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Die
Erfindung betrifft eine Vorrichtung zur Erzeugung eines Abstandsgestricks,
insbesondere eines Abstandsgestricks mit einem Gestrickflächenabstand
von mehr als 14 mm. Des Weiteren betrifft die Erfindung ein Verfahren
zur Erzeugung eines solchen Abstandsgestricks.
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Für technische
Textilien und spezielle Funktionsbekleidung werden häufig Abstandstextilien
eingesetzt, deren beide Textilflächen
durch Polfäden miteinander
verbunden sind. Dabei sind lediglich Abstandsgestricke von einer
Höhe von
3 mm bis zu 14 mm und Abstandsgewirke und Abstandsgewebe bis zu
einer Höhe
von 60 mm oder darüber
bekannt. Die Höhe
ist der Abstand zwischen den beiden Textilflächen, die untereinander durch
einen Polfaden verbunden sind. Als Polfaden wird häufig ein
Monofilfaden eingesetzt. Alternativ zu Abstandsgewirken bzw. -geweben
kann ein Abstandsgestrick auf einer Rundstrickmaschine mit Strickzylinder
und Rippscheibe hergestellt werden. Beispielsweise wird die eine dann
schlauchförmige
Gestrickfläche
mit den Nadeln der Rippscheibe und die andere ebenfalls schlauchförmige Gestrickfläche mit
den Nadeln des Strickzylinders hergestellt. Beide Gestrickflächen werden
mit dem zwischen ihnen hin und her verlaufenden Monofilfaden verbunden.
Der Abstand der Gestrickflächen ist
abhängig
von dem Abstand zwischen dem Strickzylinder und der Rippscheibe.
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Der
Abstand zwischen der Rippscheibe und dem Strickzylinder kann jedoch
nicht beliebig groß gemacht
werden, um dem Bestreben, größere Gestrickflächenabstände zu erzeugen,
zu genügen. Denn
der Abstand zwischen Rippscheibe und Strickzylinder muss durch die
Nadeln überbrückt werden, wenn
diese ausgetrieben werden. Ein größerer Nadelaustrieb erfordert
einen längeren
Weg im Nadelschloss, wodurch längere
Schlösser
verwendet werden müssen.
Werden längere
Schlösser
verwendet, verringert sich in gleichem Maße die Produktivität der Maschine,
denn längere
Schlösser
haben zur Folge, dass über
den Umfang einer Rundstrickmaschine weniger Schlosskurven möglich sind.
Die Systemzahl am Durchmesser der Rundstrickmaschine wird dann geringer,
was weniger Maschenreihen pro Maschinenumdrehung bedeutet.
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Aus
der
DE 103 20 533
A1 ist eine Rundstrickmaschine zur Herstellung von Abstandsgestricken
bekannt. Zur Maschenbildung werden zumindest in einer Ausführungsform
der Maschine Schiebernadeln verwendet. Mit dieser Maschine sind
Abstände
zwischen den Gestrickflächen
von bis zu 14 mm realisierbar.
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Allerdings
erfordern Schiebernadeln Schlösser,
die nicht nur für
die Nadel sondern auch für
den Schieber eine Schlosskurve aufweisen. Solche Schlösser sind
aufwendiger als Schlösser
für Zungennadeln.
Außerdem
stößt die Anwendung
auf Grenzen, wenn die Abstände
der Gestrickflächen größer als
14 mm sein sollen, weil bei dem dann erforderlichen überweiten
Austrieb längere
Schlösser notwendig
sind. Es gilt dann das oben gesagte in Bezug auf die Produktivität der Strickmaschine.
Werden längere
Schlösser
verwendet, verringert sich in gleichem Maße die Produktivität der Maschine,
denn längere
Schlösser
haben zur Folge, dass über
den Umfang einer Rundstrickmaschine weniger Schlosskurven möglich sind.
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Bei
der Herstellung von Abstandsgestricken unter Verwendung von Zungennadeln
ist der Abstand der beiden Textilflächen unter anderem abhängig von den
Zungen- bzw. Scharnierlängen
der Zungennadeln. Der Verbindungsfaden der beiden Textilflächen muss
bei der Einbindung in Fangstellung sowohl in die Rippnadel wie auch
in die Zylindernadel eingelegt werden. Dabei können beide Nadeln maximal soweit ausgefahren
werden, dass der im Haken befindliche Faden, welcher zur Maschenbildung
genutzt wird, noch auf der in Rücklage
befindlichen Nadelzunge verbleibt und nicht über die Innenkante der Nadelzunge
auf den Nadelschaft gleitet. Somit ist der Abstand der beiden Textilflächen bei
der Verwendung von Zungennadeln auf deren max. Scharnierlänge begrenzt.
Dies gilt insbesondere bei einer Strickmaschine gemäß
US 4,122,690 . Bei dieser Strickmaschine
stehen sich zwei Nadelzylinder koaxial gegenüber. Beide Nadelzylinder sind
mit Zungennadeln bestückt.
Mit dieser Druckschrift wird die Übergabe von Maschen einer Nadel
auf einem ersten Strickzylinder auf eine Nadel auf einem zweiten
Strickzylinder offenbart. Bei Verwendung der Strickzylinderanordnung
gemäß
US 4,122,690 zur Herstellung
von Abstandsgestricken wird der Abstand zweier Gestricktextilien
durch zwei mal die Scharnierlänge
minus ein mal die Hakengröße begrenzt,
da der Polfaden in beide Haken der Strickmaschinennadeln eingelegt
wird. Es können
somit Abstandsgestricke mit einem Abstand von ca. 10 mm zwischen
den Gestrickflächen hergestellt
werden.
