DE19628698C1 - Fahrzeugsitz - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz gemäß dem Oberbegriff des Patentanspruchs 1.

Solche belüfteten Fahrzeugsitze dienen der Verbesserung des Sitzklimakomforts sowohl beim Einsteigen in ein geparktes, durch längere Sonneneinstrahlung überhitztes Fahrzeug als auch über längere Fahrzeiten hinweg.

Bei einem bekannten Fahrzeugsitz dieser Art (DE 39 03 303 A1) bestehen die Mittel zum Belüften der als eindrückfeste Stützmatte aus einem großmaschigen, unregelmäßigen Kunststoffaden-Gewirk ausgebildeten Ventilationsschicht aus drei strahlförmigen und geschweiften Rohrstutzen aus elastischem Material, die in eine zentrale Profilaussparung im Bereich des hinteren Randes des Sitzteils eingesetzt und über einen Zentralverteiler an der Ausblasöffnung eines fahrzeugseitigen Gebläses angeschlossen sind. Die Zufuhr von warmer oder kalter Luft in die Ventilationsschicht kann mittels einer Regelklappe stufenlos reguliert werden. Die vom atmungsaktiven Polsterbezug abgekehrte Unterseite der Polsterung ist mit einer luftundurchlässigen Abdeckung versehen. Das Gebläse fördert einen Luftstrom in die Polsterung von Sitzteil und Rückenlehne, der die Ventilationsschicht durchströmt und durch die Poren des Polsterbezugs hindurch an die Körperflächen des Sitzenden gelangt.

Die Sitzbelüftung mittels klimatisierter Luft hat den entscheidenden Nachteil, daß durch die Verstellbarkeit des Fahrzeugsitzes zur Einstellung der an den Sitzbenutzer optimal angepaßten Sitzposition aufwendige und weitläufige flexible Luftkanäle zum Anschluß des Zentralverteilers an das Gebläse erforderlich sind. Zudem besitzt eine Kühlung mittels klimatisierter Luft eine recht extreme Trägheit, so daß kein kurzzeitig wirksames Abkühlen der Körperberührungsflächen des Fahrzeugsitzes bei einem durch Parken in der Sonne überhitzten Fahrzeugsitz erreicht werden kann. Das Einblasen von vorgekühlter Luft birgt zudem die Gefahr einer schnellen Unterkühlung einzelner Körperzonen, die noch dadurch verstärkt wird, daß die Luft im hinteren Bereich des Sitzteils bzw. am unteren Bereich der Rückenlehne einströmt und hier die stärkste Abkühlung bewirkt.

Bei einem ebenfalls bekannten Sitz (DE 40 14 550 A1) ist zur Erzielung eines wirksamen Abtransports von durch Transpiration des Sitzenden in den Polsterbezug eingedrungener Feuchtigkeit eine dahinter befindliche Schicht der Polsterung mit geringem Luftströmungswiderstand in einem mittleren Bereich der Rückenlehne mit einem Sauggebläse verbunden. Das Sauggebläse ist in die Rückenlehne integriert und führt die mit Feuchtigkeit angereicherte Saugluft durch eine Unterbrechung in der Lehnenrückwand ab. Die vom atmungsaktiven Polsterbezug abgekehrte Rückseite der luftdurchlässigen Polsterschicht ist mit einer Sperrschicht aus luftundurchlässigem Material belegt, die zusätzlich als Träger für die Wendel einer elektrischen Sitzheizung dient.

Bei einem ebenfalls bekannten Fahrzeugsitz (DE 16 54 400 B2). der aus zwei Kunststoffschalen zusammengesetzt ist, ist die dem Körper des Sitzenden zugekehrte Fläche der Schalenteile perforiert und der von den Sitzschalen eingeschlossene Hohlraum an einem umschaltbaren, Saug- oder Druckluft liefernden Gebläse angeschlossen. Alternativ ist das umschaltbare Gebläse innerhalb des Hohlraums zwischen den Schalenteilen angeordnet. Zusätzlich ist es möglich, die Druckluft zu beheizen und damit die Sitzschalen zu temperieren.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, einen Fahrzeugsitz mit Sitzklimakomfort der eingangs genannten Art so zu verbessern, daß einerseits störende Luftanschlußschläuche vermieden werden und andererseits eine schnell wirksame Abkühlung durch Sonneneinstrahlung stark aufgeheizter Sitzflächen ab dem Einsteigen ins geparkte Fahrzeug sichergestellt wird und eine zugfreie, gleichmäßige Kühlung der Körperberührungszonen des Sitzenden bei aufgeheiztem Sitz ohne Gefahr für eine Gesundheitsbeeinträchtigung und die kontinuierliche Ableitung der vom Sitzenden abgegebenen Transpirationsfeuchtigkeit garantiert werden kann.

