DE19528983C2 - Spulenwechseleinrichtung für eine Vielstellentextilmaschine - Google Patents

Description

Die Erfindung betrifft eine Spulenwechseleinrichtung für eine Vielstellentextilmaschine entsprechend dem Oberbegriff des Patentanspruchs.

Eine derartige Spulenwechseleinrichtung mit nur einer einzigen Antriebswelle für die verschiedenen Bearbeitungssysteme ist aus der DE-OS 21 21 426 bekannt, die über Schaltrelais an die Bearbeitungssysteme der Spulstellen ankuppelbar ist. Durch die Verwendung von Schaltrelais und entsprechenden Steuer­ schaltungen ergibt sich ein relativ hoher schaltungstechnischer Aufwand. Weiterhin muß die Antriebsleistung ausreichend groß ausgelegt werden, um mehrere Spulenwechselvorgänge gleichzeitig durchführen zu können.

Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die Spulenwechsel­ einrichtung der eingangs genannten Art konstruktiv einfacher zu gestalten und die Spulenwechselvorgänge mit möglichst niedriger Antriebsleistung und entsprechend ausgelegten Motoren durch­ führen zu können.

Gelöst wird diese Aufgabe gemäß der Erfindung durch die im kennzeichnenden Teil des Patentanspruchs angegebenen Merkmale.

Durch diese Ausgestaltung ist es möglich, jede Spulstelle und sogar die Bearbeitungssysteme jeder Spulstelle individuell anzusteuern. Damit ist es möglich, Spulenwechselvorgänge nicht gleichzeitig oder nahezu gleichzeitig, sondern aufeinanderfolgend durchzuführen, für alle Spulstellen eine gemeinsame Steuerung vorzusehen und die Antriebsleistung zu reduzieren, da immer nur ein Spulenwechsel­ vorgang gleichzeitig durchgeführt wird.

Die Erfindung wird nachstehend anhand der beigefügten Zeichnung beispielsweise erläutert, die eine schematische Darstellung einer Spulenwechseleinrichtung an einer Vielstellentextilmaschine zeigt.

Die Figur zeigt eine erste Spulenwechselvorrichtung 3 für eine Vielstellentextilmaschine 1 mit Spulstellen 2 sowie Antriebswellen 4, 5, 6, die längs der Spulstellen 2 angeordnet sind, und steuerbaren magnetischen Kupplungen 7, 8, 9 zum Ein- und Auskuppeln der Antriebswellen 4 bis 6 und der Spulenwechseleinrichtung 3.

Die Spulstellen 2 haben jeweils eine Spulenhalterung 11, die eine Kreuzspule 10 hält, eine Reibwalze 12, um eine Spulenhülse bzw. eine Kreuzspule 10 anzutreiben, und eine Fadentraversier­ vorrichtung 13. Weiterhin ist am einen Ende der Maschine 1 ein Steuerkopf 15 mit einem Steuerpult 14 als Kontrollvorrichtung angeordnet, und am anderen Ende der Maschine ein Antriebskopf 17 mit Antriebsvorrichtungen 16 zum Antreiben jeder der Antriebswellen 4 bis 6. Eine Wechseluhr 18 ist an jeder Spulsstelle 2 angeordnet, um die Umspulzeit zu messen und die Fadenlänge auf der Spule durch Messung der Umspulzeit für eine Kreuzspule 10 zu überprüfen. Die Wechseluhr 18 sendet ein Signal zum Steuerpult 14, wenn das Umspulen beendet ist. Es dauert relativ lange, z. B. zehn Stunden, um eine volle Spule herzustellen, so daß es selten vorkommt, daß mehr als eine Spulsstelle 2 zur gleichen Zeit volle Spule erzeugt. Die Magnetkupplungen 7 bis 9 werden nicht in Eingriff gebracht, wenn eine Spule an einer Spulsstellel 2 voll wird, solange ein Spulenwechselvorgang an einer anderen Spulstelle 2 noch andauert, und erst nachdem dieser beendet ist, wird der Spulenwechselvorgang an der nächsten Spulstelle 2 durchgeführt.

Die Spulenwechseleinrichtung 3 umfaßt weiterhin einen Antrieb 19 für das Öffnen, Schließen und Drehen der Spulenhalterung 11, ein Hülsenversorgungssystem (Hülsenspeicher) 21, für leere Auflaufhülsen 20 und eine Fadenanlegeeinrichtung 22 zum Anlegen eines Fadens an einer in der Spulenhalterung 11 gehaltenen Auflaufhülse 20.

Die Antriebswellen 4 bis 6 zum Antrieb der Hülsenver­ sorgungssysteme 21, der Fadenanlegeeinrichtungen 22 und der Spulenhalterung 11 über die Kupplungen 4 bis 6 werden mittels nicht dargestellter Motoren angetrieben

Wenn eine Auflaufspule an einer der Spulsstelle 2 voll wird, erhält das Steuerpult 14 eine Information von der Wechseluhr 18 und bewirkt das Ineingriffbringen der Antriebsvorrichtung 16 und der Kupplungen 7 bis 9. Zunächst hebt der Antrieb 19 die Spulen­ halterung 11 an, und in dieser Position legt das Hülsenversorgungssystem 21, nachdem die volle Auflaufspule 10 entfernt wurde, eine leere Auflaufhülse 20 in die Spulenhalterung 11 ein, die danach mittels des Antriebs 19 vorwärtsbewegt wird, und nachdem die Reibwalze 12 in Reibkontakt mit der Auflaufhülse 20 gelangt ist, legt die Fadenanlegeeinrichtung 22 einen Faden am Ende der Auflaufhülse 20 mittels Drehbewegung eines Fadenanlegearms 23 an. Anschließend wird ein neuer Umspulvorgang gestartet.

An jeder Spulsstelle 2 kann ein Fadenanlegen mit Hilfe eines manuell betätigbaren Kontrollschalters 24 durchgeführt werden, der mit dem Steuerpult 14 verbunden ist. Wenn also ein Faden reißt, können eine Auflaufspule 10 durch eine leere Auflaufhülse 20 ersetzt und ein neuer Umspulvorgang begonnen werden. Ebenso kann jede Antriebswelle 4, 5, 6 separat angesteuert werden, z. B. um nur die Fadenanlegeeinrichtung 22 mittels der Antriebswelle 6 anzutreiben, wenn nur das Fadenanlegen durchgeführt werden soll.

Claims (1)

1. Spulenwechseleinrichtung (3) für eine Vielstellentextilmaschine (1), die für jede Spulstelle (2) einen Spulenhalterantrieb (19), ein Hülsenversorgungssystem (Hülsenspeicher) (21) und eine Fadenanlegeeinrichtung (22) aufweist, wobei sich längs der Vielstellentextilmaschine (1) eine Antriebswelle (5) erstreckt, über die mit Hilfe von Kupplungseinrichtungen (8) die Bewegung der Spulenhalterung (11) beim Wechselvorgang vorgenommen wird, dadurch gekennzeichnet, daß das Hülsenversorgungssystem Hülsenspeicher (21) und die Fadenanlegeeinrichtung (22) über jeweils steuerbare Kupplungen (7, 9) mit jeweils einer eigenen Antriebswelle (4, 6), die sich in Längsrichtung der Vielstellentextilmaschine (1) erstrecken, verbindbar sind, so daß beim Spulenwechsel, dessen Zeitpunkt durch eine Wechseluhr (18) festgestellt wird, das Hülsenversorgungssystem (21) und die Fadenanlegeeinrichtung (22) durch die Antriebswellen (4, 6) betätigt werden.