DE102005018445B3

DE102005018445B3 - Klimatisierungseinrichtung für einen Sitz

Info

Publication number: DE102005018445B3
Application number: DE102005018445A
Authority: DE
Inventors: Stefan Stöwe; Thomas Ulbrich; Jens Harnisch
Original assignee: WET Automotive Systems AG
Current assignee: Gentherm GmbH
Priority date: 2005-04-20
Filing date: 2005-04-20
Publication date: 2006-06-29
Anticipated expiration: 2025-04-21
Also published as: US7618089B2; US20060249995A1

Abstract

Die Erfindung betrifft eine Klimatisierungseinrichtung für einen Sitz (10), insbesondere einen Fahrzeugsitz, welcher mindestens ein Polster (24) mit mindestens einem Bezug (18) aufweist und welcher mindestens zwei klimatisierte Zonen (50, 52) an einer einem Benutzer zugewandten Oberfläche aufweist, zwischen denen mindestens eine längliche Vertiefung (27) mit einem gegenüber den klimatisierten Zonen (50, 52) vertieften Bodenniveau vorgesehen ist, und in welche der Bezug (18) zumindest teilweise in Richtung auf das Bodenniveau der Vertiefung (27) hineingezogen ist. DOLLAR A Es ist vorgesehen, dass die klimatisierten Zonen (50, 52) und die mindestens eine Vertiefung (27) durch mindestens eine Verbindungseinrichtung (32) für Luft durchlässig miteinander verbunden sind, dass die mindestens eine Vertiefung (27) in Querrichtung trotz des Bezugs (18) zumindest teilweise für Luft durchgängig ist und dass die mindestens eine Verbindungseinrichtung (32) zwischen den klimatisierten Zonen (50, 52) und der mindestens einen Vertiefung (27) im Wesentlichen auf oder oberhalb des Bodenniveaus angeordnet ist.

Description

Die vorliegende Erfindung betrifft eine Klimatisierungseinrichtung für einen Sitz, insbesondere für einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs 1.
Bei klimatisierten Fahrzeugsitzen oder anderen Sitzmöbeln mit luftführenden Schichten im Bereich von Sitz- und/oder Lehnenkontaktflächen tritt bei abgesteppten Sitzbezügen oftmals das Problem auf, dass die durch Abheftungen voneinander getrennten Bereiche einer Sitz- bzw. Lehnenfläche nur ungleichmäßig klimatisiert werden, da eine Strömungsverbindung über die Bezugsabheftgräben hinweg nicht in ausreichendem Maß gegeben ist.
Die Verwirklichung von Bezugsabheftgräben über eine Ventilationsschicht aus einem Abstandsgewirke hinweg ist nach momentanem Stand der Technik weder optisch noch luftführungstechnisch realisierbar. Weder 90° Winkel noch glatte Polsterkanten können mit den bekannten Distanzmedien geformt werden, so dass Gräben bzw. Bezugskanten, die durch Distanzmedien gebildet sind, nicht sauber aussehen. Ein allgemein gängiges Vorgehen ist es, Abstandsgewirke nur in grabenfreie Bereiche des Sitzes einzubringen und die durch Abheftgräben voneinander getrennten Sitzbereichsflächen jeweils getrennt voneinander, bspw. durch Minilüfter, zu belüften.

Aus der DE 100 24 879 C1 ist ein klimatisierbarer Fahrzeugsitz bekannt, der eine unter einem Polsterteil angeordnete, luftdurchflutbare Ventilationsschicht sowie eine über dieser Ventilationsschicht angeordnete, luftdurchlässige obere Polsterschicht aufweist. Das Polster ist mit einem Polsterbezug überspannt und mit Abheftungen versehen, entlang derer der Polsterbezug über Befestigungsmittel mit der oberen Polsterschicht verbunden ist. Damit die durch Abheftungen vom Sitzspiegel unterteilten Seitenwangen des Polsters ebenfalls durch das Gebläse für die Sitzspiegel zur Sitzbelüftung mit Luft versorgt werden können, erstreckt sich die Ventilationsschicht bis in Seitenwangen des Polsters.

Um dabei eine ausreichende Luftversorgung der Seitenwangen zu erreichen, weist die Ventilationsschicht im Bereich der Abheftungen eine annähernd unveränderte Dicke auf.