Die Aufgabe ist bei einem Fahrzeugsitz der im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 definierten Gattung erfindungsgemäß durch die Merkmale im Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1 gelöst.

Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz hat den Vorteil, daß durch die Anordnung einer Vielzahl von Miniaturventilatoren oder -lüftern unmittelbar in der Polsterung ein großer Luftdurchsatz bei geringen Lüfterabmessungen erzielt wird, der auch ein durch Sonneneinstrahlung aufgeheiztes Polster in kurzer Zeit auf komfortable Temperatur herunterkühlt. Dabei wird die Ventilationsluft auf der Unterseite des Sitzes entnommen, also in einem Bereich im Fahrzeuginnenraum, in dem die niedrigste Lufttemperatur herrscht und im allgemeinen unter der mittleren Hauttemperatur des Menschen von ca. 34°C bleibt, wodurch sich die Wirksamkeit der Kühlung erheblich steigert. Durch diesen großen Luftdurchsatz mit günstig temperierter Luft wird auch ohne Einsatz eines Kühlaggregats eine gute Kühlung des Fahrzeugsitzes erreicht und die Unterkühlungserscheinungen beim Sitzenden, die bei gekühlter Luft zu Gesundheitsschäden führen können, vermieden. Mit Verzicht auf ein Kühlaggregat und Integration der Ventilatoren bzw. Lüfter in den Fahrzeugsitz selbst entfallen auch alle störenden, flexiblen Luftschläuche.

Die Miniaturlüfter oder Miniaturventilatoren haben noch den Vorteil, daß sie im Sitzteil und der Rückenlehne in unterschiedlicher Dichte, angepaßt an unterschiedlich starke Schwitztätigkeit der Körperregionen des Sitzenden, angeordnet werden können. Sie können zusätzlich so gesteuert werden, daß sie mit unterschiedlichen Drehzahlen laufen und/oder daß ihre Drehzahl im zeitlichen Ablauf entsprechend den momentanen Erfordernissen variiert wird. Bei Vorhandensein einer Fernbedienung für die Türschließung kann das Einschalten der Miniaturlüfter mit der Fernsteuerung gekoppelt werden, so daß die Belüftung des Fahrzeugsitzes noch vor dem Einstieg einsetzt. Zusätzlich können die Miniaturlüfter von Blasen auf Saugen umgeschaltet werden, so daß es auch möglich ist, nach Einsteigen und Platznehmen Feuchtigkeit von Haut und Kleidung des Sitzenden durch Saugluft abzuführen. Durch die Ventilationsschicht wird in den Körperberührungsflächen des Fahrzeugsitzes eine absolut zugfreie und über die Körperzonen gleichmäßige Abkühlung sichergestellt, so daß keine Erkältungsgefahr zu befürchten ist.

Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen Fahrzeugsitzes mit zweckmäßigen Weiterbildungen und Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Patentansprüchen angegeben.

Die Erfindung ist anhand von in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispielen im folgenden näher beschrieben. Es zeigen jeweils in schematischer Darstellung:

Fig. 1 bis 3 jeweils einen Längsschnitt eines Sitzteils eines Fahrzeugsitzes gemäß dreier Ausführungsbeispiele,

Fig. 4 einen Längsschnitt einer Rückenlehne eines Fahrzeugsitzes,

Fig. 5 eine Vorderansicht der Rückenlehne in Fig. 4.