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Aus
der
DE 43 01 242 A1 ist
die Erzeugung von Abstands gewirkenden mittels einer modifizierten
Kettenwirkmaschine bekannt. Diese weist in einer Reihe angeordnete
aber gruppenweise unabhängig
voneinander auf und ab bewegbare Nadeln auf, wobei die in Gruppen
angeordneten Nadeln unterschiedliche Hakenpositionen aufweisen.
Das Einlegen von Fäden
in die Nadeln erfolgt mit Lochnadeln zur Fadenführung. Weitere Elemente dienen
dazu, die Polfäden
zu ergreifen und sie auf eine bestimmte Länge zu ziehen, mit der sie
später
in der Wirkware verankert sind.
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Davon
ausgehend ist es Aufgabe der Erfindung, eine Vorrichtung zur Erzeugung
eines Abstandsgestricks zu schaffen, die bedarfsweise mit Zungennadeln
auskommt. Außerdem
ist es Aufgabe der Erfindung, ein entsprechendes Verfahren zu schaffen.
Insbesondere soll zur Erzeugung von Abstandsgestrick auf einer Strickmaschine
eine Lösung geschaffen
werden, bei der die Größe des Abstands nicht
mehr durch den maximal erzielbaren Nadelaustrieb oder im Falle von
Zungennadeln durch den Abstand zwischen Zungenspitze in Zungenrücklage und Nadelhaken
definiert ist.
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Diese
Aufgabe wird mit der Vorrichtung nach Anspruch 1 sowie dem Verfahren
nach Anspruch 20 gelöst:
Bei
der erfindungsgemäßen Vorrichtung
sind zwei Gruppen von Nadeln vorhanden, die jeweils eine Nadelfontur
bilden und zur Erzeugung einer Gestrickfläche herangezogen werden. Zwischen
beiden Gestrickflächen
erstrecken sich Abschnitte bzw. Schenkel eines Polfadens. Dieser
wird mittels einer Gruppe von Vorlegeteilen jeweils in den Fangbereich
der Nadeln der einen oder der anderen Nadelfontur geführt, um
in der jeweiligen Gestrickfläche
verankert zu werden. Der Abstand zwischen den beiden Nadelfonturen
wird somit durch die Vorlegeteile überbrückt. Die Größe des Abstands ist nicht mehr
durch den maximal erzielbaren Nadelaustrieb oder im Falle von Zungennadeln
durch den Abstand zwischen Zungenspitze in Zungenrücklage und
Nadelhaken definiert. Dieser Abstand legt bei Zungennadeln den Weg
fest, den eine in dem Haken gehaltene Masche oder Halbmasche zurücklegen
darf bis sie über
die offene, in Rücklage
befindliche Zunge gleitet und somit beim Nadelrückzug von der Nadel abgeschlagen
wird. Die erfindungsgemäße Vorrichtung
eignet sich somit insbesondere zur Bestückung mit Zungennadeln, wobei prinzipiell
auch Schiebernadeln vorgesehen werden können. Der Nadelaustrieb kann
auf das zum Herstellen von einlagigem Gestrick übliche Maß begrenzt bleiben, womit nur
geringe Nadelhübe
und somit kleine Schlosskurven erforderlich sind. Entsprechend können an
einer Rundstrickmaschine sehr viele Stricksysteme installiert und
bei einer Zylinderumdrehung sehr viele Maschenreihen erzeugt werden. Die
erfindungsgemäße Vorrichtung
ermöglicht
deshalb ei nen wirtschaftlichen Betrieb auch bei Herstellung von
Abstandsgestricken mit Gestrickflächenabständen über 14 mm.
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Weiter
gestattet die erfindungsgemäße Strickmaschine
die Herstellung von Abstandsgestricken nicht nur mit hoher Maschenreihenzahl
pro Umdrehung (hohe Systemdichte) sondern auch mit hohen Umdrehungszahlen
des Strickzylinders. Der geringe erforderliche Austrieb der Zungennadeln stimmt
etwa mit dem Austrieb überein,
der zur Herstellung einfacher glatter Strickware erforderlich ist. Mit
entsprechend hoher Umdrehungszahl und der sich daraus ergebenden
Produktivität
kann nun bei der Herstellung von Abstandsgestricken gearbeitet werden.
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Prinzipiell
ist es möglich,
die Vorlegeteile so zu gestalten, dass sie zwischen zwei Fadenübergabestellen,
nämlich
der Fadenübergabestelle
der ersten Fontur und der Fadenübergabestelle
der zweiten Fontur hin und her bewegbar sind. Es wird jedoch bevorzugt,
die Vorlegeteile zwischen einer Passivstellung und einer Fadenübergabestellung
zu bewegen. Die Passivstellung liegt dabei etwa auf halbem Wege zwischen
beiden Fadenübergabestellungen.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform
ist die Gruppe der Vorlegeteile in zwei Teilgruppen untergliedert.
Die erste Teilgruppe ist den Nadeln der ersten Fontur zugeordnet
während
die zweite Teilgruppe den Nadeln der zweiten Fontur zugeordnet ist.
Damit hat jede Nadelfontur gewissermaßen ihren eigenen Polfadenzubringer
in Form von Vorlegeteilen. Dieses Konzept ermöglicht sowohl die Einstellung
sehr geringer Fonturabstände
und somit sehr geringer Gestrickflächenabstände als auch die Einstellung
sehr großer
Gestrickflächenabstände.