Ein Fahrzeugsitz der in der DE 100 24 879 C1 genannten Art, der einen Polsterbezug mit Abheftungen aufweist, ist weiterhin aus der DE 102 07 490 C1 bekannt. Hierbei sind ein Polsterbezug und eine obere Polsterschicht entlang der Abheftungen über Befestigungsmittel unter Überbrückung der Ventilationsschicht auch an einem unteren Polsterteil befestigt. In beiden genannten Fällen werden mit Vorteil mehrere Gebläse zur Belüftung aller Sitzbereiche eingesetzt.

Ein klimatisierbarer Fahrzeugsitz ist weiterhin aus der WO 03/101 777 A1 bekannt. Hierbei ist eine luftführende Schicht mit zusätzlichen vertikalen Kanälen versehen, um die luftführende Schicht auch über abgesteppte Bereiche des Bezugstoffes hinweg ausreichend mit klimatisierter Luft zu versorgen.

Ein Ziel der vorliegenden Erfindung besteht darin, einen klimatisierten Sitz mit wenigstens einer durch Abheftungen oder dergleichen unterteilten Polsterschicht zur Verfügung zu stellen, bei dem mit möglichst einfachem konstruktiven Aufwand eine gleichmäßige und ausreichende Luftversorgung aller unter einem Bezugstoff angeordneten luftführenden Schichten gewährleistet ist. Insbesondere soll die Strömungsverbindung über die Bezugsabheftgräben hinweg so gut sein, dass eine einzige Ventilationsvorrichtung für die Belüftung aller Sitzbereiche ausreicht.

Dieses Ziel der Erfindung wird mit dem Gegenstand des unabhängigen Anspruchs erreicht. Merkmale vorteilhafter Weiterbildungen der Erfindung ergeben sich aus den abhängigen Ansprüchen.

Eine Klimatisierungseinrichtung für einen Sitz, insbesondere einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen des unabhängigen Anspruchs sieht vor, dass mindestens zwei klimatisierte Zonen eines Sitzes und mindestens eine zwischen den klimatisierten Zonen angeordnete Vertiefung durch mindestens eine Verbindungseinrichtung für Luft durchlässig miteinander verbunden sind, dass die mindestens eine Vertiefung in Querrichtung trotz des Bezugs zumindest teilweise für Luft durchgängig ist. Weiterhin ist vorteilhaft, wenn die mindestens eine Verbindungseinrichtung zwischen den klimatisierten Zonen und der mindestens einen Vertiefung im Wesentlichen auf oder oberhalb des Bodenniveaus angeordnet ist.

Klimatisierte Zonen sind im vorliegenden Zusammenhang Bereiche eines Sitzes, in denen unterhalb eines Bezugsstoffes wenigstens eine luftführende Schicht angeordnet ist. Derartige luftführende Schichten bzw. Luftverteilerschichten können bspw. Abstandhalter- bzw. Distanzschichten sein, die bspw. Abstandsgewirke aufweisen. Innerhalb dieser Schichten kann bspw. mittels eines angeschlossenen Lüfters ein Luftstrom erzeugt werden, der einer Temperierung des entsprechenden Sitzoberflächenbereiches und/oder dem Abtransport von in den Sitz bzw. in die luftführende Schicht eindiffundierender Feuchtigkeit dienen kann.

Bei einem Sitz gemäß vorliegender Erfindung kann eine weitgehend gleichmäßige Versorgung der luftführenden Schichten unterschiedlicher klimatisierter Bereiche des Sitzes mit klimatisierter Luft erreicht werden, ohne dass die dazwischen liegenden Vertiefungen, die bspw. mit Abheftungen versehen sein können, zu Stauungen oder Behinderungen der Luftführung führen. Auf diese Weise ist ein Bezuggraben realisiert, der die Luftführung auch über den Graben hinweg in das nächste Bezugsfeld sicherstellt.