Der Fahrzeugsitz weist in bekannter Weise ein am Fahrzeugboden verstellbar gehaltenes Sitzteil 11 und eine Rückenlehne 12 auf, die zur Neigungseinstellung über eine Schwenkrasterung mit dem Sitzteil 11 verbunden ist. Sitzteil 11 und Rückenlehne 12 besitzen jeweils eine Polsterung 13 bzw. 14. Das Sitzteil 11 ist in drei Ausführungsvarianten schematisch im Längsschnitt in Fig. 1-3 dargestellt. Fig. 4 und 5 zeigen in schematischer Darstellung die Rückenlehne 12 im Längsschnitt und in Vorderansicht.

Bezugnehmend auf Fig. 1 ist die Polsterung 13 des Sitzteils 11 auf einem Polsterträger 15 befestigt, der hier als ein Federkern aus Federdraht ausgebildet ist, der in einem Rahmen 16 des Sitzteils 11 aufgespannt ist. Die Polsterung 13 umfaßt eine auf dem Polsterträger 15 aufliegende Polsterauflage 17 aus Gummihaar oder Schaumstoff, eine die Polsterauflage 17 ganzflächig überziehende, luftdurchflutbare Ventilationsschicht 18 aus einem grobmaschigen Abstandsgewirk, eine auf der Ventilationsschicht 18 aufliegende Druckverteilungsschicht 19, die aus einem Abstandsgewirk, einem Vlies oder einem offenporigen Schaum bestehen kann, und einen die dem Sitzenden zugekehrte Oberfläche überspannenden luftdurchlässigen Polsterbezug 20. Zwischen Polsterbezug 20 und Druckverteilungsschicht 19 ist eine Bezugsfüllung 21 eingearbeitet und zwischen der Ventilationsschicht 18 und der Polsterauflage 17 eine dünne Schaumstoff- oder Vliesschicht 22 eingelegt. Die Bezugsfüllung 21, die ggf. noch Heizleiter einer elektrischen Sitzheizung aufnimmt, besteht aus einer Schicht offenporigem Schnittschaums und/oder aus einem Wollvlies.

In der Polsterauflage 17 sind eine Mehrzahl elektrisch angetriebener Miniaturventilatoren oder Miniaturlüfter 23 angeordnet, die Luft aus dem unterhalb des Sitzteils 11 befindlichen Bereich des Fahrzeuginnenraums ansaugen und in die Ventilationsschicht 18 blasen. In dem Abstandsgewirk der Ventilationsschicht 18, dessen senkrechte "Stege" weitmaschig und ungerichtet stehen, kann sich die Luft in allen Richtungen ausbreiten und bei unbesetztem Sitz durch den Polsterbezug 20 hindurch in den Luftraum oberhalb der Sitzoberfläche ausströmen und dadurch eine rasche Abkühlung der Sitzfläche bewirken. Bei besetztem Sitzteil 11 streicht die Luft im Abstandsgewirk der Ventilationsschicht 18 entlang und tritt an den offenen Enden der Polsterung 13 wieder aus. Sie erzeugt dabei einen Luftfeuchtigkeitsgradienten und führt die vom Sitzenden angefeuchtete Luft ab. Zum Einblasen der Luft sind in der Polsterauflage 17 eine Mehrzahl von den Miniaturlüftern 23 jeweils zugeordnete Luftkanäle 24 ausgebildet, die die Polsterauflage 17 von der der Ventilationsschicht 18 zugekehrten Vorderseite bis zu der von der Ventilationsschicht 18 abgekehrten Rückseite durchdringen. In jedem Luftkanal 24 ist nahe dessen der Rückseite der Polsterauflage 17 zugekehrtem Ende einer der Miniaturlüfter 23 angeordnet. Dabei werden die Luftkanäle 24 In der Polsterauflage 17 so verteilt, daß eine möglichst gleichmäßige, flächenhafte Durchlüftung der Ventilationsschicht 18 erreicht wird.

