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Die
Erfindung betrifft eine Sitzbelüftungseinrichtung
für einen
Fahrzeugsitz eines Kraftwagens, insbesondere eines offenen Personenkraftwagens, der
im Oberbegriff des Patentanspruchs 1 angegebenen Art. Des Weiteren
betrifft die Erfindung einen Fahrzeugsitz, insbesondere für einen
offenen Personenkraftwagen, der im Oberbegriff des Patentanspruchs
12 angegebenen Art.
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Die
EP 04 11 375 A1 zeigt
einen Sitz für Fahrzeuge
mit einem Sitzkissen und einer gelenkig angebrachten Rückenlehne
auf. Des Weiteren weist der Sitz einen mit einer Klimaanlage eines
Fahrzeugs verbundenen Einlasskanal und einen Auslasskanal auf, der
mit dem Einlasskanal in Verbindung steht und an der Rückenlehne
an einer solchen Stelle angeordnet ist, dass wenigstens ein Teil
der aus dem Einlasskanal erhaltenen klimatisierten Luft einem Rücksitzfahrgast
zugeleitet wird. Des Weiteren ist in dem Sitzkissen oder in der
Rückenlehne
eine Kammer ausgebildet, die zwischen dem Einlasskanal und dem Auslasskanal
dort angeschlossen ist, wo wenigstens ein Teil der erhaltenen klimatisierten
Luft strömt.
Die Kammer hat eine Form, die einem Wärmetauscher zwischen der darin
strömenden
klimatisierenden Luft und dem Körper
des auf dem Sitz sitzenden Fahrgasts erlaubt.
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Aus
der
DE 196 28 698
C1 ist bereits ein solcher Fahrzeugsitz mit einer derartigen
Sitzbelüftungseinrichtung
als bekannt zu entnehmen. Dabei ist innerhalb eines Sitzkissenpolsters
und eines Rückenlehnenpolsters
des Fahrzeugsitzes jeweils eine Kanalanordnung vorgesehen, welche
als wesentlichen Bestandteil eine großformatige bzw. einen großen Strömungskanal
bildende Ventilationsschicht umfasst, welche im Wesentlichen durch
ein Abstandsgewirke gebildet ist. Jede Kanalanordnung bzw. Ventilationsschicht
ist über
jeweils einen Lufteintritt – mit
einer Mehrzahl von jeweiligen Lufteinlasskanälen – mit Luft versorgbar, wobei
innerhalb der Lufteinlasskanäle
jeweils ein Minilüfter
angeordnet ist. Des Weiteren umfasst jede Kanalanordnung bzw. Ventilationsschicht
jeweils einen Luftaustritt mit einer Mehrzahl von Luftauslasskanälen, über welche die
durch die Ventilationsschicht zirkulierte, mit Feuchtigkeit des Sitzinsassen
angereicherte Luft aus dem jeweiligen Polster gelangen kann.
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Insgesamt
ist somit ein Zirkulationssystem geschaffen, bei welchem die Luft
mittels jeweiliger Miniaturlüfter
in die bzw. durch die Ventilationsschicht befördert wird, bevor sie über die
Luftauslasskanäle wieder
aus dem jeweiligen Polster heraus ins Freie gelangt. Während des
Durchströmens
der Ventilationsschicht wird dabei Feuchtigkeit bzw. Schweiß des Sitzinsassen
abtransportiert, welche durch den Sitzbezug des Polsters sowie durch
eine unterhalb von diesem angeordnete, luft- und feuchtigkeitsdurchlässige Deckschicht
in dem Bereich der Ventilationsschicht gelangt, von wo aus sie abtransportiert
wird.
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Bei
diesem bekannten Stand der Technik sind somit die Lufteinlasskanäle mit jeweiligen
Miniaturlüftern
versehen, wodurch die durch die Miniaturlüfter beschleunigte Luft nach
Durchströmen
der Ventilationsschicht selbsttätig
aus der Ventilationsschicht heraus gelangt. Ein alternatives System
hierzu sieht vor, dass die Luftauslasskanäle durch Miniaturlüfter geschlossen
ausgebildet sind, so dass dort der die Ventilationsschicht durchströmende Luftstrom durch
eine Saugfunktion der Miniaturlüfter
erzeugt wird.
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Aufgabe
der vorliegenden Erfindung ist es, eine Sitzbelüftungseinrichtung sowie einen
Fahrzeugsitz der eingangs genannten Art zu schaffen, mittels welchen
eine besonders gut und einfach funktionierende Sitzbelüftung erreicht
werden kann.
