DE19810936C2 - Fahrzeugsitz - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft einen Fahrzeugsitz gemäß dem
Oberbegriff des Patentanspruchs 1.
Bei einem bekannten Fahrzeugsitz dieser Art (US 3 137 523)
ist unterhalb eines Stützrahmens für den Polsterträger eine
über den gesamten Stützrahmen sich erstreckende, zum
Fahrzeugboden hin abgeschlossene Luftkammer ausgebildet. Der
Luftkanal durchdringt die Luftkammer in deren hinteren, der
Rückenlehne naheliegenden Bereich und endet innerhalb eines
zwischen dem Lehnenpolster und der Rückwand der Rückenlehne
ausgebildeten Hohlraums. Am Ende des Luftkanals und in dem die
Luftkammer durchdringenden Kanalabschnitt ist jeweils eine
Ausströmöffnung im Luftkanal vorgesehen, so daß die dem
Luftkanal zugeführte, z. B. mittels einer Klimaanlage
konditionierte Luft einerseits in die Luftkammer und
andererseits in den Hohlraum einströmt und sich jeweils dort
über die gesamte Polsterfläche verteilen kann. Im Polster
selbst ist eine Vielzahl von Luftkanälen ausgebildet, die das
Polster durchdringen und an der Polsteroberfläche einerseits
und an der Polsterunter- oder -rückseite andererseits münden.
Durch Einspeisen von Warm- oder Kaltluft in den Luftkanal kann
die Sitzfläche und die Lehnenfläche des Sitzes erwärmt oder
gekühlt werden.
Bei einem ebenfalls bekannten Fahrzeugsitz (FR 2 694 527 A1)
ist in das Polster von Sitzteil und Rückenlehne jeweils eine
Luftkammer aus halbsteifem Kunststoff eingesetzt, die auf der
zur Sitzoberfläche weisenden Seite perforiert ist. Das mit
schwammartiger Struktur ausgebildete Polster ist
luftdurchlässig, so daß die aus den Luftkammern austretende
Luft durch das Polster hindurch zur Polsteroberfläche gelangen
und dort abströmen kann. Die beiden Kammern werden über
flexible Schläuche von der Klimaanlage des Fahrzeugs mit
konditionierter Luft versorgt.
Bei einem ebenfalls bekannten Fahrzeugsitz (US 3 127 931) ist
das Polster von Sitzteil und Rückenlehne aus luftdurchlässigem
Material hergestellt und über frei im Polster mündende
Luftversorgungsleitungen mit der Klimaanlage des Fahrzeugs
verbunden. Wird vom Sitzbenutzer einen Kühlen des Sitzes
gewünscht, so sind am Gebläse der Klimaanlage vorhandene
Ventile derart umzuschalten, daß die Versorgungsleitungen an
dem Gebläseeinlaß liegen. Luft wird von der Polsteroberfläche
durch das Polster hindurch angesaugt und erzeugt durch die
Luftströmung einen Kühlungseffekt an der Polsteroberfläche.
Wird eine Erwärmung des Sitzes gewünscht, so muß wiederum ein
Umschalten der Ventile vorgenommen werden, wodurch nunmehr von
der Klimaanlage erwärmte Luft in die Versorgungsleitungen
eingeblasen wird. Diese Luft tritt durch die Polster von
Sitzteil und Lehne hindurch und strömt an der
Polsteroberfläche aus, wodurch die Polster erwärmt werden.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, bei einem
Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art die Sitzbelüftung zu
vereinfachen und belüftungswirksamer zu gestalten.
Die Aufgabe ist in einem Fahrzeugsitz der im Oberbegriff des
Patentanspruchs 1 definierten Gattung erfindungsgemäß durch
die Merkmale im Kennzeichenteil des Patentanspruchs 1 gelöst.
Der erfindungsgemäße Fahrzeugsitz hat den Vorteil, daß durch
die direkte Anströmung der Unterseite der Sitzfläche mit Luft
auf die Ausbildung einer fertigungstechnisch aufwendigen,
geschlossenen Luftkammer unterhalb des Polsters zur
Luftverteilung und großflächigen Durchlüftung des Polsters
verzichtet werden kann. Die an der Unterseite des Polsters
entlangstreichende Luft erzeugt bei stark erwärmter
Polsteroberfläche einen Temperatur- und
Luftfeuchtigkeitsgradienten, wodurch nicht nur Wärme sondern
auch die vom Sitzenden erzeugte Transpirationsfeuchtigkeit gut
aus dem nach unten offenen Sitzteil abgeleitet und so das
Mikroklima auf der Sitzoberfläche verbessert wird. Die
Anströmdüse zur Direktbelüftung ist kostengünstig herstellbar
und läßt sich räumlich leicht unterbringen. Die
Fertigungskosten betragen nur einen Bruchteil der für eine
Luftkammer anzusetzenden Kosten. Der Fahrzeugsitz muß
gegenüber einem herkömmlichen Sitz ohne Belüftung konstruktiv
nicht geändert werden, so daß auch eine Nachrüstung des Sitzes
mit einer Sitzbelüftung möglich ist.