In dem Ausführungsbeispiel der Fig. 1 befinden sich die Luftkanäle 24 am hinteren und vorderen Ende des Sitzteils 11, und zwar innerhalb jeweils eines durch eine Abheftung abgetrennten Bereichs der Polsterauflage 17, so daß sie einen im wesentlichen gleichen Querabstand voneinander aufweisen. Oberhalb jeder einzelnen Luftkanalmündung ist in einem begrenzten Bereich zwischen der Ventilationsschicht 18 und der Druckverteilungsschicht 19 eine luftundurchlässige Zwischenlage 25, z. B. eine Folie oder eine Membran, angeordnet, an welcher die aus den Luftkanälen 24 ausströmende Luft umgelenkt wird und somit die Ventilationsschicht 18 in deren Längsrichtung durchströmt. Dadurch wird eine direkt Anströmung des Sitzenden im Bereich oberhalb der Luftkanalmündung vermieden, so daß für den Sitzenden keine fühlbaren Zugerscheinungen auftreten.

Bei dem in Fig. 2 dargestellten Sitzteil sind die Luftkanäle 24 mit darin befindlichen Miniaturlüftern 23 gleichmäßig im Bereich der Körperberührungsfläche in der Polsterauflage 17 angeordnet. Die an den Luftkanalmündungen in die Ventilationsschicht 18 eintretenden Luftströme sind im Prinzip in Richtung auf den Sitzenden gerichtet, jedoch werden sie durch eine zwischen Ventilationsschicht 18 und der Druckverteilungsschicht 19 eingelegte, luftundurchlässige Zwischenlage 25 mit begrenzten Abmessungen ganz oder teilweise in Richtung parallel zur Sitzoberfläche umgelenkt. Zusätzlich ist noch eine elektrische Sitzheizung vorgesehen, deren Heizdrähte 32 zwischen der Druckluftverteilungsschicht 19 und der Bezugsfüllung 21 angeordnet sind. Im übrigen stimmt der Aufbau der Polsterung 13 mit der in Fig. 1 überein, so daß gleiche Bauteile mit gleichen Bezugszeichen gekennzeichnet sind.

In einer hier nicht dargestellten Ausführungsform ist es möglich, die Luftkanalanordnungen im Sitzteil 11 gemäß Fig. 1 und 2 miteinander zu kombinieren, so daß die über die Körperberührungsfläche verteilte Anordnung der Luftkanäle 24 gemäß Fig. 2 noch in die Polsterung 13 gemäß Fig. 1 eingebracht wird.

Die Polsterung 13 im Sitzteil 11 gemäß dem in Fig. 3 dargestellten Ausführungsbeispiel entspricht weitgehend der in Fig. 2 dargestellten Polsterung 13. Zusätzlich sind in den Luftkanälen 24 Heizwendeln 26 angeordnet, die über einen gemeinsamen Ein-/Ausschalter mit einer elektrischen Stromquelle verbunden sind. Die Heizwendeln 26 sind den Miniaturlüftern 23 nachgeordnet, d. h. im Blasbetrieb werden die Heizwendeln 26 von der in die Ventilationsschicht 18 eingeblasenen Luft durchströmt und damit bei eingeschalteter Heizung aufgewärmt. Zur Verbesserung der Luftdurchlässigkeit ist die Druckverteilungsschicht 19, die hier als offenporiger Schnittschaum ausgebildet ist, in einem relativ dichten Raster gelocht, mit Ausnahme der Bereiche oberhalb der Luftkanalmündungen. Die einzelnen Löcher der Lochung sind in Fig. 3 mit 27 gekennzeichnet. Durch das Fehlen der Löcher 27 in dem begrenzten Bereich oberhalb der Luftkanalmündungen wird wiederum eine Umlenkung der Luft erzielt, so daß hier auf eine luftundurchlässige Zwischenlage, wie Folie oder Membran, im Sitzteil 11 gemäß Fig. 1 und 2 verzichtet werden kann. Mittels der Heizwendeln 26 kann die aus dem atmungsaktiven Polsterbezug 20 ausströmende Luft erwärmt werden, so daß auf die üblichen elektrischen Sitzheizmatten zur Sitzbeheizung verzichtet werden kann.