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Diese
Aufgabe wird erfindungsgemäß durch eine
Sitzbelüftungseinrichtung
sowie einen Fahrzeugsitz mit den Merkmalen der Patentansprüche 1 bzw.
12 gelöst.
Vorteilhafte Ausgestaltungen mit zweckmäßigen und nicht-trivialen Weiterbildungen der
Erfindung sind in den abhängigen
Patentansprüchen
angegeben.
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Um
eine Sitzbelüftungseinrichtung
zu schaffen, mittels welchen eine besonders gut und einfach funktionierende
Sitzbelüftung
erreicht werden kann, ist es erfindungsgemäß vorgesehen, dass die Kanalanordnungen
innerhalb des Rückenlehnenpolsters
und des Sitzkissenpolsters zur Überströmung von
zumindest einem Teilluftstrom über
den jeweiligen Lufteintritt bzw. Luftaustritt in Wirkverbindung stehen.
Mit anderen Worten ist der jeweilige Lufteintritt und der jeweilige
Luftaustritt der Kanalanordnungen des Rückenlehnenpolsters und des
Sitzkissenpolsters so zueinander angeordnet, dass zumindest ein
Teilluftstrom von der einen in die andere Kanalanordnung bzw. vom
einen Polster in das andere übertreten
kann. Im Ergebnis wird hierdurch zumindest ein teilweiser, den Fahrzeugsitz
durchströmender Luftschutz
erreicht, welcher sowohl durch das Sitzkissenpolster wie auch durch
das Rückenlehnenpolster
hindurch gelangt. Dabei ist es insbesondere vorgesehen, dass ein
Luftstrom zunächst
durch die Kanalanordnung des Sitzkissenpolsters bis zu einem Luftaustritt
gelangt, von wo aus dieser zu dem in Wirkverbindung stehenden Lufteintritt
des Rückenlehnenpolsters
gelangt und dieses durchströmt.
Als im Rahmen der Erfindung mitumfasst ist es jedoch zu betrachten,
dass es gegebenenfalls auch denkbar wäre, dass zumindest ein Teilluftstrom
zunächst
das Rückenlehnenpolster
und anschließend
das Sitzkissenpolster durchströmt.
Neben dem Teilluftstrom, welcher bereits die eine Kanalanordnung
durchströmt
hat und anschließend
in die andere Kanalanordnung gelangt, kann auch noch ein weiterer
Teilluftstrom vorgesehen sein, welcher von außerhalb in die zweite Kanalanordnung
gelangt und demzufolge lediglich eine der beiden Kanalanordnungen – insbesondere
diejenige innerhalb des Rückenlehnenpolsters – durchströmt.
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Dabei
macht man sich den beispielsweise beim offenen Fahren vorhandenen
Effekt zunutze, dass sich nämlich
aufgrund der Luftumströmung
des Kraftwagens Luftdruckunterschiede zwischen dem Bereich innerhalb
der Fahrgastzelle und der Umgebung ergeben, welche eine Sogwirkung
auf das jeweilige Polster des Fahrzeugsitzes ausüben. So entsteht beispielsweise
im Fußraumbereich
vor dem Sitzkissenpolster eine entsprechende Druckkonstellation,
so dass ein Luftstrom über
den entsprechend angeordneten Lufteintritt zunächst in die Kanalanordnung
des Sitzkissenpolsters eintritt und über den Luftaustritt aus diesem
gelangt, bevor zumindest ein Teilluftstrom im Anschluss daran über den
Lufteintritt in die Kanalanordnung der Rückenlehne gelangt. Es ist ersichtlich,
dass somit ein System geschaffen werden kann, welches sowohl auf
Seiten des jeweiligen Lufteintritts wie auch auf Seiten des jeweiligen Luftaustritts
ohne Miniaturlüfter
auskommen kann. Mit anderen Worten ist sowohl eine Sitzbelüftungseinrichtung
denkbar, bei welcher komplett auf Miniaturlüfter verzichtet werden kann,
wie auch eine Lösung,
bei welcher die beschriebene Anordnung zur Unterstützung von
Miniaturlüftern
eingesetzt wird. Die zweite Variante kann dann demgemäß vereinfacht
werden, so dass eine geringere Anzahl von Miniaturlüftern bzw.
geringer dimensionierende Miniaturlüfter zum Einsatz kommen können.