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Die
Vorlegeteile können
prinzipiell auf unterschiedliche Weise bewegt werden. Es wird bevorzugt,
sie längs
verschiebbar zu lagern und zu bewegen. Die Vorlegebewegung oder
Fadenübergabebewegung
kann dann, wie die Bewegung der Strickwerkzeuge (Nadeln, insbesondere
Zungennadeln) durch ein Schloss erzielt werden, das mit Füßen der Vorlegeteile
in Eingriff steht.
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Das
erfindungsgemäße Konzept
eignet sich allgemein für
Strickmaschinen, auch für
Flachstrickmaschinen. Es wird jedoch bevorzugt bei Rundstrickmaschinen
angewendet. Dabei wird das erste Nadelbett als Strickzylinder gestaltet.
Das zweite Bett kann ebenfalls ein Strickzylinder oder auch eine
Rippscheibe sein. In beiden Fällen
ist das zweite Nadelbett (Strickzylinder oder Rippscheibe) vorzugsweise koaxial
zu dem ersten Nadelbett ausgerichtet. Die so erhaltene Strickmaschine
kann durch Variation des Abstands zwischen den beiden Strickzylindern
oder zwischen Rippscheibe und Strickzylinder auf unterschiedliche
Gestrickflächenabstände und
somit Polfadenschenkellängen
eingestellt werden. Die Vorlegeteile können in einem Platinenring
angeordnet sein, der dem Spalt zwischen den beiden Strickzylindern
bzw. zwischen Rippscheibe und Strickzylinder benachbart angeordnet
ist. In diesem Platinenring sind die Vorlegeteile der beiden oben
genannten Gruppen vorzugsweise in einem Winkel zueinander angeordnet
und orientiert. Außerdem
sind sie in Richtungen bewegbar, die in dem genannten Winkel zueinander
stehen. Vorzugsweise ist dieser Winkel ein rechter Winkel. Dies
gilt insbesondere im Falle der Rundstrickmaschine mit Rippscheibe
und Strickzylinder. Im Falle einer Rundstrickmaschine mit zwei Strickzylindern
kann dieser Winkel ebenfalls ein rechter oder ein von einem rechten
Winkel abweichender Winkel sein. Der Vorteil dieser Anordnung liegt
darin, dass die Vorlegeteile, wenn sie in Pas sivstellung (Rückzugsposition)
stehen, den Raum zwischen den Haken der beiden Nadelfonturen freigeben.
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Eine
Ebene parallel zu den Flachseiten der Vorlegeteile und somit zu
den Kanalwänden
der Führungen
der einen Gruppe der Vorlegeteile ist vorzugsweise parallel zu einer
Ebene die zu den Flachseiten der Nadeln bzw. den Kanalwänden der
Nadeln parallel ist. Dies gilt auch für die zweite Gruppe von Vorlegeteilen
und Nadeln. Dies gilt insbesondere im Fall einer Rundstrickmaschine
mit Rippscheibe und Strickzylinder. Es ergibt sich ein übersichtlicher
und funktionssicherer Aufbau. Im Falle der aus zwei Strickzylindern
bestehenden Rundstrickmaschine ist der Winkel zwischen der Führung des
Vorlegeelements und der Führung
der ihm zugeordneten Nadel ca. 45 Grad; in einem bevorzugten Ausführungsbeispiel
ist dieser Winkel kleiner als 45 Grad.
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Die
Vorlegeteile können
alternativ in den Nadelbetten untergebracht sein. Dabei sind beispielsweise
zwischen Nadelkanälen
zusätzliche
Kanäle
für Vorlegeteile
vorgesehen. Alternativ können
einzelne Nadelkanäle
an Stelle mit Nadeln mit Vorlegeteilen bestückt werden. Die Vorlegeteile
werden dann weiter ausgetrieben als die Nadeln, um den Abstand zwischen
den beiden Nadelfonturen zu überbrücken. In Einzelfällen mag
es genügen,
lediglich in einem Nadelbett Vorlegeteile vorzusehen. Dies gilt
insbesondere wenn die Vorlegeteile den Polfaden sowohl schiebend
als auch ziehend bewegen können.
Im bevorzugten Falle sind jedoch bei dieser Konstruktionsart beide
Nadelbetten mit Vorlegeteilen ausgerüstet. Damit wird der Polfaden
von dem jeweiligen Vorlegeteil lediglich schiebend bewegt. Das Vorlegeteil
kann dann wie ein schlanker Schieber ausgebildet sein, der an seiner
Endfläche
eine Kerbe zur Fadenaufnahme aufweist.
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Die
Vorlegeteile können
massiv ausgebildet sein. Sie weisen jedoch vorzugsweise ein aus
zwei Lamellen bestehendes Ende auf. Alternativ können sie im Ganzen aus zwei
Lamellen ausgebildet sein, die aneinander anliegen. Die Lamellen,
beispielsweise dünne
Stahlbleche, weisen vorzugsweise die gleiche übereinstimmende Kontur auf.
Sie können
lose aneinander liegen oder miteinander verbunden sein. Die Lamellen
gestatten ein Einfahren eines Nadelhakens zwischen sie, wobei sie
etwas gespreizt werden können.
Dieses erleichtert die Fadenübergabe
von dem Vorlegeteil an die Nadel.