Bei der in Fig. 4 und 5 dargestellten Rückenlehne 12 des Fahrzeugsitzes ist die Polsterung 14 mit einem Lehnenspiegel 141 und zwei seitlichen Randwülsten 142, 143 ausgeführt. Zwischen der Polsterung 14 und einer luftundurchlässigen Rückwand 28 ist ein am unteren Ende der Rückenlehne 12 offener Hohlraum 29 vorgesehen (Fig. 4). Im Hohlraum 29. und zwar nahe dem unteren Ende der Rückenlehne 12, ist ein zentraler Lüfter 30 angeordnet, dessen Ansaugöffnung 301 nach unten zum offenen Ende des Hohlraums 29 weist und dessen Ausblasöffnung 302 mit einem flexiblen Kanal 31 verbunden ist. Wie bei dem Sitzteil 11 ist die Polsterung 14 der Rückenlehne 12 an einem hier nicht dargestellten Polsterträger, vorzugsweise einen in einem Rahmen verspannten Federkern, befestigt und weist eine Polsterauflage 17, eine die Polsterauflage 17 unter Zwischenlage einer luftundurchlässigen Schaumstoffschicht 22 ganzflächig überziehende Ventilationsschicht 18, eine auf der Ventilationsschicht 18 angeordnete Druckverteilungsschicht 19 und einen die zum Sitzenden weisende Oberfläche überspannenden, luftdurchlässigen Polsterbezug 20 auf. Die Ventilationsschicht 18 ist im Spiegelbereich am unteren Ende über die Polsterauflage 17 verlängert und an dem flexiblen Kanal 31 angeschlossen. In jedem Randwulst 142, 143 ist zumindest nahe dessen oberen Ende in der Polsterauflage 17 ein Luftkanal 24 mit darin einliegendem Miniaturlüfter 23 angeordnet, der einerseits in dem Hohlraum 29 und andererseits an der Ventilationsschicht 18 mündet. Die Schaumstoffschicht 22 ist im Bereich der Luftkanalmündung ausgespart. Während die beiden Miniaturlüfter 23 den Bereich der Randwülste 142 und 143 mit Luft versorgen, fördert der zentrale Lüfter 30 Luft ausschließlich in die Ventilationsschicht 18 des Lehnenspiegels 141. Wie bei dem Sitzteil 11 durchströmt im Lehnenspiegel 141 und in den Randwülsten 142, 143 die Luft die Ventilationsschicht 18 und gelangt durch die luftdurchlässige Druckverteilungsschicht 19 und den atmungsaktiven Polsterbezug 20 an die Oberfläche der Rückenlehne 12, wo sie entsprechende Körperzonen des Sitzenden entfeuchtet und ggf. mit Wärme versorgt. Im letzteren Fall ist auch der zentrale Lüfter 30 mit einer Heizwendel ausgestattet, die zusammen mit den Heizwendeln 26 im Sitzteil 11 und in den Randwülsten 142, 143 eingeschaltet bzw. ausgeschaltet wird.

Um Zugerscheinungen und damit verbundene Unterkühlung empfindlicher Körperzonen zu vermeiden, ist es zweckmäßig, folgende Steuerung der Miniaturlüfter 23 und des zentralen Lüfters 30 vorzusehen: Wenn die Türschließung betätigt wird, z. B. durch einen Schlüssel oder eine Infrarot-Fernbedienung, werden sämtliche Lüfter 23, 30 für den Blasbetrieb mit ihrer höchsten Stufe eingeschaltet. In einem beim Parken durch Sonneneinstrahlung aufgeheizten Fahrzeug wird damit Luft aus einem relativ kühlen Bereich unterhalb des Fahrzeugsitzes angesaugt und durch die Polsterung 13, 14 hindurch geblasen. Nach kurzer Zeit, während der eine Abkühlung der Polsteroberfläche von beispielsweise 80° auf beispielsweise 40° erfolgt ist, werden die Lüfter 23, 30 automatisch oder durch Knopfdruck des inzwischen eingestiegenen Sitzbenutzers auf niedrigere Drehzahl umgeschaltet. Ist die Abkühlung bei der verringerten Luftgeschwindigkeit noch zu stark, z. B. weil der Sitzbenutzer schon beim Einsteigen eine vom Schwitzen feuchte Haut oder Kleidung hatte, werden durch einen weiteren Schaltvorgang alle Lüfter 23, 30 auf eine noch niedrige Schaltstufe oder auf Saugbetrieb umgeschaltet. Damit wird ein Langzeitbetrieb mit geringer, aber dennoch wirksamer komfortabler Feuchtigkeitsabführung möglich.