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Des
Weiteren macht man sich den Grundgedanken zu Nutze, dass im Übergangsbereich
zwischen dem Sitzkissenpolster und dem Rückenlehnenpolster ein Zwischenraum
vorhanden ist, welcher zwar durch eine einsitzende Person nicht
abgedeckt, aber nach vorne hin nach Art eines Kanals begrenzt wird.
Zudem wird dieser Raum seitlich üblicherweise durch
Seitenbacken des Sitzkissenteils bzw. des Rückenlehnenteils begrenzt, so
dass insgesamt ein relativ umschlossener Hohlraum entsteht, welcher
gewährleistet,
dass die vom Sitzkissenpolster in das Rückenlehnenpolster – oder umgekehrt – überströmende Luft
mit überraschend
hohem Wirkungsgrad in die jeweils andere Kanalanordnung überströmt. Die
vorbeschriebene Sogwirkung, welche beispielsweise bei offener Fahrt
entsteht, kann somit in besonders vorteilhafter Weise ausgenutzt
werden.
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Ein
besonders gut zirkulierender Luftstrom kann insbesondere bei einem
offenen Kraftwagen darüber
hinaus dadurch erreicht werden, dass die jeweilige Kanalanordnung
eine Mehrzahl von Kanälen umfasst,
welche in Erstreckungsrichtung des korrespondierenden Polsters verlaufen.
Unter Erstreckungsrichtung des Polsters ist dabei bei dem Sitzkissenpolster
die Fahrzeuglängsrichtung
zu verstehen. Bei einem Rückenlehnenpolster
ist darunter etwa der Verlauf in Fahrzeughochrichtung zu verstehen.
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In
weiterer Ausgestaltung der Erfindung umfasst die jeweilige Kanalanordnung
eine Mehrzahl von Kanälen,
welche quer zur Erstreckungsrichtung des korrespondierenden Polsters
verlaufen. Somit kann – in
Kombination mit den in Erstreckungsrichtung des Polsters verlaufenden
Kanälen – ein Gittermuster
geschaffen werden, über
welche die Feuchtigkeit oberflächig
abtransportiert werden kann. Ein weiterer Vorteil einer solchen
gitterartigen Anordnung der Kanäle
ist es, dass diese einfach in eine Polsterauflage – beispielsweise
ein Schaumstoffteil – eingebracht
werden kann.
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Als
weiterhin vorteilhaft hat es sich gezeigt, wenn die jeweilige Kanalanordnung
an der Oberseite einer Polsterauflage, insbesondere einer Schaumstoffauflage,
angeordnet und nach oben hin offen ausgebildet ist. Eine derartige
Gestaltung der Kanalanordnungen ist besonders einfach in die Polsterauflage,
insbesondere die Schaumstoffauflage, einbringbar.
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Ist
die Polsterauflage bzw. die Kanäle
mit einer Luftführungsschicht überdeckt,
so ist die Luftzirkulation innerhalb der zugehörigen Kanalanordnung zusätzlich zu
verbessern.
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Als
weiter vorteilhaft hat es sich dabei erwiesen, wenn zwischen dem
Sitzbezug und der Kanalanordnung, und insbesondere zwischen dem
Sitzbezug und der Luftführungsschicht,
eine Schicht mit Kapillarwirkung vorgesehen ist. Durch eine derartige Schicht – welche
insbesondere als Vlies ausgebildet sein kann – ist ein besonders zuverlässiger Abtransport
von Feuchtigkeit bzw. Schweiß des
Sitzinsassen möglich.
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Schließlich hat
es sich als vorteilhaft gezeigt, wenn der jeweilig Lufteintritt
bzw. Luftaustritt von einem perforierten Lederbezug überdeckt
ist, dessen Perforation bevorzugt im Bereich des jeweilig Lufteintritts
bzw. Luftaustritts vergrößerte Öffnungen
aufweist. Somit kann auf einfache Weise eine Abdeckung geschaffen
werden, welche entsprechend gut luftdurchlässig ist. Dies gilt jedoch
in ebensolcher Weise für
einen Stoffbezug, welcher keine weiteren Perforationen benötigt.