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Weitere
Einzelheiten vorteilhafter Ausführungsformen
der Erfindung ergeben sich aus der Zeichnung, der Beschreibung oder
Ansprüchen.
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In
der Zeichnung sind Ausführungsbeispiele der
Erfindung veranschaulicht. Es zeigen:
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1 eine
Rundstrickmaschine in aufs Äußerste schematisierter
ausschnittsweiser Darstellung ihrer Nadelfonturen und einiger Vorlegeteile
mit Gestrick,
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2 die
Rundstrickmaschine nach 1 mit ausgetriebenen Nadeln
und vorgelegtem Polfaden in schematisierter Darstellung,
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3 und 4 weitere
Arbeitspositionen der Rundstrickmaschine beim Verstricken des Polfadens,
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4a eine
Detailausschnittsdarstellung aus 4,
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5 Zungennadeln
der Rippscheibe und Vorlegeteile in ausschnittsweiser Perspektivdarstellung,
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6 Zungennadeln
des Strickzylinders und Vorlegeteile in ausschnittsweiser Perspektivdarstellung,
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7 eine
Rundstrickmaschine mit Rippscheibe, Strickzylinder und Platinenring
für die
Vorlegeteile in schematisierter Darstellung,
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7a eine
abgewandelte Ausführungsform einer
Rundstrickmaschine mit Rippscheibe, Strickzylinder und Platinenring
für die
Vorlegeteile in schematisierter Darstellung,
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8 eine
Rundstrickmaschine mit zwei zueinander koaxialen Strickzylindern
und Platinenring für
Vorlegeteile in ausschnittsweiser schematisierter Darstellung,
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9 Stricksysteme
mit in die Nadelfontur integrierten Vorlegeteilen beim Fadeneinlegen
und
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10 die
Stricksysteme nach 9 bei der Polfadenübergabe
und der Maschenbildung.
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In 1 ist
als Ausschnitt aus einer Strickmaschine 1 eine erste Nadelfontur 2,
bestehend aus einzelnen, als Zungennadeln ausgebildeten Nadeln 2a bis 2h und
eine zweite Nadelfontur 3, bestehend aus ebenfalls als
Zungennadeln ausgebildeten Nadeln 3a bis 3h, veranschaulicht.
Die Nadeln 2a bis 2h der ersten Nadelfontur 2 sind
gegen die Nadeln 3a bis 3h der zweiten Nadelfontur 3 vorzugsweise
um eine halbe Teilung versetzt angeordnet. Des Weiteren veranschaulicht 1 eine
Polfadenübergabeeinrichtung 4,
zu der eine erste Gruppe 5 von ersten Vorlegeteilen 5a, 5b, 5c und
eine zweite Gruppe 6 von zweiten Vorlegeteilen 6a, 6b, 6c gehören. Nachdem 1 lediglich
einen Ausschnitt des gesamten Stricksystems der Strickmaschine veranschaulicht, versteht
es sich, dass die tatsächliche
Anzahl der Nadeln 2a bis 2h, 3a bis 3h und
Vorlegeteile 5a bis 5c, 6a bis 6c wesentlich
größer als
dargestellt ist. Im Einzelnen kann bedarfsweise jeder Nadel 2a bis 3h ein Vorlegeteil
zugeordnet sein, wenn sehr viele Polfadenschenkel zu erzeugen sind.
Es ist jedoch auch möglich,
mit einer niedrigeren Anzahl von Vorlegeteilen auszukommen, wenn
weniger Polfadenschenkel zu erzeugen sind.
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Das
in 1 veranschaulichte Stricksystem kann sowohl als
Flachbettstricksystem als auch als Stricksystem einer Rundstrickmaschine
Anwendung finden. In letzterem Falle sind die Nadeln 2a bis 3h von
den Nadelkänälen von
Strickzylindern 7, 8 aufgenommen, die in axialem
Abstand und koaxial zueinander angeordnet sind, wie 8 veranschaulicht. Die
Vorlegeteile 5a bis 6c der Gruppen 5, 6 sind
in entsprechenden Führungen
oder Kanälen
eines Platinenrings 9 angeordnet. Dieser kann im Bereich
des zwischen beiden Strickzylindern 7, 8 vorgesehenen Abstands
angeordnet sein und einen etwas größeren Durchmesser als diese
aufweisen.
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Die
Nadeln 2a bis 3h sind parallel zueinander um den
Umfang der Strickzylinder 7, 8 herum angeordnet.
Sie weisen Füße 10, 11 auf,
die mit Antriebseinrichtungen, mit Schlössern 12, 13 in
Eingriff stehen und dazu dienen, die Nadeln 2a bis 3h bei Drehung
des jeweiligen Strickzylinders 7, 8 axial, d.h. in
Nadellängsrichtung
zu bewegen. Die Nadeln 2a bis 3h werden dadurch
ausgetrieben und zurückgezogen,
wobei die Maschenbildung erfolgt. Als Nadel 2a bis 3h eignet
sich nahezu jede bekannte Zungennadel mit frei beweglicher Zunge.
Eine gesonderte Zungensteuerung kann vorgesehen sein, ist aber nicht erforderlich.
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Der
Platinenring 9 weist vorzugsweise für die Vorlegeteile 5a bis 5c der
Gruppe 5 eine Gruppe Führungen 14 in
Form zueinander paralleler schmaler Kanäle auf, die dazu eingerichtet
sind, die Vorlegeteile 5a bis 5c längs verschiebbar
aufzunehmen. Der Platinenring 9 weist außerdem eine
Gruppe weiterer Führungen 15 auf,
die dazu eingerichtet sind, die Vorlegeteile 6a bis 6c der
Gruppe 6 entlang ihrer Längsrichtung verschiebbar aufzunehmen.