Gemäß einer Ausführungsform der Erfindung ist eine längliche Vertiefung in einen Polsterkern eingebracht. Auf beiden Seiten dieser Vertiefung ist an einer Oberseite des Polsterkerns jeweils eine Luftverteilerschicht zur Bildung einer klimatisierten Zone angeordnet. Eine erfindungsgemäße Verbindungseinrichtung zwischen den klimatisierten Zonen und der Vertiefung wird durch einen in den Polsterkern des Sitzes ausgeformten Kanal von 1 bis 3 cm Breite und ca. 3 bis 8 cm Länge gebildet. Es ist vorgesehen, dass mehrere derartige Kanäle jeweils quer zur Richtung des Vertiefungsverlaufs in den Polsterkern eingebracht sind. Das Bodenniveau der erfindungsgemäßen Verbindungskanäle kann dabei oberhalb, unterhalb oder auf gleichem Niveau mit dem Bodenniveau der länglichen Vertiefung angeordnet sein. Die Tiefe des Verbindungskanals muss lediglich ausreichend sein, um eine Luftströmungsverbindung von einer luftführenden Schicht einer klimatisierten Sitzzone zu einer luftführenden Schicht einer benachbart angeordneten klimatisierten Sitzzone zu gewährleisten. Die Verbindungskanäle verlaufen zudem außerhalb der Bereiche, in der sich die Befestigungs- bzw. Ankerpunkte der Bezugsabspannung befinden.

Die Bezugsabspannung kann über wenigstens eine Hilfseinrichtung, bspw. über sogenannte Ankerfahnen erfolgen. Diese Ankerfahnen sind jeweils an einer Oberkante mit den in die Vertiefung hineingezogenen Bezugskanten und eventuell vorhandenen Bezugsunterwaren verbunden und weisen an einer Unterkante Vorrichtungen zur Abspannung in Richtung Bodenniveau der Vertiefung und zur Befestigung der Ankerfahne im Bereich des Bodenniveaus der Vertiefung auf. Erfindungsgemäß sind diese Ankerfahnen durch Lochung oder bspw. durch Auswahl eines luftdurchlässigen Textils oder Vlieses als Fahnenmaterial derart beschaffen, dass sie keine merkliche Strömungsbarriere darstellen. Auf diese Weise ist durch die Kanäle hindurch ein Luftstrom zwischen Luftverteilerschichten, die jeweils auf unterschiedlichen Seiten des Grabens auf der Oberseite des Polsterkerns angeordnet sind, möglich. Bei einer Bezugsabspannung ohne Ankerfahnen, bspw. durch Abspannen des Bezugsstoffes selbst, ist ebenso darauf zu achten, dass das im Bereich des Verbindungskanals liegende Material, bspw. der Bezugsstoff, luftdurchlässig ist bzw. zumindest teilweise luftdurchlässig gemacht ist.

Die Luftverteilerschichten, die bspw. Abstandsgewirke aufweisen, können an beiden Seiten der Vertiefung bzw. des Grabens jeweils bis direkt an die Vertiefung im Polsterkern heran reichen. Da jedoch bekannte Abstandsmaterialien die am Graben entstehenden Kanten verhärten und eine freie Gestaltung der geometrischen Form des Kantenprofils nicht ermöglichen, ist diese Vorgehensweise nicht von Vorteil. Bevorzugt ist die Unterstützung der Vertiefungskanten durch zusätzlich in die Kantenbereiche eingebrachtes Material, insbesondere in Form eines Wulstes. Vorzugsweise ist zur Unterstützung und/oder Formung einer Vertiefungskante ein zusätzliches Formteil eingebracht, bspw. ein Vier-Kant-Profil, das vorzugsweise aus Schnittschaum gefertigt ist. Ein derartiges zusätzliches Formteil wird vorzugsweise an den Polstereinlegern, die auch die Luftverteilerschichten tragen, mechanisch befestigt, bspw. durch Aufkleben oder Auflaminieren. Dadurch wird eine einfache Montage im Sitzaufbau gewährleistet. Eine alternative Variante ist das Aufkleben des Formteils, bspw. der Profilleiste, auf den Polsterkern. Eine direkte Ausformung im Polsterformschaumkern kommt nicht in Frage, da eine Entformung eines derartigen Schaumteils aus dem Werkzeug nicht möglich ist.