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Weitere
Vorteile Merkmale und Einzelheiten der Erfindung ergeben sich aus
der nachfolgenden Beschreibung eines bevorzugten Ausführungsbeispiels
sowie anhand der Zeichnungen; diese zeigen in:
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1 eine
schematische und auschnittsweise Seitenansicht auf einen als Roadster
ausgebildeten Personenkraftwagen mit einem Sitzkissenpolster und
einem Rückenlehnenpolster,
welche mit einer Sitzbelüftungseinrichtung
zum Abtransport von Körperfeuchte
bzw. Schweiß ausgestattet
sind;
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2 eine
schematische Perspektivansicht auf den Fahrzeugsitz gemäß 1;
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3 eine
schematische und ausschnittsweise Schnittansicht durch das Polster
des Sitzkissenteils bzw. des Rückenlehnenteils
des Fahrzeugsitzes, wobei eine Kanalanordnung erkennbar ist;
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4 eine
schematische Seitenansicht auf den Fahrzeugsitz gemäß 2,
wobei ein die jeweilige Kanalanordnung innerhalb des Sitzkissenpolsters
bzw. des Rückenlehnenpolsters
durchströmender
Luftstrom schematisch angedeutet ist;
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5 eine
vergrößerte Seitenansicht
des Details V in 4, welche das hintere Ende des
Sitzkissenpolsters und das untere Ende des Rückenlehnenpolsters zeigt, wobei
ein Luftaustritt der sitzkissenseitigen Kanalanordnung und ein Lufteintritt
der rückenlehnenseitigen
Kanalanordnung zur Überströmung von
zumindest einem Teilluftstrom in Wirkverbindung stehen;
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6 eine
schematische Vorderansicht von schräg oben auf den Fahrzeugsitz
gemäß 2,
wobei insbesondere ein Sitzbezug in Form eines Lederbezugs erkennbar ist,
welcher jeweilige Lufteintritte bzw. Luftaustritte der Kanalanordnungen
innerhalb des Sitzkissenpolsters und des Rückenlehnenpolsters überdeckt,
wobei im Bereich der Lufteintritte bzw. Luftaustritte eine Perforation
des Lederbezugs vorgesehen ist, welche vergrößerte Öffnungen aufweist;
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7 eine
schematische und perspektivische Schnittansicht durch das Sitzkissenpolster
des Fahrzeugsitzes, wobei insbesondere die Kanalanordnung an der
Oberseite einer Polsterauflage erkennbar wird, welche ihrerseits
von einer Luftführungsschicht
und einer darüber
angeordneten Schicht in Form eines Flieses mit Kapillarwirkung überdeckt
ist, welche den Transport von Körperfeuchte
bzw. Schweiß des
Sitzinsassen über
den Sitzbezug in die Luftführungsschicht
bzw. die Kanalanordnung verbessert;
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8 eine
schematische Perspektivansicht auf einen innerhalb des Fahrzeugsitzes
gemäß 2 sitzenden
Insassen, wobei insbesondere über jeweilige
Lufteintritte in das Sitzkissenpolster bzw. das Rückenlehnenpolster
eintretende Luft symbolisch angedeutet ist; und in
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9 eine
schematische Seitenansicht auf einen auf dem Fahrzeugsitz positionierten
Sitzinsassen, wobei insbesondere ein über den korrespondierenden
Luftaustritt aus der Kanalanordnung des Rückenlehnenpolsters austretender
Luftstrom kenntlich gemacht ist, welcher nach Durchströmen des
Sitzkissenpolsters bzw. des Rückenlehnenpolsters
aus dem Fahrzeugsitz austritt.
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In 1 ist
in einer schematischen Seitenansicht ein als Roadster ausgebildeter
offener Personenkraftwagen bei weggelassener Fahrertür dargestellt.
Hierdurch wird ein fahrerseitiger Fahrzeugsitz 10 schematisch
erkennbar, welcher in 2 in einer schematischen Perspektivansicht
gezeigt ist.
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Insbesondere
bei offener Fahrt entstehen bei einem derartigen offenen Personenkraftwagen
mit den Pfeilen 12 dargestellte Luftströmungen, welche auf Luftdruckunterschiede
zwischen dem Bereich innerhalb der Fahrgastzelle und der Umgebung
zurückzuführen sind.
Demzufolge entsteht vorliegend eine Sogwirkung der Fahrzeugumströmung, welche sich
auf im Weiteren noch näher
beschriebene Weise positiv auf die Abführung von Luft einer Sitzbelüftungseinrichtung
des Fahrzeugsitzes 10 auswirkt.