Bei einem hochwertigen Sitz mit Roßhaarfütterung des Polsters
und Metallgeflechtmatte als Polsterträger, die sich über
Sitzfedern an einem in einem Sitzuntergestell gehaltenen
Stützrahmen abstützt, wird die Düse zwischen den Sitzfedern im
Bereich zwischen Stützrahmen und Polsterträger angeordnet und
vorzugsweise aus einem Weichelastomer hergestellt, damit sie
bei lokaler Extremdurchfederung der Sitzfedern nicht beschädigt
wird. Bei strukturierten Schaumstoffsitzen kann es von Vorteil
sein, die Düse am Schaumstoffpolster direkt zu befestigen.
Der Luftkanal ist vorzugsweise als flexibler
Schlauch ausgeführt, damit er die Längsverstellmöglichkeit des
Sitzes nicht beeinträchtigt, und vorzugsweise an einem längs
eines Kardantunnels verlegten Luftversorgungsstrang einer
Klimaanlage seitlich angeschlossen.
Vorteilhafte Ausführungsformen des erfindungsgemäßen
Fahrzeugsitzes mit zweckmäßigen Weiterbildungen und
Ausgestaltungen der Erfindung sind in den weiteren Ansprüchen
angegeben.
Gemäß einer vorteilhaften Ausführungsform der Erfindung ist in
den mit der Düse verbundenen Luftkanal mittels einer
Steuerklappe wahlweise Gebläseluft einer Klimaanlage oder aus
dem Raumbereich unterhalb des Sitzteils angesaugte Gebläseluft
einspeisbar. Hierzu sind ein Gebläsestutzen mit einem
integrierten Gebläse und einer unterhalb des Sitzteils,
vorzugsweise fahrzeugbodennah, angeordneten Luftansaugöffnung,
der von einem mit dem Klimakanal in Verbindung stehenden
Anschlußstutzen für den Luftkanal abzweigt und eine an der
Abzweigstelle zur Steuerung der Luftdurchtrittsquerschnitte
von Anschluß- und Gebläsestutzen angeordnete Steuerklappe
vorgesehen, die so ausgebildet ist, daß sie in zwei
Endschwenkstellungen jeweils wechselweise den einen
Luftdurchtrittsquerschnitt freigibt und den anderen sperrt und
in dazwischenliegenden Schwenkstellungen beide
Luftdurchtrittsquerschnitte teilweise freigibt. Durch diese
konstruktive Ausgestaltung werden zwei zusätzliche Vorteile
erreicht. Zum einen kann in Hinblick auf eine schnelle Vorab
abkühlung der z. B. durch Sonneneinstrahlung aufgeheizten
Polsteroberfläche eine Luftversorgung zur Belüftung des
Fahrzeugsitzes nicht über den Klimakanal aus dem aufgeheizten
Klimakasten, sondern durch Luftansaugung aus dem kühleren
Bereich unterhalb des Fahrzeugsitzes erfolgen. Damit wird ohne
Einschalten der Klimaanlage das Polster des Fahrzeugsitzes mit
kühler Luft aus dem Fußbereich angeströmt und in kürzester Zeit
auf eine komfortable Temperatur heruntergekühlt. Diese Belüf
tungsart eignet sich auch für die Dauerbelüftung aus einer
Solarstromquelle, sofern eine bestimmte Sitz- oder Raum
temperatur überschritten wird. Bei Fahrzeugen mit
ferngesteuerter Zentralverriegelung kann die Aktivierung des
Gebläses im Gebläsestutzen und die entsprechende Umsteuerung
der Steuerklappe mit der Entriegelung des Fahrzeugs erfolgen,
so daß noch vor Einsteigen in das Fahrzeug die Sitzbelüftung
einsetzt. Des weiteren besteht der Vorteil, daß bei
eingeschalteter Klimaanlage zunächst Kaltluft direkt in den
heißen Sitz gefördert wird, um die Stauwärme schneller
aus der gesamten Sitzanlage herauszubefördern. Wenn die
Abkühlung stattgefunden hat, wäre eine weitere
Kaltluftbeaufschlagung für den Sitzenden unangenehm, so daß
durch teilweises Öffnen der Steuerklappe nunmehr eine
Beaufschlagung der Polsterunterseite mit Mischluft möglich
ist. Die Mischluft erlaubt - im Gegensatz zu einer
Kaltluftdrosselung - eine höhere Luftgeschwindigkeit in der
Sitzbelüftung. Dies hat positive Auswirkungen auf eine
gleichmäßigere Temperaturverteilung im Sitz und eine
verbesserte Feuchtigkeitsaufnahme, da zu langsame Luftströme
und zu stark vorgekühlte Luft nur wenig Feuchtigkeit
aufzunehmen vermögen.