Die Führungen 14 der
einen Gruppe sind parallel zueinander. Die Führungen 15 der anderen
Gruppe sind ebenfalls parallel zueinander orientiert. Die Führungen 14, 15 der beiden
Gruppen schließen
miteinander einen Winkel ein, der gemäß der 8 in etwa
90 Grad umfasst. Damit ergibt sich zwischen der Bewegungsrichtung der
Nadel 2a und der Bewegungsrichtung des ihr zugeordneten
Vorlegeteils 6a ein Winkel α von ca. 45°. Der Winkel α zwischen
der Nadel 3a und dem ihr vorgelegten Vorlegeteil 5a ist
ebenfalls ca. 45°.
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Es
sind auch Ausführungsbeispiele
möglich, bei
denen der Winkel α zwischen
der Nadel 3a und dem ihr vorgelegten Vorlegeteil 5a vorzugsweise
kleiner als 45 Grad und der Winkel zwischen den Führungen 14, 15 somit
ein stumpfer Winkel ist.
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In
einem speziellen Ausführungsbeispiel (nicht
gezeichnet) ist es möglich,
die Führung 14, 15 parallel
zu den Strickzylindern 7, 8, insbesondere deren
Nadelführungen
anzuordnen. Sie sind somit koaxial zueinander ausgerichtet und vorzugsweise
einstückig,
nahtlos miteinander verbunden. Es ist dann möglich, die Vorlegeteile 5, 6 mit
einem hakenartigen Ende zu versehen mit dem dann der Polfaden in Richtung
der Nadel 2, 3, in die er eingelegt werden soll,
gezogen wird und nicht wie oben beschrieben geschoben, und somit
vorgelegt wird. Mit dieser Anordnung wird der Bewegungsablauf, mit
dem der Polfaden in den Haken 25 einer Nadel 2, 3 eingelegt
wird im Vergleich zu dem obigen Beispiel umgekehrt. Dies kann bei
der Erfassung des Polfadens durch die Vorlegeteile 5, 6 wie
auch beim Einlegen in den Haken 25 der Nadeln 2, 3 Vorteile
haben. Der Polfaden wird zwischen den Gestrickflächen nicht schiebend sondern
ziehend bewegt.
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Den
Vorlegeteilen 5a, 6a sowie allen anderen Vorlegeteilen
sind jeweils Antriebseinrichtungen 16, 17 zugeordnet,
die in 8 lediglich schematisch angedeutet sind und beispielsweise
durch Schlösser gebildet
sein können,
in die Füße der Vorlegeteile 5a bis 6c greifen.
Sind die Schlösser
mit einer Schlosskurve ausgerüstet
und stationär
angeordnet und dreht der Platinenring 9 synchron mit den
Strickzylindern 7, 8 werden die Vorlegeteile 5a bis 6c entsprechend
der Form der zugeordneten Schlosskurve ausgetrieben und zurückgezogen.
Die ausgetriebene Position des jeweiligen Vorlegeteils 5a, 6a ist
in 8 gestrichelt veranschaulicht.
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In 7 ist
eine Rundstrickmaschine 1' veranschaulicht,
die an Stelle eines oberen Strickzylinders 9 eine Rippscheibe 18 aufweist,
die, wie schon die Strickzylinder 7, 8, ein Nadelbett
bildet. Sie weist eine Anzahl radial angeordneter Schlitze auf,
die Führungen 19 für die darin
gelagerte jeweilige Nadel 2a (bis 2h) bildet.
Die Nadeln 2a der Rippscheibe 18 sind somit im
Wesentlichen rechtwinklig zu den Nadeln 3a bis 3h des
Strickzylinders 8 angeordnet. Zwischen den Haken der Nadeln
der Rippscheibe 18 und den Haken der Nadeln des Strickzylinders 8 ist
ein Spalt vorhanden, dessen Größe bzw.
Weite den Abstand der Gestrickflächen
des herzustellenden Abstandsgestricks festlegt. Die Vorlegeteile 5a bis 6c sind
wiederum in einem Platinenring 9 gehalten. Die Führung 15 des
Vorlegeteils 6a fluchtet mit der Führung 19 der Nadel 2a.
Ebenso fluchten die sonstigen Führungen
der Vorlegeteile der Gruppe 6 mit den entsprechenden Führungen
der Rippscheibe 18. Die Führung 14 des Vorlegeteils 5a fluchtet
mit der Führung 20 der
Nadel 3a. Entsprechend fluchten die sonstigen Führungen 14 der
Vorlegeteile der Gruppe 5 mit den entsprechenden Führungen
des Strickzylinders 8. Dies führt dazu, dass der Polfaden 24 in etwa
auf halber Hakenhöhe
dem Hakeninnenraum gegenüber
steht. Damit der Polfaden 24 durch die Vorlegeteile 5, 6 in
den Hakeninnenraum eingelegt werden kann sind Mittel (nicht gezeichnet)
in Form von Schrägen
oder Rampen vorgesehen. Diese Einführmittel können sowohl an den Nadeln 2, 3 sowie an
den Vorlegeteilen 5, 6 ausgebildet sein. Es ist auch
möglich,
den Vorlegeteilen 5, 6 zusätzlich zu der beschriebenen
Translationsbewegung weitere Bewegungskomponenten zu überlagern,
beispielsweise Kippbewegungen, um die Übergabe des Polfadens an die
Nadeln 2, 3 zu erleichtern. Es ist des Weiteren
möglich,
den Platinenring 9, wie in 7a angedeutet,
in einer anderen Ausrichtung auszubilden, so dass zwischen den einander
jeweils zugeordneten Führungen
der Nadeln und ihrer zugeordneten Vorlegeteile ein spitzer Winkel
entsteht.