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Der
Fahrzeugsitz 10 umfasst ein Sitzkissenteil 16 und
ein Rückenlehnenteil 18,
welches eine Kopfstütze 14 trägt. Sowohl
das Sitzkissenteil 16 wie auch das Rückenlehnenteil 18 umfassen
jeweils ein Sitzkissenpolster 17 bzw. ein Rückenlehnenpolster 19,
deren prinzipieller Aufbau im Weiteren unter Bezugnahme auf 3 noch
näher erläutert ist.
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Hierzu
zeigt 3 in einer ausschnittsweisen und schematischen
Schnittansicht den prinzipiellen Aufbau des zumindest im Wesentlichen
identisch ausgebildeten Sitzkissenpolsters 17 bzw. Rückenlehnenpolsters 19.
Das Polster 17 bzw. 19 umfasst eine dicke Polsterauflage 20, welche
beispielsweise aus einer Schaumstoffauflage besteht, an dessen Unter- bzw.
Rückseite
ein Trägerteil 22 aus
Kunststoff vorgesehen ist. Innerhalb der Polsterauflage 20 ist
jeweils eine korrespondierende Kanalanordnung 23, 24 von
einer Oberseite 26 her eingebracht. Jede Kanalanordnung 23, 24 umfasst
mehrere parallel zueinander und in Erstreckungsrichtung des jeweiligen Polsters 17 bzw. 19 verlaufende
Kanäle 28,
welche von mehreren, ebenfalls parallel zueinander und quer zur
Erstreckungsrichtung des jeweiligen Polsters 17, 19 verlaufenden
Kanälen 30 gekreuzt
sind. Unter der Erstreckungsrichtung ist im Fall des Sitzkissenpolsters 17 im
Wesentlichen die Fahrzeuglängsrichtung
zu verstehen. Im Fall des Rückenlehnenpolsters 19 ist
unter der Erstreckungsrichtung im Wesentlichen die Fahrzeughochrichtung
zu verstehen. Die Kanäle 28, 30 sind
dabei derart an der Oberseite 26 der Polsterauflage 20 angeordnet,
dass diese nach oben offen ausgebildet sind. Verschlossen werden
die einzelnen Kanäle 28, 30 durch
eine insbesondere im Zusammenhang mit 7 im Weiteren noch
näher erläuterte Luftführungsschicht 32 sowie eine
weitere Schicht 34 mit Kapillarwirkung, welche ebenfalls
im Weiteren unter Bezugnahme auf 7 noch näher erläutert werden
wird.
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Im
Ausführungsbeispiel
gemäß 3 sind an
einigen Knotenstellen 38 zwischen den in Erstreckungsrichtung
und den quer zur Erstreckungsrichtung des jeweiligen Polsters 17, 19 verlaufenden
Kanälen 28, 30 weitere
Luftkanäle 40 angeschlossen, deren
Lufteinlassöffnungen 42 aus
dem Trägerteil 22 ausgespart
sind. Die Kanäle 28 sind
auf im Weiteren noch näher
beschriebene Weise durch einen Luftstrom durchströmbar, wodurch
Körperfeuchte
bzw. Schweiß des
Sitzinsassen entsprechend abtransportiert werden kann.
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In 4 ist
der Fahrzeugsitz 10 in einer schematischen Seitenansicht
dargestellt. Darüber
hinaus ist in 5 eine vergrößerte Seitenansicht des Details
V in 4 gezeigt. Aus den 4 und 5 wird
somit ein schematisch angedeuteter Luftstrom erkennbar, welcher
die Kanalanordnungen 23 und 24 des Sitzkissenpolsters 17 bzw.
des Rückenlehnenpolsters 19 auf
im Weiteren noch näher
beschriebene Weise durchströmt.
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In
einem vorderen Bereich 44 ist dabei ein im Weiteren in
den 6 und 8 erkennbarer Lufteintritt 46 vorgesehen, über welchen
ein Luftstrom in die korrespondierende Kanalanordnung 23 bzw.
die korrespondierenden Kanäle 28 bzw. 30 eintreten kann.
Aufgrund der vorbeschriebenen Druckbedingungen bzw. aufgrund der
im Fußraumbereich
vorherrschenden Druckkonstellation wird erreicht, dass dabei die
Luft über
den Lufteintritt 46 in die korrespondierende Kanalanordnung 23 eintritt.