Die Erfindung ist anhand eines in der Zeichnung dargestellten
Ausführungsbeispiels im folgenden näher beschrieben. Es zeigen
jeweils in schematischer Darstellung:
Fig. 1 ausschnittweise eine Draufsicht einer
Fahrgastzelle eines Personenkraftwagens mit
einem Vordersitz und einer
Sitzbelüftungsvorrichtung,
Fig. 2 einen Schnitt eines Fahrzeugsitzes in der
Fahrgastzelle in Fig. 1 gemäß Schnittlinie II-II
in Fig. 1,
Fig. 3 eine vergrößerte Darstellung des Ausschnitts III in
Fig. 1 mit modifizierter Sitzbelüftungsvorrichtung.
Die in Fig. 1 ausschnittweise in Draufsicht dargestellte
Fahrgastzelle 10 ist mit mindestens zwei am Fahrzeugboden 11
befestigten Vordersitzen ausgerüstet, von denen lediglich der
Fahrersitz 12 in Draufsicht dargestellt ist. Zwischen den
beiden Vordersitzen hindurch erstreckt sich in
Fahrzeuglängsrichtung ein Klimakanal 13, der bei Fahrzeugen
mit Hinterradantrieb in oder auf einem Kardantunnel 14 verlegt
ist. Der an dem Ausgang eines sog. Klimakastens 46 einer
Klimaanlage angeschlossene Klimakanal 13 endet unmittelbar vor
dem Fond der Fahrgastzelle 10 und ist hier mit
Luftausströmdüsen 15 zur Belüftung des Fond mit klimatisierter
Luft versehen. Der Fahrersitz 12 weist ein Sitzteil 16, das in
Fahrzeuglängsrichtung verschiebbar am Fahrzeugboden 11
gehalten ist, sowie eine Rückenlehne 17 auf, die zur
Einstellung einer individuell gewünschten Lehnenneigung
schwenkbar am Sitzteil 16 befestigt ist. Wie Fig. 2 zeigt,
sind zur Längsverschiebung des Sitzteils 16 zwei
Führungsschienen 18 am Fahrzeugboden 11 im Parallelabstand
befestigt, und das Sitzteil 16 ist mit zwei C-Profilschienen
19 ausgestattet, von denen jeweils eine eine Führungsschiene
18 auf deren Ober- und Unterseite übergreift. Zwischen den
Führungsschienen 18 und den C-Profilschienen 19 sind Kugeln 20
eingelegt, die sich auf der Ober- und Unterseite der
Führungsschienen 18 zwischen den Führungsschienen 18 und den
C-Profilschienen 19 abrollen. Wie nicht weiter dargestellt
ist, kann das Sitzteil 16 in diskreten Verschiebepositionen
jeweils am Fahrzeugboden 11 arretiert werden. Die C-
Profilschienen 19 sind Teil eines Grundrahmens oder
Sitzuntergestells 21, auf dessen Oberseite ein bügelförmiger
Stützrahmen 22 befestigt ist. Auf dem Stützrahmen 22 stützt
sich ein am Sitzuntergestell 21 randseitig gehaltener
Polsterträger 23 über Sitzfedern 24 ab. Der luftdurchlässig
ausgebildete Polsterträger 23 nimmt auf seiner von den
Sitzfedern 24 abgekehrten Oberseite ein luftdurchlässiges
Polster 25 auf, das mit einem luftdurchlässigen Polsterbezug
26 aus textilem Stoff oder einem perforierten Leder oder
Kunstleder überspannt ist. Der Polsterbezug 26 ist am
Sitzuntergestell 21 befestigt. Im Ausführungsbeispiel der
Fig. 2 ist der Polsterträger 23 als Metallgeflechtmatte
ausgebildet und das Polster 25 mit einer Roßhaarfüllung
versehen. Die seitlich längsverlaufenden Polsterkanten werden
von einem Schaumstoffkörper 27 gebildet.
