernadeln 2 stehen.
Daher kann in beide Nadelsorten, wie 8 zeigt,
gleichzeitig der Verbindungsfaden 11 (vgl. auch 1 und 2) eingelegt werden, wozu der auch aus 1 ersichtliche Fadenführer 14 dient.
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Die
Nadelteile 15 und mit ihnen die Haken 15.1 werden
nun längs
eines Bahnabschnitts 18.6 wieder abgezogen, während im
wesentlichen gleichzeitig die Rippnadeln 5 längs eines
Bahnabschnitts 20.6 zurückgezogen
werden. Hierbei verbleiben, wie insbesondere 9 zeigt, die Schieberteile 16 noch so
lange in ihrer zurückgezogenen
Stellung, bis die alten Maschen 27 auf die zwischen den
Brustabschnitten 15.4 und den Haken 15.1 befindlichen, schräg zu den
Rückseiten
hin verlaufenden Abschnitte 15.5 der Nadelteile 15 (3) gelangen und dabei durch
den Zug des Zylinderschlauchs 26 zu den Rückseiten
der Nadelteile 15 hingezogen werden. Anders als beim Bilden
von Maschen werden die Schieberteile 16 erst dann längs eines
Bahnabschnitts 19.3 angehoben (3 und 10),
wenn die alten Maschen 27 sicher auf den Innenseiten der Schieberspitzen 16.1 liegen.
Daher werden die alten Maschen 27 im Gegensatz zu 6 und 7 nicht abgeworfen, sondern beim weiteren
Abzug der Nadelteile 15 längs des Bahnabschnitts 18.6 zurück in die Nadelhaken 15.1 befördert (11). In den Haken 15.1 befinden
sich daher am Ende des Bahnabschnitts 18.6 sowohl die alten
Maschen 27 als auch Schleifen 28 des neu eingelegten
Einlegefadens 11, wie es bei Fangbindungen üblich ist
(10 und 11). Entsprechend werden die Rippnadeln 5 längs des Bahnabschnitts 20.6 so
abgezogen, daß auch
in ihren Haken 5a die Schleifen 28 des Einlegefadens 11 als
Fangmaschen abgebunden werden und lange, zwischen den Strickschläuchen 23 und 26 erstreckte Fadenschlaufen 28 entstehen.
Anschließend
werden die Nadeln 2 und 5 in ihre Grundstellung
zurückgeführt (11), so daß in einem
nachfolgenden System S4 (2)
die beschriebenen Vorgänge
wiederholt werden können.
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Was
anhand der 3 bis 11 für eine Rundstrickmaschine mit
einem großen
Kammabstand x erläutert wurde,
kann entsprechend bei einer Rundstrickmaschine mit einem großen Kammabstand y realisiert werden, indem
der Durchmesser der Rippscheibe 4 ausreichend klein gewählt wird.
In diesem Fall wären
die Rippnadeln 5 als Schiebernadeln auszubilden. Möglich wäre es natürlich auch,
eine großen
Maschenabstand z dadurch vorzusehen, daß sowohl die Zylinder- als
auch die Rippnadeln als Schiebernadeln ausgebildet und sowohl die
vertikalen als auch die horizontalen Kammabstände x bzw. y größer als üblich gewählt werden.
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In
allen beschriebenen Fällen
wird der besondere Vorteil erzielt, daß die Systembreite aufgrund
der Anwendung von Schiebernadeln verhältnismäßig klein gehalten werden kann
und bei Anwendung üblicher
Drehzahlen ohne weiteres Systembreiten von 2,4 Systemen pro Zoll
des Nadelzylinderdurchmessers realisierbar sind, was einer in Umfangsrichtung
gemessenen Systembreite von ca. 33 mm entspricht. Das wird erfindungsgemäß dazu genutzt,
die Rundstrickmaschine mit mehr als 48, vorzugsweise mindestens
72 Stricksystemen auszurüsten.
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Die
Erfindung ist nicht auf das beschriebene Ausführungsbeispiel beschränkt, das
auf vielfache Weise abgewandelt werden kann. Dies gilt z.B. für die anhand
der
3 beschriebenen
Nadelkurven, die z.B. dadurch abgeändert werden könnten, daß die Nadelteile
15 im
System S2 bis in dieselbe Höhe (vgl.
Bahnabschnitt
18.5) ausgetrieben werden, wie dies für das System
S3 gilt. Weiter soll die Bezeichnung "Schiebernadel" auch modifizierte Schiebernadeln einschließen (z.B.
US 1 385 929 , US-Re 15 741).
Schließlich
versteht sich, daß die
verschiedenen Merkmale auch in anderen als den beschriebenen und
dargestellten Kombinationen angewendet werden können.