Claims (10)

1. Fahrzeugsitz mit einem Sitzteil und einer Rückenlehne, mit einer jeweils in dem Sitzteil bzw. in der Rückenlehne integrierten Polsterung, die eine luftdurchflutbare′ insbesondere aus einem großmaschigen Abstandsgewirk bestehende Ventilationsschicht und einen die dem Sitzenden zugekehrte Oberfläche überspannenden, luftdurchlässigen Polsterbezug aufweist, und mit Mitteln zum Belüften der Ventilationsschicht, dadurch gekennzeichnet, daß die Ventilationsschicht (18) eine Polsterauflage (17) zumindest im Körperberührungsbereich ganzflächig überzieht, daß die Mittel zum Belüften der Ventilationsschicht (18) eine Vielzahl von in der Polsterauflage (17) integrierten, elektrisch angetriebenen Miniaturlüftern (23) aufweisen, die in die Polsterauflage (17) von der der Ventilationsschicht (18) zugekehrten Vorderseite bis zu der von der Ventilationsschicht (18) abgekehrten Rückseite durchdringenden Luftkanälen (24) angeordnet sind, und daß die Luftkanäle (24) in einer eine möglichst gleichmäßig flächenhafte Durchlüftung der Ventilationsschicht (18) bewirkenden Anordnung in der Polsterauflage (17) verteilt sind.

2. Sitz nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Miniaturlüfter (23) in den Luftkanälen (24) jeweils nahe deren der Rückseite der Polsterauflage (17) zugekehrten Ende angeordnet sind.

3. Sitz nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß in den Luftkanälen (24) jeweils eine Heizwendel (26) angeordnet ist und daß die Heizwendel (26) über einen Ein- /Ausschalter mit einer elektrischen Stromquelle verbunden sind.

4. Sitz nach einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß zwischen der Ventilationsschicht (18) und dem Polsterbezug (20) eine luftdurchlässige Druckverteilungsschicht (19), z. B. aus einem Abstandsgewirk, einem Vlies oder einem offenporigen Schaum, angeordnet ist.

5. Sitz nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Druckverteilungsschicht (19) mit Ausnahme eines oberhalb der einzelnen Luftkanalmündungen liegenden begrenzten Bereichs gelocht ist und vorzugsweise daß das Lochungsraster sehr eng gewählt ist.

6. Sitz nach einem der Ansprüche 1 - 4, dadurch gekennzeichnet daß in einem begrenzten Bereich oberhalb der einzelnen Luftkanalmündungen auf der von den Luftkanalmündungen abgekehrten Oberseite der Ventilationsschicht (18) eine luftundurchlässige Zwischenlage (25), z. B. eine Folie oder eine Membran, angeordnet ist.

7. Sitz nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkanäle (24) in der Polsterauflage (17) nahe dem vorderen und hinteren Ende des Sitzteils (11) mit vorzugsweise gleichem Querabstand voneinander angeordnet sind.

8. Sitz nach einem der Ansprüche 1-6, dadurch gekennzeichnet, daß die Luftkanäle (24) gleichmäßig über den Bereich der Körperberührungsfläche des Sitzteils (11) verteilt sind.

9. Sitz nach einem der Ansprüche 1-8, dadurch gekennzeichnet, daß die Polsterung (14) der Rückenlehne (12) mit einem Lehnenspiegel (141) und zwei seitlichen Randwülsten (142,143) ausgeführt ist und zwischen Polsterung (14) und einer luftundurchlässigen Rückwand (28) ein am unteren Ende der Rückenlehne (12) offener Hohlraum (29) vorgesehen ist, daß am unteren Ende im Hohlraum (29) ein zentraler Lüfter (30) angeordnet ist und daß die Ventilationsschicht (18) zumindest im Lehnenspiegelbereich am unteren Ende über die Polsterauflage (17) hinweg verlängert und an einem mit dem Auslaß (302) des Lüfters (30) verbundenen, flexiblen Kanal (31) angeschlossen ist.

10. Sitz nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß jedem Randwulst (142, 143) mindestens ein im Hohlraum (29) mündender Luftkanal (24) mit darin angeordnetem Miniaturlüfter (23) zugeordnet ist.