Zur Sicherstellung eines guten Sitzklimakomforts ist ein
Luftkanal 28 von dem Klimakanal 13 abgezweigt und zu dem
Sitzteil 16 geführt, der in einer unterhalb des Polsterträgers
23 angeordneten Düse 30 mündet. Um die Verschiebbarkeit des
Sitzteils 16 nicht zu beeinträchtigen, ist der Luftkanal 28
als flexibler Schlauch 29 ausgeführt, der an einem seitlichen
Luftanschlußstutzen 31 des Klimakanals 13 angeschlossen ist.
Mittels einer in Fig. 3 dargestellten, manuell
oder motorisch oder per Thermostatelement betätigbaren
Steuerklappe 45 kann der Luftanschlußstutzen 31
gegenüber dem Klimakanal 13 abgesperrt oder freigegeben
werden, so daß im letzteren Fall klimatisierte Luft über den
flexiblen Schlauch 29 zur Düse 30 strömt. Die Düse 30 ist so
ausgebildet, daß der aus ihr austretende Luftstrom
aufgefächert wird und die auf dem Polsterträger 23 aufliegende
untere Polsterfläche des Polsters 25 direkt anströmt. Hierzu
weist die Düse 30 zwei im Parallelabstand voneinander
angeordnete, in Fahrzeuglängsrichtung, also in Sitztiefe, sich
erstreckende Luftaustrittsflächen 32, 33 auf, die von den
Mündungen zweier V-förmig angeordneter Lufttrichter 34, 35
gebildet sind. Die aus einem Weichelastomer hergestellte Düse
30 ist im Zwischenraum zwischen Stützrahmen 22 und
Polsterträger 23 angeordnet und mit zum Polsterträger 23
weisenden Luftaustrittsflächen 32, 33 am Stützrahmen 22
befestigt.
Wird nunmehr klimatisierte Luft aus dem Klimakanal 13 in den
Luftkanal 28 geleitet, so wird die Sitzfläche über die Düse 30
direkt von unten angeströmt. Führt der Klimakanal, z. B. in den
Sommermonaten Kaltluft, so wird nicht nur Wärme sondern auch
Feuchtigkeit aus dem nach unten offenen Sitzteil 16
abtransportiert. In kälteren Jahreszeiten kann mit warmer Luft
aus der Klimaanlage die Sitzfläche problemlos aufgewärmt
werden. Die Herstellung der Düse 30 aus Weichelastomer
vermeidet, daß bei lokaler Extremdurchfederung des Polsters 25
bzw. der Sitzfedern 24 die Düse 30 beschädigt wird. Wie in
Fig. 3 dargestellt ist, kann in Hinblick auf eine schnelle
Abkühlung der z. B. durch Sonneneinstrahlung beim Parken
aufgeheizten Polsteroberfläche die Luft für die Sitzbelüftung
nicht aus dem ebenfalls durch die Sonne aufgeheizten
Klimakasten 46, sondern durch Luftansaugung aus dem kühleren
Bereich unterhalb des Sitzes entnommen werden. Diese
Luftansaugung aus dem Untersitzbereich kann bei Fahrzeugen mit
ferngesteuerter Zentralverriegelung mit der Entriegelung
aktiviert werden, so daß noch vor Einsteigen in das Fahrzeug
das Polster 25 durch Direktanblasen mit kühler Luft auf eine
komfortable Temperatur heruntergekühlt wird. Im einzelnen ist
hierzu am Luftanschlußstutzen 31 des Klimakanals 13 für den
Luftkanal 28 bzw. den flexiblen Schlauch 29 ein Gebläsestutzen
42 angesetzt, in dem ein hier als elektromotorisch
angetriebener Kleinventilator ausgebildetes Gebläse 43
integriert ist. Der Gebläsestutzen 42 weist eine
Luftansaugöffnung 44 auf, die unterhalb des Sitzteils 16 in
Nähe des Fahrzeugbodens 11 mündet. Wie bekannt, ist bei
Fahrzeugen, die beim Parken durch Sonneneinstrahlung
aufgeheizt werden, die Lufttemperatur in diesem Raumbereich am
kühlsten. An der Mündungsstelle des Gebläsestutzens 42 im
Luftanschlußstutzen 31 ist eine Steuerklappe 45 vorgesehen,
die vorzugsweise motorisch schwenkbar und so ausgebildet ist,
daß sie in der einen Endstellung (in Fig. 3 ausgezogen
dargestellt) den Gebläsestutzen 42 vollständig verschließt und
den Luftaustrittsstutzen 31 des Klimakanals 13 vollständig
freigibt und in ihrer anderen Schwenkendstellung (in Fig. 3
strichliniert dargestellt) den Gebläsestutzen 42 vollständig
freigibt und den Luftanschlußstutzen 31 absperrt. In diesem
Schwenkbereich kann die Steuerklappe 45 jede beliebige
Schwenkposition einnehmen, so daß die Luftströme aus
Gebläsestutzen 42 und aus dem Luftanschlußstutzen 31 beliebig
gemischt werden können.