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In
den 1 bis 4 sowie 7 und 8 sind
die Vorlegeteile 5a bis 6c lediglich schematisch
veranschaulicht worden. Zur weiteren Erläuterung der körperlichen
Ausbildung derselben wird auf die 5 und 6 verwiesen,
wobei von der Maschinenkonfiguration nach 7a ausgegangen wird. 5 veranschaulicht
die Nadeln 2a, 2b usw. der Rippscheibe sowie die
Vorlegeelemente 6a, 6b, 6c (sowie weitere).
Wie ersichtlich, bestehen die Vorlegeteile jeweils aus zwei Lamellen 21, 22,
die als sich entlang der Bewegungsrichtung erstreckender, durch
parallele Kanten begrenzter Streifen aus federndem Stahl ausgebildet
sind. Die beiden Lamellen 21, 22 weisen vorzugsweise übereinstimmende Umrisse
auf und sind an ihrem Ende mit einem Winkelausschnitt 23 versehen,
der z.B. eine rechtwinklige Ecke definiert und an seinen Enden und
in der Mitte gerundet ist. Der Winkelausschnitt 23 dient
der Aufnahme des Polfadens 24. Der Polfaden 24 läuft z.B. über den
Winkelausschnitt 23 des Vorlegeteils 6a, im Anschluss
daran zwischen dem Vorlegeteil 6a und 6b hindurch
zum Vorlegeteil 5a, der Nadelfontur 3, dort über den
Winkelausschnitt 28 und dann zwischen den Vorlegeteilen 5a und 5b wieder
zurück
zur Nadelfontur 2 über
den Winkelausschnitt 23 des Vorlegeteils 5b. Dieser
Wechsel des Polfadens 24 zwischen den Nadelfonturen 2 und 3 geht
aus den 5 und 6 nicht
hervor. Er ist aber für
die Verbindung der beiden Textilflächen 29, 30 unabdingbar.
Die beiden Lamellen 21, 22 sind in geringem Abstand
zueinander gehalten oder liegen unter geringer Vorspannung aneinander
an. Die Nadeln 2a bis 2c können mit ihrem jeweiligen Haken 25 zwischen
die beiden zu ein und demselben Vorlegeelement gehörigen Lamellen 21, 22 fahren,
wie in 5 anhand der Nadeln 2a bis 2c veranschaulicht
ist. Die Lamellen 21, 22 werden dabei etwas voneinander
weg gespreizt. Die Nadel kann dann mit ihrem Haken den Polfaden 24 in
Form einer Halbmasche übernehmen,
wie in 5 anhand der Nadel 2c und des Hakens 25 veranschaulicht
ist.
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6 veranschaulicht
das Stricksystem gemäß 7a anhand
von zu dem Strickzylinder 8 gehörigen Nadeln 3a, 3b, 3c, 3d (und
weiteren) sowie zugeordneter Vorlegeteile 5a, 5b, 5c usw.
Vorzugsweise sind die Vorlegeteile 5a, 5b, 5c (und
weitere) zu den Vorlegeteilen 6a, 6b, 6c identisch
ausgebildet. Sie weisen wiederum jeweils zwei Lamellen 26, 27 auf,
die aus Streifen federnden Stahls bestehen und ohne größere Vorspannung
aneinander anliegen. Die Nadeln des Strickzylinders können zwischen
diese Lamellen fahren, um den in dem endständigen Winkelausschnitt 28 liegenden
Polfaden 24 zu übernehmen.
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Die
insoweit beschriebene Strickmaschine 1 arbeitet wie folgt:
Es
wird auf die Ausführungsform
nach den 1 bis 4 verwiesen,
die im Wesentlichen der Konfiguration nach 8 entspricht,
wobei die Beschreibung entsprechend auf Konfigurationen nach 7 oder 7a anzuwenden
ist.
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Die
Nadeln 2a bis 2h und 3a bis 3h arbeiten jeweils,
indem sie ausgetrieben und rückgezogen werden.
Beim Austreiben lassen sie jeweils die vom Haken gehaltene Masche über die
Zunge auf den Nadelschaft gleiten und fangen mit dem Haken einen Faden.
Beim Rückzug
gleitet die auf dem Nadelschaft sitzende Masche, an der das Gestrick
hängt, zur
Zunge, schließt
diese und gleitet somit über
den geschlossenen Haken ab. Dieser Vorgang wird Abschlagen genannt.
Dabei zieht der geschlossene Haken den zuvor gefassten Faden durch
die abgeschlagene Masche und bildet somit eine neue Masche. Dieser Vorgang
findet sowohl mit den Nadeln der Nadelfontur 2 als auch
mit den Nadeln der Nadelfontur 3 wiederholt statt, wodurch
die jeweils an den Nadelfonturen 2, 3 hängend veranschaulichten
Gestrickflächen 29, 30 gebildet
werden. Nicht dargestellt ist jedoch, dass die Gestrickflächen 29, 30 durch
Schenkel des Polfadens 24 miteinander verbunden sind. Wie
dieser in das Gestrick eingebracht wird, veranschaulichen die 2 bis 4 ausgehend
von 1, die zunächst
illustriert wie der Polfaden 24 in den Winkelausschnitten 23, 28 der
Vorlegeteile 5a bis 6c liegt. Die Vorlegeteile 5a bis 6c sind
dabei im Winkel zueinander vorzugsweise so gehalten, dass sie mit
ihren Winkelausschnitten 23, 28 auf einer gemeinsamen
Linie stehen, die der Polfaden einnimmt.