Nach dem Durchströmen
der Kanalanordnung 23 tritt dieser Luftstrom in einem hinteren
Bereich 48 über
einen korrespondierenden Luftaustritt 50 aus dem Sitzkissenpolster 17 aus.
Demzufolge münden
vorliegend die Kanäle 28 bzw. 30 im
Bereich des Lufteintritts 46 bzw. des Luftaustritts 50.
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Insbesondere
aus 5 ist nun erkennbar, dass zumindest ein Teilluftstrom,
welcher zuvor die Kanalanordnung 23 des Sitzpolsterteils 17 durchströmt hat,
im Anschluss an den Luftaustritt 50 über einen Lufteintritt 52 in
die Kanalanordnung 24 des Rückenlehnenpolsters 19 gelangt.
Von diesem Lufteintritt 52 in einem unteren Bereich 54 des
Rückenlehnenpolsters 19 strömt die Luft
durch die Kanalanordnung 24 bzw. deren Kanäle 28 und 30 bis
zu einem Luftaustritt 56 in einem oberen Bereich 58 des Rückenlehnenpolsters 19.
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Insbesondere
aus 5 ist zudem erkennbar, dass der Luftaustritt 50 auf
Seiten des Sitzkissenpolsters 17 bzw. der Lufteintritt 52 auf
Seiten des Rückenlehnenpolsters 19 in
einem Eckbereich des Fahrzeugsitzes 10 angeordnet ist,
welcher vom Sitzinsassen nicht zu überdecken ist. Vielmehr bildet der
Sitzinsasse durch sein Gesäß einen
nach vorne hin begrenzten Zwischenraum. Darüber hinaus wird dieser Zwischenraum
seitlich durch die Seitenwangen des Rückenlehnenteils 18 bzw.
des Sitzkissenteils 16 begrenzt. So entsteht insgesamt
ein relativ umschlossener Zwischenraum, wobei die Sogwirkung innerhalb
der Kanalanordnungen 23 und 24 dafür sorgt,
dass zumindest ein Teilluftstrom aus der Kanalanordnung 23 innerhalb
des Sitzkissenpolsters 17 in die Kanalanordnung 24 innerhalb
des Rückenlehnenpolsters 19 überströmt. In diesem
Sinne stehen der Luftaustritt 50 und der Lufteintritt 52 miteinander
in Wirkverbindung.
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In 6 ist
in einer schematischen Vorderansicht von schräg oben der Fahrzeugsitz 10 gemäß 2 dargestellt.
Dabei wird insbesondere erkennbar, dass ein Sitzbezug 60,
welcher vorliegend als Lederbezug ausgebildet ist, eine entsprechende
Perforation aufweist, deren Öffnungen 62 im
Bereich der jeweiligen Lufteintritte 46 bzw. 52 bzw.
der jeweiligen Luftaustritte 50, 56 gegenüber den übrigen Öffnungen
vergrößert ausgebildet
sind. Mit anderen Worten ist die Perforation bzw. sind deren Öffnungen 62 im vorderen
und hinteren Bereich 44, 48 des Sitzkissenpolsters 17 bzw.
im oberen und unteren Bereich 58, 54 des Rückenlehnenpolsters 19 entsprechend
vergrößert ausgebildet.
Die jeweilige Kanalanordnung 23, 24 ist dabei
so ausgebildet, dass deren jeweilige Lufteintritte 46, 52 bzw.
Luftaustritte 50, 56 unmittelbar bis unterhalb
des jeweiligen Sitzbezugs 60 angrenzen.
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In 7 ist
in einer schematischen und perspektivischen Schnittansicht die prinzipielle
Ausgestaltung der Sitzbelüftungseinrichtung
anhand des Sitzkissenpolsters 17 nochmals verdeutlicht.
Die Pfeile 64 und 66 verdeutlichen dabei den Eintritt
und den Austritt eines Luftstroms im vorderen und hinteren Bereich 44, 48 des
Sitzkissenpolsters 17. Insbesondere ist zudem erkennbar,
dass innerhalb der Polsterauflage 20 vorliegend lediglich
in Erstreckungsrichtung verlaufende Kanäle 28 vorgesehen sind,
welche sich zwischen dem korrespondierenden Lufteintritt 46 und
dem korrespondierenden Luftaustritt 50 erstrecken. Die
Kanäle
sind vorliegend wiederum durch die Luftführungsschicht 32 überdeckt,
welche vorliegend beispielsweise aus einem Gewirke oder dergleichen
gebildet ist, welche demzufolge durch den Luftstrom ebenfalls durchströmt werden kann.