Erfindungsgemäße Bezugsgräben können in ihrem Höhenprofil und in ihrer Haptik nach Kundenvorgaben gestaltet werden. Diese Eigenschaften werden von dem am Polstereinleger oder am Polsterkern angebrachten Formteil bestimmt. Die gesamte Anordnung ist relativ einfach herstellbar. Die Einbauschritte in den Sitz sind einfach und schnell durchzuführen. Die Luftdurchgängigkeit zwischen den durch Bezugsgräben getrennten klimatisierten Zonen des Sitzes ist insbesondere bei Einbringung mehrerer erfindungsgemäßer Verbindungskanäle so gut, dass eine einzige Ventilationseinrichtung, bspw. ein unter dem Sitz angeordnetes Gebläse, ausreicht, um alle Bereiche des Sitzes zu ventilieren.

Die Erfindung wird nachfolgend anhand eines bevorzugten Ausführungsbeispiels unter Bezugnahme auf die beiliegenden Zeichnungen näher erläutert.

1 zeigt eine schematische Schnittdarstellung eines Aufbaus einer erfindungsgemäßen Sitzanordnung.
2 zeigt eine schematische Draufsicht auf die Sitzanordnung gemäß 1.
Die schematische Schnittansicht der 1 verdeutlicht den Aufbau einer erfindungsgemäßen Klimatisierungseinrichtung für einen Fahrzeugsitz 10. Ein Lüfter 12 fördert Luft in eine luftdurchströmbare Verteilerschicht 14. Die Verteilerschicht 14 hat die Aufgabe, den Luftstrom 16 über die gesamte Polsterfläche bzw. eine klimatisierte Zone 50, 52 der Polsterfläche, die mit dem Passagier in Kontakt stehen kann, zu verteilen; sie weist bspw. ein in alle Richtungen gleichmäßig luftdurchlässiges Abstandsgewirke auf. Die Luft tritt im Bereich der Kontaktflächen durch den luftdurchlässigen Bezugsoberbau hindurch, der sich aus einem luftdurchlässigem Sitzbezug 18, den luftdurchlässigen Bezugsunterwaren 20 und einem textilen Träger 22 einer Abstandsschicht zusammensetzt. Der textile Träger 22 und die Verteilerschicht 14 bilden jeweils für einen Polsterbereich 50, 52 eine bauliche Einheit. Das Bauteil wird als Einleger auf den Polsterkern 24, bzw. in wannenartige Ausformungen im Polsterkern montiert. Der Luftstrom sorgt für einen Abtransport von Feuchte im Mikroklima zwischen Passagier und Sitz 10. In den durch den Passagier stark verdämmten Bereichen führt eine Hinterlüftung der Kontaktfläche zu einer ausreichenden Klimatisierung, wobei eine in den Sitz eindiffundierende, feuchte Luft durch eine Luftquerströmung in der Verteilerschicht 14 aus der Anlagefläche abtransportiert wird.
Der Bezugsabheftgraben 26 teilt die Luftverteilerschicht 14 sowie die Polsteroberfläche in zwei oder mehr Bereiche 50, 52, die bei bekannten Fahrzeugsitzen nicht in ausreichender Strömungsverbindung stehen.
Ein erfindungsgemäßer Bezugsgraben 26 entsteht durch eine längliche, entlang einer geraden oder gekrümmten Linie verlaufende Vertiefung 27 im Polsterkern 24, in die hinein der Bezug 18 zusammen mit den Unterwaren 20 abgespannt ist. Die Abspannung entlang dieser Linie erfolgt über eine Ankerfahne 28, die an den Bezugsteilen angenäht ist. Die Ankerfahne 28 wird mit einem Haken 29 an einem Draht 30 befestigt, der in Polsterkern 24 eingeschäumt ist und am Grunde der Vertiefung 27 verläuft. Wahlweise können auch Klammern in den Polsterkern eingelassen sein, die das Ankerprofil an einzelnen Stellen im Vertiefungsverlauf festhalten. Das Ankerfahnenband 28 ist luftdurchlässig; sie besteht üblicherweise aus einem luftundurchlässigen Textil oder Vlies. Im Bereich der Vertiefung 27 ist die auf der Oberfläche des Polsterkerns 24 aufliegende Luftverteilerschicht 14 unterbrochen. Die Vertiefung 27 trennt somit zwei klimatisierte Zonen 50, 52 der Sitzoberfläche voneinander.