Bei der vorstehend beschriebenen Sitzkühlung eines in der
Sonne parkenden Fahrzeugs, die mit ferngesteuerter
Entriegelung der Zentralverriegelung des Fahrzeugs aktiviert
wird, wird das Gebläse 43 eingeschaltet und die Steuerklappe
45 in ihre in Fig. 3 strichliniert dargestellte
Schwenkendstellung überführt. Damit wird über die Düse 30 das
aufgeheizte Polster 25 mit kühlerer Luft aus dem
Untersitzbereich beaufschlagt und noch vor Einschalten der
Klimaanlage gekühlt. Nach Einschalten der Klimaanlage kann
durch Umsteuern der Steuerklappe 45 in die in Fig. 3
ausgezogen dargestellte Schwenkendstellung der Sitz mit
Kaltluft aus der Klimaanlage gekühlt werden. Hat die Abkühlung
stattgefunden, so wird eine weitere Beaufschlagung des Sitzes
mit Kaltluft von dem Sitzenden als unangenehm empfunden.
Nunmehr kann die Steuerklappe 45 bei eingeschaltetem Gebläse
43 soweit aufgesteuert werden, daß der Kaltluft aus dem
Klimakanal 13 wärmere Luft aus dem Fahrzeuginnenraum
zugemischt wird. Damit wird eine höhere Luftgeschwindigkeit in
der Sitzbelüftung und eine damit einhergehende gleichmäßigere
Temperaturverteilung im Sitz und verbesserte
Feuchtigkeitsaufnahme erzielt.
Wie in Fig. 1 dargestellt ist, kann eine gleichartige Düse 30'
für den hier nicht dargestellten identisch aufgebauten
Beifahrersitz vorgesehen werden, die in gleicher Weise an
einen Luftanschlußstutzen 31' des Klimakanals 13 angeschlossen
ist. Die mit der Düse 30 für den Fahrersitz 12
übereinstimmenden Bauteile der Düse 30' sind mit gleichen
Bezugszeichen versehen, die zur Unterscheidung mit einem
Beistrich gekennzeichnet sind.
Die in Fig. 1 in Draufsicht zu sehende Rückenlehne 17 des
Fahrersitzes 12, die oberseitig eine Kopfstütze 36 trägt,
weist ein Lehnenpolster 37 auf, das eine ähnliche Struktur
haben kann, wie das Polster 25 des Sitzteils 16. Wie allgemein
bekannt und daher hier nicht weiter dargestellt ist, ist
zwischen der Rückseite des Lehnenpolsters 37 und einer die
Rückseite der Rückenlehne abdeckenden, rückwärtigen
Lehnenverkleidung 38 üblicherweise ein Hohlraum ausgebildet,
der sich von der Unterkante der Rückenlehne 17 bis nahe an die
die Kopfstütze 36 tragende Oberkante der Rückenlehne 17
erstreckt und polsterseitig unmittelbar von dem ebenfalls
luftdurchlässig ausgebildeten Polsterträger begrenzt wird. Zur
Klimatisierung auch des Lehnenpolsters 37 ist die Düse 30 mit
einem Abzweig 39 versehen und an dem Abzweig 39 ein im unteren
Bereich des Hohlraums angeordneter Luftausströmer 40
angeschlossen. Wie in Fig. 1 strichliniert angedeutet ist,
weist der Luftausströmer 40 zur breitflächigen Anströmung der
Rückseite des Lehnenpolsters 37 einen in Sitzbreite sich
erstreckenden Luftaustrittsschlitz 41 auf. Bei der Belüftung
des Luftkanals 28 von dem Klimakanal 13 aus wird damit auch
zusätzlich das Lehnenpolster 37 gewärmt oder gekühlt, je
nachdem ob der Klimakanal 13 Warm- oder Kaltluft führt.