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Soll
der Polfaden 24 nun einen sich zwischen den Gestrickflächen 29, 30 spannenden
Schenkel oder Henkel bilden, werden, wie 2 zeigt,
die Vorlegeteile 5a, 6a wie auch die Vorlegeteile 5b, 6b ausgetrieben,
wodurch sich ihre Winkelausschnitte 23, 28 voneinander
entfernen. Zugleich nähern
sie sich einer Ebene, die von den beiden Nadelfonturen 2, 3, d.h.
den Haken der Nadeln 2a bis 2h, 3a bis 3h festgelegt
ist. Die 2 veranschaulicht die Vorlegeteile 5a, 6a in
am weitesten vorgeschobener Position, in der sie einen Polfadenschenkel 31 aufspannen.
Dieser wird an beiden Enden von den jeweils ausgetriebenen Nadeln 2a, 3a übernommen,
die, wie 2 weiter zeigt, vorzugsweise
um eine halbe Teilung gegeneinander versetzt angeordnet sind. Des
Weiteren beginnen die Nadeln 2b, 3b sowie 2c, 3c mit
ihrer Austriebsbewegung, wobei die auf ihnen hängenden Maschen die Zungen öffnen und über diese
auf den Zungenschaft gleiten. Die Vorlegeteile 5b, 6b beginnen
ebenfalls einen Polfadenschenkel aufzuspannen.
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3 veranschaulicht
den weiteren Fortschritt des Strickvorgangs. Zur Verbesserung der Übersichtlichkeit
sind die Vorlegeteile 5a bis 5c, 6a bis 6c lediglich
noch durch Pfeile angedeutet, wie ersichtlich, haben die Nadeln 2a, 3a außerdem zusätzlich Fäden 32, 33 zur
Bildung der Maschen der Gestrickflächen 29, 30 aufgenommen
und sind dabei, diese gemeinsam mit dem Polfaden 24 unter
Abschlag der jeweiligen Halbmasche zu einer neuen Masche zu formen.
Dieser Vorgang ist in 4 abgeschlossen, die die Nadeln 2a, 3a in
rückgezogener Position
veranschaulicht, wobei der Polfaden 24 sowie die Fäden 32 bzw. 33 in
den Haken gehalten sind. Im weiteren Verlauf, wenn z.B. die Nadel 2a wieder
ausgetrieben wird, gleitet der Polfaden 24 und der Faden 32 über die
Innenkante der Zunge, die sich dann in Rücklage befindet, hinweg auf
den Nadelschaft. Ist die Nadel 2a ausgetrieben, wird ein
neuer Faden 32 zur Bildung der Textilfläche 29 in den Haken 25 eingelegt.
Beim erneuten Rückzug
der Nadel 2a wird nun mittels des Abschlagvorgangs aus
dem Faden 32 der zunächst
auf dem Nadelschaft liegt und eine Halbmasche bildet, eine neue
Masche gebildet. Der Polfaden 24 wird auch abgeschlagen
und dabei als Fanghenkel in die Gestrickfläche 29 eingebunden.
Diese beschriebene Vorgehensweise gilt entsprechend auch für die Nadel 3a und
weitere. Durch die Einbindung des Polfadens 24, als Fanghenkel,
in die Gestrickflächen 29, 30 wird
der Abstand dieser beiden Gestrickflächen 29, 30 festgelegt.
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Wie
ersichtlich erfolgt das Austreiben der Nadeln der beiden Nadelfonturen 2, 3 nach
Art einer durchlaufenden Welle. Synchron dazu erfolgt die Spreizung
der Vorlegeteile 5a bis 5c und 6a bis 6c voneinander
ebenfalls in Form einer durchlaufenden Welle. In beiden Gestrickflächen 29, 30 ist
der Polfaden 24 als Fanghenkel eingebunden, wobei die Maschen
aus den Fäden 32 bzw. 33 gebildet
sind. Der Polfaden 24 bil det zwischen den beiden Gestrickflächen 29, 30 hin
und her laufende Polfadenschenkel. In dem vorgestellten Ausführungsbeispiel
verbinden diese alle Maschen. Sollen weniger Polfadenschenkel vorgesehen
werden werden die Vorlegeteile 5a bis 6c weniger
oft ausgetrieben oder es werden weniger Vorlegeteile 5a bis 6c vorgesehen.
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Bei
dem bislang beschriebenen Ausführungsbeispiel
ist davon ausgegangen worden, dass die Vorlegeteile 5a bis 5c eine
erste Fontur und die Vorlegeteile 6a bis 6c eine
zweite Fontur bilden, die im Ruhezustand auf einer gemeinsamen Linie
liegen. Im Aktivierungs- oder Übergabezustand
hingegen sind die Vorlegeteile 5a bis 6c jeweils
so weit ausgetrieben, dass die zugeordneten Nadeln 2a bis 3h aus den
Winkelausschnitten 23, 28 den Polfaden 24 übernehmen
können.