Die vorliegende Erfindung sieht eine Luftströmungsverbindung zwischen den klimatisierten Zonen 50, 52 und der Vertiefung 27 über den Bezugsabheftgraben 26 hinweg vor. Die Verbindung entsteht über in den Polsterkern 24 ausgeformte Kanäle 32 von ca. 1 bis 3 cm Breite und ca. 3 bis 8 cm Länge. Die Kanäle 32 sind quer zur Richtung der Vertiefung 27 verlaufende Vertiefungen im Polsterkern 24, die außerhalb der Bereiche, in der sich die Ankerpunkte 34 der Bezugsabspannung befinden, angeordnet sind. Die Ankerfahne 28 ist durch Lochung oder wahlweise durch Auswahl eines luftdurchlässigen Textils als Fahnenmaterial derart gestaltet, dass sie keine merkliche Strömungsbehinderung darstellt. Im Bereich der Kanäle 32 kann daher Luft nahezu ungehindert zwischen den klimatisierten Zonen 50, 52 hin und her strömen.
Da bekannte Abstandsmaterialien nicht zur Ausformung von Kanten geeignet sind, reichen die Luftverteilerschichten 14 im gezeigten Beispiel nicht bis an die Kante der Vertiefung 27 heran. Stattdessen werden die Kanten an der Vertiefung 27 durch ein zusätzlich eingebrachtes Formteil, im gezeigten Beispiel durch ein Vier-Kant-Profil 36, vorzugsweise aus Schnittschaum unterstützt. Der Verlauf und die Form des Bezugsabheftgrabens 26 sind somit je nach Wunsch gestaltbar.
Das Profil 36 wird vorzugsweise an den aus den textilen Trägern 22 und den Abstandsschichten 14 gebildeten Polstereinlegern mechanisch befestigt, bspw. durch Aufkleben oder Auflaminieren. Dadurch wird eine einfache Montage im Aufbau des Fahrzeugsitzes 10 gewährleistet. Eine alternative Variante sieht das Aufkleben der Profilleiste 36 auf den Polsterkern 24 vor. Eine direkte Ausformung in Polsterformschaumkern kommt jedoch nicht in Frage, da eine Entformung eines derartigen Schaumteils aus dem Werkzeug nicht möglich ist.
Das Abstandsmaterial 14 ist auf die beschriebenen Weisen vollständig in den Polsterkern 24 eingesenkt. Alternativ kann das Abstandsmaterial auch selbst die Kante ausbilden (nicht dargestellt), was jedoch wie erwähnt bei bekannten Abstandsmaterialien nicht vorteilhaft ist.
Die schematische Darstellung der 2 zeigt eine Draufsicht auf den Sitzaufbau gemäß 1. Dabei sind die Anordnungen des Bezugsabheftgrabens 26 bzw. der Vertiefung 27 im Polsterkern 24 sowie der quer zu diesen verlaufenden Kanäle 32 deutlich erkennbar. Durch die Kanäle 32 ist ein nahezu ungehinderter Luftstrom von einem klimatisierten Sitzbereich 50 zu einem anderen, von dem ersten durch den Bezugsgraben 26 getrennten klimatisierten Sitzbereich 52 möglich. Die Ankerfahne 28, mittels derer der Bezugsstoff im Bereich des Grabens 26 in die Vertiefung 27 hineingezogen ist, ist an Ankerpunkten 34 im Bereich des Bodenniveaus der Vertiefung 27 befestigt; diese Ankerpunkte 34 liegen zwischen den Verbindungskanälen 32 in der Vertiefung 27 im Polsterkern 24.
Die Vertiefungen 27 können in ihrem Höhenprofil und in ihrer Ausformung nach Kundenvorgabe weitgehend frei gestaltet werden, da diese Eigenschaften von der am Polstereinleger angebrachten Profilleiste 36 bestimmt werden und diese je nach Wunsch unterschiedlich geformt sein kann.
Auf die beschriebene Weise können nicht nur die dargestellten Bezugsquergräben, sondern auch Längsgräben gebildet sein. Die Trennung von Zentralteilen und Wangenbereiche des Polsters können ebenso in der beschriebenen Weise für eine Belüftung genutzt werden, so dass eine ganzflächige Belüftung des Sitzanlagebereiches möglich wird.
Die in der vorstehenden Beschreibung, den Zeichnungen und den Ansprüchen offenbarten Merkmale der Erfindung können sowohl einzeln als auch in beliebiger Kombination für die Verwirklichung der Erfindung in ihren verschiedenen Ausgestaltungen von Bedeutung sein. Die Erfindung ist nicht auf die vorstehenden Ausführungsbeispiele beschränkt. Vielmehr ist eine Vielzahl von Varianten und Abwandlungen denkbar, die von dem erfindungsgemäßen Gedanken Gebrauch machen und deshalb ebenfalls in den Schutzbereich fallen.