Claims (12)
1. Fahrzeug mit einem Sitzteil, das einen luftdurchlässigen
Polsterträger und ein auf diesem aufliegendes,
luftdurchlässiges Polster aufweist, und mit einer Vorrichtung
zur Sitzbelüftung, die einen zum Sitzteil führenden, mit
konditionierter Luft gespeisten Luftkanal sowie eine unterhalb
des Polsters im Luftkanal ausgebildete Luftausströmöffnung
aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Luftausströmöffnung mit einer den über die
Luftausströmöffnung austretenden Luftstrom auffächernden Düse
(30) versehen ist, die so ausgebildet ist, daß der
aufgefächerte Luftstrom die auf dem Polsterträger (23)
aufliegende, untere Polsterfläche des Polster (25) direkt
anströmt.
2. Sitz nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (30) mindestens eine der Polsterunterseite
zugekehrte, langgestreckte, schlitzartige Luftaustrittsfläche
(32, 33) aufweist.
3. Sitz nach Anspruch 2,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (30) zwei im Parallelabstand voneinander
angeordnete Luftaustrittsflächen (32, 33) aufweist, die sich in
Richtung Sitztiefe erstrecken.
4. Sitz nach Anspruch 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß die beiden Luftaustrittsflächen (32, 33) von den Mündungen
zweier V-förmig angeordneter Lufttrichter (34, 35) gebildet
sind.
5. Sitz nach einem der Ansprüche 1-4,
bei dem der Polsterträger über Sitzfedern auf einem
Stützrahmen abgestützt ist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (30) im Zwischenraum zwischen Stützrahmen (22)
und Polsterträger (23) angeordnet und vorzugsweise am
Stützrahmen (22) befestigt ist.
6. Sitz nach Anspruch 5,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (30) aus einem Weichelastomer und der Luftkanal
(28) aus einem flexiblen Schlauch (29) hergestellt ist.
7. Sitz nach Anspruch 5 oder 6,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Polsterträger (23) als Metallgeflechtmatte ausgebildet
ist und das Polster (23) Roßhaarfüllung aufweist.
8. Sitz nach einem der Ansprüche 1-7,
dadurch gekennzeichnet,
daß in den mit der Düse (30) verbundenen Luftkanal (28)
mittels einer Steuerklappe (45) wahlweise Gebläseluft einer
Klimaanlage und/oder aus dem Raumbereich unterhalb des
Sitzteils (16) angesaugte Gebläseluft einspeisbar ist.
9. Sitz nach Anspruch 8,
dadurch gekennzeichnet,
daß an einem mit dem Klimakanal (13) in Verbindung stehenden
Anschlußstutzen (31) für den Luftkanal (28) ein Gebläsestutzen
(42) mit einem integrierten Gebläse (43) und einer unterhalb
des Sitzteils (16) vorzugsweise fahrzeugbodennah angeordneten
Luftansaugöffnung (44) abzweigt und daß an der Abzweigstelle
die Steuerklappe (45) zur Steuerung der
Luftdurchtrittsquerschnitte von Anschluß- und Gebläsestutzen
(31, 42) so angeordnet ist, daß sie in zwei
Schwenkendstellungen jeweils wechselweise den einen
Luftdurchtrittsquerschnitt freigibt und den anderen sperrt und
in dazwischenliegenden Schwenkstellungen beide
Luftdurchtrittsquerschnitte teilweise freigibt.
10. Sitz nach einem der Ansprüche 1-9, mit einer
Rückenlehne, die einen zwischen einem Lehnenpolster und einer
rückwärtigen Lehnenverkleidung ausgebildeten, sich über das
gesamte Lehnenpolster erstreckenden Hohlraum aufweist,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Düse (30) einen Abzweig (39) aufweist, der mit einem
im unteren Bereich des Hohlraums angeordneten Luftausströmer
(40) verbunden ist.
11. Sitz nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Luftausströmer (40) einen in Sitzbreite sich
erstreckenden Luftaustrittsschlitz (41) aufweist.
12. Sitz nach Anspruch 10,
dadurch gekennzeichnet,
daß die Abströmöffnungen der Rückenlehne (17) so gestaltet und/
oder angeordnet sind, daß ein Teil der Abströmöffnungen einen
Luftschleier erzeugt, der auch die Türfüllungen bestreichen
kann.
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