In der Übergabeposition überschneiden
sich die freien Enden der Vorlegeteile 5a bis 6c mit
den Haken der ausgetriebenen Nadeln.
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Die 9 und 10 veranschaulichen eine
abgewandelte Ausführungsform
anhand einer Prinzipdarstellung, die auf der Grundkonfiguration
einer Rundstrickmaschine mit zwei Strickzylindern beruht. In der
Nadelfontur 2 sind zusätzlich
die Vorlegeteile der Gruppe 6 untergebracht, wobei diese
mit den Nadeln abwechselnd angeordnet sein können. Bei den Nadeln 2a bis 2d handelt
es sich wiederum um Zungennadeln. Die Vorlegeteile 6a bis 6c sind
als Lamellen ausgebildet, die an ihrem Ende mit einem Winkelausschnitt
versehen sind. Ein Fadenführer 36 dient
dazu, den Nadeln 2a bis 2d und Vorlegeteilen 6a bis 6c des
einen Strickzylinders sowohl den Polfaden 24 als auch einen
weiteren Faden 32 zuzuführen.
Entsprechend sind auch in dem oberen Strickzylinder abwechselnd
Nadeln 3b bis 3d (Zungennadeln) und Vorlegeteile 5b, 5c angeordnet.
Auch den Strickwerkzeugen des oberen Strickzylinders wird Polfaden 24' und ein weiterer
Faden 33 zugeführt.
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Bei
der Fadenführung
werden die Nadeln so ausgetrieben, dass die jeweilige ausgetriebene
Nadel sowohl den Polfaden 24 als auch den weiteren Faden 32 erfasst.
Hingegen wird das Vorlegeelement 6a so ausgetrieben, dass
es nur den Polfaden 24 erfasst. Dies ist in 9 unten
links veranschaulicht. Entsprechend wird mit den Nadeln und Vorlegeteilen des
oberen Strickzylinders verfahren. Die Vorlegeteile 6a bis 6c halten
somit den Vorlegefaden in einer Zick-Zack-Linie oberhalb der rückgezogenen
Nadeln 2b bis 2d. Entsprechendes gilt für den oberen
Strickzylinder.
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Die
Nadeln der unteren Nadelfontur 2 bilden eine Gestrickfläche in Form
eines Gestrickschlauchs. Ebenso bilden die Nadeln der oberen Nadelfontur 3 eine
Gestrickfläche
in Form eines Gestrickschlauchs, der koaxial zu dem erstgenannten
Gestrickschlauch ist. Beide Gestrickschläuche sind untereinander durch
Polfäden
verbunden. Die Herstellung der Verbindung ist in 10 veranschaulicht.
Das Vorlegeteil 5b wird soweit ausgetrieben, dass der von
ihm getragene Polfaden 24' in
den Fangbereich der gegenüber
liegenden Nadel 2c gerät,
die den Polfaden fängt
und über
diesem die zuvor getragene Masche bestehend aus Polfaden 24 und
Faden 32 abschlägt.
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Dieses
Spiel wiederholt sich mit jedem Vorlegeteil.
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Eine
erfindungsgemäße Vorrichtung
zur Herstellung eines Abstandsgestricks kann in Form einer Rundstrickmaschine
mit zwei Strickzylindern oder mit Strickzylinder und Rippscheibe
ausgebildet sein. Zwischen den beiden dadurch festgelegten Nadelfonturen
ist eine Polfadenübergabeeinrichtung 4 angeord net,
die vorzugsweise zwei Gruppen 5, 6 von Vorlegeteilen
aufweist, die jeweils aus einer Ruheposition heraus in eine Fadenfangposition
bewegbar sind. Dabei bewegen sich die Vorlegeteile der einen Gruppe
zu den Haken der Nadeln des ersten Nadelbetts und die Vorlegeteile
der anderen Gruppe zu den Haken der Nadeln des anderen Nadelbetts.
Auf diese Weise wird die Erzeugung von Abstandsgestricken auf Rundstrickmaschinen
möglich,
wobei Zungennadeln Anwendung finden können und der Nadelhub auf ein übliches
Maß von
weniger als 14 mm begrenzt wird. Das Abstandsgestrick kann eine
Dicke von deutlich mehr als 14 mm aufweisen, d.h. eine Dicke, die
den Nadelhub bei weitem übersteigt.
-
- 1
- Strickmaschine
- 2,
3
- Nadelfontur
- 2a,
2a, 2c, 2d, 2e, 2f, 2g, 2h
- Nadeln
- 3a,
3b, 3c, 3d, 3e, 3f, 3g, 3h
- Nadeln
- 4
- Polfadenübergabeeinrichtung
- 5,
6
- Gruppen
- 5a,
5b, 5c
- Vorlegeteile
- 6a,
6b, 6c
- Vorlegeteile
- 7,
8
- Strickzylinder
- 9
- Platinenring
- 10,
11
- Füße
- 12,
13
- Schlösser, Antriebseinrichtungen
- 14,
15
- Führung
- 16,
17
- Antriebseinrichtung
- 18
- Rippscheibe
- 19,
20
- Führung
- 21,
22
- Lamellen
- 23
- Winkelausschnitte
- 24,
24'
- Polfaden
- 25
- Haken
- 26,
27
- Lamellen
- 28
- Winkelausschnitt
- 29,
30
- Gestrickflächen
- 31
- Polfadenschenkel
- 32,
33
- Fäden
- 34,
35
- Maschen
- 36
- Fadenführer