10: Fahrzeugsitz
12: Lüfter
14: Verteilerschicht
16: Luftstrom
18: Sitzbezug
20: Bezugsunterwaren
22: textiler Träger
24: Polsterkern
26: Bezugsabheftgraben
27: Vertiefung im Polsterkern
28: Ankerfahne
29: Haken
30: Draht
32: Kanal im Polsterkern
34: Ankerpunkt
36: Vierkant-Profil
50: klimatisierte Zone 1
52: klimatisierte Zone 2

Claims

Klimatisierungseinrichtung für einen Sitz (10), insbesondere einen Fahrzeugsitz, welcher mindestens ein Polster (24) mit mindestens einem Bezug (18) aufweist und welcher mindestens zwei klimatisierte Zonen (50, 52) an einer einem Benutzer zugewandten Oberfläche aufweist, zwischen denen mindestens eine längliche Vertiefung (27) mit einem gegenüber den klimatisierten Zonen (50, 52) vertieften Bodenniveau vorgesehen ist, und in welche der Bezug (18) zumindest teilweise in Richtung auf das Bodenniveau der Vertiefung (27) hineingezogen ist, dadurch gekennzeichnet, dass die klimatisierten Zonen (50, 52) und die mindestens eine Vertiefung (27) durch mindestens eine Verbindungseinrichtung (32) für Luft durchlässig miteinander verbunden sind, dass die mindestens eine Vertiefung (27) in Querrichtung trotz des Bezugs (18) zumindest teilweise für Luft durchgängig ist.
Klimatisierungseinrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, dass die mindestens eine Verbindungseinrichtung (32) zwischen den klimatisierten Zonen (50, 52) im Wesentlichen auf oder oberhalb des Bodenniveaus der mindestens einen Vertiefung (27) angeordnet ist.
Klimatisierungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass die klimatisierten Zonen (50, 52) von der Vertiefung (27) zumindest teilweise beabstandet angeordnet sind.
Klimatisierungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass im Zwischenraum zwischen der Vertiefung (27) und den klimatisierten Zonen (50, 52) ein Polstermaterial (36) angeordnet ist.
Klimatisierungseinrichtung nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, dass im Zwischenraum zwischen der Vertiefung (27) und den klimatisierten Zonen (50, 52) das für die Polster selbst verwendete Polstermaterial (36) angeordnet ist.
Klimatisierungseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das im Zwischenraum zwischen der Vertiefung (27) und den klimatisierten Zonen (50, 52) angeordnete Polstermaterial (36) die Form eines Wulstes aufweist.
Klimatisierungseinrichtung nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, dass das im Zwischenraum zwischen der Vertiefung (27) und den klimatisierten Zonen (50, 52) angeordnete Polstermaterial (36) ein Vierkant-Profil ist.
Klimatisierungseinrichtung nach einem der voranstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, dass der in die Vertiefung (27) hinein gezogene Teil des Bezugs (18) wenigstens eine zum Herunterziehen vorgesehene Hilfseinrichtung (28) aufweist.
Klimatisierungseinrichtung nach Anspruch 8, dadurch gekennzeichnet, dass die Hilfseinrichtung (28) eine Ankerfahne ist.
Klimatisierungseinrichtung nach Anspruch 8 oder 9, dadurch gekennzeichnet, dass der in die Vertiefung (27) hinein gezogene Teil des Bezugs (18) und/oder die wenigstens eine zum Herunterziehen zusätzlich vorgesehene Hilfseinrichtung (28) zumindest teilweise luftdurchlässig ist, insbesondere porös, netzartig, perforiert, gelocht oder geschlitzt.