Durch die Luftführungsschicht 32 wird
somit eine äußerst gleichmäßige Verteilung
des Luftstroms unterhalb des Sitzbezugs 60 erreicht. Oberhalb
der Luftführungsschicht 32 ist
die Schicht 34 mit Kapillarwirkung erkennbar, welche vorliegend
beispielsweise aus einem Flies besteht. Diese Schicht 34 wirkt
beispielsweise nach Art eines Löschblattes,
welche Körperfeuchte
bzw. Schweiß entsprechend
schnell – unter
Vermittlung des Sitzbezugs 60 – aufnimmt und an die luftführenden
Bereiche – die
Luftführungsschicht 32 und
die Kanalanordnung 23 – weitergibt.
Die Schicht 34 sorgt zudem dafür, dass die Kanalanordnung 23 sich
nicht an der Außenseite
des Fahrzeugsitzes 10 – also
im Bereich des Sitzbezugs 60 – abzeichnet.
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8 zeigt
des Weiteren den Fahrzeugsitz 10 gemäß 2 mit einem
darin positionierten Sitzinsassen. Dabei wird insbesondere erkennbar,
dass der Lufteintritt 46 im vorderen Bereich 44 des
Sitzkissenpolsters 17 zentral mittig angeordnet ist, so
dass der Sitzinsasse den Lufteintritt 46 nicht mit seinen Schenkeln überdeckt.
Des Weiteren ist auf 8 erkennbar, dass zusätzlich zu
dem aus der Kanalanordnung 23 des Sitzkissenpolsters 17 überströmenden Teilluftstrom
ein weiterer Teilluftstrom in die Kanalanordnung 24 des
Rückenlehnenpolsters 19 einströmt, und
zwar auf die mit den Pfeilen 68 dargestellte Weise.
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Schließlich ist
aus 9 erkennbar, in welcher Weise die Kanalanordnung 24 durchströmende Luftstrom
das Rückenlehnenpolster 19 über den Luftaustritt 56 verlässt. Dieser
ist entsprechend so angeordnet, dass er nicht vom Sitzinsassen überdeckt
bzw. verschlossen wird. Aus 9 wird darüber hinaus
erkennbar, dass neben der Sogwirkung so genannte Kamineffekte bzw.
thermische Effekte benutzt wird, um den Transport des Luftstroms
zu befördern.
Die in die jeweilige Kanalanordnung 23, 24 eingeströmte Luft
wird nämlich
während
des Durchströmens
durch die Körperfeuchte
bzw. den Schweiß des Sitzinsassen
entsprechend erwärmt,
was ein Aufsteigen der warmen Luft bewirkt. Dieses Aufsteigen tritt insbesondere
innerhalb der Kanalanordnung 24 des Rückenlehnenteils 18 in
Erscheinung. Jedoch kann dieser thermische Effekt auch im Sitzkissenteil 16 erreicht
werden, in dem nämlich
der Lufteintritt 46 unterhalb des Luftaustritts 50 liegt. Über den
Lufteintritt 52 des Rückenlehnenpolsters 19 wird
zudem im vorliegenden Fall eine Sogwirkung erzeugt, welche auch für eine verbesserte
Luftströmung
innerhalb der Kanalanordnung 23 des Sitzkissenpolsters 17 sorgt.
Da somit neben dem vorbeschriebenen Sogeffekt auch ein thermischer
Effekt vorliegt, kann die Sitzbelüftung ohne weiteres auch bei
geschlossenem Dach bzw. bei einem geschlossenen Kraftwagen eingesetzt werden.
Die Effektivität
der Sitzentfeuchtung ist dabei die Körpernähe des jeweiligen Lufteintritts 46, 52 und des
jeweiligen Luftaustritts 50, 56 entscheidend,
um einen kurzen Weg zur Ausdünstung
zu erreichen.
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Insgesamt
ist somit erkennbar, dass im vorliegenden Fall Luftdruckunterschiede
in der Fahrgastzelle eine Sogwirkung hinter dem Rückenlehnenteil 18 erzeugen,
welcher bewirkt, dass die Luft entsprechend innerhalb des Rückenlehnenteils 18 nach
oben gesaugt wird. Hierdurch wird die gewünschte Durchströmung des
Fahrzeugsitzes 10 erreicht.